Löhrmann weist Schlamperei-Vorwürfe bei Abiklausuren zurück

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DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat Vorwürfe über Schlamperei bei den aktuellen Abiturprüfungen zurückgewiesen. Es habe zwar einen «ärgerlichen Fehler» beim Leistungskurs Sozialwissenschaften gegeben, der sei aber schnell behoben worden, sagte sie im Düsseldorfer Landtag. Im Fall der von vielen Schülern als zu schwierig kritisierten Matheklausuren verteidigte die Ministerin ihren Beschluss, kein Nachschreiben zu erlauben. «Eine solche Entscheidung wäre willkürlich, rechtsstaatlich angreifbar und könnte die gesamte Abiturprüfung in Nordrhein-Westfalen juristisch anfechtbar machen.»

Gibt dem Druck von unzufriedenen Abiturienten nicht nach: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann. Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Gibt dem Druck von unzufriedenen Abiturienten nicht nach: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann. Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Die CDU kritisierte, Löhrmann habe blamable Anfängerfehler zu verantworten. Tausende junge Leute seien frustriert und besorgt, sagte CDU-Bildungsexperte Klaus Kaiser. Am Mittwoch hatte Löhrmann nach Überprüfungen klargestellt, dass die Aufgaben der Matheklausuren «lehrplankonform, fachlich korrekt und bezüglich des Anspruchsniveaus angemessen» gewesen seien und ein Nachschreiben daher nicht zu rechtfertigten wäre.

Hunderte Schüler hatten vor dem Ministerium gegen die Klausuren protestiert, Tausende in einer Facebook-Gruppe eine unabhängige Überprüfung der Anforderungen gefordert. Bei der Panne im Fach Sozialwissenschaften entschieden sich Löhrmann zufolge lediglich 18 Betroffene für ein Nachschreiben der Klausur.

Entschieden dementierte die Ministerin Gerüchte, die Mathe-Aufgaben seien extra schwierig gestaltet worden, um angesichts des doppelten Abiturjahrgangs den Andrang an den Hochschulen zu verringern. «Dieser Vorwurf ist wirklich absurd.» Nachdem die Schulzeit bis zum Abi von neun auf acht Jahre verkürzt wurde, machen 2013 zwei Jahrgänge in NRW ihren Abschluss – insgesamt mehr als 120 000 junge Leute. Seit 2007 bekommen alle Schüler im Rahmen des Zentralabiturs dieselben Aufgaben im schriftlichen Abitur in NRW. dpa

(25.4.2013)

Zum Bericht: „NRW-Zentralabitur: Schülerproteste gegen Mathe-Klausur“

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