Rekorde an der Alma Mater – Außergewöhnliche Fakten rund um die Uni

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BERLIN. Eine Doktorarbeit mit 300 Seiten? Völlig übertrieben! Um zu bestehen, reichen schon drei! Solche Kuriositäten bekommt heraus, wer sich auf die Suche nach außergewöhnlichen Fakten rund um die Uni macht.

Credit Points, Semesterarbeiten, Prüfungen: Darüber spricht jeder. Echte Erkenntnisbringer können die außergewöhnlichen Fakten rund um die Uni sein. Auf Partys punkten Studenten mit ihnen allemal. Hier kommen sieben exotische Uni-Fakten und was sie über das Campusleben verraten.

– Dauer-Vorlesung: Dass Einschlafen im Hörsaal ein echtes No-Go ist, beweist die Hochschule Trier. 2002 schaffte es die Vorlesung «Technik und Gesellschaft» mit einer Länge von 52 Stunden ins «Guiness-Buch der Rekorde». Genau 24 Studenten hielten über zwei Tage im videoüberwachten Hörsaal aus – ohne einzuschlafen. Damit der Rekordversuch nicht daneben ging, kümmerten sich die Veranstalter um Verpflegung und körperliche Bewegung der Teilnehmer. Bananen, Trimm-Fahrräder und das Rote Kreuz sorgten dafür, dass die Zuhörer nicht umkippten. Nach der Rekordveranstaltung waren die Teilnehmer echte Experten auf dem Gebiet.

Immer mehr Studenten gibt es in Deutschland: Fassade der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de
Humboldtstatue an der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de

– Internet-Star: Jörn Loviscach ist Mathe-Professor an der Fachhochschule Bielefeld – und nebenbei Youtube-Star. Seine Online-Vorlesungen wurden schon über sechs Millionen Mal angeklickt. Darin erklärt er auf einfache Weise, wie man zum Beispiel die Fläche unter einer Gauß-Glocke berechnet. Sein Geheimnis: «Ich bemühe mich, sehr plastische Erklärungen zu liefern – vielleicht kommt aber auch meine Dreistigkeit gut an, dass ich Mathematikaufgaben online berechne, die ich nie zuvor gelöst habe.» Bundesweit klicken täglich rund 17 000 seinen Youtube-Kanal an. Tendenz steigend. Das zeigt: Naturwissenschaftler können richtige Entertainer sein. Albert Einstein war ja schließlich auch kein Langweiler.

– Dauer-Student: Viele BWL-Studenten bekommen schon die Krise, wenn sie die Regelstudienzeit um ein oder zwei Semester überschreiten. Bummel- oder Langzeitstudenten werden wahrscheinlich schon nach 20 Semestern nervös. Ein Medizinstudent der Uni Kiel hatte dagegen sogar mehr als 100 Semester auf dem Buckel. Damit geht er wohl in die Geschichte der Bildungsstätte ein, als Mann mit der höchsten Semesterzahl. Genau vor 58 Jahren hat er sein Studium begonnen. Ihn könnten sich ein paar Turbo-Studenten zum Beispiel nehmen. Ganz nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft.

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– Riesen-Papierflieger: Dass die deutschen Ingenieure etwas auf dem Kasten haben, ist ja nichts Neues. Aber dass sie bessere Papierfalter sind als die Japaner, ist tatsächlich eine Premiere. Und wann könnte man mehr Zeit haben, um Papier in Form zu bringen, als während des Studiums? Das dachten sich auch Studenten der Technischen Universität Braunschweig und bauten einen Papierflieger mit über 18 Metern Flügelspannweite. Der hob 2013 schließlich auch ab und schaffte es prompt in das «Guiness-Buch der Rekorde».

– Teenager-Student: Draußen Fußballspielen oder mit den Jungs toben? Solche normalen Hobbys hat der 13-jährige Deutsch-Türke Mert Açıkel aus Berlin nicht. Stattdessen besucht er neben der Schule lieber Mathe- oder Chemievorlesungen und spielt Schach und Oboe. Er gehört zu den rund 2900 Minderjährigen an deutschen Unis. Sein Ziel: Mit dem weltberühmten Astrophysiker Stephan Hawking in Cambridge zu studieren. Aber ein Platz bei der Marsmission 2030 wäre für Mert Açıkel auch in Ordnung. Wer also hoch hinaus will, sollte früh starten.

– Mini-Doktorarbeit: Drei Seiten, eine Tabelle, eine Abbildung: Dieses extrem kurze akademische Stück brachte einer Studentin der Uni Münster den begehrten Doktortitel. Das Thema: «Naturmedizin gegen Impotenz im mittelalterlichen Persien». Die kurze Zusammenfassung: Was konnten Ärzte im mittelalterlichen Persien naturmedizinisch gegen die Impotenz des Mannes tun. Wie lange die Studentin für ihre dreiseitigen Ausführungen gebraucht hat, ist nicht bekannt. Aber eines wusste sie ganz genau: In der Kürze liegt die Würze.

– Edel-Semesterticket: Wer sich über 45 Euro für ein Semesterticket aufregt, sollte jetzt genau aufpassen: In Bayern legen Studenten der Hochschulen Erlangen, Fürth und Nürnberg für ein Ticket pro Semester circa 244 Euro hin. Das Kärtchen gilt jedoch nicht während der vorlesungsfreien Zeit. Fahrten in den Ferien müssen die Studenten extra bezahlen. Unzumutbar fanden diese und haben sich für eine Änderung stark gemacht. Mit Erfolg: «Ein neues Semesterticket mit Sockelmodell soll im Wintersemester kommen», so Uwe Scheer vom Studentenwerk Erlangen-Nürnberg. Das gilt sechs Monate und kostet maximal 258 Euro. Aleksandra Bakma

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