Doppelt kassiert? GEW weist Vorwürfe gegen ehemaligen Landeschef Lippmann zurück – keine Parallelen zum Fall Wendt

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MAGDEBURG. Die GEW Sachsen-Anhalt hat klargestellt: Ihr ehemaliger Landeschef Thomas Lippmann hat während seiner Amtszeit als GEW-Vorsitzender kein doppeltes Gehalt bezogen. Die „Volksstimme“ hatte unter Berufung auf das CDU-geführte Bildungsministerium berichtet, Lippmann habe Bezüge vom Land und von der Gewerkschaft erhalten.

Nach der Besoldungsaffäre um den Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sei auch in Sachsen-Anhalt geprüft worden, ob es vergleichbare Vorfälle gebe. Wendt wird vorgeworfen, dass er in Nordrhein-Westfalen ein Gehalt als Polizist erhielt, obwohl er ausschließlich für die Gewerkschaft arbeitete. Ähnliches sei im Fall Lippmann, der von 1998 bis 2016 GEW-Landeschef war, passiert: Er habe seine Teilzeitbeschäftigung als Lehrer (16 Stunden pro Woche) nur auf dem Papier ausgeübt – und habe auch von der GEW eine Vergütung bezogen, also doppelt verdient.

Die GEW erklärt dazu:  „Lippmann war in seiner Zeit als Vorsitzender des GEW-Landesverbandes beim Land als Lehrer und bei der GEW als Vorsitzender beschäftigt, jeweils in Teilzeit. Zeitlich war er damit vollbeschäftigt. Für beide Bereiche hat er eine jeweils anteilige Teilvergütung erhalten, damit bekam er in der Summe nur ein Gehalt. Insofern ist der Vorwurf des ‚doppelten Kassierens‘ falsch.

Als einer der kompetentesten Vertreter der GEW wurde Lippmann von den Beschäftigten in den Lehrerhauptpersonalrat gewählt und hat dort im vollen Teilzeitumfang gearbeitet. Der Begriff der Freistellung bedeutet nicht, von der Arbeit freigestellt, sondern für die Tätigkeit im Lehrerhauptpersonalrat freigestellt. Die Arbeit im Lehrerhauptpersonalrat hat Lippmann vollumfänglich wahrgenommen.

Für den Vorsitz bei der GEW gibt und gab es vom Land keine Freistellung und damit auch keine zusätzliche Vergütung. Aus dem ehrenamtlichen, gewählten Landesvorstand der GEW erhält lediglich die bzw. der Vorsitzende ein Gehalt nach den Regelungen der GEW Sachsen-Anhalt. Andere Einkommen werden dabei vollumfänglich angerechnet.“ Agentur für Bildungsjournalismus

 

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