Forschungsprojekt: „Glück“ wird an 16 Grundschulen zum Schulfach

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Lesen, Schreiben und nun auch «Glück»: Auf dem Stundenplan an 16 Braunschweiger Grundschulen steht nach den Herbstferien vorübergehend auch «Glücksunterricht». Anlass ist ein Forschungsprojekt des Instituts für Pädagogische Psychologie der Technischen Universität Braunschweig, wie die Hochschule am Freitag mitteilte.

Glück – ein sinnvolles Unterrichtsthema? Foto: Shutterstock

Forscherinnen und Forscher wollen mit einem Lehrplan rund um Glück das Thema in die Lehrkräfteausbildung integrieren und die Auswirkungen wissenschaftlich untersuchen. 35 Lehramtsstudierende sollen die «Glücksstunden» in einer ersten Phase bis Januar für rund 300 Schülerinnen und Schüler unterrichten.

«Erkenntnisse aus dem Fachgebiet der Positiven Psychologie legen nahe, dass Menschen mit einem hohen Wohlbefinden unter anderem kreativer und produktiver sind, besser Probleme lösen können, ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Widerstandskraft gegen psychische Beanspruchungen aufweisen», sagte Glücksforscher Tobias Rahm in einer Mitteilung.

In den Schulstunden soll es etwa darum gehen, welche Gefühle wertvoll sind und wie man mehr davon haben kann. Weitere Themen sollen laut der Hochschule zudem Hilfsbereitschaft, Achtsamkeit, Entspannung und Perspektivwechsel sein. In einer Stunde zur Dankbarkeit ist demnach etwa geplant, dass sich Schülerinnen und Schüler Postkarten mit Komplimenten schicken. Familien sollen in den Glücksunterricht mit wöchentlichen Informationsbriefen einbezogen werden. News4teachers / mit Material der dpa

Wie ein ehemaliger Schulleiter Lehrern beibringt, „Glück“ zu unterrichten

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43 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wird auch berücksichtigt, wie sich hierbei das Glücklichsein der LuL bei ihrer beruflichen Tätigkeit auswirkt … darf ich raten?

Also gegenseitig Postkarten mit Komplimenten schicken … wir sehen da wohl eine Revolution und sind live dabei.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

„Kevin, setz dich hin, wir haben Glück!“

Ron
1 Jahr zuvor

Doch nicht so schlimm mit dem Lehrermangel? Oder fällt dafür jetzt Mathe aus und der Zahlenraum wird bis Ende Klasse 4 nur noch bis 20 streiflichtartig erkundet?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn Cannabis legalisiert wird, könnte man das doch einfach an Schüler und Lehrer verteilen. Dann muss kein Unterricht gekürzt werden und alle sind glücklich. Wieso fällt mir gerade das Buch „Schöne neue Welt“ bei diesem Thema ein?

Pit2020
1 Jahr zuvor

„In den Schulstunden soll es etwa darum gehen, welche Gefühle wertvoll sind und wie man mehr davon haben kann.“

Wie bitte???

„… welche Gefühle wertvoll sind …“
Da lautet die einzig richtige Antwort „Alle natürlich!“

Wenn es wertvolle vs. „wertlose“ oder gute vs. „böse“ Gefühle gibt … gar nicht auszudenken.
Was ist dann z.B. mit dem Gefühl „Wut“?
Ohoh!!!
Nein nein nein. Böse böse!
Und genau da fängt diese Idee an neue Probleme zu schaffen: Wenn z.B. Wut kein „wertvolles“ Gefühl ist, dann ist es auch gar nicht „hip“ wütend zu sein. Also werden dann Wut verursachende Situationen
– vermieden, soweit das geht? … Tja, geht oft eben nicht!!! … Macht noch wütender und ACHTUNG: Beschämt die wütende Person.
– verschwiegen, weil es nicht „hip“ ist, sondern eher peinlich und für Loser? … Mal einen verantwortungsvollen Arzt fragen, ob der erklären kann welche Folgen das langfristig haben kann, wenn man negative Erfahrungen buchstäblich in sich „HINEINFRISST“, da ist u.a. wieder das Schreckgespenst der (juvenilen) Adipositas! Und im Prinzip ist da für jeden etwas dabei:Magengeschwüre sind da wohl noch eher harmlos, Depressionen und andere psychische Erkrankungen können auch aus so etwas entstehen.

