Frisch ausgezeichnet: Das sind Deutschlands Lehrer des Jahres 2015

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BERLIN. Die Gewinner des diesjährigen bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ stehen fest. Insgesamt 13 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus sieben Bundesländern wurden heute in Berlin ausgezeichnet. Über 3.800 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten sich in diesem Jahr an dem Wettbewerb, der seit 2009 jährlich von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.

Das sind die Geehrten beim Deutschen Lehrerpreis 2015. Foto: Deutscher Lehrerpreis
Das sind die Geehrten beim Deutschen Lehrerpreis 2015. Foto: Deutscher Lehrerpreis

Im Bereich „Schüler zeichnen Lehrer aus“, einer der beiden Wettbewerbskategorien, wurden besonders engagierte Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern der diesjährigen Abschlussklassen nominiert. Dabei gingen vier Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Sandra Greiffendorf, Paul-Martini-Schule, Schule für Kranke, Bonn; Barbara Hinz, Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Dülmen; Thomas Schubert, Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium Wuppertal; Michael Weiermann, Nepomuceum Coesfeld). Je zwei Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Dr. Katrin Eberle, Goldberg-Gymnasium Sindelfingen; Karin Koch, GHWRS Frankenbach Heilbronn), Bayern (Christine Frank, Maria Ward Gymnasium Augsburg; Johannes Uschalt, Dürer-Gymnasium Nürnberg) und Niedersachsen (Patrick Hehmann, Gymnasium Bad Iburg; Johannes Kruse, Braunschweig Kolleg). Je ein Preisträger in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ kam in diesem Jahr aus Berlin (Ronald Wappke, Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium), Rheinland-Pfalz (Jürgen Nikolaus Kopp, Gymnasium Konz) und Schleswig-Holstein (Christopher Ecker, Heinrich-Heine-Schule Heikendorf).

KMK-Präsidentin Brunhild Kurth (CDU) betonte in ihrer Grußbotschaft den Einsatz und die Leistung sowie das besondere pädagogische Herzblut der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger: „Die schönste Anerkennung für einen Lehrer kommt direkt von den Schülern. Das Schülerlob unterstreicht, wie wichtig die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer ist. Sie vermitteln den jungen Menschen nicht nur Wissen, sondern auch Werte und bereiten sie auf Ausbildung, Berufsleben und gesellschaftliche Herausforderungen vor.“ Die sächsische Kultusministerin betonte zudem, dass der Deutsche Lehrerpreis dazu beiträgt, die öffentliche Wertschätzung des Berufes zu fördern.

In der zweiten Kategorie des Wettbewerbs, „Lehrer: Unterricht innovativ“, reichten auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl von Lehrer-Teams aus ganz Deutschland innovative und fächerübergreifende Unterrichtsprojekte ein. Den ersten Preis vergab die Jury an das Pädagogen-Team Susanne Barth, Thomas Drexler, Stefan Eberler, Florian Gärtner, Uli Kretzinger, Caro Müller, Tanja Neufeld, Andreas Rauwolf, Matthias Röbcke, Oliver Schuppach und Sylvie Schwitalle um Projektleiter Martin Hölzel vom Gymnasium Olching für ihr Projekt „My Science“. Dessen Ziel ist, Schülern und Schülerinnen zu einer stärkeren Identifikation mit den naturwissenschaftlichen Fächern zu verhelfen. Dazu werden wissenschaftliche Casting-Shows, Science-Slams, Science-Fairs, kooperative Lernformen und jahrgangs-übergreifende Peer-to-Peer-Coachings entwickelt und eingesetzt. Das herkömmliche Unterrichtsangebot mit Wahlkursen und Arbeitsgemeinschaften wird zu einem geschlossenen System zusammengefasst.

Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, betonte mit Blick auf die ausgezeichneten Unterrichtsprojekte den hohen Stellenwert von Team-Arbeit im heutigen Schulbetrieb: „Kooperatives Arbeiten in einem Lehrerteam ist eine zentrale Voraussetzung für einen gelungenen, modernen fachübergreifenden bzw. fächerverbindenden innovativen Unterricht, der Schülerinnen und Schülern projektorientiertes Arbeiten ermöglicht. Teamarbeit bietet vielen Lehrkräften zudem nicht nur eine inhaltliche Bereicherung, sondern auch Chancen der Entlastung in zeitlicher und organisatorischer Hinsicht.“

Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an das Team Petra Beitz, Martin Henkel, Kristina Klein, Monika Lampe, Sabine Meyer, Mareike Paschkowicz und Ramona Reiß um Projektleiterin Edith Böhme von der Nibelungen-Realschule in Braunschweig für ihr Projekt „Frieden suchen, finden, wahren“. Hier wurde die Frage nach dem Frieden in allen Facetten erörtert. Was heißt Frieden? Was kann jeder für den Frieden tun? Wie kann man den Frieden bewahren? Dazu wurden eine Asylanten-Unterkunft besucht, die Bibel konsultiert, eine Schülerzeitung herausgegeben und Bewohner eines Altenheims befragt.

Zur Bedeutung des Wettbewerbs sagte Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland: „Mit dem Wettbewerb machen wir auf das besondere Engagement herausragender Pädagoginnen und Pädagogen aufmerksam und zeichnen gleichzeitig wegweisende Unterrichtskonzepte aus. Dabei möchten wir Lehrkräfte bei der Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Schule und Arbeitsmarkt unterstützen. Wir können kein Interesse daran haben, dass diese von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen sind.“

Der dritte Preis ging an die drei Pädagogen Norbert Berger, Projektleiter Klaus Mischke und Christian Wegmann vom Gymnasium Ernestinum in Coburg für ihr „Herz-Projekt“. Thema war die Vorbereitung und Durchführung eines Studientages zum Thema „Herz“ mit unterschiedlichen thematischen Präsentationen durch Schülergruppen. Ziel war der Brückenschlag zwischen den natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern. Neben dem wichtigen Thema Organspende gab es einen praktischen Teil mit Reanimations-Übungen, den Besuch des Klinikums Coburg und den Vortrag eines Kardiologen.

Darüber hinaus zeichnete die Jury noch drei weitere innovative Unterrichtskonzepte aus. Zwei Sonderpreise gingen nach Baden-Württemberg: an die Carl-Benz-Schule in Gaggenau (Anne Dieringer, Projektleiter Dr. Wolfram Frietsch, Sebastian Haak, Katharina Heiderich, Philipp Henzler, Sascha Löschner, Manfred Schönthaler) für das Projekt „Willkommen Heimat 2.0“ und an das Gymnasium am Rosenberg in Oberndorf (Silke Kohler, Projektleiter Thomas Schneider) für das Projekt „Gefährliche Musik“. Eine Auszeichnung erhielt die Staatliche Berufsschule 1 in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Realschule in Landshut (Ingrid Beede, Helmut Beede, Projektleiter Franz Einsiedler, Judith Heugel, Franz Kuttenberger, Franz Pankratz, Student Philipp Brandl) für das Projekt „Schule und was dann?“.

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen nach eigenen Angaben mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehören an: Brunhild Kurth, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Sächsische Staatsministerin für Kultus; Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz; Wolf-Rüdiger Feldmann, Geschäftsführer der Cornelsen Schulverlage; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung „Die Zeit“; Yasemin Cec, Landesvorsitzende der schülerInnenkammer hamburg. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Mitglied des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland, Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, und Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, die Initiatoren des Wettbewerbs.

Zum Bericht: Was macht einen Lehrer zu einem ausgezeichneten? Liebe zum Fach – und Zuneigung für Schüler

Die neue Wettbewerbsrunde ist bereits wieder angelaufen. Hier gibt es weitere Informationen.

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