An mehreren hundert Schulen in Nordrhein-Westfalen fehlen eine Schulleiterin oder ein Schulleiter. Der Posten der Schulleitung war Mitte Dezember in 415 Fällen – knapp 9 Prozent aller öffentlichen Schulen – nicht besetzt, berichtete das Schulministerium auf Anfrage. Am meisten Führungskräfte fehlen an den Grundschulen – dort gibt es derzeit 270 Vakanzen.
Im Juli 2021 hatten laut Ministerium in fast 10 Prozent aller Schulen in NRW die Leitungsposten nicht besetzt werden können. Die Aufgaben der Schulleiterinnen und Schulleiter seien vielfältig, herausfordernd und verantwortungsvoll, hieß es in Düsseldorf.
«Das Schulministerium unternimmt daher große Anstrengungen, um Schulleitungen umfangreich und intensiv zu unterstützen und angehende Schulleitungen auf ihre zukünftige Aufgabe vorzubereiten.» Für alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Leitung einer Schule werde entsprechende Zeit eingeräumt, würden also Entlastungsstunden von der Unterrichtstätigkeit eingeräumt. Diese Leitungszeit sei in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht worden. Schulverwaltungsassistenzen sollten zudem Schulleitung und Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben entlasten – dafür gebe es 825 Stellen landesweit.
Auch wenn Schulleitungsstellen nicht besetzt sind, bedeutet das dem Ministerium zufolge nicht, dass an diesen Schulen die Leitungsfunktion nicht wahrgenommen werden würde. Im Schulgesetz sei eine bestimmte Vertretungsreihenfolge vorgesehen. Eine Umfrage der Bildungsgewerkschaft VBE unter deutschlandweit rund 1.300 Schulleitungen hatte einen «dramatischen Rückgang der Berufszufriedenheit» unter den Führungskräften ergeben (News4teachers berichtete).
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist bundesweit schwierig – auch in NRW fehlen Tausende Lehrerinnen und Lehrer. Zum Stand 1. Dezember waren 8.047 Lehrerstellen unbesetzt – bei 165.070 zur Verfügung stehenden Stellen. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hatte jüngst ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das den Lehrkräftemangel lindern soll und unter anderem mehr Seiteneinsteiger, Alltagshelfer, weniger Klassenarbeiten und rigorosere Abordnungen vorsieht (News4teachers berichtete auch darüber).
In welchen Fächern ist der Mangel besonders spürbar? Der Bedarf sei vor allem für das Fach Mathematik groß, aber auch für Kunst, Physik, Musik, Informatik und Technik an den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I und II, schilderte das Schulministerium. An den berufsbildenden Schulen werden Lehrerinnen und Lehrer in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, KFZ-Technik, Bautechnik, Chemietechnik, Hauswirtschaft- und Ernährungstechnik oder auch Sozialpädagogik gesucht.
Wie viel Unterricht an den Schulen im bevölkerungsreichsten Bundesland aktuell ausfällt, ist unklar. Zum Schuljahr 2018/19 war eine flächendeckende Erhebung an allen Schulen eingeführt worden. Mit Pandemie-Beginn im Frühjahr 2020 wurde die Unterrichtsstatistik aber zur Entlastung der Schulen vorübergehend ausgesetzt. Geplant ist laut Ministerium, die Erhebung zum Schuljahr 2023/2024 wieder aufzunehmen – Ergebnisse seien dann ab Ende 2024 zu erwarten. News4teachers / mit Material der dpa
Ständig wird vom NRW-Ministerium behauptet, dass die Leitungszeiten erhöht worden wären. Gemeint sind damit Erhöhungen aus dem Anfang der 2000er Jahre. Warum man sich weiter bloß wundert, dass man keine Personen dafür findet und den Job nicht endlich vernünftig zeitlich aufstellt, wird weiterhin das Geheimnis jeder einzelnen Landesregierung bleiben.
Trotz Leistungs- und einer kleineren Karriereorientierung würde ich niemals einen Schulleitungsposten annehmen:
(Fast) Nix zu sagen (weder gegenüber Schülern, Lehrern die Ahnung von Gesetzen haben und im Zweifelsfall prozessieren, Eltern muss man sogar reinkriechen) – ABER für alles verantwortlich bis zum „Geht nicht mehr“.