Viel wichtiger ist doch der Umgang mit „echten“ weil tatsächlich empfundenen Gefühlen!
ALLE Gefühle entstehen als Reaktion auf die Umgebung und spielen eine wichtige Rolle zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit von Leib und Seele – sofern sie nicht von außen „kaputt“reguliert werden.

Und weiter:
„«Erkenntnisse aus dem Fachgebiet der Positiven Psychologie legen nahe, dass Menschen mit einem hohen Wohlbefinden unter anderem kreativer und produktiver sind, besser Probleme lösen können, ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Widerstandskraft gegen psychische Beanspruchungen aufweisen», sagte Glücksforscher Tobias Rahm in einer Mitteilung.“
Und auch hier:
Da werden wieder neue Probleme GESCHAFFEN! Einfach mal selber kurz informieren, damit es hier den Rahmen nicht sprengt:
https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/achtsamkeit/toxic-positivity-der-zwang-zum-gluecklichsein/

Fazit:
Nebelkerzen-Alarm!
Wovon soll denn damit wieder abgelenkt werden? … Da gibt es mittlerweile so vieles!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke, Pit! „welche Gefühle wertvoll sind und wie man mehr davon haben kann“ … Himmel steh uns bei, die „Fachleute“ kommen und reparieren dir deine Gefühlswelt zurecht mit Postkarten, selbstaufhellenden Lächelübungen … und Ritalin?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Rahm selbst spricht
„Wie soll denn der depressive Pfarrer die frohe Botschaft verkünden?“ Und übertragen auf Rahms Forschungsfeld, das unter anderem die Lehrergesundheit umfasst, ergänzt Rahm: „Wie soll der stressbelastete, unglückliche Lehrer glückliche Schülerinnen und Schüler schaffen?“ Gerade da, bei den Lehrerinnen und Lehrern sei ein großer Hebel. „Denn wir wissen, dass positive Emotionen ansteckend sind. Und wir wissen, dass Menschen in diesem Moment besser lernen können.“ Wichtig sei Rahm daher, Lehrerinnen und Lehrer zu „Experten ihres eigenen Glücks“ zu machen “ – uiuiui, hört sich nach Doktorarbeit an – aus

https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article234853745/Runter-vom-Sofa-Braunschweigs-Gluecksforscher-gibt-Gluecks-Tipps.html

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Boah, ich mochte schon als Kind die ab und zu grantigen Lehrer lieber. Und es hat sich nichts daran geändert. Wer Kinder mit dem Leise- oder Schweigefuchs kaspernd zur Ruhe bringen will, ist mir suspekt. Und dieses ganze „Pseudo-Expertentum“ kann man doch schon lange nicht mehr ernst nehmen!

„Kinder sind Meister ihrer Entwicklung“ – heißt es, aber wir sollen sie ganzheitlich in all ihren Kompetenzen fördern.“ – Sie also in jeder Hinsicht als förderungswürdig ansehen. – Welch ein Unklück für die unperfekten Kinder, die anscheinend niemals gut und glücklich genug sein können.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Fazit:

Nichts verstanden bzw. noch nie etwas davon gehört, dass positives Denken die Gesundheit beeinflusst.

Und bei soviel negativem „Spirit“, scheint das mittlerweile bittet notwendig.

