FDP streitet für Noten in der Grundschule – GEW: „Kinder, die zu Hause keine Förderung erhalten, werden beschämt“

123

BREMEN. Die FDP hat einen Streit um Zensuren in der Grundschule entfacht. Mit Blick auf eine selbst initiierte, repräsentative Umfrage – die eine deutliche Mehrheit für Noten ab Klasse drei ergab –, fordert die Fraktion der Liberalen in der Bürgerschaft von Bremen: „Den Wunsch der Bevölkerung müssen wir ernst nehmen.“ Die Bildungssenatorin des Stadtstaats winkt allerdings ab. Die GEW sieht durch den Vorstoß eine Grundsatzfrage berührt: Die FDP habe die bildungspolitischen Herausforderungen der Zeit nicht erkannt, heißt es bei der Lehrkräfte-Gewerkschaft.

Beschämen Schulnoten Kinder, die es ohnehin schwerer als andere haben? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Alle Grundschulen in Bremen verzichten auf die klassischen Schulnoten und vergeben stattdessen am Ende des Jahres sogenannte Lernentwicklungsberichte (sie könnten auf Antrag durchaus ergänzende Noten erteilen). Die Berichte sollen gemäß Bremischer Zeugnisverordnung eine umfassende Beurteilung des Leistungsstandes und der Lernentwicklung des Schülers oder der Schülerin, ohne Benotung der einzelnen Fächer und unter Einschluss von Informationen zum Arbeits- und Sozialverhalten, geben und bestehen aus einem Kompetenzraster sowie einem frei formulierten Erläuterungstext. Auch für die weiterführenden Schulformen gibt es auf Beschluss der Schulkonferenz und nach Genehmigung der Fachaufsicht die Möglichkeit, bis einschließlich Jahrgangsstufe 8 ohne Zeugnisse zu arbeiten.

Im Auftrag der FDP-Fraktion hat das Meinungsforschungsinstitut Insa Consulare die Bürgerinnen und Bürger des Stadtstaates gefragt, ob sie für oder gegen Ziffernoten ab Klasse 3 sind. Das Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage ist eindeutig: Die deutliche Mehrheit (74 Prozent) ist dafür, dass an Bremer Schulen Noten ab Klasse 3 vergeben werden. Nur 17 Prozent sprechen sich dagegen aus, 7 Prozent sind unentschieden und 1 Prozent wollte keine Angaben machen. Auch wenn sämtliche Altersgruppen jeweils mit einer klaren Mehrheit dafür sind, dass an Bremer Schulen ab der dritten Klasse Noten vergeben werden, kann beobachtet werden, dass Befragte ab 40 Jahren (74 – 83 Prozent) jeweils (deutlich) häufiger dafür sind als die jüngeren Befragten (67 bzw. 68 Prozent). Entsprechend umgekehrt verhält sich tendenziell der Alterstrend bei jenen, welche gegen eine Notenvergabe ab der dritten Klasse sind (von 26 auf 11 bzw. 14 Prozent).

„Manchmal ist es eben doch die signalhafte Wirkung einer Ziffernote, die motiviert oder aufzeigt, wo noch Lücken bestehen“

„Wir stellen uns hinter die Menschen im Land Bremen und fordern mit ihnen Schulnoten ab Klasse 3 und den Verzicht auf alle Experimente zur Leistungsrückmeldung in der weiterführenden Schule und Grundschule“, meint dazu der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion Bremen, der Lebensmittelchemiker Prof. Hauke Hilz. „Manchmal ist es eben doch die signalhafte Wirkung einer Ziffernote, die motiviert oder aufzeigt, wo noch Lücken bestehen. Dazu ist sie auch für Menschen mit Problemen im Textverständnis einfach zu erkennen.“ Weiter betont er: „Jedes Kind zu beobachten und den Entwicklungsstand zu dokumentieren, individuell zu fordern und zu fördern, wo es nötig ist, bleibt das Ziel. Ein Zeugnis mit klassischen Schulnoten gibt dazu eine schnelle, verständlich Rückmeldung für Kinder und Eltern.“

Das sieht die Bremer Bildungssenatorin Sascha Aulepp deutlich anders. „Unsere Kinder verdienen eine persönliche Beurteilung und die Betrachtung des Kindes. Leistungen von Kindern kann man nicht an einer Hand abzählen, sondern da geht es darum, sich die Kinder anzugucken. Zu schauen, wo sind Stärken, wo sind Schwächen“, so meint sie. Noten einführen? Könnten die Schulen ja, erklärt sie. Seit der Einführung der Lernentwicklungsberichte habe aber noch keine der 80 Bremer Grundschulen den Wunsch geäußert, zu Notenzeugnissen zurückzukehren.

„Gerade nach der für Grundschulkinder schweren Coronazeit bedarf es vielfältiger Hilfen, Unterstützungen und Möglichkeiten, um in Ruhe zu lernen“

Die Idee der FDP zeige, dass die Partei die bildungspolitischen Herausforderungen der Zeit nicht verstanden habe – meint die GEW. „In Zeiten des Fachkräftemangels und einer unsicheren Weltlage müssen ganz andere Weichen für Bildung gestellt werden“, sagt Landessprecherin Elke Suhr. „Gerade nach der für Grundschulkinder schweren Coronazeit bedarf es vielfältiger Hilfen, Unterstützungen und Möglichkeiten, um in Ruhe zu lernen. Die FDP setzt hingegen auf frühe Selektion. Sie nimmt in Kauf, dass gerade Kinder, die zu Hause nur bedingt eine Förderung erfahren, zusätzlich beschämt werden“, urteilt Suhr.

„Wenn sich die FDP ernsthaft für bessere Bildung einsetzen möchte, sollte sie sich auf Bundesebene für ein Sondervermögen für Bildung einsetzen, das dann bedarfsorientiert mit dem Fokus auf Bildungsgerechtigkeit an die Länder verteilt wird“, fordert die Gewerkschafterin. Laut Bildungsbericht von 2022 leben in Bremen 41 Prozent der unter 18-Jährigen in einer finanziellen Risikolage. Das sei ein einsamer Spitzenwert in Deutschland, der Bundesdurchschnitt liege bei zwei Prozent.

Nur durch massive Investitionen in Bildung könne der Bildungskrise begegnet werden. „Investitionen insbesondere in Qualifizierung und Ausbildung sind notwendig, um den bundesweiten Fachkräfte­mangel zu beheben, denn Bildung ist eine Querschnittsaufgabe und der Schlüssel, um die jungen Menschen auf eine zunehmend unsichere Zukunft vorzubereiten“, betont Suhr.

