„Endlich wieder Verantwortung an die Eltern abgeben“ – was eine Lehrerin im Streit um die Grundschulen meint

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DÜSSELDORF. Sind die Grundschulen schuld am Leistungsabsturz? Sind falsche Methoden, gar eine „Kuschelpädadogik“ ohne Leistungsansprüche ursächlich für das schlechte Abschneiden der Viertklässlerinnen und Viertklässler bei der jüngsten IQB-Studie? Das haben wir im News4teachers-Podcast „Schulschwatz – der Bildungstalk“ diskutiert (hier geht’s hin) und viele Reaktionen bekommen. Exemplarisch veröffentlichen wir den überaus lesenswerten Leserpost von Sek-I- und Sek-II-Lehrerin „Nicht der Weisheit letzter Schluss“ hier noch einmal als Gastbeitrag.

In der Debatte um die Grundschulen hat News4teachers-Leserin „Nicht der Weisheit letzter Schluss“ einen grundsätzlichen Kommentar verfasst. Illustration: Shutterstock

Nicht der Weisheit letzter Schluss, 31.12.2022 um 0:06 Uhr

Früher war alles besser?! Nein, war es nicht.

Fakt ist, dass wir uns den veränderten Gegebenheiten und Voraussetzungen stellen müssen. Das war immer schon so und wird es auch zukünftig sein. Wenn wir also feststellen müssen, dass unsere Kinder nicht mehr, wenn sie in die Grundschule kommen, über bestimmte Verhaltensweisen, grundlegende Fertigkeiten usw. verfügen, müssen wir das berücksichtigen. Das nennt man, sich der Realität zu stellen.

Stattdessen zerredet man die Realität. Die Kinder wachsen nunmehr mit Handy, Tablet, weniger Vorlesen, gemeinsamen Spielabenden, auf Bäumen klettern…auf. Das ist so!
Einige Eltern schieben mit Handy in der Hand Kinderwagen, manche Mütter stillen mit Handy in der Hand ihre Babys, … Darauf muss Rücksicht genommen werden. Die Kinder haben es sich nicht ausgesucht, wie sie aufwachsen.

Was kann man tun? Zuerst einmal sollte man mit der Schuleingangsuntersuchung klarmachen, dass einige Kinder eben noch nicht soweit sind und zurückgestellt werden müssen. Es ist nicht sinnvoll, die nicht-schulreifen Kinder in die 1. Klasse zu geben.
Die Grundschullehrer haben keine Chance, von vornherein nicht. Wie soll das denn bitte funktionieren?

„Wenn wir die Anforderungen senken, muss man sich doch nicht wundern, wenn am Ende immer weniger herauskommt“

Es muss auch endlich wieder Verantwortung an Eltern abgegeben werden. Eltern haben Rechte und das ist gut und richtig, aber auch Pflichten. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.
Bildungsferne Elternhäuser, die gibt es, aber ist es sinnvoll, wenn wir, die Gesellschaft, der Staat versuchen, Verantwortung abzunehmen? Meine Eltern hatten nur einen Hauptschulabschluss bzw. gar keinen, aber die Erziehung haben sie vorbildlich erfüllt. Es gab auch niemanden, der das abgenommen hätte. Heute erwartet man von Kindergärten und Grundschulen, das in Gänze auch noch zu übernehmen.

Kinder werden doch nicht dümmer. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn wir aber davon weiterhin ausgehen und die Anforderungen senken, muss man sich doch nicht wundern, wenn am Ende immer weniger herauskommt.

Beispielsweise wurde das Mathematik-Curriculum der Grundschule in Niedersachsen in den letzten paar Jahren derart verändert/angepasst, auf was auch immer, dass mir als weiterführende Lehrkraft schon von vornherein bewusst wurde, dass sich das negativ auswirken würde.

Konkret: Meine Jüngste, eingeschult 2011, musste am Ende der 2. Klasse das 1×1 sicher beherrschen. Wenig später wurde das „aufgeweicht“ in kennen das 1×1 am Ende der 2. Klasse, müssen es (aber) erst am Ende der 4. Klasse sicher beherrschen. Was soll so ein Unfug bewirken?

Das ist nur ein Beispiel. Diktate wurden schon bei meiner Jüngsten vorher auswendig geübt. Auf meine Frage, weshalb man das macht, wurde mir gesagt, dass man ungeübte Diktate nicht schreiben lassen dürfe. Ergo… hab ich halt zu Hause diktiert.

Kinder aus bildungsfernen Haushalten haben so immer weniger Chancen.

Schule muss so organisiert sein, dass alle dieselben Chancen haben. Wenn aber der Großteil der Zeit aufgewendet werden muss, den Kindern Ausdauer, Durchhaltevermögen, das Halten eines Stiftes, das Sprechen schlechthin, eine gewisse Disziplin, die nunmal zwingend nötig ist, um in einer Gruppe zu lernen, beizubringen, dann bleibt für das Vermitteln von Lesen, Schreiben und Rechnen – mit welchen Methoden (das wurde in den vielen Beiträgen so schön und vielfältig dargestellt) auch immer – viel zu wenig Zeit; vom wiederholenden Üben ganz zu Schweigen.

Also übernehmen das die Familien… Musste ich auch… und was folgt daraus? Die vollkommen zurecht immer wieder kritisierte Ungerechtigkeit des deutschen Bildungssystems.

Wer ich bin: 57-jährige Gymnasiallehrerin für Mathematik und Geographie mit drei Kindern (35, 31 und 18), seit 1989 immer in Vollzeit tätig. Nach meiner Ausbildung in der DDR (und nein, da war auch nicht alles gut) kam mit der Wende zuerst die Tätigkeit an einer Haupt-und Realschule. Seit 1994 arbeite ich – abgesehen von einer zweijährigen Abordnung an eine Oberschule aufgrund von Lehrermangel – an Gymnasien. Zu Beginn meiner Tätigkeit als Lehrerin habe ich auch ein Jahr eine 3. Klasse in Mathematik unterrichtet. Ich darf behaupten, ein wenig Kenntnis und Überblick zu haben.

„Vor der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer habe ich allergrößten Respekt und schätze deren Arbeit sehr“

Eltern lieben ihre Kinder und geben sich in der übergroßen Mehrheit viel Mühe und dürfen erwarten, dass ihre Kinder in der Schule gefördert und gefordert werden. Vor der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer habe ich allergrößten Respekt und schätze deren Arbeit sehr. Was die leisten, ist kaum in Worte zu fassen.

An deren Bedingungen muss man ran. Es braucht keine weiteren Erhebungen und Studien! Davon ändert sich nichts, oder wollen wir 2032 wieder lesen müssen, dass sich seit 2022 die Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen verschlechtert haben? Gegenseitige Wertschätzung, Respekt, ein Miteinander von Elternhaus und Lehrkräften und solide, gutgemachte Schulpolitik sind Voraussetzungen, dass sich zeitnah etwas ändert.

Hat sich eigentlich mal ein Schulpolitiker gefragt, weshalb so viele Lehrkräfte in Teilzeit arbeiten? Die jungen Kollegen und Kolleginnen sind ohne Routine, über die ich vefüge, vollkommen überfordert und ausgebrannt. Da lohnen sich mal Erhebungen! Wenn ich dann lese, dass die Lehrkräfte zu viel verdienen, sodass sie sich Teilzeit leisten können, … Das stimmt nicht und wird der Mehrheit nicht gerecht. News4teachers

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lehrer002
1 Jahr zuvor

Was für ein toller Beitrag! 90 Prozent davon kann ich so unterschreiben…

Gerade die zielgerichtete Kooperation bei der grundlegenden Erziehungsarbeit ist etwas, was ich einfach von jedem Elternteil erwarte. Wenn ein Grundschulkind am Ende der vierten Klasse das Einmaleins und die grundlegendsten orthographischen Regeln nicht beherrscht, dann ist das ganz häufig seine Ursprünge in inkonsequenter Erziehung (keinerlei Arbeitsfleiß und Ausdauer, unkontrolliertes Verhalten, Unkonzentriertheit durch zu hohen Medienkonsum etc.). Zur Erziehung gehört mehr, als sein eigenes Kind einfach nur toll zu finden. Alle Kinder sind natürlich tolle Menschen, aber sie verhalten sich nicht immer angemessen und wollen auch Grenzen austesten, und dann muss auch eine Konsequenz folgen. Wenn zuhause keine Grenzen gesetzt werden, haben es die Kinder ohne eigenes Verschulden in der Schule viel schwerer als andere Kinder.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

……und auch in der Ausbildung.
Zudem ist es dann schwerer, dem Chef klarzumachen, dass dieser Sohn/Tochter völlig verkennt, die immensen Talente nicht sieht…..

Die Schonzeit ist vorbei und es wird Leistung gefordert.

Manche Eltern übersehen, welchen Bärendienst sie ihren Kindern damit tun, dass alles möglich, machbar, richtig ist……solange ein anderer verantwortlich gemacht werden kann.

