MÜNCHEN. Über 200.000 Realschüler in Bayern erhalten am heutigen Freitag ihre Zwischenzeugnisse. Der Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv), Anton Huber, sieht darin eine wertvolle Rückmeldung über die Leistungen der ersten Schuljahreshälfte: „Eindeutige Rückmeldungen sind für erfolgreiches Lernen unerlässlich“, so Huber. „Die Schüler können klar erkennen, wo es gut läuft und wo es eventuell noch Verbesserungsbedarf gibt.“
Huber weiter: „Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistungen und fordern diese auch ein“, erklärt der Verbandsvorsitzende. „Sie wollen für ihren Lernerfolg gelobt werden. Das ermutigt und bestärkt die Jugendlichen, sich weiter anzustrengen. Deshalb sind Noten wichtig, um konstruktive Kritik zu üben und aufzeigen, wo es noch hapert.“ Für Huber bestehen keinerlei Zweifel, dass Bayerns Realschullehrkräfte die Kompetenzen besitzen, diese Beurteilungen umfassend und professionell zu erstellen.
Kommen die Lehrkräfte zur Einschätzung, dass ein Schüler den Unterrichtsstoff nicht ausreichend verstanden hat, führt für Huber kein Weg an einer Wiederholung der Jahrgangsstufe vorbei: „Das Wiederholen ist sinnvoll, weil nur so sicherzustellen ist, dass die Schülerinnen und Schüler im nächsten Schuljahr erfolgreich weiterarbeiten können. Dieses Grundprinzip darf man nicht aushöhlen. Man verkennt die Realität, wenn man Kindern einerseits Erfolgserlebnisse verweigert und ihnen andererseits die Botschaft vermittelt: `Du wirst in jedem Fall bekommen, was du dir wünschst.´ Pädagogisch gesehen ist das vollkommen unverantwortlich.“
„Grundsätzlich“, meint der Vorsitzende des Realschullehrerverbandes, „verlangen wir an den bayerischen Realschulen nichts, was für unsere Schüler nicht zu leisten wäre. Die Schüler wissen, dass an ihren Realschulen die Dosis und die Mischung aus Forderung und Förderung stimmen.“