„Noten können die individuellen Lernfortschritte einer sehr heterogenen Schülerschaft nicht dokumentieren“, ergänzt die Stadtverbandssprecherin Corinna Genzmer. „Noten verhindern eher die natürliche Wissbegier, die Freude an der Schule und schwächen den sozialen Zusammenhalt.“ News4teachers

Streit um Noten – Kultusministerin: „Es ist nicht Aufgabe von Schulen, Kinder zu beschämen und runterzuputzen“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

123 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Anne
1 Jahr zuvor

Oh man, ich hatte Noten ab Klasse 1. Verrückt, ich hatte trotzdem Freude an Schule, und für das Soziale innerhalb der Klasse spielten sie absolut keine Rolle. Im übrigen sind Eltern mit dem Lesen der Texte überfordert, der am häufigsten gehörte Satz in Elterngesprächen : „Und was ist das jetzt für eine Note?“

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Ist vielleicht schon lange her Anne und nur weil es dir so ging, heißt das ja nicht, dass es anderen auch so geht. Noten gehören abgeschafft, vor allem in der Grundschule und eigentlich auch noch darüber hinaus. Und jetzt könnt ihr euch alle wieder aufregen und rumheulen, wie viel Arbeit das ist und dass das keiner schafft. Das steht aber auf einem andern Blatt und ist definitiv kein Argument für Noten.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Fußstampf!

Wenn sich die zusätzliche Arbeit durch irgendwas rechtfertigen ließe (abgesehen von Illusionen), sähe das Stimmungsbild sicher anders aus.

Für die Befriedigung einer schon erkennbar gescheiterten Ideologie hingegen arbeitet wohl niemand gern.

Die rundgelutschten real existierenden Verbalbeurteilungen geben gerade im Falle schlechter Leistungen kein brauchbares Feedback, weder für Kinder noch für Eltern. Was für ein Eiertanz um jedes Wort – immer maximal relativieren, bloß keine geraden Sätze verwenden – grotesk!

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Eure größte Angst ist doch, dass ihr keine schlechten Noten als Druckmittel mehr haben würdet. Das ist ja bei vielen die Grundlage für ihren Unterricht. Wie ein Polizist ohne Waffe. Da müsste man ja andere Strategien entwickeln, um mit schwierigen Schülern umgehen zu können. Unvorstellbar.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Es gab Zeiten, da brauchten Polizisten in England oder Schweden tatsächlich keine Schusswaffen. Die sind vorbei.

wieso verweigern Sie Kindern den Wunsch nach Noten?

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und sofort wieder billige Polemik wie immer. Was hat England und Schweden hier jetzt zu suchen?
Wo steht, dass Kinder Noten wünschen? Mumpitz!

GEW- nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Ob sich Kinder Noten „wünschen“ oder nicht- ist das der Maßstab?
Da seien Sie als Lehrer bzw. Eltern doch bitte reflektierter!
Kinder wünschen sich meist spätes Aufstehen, Ferien, Pausen, Süßigkeiten- Erwachsene häufig auch. Dennoch schicken wir sie- und uns- in Schule und Arbeit. Sie wünschen sich nicht, geimpft zu werden, früh aufzustehen oder jeden Tag Hausaufgaben zu machen. Dennoch entscheiden wir Erwachsenen, dass sie es tun.
Schon Kleinkinder lernen, das Leben funktioniert nicht allein nach dem Prinzip des persönlichen Wollens bzw. der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung.

Hilfe brauche ich von euch nicht
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW- nee!

Georg schreibt doch von Kinder Wünschen? Wieso halten sie mir das dann vor? Es kommt einem hier so vor, als ob nicht alle über ausreichende Lesekompetenz verfügen. Aber Hauptsache rumlabern. Peinlich was hier mittlerweile abgeht.

Georg
1 Jahr zuvor

So oft wie ich nach dem aktuellen Notenstand gefragt werde, scheinen die Kinder sich doch Noten zu wünschen. Ansonsten verweise ich auf andere Kommentare, die den Wunsch der Kinder nach Vergleichen und Konkurrenz bzw. Wettbewerb mit den Mitschülern nannten.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Den Polizisten ohne Waffe haben Sie erwähnt. Ich hätte ihn gerne zusammen mit einer Gesellschaft, die das ermöglicht, zurück. Aber wie Sie so gerne zu schreiben pflegen, haben sich die Zeiten geändert. Ich nenne es geliefert wie bestellt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Meine wollen Zahlen als Rückmeldung.

Wumm – hier steht es.

Schriftliche Leistungsbeurteilung ist i.d.R. für Schüler und Eltern unverständlich. Es soll ja alles positiv formuliert werden.

Beispiel: kein Förderkind!
Klaus kann überwiegend sicher im Zahlenraum bis zehn addieren.

Sieht nach drei bis vier aus.

Klaus muss aber laut den dollen Bildungsstandards bist 1000 sicher addieren, subtrahieren, dividieren und multiplzieren können.

Da helfen auch die Kompetenzraster nur bedingt, weil die meist nicht verstanden oder gelesen werden.

Wir haben das vor 20 Jahren schon gemacht – und wieder aufgegeben.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Warum heißt der Junge im Beispiel „Klaus“?
Heißt der wirklich „Klaus“?
Warum werden da keine Mädchen usw. genannt? Wäre das nicht besser/schlechter/fairer/unfairer …?
Hihi, sorry, hatte heute meine lustige Minute schon vor 8. Tröröööö! 😉

Der Tag wird ohnehin noch interessant:
Heute wird wieder der deutsche Schulpreis vergeben …

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Freuen Sie sich schon auf den Weltlehrertag. Der ist am 05.10.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Nur gut, dass „Hilfe“ noch nie billige Polemik geschrieben hat. Alles war immer optimal tief durchdacht und ein Vorbild für die anderen hier. 🙂

Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Zustimmung. Wobei an der Grundschule zusätzlich die Empfehlung fürs Gymnasium oder auch nicht den LehrerInnen ganz schön zu Kopf steigt.
In Schweden gab es Noten ab Klasse 7 und wir haben uns sogar darauf gefreut. Vorher gab es als Währung Lob der KlassenlehrerInnen. Da war ich halt stolz, wenn ich meine Geschichte vorlesen durfte. GrundschülerInnen sind doch normalerweise sehr bemüht, den LehrerInnen zu gefallen. Wenn sie es nicht sind, nützt die Note normalerweise auch nichts. Ansonsten gab es halt die Möglichkeit zur vollen Punktzahl. Darüber konnte ich mich auch freuen. Und hatte ich mal einen schlechten Tag verfolgte mich keine schlechte Note noch am Ende des Schuljahres.

