Rheinland-Pfalz: Mehr als die Hälfte der Schüler leiht Schulbücher

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Mainz. Am nächsten Montag beginnt in Rheinland-Pfalz das neue Schuljahr. Ranzen werden gepackt, gut die Hälfte aller Schüler macht bei der Schulbuch-Ausleihe mit. Der Philologenverband befürchtet unterdessen einen weiterhin hohen Unterrichtsausfall an Gymnasien.

Die Schulbuchausleihe an rheinland-pfälzischen Schulen wird nach Angaben des Mainzer Bildungsministeriums auch im dritten Jahr gut angenommen. Im Schuljahr 2012/2013 nehmen knapp 233.100 Kinder und Jugendliche (Stand 1. August) an der Schulbuchausleihe teil, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Dies entspreche wie auch im Vorjahr einer Teilnahmequote von 51 Prozent der insgesamt berechtigten Schüler. Das neue Schuljahr beginnt am nächsten Montag.

Etwa 134.600 hätten sich für das Ausleihen der Bücher gegen eine Gebühr angemeldet. Bei den übrigen 98.500 handele es sich um Familien mit niedrigem Einkommen, die die Schulbücher kostenlos bekommen. Im Schuljahr 2012/2013 ist die Ausleihe erstmals auch an Grundschulen möglich: Dort machten 47 Prozent mit, sagte der Sprecher. Mit der freiwilligen Ausleihe können Eltern bis zu zwei Drittel der Anschaffungskosten für Schulbücher sparen.

In den Klassen 5 bis 10 (Sekundarstufe I), für die das Ausleih-System 2010/2011 als Erstes gestartet worden war, setze sich der leicht steigende Teilnahme-Trend fort, hieß es. Lag die Quote zunächst bei 58 Prozent, stieg sie im Vorjahr auf 59 Prozent auf jetzt mehr als 61 Prozent. In der Sekundarstufe II («Oberstufe») beteiligen sich im neuen Schuljahr 27 Prozent der berechtigten Schüler an der Ausleihe (2011/2012: 19 Prozent). An den berufsbildenden Schulen sind es 47 Prozent (2011/2012: 40 Prozent).

Unterdessen hat der Philologenverband Rheinland-Pfalz zum Start des neuen Schuljahres auf «die weiterhin kritische Lage bei der Unterrichtsversorgung» an Gymnasien hingewiesen. «Mit den geplanten Einstellungen von weniger als 200 Lehrerstellen an Gymnasien wird sich der Unterrichtsausfall an Gymnasien nur geringfügig verbessern», sagte der Verbandsvorsitzende Malte Blümke laut Mitteilung. Notwendig sei der Aufbau einer «ausreichenden Lehrerreserve», mit der Schulen vor Ort am besten auf Unterrichtsausfall reagieren könnten.

Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß (SPD) wies die Befürchtung des Lehrerverbandes zurück. Es sei eines der «obersten Ziele der Landesregierung», eine gute Unterrichtsversorgung sicherzustellen, sagte sie in Mainz. «Nach derzeitigem Kenntnisstand ist dies auch für das Schuljahr 2012/2013 gelungen.» Vor allem an Gymnasien sei die Unterrichtsversorgung «spürbar» verbessert worden – «nachdem deren Versorgungsgrad zuletzt unter dem Durchschnittswert aller allgemeinbildenden Schulen gelegen hatte», sagte sie. dpa

(8.8.2012)

 

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