Während zu meiner Schulzeit der SL noch ein kleiner König seines Reiches war (und ab Mittags gerne zur Drückjagd verschwand, weil er im Alltagsbetrieb eh überflüssig war) -ist man jetzt der Prügelknabe.
Und dazu noch bei Ganztagsschule von 0730 bis 1600 mindestens sich vollquasseln und anpampen lassen? Und danach bis 1700 oder eher 1800 Papierkram?
Nö, bin doch nicht blöd.
Kleine Privatstatistik:
Ich kenne insgesamt 23 Menschen mit Schulleitungsfunktion. Davon sind 21 (also quasi alle!) geschieden, getrennt oder leben so offensichtlich im toxischen Rosenkrieg und/oder Zustand der „Unterversorgung“, dass es zum Fremdschämen ist.
Ich werde sicher kein Teil dieser Statistik.
Dafür sind die paar Kröten und vor allem null echte Macht was zu verändern zu mies.
Ein guter Freund von mir wurde Schulleiter.
Unsere Ausbildungs-Betriebe haben dann makabrerer Weise intern Wetten abgeschlossen ob zuerst die Scheidung oder der Herzinfarkt kommt.
Lösung: Drei Jahre nach Dienstantritt als Schulleiter kam die Scheidung. Der Herzinfarkt ließ dann noch 6 Jahre auf sich warten.
Wundert mich nicht. Schulleiter sind das was Lehrer sind mittlerweile auch geworden: Simulierte Autorität bei null zu sagen, Prellbock für die Wähler -die aufgrund mangelnder Bildung und höher Emotionalisierung jeden Prell- und Sündenbock auch brav anspringen, statt der Politik Beine zu machen.
Das SL extrem überdurchschnittlich häufig an ihrer Arbeit gesundheitlich scheitern glaube ich gerne. Bei den Bedingungen kein Wunder.
Das gleiche Problem wie bei den LuL. Nur eine Stufe höher.
Durch ihre Politik hat die KMK die Stelle des Schulleiter zunehmend unattraktiv gemacht.
Aufgrund ihres Selbstbilds ist das den Dienstherren wahrscheinlich noch nicht mal klar.
Der Gehaltssprung zum Schulleiter bringt mich jetzt echt nicht um. Im Verhältnis zur Mehrarbeit kaum der rede wert.
Dafür platzt mein Terminkalender, ich muss den Mangel verwalten und soll dabei noch Spitzenergebnisse bringen.
Außerdem muss ich den Mist der KMK im Kollegium durchdrücken. Das macht Freunde. An der Spitze ist man eben einsam.
In Grundschulen darf ich oft sogar noch die Rolle der (wegrationalisierten) Sekretärin mit übernehmen.
Gibt es den keine halbwegs attraktiven Schulleiterstelle?
Klar gibt es auch. Die wird dann aber nach Parteibuch verteilt. Eben Gutsherrenart.
Lieber der Dödel aus der eigene Partei als ein geeigneterer Kollege ohne Parteibuch.
Der geeignete Kollege hat bei der Bewerbung sogar noch ein zusätzliches Problem. Er muss bei der Bewertung schlechter sein als der Partei-Dödel. Also wird er von aufgeblasenen Mitarbeitern der KMK gnadenlos heruntergewertet. Diese Bewertung landet natürlich in der Personalakte.
Noch Fragen warum sich immer weniger Kollegen und vor allem engagierte Kollegen ohne Parteibuch, sich das nicht antun wollen?
Ich selbst hab mich noch nie auf eine SL Stelle beworben.
Unsere SL hat mich aber schon mehrfach angesprochen, ob ich nicht Interesse an einer Stelle in der engeren Schulleitung hätte. Gott sei Dank habe ich immer dankend abgewunken und mir den Mist erspart.
Heute, 10 Jahre vor der Pension, bin darüber heilfroh.
Ich werde als noch relativ zufriedenes Mitglied der erweiterten SL in Pension gehen.