Unser Kind schreibt heute die erste Deutscharbeit am Gymnasium: „Kreatives Schreiben unter Druck bei noch mäßigen Rechtschreibkenntnissen und Federführung“. Herrlich. Tolle Übung.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Also gab es die Punktzahl zu sehen? Das ist bereits eine Ziffernnote in anderem Gewand: etwa 15 aus 30 (anstatt 3-4 oder 4+ bei Notenskala 1-6).

Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Es wurde doch etwas anders wahrgenommen und es gab auch keine Abschlussbewertung. Vor allem gab es diese quantifizierte Bewertung ja NUR, wenn das Ergebnis sich auch über Punkte darstellen ließ. In Sport gab es schließlich auch Weitsprung mit Messung und Fußballspiele. Wobei es neulich eine schwedische Meldung gab, dass bei jüngeren Kindern im Mannschaftssport mittlerweile auf Zählung der Tore (!) verzichtet wird. Weil die Eltern zu verbissen seien und die Kinder dann sehr gestresst sind.
Der Wunsch nach Leistungsbewertung und Leistungen bei Eltern dehnt sich eben andererseits immer mehr auf jüngere Kinder aus. Die eben nicht in Ruhe auf irgendeinem Feld spielen können, sondern dabei von FDP-Eltern beobachtet werden.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Ich finde, dass sollte man auch generell auf der sportlichen Ebene einführen: Fußball ohne Torzählung, 100m – Sprint ohne Zeitmessung: da bekommt Olympia ein ganz neues Flair! Endlich keine traurigen Gesichter mehr bei den Nichtplatzierten, die Trainer egal welchen Sportlers sind happy, und eigentlich geht’s doch eh nur darum, gemeinsam Spaß zu haben! Die Leistungsmessung stört da doch nur…
PS: Ironie off!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Auch die Bundesliga wird viel entspannter.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

„Unser Kind schreibt heute die erste Deutscharbeit am Gymnasium: „Kreatives Schreiben unter Druck bei noch mäßigen Rechtschreibkenntnissen und Federführung“. Herrlich. Tolle Übung.“

Bitte an das entsprechende KuMi wenden!

Und die Eltern!

Und die DigiFans!

Die meisten von uns wissen, dass Handschrift und Rechtschreibung geübt werden muss.

Ist aber boring, anstrengend und scheinbar nicht mehr wichtig (, dass man die Texte lesen und verstehen kann).

GEW-nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

„Wir“ möchten in dienstlich- professionellen Zusammenhängen nicht geduzt werden.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW-nee!

Vor allem nicht von Nicht-Lehrern!

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Euer Problem liebe Kolleginnen und Kollegen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

„Euer Problem liebe Kolleginnen und Kollegen.“
Fragt sich, welcher Verein hier durch einen Lobbyisten „Hilfe“ vertreten wird. „Noten gehören abgeschafft“, um die Folgen braucht man sich ja auch keine Gedanken zu machen. Wenn was schiefgeht, dann werden die anderen angegiftet. Diejenigen, die die absolute Wahrheit schon kennen, brauchen nicht zu argumentieren.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Was haben Sie nur für ein Bild von den Lehrern!?
Kein Wunder, dass nur noch wenige den Lehrerberuf ergreifen wollen. Tasachen und Erfahrungswerte zählen nicht. Hauptsache, böse Vermutungen anstellen.
„Wie ein Polizist ohne Waffe“ spricht Bände.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Was Sie alles wissen. Ferndiagnose im Lehrerforum. Die Therapeuten können einpacken.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

„Eure größte Angst ist doch, dass ihr keine schlechten Noten als Druckmittel mehr haben würdet.“
Ne, ganz anders. Ich war jahrelang auch Verfechter der Ziffernotenabschaffung, bis ich dann aber erkannt habe, dass es nicht darauf ankommt mit welchem System eine Bewertung ausgedrückt wird (Sternchen, Smileys, Ziffernnoten, in Sätzen, Schokokekse, Taschengeld usw.) sondern auf welchem Weg und unter welcher Vielfalt der Leistungsnachweise eine Bewertung erhoben wird.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Lehrerhasser von Beruf oder aus Passion?

Ich finde es – gelinde gesagt – unverschämt, Noten mit Waffen zu vergleichen und uns Lehrkräften zu unterstellen, dass wir als Grundlage unseres Unterrichts Noten als Druckmittel verwenden und wir ja keine anderen Strategien entwickeln wollen, um mit schwierigen Schülern (wo kommen die eigentlich zu Hauf her?) umgehen zu können.

Begleiten Sie mich gerne ein bis zwei Wochen, damit Sie einen Eindruck von Lehrerarbeit bekommen.

Und dann schreiben Sie bitte an die KuMis.

WIR sind verpflichtet, Noten zu geben. Inzwischen wegen der Differenzbesteuerung 18 Zahlen. Dreimal von Eins bis Sechs.

Hinter diesen Zahlen stehen übrigens Begriffe (sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft und unbefriedigend). Und auch Prozente, wobei 50% eine ganz, ganz knappe Vier ist. Das bedeutet, die gezeigte Leistung ist gerade noch so im Rahmen.

Die Gesellschaft verändert sich seit über 20 Jahren in eine sehr schlechte Richtung – allein die KuMis stehen still.

(Abgesehen von lustigen, weil sinnlosen Reformideen).

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Sehr nett wie du hier schreibst Lessi..ich mache den Beruf schon länger als du denkst. Also heul selbst leise

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Die Texte müssen positiv formuliert werden. Beispielsweise ist „kann im Zahlenraum bis 10 rechnen“ in klasse 1 noch ganz gut, in klasse 4 miserabel.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und genau das muss man dann Eltern langwierig am Elternsprechtag erklären.

GEW-nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Dass so manches zwar positiv ausgedrückt, aber trotzdem nicht gut ist!!!!
Verbesserungsfähig, verbesserungswürdig, verbesserungsbedürftig, verbesserungsnötig, verbesserungsmöglich…..alles nicht negativ; ordnen Sie gerne entsprechend Notenstufen zu.
Davon abgesehen sind die Ziffernoten durch die Notendefinitionen, die in jedem Schulgesetz bzw. der offiziellen Schulordnunung zu lesen sind, klar festgeschrieben.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Interessant wird es dann auch am anderen Ende der Schulzeit: Wir müssen hier regelmäßig SchülerInnen nahebringen, dass unsere Schulform nichts für sie ist. Das sind Jugendliche, die bis dahin maximal gehört haben, dass sie sich nur genug anstrengen müssten.
Man muss Kinder nicht beschämen. Wenn man allerdings nicht aufrichtig zu ihnen ist, tut man ihnen ebenfalls Unrecht.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

…und hilft ihnen nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Mir fehlt eine nachvollziehbare Begründung.

