DÜSSELDORF. Während die Bildungsforschung zeigt, wie digitale Lernmittel gezielt fördern können, wird in Deutschland immer noch über Verbote und Moratorien für den Technik-Einsatz in Schulen gestritten. Höchste Zeit, den Diskurs in die Wirklichkeit der Schulpraxis zu holen – um über Lösungen (statt über ideologische Vorbehalte) zu diskutieren. Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek.

Wenn sich gut und gerne drei Dutzend Professorinnen und Professoren zusammentun, um vor der „Digitalisierung“ in Kitas und Schulen zu warnen, dann klingt das zunächst nach einem wichtigen bildungspolitischen Impuls. Wer die schon vor zwei Jahren herausgegebene, aber (siehe Söders Tablet-Kehrtwende) politisch zunehmend einflussreiche Stellungnahme dieser Gruppe liest, stößt schnell auf eine Mischung aus Alarmismus, Pauschalisierungen und Kulturpessimismus. Von einer „interdisziplinären“ Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken des Einsatzes digitaler Medien in Bildungseinrichtungen ist das Papier weit entfernt.
Zwischen Fürsorgepflicht und Fortschrittsangst
Die Forderung nach einem „Moratorium der Digitalisierung“ in Kitas und Schulen wirkt auf den ersten Blick plausibel – wer will schon Experimente an Kindern? Doch die Argumentation kippt ins Ideologische, sobald man genauer hinsieht. Statt differenzierter Analyse gibt es dort düstere Beschwörungen: Kinder seien durch digitale Medien gefährdet, Bildungseinrichtungen verletzten ihre Fürsorgepflicht, KI drohe, Lehrkräfte zu ersetzen.
Die Unterzeichner begründen ihre Forderung ausdrücklich mit der angeblich unzureichenden wissenschaftlichen Erkenntnislage. „Digitalisierung gilt derzeit im Bildungsbereich für alle Altersstufen als zeitgemäße Lösung von Bildungsfragen“, heißt es in der Stellungnahme. „Tatsächlich sind die Wirkungen und Nebenwirkungen digitaler Medien auf Entwicklungs-, Lern- und Bildungsprozesse wissenschaftlich oft ungeklärt.“ Statt auf Fortschritt setzen sie auf Vorsicht: „Es müssen zuerst die Folgen der digitalen Technologien abschätzbar sein, bevor weitere Versuche an schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen mit ungewissem Ausgang vorgenommen werden.“
Die Initiatoren verweisen dabei auf eine „Fürsorgepflicht öffentlicher Bildungseinrichtungen“ und auf Hinweise, die sich „auf enorme Nachteile und Schäden für die Entwicklungs- und Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen durch digitale Medien“ verdichteten. Besonders kritisch sehen sie die zunehmende Nutzung von KI-Systemen, die „automatisiert beschulen und testen sollen, um fehlende Lehrkräfte zu ersetzen“. Der Deutsche Ethikrat wird dabei mit dem Satz zitiert, man müsse „die Ersetzung der Lehrkräfte durch Computerprogramme“ verhindern.
Am Ende heißt es in der Stellungnahme wörtlich: „Wir fordern ein Moratorium und den öffentlichen Diskurs über die notwendigen pädagogischen Prämissen des Einsatzes digitaler Medien in Bildungseinrichtungen.“ So weit, so besonnen. Doch spätestens beim Blick auf die Begründungen und die Auswahl der Belege zeigt sich, dass die vermeintliche Wissenschaftlichkeit eher behauptet als belegt ist. Die Unterzeichner vermengen gezielte pädagogische Nutzung digitaler Lernmittel mit unkontrollierter Bildschirmzeit – und erklären „Digitalisierung“ in toto kurzerhand zum Risiko. Das hat mit ergebnisoffener Lösungssuche wenig zu tun.
Empirie? Fehlanzeige
Bezeichnend ist, dass die Stellungnahme weitgehend ohne empirische Belege auskommt. Zwar wird auf einzelne internationale Warnungen verwiesen – etwa die des schwedischen Karolinska Instituts (die wiederum der konservativen schwedischen Regierung seit einiger Zeit als Begründung dafür dient, die – in Schweden sehr viel weiter als in Deutschland fortgeschrittene – Digitalisierung der Schulen zurückzudrehen). Wer sich die vermeintliche Studie anschaut, stellt jedoch fest: Es handelt sich ebenfalls nur um eine Stellungnahme, keine Untersuchung. Es wurden keine Daten erhoben, und kein einziger Bildungsforscher war be
teiligt.
Behauptet wird dort: „Die Forschung zeigt, dass die Digitalisierung der Schulen viele Nachteile mit sich bringt.“ Tut sie das? Nein. Die Autoren zitieren lediglich Anekdoten aus Hochschulstudien („Studierende, die im Unterricht am Computer saßen, surften zu 40 Prozent in sozialen Netzwerken“). Eine Erkenntnis, die für Grundschulkinder im Deutschunterricht exakt null Aussagekraft hat.
Wenn Ideologen sich gegenseitig zitieren
Inhaltlich stützt sich das Karolinska-Papier unter anderem auf den schwedischen Neurowissenschaftler Torkel Klingberg – der sich wiederum auf den Mediziner Prof. Manfred Spitzer beruft. Und Spitzer, bekannt durch sein Buch Digitale Demenz, sieht in jedem Smartphone ein Hirnvernichtungsgerät. Diese Art der gegenseitigen Zitierpraxis ist nicht Forschung, sondern Echokammer.
Die deutschen Unterzeichner greifen diese Linie bereitwillig auf. Zu ihnen zählen Spitzer selbst, der Erziehungswissenschaftler Prof. Volker Ladenthin – der Abiturient*innen inzwischen pauschal die Studierfähigkeit abspricht – und Prof. em. Hans Peter Klein, der mal Didaktik der Biowissenschaften lehrte, aber seit einigen Jahren vor allem als vehementer Gegner von Gender Studies auftritt.
Die Wirklichkeit sieht anders aus
Empirische Evidenz wird gefordert? Bitteschön: Eine aktuelle Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund belegt, dass digitale Sprachförderung bereits zu Beginn der Grundschule wirksam ist (News4teachers berichtete). Kinder, die zweimal pro Woche digital gestützte Wortschatzübungen machten, erzielten doppelt so hohe Lernzuwächse wie jene, die ausschließlich am regulären Unterricht teilnahmen.
Projektleiterin Dr. Annik Ohle-Peters bringt es auf den Punkt: „Digitale Sprachförderung mit auditiven und visuellen Elementen eignet sich zum Beginn der Grundschulzeit besonders.“ Auch Professorin Nele McElvany, Direktorin des IFS, betont: Die Potenziale digitaler Medien seien in Deutschland „noch vergleichsweise wenig ausgeschöpft“. Mit anderen Worten: Die Forschung, die tatsächlich mit Kindern und Unterricht arbeitet, widerspricht der pauschalen Moratoriumsforderung klar.
