
Eine Resolution mit Unterschriften von fast 1.100 Grundschullehrerinnen und -lehrern für bessere Arbeitsbedingungen ist von der Bildungsgewerkschaft GEW dem hessischen Kultusministerium übergeben worden. Die Darmstädter und Dieburger Initiatorinnen kritisieren darin Kürzungen im Landeshaushalt, wie die Gewerkschaft mitteilte. Außerdem fordern sie «ein anderes Problembewusstsein und mehr Unterstützung» vom Ministerium.
Ein Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden trat nach eigenen Angaben ins Freie und nahm die mehrseitige Resolution entgegen, samt mehr als 40 Seiten mit Unterschriften vor allem aus Südhessen, aber auch aus anderen Landesteilen.
Resolution: Stifte halten nicht mehr selbstverständlich
In der Resolution heißt es laut GEW, Zuhören, Stifte halten können, Schneiden und Kleben seien bei Grundschülern nicht mehr selbstverständlich. Sprachdefizite und Angststörungen nähmen zu. Die Bedürfnisse der Schulkinder würden immer größer.
Die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Heike Ackermann erklärte, viele Lehrkräfte an Grundschulen seien an ihrer Belastungsgrenze angelangt. «Seit Jahren fordern wir kleinere Klassen, mehr multiprofessionelle Teams und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit.» Grundschule sollen laut Ackermann immer mehr leisten: «Demokratieerziehung, Digitalisierung, Integration und Inklusion sind nur zu stemmen, wenn die Bedingungen daran angepasst werden.»
Im nächsten Schuljahr 2026/2027 tritt zudem die erste Stufe des Rechtsanspruchs auf eine ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter in Kraft. Dann werden sich der GEW zufolge die Herausforderungen noch verschärfen.
Ministerium: Mehr Deutschförderung
Der Ministeriumssprecher sagte, die Resolution werde noch intern bewertet. Generell seien die Herausforderungen für Lehrkräfte wesentlich vielfältiger geworden. «Wir begegnen dem in Hessen unter anderem schon ein Jahr vor der Einschulung mit einer verpflichtenden Deutschförderung für Kinder mit Sprachdefiziten, dazu gibt es in der zweiten Klasse eine Stunde mehr Deutsch», ergänzte der Sprecher.
Das Land setze in Schulen auf mehr Wertebildung, multiprofessionelle Teams und den Einsatz von Sozialpädagogen. Die schulpsychologische Unterstützung sei gerade weiter ausgebaut worden. «Aber auch die Elternhäuser sind bei der Erziehung gefordert und müssen mit an einem Strang ziehen», betonte der Sprecher. News4teachers / mit Material der dpa
Schuleingang: Kinder haben mehr Probleme mit Artikulation und Feinmotorik









Warum ist das so? Es ist doch schon vor gefühlt 20 Jahren gefordert und beschlossen worden, dass in Kindergärten nicht nur betreut und gespielt wird, sondern auch Vorbereitung auf die Schule erfolgen soll. Sogar vor 30 Jahren möchte ich meinen. Warum jetzt diese Meldung? (siehe Titel)
Weil es ganz doll übergriffig ist, wenn Kinder dazu aufgefordert werden, sich am Bildungsangebot „basteln“ zu beteiligen. Nach Auffassung des hiesigen Jugendamtes hat jegliche Aufforderung, sei es, etwas zu trinken (bei 30Grad im Schatten), zu warten, zuzuhören, sich an den Tisch zu setzen etc. zu unterbleiben, weil dies einen Eingriff in die freie Willensäußerung des Kindes und damit eine Kindeswohlgefährdung darstellt. Eine Freundin von mir arbeitet in der Kita… Mich wundert’s nicht, dass Kinder bar jeder feinmotorischen Fähigkeiten in die Schule kommen.