Wer derlei erlernt hat, wacht oft zu spät auf……

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Leider gibt es dann suf der anderen Seite die Helikopter-Lehrys, die a l l e s für ihre Schülys tun, bis auf – sie in die Selbstständigkeit zu kriegen.

Konsumhaltung durch und durch – wir machen da auch mit.

Die wenigsten sind auf eine Ausbildung – oft auch trotz mehrerer Praktika (die sie oft schmeißen, weil sie da was t u n müssen!) – vorbereitet.

simmiansen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Leider geht die Schonzeit inzwischen oft weiter, da sich die Wirtschaft durch den gravierenden Arbeitskräftemangel verbiegt, um Auszubildende zu bekommen.
Es wird schon mit Willkommensprämien geworben und mit Kritik zurückgehalten, weil sich sonst der zunehmend verwöhnte Auszubildende was Neues sucht.

Das Problem ist eher, dass wir in Zukunft mit immer mehr Menschen konfrontiert sein werden, die nicht mehr voll arbeitsfähig- und/oder willig sind.
Gründe dafür brauche ich in diesem Forum nicht aufzuzählen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  simmiansen

Bei einigen Berufen haben Sie wohl recht.
Hautnah Beängstigend für mich sind die Vorgänge in Pflegeberufen; gar nicht unbedingt wegen der Ausbildungszahlen, sondern dem großen Vorbildungs-Kontrast: Manche, zu viele, kann man einfach nicht durch die Probezeit lassen.
Noch vor 3 Jahren kamen SuS mit mind. Mittlerem Bildungsabschluss und dem Wunsch KPflegerin zu werden; jetzt sehen sie häufig die BFS als Mittel, diesen zu erlangen ( wie auch in der Kinderpflege und Ernährung/Versorgung).
Wir sollten versuchen – gesund alt zu werden. 🙂

Am BSZ in den gesuchten und gut bezahlten technischen Berufen mit Zukunftschancen in großen Firmen kommt trotz der Azubiflaute nicht jeder durch die Probezeit. – Manche erzählen halt den Ausbildern, dass sie das Rad erfunden haben und zeigen, wenn Sie zu spät auf Arbeit ankommen das Gegenteil…..oder schaffen es ob zu geringer Vorbildung, aus dem letzten Abschlusszeugnis teils gar nicht erkennbar ( die möglich gewesen wäre, wenn man einfach den Lernbedarf eingesehen hätte ),nicht.
Diese sind dann aber auch in anderen, nicht so beliebten Berufen, unzufrieden, unglücklich.
Wenn der Knoten doch noch platzt, sind viele über 25……

Carlson
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Das stimmt, meine Mutter hat mir in der Grundschule Mathe erklärt, weil ich es bei der Lehrerin nicht verstanden habe!
Sowas macht viel aus!

Katinka
1 Jahr zuvor

Ich finde das mit der „Kuschelpädagogik“ interessant. Ich habe oft den Eindruck, dass Kinder häufig nicht mehr in der Lage sind, sich zuverlässig an gewisse Regeln zu halten und man ihnen vieles durchgehen lässt (oft wahrscheinlich auch aus „Angst“ vor den Eltern). Oft fehlt die Konsequenz. Man kann heute auch nicht mehr davon ausgehen, dass jedes Kind nach der Grundschule selbständig seinen Ranzen packen kann, zuverlässig ein Hausaufgabenheft führt und die Aufgaben auch erledigt. Die Eltern erwarten dann aber trotzdem gute Noten und kommen dann bei der ersten 5 oder 6 zum Gespräch (oder leider auch manchmal nicht) und erwarten, dass die Lehrkraft (die eigentlich sagt, das Kind sei nicht gut vorbereitet gewesen – das wird ignoriert) das Kind gefälligst mehr motiviert, es habe schon Angst vor der nächsten Klassenarbeit und sei ja total demotiviert… Jeglichen Druck soll man dabei vermeiden, das sei nicht zumutbar für die Schüler*innen. Manche haben keinerlei intrinsische Motivation mehr, etwas zu lernen, etwas vor- oder nachzubereiten, was dann aber Schuld des „schlechten Schulsystems“ sei. Dass das Kind schon völlig überladen ist von den sozialen Medien, Netflix und co. und die Schule und das Lernen dann oft nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, auf die Idee kommen Eltern oft gar nicht (Zitat aus einem Elterngespräch: „Ach Sie meinen, ich soll die Medienzeit mal begrenzen?“). Es ist aber Aufgabe der Eltern, diese Prioritäten zu Hause zu setzen und auch konsequent durchzuziehen (z.B. festgelegte Medienzeiten immer nach den Dingen, die für die Schule zu tun sind). Zu viele Eltern überlassen die Kinder dahingehend aber sich selbst und kontrollieren nicht, ob das Kind wirklich Hausaufgaben macht oder die ganze Zeit chattet. Ein großes Dilemma – man darf gespannt sein, wohin diese Entwicklung noch führt…

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Ich bin das Elternbashing sowas von Leid!
Es ist Aufgabe der Schule, Prioritäten für den Unterricht zu setzen und auch konsequent durchzuziehen (z.B. Hausaufgaben, Üben, Abfragen, Wiederholen).
Zu viele Lehrer überlassen die Kinder sich selbst und schieben die Verantwortung auf die Eltern ab.
Zitat aus einem Lehrergespräch (in etwa): „Ach, Sie meinen, wir sollten bis zur letzten Schulstunde vor den Ferien Unterricht machen? Wir haben uns alle die Ferien verdient, die Kinder sollen auch mal Spaß haben, wir schauen in den letzten Tagen vor den Ferien viele schöne Filme.“
Wir wiederholen und üben viel mit unseren Kindern und kämpfen gegen die Bequemlichkeit der Schule an. Ich denke Pappenheimer für den Kommentar weiter unten!

Fragezeichen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Bei uns schauen sie auch Filme und ich denke immer, kommen die Kinder zur Schule, um dort Filme zu sehen? Das können sie doch auch zuhause tun.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Auf ihre Frage hin: Ja, die Kinder kommen auch zur Schule um Filme zu sehen. Ausgleichend könnten sie zuhause z.B. weniger Filme sehen.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Filmanalyse steht in BY sogar im Lehrplan.

MeinSenf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

In Niedersachsen steht’s ebenfalls seit Jahren drin und das gleich in mehreren Fächern (z.B. Kunst, Deutsch, Englisch) und in verschiedenen Jahrgangsstufen.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  MeinSenf

@MeinSenf

Hier auch, in vielen Fächern (z.B. Sprachen – ob in jedem anderen Fach, weiß ich nicht) – Gruß aus NRW.

anonymus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

„Filmanalyse“ mag im Lehrplan stehen. Doch wird sie tatsächlich gemacht oder läuft es nicht oft darauf hinaus, dass der Film nur angeguckt wird und hinterher vielleicht noch kurz gefragt wird, ob er gefallen habe?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  anonymus

Sie gönnen den Kids wohl keine Auszeit?! 😉

MeinSenf
1 Jahr zuvor
Antwortet  anonymus

Also bei uns wird analysiert, da wir auch Klassenarbeiten dazu schreiben müssen. Was allerdings die Schülys davon Zuhause darüber erzählen sei dahingestellt.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  anonymus

Ich kann natürlich nur für mich sprechen: Ja, wird gemacht. Das heißt aber nicht, dass ich auch mal in der letzten Stunde vor den Ferien „einfach so“ einen Film gucke. In den modernen Fremdsprachen ist das immer auch gleichzeitig eine Schulung des Hörverstehens.

Nichtsdestotrotz kann man sich „echten“ Unterricht in den Stunden vor den Sommerferien wirklich sparen, da kommt nichts mehr an. Die Schüler*innen wissen heutzutage, wann Notenschluss ist (ich wusste das früher nicht) und tun dann nichts mehr. Mit Vokabelspielen, Quiz und Filmen kann man sie aber noch ganz gut bei Laune halten, finde ich und da spricht in der letzten Juliwoche bei über 30 Grad auch nichts dagegen.

Petra
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Da haben Sie Recht,die Eltern setzen ihre Kinder vor dem PC oder TV, damit sie Ruhe haben.
Wer Kinder in die Welt setzt hat sich auch darum zu kümmern.
Es gibt 2 Tanzkreise
Erziehungsberechtigt- Eltern
Beziehungsberechtigt – Lehrer
Damit ist alles gesagt.

Es ist ein politisches Problen.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Wo, bitte, habe ich Eltern gebasht?? Ich bin übrigens selbst Elternteil und sehe es als meine Aufgabe an, sicherzustellen, dass meine Kinder nicht vor der Wii (die wir Gott sei Dank nicht haben) verwahrlosen o. Ä.! Wie soll die Schule Verantwortung in einem Bereich übernehmen, auf den sie gar keinen Einfluss hat?
Außerdem: Haben Sie mal versucht, Unterricht nach Notenschluss zu machen?

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Und dass Ihr angebliches Zitat echt sein soll, kann man bei so einem Post auch nicht glauben. Meins war tatsächlich echt.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Ich bin das Elternbashing sowas von Leid!
und schieben die Verantwortung auf die Eltern ab.

…darum geht es doch gar nicht! Auch nicht darum, dass Eltern „Lehrer“ ersetzen, ergänzen sollen!
Es geht um das, was WIR hier alle daheim gelernt haben, egal, ob vor 50, 10 oder 20 Jahren:

Angemessenes Benehmen überalleine Haltung, die Schule und Lernen ernst nimmt und respektiertWertschätzung von anderen Menschen ( Erwachsene / Kind – Kind / Erwachsene – und heute immer wichtiger : Erwachsene / andere Erwachsene, egal, ob Lehrkräfte oder nicht…)Mannmannmann, warum ist das sooo schwer zu verstehen?
Auch Pappenheimer (weiter unten) hat`s noch nicht wirklich verstanden. Schade!

Last edited 1 Jahr zuvor by mama51
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

„wir schauen in den letzten Tagen vor den Ferien viele schöne Filme“ – Das geht so natürlich nicht. Wir schauen auch Filme, die nicht schön sind. Sofern man daraus/damit etwas lernen kann, umso besser.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Sie wissen doch ganz genau, was gemeint ist.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Ja, Dil hat das verstanden.

Deswegen schreibt Dil ja auch genau diesen Text 😉

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

„Hausaufgaben, üben, abfragen“ – sind Aufgaben der Schule? – das haben meine Eltern und auch mein Mann und ich (obwohl voll berufstätig) zu Hause erledigt, Nach der Schule ging es für die Kinder nach Hause, kleine Pause, Hausaufgaben machen und dann raus mit Freunden. Wenn die Eltern von der Arbeit kamen, Blick ins Hausaufgabenheft beim Vorbereiten des Abendbrotes wurden mal die Malfolgen oder ein Gedicht abgefragt, beim gemeinsamen Essen wurde über den Tag gesprochen … Das wurde von der 1. Klasse an „trainiert“ und lief dann ziemlich schnell routiniert ab und die Eltern konnten sich beizeiten auf die Kinder verlassen (irgendwann wurde das HA-Heft nur noch stichprobenartig kontrolliert.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

In meiner Schulzeit war es sogar noch üblich, dass die Eltern am Wochenende das Hausaufgabenheft unterschreiben mussten. Spätestens dann wurden also alle Einträge von LK zu vergessenen Hausaufgaben, vergessenem Material o.ä. gesehen und es gab eine ziemliche Standpauke – und zwar für mich, nicht für die „böse Lehrerin“, die das reingeschrieben hatte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Das ist bei uns immer noch Pflicht.

Macht nur niemand – tolle Vorbilder.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Dazu den „Elternabend“ von Reinhard Mey anhören :
„Hier ein kichern, da ein gähnen, da pult einer in den Zähnen. Alles schläft und einer spricht, genau wie einst im Unterricht.
🙂

Eicosan
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

… und das läuft bei vielen Familien auch heute noch so!
Wenn man die Diskussionsbeiträge als Elternteil so liest, sieht man schon das „Eltern-Bashing“. Nein, nicht alle Eltern sind mit ihrem Handy verwachsen und komplett desinteressiert, sie sehen die Leitung der Lehrer, fordern Leistung von ihren Kindern und hoffen, dass die Lehrerschaft das anerkennt. Dass die Zeit eine andere ist als vor 10, 20, 40 Jahren, haben alle bemerkt und damit sicher auch, dass das Elternhaus (leider) viel weniger Einfluss hat als früher („Partizipation“ in Krippe und Kindergarten). Ein bisschen mehr gegenseitige Achtung vor der Leistung des anderen wäre schön.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eicosan

Ja, zum Glück gibt es noch Familien, wo es gut läuft. Aber die, wo es eben nicht läuft, kosten viel Zeit und Kraft, die dann eben an anderer Stelle fehlen.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eicosan

Das Problem, das Sie (Eicosan) beschreiben, ist, dass sich hier immer die falschen Eltern angesprochen fühlen.

Das ist wie beim Elternabend oder beim Elternsprechtag. Es kommen immer nur die, die sich sowieso kümmern, bei denen es gut läuft.
Ohne Eltern wie Sie würde das System vollständig zusammenbrechen.

Leider ist die Zahl der Eltern, die das Kümmern nicht auf die Reihe bekommen (aus welchen Gründen auch immer), in den vergangenen Jahren (Jahrzehnten?) stark gestiegen. Darauf macht die Lehrerschaft aufmerksam.

Diese Tatsache laut zu äußern dient letztlich auch dem Schutz der Kinder, bei denen alles so klappt, wie man sich das vorstellt, also so, wie bei Ihnen. Diese „erzogenen“ Kinder leiden nämlich unter denen, die sich nicht zu benehmen wissen (oder wollen?) – aus welchen Gründen auch immer sie so sind.

An dieser Stelle also ein Dankeschön an alle Eltern, die sich „vernünftig“ um ihre Kinder kümmern, die mit den Lehrern reden statt sie zu beschimpfen oder sie unter Druck zu setzen. Es gibt sie – zum Glück! Sie sind es, die, gemeinsam mit dem Schulpersonal die Schule noch am Laufen halten.

Ziehen Sie mit uns an einem Strang, damit die Schule ein Ort wird, an dem sich alle Kinder willkommen fühlen, an dem nicht diejenigen ausgelacht werden, die „Bitte“ und „Danke“ sagen, die sich in eine Gruppe einfügen können, die wissbegierig sind etc.

Kinder werden nicht „böse“ geboren! Es sind Lebensumstände, die sie dazu machen, die sie aber nicht zu verantworten haben. Von Natur aus sind Kinder neugierig. Diese Neugierde muss man fördern, sie am Leben halten. Kinder sind lenkbar. Eltern sind die wichtigsten Vorbilder fpr ihre Kinder, spätestens ab der Geburt.

Wenn aber Eltern (aus welchen Gründen auch immer) nicht dazu in der Lage sind, ihren Kindern die Grundlegen der sozialen Regeln des Zusammenlebens zu vermitteln, sie vor schlimmen Erfahrungen zu schützen etc., dann fehlt diesen Kindern im Vergleich zu den anderen, um die sich gekümmert wurde, etwas. Diese Kinder schreien nach Aufmerksamkeit, sie kompensieren ihre „Unterlegenheit“ manchmal auch mit Gewalt oder Mobbing oder durch andere „originelle Verhaltensmuster“. Wenn sich mehrere solche Kinder finden, bilden sich regelrechte Banden, die dann wiederum gemeinsam ihre Stärke demonstrieren und denjenigen, die zurückhaltend und friedlich sind (und auch dem Lehrkörper), das Leben schwer machen.

In Elterngesprächen stellt man dann fest (wenn die Eltern überhaupt kommen), dass die Eltern mit ihren Kindern überfordert sind. Mit Beginn der Pupertät wird es immer schwieriger, die Kinder in die richtige Bahn zu lenken.

All diese verschiedenen Individuen kommen in der Schule zusammen. Es wird erwartet, dass sie sich an die Regeln halten, dass sie wissbegierig sind, dass sie sich in die Klassengruppe einfügen, dass sie die „Gemeinschaft“ voranbringen, indem sie sich selbst voranbringen. Es wäre das Ziel, dass alle diese Art der Zusammenarbeit verstehen und ihre Vorteile erkennen. Dass sie sehen, es ist von Vorteil, sich gegenseitig zu helfen statt sich zu bekriegen.

Im Grunde funktioniert das genauso wie bei den Erwachsenen. Unser Land ist auch eine Gemeinschaft von Menschen, die versuchen gut nebeneinander zu leben, voneinander zu profitieren indem man sich gegenseitig in gewisser Weise hilft (Sozialgefüge). Es gibt aber auch viele Menschen, die das nicht so sehen …

Ich wünsche mir die Schule als einen Ort, an dem die Schüler sehen, Fehler machen ist nicht schlimm, keiner lacht mich aus. Aus Fehlern lernt man (ein Leben lang). Wenn man schon alles weiß und kann, muss man die Schule nicht mehr besuchen. Die Schule sollte ein Ort sein, an dem Schüler „sich ausprobieren“ können, ohne das Auslachen zu befürchten … ein Ort, der das Selbstbewusstsein stärkt, nicht durch Mobbing zurstört.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Aus diesem Grund müssen wir eine Umgebung schaffen, in der alle Lehrer ordentlich arbeiten können. Eine Umgebung, die es erlaubt, sich um Problemfälle zu kümmern ohne in den Burnout getrieben zu werden, weil es aussichtslos ist, …

– sich um die Problemfälle zu kümmern und gleichzeitig alle anderen vor diesen zu schützen.

– den Kindern, die psychische Probleme haben, zu helfen und gleichzeitig sie davor zu schützen, sich selbst zu schaden.

– immerzu jeden einzelnen nicht zu überfordern und auch nicht zu unterfordern (im Schnitt bei 25 Schülern gleichzeitig) und das ganze auch immer im Blick zu haben, wenn originelle Verhaltensweisen von mehreren gleichzeitig ausprobiert werden.

– den einen fachlich eine Klassenstufe höher zu unterrichten, weil er/sie hochbegabt ist und den/die andere beim Schuhebinden unterstützen oder beim richtigen Schreiben der Buchstaben (in der Mittelstufe) und den nächsten beim „sich vor Angst verstecken“ aus dem Schneckenhaus zu holen und nicht zu übersehen.

– Kinder zu in der Schule zu erziehen, die ihren Eltern zuhause sagen, was diese machen sollen. Da gibt es Kinder, die ihre Entschuldigungen selber schreiben, die Eltern umterschreiben diese, verstehen aber garnicht, was sie da unterschreiben. Das ist die gute Variante. Da gibt es aber auch Kinder, die ihre Eltern bevormunden, das sind völlig überforderte Eltern.

Wir brauchen
– kleinere Gruppen
– mehr Unterstützung durch Förderlehrer
– soziale Assistenz
– Psychologen an unserer Seite vor Ort
– Unterstützung für Eltern, die in der deutschen Sprache nicht sicher sind
– schneller Unterstützung für Kinder, die resistent sind gegen jede Art von Unterricht
– Familienhilfen (Personen) für überforderte Eltern bevor es zu spät ist
– Mittel und genügend Personal und Räume, die Inklusion auch zu leben (so, wie es jetzt ist, ist es für Schüler fahrlässige Gefährdung ihrer Schullaufbahn und für Lehrer eine Strafe, ein nicht durchführbars Unterfangen)
– einen Vertretungspool. Wenn man nach Krankheit zurück kommt, muss man alles, was ausgefallen ist, in kurzer Zeit auffangen, denn es bkeibt in der Zeit, in der man fehlt, alles liegen. Der Berg an Arbeit ist dann oft immens. Außerdem muss man oft sofort andere kranke Kollegen vertreten. Man kommt in fremde Klassen ohne Arbeitsauftrag und meistens fachfremd. Oft ist man dann gleich wieder krank.

… die Liste ist nicht vollständig.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Das hat auch mich oft schier verzweifeln lassen. Leistungswillen, Höflichkeit und gutes Sozialverhalten wird von einem guten Teil der Klasse zu oft als Streberei, Schleimerei, Langweilertum, Duckmäusertum oder sonstiger Charakterfehler abgetan. Und seitens der Lehrer kommt m. E. oft viel zu wenig, um dem konsequent und entschieden entgegen zu wirken. Lieber überschlägt man sich mit Verständnis für die Rabauken. Und trennt gar noch zwei beste Freundinnen, um sie jeweils neben Rabauken zu setzen, damit sie dort „einen guten Einfluss ausüben“.

Ich werde das nie vergessen und verstehe bis heute nicht, wie ein Mensch mit auch nur Grundwissen in Pädagogik meiner Tochter sowas angetan hat und es im 21. Jahrhundert ernsthaft noch für eine tolle Idee hielt. Gutes Benehmen faktisch bestrafen und sich dann wundern, dass es immer weniger klappt. En effet, ça me fatigue …

Eicosan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Danke. Das ist ein schöner, sachlicher Text, den ich so unterschreiben kann und der mir hilft, meine Wut, die ich spüre, wenn auf „die Eltern“ geschimpft wird, klein zu halten. Sicher stimmt es, dass sich die „falschen“ Eltern angesprochen fühlen. Das ist hier aber vorprogrammiert, die anderen lesen vermutlich nicht auf solchen Seiten. Ich weiß, dass es desinteressierte, überforderte Eltern gibt, Eltern, die ihre Kinder für fehlerlos halten, Eltern, die alles besser wissen. Aber es gibt auch viele „normale“ Eltern, die sich interessieren, die sich engagieren wollen, die für jeden Hinweis von der Schule dankbar sind und versuchen, ihn umzusetzen. Ich würde gern mit den Lehrern zusammenarbeiten. Das ist aber gar nicht so leicht. Vielleicht liegt es daran, dass viele schon ausgebrannt oder frustriert sind, so dass sie – wie umgekehrt – jede Bemerkung als Angriff verstehen. Kommunikation ist sehr schwierig und braucht Offenheit, denn oft „höre“ ich etwas anderes als der andere „sagt“. Geben wir unser Bestes – zum Wohle der Kinder! Und seien wir nicht zu vorsichtig und „verständnisvoll“, wenn Fehlverhalten benannt werden muss oder Konsequenzen notwendig sind. Die ganze Gesellschaft braucht Regeln, an die sich der Einzelne zu halten hat. Nur dann klappt Zusammenleben. Und versuchen wir wieder, die Klassen zu einen „Team“ zu machen, in dem sich das einzelne Kind als Teil begreift. Ich wundere mich immer, wenn die Lehrerin vor der Klasse steht und sagt: „DU schlägst jetzt das Buch auf Seite 32 auf.“ Zu meiner Schulzeit hieß das „Ihr“, denn da saßen/sitzen mindestens 25 Kinder. Als Kinder haben wir verstanden, dass wir das jetzt gemeinsam machen. Bitte nicht falsch verstehen – ich meine damit, dass es ganz kleine Stellschrauben gibt, durch die wir den Kindern deutlich machen können, dass nicht immer nur das Individuum zählt, dass kein Mensch der Nabel der Welt ist, um den sich alles dreht, dass man sich in eine Gruppe einzufügen muss, damit sich jeder dort wohlfühlen kann. Gibt es nicht auch Sicherheit, wenn man „dazugehört“? Das gilt natürlich genauso für die Familie und den Freundeskreis.

simmiansen
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, so lief es einmal. Und genau deshalb hatten wir die Basiskompetenzen, um in der Gemeinschaft lernen und später das Leben bestreiten zu können.

Gerüstgebende Regeln und Einhaltung dieser (gern in der Familie auch individuell), Entwicklung einer Frustrationstoleranz, Angebote zum Lernen, sowie emotionale Zuwendung waren schon immer ein unschlagbares Erfolgsrezept.

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich finde durchaus, dass „Hausaufgaben aufgeben“ Aufgabe der Schule ist.
Wenn keine Hausaufgaben aufgegeben werden, hilft das Hausaufgabenheftkontrollieren nichts und der „Ansporn“ zum Üben wird in einen „Bringschuld“ für die Eltern umgewandelt. Allzu oft machen es sich Lehrer nun mal viel zu leicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Grins – 😉

„Hausaufgaben aufgeben“ ist definitiv Aufgabe der Schule.

„Hausaufgaben machen“ ist definitiv Aufgabe der Schülys.

Finde den Fehler….

Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Warum schicken Sie Ihre Kinder nicht auf ein Internat, dann sind Sie endlich alle Verantwortung los!?

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

So ein Quatsch!
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Schulzeit ist, dass ich IN DER FAMILIE mein Kind dazu erziehe, sich sozialverträglich zu verhalten, Rücksicht zu nehmen, zuzuhören, andere ausreden zu lassen, Konflikte versuchen konstruktiv zu lösen usw. Wer meint, dafür als Eltern nicht zuständig zu sein, der erweist nicht nur seinem Kind einen Bärendienst, sondern auch allen anderen Kinder, die sich mit diesem Kind in einer Klasse, Betreuungsgruppe etc. im wahrsten Sinne des Wortes herumschlagen dürfen.

Eltern sollten selbstverständlich dafür sorgen, dass ihr Kind genug Schlaf bekommt, sich einigermaßen gesund ernährt, seine Materialien zur Hand hat und regelmäßig seinen Ranzen aufräumt. Ich könnte weinen, wenn ich höre, dass auch durchaus bildungsaffine Eltern keine Zeit finden, die Vollständigkeit der Hausaufgaben zu überprüfen („Kann das nicht in der Betreuung gemacht werden?“), dem Kind vorzulesen („abends sind wir immer zu müde“) oder sich vorlesen zu lassen, gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen und sich mit ihrem Kind regelmäßig über Schulangelegenheiten auszutauschen.