Der neue Kulturkampf
Um Digitalisierung wird mittlerweile in Deutschland ein Kulturkampf geführt. Die Senioren-Union forderte jüngst ein „Recht auf analoges Leben“. Und so ist die Moratoriums-Stellungnahme Teil eines konservativen Narrativs, das die Schule als letzte Bastion vor dem vermeintlichen digitalen Verfall des Abendlandes verteidigen will.
Natürlich gibt es Probleme – vor allem, wenn soziale Medien unkontrolliert genutzt werden. Aber diese Probleme entstehen außerhalb der Schule. Kein Kind wird psychisch Schaden nehmen, weil es Vokabeln mit einer KI-App lernt. Zu glauben, man könne durch Bewahrpädagogik die Entwicklung zurückdrehen, ist bestenfalls naiv – schlimmstenfalls politisch reaktionär.
Warum digitale Medien in Schulen gebraucht werden
Es ist höchste Zeit, die Diskussion zu versachlichen. Die entscheidende Frage lautet: Wozu brauchen Schulen digitale Medien überhaupt? Und darauf gibt es, anders als die Autorinnen und Autoren der Moratoriums-Forderung suggerieren, deutlich mehr als eine Antwort:
- Als Lernmittel. Digitale Tools können dort helfen, wo analoge Materialien an ihre Grenzen stoßen – etwa bei Kindern, die ohne Deutschkenntnisse eingeschult werden. Eine Lehrerin aus einer Brennpunktschule berichtete uns im Zuge unserer Recherche für unseren Themenmonat “Digital lehren und lernen”, dass sie solche Kinder mit bild- und tonbasierten Programmen überhaupt erst an die deutsche Sprache heranführen konnte. Die IFS-Studie bestätigt diesen Ansatz empirisch.
- Als Diagnose-Tool. Digitale Systeme ermöglichen, Lernstände schnell und gezielt zu erfassen. Das entlastet Lehrkräfte und erlaubt individuellere Förderung. Systeme liefern Lehrkräften präzise Rückmeldungen, die im Unterricht sofort genutzt werden können – und damit „Visible Learning“ ermöglichen (also „Lernen sichtbar machen“, wie es der neuseeländische Bildungsforscher Prof. John Hattie fordert).
- Als Organisationshilfe und Unterstützungsystem. Digitale Plattformen erleichtern Schulorganisation und Kommunikation zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern. Klassenbuch, Vertretungsplan, Elternbrief – längst digital, zeitsparend und sicher. Perspektivisch wird eine KI auch die Korrekturen von Klassenarbeiten und Klausuren übernehmen, um die Benotung vorzubereiten – hochgerechnet auf die bislang dafür aufgewendete Arbeitszeit von rund einer Million Lehrkräften eine immense Entlastung.
- Für Medienbildung. Schwimmen lernt niemand auf dem Trockenen. Kinder sollen Medienkompetenz erwerben – und das geht nunmal nicht ohne Medien. Genau das betont auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem jüngst veröffentlichten Diskussionspapier. Darin warnen die Forschenden ausdrücklich vor eindimensionalen Reaktionen auf digitale Risiken wie Suchtverhalten oder Überforderung: „Handy-Verbote sind sinnvoll – aber ohne begleitende Medienbildung nicht ausreichend.“ (News4teachers berichtete.)
Die Leopoldina spricht sich für einen doppelten Ansatz aus: Schutz und Befähigung. „Kinder und Jugendliche sollen einerseits vor den potenziellen Gefahren sozialer Medien geschützt werden, andererseits […] zu einem souveränen, reflektierten und kompetenten Umgang mit ihnen befähigt werden.“ Deshalb fordert sie, „einen digitalen Bildungskanon bereits in Kitas und Schulen zu verankern“. Dieser solle Kinder „auf zentrale Aspekte des digitalen Lebens vorbereiten“ – von Datenschutz über Geschäftsmodelle bis zur Erkennung von Falschinformationen.
Und das eben auch schon vor der Einschulung. „Frühkindliche Medienbildung ist kein ‘nice to have’, sondern der entscheidende Startpunkt, um spätere Verbote obsolet zu machen“, heißt es ergänzend bei der Gesellschaft für Medienpädagogik und dem Deutschen Kinderhilfswerk. Damit wird klar: Wer Kinder wirklich schützen will, darf ihnen Medienkompetenz nicht vorenthalten – er muss sie altersgerecht befähigen.
Fazit: Was die Moratoriums-Initiatorinnen und -Initiatoren fordern, ist kein wissenschaftlicher Diskurs, sondern eine pädagogische und wohl auch gesellschaftliche Rückwärtsrolle. Statt empirisch zu prüfen, wie digitale Medien in Bildungseinrichtungen wirksam eingesetzt werden können, soll der Stecker gezogen werden – aus Prinzip.
Die Schule der Zukunft wird nicht digital oder analog sein. Sie wird beides sein müssen: reflektiert digital, pädagogisch verantwortet – und offen für Fortschritt. Wer das bestreitet, führt keinen wissenschaftlichen Streit, sondern einen Kulturkampf. Und der sollte in der Bildung nichts verloren haben. Im Themenmonat „Digital lehren und lernen“ auf News4teachers werden wir uns in den kommenden Wochen mit konstruktiven Lösungen beschäftigen. News4teachers
Hier geht es zu allen Beiträgen des Themenmonats “Digital lehren und lernen”.
News4teachers bleibt auf Rekordkurs – über zwei Millionen Leser*innen im dritten Monat in Folge









Die Kombi aus analog und Digital kann aber nicht analog lauten, auch wenn Schule für’n rückwärtiges Körperteil ist.
Jetzt hat die Textkorrektur den Gag ruiniert, beim zweiten analog ist das og zuviel.
Tücken der Digitalisierung 🙂 – da haben wir sie. Herzliche Grüße Die Redaktion
Tja, das Leben ist voller Tücken.
Ich sag‘s ja:
4-Tage Woche
& 30 % Homeschoolinganteil (Homeoffice)
Wir haben doch die Mittel!
gute Idee!!
Tatsächlich sind die meisten Lehrkräfte wohl nicht gegen “digital”, sondern gegen “immer Zugang zum Internet”.
DAS ist jedenfalls meine Position.
Es geht darum, dass nicht alle Kinder gleich sind. Manche Kinder können rund um die Uhr Zugang zu allem haben und nutzen die Medien trotzdem nur für die Schule, für Kreativität oder zum Lesen von Nachrichten und zur Information. (Unsere Tochter zum Beispiel.) Eine ganze Woche lang kommt sie nicht einmal auf die Idee, ihre Nachrichten zu checken – so ist sie eben.
Auf der anderen Seite gibt es Kinder, die in kürzester Zeit süchtig werden und sich nur für allerlei Unsinn im Internet interessieren. Schickt man sie ins Netz, um etwas für die Schule zu machen, landen sie sonst wo und hängen ständig in Chats herum. (Unser Sohn.)
