Wehrpflicht-Protest: Schüler schlägt mit Megafon umher – und verletzt vier Lehrer

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SCHWERIN. Ein 18-Jähriger soll in einer Schule in Schwerin vier Lehrer leicht verletzt haben. Zuvor hatte der Schüler am Vormittag mit einem Megafon lautstark in der Bildungseinrichtung in der Weststadt auf sich aufmerksam gemacht. Als mehrere Lehrkräfte ihn aufforderten, dies zu unterlassen, soll es zu körperlichen Übergriffen gekommen sein.

Corpus delicti. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Ob die Lehrer ins Krankenhaus mussten, war zunächst unklar. Die Polizei nahm Anzeigen wegen des Verdachts der Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte auf. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Schüler an seine Mutter übergeben.

Nach Informationen von Schwerin-News stand der Vorfall im Zusammenhang mit einem politischen Protest gegen die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht. Demnach ereignete sich die Auseinandersetzung gegen 11.40 Uhr am Schweriner Goethegymnasium, wo der 18-Jährige mit einem Megafon lautstark für einen Schulstreik am morgigen Freitag mobilisieren wollte und dabei den Unterricht störte. Der Jugendliche soll nach Angaben des Regionalmediums in der Linksjugend Solid aktiv sein.

Wie Schwerin-News berichtet, eskalierte die Situation, als Lehrkräfte ihn aufforderten, die Aktion zu beenden. Dabei wurden vier Lehrkräfte leicht verletzt; ein Lehrer soll – bislang unbestätigt – eine Platzwunde am Kopf erlitten haben, verursacht durch einen Schlag mit dem Megafon. Der Schüler habe seine Aktion anschließend fortgesetzt, indem er weitere Klassenräume betrat und dort lautstark über den geplanten Streik informierte.

Bis zum Eintreffen der Polizei sei der 18-Jährige nach Angaben von Augenzeugen, auf die sich Schwerin-News beruft, von mehreren Lehrkräften am Boden fixiert worden. Der Vorfall steht laut dem Medium im Zusammenhang mit bundesweiten Mobilisierungen des Bündnisses „Nein zur Wehrpflicht“, das für den 5. Dezember zu einem Schulstreik aufgerufen hat. In Schwerin ist für Freitagvormittag eine Protestkundgebung vor der Staatskanzlei angekündigt.

Die Ermittlungen zum genauen Ablauf und zu den Hintergründen der Eskalation dauern an. News4teachers / mit Material der dpa

Wehrdienst-Streit: Union warnt Schulen davor, Schüler bei ihrem Schulstreik zu unterstützen

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