Leider suggeriert die Politik, dass eine gute Schule plus Ganztagsbetreuung all das auffangen, ausgleichen könnte, woran es zu Hause mangelt! Kann sie nicht und auch der Kindergarten kann es nicht, alleine weil die Gruppen-/Klassengrößen dies nicht hergeben! Und man kann auch keine Bildungsgerechtigkeit herstellen, wenn man immer mehr in die Schule verlagert. Die Niedersächsischen Curricula haben sich viel Mühe gegeben, durch besondere Lernaufgaben und fachspezifische Leistungen viele Projekte ausschließlich im Unterricht durchzuführen, damit auch ja keine „Muttiarbeit“ bewertet wird und Bildungsgerechtigkeit hergestellt wird. Leider -oh Wunder!- scheitern aber gerade daran wieder die Kinder, denen von zu Hause wenig Selbständigkeit, Selbstorganisation, Durchhaltevermögen usw. vermittelt wird. Oft scheitern sie auch schlicht daran, dass sie die dafür nötige Lesekompetenz nicht mitbringen, da zu Hause nicht lesen geübt wird. Für diese Aufgaben geht sehr viel Zeit zuungunsten anderer Lerninhalte drauf, zu mehr Bildungsgerechtigkeit führt es aber leider in der Regel nicht.

alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Ich versichere im Voraus, dass die nachfolgende Geschichte wahr ist und ich sie selbst erlebt habe!
Ich hatte einen Schüler, der sich sehr grob zu anderen verhielt und weder „Guten Tag“ „Bitte“, Danke“, „Entschuldigung“ und anderes soziales Vokabular anwenden konnte. Im Elterngespräch bat ich die Mutter, ob sie diese Wörter und Verhaltensformen zuhause im Alltag mit einüben könnte. Ich erhielt die Antwort (wörtlich): „Warum ich, Sie sind doch der Lehrer!“
Kommentar überflüssig.
Das geschah vor etwa 12 Jahren. Ich stelle fest, dass diese Situationen heute bei Gesprächen, die ich führe vermehrt auftreten, meist gezeigt durch ein totales Unverständnis meinen Bitten gegenüber.
…und noch etwas fällt auf: Es sind deutlich mehr Eltern mit einer Herkunft aus dem Ausland (primär Türkei, Syrien, Afghanistan, Pakistan Iran), die auf ein höfliches Benehmen ihrer Kinder achten (wobei ich natürlich nur Familien an meiner Schule kennen kann), als ich es bei deutschen Elternpaaren oder Alleinerziehenden erleben darf. Fast sicher sind meine Erfahrungen nicht vollständig, ich versuche trotzdem nicht zu pauschalisieren.
„Warum ich, Sie sind doch der Lehrer“.
Man könnte fast dazusetzen…“denn schließlich bezahle ich Sie mit meinen Steuern“… was auch schon vorkam.
 

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  alter Pauker

Ich möchte einmal was dagegen halten. Mein Sohn kam zu Beginn erst auf eine Waldorfschule, die quasi eine Brennpunktschule war,aus welchem Grund auch immer. Dort waren große und kleine Kinder zusammen auf dem Schulhof. Er hatte Angst vor den Großen und kein Vertrauen in die Lehrer dort, die sich aus „Karma“ Gründen auch kaum in Machtspiele einmischten. Ein bisschen wie eine antiautoritäre Schule, wo das Recht des Stärkeren gilt. Auch wenn das in diesem Fall oft mehr grausame Prinzessinnen als Rabauken waren, die Stärkeren. Dort lernte er jede Menge Schimpfwörter, die er auch haufenweise benutzte. Er versuchte dort irgendwie stark zu wirken und zu „überleben“. Alle sind ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass er die Wörter von Zuhause hat und rümpften entsprechend die Nase über uns. „Das er die Wörter kennt ist in Ordnung, dass er sie auch benutzt ist was anderes“ suggerierte mir seine Lehrerin und schob uns ganz selbstverständlich in die Ecke typische Problemfamilie von heute, Mutter mit Kind überfordert, erzieht das Kind nicht, typisch alleinerziehend, typisch geringverdienend. Dies wurde mir einfach so als „Wahrheit“ übergestülpt und dieses suggerieren von Lehrerseite war so stark, dass es mir schon wie eine Erleichterung vorkam, die Rolle einfach anzunehmen. Ich kam nicht mal dazu, zu erwähnen, dass ich garnicht weiß, welche Worte der Siebenjährige da benutzt. Zuhause hatte er das nämlich nicht nötig. Zuhause hatte ich keine Probleme mit seiner Erziehung. Er spielte schön mit seiner Schwester und den Nachbarkindern. Alle mochten ihn. Auch im Kindergarten gab es nie ein Problem.
Das er Schimpfwörter benutzt wurde mir zum Vorwurf gemacht, da dachte ich auch :Sollte der Vorwurf nicht von mir kommen? Was wird denn meinem Kind in dieser Schule anerzogen? Wie soll ich ihm beibringen Schimpfwörter nicht zu benutzen, wenn ich bislang nicht mal wusste, dass er die kennt? Die Lehrer haben da einfach nur DIE Kinder gesehen, als eine schlecht erzogene Masse. Bei wievielen Kindern war das wohl so, wie bei meinem Kind? Vielleicht sind es an einer Brennpunktschule nur 10 oder 20 %, die wirklich Probleme von Zuhause aus mitbringen? Der Rest ist ein Selbstläufer! Denn wenn ein Teil der Klasse zB sehr unruhig ist, dann werden durch den Stress am Ende alle Kinder auffällig. Und mein Sohn, der zuvor noch als einer der wenigen gezählt wurde, der kein Aufmerksamkeitsdefizit hat und der gut und interessiert mitmacht, schrie irgendwann durch die Klasse, dass die anderen ruhig sein sollen und übertönte sie um sich diesbezüglich durchzusetzen. Daraufhin galt er dann auch als Störenfried. Erst hieß es, er fängt nicht an. Dann fing auch er an, um sich zu behaupten. Erst machten ihm die großen Achtklässler Angst, die sich mit Stöcken jagten, dann lief er auch mit Stock herum. Überleben halt. Um zu bemerken, dass er mit seinem Stock aber auswich, wenn sich ihm jemand entgegenstellte anstatt zu treffen und nie jemand einen blauen Fleck von ihm hatte, er aber sehr wohl von anderen, es also um Verteidigung ging und nicht um Angriff – dafür waren diese Waldorf-Pseudolehrer leider nicht gut genug ausgebildet. Mir fiel auf, dass er zwar mit dem Stock fuchtelte, aber rückwärts ging, wenn man ihm den wegnehmen wollte, bis er hinten überfiel. Er wollte also garnicht treffen. Warum sah ich auf dem Schulhof das als Laie, die Lehrer aber nicht? Diese Waldorfschule hatte tatsächlich etwas von einer Brennpunktschule. Denn so viele unausgebildete Lehrer dort waren, so viele Quereinsteiger sind auch an Brennpunktschulen. Ausgerechnet da!
Das ich mir als Mutter das nicht verkläre sieht man auch daran, dass bei unserem Wechsel in eine normale Dorfgrundschule (ich war verblüfft über die professionellen Lehrer) alle Probleme von heute auf morgen weg waren und ich seitdem als eine gut erziehende Mutter gelte und mein Sohn als besonders sozialreif. Bei uns hat sich aber nichts geändert, außer dass wir die Schule gewechselt haben. Was ich damit sagen will : Ich denke Lehrer urteilen anhand von äußerlichen Eindrücken viel zu leichtfertig über Familien. Familien haben an solchen Brennpunktschulen eine Übermacht gegen sich, gegen die sie garnichts ausrichten können. Vielleicht gilt das sogar für 3/4 der Brennpunktfamilien. Die Kinder werden durch die Umstände dort auffällig, die von einem Teil ins Rollen gebracht wird und dadurch kommt der Stein weiter ins Rollen und eine Hand gibt sich die andere. Eine Kettenreaktion. Wenn DIE Lehrer dann nur DIE Schüler als Ganzes sehen und DIE Eltern und deren Erziehung verantwortlich machen, dann ist das tatsächlich ungerecht und wäre dann nicht verwunderlich, wenn der Ball zurückgeworfen wird. Eltern stehen dem System genauso machtlos gegenüber und haben keine Kontrolle über die Dynamiken, in die ihre Kinder hineingezogen werden.
Irgendwann folgt dann eine patzige Antwort :Ich soll mich kümmern? Kümmern Sie sich doch, wofür werden Sie bezahlt!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Der Knaller wäre jetzt, wenn Sie auch noch gegen Ganztagsschulen wären.
Sie als Eltern haben übrigens laut Schulgesetz Mitwirkungspflicht.
Dass viele Eltern Wichtiges nicht mehr vermitteln können, ist traurig genug. Sich aber bewusst zu verweigern, schlägt dem Fass den Boden aus.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Dass viele Eltern keine Heilige sind, das ist auch Wahr. Es gibt viele, die nicht mal am Wochenende einen Blick darauf werfen, wie das Kind so in der Schule steht, und am Ende des Jahres üben fast den „Amoklauf“ durch die Schule über die Lehrer aus.
 
Aber viele auch werfen diesen Blick hinein, aber es reicht nicht an der Zeit dem Kind zu helfen. Und viele begabte und talentierte Kinder schaffen es nicht, weil sie sich meistenes in der Schule nur Stichpunkte holen, was zu tun ist, nicht auch wie. Und dann bekommt man Abiturienten und Studenten, die nicht die einfachen Lösungen für die einfache Probleme finden. Ganz davon abgesehen, überhaupt nicht in der Lage sind als Team zu funktionieren (trotzt und dessen sehr vielen Gruppenarbeiten, die furchtbar schlecht konzipiert sind), weil sie ja, super smart sind, nur weil sie Gym-abschluss und ein Diplom (oder M.A.) haben.
 
Deshalb finde ich sehr bedrückend, was hier alles über die Eltern und Schüler geschrieben wird. So etwas sollte nicht von den Lehrern kommen.