Das ist sowohl ein Problem der Schule als auch der Eltern. Manche lassen einfach laufen, „wird schon irgendwie gehen“, andere verbieten die Nutzung komplett. Dadurch können die Kinder die Vorteile des Internets und der modernen Medien gar nicht nutzen und müssen alles mühsam „per Hand“ bearbeiten. Bei der heutigen Stoffmenge macht das überhaupt keinen Spaß mehr.
Aber es ist, wie es ist. Das Schulsystem folgt den modernen Entwicklungen nicht. Der Lernstoff ist noch in den 70ern stehen geblieben, während die Kompetenzen, die heute verlangt werden, schon fast im 22. Jahrhundert liegen. Das passt einfach nicht zusammen.
Richtig. Ich fände es super, wenn die Kids mal halbwegs die Windows Palette beherrschen und wissen, wie man was googelt. Wäre schon mal ein Schritt. Wischen, Chatten und ständig auf social Media abhängen ist eben etwas weniger nützlich.
Richtig.
Wenn man mit den Geräten arbeiten und den Zugang zum Netz vollständig unterbinden könnte, wäre ich als IT-Lehrer auch dabei. Bei BYD ist dies dann schon mal völlig unmöglich. Und bei Schulgeräten ist es eine Art Wettbewerb. Jede Trafik- Sperre wird früher oder später umgangen. Dann wird sie verbessert oder verschärft, was dann wiederum nach einem Jahr umgangen wird. Usw.
Richten Sie doch ein reines SuS WLAN ein. Über den Router sperren Sie dann Webseiten, die nicht gewollt sind. Damit wären zumindest gängige Social M. raus. Bildungsträger machen das auch so.
Einführung gescheiter MDM würden hier schon sehr helfen. Abgesehen davon hat jede Schule das Hausrecht und kann aus diesem Grund Nutzungsregeln aufstellen und durchsetzten.
Einfachste Lösung, Störsender für Mobilfunk und WLAN-Nutzung nur während der Pausen möglich.
Tablet Nutzung ist über MDM vollkommen kontrollierbar bis hin zu eigenem App Store.
Bleiben wir bei BYD, dann Hausrecht nutzen. Smartphones müssen im System angemeldet sein, ansonsten werden alle unbekannten Geräte gesperrt.
Notruf bleibt weiterhin nutzbar!
Konsequenz.
Lehrpersonal ebenfalls kein Mobilfunk und nur in den Pausen online.
Ich sehe darin aber kein Problem….
Das Problem das wir in Deutschland haben ist, dass es keine wirkliche Dtellen für den IT Bereich an den Schulen gibt. Es wird grundsätzlich ausgelagert, was immer wieder zu Verzögerungen und Problemen, sowie horrenden Kosten führt.
Jede Schule braucht eine IT Abteilubg nit zwei IT Angestellten, die keinen Unterricht machen. Sondern die IT Infrastruktur gescheit planen, warten und funktionsfähig halten.
Aber das ist nur meine bescheidene Meinung….
Welches MDM schlagen sie vor? Mit Jamf geht das leider nicht.
“Kinder sollen Medienkompetenz erwerben – und das geht nunmal nicht ohne Medien.”
Genau. Ein Kind kann nicht schwimmen lernen, ohne ins Wasser zu springen.
Genau, deswegen wird den Kindern in der Drogenprävention auch Crack und Heroin gegeben, damit sie damit umgehen lernen.
Zur Mobbing-Prävention werden die Kinder erstmal völlig fertig-gemacht und wie Sexualaufklärung für Sie dann aussehen muss, das möchte ich gar nicht wissen…
… posten Sie in einem digitalen Medium. Dann hoffen wir mal, dass Ihnen unser Crack und Heroin bekommt. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich glaub, der Sepp ist kein Schulkind mehr..
Und deswegen darf er Crack und Heroin nehmen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Klar darf er das konsumieren, wenn er volljährig ist.
In einem Bildungsforum einen solch unsinnigen Kommentar zu lesen, der dann noch viele Likes bekommt, tut schon fast körperlich weh.
Für diejenigen, die auf einfache Zusammenhänge nicht von selbst kommen, hier der Unterschied: Verlassen unsere Kinder die Schule, müssen sie mit digitalen Medien umgehen können. Sie kommen in eine Welt, in der ein Leben ohne diese nicht oder kaum möglich ist.
Wenn unsere Kinder die Schule verlassen, werden sie aber nicht zwangsläufig und sicher auch nicht in der überwältigenden Mehrzahl Drogen wie Heroin oder Crack konsumieren.
Ist jetzt überhaupt nicht so schwer, auf diesen Unterschied auch selbst zu kommen, aber ich helfe ja gerne.
Klingt, als dächten Sie, dass Schulen – also Lehrkräfte – dagegen wären, dass die Kids keine Medienkompetenz erwerben sollten.
Ich hoffe, Sie denken das nicht?
Streiche *keine*.
Es käme aber kein Mensch auf die Idee, sein Kind ohne Unterstützung alleine in den Ozean zu werfen, damit es schwimmen lernt.
Menschen lernen in der Regel in einer geschützten Umgebung, unter Aufsicht und der Vermeidung von Untiefen oder Strömungen das Schwimmen.
Man sollte dieses Bild auf die Förderung der Medienkompetenz übertragen und nötige Mittel sowie ausgebildetes Personal bereitstellen.
Vor allem sehe ich das Problem, dass die Schüler Aufmerksamkeit nicht mehr lernen. Ständig abgelenkt durch das Smartphone, Konzentration begrenzt auf 90 Sekunden Tiktok Videos. 7 Stunden am Handy täglich, ständiges Vibrieren in der Hosentasche. Ständig Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Wer “frühkindliche Medienbildung” schreiben kann, ohne dass ihm die Hand abfällt, ist Demagoge von Beruf.
Weil Vorschulkinder völlig unbeeindruckt davon bleiben, wenn Erwachsene ständig auf Handys starren, und keinerlei Interesse anmelden – so etwa?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na ja, hier bräuchte man wohl eher elterliche Medienbildung. Warum ein zweijähriges Kind (frühkindlich) Medienbildung braucht erschließt sich nicht wirklich. Was soll so ein Kind denn genau lernen, um nicht unbeeindruckt zu bleiben?
Sollte man kleine Kinder nicht erst einmal damit verschonen? Müsste nicht das das Ziel sein?
Könnte man nicht stattdessen lieber massiv Elternaufklärung betreiben?
GPK mit ner App (und Kopfhörern!!) zu vertiefen, finde ich durchaus ergiebig.
Ich meine, die Kinder sollen einen Aufsatz über soziale Medien und den Einfluss von ChatGPT schreiben und bekommen dafür Materialien und Artikel aus dem Jahr 2019?! Das ist doch lächerlich! In fünf Jahren hat sich so viel verändert, eigentlich schon in den letzten sechs Monaten hat sich alles enorm weiterentwickelt und dann müssen die Kinder mit Materialien arbeiten, die heute gar nicht mehr aktuell sind, und daraus Informationstexte verfassen.