Ich zitiere ebenfalls gerne Ihre Quelle / AOK:

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/motivation/wie-positive-gedanken-die-gesundheit-beeinflussen/

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ach Doktorchen,
Man könnte fast meinen, dass es für Ihr persönliches Glück notwendig ist, hier @ Pit 2020 und gleichzeitig an anderer Stelle @ Andre Hog zu zeigen, dass sie grundsätzlich falsch liegen. ( davor @ Schattenläufer und mehrmals mir, @ Kätzchen, @ Peace….) Aus Gefühlen heraus, die mit Glück zu tun haben ?
So ist die Glückstheorie und positives Denken nicht zu sehen.
Man könnte sich verhaltenstherapeutisch jetzt unendlich über Achtsamkeit, Sport und andere glücksfördernde Faktoren auslassen. Sitzend im Klassenzimmer nach ’nur wertvollen‘ Gefühlen zu suchen, widerspricht dem verhaltenstherapeutischen Ansatz ( s. @ Pit2020)

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Es geht doch alleine darum, dass hier ein Forschungsprojekt mit 16 Grundschulen und 300 Schülern im vergleichsweise kleinem Rahmen startet.

Von einem pädagogischen Institut einer Universität.

Ausgangsthese:

„Menschen mit einem hohen Wohlbefinden sind widerstandsfähiger und gesünder“

Vereinfacht bezeichnet als „Glücksunterricht“.

Und logischerweise geht es dann darum, die Entwicklung positiver Gedanken und Gefühle zu fördern und eine positive Grundstimmung zu untersuchen.

Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass andere Gefühle nicht genauso wertvoll sind.

Konkret ist es für mich unverständlich, wie man hier (mit einem Zitat) ein gegenteiliges Bild zeichnen will, BEVOR die Studie überhaupt durchgeführt und veröffentlicht wurde.

Wie hieß es so schön bei Vergabe des Friedens-Nobelpreises:

Der wird nicht gegen sondern für etwas verliehen…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Nö. Mir geht es tatsächlich um den inhaltlichen Impuls, der hier gesetzt wurde – inhaltlich ausgeführt in meinem Kommentar weiter unten an Sie.

Ansonsten ist meine Motivation immer abhängig vom Inhalt und nicht von den Personen. Das unterscheidet mich hier von dem einen oder anderen.

Und ein Punkt, der hier auch schon von anderer Stelle mehrfach vorgetragen wurde:

Die „Beleidigungen“ und Unterstellungen gehen / gingen ausschließlich erst von anderer Seite aus. Letztlich reagiere ich nur darauf bzw. führe „wertschätzende“ Beziehungen fort. Wie auch in diesem Fall. Dennoch geht es mir um den Inhalt des Verfassers, der hier schon mehrfach erwähnte, man möge mich ignorieren.

Ich lasse mich gerne davon überzeugen, dass es schon mal andersherum war.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@Stromdoktor

„Nichts verstanden bzw. noch nie etwas davon gehört, …“
&
„Und bei soviel negativem „Spirit“, scheint das mittlerweile bittet notwendig.“
Grüße aus dem Glashaus? 😉

https://www.youtube.com/watch?v=SPhMcFqmr5I
Onkel Soki’s Erfolgsformel:
„3 x 7“ 😉

Gerne! 🙂

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Sie woll(t)en mich ja immer ignorieren, was Ihnen nicht immer vollumfänglich glückt.

Eine Sache hat bei mir hingegen ganz gut geklappt:

Nach den ersten zwei verlinkten youtube-Quellen von Ihnen, die ich wahrgenommen und erwartungsschwanger geöffnet habe, verzichtete ich auf weitere „clicks“ – aus voller Überzeugung.

Unser Humor unterscheidet sich offensichtlich…bin mir aber sicher, dass Sie mit Ihrem Quellenverweis an anderer Stelle für etwas Unterhaltung sorgen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

@ Stromdoktor
Sie woll(t)en mich ja immer ignorieren, was Ihnen nicht immer vollumfänglich glückt.“
Sie wollten sogar ganz aufhören zu posten…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Ist eine wertfreie Feststellung und als Hinweis zu verstehen, dass ich mir die Videos nicht anschaue.

Ich bevorzuge den inhaltlichen Austausch zu ernsten Themen.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Können die Krankenkassen nicht endlich damit aufhören, im Rahmen der Prävention Geld in fragwürdigen Projekten zu versenken? Diverse Benimmtrainings mögen zwar „evaluiert“ sein, aber Lehrer und Erzieher können sich das Wissen über gesunde Ernährung aus dem Netz mühelos besorgen. (Und trotzdem nicht verhindern, dass den Kindern in Kitas und Schulen viel zu lange warm gehaltenes Essen oder Tiefkühlkost aufgetischt wird.)

Auf das durch die Institutionen tourende „Jolinchen“ oder die „Gefühlsbolde“ von Papilio könnte man doch verzichten und stattdessen könnte die AOK Untersuchungen auf grünen Star und manches mehr finanzieren. Alten Menschen werden Hüft-Operationen verweigert, aber Kindergartenkindern, die meinen, die leckeren und ungesunden Produkte müssten ganz oben, quasi auf dem Siegertreppchen der „Ernährungspyramide“ stehen, werden auf Kosten der AOK-Mitglieder belehrt. – Krankenkassen haben keinen Erziehungsauftrag!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Keine Ahnung, ob (die) Präventionsmaßnahmen, Studien und Beiträge alle gerechtfertigt sind.

Ich schätze, bei Themen wie Zahnpflege hat sich in den letzen Jahrzehnten einiges getan.

Dafür gibt es heutzutage ein massives Problem mit der Ernährung und den damit verbundenen Folgen.

Mir fehlen da (wie so oft) die großen Lösungen.

Jeder sollte Zugang zu gesunden, frischen und ausgewogenen Mahlzeiten haben.

Bei „uns“ in der Wirtschaft wird das gerne einmal subventioniert.

„Aufklärung“ ist da vielleicht nur die zweitbeste Lösung…

Am Ende sind KK auch wirtschaftlich getrieben. Einige stecken ihr Geld in die Prävention, andere direkt im kostenlose Zahnreinigung für ihre Mitglieder.

Im Ausgangskommentar wurde mit Hilfe der AOK gegen den „Zwang zum Glück“ argumentiert. Ich habe genauso viel Zeit investiert und eine gegenteilige Einschätzung recherchiert. Witzigerweise aus der gleichen Quelle.

Der Verfasser sprach von Nebelkerze…die wurde hier erfolgreich gezündet.

Niemand unterhält sich hier über das eigentliche Ziel der Studie.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Was es geben „sollte“ gibt es in Kitas und Schulen doch ganz oft definitiv nicht. Um auf ihr Beispiel mit dem Zähneputzen zurückzukommen: Hätte ich ein Kleinkind, würde ich auf gar keinen Fall wollen, dass das oft wechselnde Personal mit ihm in der Kita die Zähne putzt. Kinder haben heute trotz schlechterer Ernährung weniger Karies als früher. Es gibt mehr Erfahrungen mit Fluortabletten und dann werden auch viele Milchzähne zum Schutz vor Karies mit einem Lack überzogen. Gäbe es Videos im Netz, die zeigen wie oft Kinderzahnbürsten auf den Boden fallen, vertauscht werden oder wie manche Erzieherinnen sie dicht an dicht nebeneinander legen und mit einer Zahnpastaspur bedecken – niemand würde mehr die Auszeichnung „Kita mit Biss“ ernst nehmen. Projekte führen dazu, dass mehr über gesunde Ernährung geredet wird – aber jede Erhöhung des Mindestlohns sorgt dafür, dass weniger frisches Obst und Gemüse personalintensiv gereinigt und geschnitten wird. „Obstsalat“ kommt mit viel Industriezucker konserviert aus der Riesenbüchse. Minderwertiges Fleisch ist billiger als Bio-Gemüse.

Es ist schade, dass Pädagogen nicht jedesJahr das unsinnigste Projekt wählen. Gäbe es so einen Negativ-Preis müssten echte Projekte sorgsam geplant werden. Pseudo-Projekte aber könnten nicht wie bisher mit grandiosen, unhaltbaren Versprechungen als „Bildung“ angepriesen werden.

Mancher Schmu wird nur deshalb durchgezogen, weil Kitas und Schulen sich für was auch immer zertifizieren wollen. Welchen „Evaluationen“ können wir eigentlich noch glauben?

Ronja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Welchen Evaluationen können wir noch glauben? Keinen natürlich. Alles Humbug.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Nichts verstanden? Wen meinen Sie???
Die Grundschulen haben weder die personellen noch die zeitlichen Ressourcen um selbst den „normalen“ Unterricht vollständig durch zu führen.
Versuchsballons aus der Esoterik kann man drauf packen, wenn lesen, rechnen und schreiben erledigt sind.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Es handelt sich dabei um ein zeitlich befristetes (bis Januar 2023) Forschungsprojekt, welches von 35 Lehramtsstudierenden durchgeführt wird.

Wird die Schule mutmaßlich nicht revolutionieren, die Welt geht hier für 300 Schüler und deren LK aber sehr wahrscheinlich auch nicht unter.

Insofern ist der Kommentar von Pit2020 total am Thema vorbei.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Glueck-lernen-in-der-Grundschule-in-Braunschweig,gluecksunterricht108.html

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@Schattenläufer

„Versuchsballons aus der Esoterik kann man drauf packen, wenn lesen, rechnen und schreiben erledigt sind.“

Das sehe ich genau so.

Hier sind gut verständlich dargestellt wirklich gute Ansätze, Ideen und sachdienliche Hinweise zu den öden 😉 Basics.
https://www.swr.de/swr2/wissen/kinder-mit-legasthenie-das-ringen-mit-den-buchstaben-102.html
Unter dem Text finden sich weitere Links.

Ebenfalls interessant:
https://www.swr.de/swr2/wissen/dyskalkulie-allen-kindern-kann-geholfen-werden-100.html

Und ob Nina sich vielleicht über „Glücksunterricht“ in der (Grund-)Schule gefreut hätte?
Möglicherweise hätte sie von (leider personalintensiver) Unterstützung in der Schule mehr gehabt und nachhaltiges Glück erleben können …
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/swr2-leben-2019-12-19-100.html

Achin
1 Jahr zuvor

Mögen hier bei einigen handelnden Personen auch gute Absichten dahinterstehen. In offenen Gesellschaften hat ein Fach „Glück“ nichts auf dem Stundenplan verloren. In Diktatoren sollen Menschen zwangsbeglückt werden, in liberalen Staaten wäre dies schlicht und einfach übergriffig. Herr Rahm scheint offensichtlich glücklich mit der Berufsbezeichnung „Glücksforscher“ durch das Leben zu gehen, schön für ihn, andere Menschen lehnen eine solche Erwerbsbiografie glücklicherweise für sich ab, zum Glück für ihre Mitmenschen.

Nika
1 Jahr zuvor

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
diese digitale Postkarte ist euch gewidmet, die ihr
– euch täglich auf’s Neue zu dem Glücksort
Schule begebt und nicht auf den inneren
Schweinehund hört, der euch dazu auffordert,
die Decke über den Kopf zu ziehen und das
Elend der Schulwelt draußen zu lassen

– jeden Tag wieder den Kindern freundlich
begegnet und auch mit den größten K… –
brocken einen Neuanfang versucht

– euch bemüht, ein zuverlässiger Mensch für
die Kinder zu sein

– mutig und/oder verzweifelt mit dem Berg der
teils absurden, nicht zu bewältigenden ,
unsinnigen, kaputt machenden, …..
Anforderungen kämpft, die euch Zeit und
Kraft für die WESENTLICHE Arbeit rauben