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wieso so aufgeregt liebe Kolleg:innen? Wer sich angesprochen fühlt, sollte mal in sich gehen. Alle anderen können sich ihre persönlichen Angriffe auch sparen.

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Ich bin in einem Zimmer ohne Heizung in absoluter Armut aufgewachsen. Und was können wir daraus lernen? Das früher nicht alles besser war und nicht jede veränderung automatisch schlecht ist.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

In der Klasse ist auch ohne Noten allen Schülern klar, wer wie gut in welchem Fach ist. Fast alle können ihre eigenen und die Leistungen der anderen einschätzen. Da braucht es keine Noten um beschämt festzustellen, dass man nicht so gut ist wie die anderen oder man ist stolz, weil man so gut wie die meisten oder schlauer als die meisten ist. Spätestens wenn der Lehrer individuelle Aufgaben verteilt ist das auch den anderen klar.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Exakt. Letztlich halten Notenkritiker die Kinder für so blöd, nicht zu merken, dass Laura und Marie immer zuerst fertig sind, sich häufig melden, schön schreiben und flüssig lesen können und am Ende „alle Kreuze vorne haben“.

Kevin, Mehmet und Sandy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ja…Laura und Marie…die können es.

Kevin, Mehmet oder Sandy schreibt man diese Kompetenzen eher seltener zu.

Und genau darin liegt EIN Problem einer Notenvergabe…in verfestigten Stereotypen in Verbindung mit der Gelegenheit, aufwandsarme Beurteilungen abgegeben zu können.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Ich weiß nicht, wie Sie zu dieser Aussage kommen. Wir haben einige Migrantenkinder an der GS, die zur Leistungsspitze zählen, auch beim Lesen und Schreiben.

GEW-nee!
1 Jahr zuvor

Und mit ohne Noten wäre das verhindert? Mumpitz! Das Phänomen ist nicht zu leugnen, die Mär der absolut objektiven Leistungsbeurteilung auch. Das weiß jede Lehrkraft und handelt entsprechend.
Davon abgesehen sind manche (Ungerechtigkeiten) so auf der Welt. Auch das müssen Kinder lernen. Weichspülen und waldorfen hilft da nicht. Eher Frustrationstoleranz und Resilienz trainieren sowie wirksame Formen der Partizipation anwenden.

Kevin, Mehmet und Sandy
1 Jahr zuvor
Antwortet  GEW-nee!
Mika
1 Jahr zuvor

Ich habe den verlinkten Artikel gelesen. Demnach sollen Kinder mit ungünstigem sozialen Hintergrund bei gleicher schulischer Leistung seltener eine Gymnasialempfehlung bekommen als Kinder mit günstigem sozialen Hintergrund. Soweit ich weiß, ist in den Bundesländern, bei denen die Aufnahme ans Gymnasium noch von der Grundschulempfehlung abhängt (und nicht sowieso schon der Elternwille zählt), diese an eine Notensumme in bestimmten Fächern geknüpft. Wenn die schulische Leistung (und damit die jeweilige Notensumme) der betrachteten Kinder jedoch gleich ist, folgt damit auch dieselbe Empfehlung für die weiterführende Schulart. Mir erklärt sich daher nicht, wie der im Artikel Interviewte zu seiner Annahme kommt, bei gleicher schulischer Leistung erhielten Kinder aus sozial ungünstiger gestellten Familien seltener Gymnasialempfehlungen.
Im Übrigen gebe ich zu bedenken, dass Klischees Ursachen haben. Ich gehe davon aus, dass Lehrkräfte sensibilisiert für das Problem mit den Klischees sind und schon deshalb genauer hinschauen, um sich nicht dem (übrigens stereotyp erbrachten) Vorwurf aussetzen zu müssen, sie würden stereotyp genau diese diese SuS „aussortieren“.

Lera
1 Jahr zuvor

Bla, bla, Blupp.

Wenn es Sie glücklich macht, ersetzen Sie die Namen durch „leistungsstarke Schülerinnen und Schüler“ und gehen dann anschließend zum Lachen in den Keller.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Es geht doch nichts über einen niveauvollen und diskursiven Austausch. Vielen Dank, Frau Lera.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Ja, besonders wichtig ist es dabei, immer auf der persönlichen Ebene zu bleiben und über die Psyche der anderen sowie ihre verkommene Moral zu spekulieren.

Kevin, Mehmet und Sandy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Ihre Antworten sind allerdings ein Stück weit entwaffnend.

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wenn man selbst so ist, sollte man es anderen nicht vorhalten. Das ist ziemlich arrogant. Aber das weißt du ja schon.

Julia- kann gerade nicht folgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

„Verkommene Moral“, Spekulation über „Psyche der anderen“? Welcher Baum brennt denn bei Ihnen gerade?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Mal ehrlich – was ihnen zugetraut wird, ist die eine Sache….

Was bewertet und benotet werden muss, ist eine ganz andere – gezeigte die Leistung.

Und motiviert werden alle – so einfach ist das.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es steckt eine ganze Menge Doppelmoral dahinter wenn behauptet wird, dass nur Noten beschämen!
Schwache Lerner erfahren ihr Versagen Tag für Tag! Aber das ist ja gut weil Inklusion! Das beschämt nicht!

Wenige I-Kinder/schwache Lerner haben ein sonniges Gemüt, können sich in einem Fach wie Sport oder Kunst hervortun, aber viele halt auch nicht! Diese entwickeln dann oft auffällige Verhaltensweisen.
GS achten schon darauf, nicht groß auf häusliche Unterstützung zu setzen, bei Hausaufgaben z.B. auf reines Üben zu setzen.

Ich hoffe, Frau Suhr kann vernächlässigten/schwachen Kindern zeitnah vermitteln, wann sie sich zu schämen haben und wann nicht!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Das sehe ich ganz genau so und gehe noch einen Schritt weiter – jede Stunde wird ihnen vor Augen geführt, dass andere den Inhalt, das Thema bereits verstanden haben, keine langwierigen Extraerklärungen brauchen, sich den nächsten AB holen und im Unterricht mit guten Antworten glänzen.

HansWurst
1 Jahr zuvor

Wenn die FDP dafür ist, dann sollten wir Noten in der Grundschule ganz schnell abschaffen. Die sind ja immer auf dem ganz falschen Dämpfer unterwegs.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

„… immer auf dem falschen Dämpfer (!!) unterwegs.“
Na wenn das kein Pauschalurteil ist … andere müssen immer differenzieren, nicht wahr? … Aber manche Leute pauschalisieren halt und bilden sich gleichzeitig ein, ein differenziertes Urteil abzugeben, weil sie so „progressiv“ sind und den „Kampf gegen rechts“ führen („wenn die AfD für irgendwas ist, dann dürfen wir das auf keinen Fall machen“). :-).
Klare schwarz-weiß-Fronten sind gut für Leute mit einfach gestricktem Denken. Genau das, was der AfD (nicht ganz zu Unrecht) immer vorgeworfen wird.

ErWarStetsBemüht
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Da wächst zusammen, was nicht mehr voneinander zu trennen ist in vielen Bereichen. Die blauen und die gelben bald Hand in Hand… gegen die Wand. Ihre Politiker Karriere wird bestimmt ein voller Erfolg bei den Reden, die sie hier schon schwingen.

Ron
1 Jahr zuvor

Schüler fragen nach Noten und Bewertungen. Noten sind nicht nur Frust und Demütigung, sondern in der Mehrzahl Selbstbestätigung, Lob und Wertschätzung.

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Genau, diese wertschätzende 5 finden alle ganz toll. Nur eine 6 finden alle noch toller und erfreulicher.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Die 5 gibt es in mündlichen Fächern mittlerweile nur noch selten, die 6 generell so gut wie nie, weil sie juristisch fest sein muss.

AchGottchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Geschichten ausm Paulaner Garten

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  AchGottchen

Nein.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Statt 5: „Du erreichst das Ziel und Niveau dieser KA nicht in einem Maße, das man noch irgendwie als ausreichend sehen könnte. Wenn deine Leistung nicht besser wird, erreichst du so das Klassenziel in diesem Fach nicht.“ – Wertschätzender so? Oder schreiben Sie mal …

Kann es sein, dass man bei diesem Thema hier allzu leicht verwechselt:
a) Bewertung und Einordnung des Einzelnen auf einer (relativ) objektiven Leistungsskala

vs.

b) Bewertung und Einordnung der individuellen Leistungsentwicklung des Einzelnen

Da hätten wir dann aber eine ganz, ganz andere Thematik zu diskutieren.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Und alle schreiben dieselbe Abschlussarbeit – kommt das nur mir widersinnig vor?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wie wär’s denn überhaupt mit Kompetenzstufen nach standardisierten Tests des Monitorings statt Noten auf dem Zeugnis? Wäre das dann besser und „objektiver“ ?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Vielleicht nicht toll, aber ehrlich.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Der Großteil der Noten wird im positiven Bereich gegeben. Es wird sogar in vielen Fällen förmlich der Brotkrumen im Aufsatz gesucht, um noch eine bessere Note zu geben. Die Note 5 wird in Nebenfächern meiner Einschätzung nach sogar nur dann vergeben, wenn Schüler sowohl mündlich als auch schriftlich gar nicht mitarbeiten.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Eine 5 oder 6 muss man sich auch erst „verdienen“ (meist durch Faulheit). Wer es wirklich nicht besser kann, trotz Anstrengung, bekommt irgendwann den „Förderbedarf“ attestiert oder einen Nachteilsausgleich (z. B. bei LRS oder Dyskalkulie).

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ne der wird auf eine andere Schulform aussortiert.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Aber nicht an der Gesamtschule, für die Sie plädieren.

Übrigens Glückwunsch für so viele rote Daumen, obwohl in der Summe maximal fünf von mir sind. Das schaffe noch nicht einmal ich.

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Na Hauptsache ihr könnt die Kids vom Gymnasium schmeißen. Das ist ja ihre Hauptbeschäftigung anscheinend Georg.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

In der GS jedenfalls nicht.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

@ HansWurst
Warum liegt Ihnen so viel daran, Kinder immer wieder ihr Scheitern an bestimmten Anforderungen erleben zu lassen? Ich finde das sadistisch. Wenn Kinder trotz Anstrengung den Anforderungen eines bestimmten Bildungsganges nicht gewachsen sind, macht es wenig Sinn, diese SuS auf Biegen und Brechen im Bildungsgang zu halten. Beim Sport ist es allgemein akzeptiert, dass der Freizeitsportler aufgrund nicht ausreichender Fähigkeiten nicht in der Nationalmannschaft mitspielt. Bei Kindern allerdings scheint das Begabungspotential egal zu sein – hier soll jeder alles können Ihrer Ansicht nach? Oder eben immer wieder scheitern?

HansWurst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Wo habe ich das denn geschrieben? Diese Unterstellungen sind absolut widerlich und unerträglich!

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Hier:
https://www.news4teachers.de/2022/09/fdp-fordert-noten-in-der-grundschule-gew-kinder-die-zu-hause-keine-foerderung-erhalten-werden-beschaemt/#comment-475164
Ist es jetzt verwerflich, für das Gymnasium ungeeignete Kinder in eine andere Schulform zu geben, die ihren Begabungen eher entspricht, oder nicht? Sie müssen sich schon mal entscheiden, HansWurst!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

Diese „anderen“ Schulformen“ werden doch peu a peu abgeschafft. Sie beschreiben den Zustand zu Großvaters Zeiten.

Pälzer
1 Jahr zuvor
Antwortet  HansWurst

ich weiß nicht, was Sie unter einen Test schreiben. Bei uns werden keine Zahlen hingeschrieben, sondern Worte: sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, …

GEW-nee!
1 Jahr zuvor

Beides ist richtig. Die individuelle Wortbeurteilung und Evaluation von Lernprozessen ist auch über die Primarstufe hinaus relevant. Aber ab Klasse 3 Noten zu geben, ist es auch.
In Schule geht es auch um Auswahl, Übergänge in Berufe oder Bildungsgänge- darum wer was kann und wer eben nicht. Und da sind Unterschiede, die auch zu dokumentieren sind.

Mika
1 Jahr zuvor

Das Argument für die Abschaffung von Noten soll also sein, dass sie nicht zur Dokumentation des individuellen Lernfortschrittes geeignet seien. Diese Begründung ist ähnlich sinnvoll wie „Luftfilter braucht man nicht, da sie das Lüften nicht ersetzen“. Ja logisch dokumentieren Noten nur begrenzt den LernFORTSCHRITT, das war auch nie ihre Aufgabe: eine Note dokumentiert den individuellen WissensSTAND – gemessen an einer durch den Rahmenlehrplan vorgegebenen Norm. Mir stellt sich jetzt die Frage, was in Zeugnissen abgebildet werden soll: Wissensstand, Lernfortschritt, beides? Im letzteren Falle steht dann im Zeugnis etwas der Art: „Paul hat im aktuellen Schuljahr gelernt, im Zahlenraum bis 500 sicher die vier Grundrechenarten auszuführen. Damit entspricht sein Können etwa 15% der im Rahmenlehrplan geforderten Fähigkeiten.“? Oder beschämt der letzte Satz zu sehr? Wenn Zeugnisse nichts mehr über die Vergleichbarkeit einer Leistung aussagen (individuelle Lernzuwachsbeschreibung), wird es für nachfolgende Schultypen bzw. Ausbildungswege wieder Aufnahmeprüfungen geben müssen, um abschätzen zu können, ob das Wissen und Können der SuS ausreichend für die Bewältigung des jeweiligen Ausbildungsgangs ist. Die „Stunde der Wahrheit“ verschiebt sich also nur nach hinten, und den Kindern wird die Möglichkeit genommen, rechtzeitig „ne Schippe draufzulegen“. Mir erschließt sich der Sinn dieses Vorgehens nicht. Ich finde es eher gemein und hinterhältig, die SuS durch blumige und wohlmeinende Formulierungen im Glauben zu lassen, dass ihre Kenntnisse und Fähigkeiten okay im Sinne der Norm sind, und sie dann in Aufnahmeprüfungen Jahre später die unerwartete Erfahrung machen zu lassen, dass es eben nicht so ist!

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

Ab „… Die „Stunde der Wahrheit“ verschiebt sich also nur nach hinten, …“ wird es dann aber endlich für alle wieder so richtig interessant …

Abschlusszeugnis (Darf das dann so heißen oder brauchen wir da ein neues Positiviy-Word?):
„XY kann unter optimalen Rahmenbedingungen immer öfter ohne Einhilfe im Rahmen seines eigenen Erfahrungs- und Handlungsmusterhorizontes mit einer Schere aktiv agieren.“

In einer immer älter werdenden Gesellschaft werden wir immer mehr Ärzte, auch Chirurgen 😉 brauchen.
Auch Kinder haben Unfälle.
Hier kommt u.a. die Schere ins Spiel …
Wie bitte? … Auch Frisöre müssen mit Scheren umgehen können? … Ja sicher, das stimmt schon, aber die verdienen viel weniger als Chirurgen oder Top-Youtuber und außerdem haben Frisöre ein gesellschaftliches Ansehen weit unter den anderen Berufsgruppen. Isso.

Allerdings: Wenn jeder eigentlich alles kann, dann ist das sicher beruhigend und bringt uns schon wieder richtig weit nach vorne, wobei sich dann aber auch alle richtig wohl fühlen können … oder sollten … oder müssen, weil es manchmal einfach zu spät ist.
Ironie? Garantiert!

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Korrekt. Vor allem ist dann der Rückstand wohl nicht mehr aufzuholen.
Ist das sinnvoll?

Eine mir bekannte LK in der GS meinte schon vor Jahren zu mir: Ich habe eine ganz schwache Klasse und die sollen es dann wenigstens hier schön haben.

Das ist unverantwortlich!

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Eine Note dokumentiert nicht den Wissensstand. Das ist einfach eine Zahl. Oder möchtest du allen ernstes behaupten: 200 Schüler*innen der Klasse 7 , willkürlich aus der ganzen BRD ausgewählt die eine 2 in Mathe haben haben exakt/annähernd exakt den gleichen Wissensstand? Merkst du nicht selber wie lächerlich diese Aussage wäre?

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

@Uwe
Zuallererst: ich möchte von Ihnen nicht geduzt werden.
Bitte informieren Sie sich doch mal darüber, was unter Noten im Sinne der Bewertung in Schule zu verstehen sind. Diese „Zahlen“ stehen für Worteinschätzungen, deren Bedeutung hinsichtlich eines bestimmten Leistungsstandes durch KMK – Beschluss verbindlich festgelegt wurden.
Ihre Argumentation ist hinfällig, da „eine 2 in Mathe“ allgemein nicht vergleichbar ist: Sie müssen Bundesland und Kontext (Klassenstufe, Art der Note als Zeugnisnote oder Klassenarbeitsnote oder … , Schulform, … ) mit berücksichtigen. Wenn man das macht, dann ist der jeweilige Wissensstand bei ner 2 in Mathe durchaus vergleichbar.
Wenn Noten gemäß Ihrer Aussage allerdings einfach nur Zahlen sind, verstehe ich nicht, warum diese Kinder beschämen können. Zahlen an sich sind bedeutungslos – erst der Kontext kann eine Wertung mit ihnen verbinden. Und Sie selbst schreiben ja, dass Noten einfach nur Zahlen seien und mitnichten den Wissensstand dokumentieren. Wozu also die Aufregung?

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Nun diese Zahlen beschämen eben Kinder weil ihnen eingeredet wird das sie etwas bedeuten. DAS ist ja eben das Problem.Und nein, die Leistungen sind auch wenn man all das berücksichtigt was du geschrieben hast eben NICHT vergleichbar. Alleine weil kein/e kolleg*in in einer sehr schlechten Klasse die Standardkurve ignorieren wird und der Hälfte der Klasse Versagensnoten gibt oder umgekehrt in einer sehr guten Klasse sehr viele einsen verteilt.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Zum respektvollen Umgang miteinander gehört, dass man Personen so anspricht, wie diese es wünschen. Ich habe klar artikuliert, dass ich von Ihnen nicht geduzt werden will. Verhalten Sie sich anderen Menschen gegenüber, insbesondere SuS, auch so respektlos? In dem Fall wundert es mich nicht, dass Sie Noten als Bewertung einer Person einschätzen. Für mich und meine SuS bleiben es Einschätzungen erbrachter Leistungen. Die sind per se wertneutral. Jeder SuS von mir weiß jedoch, wie er diesen Leistungsstand erreicht hat, und ob er aufgrund seiner Anstrengung stolz auf sich sein kann oder ob er es sich zu leicht gemacht hat. Ich selbst werte das nicht – wozu auch. Jeder SuS muss selbst entscheiden, ob ihm dieser Wissensstand ausreicht oder nicht.

