Studie: Kita-Beiträge in NRW schwanken stark – „Zwischen 0 und 800 Euro“

0

DÜSSELDORF. Die Kindergarten-Beiträge in Nordrhein-Westfalen hängen nicht allein vom Einkommen der Eltern ab, sondern auch von ihrem Wohnort. Während die einen Städte gar keine Kindergarten-Gebühren erheben, verlangen andere hohe Beträge. Besonders teuer sind nach einer Untersuchung des Steuerzahlerbunds häufig Plätze für Kinder unter drei Jahren.

Verglichen wurden nach Angaben des Bundes der Steuerzahler (BdSt) die Höchstbeiträge der kreisfreien Städte und Städte mit mehr als 60.000 Einwohnern. Neben dem landesweit beitragsfreiem letzten Jahr eint die 49 untersuchten Kommunen nur eins: Die Beitragsfreiheit ab einer bestimmten Einkommensgrenze – doch auch die variiert enorm.

In Köln, Mülheim an der Ruhr, Mönchengladbach, Arnsberg oder Kerpen muss bereits ab einem Brutto-Jahres-Einkommen von 12.271 Euro für die Kinder-Betreuung gezahlt werden. In Münster müssen Eltern hingegen bis zu einem Einkommen von 37.000 Euro nicht zahlen. Noch größer sind die Schwankungen bei den Gebühren selbst: Ein 45-Stunden-Betreuungsplatz für ein Kind über drei Jahren ist in Unna (516 Euro) am teuersten. Allerdings nur bei einem Jahresgehalt von mindestens 86.000 Euro. Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro müssen durchschnittlich zwischen 104 Euro in kreisangehörigen Städten und 108 Euro in kreisfreien Städten für einen Kita-Platz bezahlt werden.

Euro-Scheine und -Münzen
Je nach Wohnort müssen Eltern in NRW für einen Betreuungsplatz in der Kita mehr oder weniger zahlen. Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Die höchsten Gebühren für einen 25-Stunden-Betreuungsplatz werden in Dortmund (345 Euro) fällig, sobald das Jahreseinkommen dreistellig ist. Neben Düsseldorf, wo Kinder ab drei Jahren generell beitragsfrei sind, erhebt nur noch Troisdorf für einen 25-Stunden-Platz keine Gebühren. Durchschnittlich zahlen Eltern in NRW bei einem Verdienst von 40.000 Euro zwischen 59 und 62 Euro. Generell teurer ist die Betreuung von Kleinkindern unter drei Jahren, weil dafür mehr Personal benötigt wird. In Bergisch Gladbach kostet die 45-Stunden-Betreuung von Kleinkindern bis zu 800 Euro, in Hamm maximal nur 313 Euro. Bei einem Jahresverdienst von 40.000 Euro betragen die Gebühren im Durchschnitt zwischen 174 und 194 Euro.

Die Kita-Beiträge legt jede Kommune selbst fest, nachdem die schwarz-gelbe Landesregierung 2006 die landeseinheitliche Beitragsstaffelung gekippt hatte. „Ob eine Stadt den Kindergartenbesuch beitragsfrei oder hohe Einkommensfreigrenzen einräumt, ist letztlich eine politische Entscheidung“, sagt der stellvertretende BdSt-Vorsitzende Eberhard Kanski. Die Wiedereinführung der landeseinheitlichen Gebühren wird es wohl unter der rot-grünen Landesregierung nicht geben. Laut NRW-Familienministerium sei eine Rückkehr zur alten Regelung ohne Folgekosten für das Land aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich. dpa

 

Zum Beitrag: Eltern und Erzieher machen Druck für bessere Kita-Betreuung

Zum Beitrag: Lindner: Bafög-Einsparungen auch für bessere Kitas und Schulen einsetzen

Zum Beitrag: Schwesig macht die Kita-Qualität zum Thema – muss aber dicke Bretter bohren

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments