„MindMatters“ soll die psychische Gesundheit von Lehrern UND Schülern stärken

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MAINZ. Ob Sorgen im Elternhaus oder erster Liebeskummer – es gibt viele Gründe, die kindliche Seelen belasten. Der Schulalltag setzt auch Lehrer unter Stress. Jetzt soll ein neues Programm die psychische Stabilität an den Schulen fördern.

Gesundheit und Wohlbefinden sind Voraussetzungen für erfolgreiches Lehren und Lernen. Foto: Marina del Castell / flickr / CC BY 2.0

Ängste, Hyperaktivität oder aggressives Verhalten: Jeder fünfte Schüler zeigt nach einer Studie des staatlichen Robert-Koch-Instituts psychische Auffälligkeiten. «Das können wir absolut bestätigen, das ist unser Alltag mittlerweile», sagte am Freitag der Leiter der Integrierten Gesamtschule Mainz-Bretzenheim, Roland Wollowski. Dort wurde jetzt die Initiative «MindMatters» (die Seele ist wichtig) vorgestellt, die zur Stärkung der seelischen Stabilität von Schülern und Lehrern beitragen will.

Das Programm startet am 7. März mit einer Auftaktveranstaltung in Andernach, zu der alle Lehrer von Schulen in Rheinland-Pfalz eingeladen werden. «Es ist wichtig, dass man frühzeitig beginnt, psychische Gesundheit zu stärken», sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) und verwies auf Mobbing, Schulstress, Liebeskummer oder Sorgen im Elternhaus. Ziel sei es, eine offene Einstellung gegenüber den Herausforderungen des Lebens zu entwickeln.

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Schule müsse eine gute Balance zwischen Leistungsanforderungen und Bedingungen für eine gesunde gute psychische Entwicklung bieten, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). «Natürlich fordert Schule Leistung ab, aber das ist letztlich kein Selbstzweck», fügte sie mit Blick auf internationale Vergleichsstudien zur Leistungsfähigkeit von Schülern hinzu.

Das ursprünglich in Australien entwickelte Programm beginnt mit Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, wie die Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse Barmer, Dunja Kleis, erklärte. In einem Baukastensystem werden dann gezielte Materialien für Unterrichtsstunden angeboten. Das Programm setzt darauf, dass an den Schulen ein Prozess für eine größere Achtsamkeit gegenüber psychischen Gefährdungen gestartet wird: «Es soll sich eine Dynamik und ein Austausch untereinander entwickeln.»

Beteiligt sind auch das Pädagogische Landesinstitut, die Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Deren Geschäftsführer Manfred Breitbach hofft auf eine rege Beteiligung an der Auftaktveranstaltung in Andernach und ist überzeugt: «Am Ende des Tages werden wir weniger Unfälle haben an den Schulen und weniger krankheitsbedingte Ausfälle.» dpa

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