Waltraud
1 Jahr zuvor

„Noten können die individuellen Lernfortschritte einer sehr heterogenen Schülerschaft nicht dokumentieren“ – das ist ja das Hauptproblem. Dass man meint, man könnte an Einheitsschulen alle gleich gut beschulen und unterrichten. Hier bleiben immer welche auf der Strecke.
Und dass sich viele Kinder auf die Noten freuen, weil sie sich gerne vergleichen und messen, wird völlig ignoriert.

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Waltraud

Die guten freuen sich, die schlechten nicht. Wieso geht das nicht in eure Köpfe rein? Was läuft denn eigentlich falsch bei euch. Alles Pseudo Argumente.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Das ist auch ohne Noten so! Wieso geht das nicht in Ihren Kopf?

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dann machen wir doch mal folgendes Experiment: Wir laufen mit unterschiedlich sportlichen und ein paar gehbehinderten Schüler*innen bei schöner Musik über den Hof und belassen es dabei oder wir machen das gleiche sagen den Schüler*innen aber anschließend : Du hast das sehr gut/gut/Befriedigen/ausreichend/mangelhaft/ungenügend gemacht.
Weil die Schüler*innen sich ja auch so ständig vergleichen . ich spoiler mal: Das tun sie eben nicht wenn es ihnen total asoziale Erwachsene nicht ständig vorleben.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Alle Grundschullehrer können an dieser Stelle herzlich lachen. Alle Eltern auch. Vielen Dank 🙂

GEW-nee!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Natürlich freue ich mich über Erfolg mehr als über die schlechte Beurteilung.
Auch das müssen Kinder erfahren und damit umgehen lernen. Aber nicht durch rosarote Brillen und Weichspüllehrer:innen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Um den Kindern, v. a. denen mit Förderbedarf „Lernen“, die beschämenden Situationen zu ersparen, hilft es nicht , die Noten abzuschaffen. Dann müssten diese Kinder wieder getrennt in Sonderschulklassen beschult werden (zumindest in den Kernfächern). Unter ihresgleichen hätten sie dann auch mal Erfolgserlebnisse. – Das ist meine persönliche Meinung als Sonderschullehrerin (Lernen/Sprache) nach 40 Jahren Berufserfahrung , davon 28 am Förderzentrum Lernen und 12 an einer inklusiven GS.

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich frag mich woher diese bizarre Vorstellung kommt das man Erfolgserlebnisse nur in einer homogenen Lerngruppe haben kann in der man mit Schüler*innen konkurriert die einem wenigsten teilweise unterlegen sind. Meine persönliche Erfahrung als Hauptschullehrer mit 25 Jahren Berufserfahrung: Homogene Lerngruppen sind eine Fiktion und für den Lernerfolg nicht notwendig. Schon gar nicht für Erfolgserlebnisse. ich freu mich im Fittnessstudio auch wenn ich Gewichte beim Bankdrücken stemme über die sich der Eisenbeisser neben mir nur schlapplachen würde.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

In dieser Absolutheit und Allgemeinheit hat das … wer behauptet?

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Ach, Sie besuchen ein Fitnesstudio, in welchem ein Trainer für 25 – 30 gleichzeitig trainierende Sportler zuständig ist, die Sportler den Trainingsplan nur teilweise selbstständig lesen können, der größte Teil der Sportler eine individuelle Einweisung in die Geräte braucht und manche Sportler aufgrund verschiedenster Beeinträchtigungen überhaupt nicht zu trainieren willens oder in der Lage sind und ständig besondere Beachtung des Trainers benötigen? Und alle Sportler warten dann brav und freudig, bis der Trainer Zeit für sie hat? Das kenne ich aber anders: die meisten Erwachsenen reagieren äußerst ungehalten, wenn sie länger als zwei, drei Minuten warten müssen. Je inhomogener die Lerngruppe und je geringer der Personalschlüssel, desto schwieriger die Kunst, allen gerecht zu werden. Und dann werden auch SuS ungehalten. Zu recht.

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

In dem Fittnessstudio das ich besuche sind ein bis maximal 2 Trainer für alle Anwesenden zuständig. Oft so um die hundert Personen. Und die sind extrem inhomogen, von Rentnern die ein bischen was für die Fittness tun wollen bis zum Eisenbeißer alles dabei.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Hauptschule ist im Vergleich zum Gymnasium oder der Gesamtschule relativ homogen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Sie freuen sich gerade nicht, weil die meisten hier Ihren Gedanken nicht gut finden, richtig? Das kommt also auch ohne Ziffernnote vor.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Vielleicht freut sich Hilfe (Was für ein passender Nickname) auch, weil er/sie die Provokation für gelungen hält. Dass dem nicht so ist, versteht er/sie vielleicht nicht, und hält sich aufgrund der notenlosen Kommentare für besonders schlau.

ABC
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

„Wieso geht das nicht in eure Köpfe rein?“

Ist es für Sie vorstellbar, dass auch Ihnen und Ihrer Meinung gegenüber diese Frage gestellt werden könnte?
Was würden Sie übrigens von einem Berichtszeugnis halten, in dem bei einer Schülerin steht:
„In Lenas Kopf geht einfach nicht hinein, dass auch sie Fehler machen und sich irren kann. Das erschwert ihr fachliche und soziale Lernfortschritte. Sie muss noch lernen, Fakten und andere Meinungen zu ertragen und akzeptieren. Das würde ihren Leistungen sehr gut tun.“
 
Anmerkung: So dürfte das eine Lehrkraft natürlich nie schreiben. Das täte ja weh und wäre demütigend. Stattdessen würde es ungefähr lauten:

„Lena ist selbstbewusst und weiß, was sie will. Sie hat klare Vorstellungen und verhält sich entsprechend. Ihre Geradlinigkeit führt gelegentlich zu unnötigen Konflikten.“

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Die guten freuen sich auch über Kreuzchen ganz links im derzeit so hippen Kompetenzbogen. Die schlechten wissen ganz genau, was ihre Kreuzchen ganz rechts bedeuten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

„Die guten freuen sich, die schlechten nicht“
Das dürfte erstens praktisch immer so sein (wann immer eine Konkurrenzsituation auftritt,s auch bei Bewerbungen um besser bezahlte Jobs)), und zweitens leuchtet mir nicht recht ein, warum wir das gesamte Bildungssystem immer nur von den Schwachen her denken sollen, und das auch noch mit der oft genannten Begründung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und der Ausschöpfung der Begabungen. Da passt vieles nicht so richtig zusammen.
Wollen wir vielleicht am Ende ein System haben, in dem die schlechten sich freuen und die guten nicht? Was hätte denn das für Nachteile? Vielleicht Degenerationserscheinungen?

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Waltraud

Zustimmung!!