Nein, wirklich, das ganze Schulsystem ist in dieser Hinsicht einfach unsinnig geworden.
Geht es nicht darum, Texte zu verstehen und sinnvoll damit zu arbeiten? Das geht unabhängig vom Alter der Texte.
Wäre aber auch sinnvoll, wenn man von dem Inhalt, den man sich erschließen muss, auch was hat. Da stellt sich für SuS ganz schnell die Sinnfrage – verständlicherweise!
Und ja, die Schülerinnen und Schüler merken das sehr wohl, sie fühlen sich schlichtweg für dumm verkauft. Dennoch müssen sie diesen Unsinn mitmachen, wenn sie keine schlechte Note riskieren wollen.
Gleichzeitig hört man dann von manchen die altbekannte Floskel: „Nicht alle Kinder sind für das Gymnasium geeignet.“
Ich jedoch würde sagen: Nicht jedes Gymnasium ist geeignet für die Vielfalt an kreativen und intelligenten Kindern, die wir heute haben.
Die Schülys wissen ganz genau, was Sache ist. Und diejenigen, die es nicht wissen, klären wir auf.
Ich führe sehr viele Gespräche und lasse auch digital arbeiten und ausprobieren, zeige, wie man gewisse Tools sinnvoll nutzen kann.
Sie haben nicht verstanden, dass man die schlechten Noten nicht wegen Kreativität (?) erhält, sondern wegen Bequemlich- oder Dämlichkeit.
„ Nicht jedes Gymnasium ist geeignet für die Vielfalt an kreativen und intelligenten Kindern, die wir heute haben.“
DAS würde ich sofort unterschreiben, auch wenn ich den Satz vermutlich anders meine als Sie.
Super
Ohne mich mit der oben genannten Initiative gemein zu machen:
1) “Ideologisch” ist die pure Befürwortung auch, vom Apfel über die Mikrosoftware scharren alle Anbieter schon mit den Füßen: Die “Ideologie” ist hier der Gewinn an Geld.
2) Der Auto spricht das eigentliche Problem ja an:
“Die Unterzeichner vermengen gezielte pädagogische Nutzung digitaler Lernmittel mit unkontrollierter Bildschirmzeit – und erklären „Digitalisierung“ in toto kurzerhand zum Risiko.”
Nun – spätestens bei “Bring your own device” und/oder (privaten) Smartphones IST das aber faktisch genau so.
– Eingriffs-/Zugriffsrechte? Erstmal null.
– Schnelligkeit des Taskwechsels auf soziale Medien? Unter 1,5 Sekunden.
– Blockaden im Schul-WLAN (falls überhaupt vorhanden) ? Umgehen schon Grundschüler spielend.
Geräte in Schülerhand bzw. genauer: Schülereigentum sind faktisch NICHT kontrollierbar.
Ansonsten bleibt mir nur die übliche Distanzierung: Weder bin ich (pauschal) gegen oder für bestimmte Medien.
Natürlich gibt es gute Apps, Videos etc. pp.
Aber ohne eine in der Praxis für Lehrer leicht und nebenbei ausübbare Kontrolle (ich höre die Eltern-, Schüler- und Bürgerräte schon schreien 😉 ) ist “unkontrollierte Bildschirmzeit” schlicht die Norm.
Blockaden im Schul-WLAN (falls überhaupt vorhanden) ? Umgehen schon Grundschüler spielend.
Wie kommen die denn an das Routerpasswort?
Was für ein Routerpasswort ? 😀
Garnicht nötig.
Ok, ich meine den Zugang zum Router. Dazu braucht man doch die IP und die Nr., die auf dem Router steht. Wie kommen SuS denn daran?
https://praxistipps.chip.de/router-blacklist-zugriff-auf-bestimmte-webseiten-sperren_35684
Die brauchen Sie doch nicht, um die Lol-Sperren zu umgehen.
So lange Sie auf das Endgerät vollen Zugriff haben ist das eine Sache von Minuten.
Das wissen natürlich auch die Kinder.
Wenn man ein reines SuS WLAN hat mit geblockten Webseiten, können diesen mit dem Schultablet gar nichts ändern. Nur mit Ihrem Smartphone über das eigene Internet. Ich rede nicht von Kindersicherungen auf dem Tablet.
Unter den Bedingungen: Ja.
Bei mir an der Schule wird die Digitalisierung halbwegs sinnvoll gehandhabt:
-Webuntis + Teams Messenger erleichtern die Organisation + Kommunikation
-Office365 mit OneDrive dient als Materiallager
-Ich kann klassisch an der Tafel schreiben oder den Beamer benutzen. Es gibt auch vereinzelt Räume mit Smartboard + Whiteboard.
-SuS dürfen eigene Tablets nutzen. Klassenarbeiten werden immer noch auf Papier geschrieben. Wer dadurch verlernt sauber auf Papier zu schreiben, hat Pech gehabt.
-Dienstliche Besprechungen finden gelegentlich online mit Teams statt
-Ich habe einen dienstlichen Chat GPT-Zugang
-Schüler dürfen dennoch keine Fotos von Präsentationen machen
-Es gibt eine Kommunikationsrichtlinie
-Handys dürfen vor der Stunde eingesammelt werden (Handybox). Das ist abhängig von der Klasse und wird dann aus aktuellem Anlass in einer Konferenz beschlossen
Das ist für mich definitiv eine Verbesserung zu vorher. Mehr sollte es aber auch nicht unbedingt sein, auch aus Fairnessgründen. Man kann immer noch als Schüler ganz klassisch mit Papier/Stift am Unterricht teilnehmen und sehr gut abschneiden.
Teams und Office365 schicken aber Unmengen von Daten an US-basierte Clouds: Wollen wir DAS gerade wirklich???
In den Schulen argumentiert kaum jemand ideologisch, da spielen die Meinungen von Bildungswissenschaftlern, Verbänden und Politikern kaum eine Rolle. Es gibt auch wenig Diskussionen über Empirie zu digitalen Lernumgebungen, weil die neuesten überall präsentierten Ansätze aus Hochglanzpräsentationen im Schulalltag nicht ankommen. Niemand hat die Zeit, immer an vorderster Front der Forschung zu stehen.
Es gibt aber an anderer Stelle unendlich viel Empirie: Alle Lehrkräfte, egal wie jung oder alt, egal wie digital oder analog, egal ob ‘digital unterwegs’ mit aktuellsten Lernmitteln oder nur mit digitalisierten AB stellen fest, dass a) die Konzentrationsfähigkeit mit jedem neuen Schülerjahrgang geringer wird und b) egal ob SekI oder SekII, die SchülerInnen jede freie und auch nicht freie Sekunde mit dem Arbeitsgerät Tablet verbringen. Nur nicht mit arbeiten (oder recherchieren, üben, lernen, KI verwenden…).