– ohne die angemessene Wertschätzung und
Unterstützung der Gesellschaft immer weiter
schuftet wegen der Kinder und für die Kinder
und trotz DER Kinder und ihrer Eltern, die euch
alles noch schwerer machen

– und so weiter und so weiter und so weiter…

P. S.
Natürlich macht solch eine „Postkarte “
niemanden glücklich – absurde Vorstellung. Aber ich wollte das mal loswerden. Alt und schon einige Jahre pensioniert nehme ich mit großem Interesse an den Problemen der Schule teil.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nika

Glück ist ja immer eine Momentaufnahme. Wenn jemand unerwartet ein Kompliment bekommt, macht das kurz glücklich. (Vielleicht ist es auch schön, wenn ein Kind ein „erzwungenes“ Kompliment bekommt, aka Komplimentpostkarte oder „warme Dusche“.) Ein Kind ist glücklich, wenn es mitspielen kann, ein Lob für etwas bekommt, das es geleistet hat, wenn Oma zu Besuch kommt und vorliest, wenn es das ersehnte Meerschweinchen bekommt, an einem schönen Wintertag mit Freunden zum Schlitten fahren geht usw. Aber das Glück geht irgendwann vorbei.

Glück hängt aber meist von anderen oder den guten Umständen ab. Und manchmal nutzen sich auch noch so nett gemeinte „Glücksmomente“ ab….

Umgekehrt ist es genauso. Das Kind ist unglücklich, wenn es geärgert wird, ausgeschlossen wird, kein Lob bekommt, nicht drangenommen wird.
Alles Dinge, auf die es wieder keinen Einfluss hat, also hochgradig von „Anderen“ abhängig ist, die es „glücklich machen“ müssen.

Deshalb würde ich eher ein gutes Projekt begrüßen, dass die Resilienz der Kinder stärkt. Dinge aushalten können, zu lernen, dass die Welt nicht zusammenbricht wenn etwas Unangenehmes passiert, würde Kinder vielleicht nicht immer glücklich aber zufriedener und stärker machen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Alla
Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

„Wenn jemand unerwartet ein Kompliment bekommt, macht das kurz glücklich.“
Ich bin mir da nicht mehr so sicher. Das Kompliment eines Mannes an eine Frau könnte heutzutage als sexueller Übergriff gewertet werden. Wenn der Mann auch noch weiß ist und die Frau schwarz, steht obendrein der Verdacht von Rassismus im Raum.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Einerseits bin ich für Offenheit gegenüber dieser neuen Entwicklung, andererseits kommt sie mir gar nicht so neu vor. An der örtlichen Grundschule war die tatsächlich so genannte „warme Dusche“ bei vielen Kindern über Jahre sehr beliebt. Kinder „durften“ über das warm abzuduschende Kind nir Nettes sagen. Einigen tat es richtig gut, dass sie so lange wohlwollende Aufmerksamkeit erhielten. Bei Viertklässlern halte ich es allerdings für realistisch, dass einige vielleicht froh waren, während der Schulung der Freundlichkeit und Sozialkompetenz nicht für ein klassisches Schulfach lernen zu müssen.

Sollen Eltern und Geschwister beim Fach „Glück“ in ihrer Freizeit auch einbezogen werden? Es gibt schon Programme, wo es eingeplant ist, dass sie auch die Familienmitglieder daheim in einem trauten Kreis nur Nettigkeiten sagen. – Ich merke schon, dass ich fühlbar skeptischer gegenüber der Ausweitung der Unterrichtsinhalte auf die Privatsphäre der Kinder bin als beim Fach Sexualkunde. Aber so wie ein guter Sexualkundeunterricht dazu geführt hat, dass Kinder dieses Fach freimütig zu ihrem Lieblingsfach erklären, könnte das auch bei „Glück“ passieren. – Schaun wir mal…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

… aber besser nicht im Sinne der „Glückspille“ bei George Orwell. Heute gibt’s die tatsächlich, siehe Google unter „Glückspille“.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Bloß nicht. Losgelöst von der Schule werden Kinder vermutlich von selbst merken, welche Mensche Lebenskünstler sind und von wem sie etwas annehmen möchten. Wenn in der Schule unter dem Namen „Glück“ Lehrkräfte ideologisierend „beglücken“ wollen oder sollen, dann kann das eigenständiges mehr fördern als es ein Lehrplan vorsieht.

