Landtagswahl Sachsen: Lehrerverband will keine Schulexperimente

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RADEBEUL. Bei der Landtagswahl am 31. August in Sachsen entscheiden die Wähler auch, wer die Bildungspolitik der nächsten fünf Jahre bestimmt. Im Vorfeld lobt der Sächsische Lehrerverband das derzeitige Schulsystem und warnt vor Experimenten.

Das erfolgreiche sächsische Schulsystem sei mittlerweile zum Qualitätssymbol und zum Vorbild für andere Länder geworden, so der Sächsische Lehrerverband (SLV). Über zwei Jahrzehnte stabile Schulstrukturen hätten eine ständige Qualitätsentwicklung des Unterrichtsprozesses ermöglicht. „Das muss auch in Zukunft gewährleistet sein“, fordert der Verband und warnt vor Bestrebungen, bewährte Schularten in Frage zu stellen und Experimente am Schulsystem mit fragwürdigen Erfolgsaussichten durchzuführen. „Bei jeder Veränderung im Schulsystem muss entscheidend sein, dass die Schüler tatsächlich die Gewinner sind und mehr Schüler einen (höheren) Schulabschluss erlangen.“

eckige graue Wahlurne
Vor der Landtagswahl in Sachsen warnt der Sächsische Lehrerverband die zukünftige Regierung vor Experimenten am Schulsystem. (Foto: Holger Lang / pixelio.de)

Wesentlich wichtigere Aufgaben für die Schulpolitik der nächsten Jahre seien die Sicherung des Lehrernachwuchses und die Schaffung von Einstellungskorridoren entsprechend der steigenden Bedarfe infolge wachsender Schülerzahlen, der Zunahme an Integrationsmaßnahmen und der Kapazitäten in der Lehrerausbildung. Eine große Herausforderung in der nächsten Legislaturperiode werde es zudem sein, den Generationenwechsel zu meistern, „indem man genügend voll ausgebildete Lehrkräfte für alle Schularten, Unterrichtsfächer und Regionen des Freistaates gewinnt“. Deshalb seien nicht nur weitere Einstellungen notwendig, sondern es müssten auch zusätzliche Anreize geschaffen werden, damit der Lehrerberuf in Sachsen attraktiver werde.

Außerdem erwarte der SLV von der künftigen Staatsregierung ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Förderschulen bei gleichzeitiger Weiterentwicklung von Integration und Inklusion.

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