Osten viel, Westen wenig: Was die Länder pro Schüler ausgeben

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WIESBADEN. Für die Ausbildung eines Schülers an öffentlichen Schulen gaben die öffentlichen Haushalte im Jahr 2009 durchschnittlich 5.500 Euro aus (2008: 5.100 Euro). Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nun mit.

Im Bundesdurchschnitt wurden danach für Schüler an allgemein bildenden Schulen 2009 rund 6.000 Euro pro Kopf aufgewendet, an beruflichen Schulen 3.800 Euro. Je nach Schulart waren die Ausgaben je Schülerin beziehungsweise Schüler unterschiedlich hoch: bei Grundschulen lagen sie bei 4.800 Euro, an Gymnasien bei 6.200 Euro und an Integrierten Gesamtschulen bei 6.300 Euro. Die vergleichsweise niedrigen Aufwendungen je Schülerin oder Schüler bei den Berufsschulen im Dualen System sind vor allem durch den Teilzeitunterricht bedingt.

Deutliche Ausgabenunterschiede pro Schüler gibt es zwischen den Bundesländern. Thüringen zahlte pro Kopf mit 7.900 Euro am meisten, Nordrhein-Westfalen mit 5.200 Euro am wenigsten.  Vergleichsweise wenig zahlen auch Schleswig-Holstein (5.400 Euro), Rheinland-Pfalz (5.600 Euro), das Saarland und Niedersachsen (jeweils 5.700 Euro), vergleichsweise viel Sachsen-Anhalt (7.500 Euro), Hamburg (7.300 Euro), Berlin (7.100 Euro) und Sachsen (7.000 Euro).

Bei einem Ausgabenvergleich zwischen den Bundesländern sei allerdings zu beachten, dass die Schulstruktur und das Unterrichtsangebot in den einzelnen Ländern differieren (zum Beispiel Unterschiede in der Ganztagsbetreuung, den Betreuungsrelationen, der Besoldungsstruktur). So betreue beispielsweise in den meisten ostdeutschen Ländern eine Lehrkraft im Durchschnitt weniger Kinder als in Westdeutschland. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass wegen des Geburteneinbruchs in den 1990er Jahren die Schülerzahlen in Ostdeutschland gesunken sei, während die Zahl der Lehrkräfte nicht in gleichem Maße abgenommen habe, so berichtet Destatis.

Weiter heißt es: „In allen Ländern sind die Personalausgaben die dominierende Ausgabenkomponente für öffentliche Schulen.“ Hierauf entfielen laut Bericht im Bundesdurchschnitt 4.400 Euro, während für die Unterhaltung der Schulgebäude, Lehrmittel und dergleichen durchschnittlich 700 Euro sowie für Baumaßnahmen und andere Sachinvestitionen 400 Euro je Schüler ausgegeben wurden.

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