In Schulbussen spotten schon jetzt Schüler darüber, wie sie von einzelnen Lehrkräften genderkorrekt ankommuniziert werden. „Glück“ mag als Haupt- oder Nebenfach von oben für ideologische Bestrebungen eingeplant sein, aber wenn Pädagogen auf die echten Fragen und Sorgen der Schüler eingehen wollen, ist es eine Chance, die ansonsten traditionell im Religionsunterricht genutzt wird. (War auf einem katholischen Gymnasium und eine kritische Schwester hat eine außerordentlich weltoffenen und zum Nachdenken anregenden Unterricht abgehalten.)

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Was ist denn Glück liebe Kinder?

Glück ist wenn eure Schule noch genug LuL hat um euch zu unterrichten.

Prima Beispiel! Oder?

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Nein. Glück ist, wenn die Schule ausfällt.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Glück wäre auch wenn die SuS wegen des , dank Glücks-Unterrichts verminderten Unterrichts im Lesen, Rechnen und Schreiben den Sprung aufs Gymnasium schaffen.

Ungebildet aber glücklich.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Glück gehabt, eben…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Glück“ als (((Schulfach))) passt doch perfekt :
– kann auch von jedem unterrichtet werden, der/die ganz viel rumemotionalisiert (Quereistieg mal anders)
– verfestigt das Konsumieren vom Emotion statt Veränderung der Realität (Politiker sind begeistert)
– eine Stunde mehr rumgebracht am Tag (Bildungsplaner sind begeistert)
– verfestigt frühkindliche, primitive Verhaltensweisen, statt den Menschen langsam erwachsen werden zu lassen (Konzerne sind begeistert)

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Oder es ist ein Glück für Kinder, wenn Lehrer ihnen vermitteln, dass das Abitur nicht unbedingt über alles geht und dass es durchaus Möglichkeiten gibt, ohne Abi ein sinnerfülltes Leben zu führen.
Es ist eine Schande, dass viele Jugendliche erst ab 18, wenn der Jugendschutz nicht mehr gilt und die Auszubildenden möglichst auch einen Führerschein mitbringen, zu einer Ausbildung angenommen werden. – Vorher hängen sie dann in Warteschleifen… oder entschließen sich dazu, dann doch lieber das Abi zu machen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Dann geht Ihr Appell wohl eher an die Eltern oder Ausbildungsbetriebe als an die Lehrer!

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Ich verstehe meine Äußerung als Feststellung und nicht als Appell an die Arbeitgeber, die den Jugendschutz legal umgehen. Sie und die Eltern von älteren Schülern lesen hier doch wohl kaum. Ich sehe es eher als Aufgabe von Pädagogen an, die Problematik mit Schülern, die es betrifft, zu erörtern.

Die Jugendlichen, mit denen ich Kontakt habe, würden lieber länger arbeiten, als es der Jugendschutz erlaubt. In einem Berufsgrundschuljahr am Ende gar mit dem Fach „Glück“ beglückt zu werden, scheint mir nicht in ihrem Interesse zu sein. Verständlicherweise wollen sie nach der Schule gern bald Geld verdienen. Vor allem in der Landwirtschaft wäre es sinnvoll, wenn sie beispielsweise auch während der Ernte länger arbeiten dürften. Zumindest auf Antrag.

