Experten warnen vor unzureichendem Krippenausbau

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BERLIN. Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft rechnen mit einem weit größeren Bedarf an Krippenplätzen als das Bundesfamilienministerium. „Die Nachfrage wird vielerorts über 50 Prozent steigen und zwar nicht nur in den Städten“, sagte der Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Fachhochschule Koblenz, Stefan Sell, der „Welt am Sonntag“ mit Blick auf den August 2013. Dann wird Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- und zweijährige Kinder in Kraft treten.

Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Hans-Heinrich Driftmann, warnte davor, dass der Betreuungsbedarf das Angebot übersteigen werde. Er sagte der Zeitung: „Ich befürchte, dass im August 2013 viele Eltern bei der Suche nach einem Kitaplatz leer ausgehen.“ Der Ausbau schreite viel zu langsam voran. Er gehe davon aus, „dass deutlich mehr als 260 000 Betreuungsplätze fehlen.“

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Die Regierung rechnet zurzeit damit, dass 39 Prozent aller Eltern tatsächlich einen Platz in Anspruch nehmen werden. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums fehlen nur noch rund 130 000 Betreuungsplätze. Medienberichte über angeblich 260 000 fehlende Plätze hatte das Ressort von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) als falsch zurückgewiesen. dpa

(19.05.2012)

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