Bayern: Freie Wähler gegen G8 – Grüne und SPD für Überarbeitung

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MÜNCHEN. In Bayern ist der Startschuss zum Volksbegehren gefallen, mit dem die Freien Wähler G) an Bayerns Gymnasien wieder einführen wollen. SPD und Gründe sehen indessen Nachbesserungsbedarf am verkürzten Abitur. Kultusminister Spaenle wendet sich indes gegen „populistische Systemdebatten“.

Das G8 soll zwar erhalten bleiben – aber das G9 als Wahlmöglichkeit wieder hinzukommen. «Dadurch sollen Schüler mehr Zeit zum Lernen bekommen und das Lernen insgesamt entschleunigt werden», sagte Michael Piazolo, Generalsekretär der Freien Wähler. Piazolo ist optimistisch, dass die notwendigen 25 000 Unterschriften zusammenkommen, es gebe viele positive Rückmeldungen von Eltern und Lehrern.

Wenn genug Leute unterschreiben, muss anschließend das Innenministerium prüfen, ob das Volksbegehren rechtlich zulässig ist und die Voraussetzungen erfüllt sind. Anschließend könnte es möglicherweise noch vor der Landtagswahl im September zum eigentlichen Volksbegehren kommen. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hält nichts von der Idee, das G9 als Wahlmöglichkeit wieder einzuführen. «Der Schüler von heute braucht mehr Zeit und keine theoretischen und populistischen Systemdebatten.»

Während die Freien Wähler das Volksbegehren starten, fordern Grüne und SPD eine Überarbeitung des verkürzten Gymnasiums. Die SPD befürwortet ein «Gymnasium der zwei Geschwindigkeiten»: Schüler sollten die Wahl haben, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren Gymnasium machen wollen, betonte der Vorsitzende im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport, Martin Güll (SPD). «Wir halten G8 für möglich, wenn es pädagogisch gut gestaltet ist», sagte Güll.

Auch die Grünen sehen Nachbesserungsbedarf in Sachen G8: Sie wollen eine übergreifende Gymnasialkonferenz, unter anderem mit allen Landtagsfraktionen, Eltern – und Lehrerverbänden, einberufen, um das verkürzte achtjährige Gymnasium (G8) inhaltlich zu überarbeiten, sagte der schulpolitische Grünen-Sprecher Thomas Gehring. «Der Lehrplan ist voller Stoffe, die abgehakt werden», sagte er. Er sprach sich dafür aus, das Lerntempo zu reduzieren und die Leistungskurse, die Schüler nach ihren Neigungen wählen können, wieder einzuführen. (dpa)

(17.05.2013)

zum Bericht: Gegen G8: Freie Wähler starten Volksbegehren in Bayern

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