Biene
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Ich darf mir von meinen 5-10. Klasse vor jedem Ferienbeginn anhören, dass sie Filme sehen möchten, und andere Lehrkräfte das auch machen (angeblich). Ich mache bis zum letzten Tag Unterricht, würde auch gerne noch Leistungsnachweise am letzten Tag vor den Ferien schreiben, damit diese Vorstellung endlich mal aus dem Kopf von Kindern und manchen Eltern verschwindet.
Zu dem kann ich aber auch jeden Kollegen und jede Kollegin verstehen, wenn sie das mit dem Filme schauen machen, die Kids sind oftmals gerade vor den Ferien fürchterlich unmotiviert, und das liegt bestimmt nicht immer an den Lehrkräften, oft kommt das auch aus dem Elternhaus (Vor den Ferien wird sowie so nichts mehr gemacht!)
In meiner gesamten bisherigen Laufbahn habe ich mit meinen Schülern max. 5 Filme gesehen und jeder Film hatte einen unterrichtlichen Hintergrund oder zielte auf den Unterricht ab. Gerne auch mit Arbeitsblättern voller Fragen zum jeweiligen Film.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

@Biene

Filme als Gesprächsanlass zum Unterrichtsthema passend sind völlig ok, sogar bzw. besonders vor den Ferien, dann können auch „ältere“ Unterrichtsthemen (vielleicht sogar mal aus dem 1. Halbjahr?!) noch mal aufgegriffen und aus anderer Perspektive betrachtet werden.
Win-win.

Sogar in manchem „Popcorn-Movie“ lässt sich da etwas finden.
Ob man das den SuS vorher schon auf die Nase binden muss, entscheidet sich je nach Lerngruppe.
Ob das Zuhause bei den Eltern dann realitätsgetreu ankommen kann, entscheidet sich je nach Lerngruppe. (= Zusammenhänge erkennen können und wollen seitens der SuS.)

„… kommt das auch aus dem Elternhaus (Vor den Ferien wird sowie so nichts mehr gemacht!)“

So wird es wohl häufig auch mal gedankenlos dahergesagt – schlimm genug, manchmal aber auch schlimmer …

Ganz bigott wird es dann, wenn vor den Ferien (oder ganz deutlich gesagt: Schon 2 Tage und besonders extrem am letzten Schultag vor den Sommerferien!) früh morgens an den Flughäfen der Nation Familien mit 2 bis 3 schulpflichtigen Kids stehen.
Die ganze Familie lächelt strahlend in TV-Kameras, endlich sind auch die Kiddies um diese Uhrzeit mal richtig wach – man muss die u.U. lange Anfahrt zum Flughafen mitrechnen – und es werden ohne Schuldbewusstsein Interviews gegeben: Wie clever man doch ist, wie viel Geld man spart durch diesen kleinen „Trick“ und …“ Vor den Ferien wird sowie so nichts mehr gemacht!“

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

„Vor den Ferien wird sowieso nichts mehr gemacht“: Und genau deshalb mache ich bis zur letzten Stunde Fachunterricht, das kennen meine SuS schon.
Wenn es wirklich die letzte Stunde vor den Ferien ist, komme ich vorab auf die jeweilige Klasse zu und frage, ob sie ein Frühstück, Spiele etc organisieren möchten. Das ist aber die Verantwortung der Lerngruppe. Die meisten organisieren nichts.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

„Vor den Ferien wird sowie so nichts mehr gemacht.“

Deswegen fahren auch immer mehr Ektern mit ihren Kids schon mal „etwas“ früher in Urlaub. Da sind die Flüge billiger.

Tolle Vorbilder und Unterstützer von Schule!

Ich habe auch immer Unterricht gemacht – Filme sind eher selten. Wenn, passen sie zum Thema.

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Warum Eltern, die sich angesprochen fühlen, statt etwas zu ändern immer gleich mit dem Modewort „Elternbashing“ aufschlagen. Ich habe zwei Kinder und bin Lehrerin. Mein Arm reicht nur bis zur Schultür. Wenn ich HA Hefte in Absprache mit den Eltern abzeichne, damit diese überhaupt wissen was auf war, diese sich aber nicht für die HA ihrer Kinder interessieren, sind mir die Hände gebunden. Die Schüler_innen müssen nicht alles richtig haben, aber sie sollten ansatzweise versucht haben die HA zu erledigen. Das ist häufig gar nicht der falls. Statt dessen erzählen mir Drittklässler im „Youtuber-jargon“ sie hätten drei Stunden gezockt. Mutti deckt die lieben kleinen und meldet sie notfalls krank. Eltern haben immer noch einen Auftrag, nämlich einen Erziehungsauftrag. Häufig möchten sie dieser unbequemen Aufgabe aber nicht nachkommen, sondern der beste Freund ihres Kindes sein. Das funktioniert leider nicht. Tatsächlich habe ich einem Kind das morgens den Jingel eines Zeichentrickfilmes sang (in Dauerschleife) gefragt weshalb es das macht, daraufhin erklärte er, dass er morgens bereits eine Stunde fernsieht, da Mama da schon aus dem Haus ist. Als ich gefragt habe weshalb er das darf und dass das nicht wirklich zu einem konzentrierten Arbeiten führt, hat die Mutter sich auf ihr Elternrecht berufen und mir erklärt, dass mich das nichts anginge. Na, was denn nun, sollen wir uns kümmern ist es nicht recht und kümmern wir uns nicht auch nicht auch nicht.
Wir betreiben kein Elternbashing, wir zeigen nur auf, dass es uns von verschiedenen Seiten unmöglich gemacht wird unserer Arbeit ordentlich nachzukommen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Kein Kind passt zwischen Notenkonferenz und Zeugnis noch auf. Das war früher auch nicht anders. Die Tage vor den Ferien waren Ausflugstage, Filme, Diskussionen, einfach mal so mit den Lehrern erzählen und eventuell ein kreatives Projekt mit Musik oder Theater. Das gehört auch zur Bildung und hat Spaß gemacht. Bequemlichkeit der Schule… ich glaube, weder Lehrer noch Schüler haben es „bequem“ im Schuljahr vor den Zeugnissen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Das bezieht sich aber nur auf die Sommerferien. Vor dem Halbjahreszeugnis kann man auch als Lehrer gut durchziehen.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

@TaMu

Das, was Sie schildern … ist doch genau das, was (wann immer es gut klingt: Interviews, Wahlkampfveranstaltungen, Studien …) als „Beziehungsarbeit“ gehypt wird: „Ausflugstage, Filme, Diskussionen, einfach mal so mit den Lehrern erzählen und eventuell ein kreatives Projekt mit Musik oder Theater.“

Falls man das – hier am Beispiel Film – bei allem Zeitdruck und Chaos überhaupt noch unterbringt: Schön zu wissen, dass man es gar nicht richtig machen kann.
Entspannt doch letztlich irgendwie … 😉

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Dennoch zeigt das, wie unehrlich das Jammern über „zu wenig Zeit für Deutschunterricht“ ist. Die Zeit wird eben nicht konsequent genutzt bzw. kann aufgrund mancher Randbedingungen nicht genutzt werden. Müssen die Kinder eigentlich wissen, ab welchem Tag sie nichts mehr zu tun brauchen? Gilt das auch für schwache Kandidaten und vor allen Ferien einzeln? Und welche Grundeinstellung zum Lernen liegt dem zugrunde? Vielleicht so: also eigentlich wollen wir gar nichts lernen und uns lieber amüsieren.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Schwache und unwillige Kandidaten fehlen häufig mit Billigung der Eltern zu diesem Zeitpunkt, auch wenn sie noch nicht auf Reisen sind. Das ist meine Erfahrung.
Und ja, ich mache Fachunterricht bis zum Schluss.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Kinder sind langfristig selbst dafür verantwortlich, die Hausaufgaben zu erledigen und zu lernen. Es ist auch nicht notwendig, dass Eltern mit ihren Kindern die Hausaufgaben machen, sondern sie sollten kontrollieren, dass sie ordentlich gemacht werden und ggf. mal bei Bedarf helfen. Inhaltlich soll das der Lehrer bewerten. Damit hält sich der Zeitauwand für Eltern in einem verträglichen Rahmen. Und das 1×1 kann man sehr gut immer mal wieder nebenbei (bei Autofahrten, …) üben. Für Vokabeln gibt es Apps.
Und Filme am Tag vor den Ferien habe ich damals auch gerne geschaut oder es gab ein gemeinsames Frühstück. Das sagt doch aber nichts über den Unterricht im Rest des Schuljahrs.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Nun, für viele Kollegys ist das die Realität.

Kein Elternbashing.

Anja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Ich finde Filme, die nichts mit den Unterricht zu tun haben auch befremdlich – sicher wäre die zeit in der Klasse mit kooperativen Spielen oder anderen gemeinsamen Aktivitäten besser verwendet. Aber auch ein gemeinsames Kinoerlebnis, gemeinsames Lachen und anschließender Austausch kann die Lerngruppe positiv beeinflussen. Nur bitte nicht ein Film nach dem anderen. In der Grundschule meines Sohnes wurde ständig die nicht erschienene Ganztagskraft mit Filmen zeigen ersetzt. Zwar auf Englisch in der in der Englisch-AG, schräg war es aber doch. Da hätten sie die Kids lieber frei draußen spielen lassen sollen.

