Corona-Welle: Philologen warnen vor erheblichen Störungen im Abitur

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MAINZ. Der Philologenverband Rheinland-Pfalz schlägt Alarm. „Aktuell erleben wir an den rheinland-pfälzischen Schulen ein erhebliches Infektionsgeschehen, und das in einer Zeit, in der für das mündliche Abitur an G9-Gynasien und Integrierten Gesamtschulen jede Gymnasiallehrkraft dringend für die mündlichen Abiturprüfungen gebraucht wird“, erklärt die Landesvorsitzende Cornelia Schwartz. „Es ist dringend nötig, dass jetzt keine Signale von Seiten der Politik an die Gesellschaft gesendet werden, die Corona-Welle sei vorbei – vielmehr ist weiterhin Vorsicht angebracht.“

Das Abitur 2022 wird für alle Beteiligten eine Herausforderung. Foto: Shutterstock

Den Philologenverband erreichen nach eigenen Angaben von Seiten der Lehrkräfte verstärkt Berichte von sogenannten „milden Verläufen“, die denen einer schweren Grippe mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, starken Erkältungssymptomen und Atemnot ähneln. Derzeit fallen offiziell laut der Homepage der ADD knapp 2.000 Lehrkräfte aus, die mit Corona infiziert sind. Das sind zwischen 4 und 5 Prozent der Belegschaft.

„Viele Fachschaften sind wegen der extrem großen Zahl mündlicher Prüfungen gar nicht in der Lage, die Ausfälle aufzufangen“

„Gerade angesichts des mündlichen Abiturs sind wir in einer wirklich prekären Lage“, so Schwartz. „Für Prüflinge wäre es sehr unangenehm, wenn sie nun auf den eigenen Lehrer oder die eigene Lehrerin verzichten und von fremden Lehrkräften geprüft werden müssten. Speziell in Mathematik, Deutsch, den Gesellschaftswissenschaften und ggf. weiteren Fächern sind die Fachschaften wegen der extrem großen Zahl mündlicher Prüfungen gar nicht in der Lage, die Ausfälle aufzufangen. Oft sind sowieso schon alle Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig in verschiedenen Prüfungskommissionen im Einsatz, um das Abitur an den üblicherweise vorgesehenen zwei oder drei Tagen bewältigen zu können. Die jetzige Welle könnte sich nicht nur gesundheitlich äußerst negativ auf viele Menschen auswirken, sondern auch zu erheblichen Störungen beim Abitur führen.“

Die Öffnungen in den vergangenen Wochen und gerade über die Fastnachtstage hat den Schulen nicht gutgetan. Auch die Aufhebung der Maskenpflicht zunächst an den Grund- und Förderschulen und dann an den weiterführenden Schulen war das falsche Signal. Aus diesem Grund rät der Philologenverband der Politik dringend dazu, die Maskenpflicht (auch an den Schulen) weiterhin beizubehalten. News4teachers

Corona-Welle rollt weiter: „27 Krankmeldungen von Lehrer*innen. Heute. In EINER Schule“

 

 

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Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor

In NRW wird für Abiturienten wieder eine besondere Vorbereitungszeit vorgesehen:
Vom 1. bis 7. April 2022 werde für sie Unterricht nur noch zur Vorbereitung auf die Abi-Prüfungen erteilt.

Bei täglich steigenden Neuinfektionen seit einer Woche vermisse ich so langsam den gewissen Plan B für SuS, welche am milden Verlauf von Corona zu knabsen haben und nur aus der Distanz heraus oder gar nicht am Unterrichtsgeschehen teilnehmen können.
Oder die Fachlehrkräfte des Abijahrgangs, welche krankheitsbedingt plötzlich ausfallen könnten.
Ob das so abwegig erscheint? Bis dahin sind es noch drei Wochen.

Realist
2 Jahre zuvor

Da Corona das Gehirn schrumpfen lässt:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/corona-infektion-kann-gehirn-schrumpfen-lassen,SzUPBcw

Bekommen Abiturienten, die Corona hatten, dann einen Bonus für das Abitur? Die Wahrscheinlichkeit, dass die sich das in der Schule geholt haben, ist ja nicht gering.

Pälzer
2 Jahre zuvor

… und so dürfen Referendare nicht in der mündlichen Prüfung dabeisitzen und lernen, wie man Fragen stellt und Noten im mündlichen Abi findet … viel zu gefährlich …

dickebank
2 Jahre zuvor

abire – die einen gesund und mit Hochschulreife, die andern eben mit Erkrankung- und im besten Fall FHR (schulischer Teil). Also warum die Aufregung?

Für Zehner am Ende der SekI ist das weniger rosig. Da gibt es dann allenfalls den HA9, wenn man zum falschen zeitpunkt in Quarantäne oder Isolation muss.

Ich wundere mich immer über die eingeschränkte Weitsicht der Philologen, für die ein Erfahrungshorizont mit dem Radius Null ein eigener Stanbdpunkt zu sein scheint.