Der Regulierungswahn bewirkt, dass Schulabschlüsse nicht mehr den Wert haben, der ihnen zukommt. Schüler ohne Lebenserfahrung und mit Eltern im Hintergrund, die enttäuscht sind, weil ihre Kinder kein Abi machen wollen oder können, denken nicht selten, sie wären nicht gut genug. Auch das müsste nicht sein.

laromir
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollte man statt „Glück“ einfach Philosophie ab der Grundschule unterrichten. Glück kommt dabei auch vor, Möglichkeiten mündig zu werden, Ideen Krisen zu meistern etc kommt alles darin vor. Nicht über Verordnung, sondern über eigenes Nachdenken und eigene Sinnstiftung zu einem guten Leben zu kommen, wäre doch mal ein schönes und sinnvolles Ziel. Und Kinder sind wunderbare Philosophen. Das Fach „Glück“ zu nennen weckt falsche Erwartungen/Hoffnungen. Glück kann man nicht verordnen. Aber man kann lernen, Glück mehr wahrzunehmen und mehr aus dem, was man hat zu machen. Das wäre sinnvoll, wenn Kinder das lernen würden. Die Schule reicht auch hier nicht aus, wenn die Eltern zu Hause Glück nicht so sehen, können es auch die Kinder schwieriger wahrnehmen. Nette Idee… mal sehen was daraus wird

Petra
1 Jahr zuvor

Ich glaube nicht an Programme, die nachhaltig positive Gefühle vermitteln können.
Die Sache hört sich aber wieder mal gut an und das genügt leider oft, um es flächendeckend einzuführen.
Diesmal bin ich beruhigt, das es sich nur um ein vorüber gehendes Pilotprojekt mit anschließender Auswertung handelt, die hoffentlich sachlich korrekt durchgeführt wird und nicht selbterfüllender Prophezeitung zuzurechnen ist.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Zitat: „Erkenntnisse aus dem Fachgebiet der Positiven Psychologie legen nahe, dass Menschen mit einem hohen Wohlbefinden unter anderem kreativer und produktiver sind, besser Probleme lösen können, ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Widerstandskraft gegen psychische Beanspruchungen aufweisen“
Wenn das so ist, warum sorgen die Kultusministerien nicht auch dafür, dass es bei Lehrerinnen so ist?

Antonina
1 Jahr zuvor

So ein Quatsch! Ein Vogel im Käfig lernt vielleicht schön trällern, aber glücklicher ist er mit Sicherheit bei seinen Artgenossen in Freiheit. In einem System, das junge Menschen „beschult“, lernt man die im Leben sicher oft nützliche Kunst des Darstellens (z.B. von Glückszuständen) und Maskierens (z.B. der eigenen Gefühle). Bei der „warmen Dusche“ z.B. hört Lehrer*In nur Komplimente. Das „geduschte“ Kind spürt es ganz genau, wenn die süßen Worte mit Gift getränkt sind. Die „duschenden“ Kinder wissen, welche Giftpfeile treffen. Bitte, bitte lasst diese „Glücks“-Übungen. Sie machen niemanden glücklich (obwohl die Kinder bei Befragungen antworten werden wie von den Erwachsenen erwünscht).

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Antonina

Muss eine andere Ansicht derart verunglimpft werden, weil Sinn mehrfach gedeutet werden kann?
Ihr Käfigvergleich leuchtet zunächst ein, stellt jedoch die Frage, ob Kinder ohne Garantie auf Treffen mit Gleichaltrigen etc. tatsächlich glücklicher wären? Ein Hauptgrund für Teenies zur Schule zu gehen, ist doch ihre sog. „peergroup“.
Zu Ihrer Kritik der „warmen Dusche“: Wenn Komplimente „mit Gift getränkt sind“, dann sind primär wir gefordert, dies zu problematisieren, so dass Giftpfeile als solche verhindert werden können, da offensichtlich die Aufgabe unklar war. Weiter erkennen Sie doch, ob eine Übung Kindern tatsächlich gut tut oder ob es geheuchelt wurde – was haben Sie nur für schreckliche Erfahrungen gemacht?