Sachsens Ministerin Kurth verspricht geordneten Schulbeginn – Opposition befürchtet Lehrerchaos

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DRESDEN.  Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) hat Befürchtungen über einen chaotischen Start in das neue Schuljahr zurückgewiesen. «Die Kultusverwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht, sie wird den Rest der Hausaufgaben bis zum Schuljahresstart in zehn Wochen erledigt haben», versprach Kurth am Donnerstag im Landtag und sicherte eine solide Ausstattung an Lehrern zu. Die Opposition warf der CDU/FDP-Koalition vor, jeden Tag mit neuen Lehrerzahlen für Chaos zu sorgen. Eltern und Schüler hätten die Nase voll und würden für dumm verkauft. Nach Meinung der Koalition verwirrt dagegen vielmehr die Opposition mit ihren «Horrorszenarien» die Betroffenen.

Kultusministerin Brunhild Kurth will besonders engagierte Lehrkräfte belohnen. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)
Kultusministerin Brunhild Kurth muss sich rechtfertigen. (Foto: Sächsisches Kutlusministerium)

Sachsen stelle in Vorbereitung des neuen Schuljahres mehr Lehrer ein als bis dahin ausscheiden, sagte Kurth. Wenn es in Einzelfällen zur Zusammenlegung von Klassen oder Umlenkung an andere Schulen komme, liege das am Platzmangel und nicht an fehlenden Lehrern. Nach Angaben von Kurth gehen in diesem Jahr so viele Lehrkräfte in den Ruhestand, dass 540 Stellen frei werden. 150 Stellen seien bereits zum Februar 2014 wieder besetzt worden. Weitere 775 Einstellungen zum August dieses Jahres würden folgen. «Damit reagieren wir angemessen auf die steigenden Schülerzahlen. Der Schuljahresstart wird ebenso gut und geordnet funktionieren wie in den vergangenen Jahren.»

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Allerdings waren aus den Reihen der Koalition auch kritische Töne zu hören – von der FDP: Eine solches Krisenmanagement wie bei der Schuljahresplanung 2014/2015 dürfe sich nicht wiederholen, sagte der Abgeordnete Norbert Bläsner. «Ich habe vollstes Verständnis für den berechtigten Unmut der betroffenen Familien.» Nun sei nachjustiert worden. Es habe aber eine solide Analyse des gesamten Ausmaßes des Lehrermangels gefehlt: «Ohne eine solche Analyse werden wir weiter von Schuljahr zu Schuljahr Krisenmanagement wie in diesem Jahr betreiben müssen», sagte er. Das von der Opposition beschriebene Chaos vermochte Bläsner jedoch nicht zu erkennen.

SPD-Bildungspolitikerin Eva-Maria Stange sagte: «Ja, am ersten Schultag wird vor jeder Klasse ein Lehrer stehen – aber nur am ersten Schultag.» Stange monierte unter anderem, dass die Statistik zu den Neueinstellungen auch Stellen enthält, bei denen lediglich die Befristung wegfällt. Die könne man aber nicht als zusätzliche Stellen verkaufen. dpa

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