Sachsens Ministerpräsident will jede frei werdende Lehrerstelle neu besetzen – SLV: wichtige Zusage

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RADEBEUL. Die Zusage des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich, jede frei werdende Lehrerstelle neu zu besetzen, hat der Sächsische Lehrerverband im VBE mit Freude zur Kenntnis genommen. Sie sei wichtig für die künftige Unterrichtsversorgung an den Schulen in Sachsen.

Vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen sowie den unterschiedlichen Herausforderungen im Zuge der Inklusion verbiete sich ein Stellenabbau in der nächsten Legislaturperiode, so der Verband. Zudem entstehe weiterer Bedarf an Lehrkräften durch den Deutschunterricht für Schüler mit Migrationshintergrund und die Erhöhung der Kapazitäten in der Lehrerausbildung. „Der Sächsische Lehrerverband wird den Ministerpräsidenten beim Wort nehmen und bei allen künftigen Haushaltsverhandlungen daran erinnern“, sagt Jens Weichelt, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbands (SLV).

Jens Weichelt
SLV-Vorsitzender Jens Weichelt fürchtet um die Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen. Foto: Sächsischer Lehrerverband

Die größte Herausforderung der nächsten Jahre werde es sein, genügend voll ausgebildete Bewerber für alle Schularten und Unterrichtsfächer sowie alle Regionen des Freistaates zu gewinnen. „Wenn in Zukunft bis zu 1700 Lehrerinnen und Lehrer pro Jahr eingestellt werden müssen, sind das doppelt so viele wie in diesem Jahr. Vor diesem Hintergrund wäre die Bewerbersituation des Jahres 2014 bei weitem nicht ausreichend.“ 700 Bewerber haben sich laut SLV zum 1. Februar 2014 auf die ausgeschriebenen 250 Stellen beworben, mehr als die Hälfte davon hatte einen Abschluss als Gymnasiallehrer. Für die geplanten 775 Einstellungen zum 1. August waren 2250 Bewerbungen bei der Sächsischen Bildungsagentur eingegangen, davon verfügten 1500 über eine vollständige Lehrerausbildung nach dem Recht der Bundesrepublik Deutschland, so der Verband.

Viele der Bewerber hätten sich allerdings wie in jedem Jahr zeitgleich in verschiedenen Bundesländern beworben. „Die jungen Lehrerinnen und Lehrer können zum Teil bereits jetzt aus den Angeboten mehrerer Bundesländer auswählen“, so Weichelt, „und deshalb erwartet der Sächsische Lehrerverband weitere Schritte zur Nachwuchsgewinnung und zur Erhöhung der Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen.“

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