Also machen wirklich alle Lehrkräfte das alles noch falsch, wir brauchen mehr Schulungen und schnellere, frühere Verwendung der in den Forschungsprojekten verwendeten Ideen? Kann mir jemand verraten, wie viele Schülerjahrgänge wir bis zur schönen neuen Welt noch in diese Sackgasse laufen lassen? SchülerInnen, die mit der Überzeugung aufwachsen, lernen sei im Zeitalter von KI unnötig, die deshalb auch mit Kompetenzen wie ‘Wissen verknüpfen für neue Erkenntnisse’ wenig anfangen können? Die nicht einsehen, warum man den nächsten Highscore nicht in der Mathestunde versuchen sollte? Braucht es hier nur ‘disruptives Management’, den berühmten ‘Quantensprung’ und schon wird alles besser? 1,7 Millionen Lehrkräfte starten sofort gemeinsam in die neue Unterrichtswelt? Mir sagt die Empirie, dass wir auf die Frage ‘wozu?’ vielleicht sinnvolle Antworten haben. Auf die andere Frage, das ‘wie?’ habe ich noch keine realistische bzw realisierbare Antwort gehört. ‘Das ist eine pädagogische Herausforderung’ ist übrigens keine Antwort, ebenso könnte man sagen, Alkohol- und Drogensucht seien ein rein medizinisches Problem.
Wer der Stellungnahme (deren Sichtweise ich zu vereinfacht finde) eine Rolle rückwärts vorwirft, muss sich auch fragen lassen, ob er nicht selbst mit einer gewissen Leichtfertigkeit schwerwiegende Probleme ignoriert.
Grandiose Zusammenfassung, vielen Dank dafür!
Digitalisierung zu verbannen halte ich auch für vollkommen falsch, damit würden wir dafür sorgen, dass in ein paar Jahren wirtschaftlich schlecht da stehen.
Der richtige Weg ist meiner Meinung nach: Private Geräte nicht während der Schulzeit, die Schule muss eigentlich die technische Ausstattung für eine gute Digitalisierung für JEDEN Schüler stellen, damit damit Ablenkungsfrei gearbeitet werden kann.
Die Wirklichkeit sieht anders aus: Werden digitale Hilfsmittel in Schulen benutzt, kommt man als Lehrer oft ohne Schülergeräte nicht aus. Laptops? Fehlanzeige! Tablets? Fehlanzeige! Computerraum? Belegt und zu kompliziert. Also müssen die Schüler erneut ihre eigenen Geräte für meinen geplanten Unterricht benutzen. Sollte das so ein? Nein! Habe ich eine Wahl, wenn ich die Kinder weiterbringen möchte? Nein.
Während Corona gab es kurzeitig eine deutliche Verbesserung der Situation, die aber mit Hauruck-Aktionen angeschafft wurden, so dass sie teilweise nie richtig funktionierten oder die Infrastruktur fehlte. In den letzten Jahren gab es aufgrund klammer Kommunen so deutliche Rückschritte, dass wir mittlerweile auf einem schlechteren Stand als vor Corona stehen, vorher gab es noch mehrere Informatikräume, jetzt nur noch einen und die ganze zusätzliche Technik nicht lauffähig.
Um mit einer sehr persönlichen Anekdote zu starten: Ich habe Ende der 80er von meinem Opa einen C64 geschenkt bekommen. Mit dabei eine Recht simple Software, der Rechenlöwe, womit ich bereits im Grundschulalter Bruchrechnung gelernt habe, während sich meine Klassenkameraden noch mit dem kleinen 1×1 abgemüht haben. Parallel dazu habe mir den kleinen Buch “Basic für Einsteiger” meine ersten Programmiererfahrungen gesammelt. Wenige Jahre später kauften meine Eltern unseren ersten 386er PC (66MHz, 8MB RAM, Windows 3.11). Mitte der 90er entdeckte ich die Sendung “Neues… der Anwenderkurs” auf 3sat, wo ich lernte, was man alles mit einem Modem anstellen konnte. Fortuna meinte es gut mit mir und so gewann ich meine ersten Modem (14.400 bit/s) bei einem Gewinnspiel meiner Krankenkasse. Gut für mich, schlecht für den Geldbeutel meiner Eltern, weil ich die monatliche Telefonrechnung schnell verzehnfachte.
Bei all diesen Entwicklungen war ich meinen Altersgenossen mehrere Nasenlängen voraus. Meine Schullaufbahn war jedoch durchwachsen, weil das Gymnasium damals nicht auf Schüler eingestellt war, denen es nicht schnell genug ging.
Langer Rede kurzer Sinn, es ist schockierend, das mehr als 30 Jahre später kein vernünftiges Konzept für den Einsatz “neuer Medien” im Schulalltag besteht. (Nichts bleibt solange “neu” wie Bundesländer, Schulbauten und Medien.)
Ich habe in meinem Leben gutes Geld mit Internet- und Social-Media-Marketing verdient. Heute arbeite ich im Front-End Development, weil ich als Vater die Wirkmechanismen des Marketings moralisch nicht mehr vertreten kann.
Mein Forderungskatalog:
1. Klarer Fokus auf Leseverständnis und Logik bei den kleinsten.
2.Digitale Hilfsmittel müssen in geschützten und vorbereiteten Lernumgebungen zum schulischen Alltag werden.
3.Einsatz von KI gestützten Analysetools zur Entlastung der Lehrkräfte.
4. GenAI hat nichts in den Fingern von Schülern der Primarstufe oder Sek I zu suchen.
5. Konsequenter Jugendschutz in/vor den s.g. “sozialen” Medien.
Die Nutzung digitaler Medien gehört heute zur Lebensrealität der Menschen und zwar durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch.Unstrittig dürfte sein, dass sich die rezipierten Inhalte in summa in der Freizeitgestaltung wiederfinden und auch dies durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch. Man kann natürlch die Augen davor verschließen, dass der immense Erfolg des Internets sich vor allem auf der freien Verfügbarkeit von nicht “jugendfreien” Inhalten begründet. Man kann natürlich nach einer wie auch immer gearteten “Zensur” rufen: Die Büchse der Pandora ist schon längst weit geöffnet. Lernwillige und lernfähige Schüler, waren schon immer die Erstern, die Medien oder sonstige analogen Substrate auf ihre kreativen Potentiale testeten, vor 50 Jahren genauso wie heute. Und damals wie heute postuliere ich, dass die Lehrkräfte, die die Augen vorn diesen Entwicklungen nicht verschließen auch diejenigen sein werden, die bei den Schülern mit konstruktiven Vorschlägen und Ideen wahr- und (hoffentlich auch) ernstgenommen werden.
Alle sonstigen öffentlichen Äusserungen, von wem auch immer, sind wohlfeiles interessengetriebenes Geschwätz, dem Müllhausen der “Erziehungspolitik” schon überlassen, bevor druckreif formuliert.
Was fordern Sie jetzt also? Klingt wie “Alle Kids sollen in Schulen so agieren dürfen, wie sie es außerhalb von Schule tun, da das ja ihrer Lebenswirklichkeit entspricht”.
Ich hoffe, ich interpretiere das jetzt falsch.
Bitte dem Müllhausen ein “f” spendieren, danke.
Müfllhausen?
Füllhausen!
Sehr kluge Darstellung, amüsant fand ich die Bemerkungen zur Senioren-Union. Der Umgang mit dem E-Learning erinnert mich an Deutschlands Umgang mit der Pandemie. Motto. Wir müssen die Alten retten . um das Alte zu bewahren.
“Wir müssen die Alten retten . um das Alte zu bewahren.”
Es wurde das Recht bewahrt, selbst zu bestimmen.
Was die Älteren betrifft: https://www.swr.de/swraktuell/abschied-in-der-corona-pandemie-100.html
Amüsant…
…lesen Sie doch einfach die Arbeiten von Professor Spitzer – hier gibt es Empirie zuhauf
Nur die, die zur These passt. Alles andere wird geflissentlich ignoriert. Herzliche Grüße Die Redaktion
Und Sie ignorieren Spitzer.
Ich sehe das auch nicht als Lösung, sondern einen Mittelweg. Spitzer hat nicht komplett unrecht. Das naive “Wir müssen den Kids in Schulen nur zeigen, wie man richtig mit den Medien umgeht, und alles wird gut” hilft uns doch auch nicht weiter.
Es geht nicht um einen Mittelweg (zwischen was: zwischen Unsinn und Sinn?), sondern um einen sinnvollen, zielgerichteten pädagogischen Weg. Die Leopoldina zeigt ihn auf: konsequente Medienbildung von Anfang der Bildungskette an. Die Aussage ist klar: “Handy-Verbote reichen nicht!” Gerne hier nachlesen: https://www.leopoldina.org/fileadmin/redaktion/Publikationen/Diskussionen/2025_Diskussionspapier_Soziale_Medien.pdf
Und was haben die unbestreitbaren Probleme im Umgang mit digitalen Medien mit dem Einsatz in Schule zu tun? Die einzige Gemeinsamkeit zwischen sozialen Medien und Lernapps ist, dass beides auf Bildschirmen stattfindet. Es ist Voodoo zu glauben, dass die Probleme mit sozialen Medien – und darum geht es – verschwinden werden, wenn man Schülerinnen und Schüler in der Schule möglichst lange von (sinnvollen) digitalen Medien fernhält und damit die Kluft zwischen vermittelten Bildungsinhalten und der von Kindern und Jugendlichen als relevant erlebten Realität immer größer werden lässt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Schon verstanden, Sie legen also fest, was “Sinn” und was “Unsinn” ist.
Wenn das Problem des übermäßigen Konsums sozialer Medien von Jugendlichen damit gelöst werden soll, Computer aus dem Unterricht herauszuhalten – dann hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Landläufig nennt man das dann Unsinn.
Wenn Sie Kopfschmerzen haben, schneiden Sie sich auch nicht als Therapie die Fußnägel (hoffen wir).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es geht nicht um „Computer aus dem Unterricht heraushalten“, sondern um „private Geräte (meist das Handy) aus dem Unterricht und am besten ganz aus dem Schultag heraushalten, damit während der Schulzeit mal „soziale-Medien-Konsum-Pause“ ist“.
Landläufig bezeichnet man diese Ihre Art der „Argumentation“ als „Strohmann aufbauen“. Macht nicht viel Sinn, wenn man ernsthaft miteinander diskutieren will.
Ja, wir brauchen Medienbildung ab Klasse 1. Und wir brauchen Eltern, welche ihren Kindern in der Regel erst zum 14. Geburtstag und nicht schon zur Einschulung das Handy auf den Gabentisch legen. Um den Umgang mit (sozialen) Medien zu erlernen, brauchen Kinder keine eigenen Endgeräte: da reichen mittels eines vernünftigen MDM administrierte Geräte, die in der Schule verbleiben, absolut aus.
“Es geht nicht um ‘Computer aus dem Unterricht heraushalten’…” – doch, den Unterzeichnern der Moratoriums-Petition geht es genau darum. Herzliche Grüße Die Redaktion
Dann sollten wir mal klären, ob „Moratorium“ als „Einfrieren auf aktuellem Stand“, „Rückgängig machen“, „kein einziges digitales Medium“ oder „Aussetzen von Neueinführungen“ zu verstehen ist: All das kann’s nämlich sein.
Und wenn ich die Langform lese, dann geht es hier insbesondere um SuS bis zur sechsten Klasse und nicht um die allgemeine Verbannung neuer Technologien aus allen Schulformen. Die Info hab ich im Artikel wohl überlesen?
Hier noch mal aus dem Original zitiert:
„ Im Sinne der Fürsorgepflicht öffentlicher Bildungseinrichtungen fordern wir daher ein Moratorium der Digitalisierung insbesondere der frühen
Bildung bis zum Ende der Unterstufe (Kl. 6): Es müssen zuerst die Folgen der digitalen Technologien abschätzbar sein, bevor weitere Versuche an schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen mit ungewissem Ausgang vorgenommen werden. Diese haben nur ein Leben, nur eine Bildungsbiografie und wir dürfen damit nicht sorglos umgehen.“
Und ja, ich finde es absolut richtig, Handy und Co aus der Grundschule bzw. bis zur 6ten Klasse aus dem Schulalltag zu entfernen.
Für Medienbildung braucht’s die nicht. Hab ich oben bereits erläutert.
Es gibt kein “Einfrieren auf aktuellem Stand” in der Digitalisierung – die Geräte, die mit dem ersten Digitalpakt angeschafft wurden, sind durch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich weiß ja nicht, wie Sie mit den Geräten umgehen: wir haben inzwischen zwei sehr gut eingerichtete IT- Räume mit in diesem Jahr neu angeschafften Geräten (60 Monitor-PC), ne perfekte WLan-Ausleuchtung der gesamten Schule, zwei Tabletwagen mit je 30 IPads (die sind 2023 angeschafft worden und noch lange nicht „durch“), Smartboards in allen Räumen ( noch lange nicht „durch“ – im Gegenteil, die haben im Sommer ne hübsche Softwareaufrüstung bekommen) und und und.
Von „durch“ kann bei uns nur von den 2019 angeschafften Microsoft -Tablets die Rede sein: da gehen die Akkus gerade in die Knie.
“Nach vier oder spätestens acht Jahren braucht man neue Geräte, egal ob Laptops, Tablets oder andere. Den Kommunen ist das bewusst. Anderen weniger.” Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/12/die-kommunen-werden-it-support-so-nicht-mehr-leisten-koennen-wie-schultraeger-unter-dem-hin-und-her-beim-digitalpakt-2-0-leiden/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Also Pforzheim platzt nicht vor Geld aus allen Nähten, richtete aber einen Teil des Haushaltes dafür ein, Geräte zu ersetzen, einheitlichere Standards zu schaffen und durch Sanmelbestellungen einzusparen.
