Bildungsministerium meldet: Jeder 22. Lehrer längere Zeit erkrankt – “kleiner Erfolg”

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Der Anteil langzeitkranker Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen hat sich im Vergleich zum Jahr 2021 kaum verändert. Das geht aus Daten des Thüringer Bildungsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Ein Vergleich mit dem Handwerk zeigt allerdings: Das Niveau ist sehr hoch.

Viele Lehrkräfte sind längerfristig krankgeschrieben. Foto: Shutterstock

Demnach fielen in der Erhebungswoche zwischen dem 26. und 30. September 673 Lehrerinnen und Lehrer und damit 4,6 Prozent aller Lehrkräfte allgemeinbildender Schulen aus, weil sie längere Zeit krank gemeldet waren. Im Jahr 2021 lag der Wert bei 4,4 Prozent und vor der Corona-Pandemie wurden 4,5 Prozent langzeitkranke Lehrer registriert (2019).

Zum Vergleich: Unter Handwerkern in Deutschland lag der Krankenstand 2021 bei 5,5 Prozent – insgesamt. Der Anteil der Langzeiterkrankten betrug davon 56,3 Prozent, wie handwerk.com berichtet.

«Angesichts der angespannten Lage gerade im Bereich Gesundheit durch die andauernde Pandemie, ist das ein Ergebnis, das einerseits die Weiterführung der Anstrengungen zur Gesunderhaltung und Entlastung der Lehrkräfte erfordert, andererseits aber auch als kleiner Erfolg zu werten ist», erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums mit Blick auf die Lehrkräfte. Die hätten die Ausnahmesituation mehrerer Jahre offenbar meistern oder zumindest abfedern können.

Zur Gesundheitsförderung gebe es unter anderem Workshops für Lehrer und Schulleitungen. Dabei geht es beispielsweise um Stressmanagement, Resilienz, Umgang mit Konflikten oder stressfreie Kommunikation. News4teachers / mit Material der dpa

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4 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

“Weiterführung der Anstrengungen zur Gesunderhaltung und Entlastung der Lehrkräfte”
Hm, Weiterführung?
“Zur Gesundheitsförderung gebe es unter anderem Workshops …”
Ah, jetzt.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Wir standen am Rande des Abgrunds und sind jetzt einen großen Schritt weiter.

Die Definition des Begriffs “Erfolg” scheint recht dehnbar zu sein.

Sissi
1 Jahr zuvor

“Die hätten die Ausnahmesituation mehrerer Jahre offenbar meistern oder zumindest abfedern können.”

Denn hätte er denn nachgedacht,…..
so hätte die Antwort gelautet:
Keiner hätte geglaubt, dass wir so gut durchkommen…das ist ein Riesenerfolg! (0,1% mehr als vor covid 2019 !) Hut ab vor unseren Lehrkräften!

Stattdessen -> Genöle und
– ” abgefedert ” Federn ermüden ?
– ” meistern ” zum Meistern braucht er Meister, der KuMi-Sprecher

Vlt. sollte er mal mal drüber nachdenken, warum ihm die Meister davonlaufen und die Federn überdehnt reagieren ? 🙂

Die Workshops haben die KuKs – live – hinter sich, sozusagen im covidcamp Schule. Da wird er sich hart tun, diese zu toppen.

Realist
1 Jahr zuvor

Der Vergleich mit der freien Wirtschaft bei den Langzeiterkrankten ist aber unsinnig:

Während der öffentliche Dienst versucht, solche Personen im Dienst zu halten, mittels Eingliederung, Teilzeit usw, auch wenn es Jahre dauert, “entsorgt” die “freie” Wirtschaft solche Personen relativ zügig und lässt die Sozialkassen sich darum kümmern. Und “feiert” sich für die niedrige Quota an Langzeiterkrankten…