Freie Wähler: Zukunft des Gymnasiums hängt auch von Volksbegehren ab

0

MÜNCHEN. Am 3. Juli beginnt die Eintragungsfrist für das G8/G9-Volksbegehren der Freien Wähler. Die Initiatoren rühren kräftig die Werbetrommel.

Wenige Tage vor dem Start ihres Gymnasiums-Volksbegehrens erhöhen die Freien Wähler den Druck. «Es ist wichtig, dass die Menschen unterschreiben, um die Debatte im Fluss zu halten», sagte Hauptinitiator Michael Piazolo in München. «Die Zukunft des Gymnasiums hängt deshalb auch von dem Volksbegehren ab.»
Die Freien Wähler kämpfen für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9. Damit das Volksbegehren Erfolg hat und es zum Volksentscheid kommt, müssen sich zwischen dem 3. und 16. Juli mindestens zehn Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern in Unterschriftenlisten in den Rathäusern eintragen – also mindestens rund 950 000 Menschen.

Es gehe jetzt allein darum, einen Volksentscheid zu erzwingen, sagte Piazolo. Erst dann werde sich entscheiden, wie das Gymnasium in Bayern künftig aussehe. Bis dahin habe die CSU im Landtag die Möglichkeit, einen eigenen Alternativvorschlag vorzulegen.

Anzeige

Piazolo gab sich zuversichtlich, dass die Hürde übersprungen wird: «Ich persönlich glaube, dass wir es schaffen.» Eine Prognose sei aber schwierig. «Zehn Prozent, das klingt wenig, ist aber enorm viel.» Die Initiative habe sich in jedem Fall schon jetzt gelohnt, denn: «Seit zehn Jahren hat es in der bayerischen Bildungslandschaft noch nie so viele gedankliche Bewegungen gegeben.»

Der Philologenverband und die SPD plädieren für eine grundsätzliche Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Gute Schüler sollen aber weiterhin die Möglichkeit haben, das Gymnasium in nur acht Jahren hinter sich zu bringen.

Staatsregierung und CSU wollen ihre Position nach einem breit angelegten Dialogprozess mit allen Beteiligten festlegen. Erste Eckpunkte will Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) noch vor der Sommerpause vorlegen. dpa

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments