BERLIN. Bund und Länder haben sich auf eine Fortsetzung des Digitalpakts Schule verständigt – nun auch offiziell. Auf der Bildungsministerkonferenz im Rahmen der KMK in Berlin einigten sich die Bildungsministerinnen und -minister der 16 Länder gemeinsam mit Bundesbildungsministerin Karin Prien auf den sogenannten Digitalpakt 2.0. In den kommenden fünf Jahren sollen bundesweit insgesamt fünf Milliarden Euro in die digitale Modernisierung der Schulen fließen – je zur Hälfte finanziert von Bund und Ländern. Startschuss: schon der 1. Januar 2026. Aus Reihen des VBE heißt es: “Überfällig!”

Der neue Digitalpakt schließt an den ersten Digitalpakt Schule an, der von 2019 bis 2024 lief und als größte gemeinsame Investition in die digitale Bildungsinfrastruktur in der Geschichte der Bundesrepublik gilt. Der Bund stellt 2,5 Milliarden Euro bereit, überwiegend aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“, die Länder übernehmen einen gleich hohen Anteil.Zugleich soll er in zentralen Punkten weiterentwickelt werden. Ein erklärtes Ziel ist der Abbau von Bürokratie: Der Verwaltungsaufwand für Länder und kommunale Schulträger soll deutlich reduziert werden, um Investitionen schneller und einfacher umzusetzen.
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) bezeichnete die Einigung als richtungsweisend für die weitere Entwicklung der Schulen. „Der Digitalpakt 2.0 ist ein entscheidender Schritt in die Zukunft unserer Schulen und ein wichtiger Beitrag zur Gleichwertigkeit der Bildungschancen in Deutschland“, erklärte sie. Durch vereinfachte Verwaltungsprozesse und die Förderung länderübergreifender Projekte werde sichergestellt, „dass alle Schülerinnen und Schüler von digitaler Bildung profitieren – unabhängig von ihrem Wohnort“. Ziel sei es, eine moderne Bildungslandschaft zu schaffen, in der alle Schulen über die notwendige digitale Ausstattung verfügen.
Prien betonte zudem die Bedeutung der Lehrkräftefortbildung: „Wir stärken auch die Fortbildung unserer Lehrkräfte, damit die digitale Transformation im Unterricht gelingt. Die deutsche Schulbildung wird digital anschlussfähig – das sind gut investierte fünf Milliarden Euro. Der Bund unterstützt auch hier Länder und Kommunen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben.“
Auch die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg (Linke), Bildungsministerin in Mecklenburg-Vorpommern, hob den gemeinsamen Ansatz hervor. „Mit dem Digitalpakt 2.0 sichern wir die Zukunftsfähigkeit unserer Schulen“, sagte sie. Bund und Länder hätten „gemeinsam ein verlässliches und wirksames Förderinstrument geschaffen, das Unterrichtsentwicklung, Infrastruktur und pädagogische Qualität gleichermaßen stärkt“. Der Beschluss zeige, „dass wir gemeinsam und entschlossen für gute Bildung in einer digitalen Welt handeln“.
„Mit guter digitaler Bildung begleiten wir junge Menschen und nehmen ihre Lebensrealität ernst“
Aus Sicht der sogenannten A-Länder (= SPD-geführt) ist der Digitalpakt 2.0 auch eine Antwort auf veränderte Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen. Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD), Koordinatorin dieser Ländergruppe, verwies auf den wachsenden Einfluss digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz. „Unsere Kinder und Jugendlichen unterscheiden nicht mehr zwischen analogen und digitalen Welten. Künstliche Intelligenz tritt in allen Lebensbereichen auf“, erklärte sie. Aufgabe der Schulen sei es, diese Realität aufzugreifen. „Mit guter digitaler Bildung begleiten wir junge Menschen und nehmen ihre Lebensrealität ernst.“ Der Digitalpakt trage dazu bei, „dass über eine gute Verzahnung von technischer Infrastruktur und pädagogischen Inhalten eine verantwortungsbewusste Medienbildung in unseren Schulen stattfinden kann“.
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Auch Dorothee Feller (CDU), nordrhein-westfälische Ministerin für Schule und Bildung und Koordinatorin der B-Länder (= unionsgeführt), unterstrich die Bedeutung verlässlicher Strukturen, insbesondere in großen und heterogenen Bildungssystemen. „Gerade in großen und vielfältigen Bildungssystemen zeigt sich, wie wichtig leistungsfähige Infrastrukturen und verlässliche Unterstützungssysteme sind“, sagte sie. Der neue Digitalpakt ermögliche es, „eine gute digitale schulische Infrastruktur, guten Unterricht und gute Konzepte für digitales Lehren und Lernen“ weiter auszubauen. Ziel sei es, „die Grundlagen für eine zeitgemäße Bildung in allen Regionen“ zu schaffen.
Mit der politischen Verständigung beginnt nun das formale Unterzeichnungsverfahren in Bund und Ländern. Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn ist bereits vereinbart: Förderfähige Maßnahmen können schon ab dem 1. Januar 2026 starten. Offiziell läuft der Digitalpakt 2.0 allerdings über die Jahre 2026 bis 2030.