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Waltraud

Die Noten allein sind wenig aussagekräftig. Wenn dem so wäre, dann erübrigen sich die späteren Einstellungstest Hier machen nicht zwingend die Bewerber mit den allerbesten Schulnoten das Rennen. Warum ist das so?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Wie wäre es denn, Noten durch Kompetenzstufen nach den Tests des Monitorings zu ersetzen?

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ihr Einwand beantwortet meine Frage nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Aber er weist auf den Widerspruch hin, dass Noten immer in der Kritik stehen, aber die Kompetenzstufen der empirischen Bildungswissenschaft (bei PISA & Co) geradezu heilig und unantastbar sind. Zufällig stimmen deren Zahlen überein.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Hier wird auf eine Schule hingewiesen, die Noten angeblich durch „Kompetenzraster“ ersetzt hat:
https://deutsches-schulportal.de/unterricht/schule-ohne-noten-neue-wege-der-leistungsbeurteilung/
Ist das nun besser?

Alx
1 Jahr zuvor

Es passt herrlich in den Zeitgeist wo jeder seine eigenen Pronomen erfinden darf, Noten abzuschaffen.
Viel wichtiger ist doch, als was sich der Schüler innen identifiziert.

Leistungsbeurteilung ist ganz sicher fast so schlimm wie falsches gendern. Körperverletzung.

Warum lassen wir das mit dem Lernen nicht einfach ganz? Dann können endlich am Ende alle gleich viel.

Carsten60
1 Jahr zuvor

In Zeiten der empirischen Studien wäre es doch eigentlich ganz einfach: Man suche vergleichbare Schulen in Gegenden, wo es keine Noten gibt und in solchen, wo es Noten gibt. Und dann vergleiche man die Ergebnisse bei IGLU oder VerA 3 oder sonstigen standardisierten Tests. Das ganze zu einem Glaubensstreit werden zu lassen, ist nicht hilfreich. Hat man eigentlich mal die Kinder befragt, wie die das gerne hätten?

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann schauen wir uns die Bremer Ergebnisse doch einmal an, oder wäre es evtl beschämend? Das wollen wir doch auf keinen Fall, nicht? Die Tests sind auch gar nicht aussagekräftig, denn die Bremer Wirtschaft boomt ja trotzdem! Wie? Nicht?
Na denn…..

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Typische Fehleinschätzung…

Bremens Wirtschaft ist in vielen Punkten absolut konkurrenzfähig.

Höhere Quote bei Abiturienten, Einpendler aus dem niedersächsischen Umland, Forschungsstandort (Luft- und Raumfahrt), Hafen, Industriestandort (Automobilbau, Stahl, Nahrungsmittel), Tourismus…

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/wirtschaft-bremen-krise-entwicklung-100.html

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Liegt das an Bremen selbst oder einfach nur am Effekt einer Großstadt?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Der Vergleich der größten 30 Städte auf Seite 20 (Teil Bildung) beantwortet ggf. Ihre Frage:

https://www.hwwi.org/berenberg-und-hwwi/staedteranking-2008/bremen.html

Hier wird unterschieden:

– Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss.
– Anteil der Schulabgänger mit Hochschulreife.
– Anteil der Erwerbstägigen mit Fach- oder Hochschulstudium

Hier (Bildung) liegt Bremen im gesicherten Mittelfeld.

Gesamtrang 16.

Die Pisa-Ergebnisse kennt ja jeder…dazu brauche ich wohl nichts schreiben.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Diese Mühe macht sich niemand, Kindern kann man keine Item-Batterien hinknallen, die dann semi-automatisch ausgewertet werden können.

Zudem müsste man die Fragen so konkret formulieren, dass eventuell etwas dabei herauskäme. Das will natürlich niemand.

Soso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ja, man könnte empirische Studien durchführen. Doch sie werden anscheinend wegen des drohenden Ergebnisses gescheut.
Lieber auf Glauben und Einzelfälle setzen als auf Wissen und Allgemeinheit kennzeichnet jede ideologische Bewegung.

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

An dieser Schulform gibt es weder Noten, ja noch nicht einmal verpflichtenden Unterricht. Sie erzielt trotzdem eine prozentual höhere Akademikerquote:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sudbury-Schulen#Forschungsergebnisse

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Ja, find ich gut!

Schulpflicht abschaffen und wer nicht kommt, macht bestimmt freiwillig homeschooling oder geht ins Museum. Wird schon klappen.

Hat auch den Vorteil, dass die Klassen kleiner sind 🙂

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Warum das so ist, können Sie gleich in den ersten Zeilen des verlinkten Artikels lesen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Gesetzt den Fall, man würde in Deutschland diese Art Schule flächendeckend einführen, würden Sie den Erfolg garantieren? Oder liegt der Erfolg an gänzlich anderen Rahmenbedingungen (Schulen mit ca. 50 Schülern, spezielle Schülerschaft) ?

uwe
1 Jahr zuvor

Noten sind ein Anachronismus. Sie korrumpieren jede Schüler*innen Lehrer*innen Beziehung nachhaltig und führen dazu das Schüler*innen jede Lust am Lernen verlieren und gar nicht mehr um des Lernens selbst willen lernen. „Brauchen wir das für die ZAP“ ist die Standardfrage, gelerntes wird überhaupt nicht mehr verstanden, man züchtet Idiot*innen heran die sogar ohne zu fragen das Telefonbuch auswendig lernen würden. Wenn es dafür eine gute Note gibt.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

„Noten sind ein Anachronismus. Sie korrumpieren jede Schüler*innen Lehrer*innen Beziehung nachhaltig und führen dazu das Schüler*innen jede Lust am Lernen verlieren und gar nicht mehr um des Lernens selbst willen lernen.“

Sie werden lachen: Ich kenne Schüler, die hatten schon in ersten Klasse keine Lust, ganz ohne Noten.

Saskia
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Sie reden wie ein Blinder von fer Farbe

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

„Noten beschämen die Kinder“, so heißt es immer. Aber in den hochgelobten Gemeinschaftsschulen gibt es offiziell die drei Niveaus G, M, E. Aber es beschämt niemanden, wenn er zum G-Niveau gezählt wird? Wieso denn nicht? Und niemand wird dadurch „korrumpiert“? Ein Aufstieg vom G-Niveau zum M-Niveau wäre doch analog zu einem Aufstieg bei den Ziffernnoten zu sehen. Letztlich bekommen doch alle in der Klasse mit, wer nun zu welchem Niveau gehört und was die Leute so können. Man kann sich um das Grundproblem dabei nicht herummogeln.