Ist alles voller Herausforderungen und Problemen – erwartbar – aber immer noch besser, als alles auf erfolgreiche und zeitnahe (!) Verhandlungen zwischen Bund und Land zu setzen…
Der Digitalpakt 1 ist 2024 ausgelaufen, wir haben die Reste der bewilligten Mittel dieses Jahr ausgegeben. Unsere Geräte halten noch ne Weile.
6 – 8 Jahre passt für Schülertablets, Smartboards halten länger.
Und das heißt also, wir delegieren die Ausstattung der Kinder mit dauernd neuen Geräten an die Erziehungsberechtigten???
Außerdem wäre es schon cool, wenn in den Kommunen endlich vernünftige Laptops angeschafft würden statt Minimal-iPads!
PS: Das Bildungswesen krankt daran, dass permanent eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, weil die sich moderner anhört. Vergessen wird regelmäßig, dass man stets VORHER prüfen sollte, ob die erwünschte Effektstärke überhaupt gegeben ist und welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können.
Experimente am lebenden Menschen: bei Medikamenten ist dies nur im Rahmen eng begleiteter Studien und mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen möglich. In der Schule hingegen darf sich jeder Bildungsminister austoben, wie er will, solange er das nur als den neuesten heißen Scheiß verkauft. Sind halt nur Kinder…
“Das Bildungswesen krankt daran, dass permanent eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird, weil die sich moderner anhört.”
Um im Bild zu bleiben: Dummerweise rasen die Säue dann immer nur durch, ohne mal stehenzubleiben – weshalb Schule in Deutschland heute noch immer weitgehend eine Struktur aufweist wie im 19. Jahrhundert. Um mit Winfried Kretschmann zu sprechen: „Wir haben aber in vielen Fällen eine sehr, sehr konservative Strömung in der ganzen Schulpolitik. Die wollen immer nur das Alte verteidigen und daran festhalten.“ Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article255102748/Winfried-Kretschmann-Wir-haben-eine-sehr-sehr-konservative-Stroemung-in-der-ganzen-Schulpolitik.html
Dummerweise verändert sich die Welt drumherum.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wer ist eigentlich genau “”Die””? Falls damit Politiker*innen gemeint sind, dann wären die ja demokratisch legitimierte Entscheider*innen, oder nicht?
Ist hier Demokratie auf einmal schlecht?
Nein, ich möchte nicht alles so beibehalten, finde aber, dass Ihre Argumentation schwierig ist, da sie in der Mehrheitsgesellschaft keinen Rückhalt hat.
Wenn Sie Kretschmann zitieren, dann zeigt das eigentlich nur, was Sie meinen. Objektiv ist das nicht.
Jup, die Säue rasen stets nur durch, nicht jedoch ohne den größtmöglichen Schaden anzurichten: wie es rasende Säue nun mal so tun.
Ich bezweifle jedoch, dass Schule heute „eine Struktur wie im 19. Jahrhundert aufweist“:
Falls Sie mit Struktur die 3-Gliedrigkeit meinen: die wurde seit Mitte des 20. Jahrhunderts ständig verändert und ist permanentem Wandel unterzogen.
Was die Schulpflicht für alle Kinder betrifft: die wurde erst im 20. Jahrhundert eingeführt.
Was die Inhalte betrifft: Ernsthaft? Vergleichen Sie gern die Lehrpläne von Schulen des 19. Jahrhunderts, also zwischen 1800 und 1899, mit den heutigen
Was Unterrichtsmethoden betrifft: dito zum vorherigen Satz.
Herrn Kretschmann kann ich als Bildungsexperten nicht wirklich ernst nehmen, tut mir leid. Da kann ich genauso gut Desiree Nick oder Thommy Gottschalk als Experten für das deutsche Bildungssystem aufrufen.
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich gegen die komplette Verbannung bin? Eben.
Ich lasse die Kids, WENN ES SINNVOLL IST, mit digitalen Medien arbeiten.
Denken Sie nur schwarz oder weiß? Ich nicht.
Sie wollen nach Ihren Aussagen einen “Mittelweg” – zwischen totaler Verbannung (= Spitzer und Co.) und was genau?
Wir wollen keinen “Mittelweg” (was dann wohl heißen soll: hälftig?), sondern einen sinnvollen Weg: Einsatz dann, wenn es pädagogisch begründet ist – und keinen Einsatz, wenn es keine pädagogische Begründung dafür gibt. Wenn das für Sie weiß oder schwarz ist, dann bittesehr.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nach Aristoteles ist der “Mittelweg” bzw. “die goldene Mitte” nicht die arithmetische Hälfte/Mitte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mesotes
Selbst die Fernwander-Mittelwege liegen nicht immer genau in der (aithmetischen) Mitte. 🙂
https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/schwarzwald/mittelweg/1484395/
Eben. Aber das verstehen die jungen Leute in der der Redaktion noch nicht.
Ich bin Ihnen dankbar für diesen Beitrag.
Die Neophobie in großen Teilen des Schulsystems gehört zu den größten Frustrationsquellen meiner bisherigen 12 Dienstjahre.
Daher ist jeder Beitrag Gold wert, der für zeitgemäße Bildung Wort ergreift! Das sind wir unseren SuS schuldig.
Wir dürfen das Wort nicht (mehr) den Ewiggestrigen überlassen, die das Bild unseres Berufsstandes in der Öffentlichkeit leider maßgeblich bestimmen.
Wechseln Sie besser die Schule! Scheint ja eine von diesen ganz wenigen zu sein, wo man sich total gegen Neues sträubt.
Manchmal muss man selbst den eigenen Horizont erweitern, damit man nicht so frustriert ist. Dann muss man auch nicht in dieselbe Kerbe hauen und Vorurteile bestätigen und damit unseren Berufsstand in der Öffentlichkeit ebenfalls schlecht machen.
Übrigens gibt es mittlerweile und das ist wirklich etwas Neues, erst seit einem Jahr, vereinzelt auch Lehrkräfte, die den Schülerinnen und Schülern sagen, dass Noten nicht das Wichtigste sind und sie als Menschen nicht definieren, geschweige denn etwas über ihre tatsächlichen Fähigkeiten aussagen.
Aber wie gesagt: Es sind nur sehr wenige, vielleicht drei oder vier im ganzen Schulhaus. Ihre Unterrichtsstunden unterscheiden sich deutlich von denen der Kolleginnen und Kollegen, modern, offen, spannend und von den ganzen Klassen sehr geschätzt.
Danke für diesen Beitrag!
Es hat zu häufig die Gestalt eines Kippschalters, ob mit oder ohne digitalen Medien gearbeitet werden soll, anstatt herauszuarbeiten, wann und wie es sich effizient gestaltet.
Allerdings teilen sich derzeit 5 Klassen an meiner Schule einen Satz iPads, da stelle ich meinen Unterricht nicht komplett um :/
Die Digitalisierung fördert das schikanieren und mobben im Unterricht, somit fehl am Platz. Fehlende Unterrichts-Teilnahme + Ablenkung inklusive.