Inhaltlich setzt der neue Digitalpakt auf effizientere Verfahren und einen ganzheitlichen Ansatz. Die Vereinbarungen sollen es Ländern und Schulträgern ermöglichen, die digitalen Infrastrukturen ihrer Schulen gezielt weiterzuentwickeln und Investitionen nachhaltiger einzusetzen. Neben der technischen Ausstattung gehören ausdrücklich auch verlässliche Wartungs- und Supportstrukturen sowie zeitgemäße digitale Lernumgebungen dazu. Ziel ist es, den gesamten digitalen Lernraum an Schulen zu stärken und dauerhaft funktionsfähig zu halten.
Ein zentrales neues Element ist die Vereinfachung der administrativen Prozesse. Kommunale Schulträger können künftig pauschalierte Zuweisungen erhalten, wodurch der Bürokratieaufwand erheblich sinken soll. Maßnahmen sollen schneller bewilligt und umgesetzt werden können. Neu ist außerdem die gezielte Förderung länderübergreifender Vorhaben. Diese sogenannten LüV ermöglichen es, dass sich künftig mindestens zwölf Länder zu einem gemeinsamen Projekt zusammenschließen und Mittel aus einem zentralen Pool abrufen. Damit soll die Kooperation zwischen den Ländern gestärkt und eine effizientere Nutzung der Gelder erreicht werden.
Ergänzende Programme unterstützten Leihgeräte für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sowie den Aufbau professioneller IT-Administration
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Qualifizierung der Lehrkräfte. Mit der Bund-Länder-Initiative „Digitales Lehren und Lernen“ rückt die Fortbildung stärker in den Mittelpunkt. Der Bund will dafür bis zu 250 Millionen Euro in praxisorientierte Forschung investieren. Vorgesehen sind fünf Forschungscluster sowie eine wissenschaftlich geleitete Transferstelle, die Ergebnisse systematisch in die Schulpraxis bringen soll. Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen innovative Konzepte für digitalen Unterricht zu entwickeln und Lehrkräfte gezielt auf neue Anforderungen vorzubereiten.
„Es war längst überfällig, dass es zu einer Einigung kommt. Noch besser wäre es, wenn diese nicht zeitlich begrenzt wäre“, erklärte Matthias Kürten, stellvertretender Landesvorsitzender des VBE NRW. „Schulen benötigen langfristige Planungssicherheit. Wir brauchen eine nachhaltig aufgestellte Digitalisierung an allen Schulen, die Ausstattung, Support und Weiterentwicklung umfasst. Deshalb begrüßen wir, dass auch Mittel für Wartung und IT Support eingeplant sind. Darauf hatten wir immer wieder hingewiesen. In der Praxis ist es frustrierend, moderne Bildung ermöglichen zu wollen, ohne dass dafür ausreichend Zeit, Fachkräfte und Technik vorhanden sind. Hoffen wir, dass die Einigung schon bald in der Praxis spürbar wird.“
Der Blick zurück zeigt, welche Dimension der erste Digitalpakt Schule hatte. Seit 2019 stellte der Bund 6,5 Milliarden Euro zur Verfügung, ergänzt durch Eigenanteile von Ländern und Kommunen. Nahezu alle Schulen in Deutschland – rund 30.000 – profitierten von den Programmen. Finanziert wurden unter anderem der flächendeckende Ausbau von WLAN, die Modernisierung schulischer Netze sowie die Anschaffung digitaler Endgeräte und Präsentationstechnik. Ergänzende Programme unterstützten Leihgeräte für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte sowie den Aufbau professioneller IT-Administration. Laut Bilanzbericht wurden 97 Prozent der verfügbaren Mittel gebunden. Die Maßnahmen führten zu einem deutlichen Modernisierungsschub: Unterricht wird zunehmend digital unterstützt, mehr Lehrkräfte verfügen über medienpädagogische Qualifikationen und die technische Ausstattung vieler Schulen wurde grundlegend erneuert. News4teachers
Themenmonate auf News4teachers: Was wir für das Schuljahr (und darüber hinaus) planen









Für mehr Digitales und das Jahr 2025
Dann wird Homeoffice salonfähig und die 1-2 Tage auch mal online-Unterricht können klappen. Bravo! Endlich!
Hoffentlich!!
Die neue Flexibilität am Arbeitsplatz ging an der Schule vorbei.
Dienigen, die jetzt noch 40 Stunden und 5 Tage in der Schule folgen sehen nicht den Lehrermangel und die Attraktivität der anderen Arbeitsplätze.
Im Homeoffice bist du flexibel, sparst den Arbeitsweg und das Geld für Benzin.
Eine Lehrerin, die bis 17 Uhr in der Schule ist, kann zuhause eben kein Päkchen annehmen oder in der Mittagspause vorkochen.
Muss sie nicht besser bezahlt werden als Homeofficejobs? Fragst du dich das auch?
mein Mann hat tatsächlich 3 Tage Homeoffice, manchmal auch nur 2 und seitdem stelle ich viele Vorteile fest, die ich als Lehrerin nicht habe und genießen kann.
Besonders im Winter ist das für mich morgens unangenehm und ich frage mich, wie das besser gehen könnte oder ob ich TZ machen sollte. Aber dann verdiene ich ja viel viel weniger und habe auch kein HO.
Früher war das für Frauen mal ein toller Beruf mit der Schule, jetzt aber nicht mehr :/