VBE-Sprecher moniert: Musik und Kunst verlieren in Schulen an Bedeutung

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STUTTGART. Während die Bedeutung und der hohe Anspruch der Unterrichtsfächer Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen nie in Frage gestellt würden, kämen Musik, Kunst und Sport in den Schulen als „untergeordnete Nebenfächer“ in der Wertigkeit keinesfalls so gut weg. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg bedauert das und möchte die musisch-ästhetische Erziehung aufgewertet wissen. Ein erster Schritt dafür wäre, unselige Fächerverbünde wie „MeNuK“ wieder aufzulösen. Ein neuer Bildungsplan, der sowieso in Arbeit sei, böte dazu jetzt Gelegenheit.

VBE-Pressesprecher Michael Gomolzig. Foto: VBE
VBE-Pressesprecher Michael Gomolzig. Foto: VBE

Nach der letzten Bildungsplanreform in Baden-Württemberg gingen laut VBE in der Grundschule Musik, Kunst und Handarbeit im Fach „MeNuK“ (Mensch, Natur und Kultur) auf. In der Haupt-/Werkrealschule wurden Musik, Sport und Kunst (Gestalten) zum Fächerverbund „MSG“ zusammengefasst. Dadurch gab es dem Verband zufolge nach der Einführung der zurzeit aktuellen Bildungspläne die Fächer Musik und Bildende Kunst an Grund- und Haupt/Werkrealschulen überhaupt nicht mehr.

„Da die Musik in den Fächerverbünden aufgegangen oder – je nach Standpunkt – untergegangen ist, lässt sich auch der Bedarf an professionellen Musikpädagogen amtlicherseits besser kaschieren“, moniert VBE-Sprecher Michael Gomolzig. Aus gutem Grund sei das Fach Musik weder an der Realschule noch am Gymnasium vom Stundenplan verschwunden, da grundsätzlich solides Basiswissen notwendig sei, bevor man interdisziplinär arbeiten könne.

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Völlig unverständlich sei, dass trotz neuem Fächerverbund seit 2006 wieder die beste Note aus Musik, Sport und Kunst (von Fächern, die es eigentlich gar nicht mehr gebe) im Werkrealschulzeugnis ausgewiesen werden müsse und nur dieser Teilbereich der Gesamtnote versetzungsrelevant sei.

Schon bisher hätten Musik, Bildende Kunst und Sport bei vielen lediglich als schmückendes Beiwerk, als „Entspannungsinseln“ für die vom Lernen in den „richtigen“ Unterrichtsfächern gestressten Schüler gegolten. Das Bündeln zu Fächerverbünden habe diesen Trend verstärkt, auch wenn in der Summe keine einzige Stunde gegenüber der alten Stundentafel verloren gegangen sei, beklagt der VBE-Sprecher. Trotzdem habe der musisch-ästhetische Bereich an den meisten Schulen weiter an Bedeutung verloren, und das mache diese spürbar ärmer.

Zum Bericht: Schule lässt Schüler geigen – damit sie besser lernen

 

 

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