Immer mehr Ausländer studieren in Bayern

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MÜNCHEN. Sie kommen vor allem aus China: An Bayerns Hochschulen studieren seit Jahren immer mehr Ausländer. Universitäten sehen den Trend positiv, sich selbst aber auch an ihre Grenzen kommen.

Aus der ganzen Welt lockt es immer mehr Studenten nach Bayern: Seit 2015 ist die Zahl der eingeschriebenen Ausländer an den Hochschulen im Freistaat konstant gestiegen. Im vergangenen Wintersemester studierten mehr als 54 000 Männer und Frauen aus dem Ausland in Bayern. Fast 5700 von ihnen kamen aus China. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Landesamts für Statistik hervor. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl noch bei rund 45 000 ausländischen Studenten. Die Uni-Verwaltungen stellt die Entwicklung mancherorts vor Herausforderungen.

Bayerische Hochschulen locken zunehmend auch Studierende aus dem Ausland an. Foto: Tulane Public Relations, AlbertHerring / Wikimedia Commons (Ausschnitt) (CC BY 2.0)

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) zeigte sich erfreut über den Trend: «Ihr Interesse zeigt nicht nur die hohe Attraktivität des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Bayern, sie selbst sind auch für uns eine wertvolle Bereicherung.» Angesichts des demografischen Wandels seien die Studenten aus dem Ausland als Nachwuchskräfte für bayerische Unternehmen und Forschungsinstitutionen gleichermaßen attraktiv.

Die Universität Regensburg bezeichnete die internationalen Studierenden als «Gewinn, denn sie tragen wesentlich zur Vielfalt des Universitätslebens bei». Durch ihre anderen Lern- und Lebenserfahrungen ermöglichten sie den deutschen Studierenden Einblicke in andere Kulturen und förderten so inter- und transkulturelle Erfahrungen.

Die steigende Zahl von Studenten aus dem Ausland stelle die Verwaltung aber auch vor Herausforderungen. Der Ausbau des Angebots mit englischsprachigen Masterstudiengänge und Deutschkurse binde sehr viel Personal, erklärte das International Office der ostbayerischen Universität. «Um mehr internationale Studierende aufnehmen zu können, ist auch ein Ausbau der Unterbringungskapazität in öffentlich geförderten Wohnheimen notwendig, da der private Markt mit seinem hohen Preisniveau für viele internationale Studierende nicht erschwinglich ist.»

An der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) kommen die Studenten nach Angaben der Verwaltung aus mehr als 125 Ländern. Mit 15 Prozent sei der Ausländeranteil einer der höchsten in Deutschland, erklärte die Pressestelle von Bayerns größter Hochschule. Eine Herausforderung sei die Sprache und die Integration von Geflüchteten. Mit einem wachsenden Angebot englischsprachiger Angebote und Begleitprogrammen für Flüchtlinge will die LMU die Probleme abfedern.

Die Technische Universität München bewertete die Entwicklung positiv und erklärte: «Wissenschaft ist per se international. Schließlich sind auch die großen Herausforderungen in Bereichen wie Energie, Umwelt und Ernährung, denen wir uns widmen, globale Herausforderungen.» Die größte Herausforderung sei der Mehrbedarf an Räumen, sagte ein Sprecher. Das liege aber auch an der gleichzeitig steigenden Zahl von Studenten aus Deutschland.

An der Universität Bamberg liegt der Ausländeranteil bei rund 12 Prozent. Dort sorge die Universitätsleitung «aktiv dafür, den Anteil der ausländischen Studierenden zu erhöhen», teilte eine Sprecherin mit. Dafür werde gezielt im Ausland um Studenten geworben und es gebe spezielle Austauschprogramme und englischsprachige Studiengänge. (dpa)

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