Ob ich die Funktionsstelle, die ich heute habe, nochmal annehmen würde ist eher fraglich. Nach 15 Jahren wirft man die höhere Lohngruppe aber auch nicht mehr weg. Die 10 Jahre zur Pension werden auch vergehen.
Stimme Ihnen zu.
Zwei Ergänzungen:
In den Ministerien dürfte man sich sehr bewusst sein, wie „attraktiv“ so eine Schulleiterstelle mittlerweile ist.
Im Hinblick auf ein Verfahren, bei dem ein vorausgewählter Kandidat inthronisiert werden soll, gibt es eine ganze Menge Variablen, die man ziehen kann: Das reicht von Zeitpunkt bzw. Dauer und Inhalt der Ausschreibung bis Absprachen/Aufforderungen zum Zurückziehen der Bewerbung bis zu Versprechungen für eine andere Stelle. Das ist meine Erfahrung.
Wer bitteschön möchte seit ca. 10 bis 12 Jahren diesen irren Job noch haben? Da sind Kur und Burnout doch schon im Päckchen dabei.
Es braucht eine pädagogische Spitze und eine Verwaltungsspitze gleichzeitig, und dafür benötigt man nicht eine Person, sondern auf jeden Fall zwei. Und ganz sicher hätten beide alle Hände voll zu tun. Wann um Himmels Willen verstehen das die, die dafür verantwortlich sind? In den Kliniken macht der Chefarzt doch auch nicht den Verwaltungskram…
Auch unsere Fachabteilungsleiter gehen auf dem Zahnfleisch, sie bekommen natürlich ein etwas höheres Gehalt (A15?), aber keine Stunden für ihren Job. Und das ist Lebenszeit. An den beruflichen Schulen ist das anders.
Viele von uns wurden gefragt, wer im kommenden Jahr die frei werdende FAL-Stelle haben möchte. Antwort: im ganzen Kollegium keine*r… Alle haben gesehen, welch Arbeit das v. a. in Pandemiezeiten ist. Und dann hat unser Personalrat sich bei den Weihnachtsfeiern und Schuljahresschlussfesten der letzten Jahre nur bei den beiden Chefs bedankt (samt ein paar blöden Seitenhieben), die FALs komplett, den Hausmeister, die Sekretärinnen usw. mehrfach vergessen. Die saßen natürlich auch dabei…
Möge es in der Silvesternacht Gehirne regnen. Die Frage ist nur, wohin sie fallen.
Allen ein gutes neues Jahr!
Liebe Lehrer*innen,
ich muss nur ganz kurz stöhren, weil ich eine Stra… also ein refferat machen muss, wo es über Moral und schuld sein gehen tut.Ich möcht halt das es schon richtig gut wird und habe darum auchbei den klassikern rescherschiert z.B., bei Dante weil bei Insta kam nix richtig. Der schreiubt da glaub über Inferno (whateva??????):
„Die eigentliche Hölle beginnt ab Level sechs (Note????? Zocken????)… blablabla und dan … Man beachte, dass Gewalt gegen sich selbst als Sünde stärker wiegt als Gewalt gegen andere.“ [https://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article141390819/Ihr-die-ihr-hier-eintretet-lasst-alle-Hoffnung-fahren.html, angeguckt gerade eben erst … volle gute Quelle gell ;o) nicht bloss Quatsch-Seite]
Soweit oke ,aber Kann mir jetzt jemandsagen ob das auch bedäutet, wen man sich auf was einlähst was man schon gleich weiss, das es schlimm wird aber man macht es einfach trozdem? Z.B. die Leittung übernehmen, z.b.bei einer einer Schneebalschlacht , oder so?
Danke schonmal fürs helfen und bitte noch vor Ferienenende antworten.Weil ich muss das volle vristgerecht bringen, sonst wirds cringe.
Tschüss und guten Rutsh
Dil
Die idealen Kandidaten für die freien Ämter in Schulleitungsfunktion sind doch die zahlreichen Glorreichen an den Unis, Forschungsinstituten und Ministerien mit ihren innovativen Schulkonzepten. Da gibt es endlich die Möglichkeit mal in den schulischen Alltag zu schnubbern und die eigenen Ideen praktisch auszuprobieren.