Pappenheimer
1 Jahr zuvor

Dass wieder mehr Verantwortung an die Eltern abgegeben werden soll, halte ich (als Lehrer!) für komplett falsch. Eltern sind keine Lehrer. Die Fachleute sind wir! Eltern können und sollen unterstützen. Wenn sie es tun, ist es gut für ihre Kinder und gut für uns. Sie sind zur konstruktiven Zusammenarbeit mit der Schule verpflichtet, aber es ist nichts Neues, dass die Realität manchmal eine andere ist

Wenn Eltern ihre „häusliche Schul-Verantwortung“ nicht wahrnehmen wollen oder oft genug ja gar nicht können, muss es die Schule auffangen. Natürlich! Das ist unsere Arbeit. Dafür werden wir bezahlt. Ich wünschte mir nur, dass man uns da weniger Steine in den Weg legt. Die Kinder dieser Eltern (und die gab es ja immer schon!) sollen doch wohl nicht ihrem Schicksal überlassen bleiben: Eltern können nicht; Lehrer wollen nicht = Pech gehabt! (?)

Den Eltern wieder endlich mehr Verantwortung zu übertragen, bedeutet ja letztlich nichts anderes, dass sich Lehrer wieder mehr aus der Verantwortung stehlen wollen. Das ist wie gesagt der komplett falsche Ansatz. Ich finde das furchtbar egoistisch.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pappenheimer
447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ah, ich sehe schon, es wird wieder Zeit für einen meiner Klassiker:

Gegeben seien die juristischen Regelungen des Landes NRW an einer Regelschule.

Bitte nennen Sie mir
a) konkret durchführbare
b) juristisch erlaubte
Möglichkeiten, wie ich als Lehrkraft GEGEN den Willen des Schülers und/oder der Eltern etwas erreichen soll.

Aha…ich warte…oh, es gibt nichts?
Weil den Lehrern vor Jahrzehnten schon alle Einwirkungsmittel aus der Hand geschlagen würden?

Na, so eine Überraschung aber auch!

Na dann, danke und tschüss.
Als Lehrkraft kann ich AUSSCHLIESSLICH pädagogisch handeln, was im Regelfall bei ernsthaften Problemfällen nicht funktioniert – sonst bräuchten sie eine Intervention garnicht erst.

Nächster bitte.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ich antworte mal. Sie fordern Konkretes und bleiben selber vage. Seit wann werden Erziehungs- und Ordungsmaßnahmen nur mit Einverständnis der Eltern erlassen?

Bitte informieren Sie sich im Schulgesetz Ihres Bundeslandes, was alles legal möglich ist.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Erziehungsmaßnahmen – seit Jahren.

Die Kids können nicht nachsitzen (sprich, die fehlenden Hausaufgaben, die zu Hause gemacht werden müssen, nachholen), weil sie eine Entschuldigung bekommen oder einfach ein NEIN. Schließlich muss ich das ankündigen. Ich kann ein Kind ja nicht einfach so eine Stunde länger in der Schule lassen. Außer bei Eltern, die das gut finden, sich noch weniger um ihr Kind und ihre Aufgaben kümmern zu müssen – da habe ich einen Freifahrtschein erhalten. Die fänden es gut, wenn ihr Kind nach dem Unterricht bis halb drei noch vier Stunden betreut werden würde – kostenlos.

Ordnungsmaßnahmen – dagegen kann Widerspruch eingelegt werden. Viele machen das. Punkt!

Kat
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Das ganze Problem sind fehlende Hausaufgaben ? Echt jetzt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kat

Nein.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Ich bin informiert. Weswegen ich bei solchen Problemen eigene, sehr wirksame Wege gehe. Teambasiert.

Für Sie als Kollegin noch der „kleine“ Hinweis:

Die juristische „top layer“ ist uninteressant,das ist immer schön geschrieben für Laien – in der Praxis sind die entsprechenden Durchführungsvarianten bzw. die INTERPRETATION dieser Ordnungsmaßnahmen durch die den Schulen vorgesetzten Stellen wichtig. Und wer die mit wie viel bzw. eher wenig Aufwand konsequenzlos aushebeln kann.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

@ Pappenheimer

Ich möchte Sie bitten, mit Beispielen zu beleuchten
a – worin die Antwortung der Lehrer liegt
b – worin die (Rest)Verantwortung der Eltern liegt

-> damit Ihr Modell klarer wird.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Korrektur, sorry
* a – worin die VERantwortung der Lehrer liegt

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ich finde, lieber Pappenheimer, der Artikel bläst eigentlich größtenteils ins gleiche Horn wie Sie: die Realität annehmen wie sie nunmal ist. Nicht alles den Eltern zuschieben, unterstütze ich. Es gab immer die, die es selbst nicht schaffen. Die brauchen die Profis in der Schule als Hilfe.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

„Dass wieder mehr Verantwortung an die Eltern abgegeben werden soll, halte ich (als Lehrer!) für komplett falsch. Eltern sind keine Lehrer. Die Fachleute sind wir!“

Sehr gut und vielen Dank, als Mutter zu einem ehrlichen Lehrer. Endlich. Aber dieser Gedanke ist sehr unbeliebt, mindestens hier, wie Sie auch alleine merken können.
 
Ich unterrichte weiterhin meine Kinder, obwohl sie jetzt wieder in der Schule sind, ja, ich unterrichte sie zu Hause buchstäblich, weil auf die Schule ist keine verlass mehr. In einer Übetrittsklasse, also 4. Klasse, 30% fast jede Probe 6-er und 5-er, in einer 7. Klasse Gym SA Durchschnittsnoten 4 – 3, 2 hochst, sagt viel aus, wieviel eigentlich Kinder alleine in der Schule mitbekommen und an Wissen erwerben können. Das sind die Schüler, die zu Hause nichts oder sehr wenig lernen. Also das sind die Zahlen und Zahlen lügen nicht. Einfache Mathe. Es geht darum, dass die Kinder in der Schule können höchst bis Note 4 oder Note 3, viele noch weniger, tatsächlich mitbekommen können und das ist schlimm.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich verstehe nicht ganz: Einerseits stimmen Sie Pappenheimer zu, dass die Verantwortung für das Lernen in der Schule bleiben soll und nicht an die Eltern abgegeben werden sollte. Andererseits argumentieren Sie, dass Ihre von Ihnen zusätzlich zur Schule daheim unterrichteten Kinder gute Leistungen zeigen (so schrieben Sie zu anderen Artikeln), während die Kinder, die zuhause wenig lernen, schlechte Leistungen in der Schule haben. Dies wiederum spricht doch eigentlich dafür, Eltern mehr in die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Kinder zu nehmen?

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Mika können Sie sich vielleicht damit abfinden, dass nicht ausschließlich jeder Hund immer wegen sich selbst bellt, sondern manchmal auch wegen des Dorfes?

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Damit will ich sagen, ich kann mir das leisten, aber viele Eltern nicht. Und ich weiß warum ich habe Verständnis dafür.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Wenn das Kind unbedingt auf dem Gymnasium bestehen soll, dass ohne diese Unterstützung aber nicht hinkriegt, muss man sich als Eltern natürlich einbringen, aber dass ist die Entscheidung der Eltern. Aber ist es denn wirklich nötig, dass jedes Kind aufs Gymnasium gehen muss? Man kann später auch über Umwege zum Studium kommen, wenn es das dann wirklich sein soll. Manchmal ist der direkte Weg zum Abitur gar nicht so zielführend, weil man sich weniger ausprobieren kann.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Das galt früher schon, heute nicht mehr.
 
Wenn nur die Kinder (in der Regel keiner oder ein Kind in der Klasse), die zu Hause Unterstützung bekommen in der Lage sind 1,1 Durschnitt im Gymnasium zu haben, dann stimmt etwas gewaltig nicht. Der Rest hängt zwischen 3,5 und 4,3 und etwas.
 
Und übrigens, es dürfte nicht um die Noten gehen, sondern um das Wissen! Und das sind heutige Schulen nicht mehr in der Lage qualitativ liefern. Nicht ohne Elternhaus.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

„Schule“ ist immer nur so gut oder schlecht, wie ihre Mitgliederys – Schülys, Eltern und Lehrys.

Je mehr auf der päd. Seite die Kraft der Lehrys geraubt wird – man ahnt es schon – desto mehr bleibt der Inhalt auf der Strecke.

Wenn in nahezu jeder Stunde – und solche Klassen gibt es leider flächendeckend in Massen – Probleme geklärt werden müssen, Streitereien geklärt werden müssen, Prügeleien geklärt werden müssen (wir wissen nämlich nicht, wohin mit den Streitenden und müssen das mit allen machen und das geht zu Lasten des Inhalts), dann ist halt nicht mehr viel mit Lernen und Inhalt.

