Mit Avataren und KI: Bundesland strebt bei Digital-Unterricht an die Spitze

8

MAGDEBURG. Sachsen-Anhalts Schulen sollen künftig stärker auf Digitalisierung im Unterricht setzen. Das Projekt «Lernwelt Sachsen-Anhalt» soll digitale Angebote fest in den Schulunterricht einbinden. «Digital gestütztes Lernen ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit», sagt Bildungsministerin Eva Feußner (CDU). Investitionen in den Bereich sollen dem Land bei der digitalen Bildung eine Spitzenposition verschaffen.

Es geht aufwärts! Illustration: Shutterstock

Die Gemeinschaftsschule Wilhelm Wundt in Tangerhütte ist die erste Schule, die mit dem Projekt die digitalen Angebote fest in den Alltag integriert. Deshalb fiel dort nun der Startschuss für das Projekt «Lernwelt Sachsen-Anhalt».

«Ziel ist es, ein zeitgemäßes, modernes Lehr- und Lernverständnis zu etablieren, das nicht nur die technische Ausstattung fokussiert, sondern vor allem die pädagogische Transformation in einer zunehmend digitalisierten Welt vorantreibt», so heißt es in einer Pressemitteilung des Bildungsministeriums.

Generell soll der Unterricht an Sachsen-Anhalts Schulen künftig auch von digitalen Angeboten begleitet werden. Auf einer zentralen Online-Lernplattform werden Unterrichtsinhalte gebündelt und Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt. Sie sollen diese sowohl live als auch zu einem späteren Zeitpunkt abrufen können. Damit werde ein flexibles Lernangebot mit Live- und asynchronen Elementen zur Förderung der individuellen Kompetenzen geschaffen. Für Lehrkräfte und Schulleitungen werden zusätzlich Fortbildungsangebote und Beratungsmöglichkeiten etabliert.

«Zur Entlastung der Lehrkräfte, zur Individualisierung des Lernens, für schnelles individuelles Feedback»

O-Ton Ministerium: «Damit wird ein flexibles Lernumfeld geschaffen, das auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen kann und sie optimal auf die Herausforderungen des digitalen Wandels vorbereitet.»

Langfristig sollen weitere Technologien zum Einsatz kommen. Dazu gehört ein sogenannter Telepräsenzavatar, der es Schülerinnen und Schülern ermöglichen soll, sich virtuell am Unterricht zu beteiligen, ohne selbst vor Ort zu sein. Auch Lernen mit Künstlicher Intelligenz werde zukünftig an Schulen relevanter – perspektivisch «zur Entlastung der Lehrkräfte, zur Individualisierung des Lernens, für schnelles individuelles Feedback und zur Förderung der Kompetenzen in diesem Bereich».

Zudem sind stationäre Digitallabore mit modernen Technologien wie 3D-Druckern geplant. Landesweite Lizenzen für Lernsoftware zur Unterstützung des Lernprozesses und zur Förderung des MINT-Bereichs würden zudem bereitgestellt. News4teachers / mit Material der dpa

Nach Corona: “Viele Schulen sind wieder zum analogen Unterricht zurückgekehrt“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

8 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Realistin
22 Tage zuvor

richtig!
Mehr Digitalunterricht, etwas Homeschooling und Flexibilität.
Kinder müssen das auch mal geübt haben.
Im Berufsleben wird das ja so gelobt.

Tjark
22 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

haben wir seit 2 Jahren freitags und ist jetzt Routine

Besseranonym
19 Tage zuvor
Antwortet  Tjark

Darf ich interessehalber das BL, die Schulform mit übergeordneter Behörde und v.a. wissen:
auf Aordnung, genehmigt oder Schulversuch ? ( jeden Freitag HO )

Hans Malz
22 Tage zuvor

Ich sehe mich gerade Telepräsenzavatare und stationäre Digitallabore mit modernen Technologien wie 3D-Druckern in unser Netz einbinden, da ja kein Admin vom Schulträger bereitgestellt wird. Die Kartons mit den Geräten stehen dann plötzlich (und immer ohne Ankündigung) auf meinem Platz im Lehrerzimmer mit der Bitte, das alles doch mal eben zu erledigen. Danach plane ich dann die Fortbildungen für Kollegen und betroffene Schüler und konfiguriere alle Geräte, dass sie “out of the box” laufen.

Ach ja, Digitalisierung ist so wichtig und entlastet uns total … aber meine Arbeitszeiterfassung ist unbestechlich!

Sepp
19 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Wieso? – Die Kartons kann doch bestimmt der digitaler Avatar auspacken und die ganzen Geräte aufbauen.

Wir Lehrkräfte sollen doch von unterrichtsfernen Tätigkeiten entlastet werden und ansonsten mehr im homeoffice arbeiten.

Hans Malz
19 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Den Avatar hätte ich gerne. Wo kann ich den kaufen? 😉

HammerHart
19 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Die Kartons mit den Geräten stehen dann plötzlich (und immer ohne Ankündigung) auf meinem Platz im Lehrerzimmer mit der Bitte, das alles doch mal eben zu erledigen.”

Ist bei mir genauso. Wissen Sie, was ich mache? Genau, ich stapel die verschlossenen Kartons in eine Ecke des Computer(neben)raumes bis sich ein Trottel findet, der sich um sie kümmert. Von mir aus können die da auch unbeachtet Jahrzehnte verbringen.

Dejott
21 Tage zuvor

Ein verblendertet Irrweg. Kinder und Jugendliche brauchen vor allem Menschen und Erziehung. Heute mehr als früher.
Stattdessen setzen wir auf Digitales. Etwas, wovor wir an anderer Stelle ständig warnen.