USA: Privatschule lehnt Schüler ab, weil er HIV-positiv ist

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HERSHEY. Risiko, Bedrohung, Gefahr: Eine US-amerikanische Schule hat einen Schüler abgelehnt, weil dieser HIV-positiv ist. Die Begründung: Er sei eine Gefahr für seine Mitschüler.  

Noch immer haben viele von HIV Betroffene mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen. Foto: torbakhopper/Flickr (CC BY 2.0)
„Milton Hershey School is a gift – Die Milton Hershey Schule ist ein Segen“, liest es sich auf der Website der Bildungsstätte in den USA, die einen 19 Jahre alten Jungen nicht aufnehmen wollte, da der Schüler am HIV-Virus erkrankt ist. Als Grund gab die Privatschule an, er stelle eine Gefahr für die anderen Schüler dar. Was, wenn der Junge irgendwann Sex haben würde und andere ansteckt?

Wie „Spiegel Online“ berichtet, sagte die Schule im US-Bundesstaat Pennsylvania dem Jungen bereits Ende vergangenen Jahres ab. Jetzt sollen der inzwischen 14-Jährige und seine Mutter 700.000 Dollar (rund 540.000 Euro) bekommen, darauf einigte sich die Schule mit dem amerikanischen Justizministerium und einer Beratungsstelle. Die Einigung beinhaltet auch, dass die Schule für ihre Schüler und Mitarbeiter Seminare zum Thema HIV anbieten muss. Außerdem musste sie wegen einem Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz von Behinderten ein Bußgeld zahlen. „Diese Einigung ist ein klares Signal, dass Diskriminierung von Personen mit HIV und Aids nicht toleriert wird“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Ein Gericht muss der Einigung jetzt noch zustimmen.

Öffentlichkeit forderte eine Entschuldigung der Schule

Über die amerikanischen Medien wurde der Fall bekannt. Fast 30.000 Menschen unterschrieben in einer Online-Petition Online eine Forderung an die Schule, sie solle sich bei dem Jungen entschuldigen. Ursprünglich war die Milton-Hershey-Schule 1909 für Waisenjungen gegründet worden, heute besuchen über 1800 Jungen und Mädchen die Privatschule. Anfang August gab die Schule dem öffentlichen Druck nach, entschuldigte sich bei dem 14-Jährigen und bot ihm einen Platz an. Er aber lehnte ab.

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(13.09.2012)

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