„Diese didacta hat neue Standards gesetzt“: Bildungsmesse zählt 100.000 Besucher

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KÖLN. Sie war so groß und so international wie nie zuvor: Mit einem „hervorragenden Ergebnis“, so die Veranstalter, ist am Wochenende die didacta 2019 in Köln zu Ende gegangen. Rund 100.000 Besucherinnen und Besucher sorgten für zufriedene Gesichter bei den Ausstellern. Insgesamt präsentierten sich 915 Unternehmen aus 53 Ländern auf der weltweit größten Messe für den gesamten Bildungsbereich.

Auf der didacta tummelte sich viel Prominenz – hier: Fernseh-Arzt Eckart von Hirschhausen und Wetter-Experte Sven Plöger. Foto: Koelnmesse

Prof. Wassilios E. Fthenakis, Präsident des Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft, betonte die enorme Bedeutung der Messe für die Fortbildung der Pädagoginnen und Pädagogen und unterstrich zugleich den Einfluss der didacta auf den bildungspolitischen Diskurs in Deutschland. „Diese didacta hat neue Standards gesetzt: Der sinnstiftende und gewinnbringende Einsatz digitaler Bildungsangebote sowie die damit verbundene Gestaltung neuer Lernräume wurden hier in beeindruckender Weise veranschaulicht und für die Fachkräfte erlebbar“, meinte er.

Fthenakis, selbst ein renommierter Frühpädagoge, betonte: „Viele Tausend Pädagoginnen und Pädagogen haben das begleitende Fortbildungsprogramm genutzt, um sich auf die Herausforderungen der zunehmend digitalen Zukunft vorzubereiten. So sendet die didacta ein klares Signal auch an Politik und Gesellschaft: Die Transformation des Bildungssystems muss verantwortungsbewusst, mit Mut und Innovationskraft angegangen werden. Vielversprechende Lösungen der Bildungswirtschaft liegen vor. Sie bieten eine hervorragende Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung des Digitalpakts.“

Auch die Aussteller verteilten nach Veranstalterangaben „einhelliges Lob“. Die wichtigen Zielgruppen seien vor Ort gewesen, es habe viele und gute Gespräche an den Ständen gegeben und zahlreiche neue Geschäftskontakte hätten bei vielen Unternehmen für Optimismus mit Blick auf das Nachmessegeschäft gesorgt. Entsprechend zufrieden zeigte sich Ilas Körner-Wellershaus, Vorstandsvorsitzender des Verband Bildungsmedien: „Aus Sicht der Bildungsmedienverlage war die didacta 2019 ein großer Erfolg. Sie war von einem lebhaften und intensiven Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern geprägt. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Individualisierung und dort besonders der Umgang mit digitalen Lernmedien.“

Körner-Wellershaus hob zudem den Einfluss der didacta auf die aktuellen Fachthemen hervor, die auch in der großen Zahl politischer Würdenträger zum Ausdruck kam, die die Messe besuchten: „Auf dem Forum Bildung, das der Verband Bildungsmedien als ideeller Träger der didacta als Service für die Besucherinnen und Besucher veranstaltete, waren die Kultusministerinnen und -minister mehrerer Länder im Gespräch über die aktuellen bildungspolitischen Themen von Digitalisierung über Lehrermangel und Quereinsteiger bis Gewalt an der Schule. Diese Themen waren auch Gegenstand auf dem Forum Unterrichtspraxis in Best-Practice-Beispielen und konkreten Anregungen für den Unterrichtsalltag“, so der Verbandsvorsitzende.

Zu den beherrschenden Themen der Bildungsmesse gehörte in diesem Jahr die Digitalisierung und ihre Herausforderungen für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Bildungswirtschaft. So gab bei einer repräsentativen Befragung fast jeder zweite Fachbesucher an, sich für den Angebotsbereich „didacta digital“ am meisten zu interessieren. Entsprechend groß war der Besucherzuspruch bei den rund 150 Unternehmen, die im fast 6.500 Quadratmeter großen Angebotsbereich „didacta digital“ vertreten waren. Doch nicht nur sie boten den Fachbesuchern innovative Ideen und Produkte für den richtigen Einsatz moderner Techniken in Unterricht und Erziehung. Das Thema war überall präsent und stieß bei allen Besucherzielgruppen der didacta auf großes Interesse. Dementsprechend hatten auch viele der anderen rund 750 Aussteller digitale Angebote für das Lernen der Zukunft im Angebot.

Internationaler Magnet

Reinhard Koslitz, Geschäftsführer des Didacta Verbandes, sah darin den Beleg für die Innovationskraft der Bildungswirtschaft und zog ein sehr positives Messefazit: „Aussteller und Organisatoren haben mit hohem Aufwand eine Messe gestaltet, die so viele neue Ideen und Impulse für die Besucherinnen und Besucher geliefert hat wie nie zuvor. Diese kommen immer stärker auch aus dem Ausland, denn erneut ist der Anteil internationaler Aussteller gestiegen. Ebenso gewachsen ist das Angebot für die Bildung in der digitalen Welt, in allen Ausstellungsbereichen, auf allen Bildungsstufen und für alle Altersklassen. Die didacta ist damit die größte Messe für die Digitalisierung im Bildungsbereich in Deutschland.“

Mit den rund 1.400 Veranstaltungen des breit gefächerten Event-, Vortrags- und Kongressprogramm unterstrich die didacta erneut ihre Leitfunktion als Europas größtem Bildungskongress und wichtigsten Treffpunkt für Fachwelt und Öffentlichkeit. An allen fünf Messetagen sprachen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie viele Prominente über aktuelle Fragen der Bildungspolitik, diskutieren über Lösungsansätze und stellen Konzepte vor, wie das Bildungssystem den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden kann.

„Köln ist für die didacta der optimale Standort“, meint Gerald Böse, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. „Die didacta 2019 hat dem gesamten Bildungsbereich nicht nur wichtige Umsatzanreize beschert, sie hat auch aktuelle gesellschaftspolitische Akzente gesetzt“, so der Messe-Chef.

In Zahlen
  • An der didacta Köln 2019 beteiligten sich 915 Unternehmen aus 53 Ländern, davon 149 Aussteller aus dem Ausland.
  • Die nächste didacta findet vom 24. bis 28. März 2020 in Stuttgart statt.
  • Die nächste didacta in Köln findet turnusgemäß im Jahr 2022 statt.

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Heinz
5 Jahre zuvor

Messedeutsch für Fortgeschrittene:
„Diese didacta hat neue Standards gesetzt“
Bedeutet eigentlich:
„Als allen klar wurde, dass in den nächsten Jahren Millionen Euros in Medien gesteckt werden sollen, haben wir alle Schnappatmung bekommen und bei uns leuchteten die goldenen Dollerzeichen in den Augen…. also haben wir uns gedacht, jetzt müssen wir uns auf der Didacta ordentlich mit den gleichen digitalen Medien präsentieren, wie vorher auch, um diese Euros abzuschöpfen.“