Ich weiß manchmal nicht was diese ganzen Diskussionen sollen. Ich unterrichte an einem Berufskolleg mit ländlichen Einzugsgebiet, keine Brennpunktschulen weit und breit. Trotzdem habe ich den Eindruck für die Schüler die zu uns kommen ist nahezu alles eine Raketenwissenschaft. Und ich meine damit Schüler, die mindestens 10 Jahre hier zur Schule gegangen sind! Schüler, mit mittlerer Reife. Folgende Fragen stellten mir die Schüler im Unterricht in den letzten Wochen:
Noch dazu können ca 80 % der Schüler kein Bruchrechnen. Wirklich Lesen, also sinnverstehendes Lesen, können die Wenigsten.
95 % meiner jugendlichen Schüler nutzen das Handy/Tablet als Ablenkung von allem. Sie können nichts außer wischen. Und verstehen mittlerweile auch nichts mehr. Können sich kaum mehr als 2 Minuten konzentrieren.
Die gerühmte Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung geht klar zum Nachteil der Bürger aus: Sie müssen plötzlich relativ teure Geräte bereit halten, deren Lebensdauer gering ist, und bekommen die Verantwortung für deren Funktionieren zugeschoben. Sie haben kein menschliches Gegenüber mehr, sondern einen seelenlosen Computer. Die Behörden übernehmen niemals eine Garantie dafür, dass ihre Portale funktionieren. Wenn es nicht geht, Pech gehabt, der Bürger ist der Idiot, Frist versäumt, Strafzahlung. Für einen neuen Ausweis bitte ein digitales Foto nach amtlichen Vorschriften hochladen und die persönliche Authentifikation nicht vergessen. Alle müssen wissen, wie das geht, auch die ohne Schulabschluss, alte Leute, kranke Leute, halb-blinde Leute und auch Zuwanderer aus Afghanistan. Das spaltet die Gesellschaft in die digital-affinen und die anderen. Und die Geräte verbrauchen viel Strom. Der kommt einfach aus der Steckdose. 🙂
NB: Manche nicht hinreichend intelligenten Leute kommen schon mit der Automatik der Toilettentüren und mit den automatischen Wasserhähnen in den Zügen der Deutschen Bahn nicht klar. Und die sollen künftig alles digital erledigen? Viel Spaß!
Was in ihrer Aufzählung des sinnvollen Einsatz digitaler Medien fehlt, ist der ganze technische Bildungsaspekt. Damit meine ich nicht Medienerziehung. Das ist Anwenderschulung. Wo bleiben unsere Bemühungen die technischen Phänomene zu erforschen? Wie funktioniert die Klospülung? Wie die 3d Drucker? Wo bleibt der kreative Umgang mit Technik? All das ist zentral, wenn man über den Einfluss der digitalen Revolution auf Schule nachdenkt. Leider ist aber das technische Verständnis bei 97% der Lehrkräfte null ausgeprägt, weswegen man überhaupt nicht darauf kommt, dass dieser Aspekt massiv unterrepräsentiert ist. Es geht dabei auch nicht nur um Informatikthemen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die KMK “Strategie” für die “digitale Welt” – was immer diese Wortschöpfung bedeuten soll. Ein eklatantes Beispiel für Unwissen. Mit analog und digital werden elektrische Signalformen bezeichnet. Digital bedeutet, dass es diskrete Werte gibt (alles ist 0, außer der 1). Analog bedeutet, dass es kontinuierliche Werte gibt (alles ist 0, außer dem, was zwischen 1 und 0 liegt). So wie sieht nun eine digitale Welt aus? Nur noch schwarz weiß? Nur noch dafür und dagegen? So ausgelegt macht es ja schon leider fast wieder Sinn.
Einer der entscheidenden Vorteile von Digitaltechnik ist, dass uns gerade im Bereich der Produktion unendliche Möglichkeiten eröffnet werden. Die Demokratisierung der klassischen industriellen Produktionsmittel muss auch in der Schule passieren. Heute ist Mikroelektronik etwas, mit dem Primarstufenschüler:innen anfangen können und sollten. Auf dem Weg zu der nötigen Kreislaufwirtschaft brauchen wir einen Fokus auf Handlungskompetenz. Die Schüler:innen müssen in der Lage sein Dinge zu reparieren, zu warten, ja sogar zu erfinden.
Nun kommen wir zurück zum Thema. Wenn Schüler:innen sich aus der technischen Perspektive heraus mit Geräten mit Bildschirm beschäftigen, muss in den anderen Fächern der Gebrauch reduziert werden, um Bildschirmzeit zu reduzieren. Da sind wir dann auch bei empirisch belegten negativen körperlichen Folgen für die Schüler:innen. Man muss dabei ja auch bedenken, dass es außerschulische Bildschirmzeit gibt.
Ein Argument fehlt mir bei den Gegner der Digitalisierung, oder ich habe es überlesen… Die Bildschirmzeit. Dazu gibt es nun tatsächlich Erhebungen, wie lange einzelne Altersgruppen am Bildschirm ‘hängen”, und überall wird Reduzierung empfohlen. Da sehe ich eines der größeren Probleme, und im Verlust der “Handschrift “, wenn Aufgaben und Tests nur noch digital erledigt werden, damit sich auch ein Vorteil für die Kontrolle durch die Lehrer ergibt. Diese Argumentation gilt es m.M.n. zu diskutieren.
Wir befinden uns schon an einem sehr schwierigen Scheidepunkt.
Viele Kinder bringen schon nicht mehr die Fähigkeit mit in die Schule, ihre Aufmerksamkeit länger als eine Minute auf etwas anderes als ein digitales Endgerät zu fokussieren und sind bereits vor Schulbeginn so konditioniert auf kurzfristige digitale Erfolgserlebnisse, dass es sehr schwer ist, überhaupt zu ihnen durchzudringen.
Aufgaben mit verzögerter Gratifikation, wie z.B. lesen lernen, sind im Vergleich zu Handyspielen unterstimulierend und überfordernd.
Diese Kinder sind für analoge Bildung sehr schwer zu gewinnen, lernen aber mit einer Lernapp ,die nach jedem kleinen Teilschritt einen Dopaminkick gibt, gerne und ausdauernd.
Der Trend wird dahin gehen, dass Lehrer sich mehr und mehr auf erzieherische Tätigkeiten beschränken werden.
Gehen Sie mit offenen Augen ins Restaurant, einkaufen oder sonstwo in die Öffentlichkeit. Da werden die Kinder immer häufiger mit Smartphones als Schnuller 2.0 ruhiggestellt.
Schon im Kinderwagen spielt das Smartphone Filmchen vor, weil die Kinder den Einkauf nicht ohne Berieselung überstehen.
Daran wird sich nichts ändern, solange es keinen verbindlichen Kinderschutz in dem Bereich gibt.
Die KMK scheint jedenfalls voll vom Segen der Digitalisierung überzeugt zu sein, sie sucht geradezu die Nähe der Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind (das sind diejenigen, deren Stiftungen das “Forum” bilden):
https://www.forumbd.de/wp-content/uploads/2025/08/FBD-Programm-Fachtagung-2025.pdf