Die Ausstattung der Schulen ist schlecht – viel zu wenig Lehrkräfte. Das liest man hier seit Wochen und Monaten in vielen vielen Artikeln.

Es gibt aber genügend Eltern – jedes Kind hat mindestens zwei Elternteile – ein Lehry hat 30 Kiddys – finde den Fehler.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Vielen Dank für die Ausführung, Riesenzwerg! Genauso ist es! es reichen eine handvoll Kandidaten um den Unterricht einer ganzen Klasse mit 20-30 Schülern dauerhaft lahmzulegen, einfach, weil wir uns nicht zerreißen können und weder die Konflikttreiber herausnehmen können, noch den Rest der Klasse an jemanden anders abgeben können, damit für alle nicht Betroffenen Unterricht stattfinden kann.
Vielen Eltern scheint gar nicht bewusst zu sein, wie unterrichtssprengend das Verhalten ihres Sprösslings ist und wie dringend ihre Intervention gefragt ist. Oft kommt dann nur eine „Begründung“ wie „es ist eben so gerechtigkeitsliebend“ oder „es ist eben ein ganz emotionales Kind“ (was offenbar dazu berechtigt, jedesmal auszuticken, wenn ihm etwas gegen den Strich geht) oder ein schulterzuckendes „aber Sie wissen doch, dass es ADHS hat“ (was ich definitiv als Problem anerkenne, aber auch nicht dazu berechtigt, ob der Diagnose die Hände in den Schoß zu legen). Gerne kommt auch der Ball zurück in Form von „also wenn es sich richtig für eine Sache begeistert, dann macht es ganz toll mit“ (aha, mein Unterricht muss also motivierender sein, damit das Schätzchen nicht die Mitschüler drangsaliert oder durch Störungen aller Art den Unterricht schmeißt). Wir haben an unserer Schule fraglos viele fantastische, engagierte, unterstützende Eltern, aber denjenigen, die sich absolut für nichts verantwortlich fühlen, kommen wir in keinster Weise bei.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Danke für die Bestätigung und detaillierten Aussagen. Es ist leider so richtig.

Und – richtig schlimm ist doch, dass dieses „Schema“ flächendeckend ist.

Benehmen sich Kinder und Eltern nur bei mir so – mein Ding, meine Verantwortung, ich muss was ändern.

Sonst – eher ein katastrophales Versagen von sehr vielen Lehrkräften an sehr vielen Schulen in sehr vielen Städten und nahezu allen Bundesländern – gleichzeitig.

Achtung – Verschwörungstheorie:

Selbstverständlich haben wir uns mit Hilfe der Wattestäbchenindustrie, die das Corona-Virus in Umlauf brachte, bevor die Einweg-Wattestäbchen verboten wurden, noch einmal richtig Kohle machen konnten.

Da wir das System Schule schon lange für desaströs halten und mit Kindern eh nicht viel anfangen können, haben wir Lehrerparties gmacht und Viren gewichtelt, was das Zeug hielt.

Ziel – lückenlose Entlarvung der katastrophalen Schulsituation.

😉 😉 Ich liebe Verschwörungstheorien. 😉 😉

Zum ADHS – es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen ADHS und schlechtem Benehmen.

Ich bin inzwischen soweit, dass ich das auch im Elterngespräch sage.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Riesenzwerg wir verstehen uns meistens, obwohl es nicht so immer scheint.
 
Ich teile meistens ihre Meinung und ich verstehe ihre Lage sehr gut.
 
Ich als Elternteil empfinde oft das Gleiche wie Sie und zwar wegen den gleichen Gründen.
 
Weil so eine Umgebung passt meinen Kindern auch nicht.
 
Bei den Gruppenarbeit machen die überwiegend den ganzen Arbeit alleine, weil meisten Mitschüler kein Bock darauf haben.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

„oft genug ja gar nicht können“

Schon wieder sehr Realitätsnah. Sehr viele können das nicht, weil sie erst um 19 Uhr oder später nach Hause sind um das Brot zu verdienen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dennoch behaupte ich jetzt mal – Eltern haben eine Verantwortung.

Oder müssen wir in die Richtung zurück – Lehrys dürfen keine Kinder haben, denn sie müssen sich um die vielen anderen kümmern?!

Auch Lehrys fehlt nach einem langen Tag mit den Kindern anderer Leute (sehr böse, ich weiß) die Kraft – für die eigenen Kinder, das eigene Leben, die Erholung, die Vorbereitung auf den nächsten Unterrichtstag.

DESWEGEN MUSS AUCH DIE WIRTSCHAFT RAN! Verdammt noch eins!

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Dennoch behaupte ich jetzt mal – Eltern haben eine Verantwortung.“

Eltern haben eine sehr große und entscheidende Verantwortung.

Aber dann kommen immer wieder einige Lehrer, die behaupten, sie seien für mein Kind verantwortlich.

Das kann ganz schön erschreckend wirken.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sorry, aber wenn man gar keine Zeit für eigene Kinder hat, dann sollte man sich überlegen, ob es eine tolle Idee ist Kinder zu bekommen.
Das soll jetzt kein Angriff auf Eltern sein oder sowas. Aber mal ein grundlegender Gedanke.
Kinder brauchen viel Zeit. Kinder brauchen Nähe und soziale Kontakte. Kinder brauchen Zuwendung. Wenn man komplett Null,Nichts an Zeit dafür zur Verfügung hat … Warum will/hat man dann Kinder?

Ich sehe zwar schon die Downvotes – juckt mich aber nicht.
Eine Antwort dazu wäre aber nett – ganz ernst gemeint.
-> Ist es wirklich zu viel verlangt mal mit den eigenen Kindern etwas zu üben oder die Hausaufgaben anzusehen. Zumindest mal, ob sie gemacht werden? Das beansprucht jetzt nicht soo viel Zeit. Wenn die nichtmal vorhanden ist …
Aber ja, die Realität ist halt anders … Dann braucht man sich aber auch nicht als Elternteil wundern, wenn der/die SuS halt nichts macht und nichts hat. Beschweren ist immer eine Beschwerde gegen sich selbst in solcher Situation.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

„Sorry, aber wenn man gar keine Zeit für eigene Kinder hat, dann sollte man sich überlegen, ob es eine tolle Idee ist Kinder zu bekommen.
Das soll jetzt kein Angriff auf Eltern sein oder sowas. Aber mal ein grundlegender Gedanke.“

Hm..
 
ich würde nie auf den Gedanken kommen, den Leuten zu sagen…
 
wisst ihr, ihr hättet nie Kinder bekommen sollen, weil sie nicht gründlich und mindestens 20 Jahre im Voraus, eingeplant haben, wenigstens 1/3 ihres Lebens (unter Bedingung, dass man so lange gesund und munter bleibt) sich den Kindern zu widmen, ihre Arbeitsbedingungen, Eheverhältnisse, finanzielle Lage, Lebensbedingungen, wirtschaftliche Lage usw.
 
Ich wusste es nicht, dass man heute sogar Prophezeiungkugel dabei haben muss, um die Kinder bekommen zu dürfen.
 
Aber sagen wir so, ich verstehe was Sie meinen. Trotzdem ist es nicht in Ordnung wieweit ein Thema über Bildung, Schule und Lehrschaft vs. Elternschaft geht.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nein, das nicht. Darum ging es mir auch nicht.
Kinder brauchen Zeit. Das ist nunmal so und sollte doch jeder/jedem bekannt sein.
Wenn man die Zeit nicht aufwenden kann (oder will?), dann kann das Kind natürlich nichts dafür. Das muss auch irgendwie abgefangen werden, soweit möglich.

Von überforderten Eltern (was Sie wohl eher meinen/ansprechen) rede ich noch nichtmal. Die stellen normalerweise eher weniger Forderungen, sondern sind um jeden Tipp froh und versuchen zumindest ihr Bestmögliches. Die sind dann aber auch nicht völlig überrascht, wenn etwas nicht optimal bei den Kids in der Schule läuft. Das sehen die Meisten realistisch. Zumindest meine Erfahrungen soweit.
Einigung: Beidseitig das Beste zu versuchen.

Die Verantwortung und die Aufgaben der Erziehung und Hausaufgabenkontrolle bzw. Erledigung der Hausaufgaben, das Material/“Ranzenpacken“ und die Pausenbox aber selbstverständlich auf die Schule (v. A. unter den derzeitigen Rahmenbedingungen) zu schieben … Ist halt doch eine ganz andere Nummer.
Die Schule hat eine Teilaufgabe dazu zu erfüllen. Das sehe ich persönlich auch so. In wieweit das geht, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Also (leider) oft nicht so viel möglich. Das gilt natürlich auch für die Eltern.
Aber die Einstellung dazu sehe ich persönlich als sehr wichtig und bleibe dabei: Beschweren ist immer eine Beschwerde gegen sich selbst in solchen Situationen.
Eltern, die das überrissen haben, beschweren sich auch nicht bei der Schule/den LuL – sondern fragen um Hilfe/Tipps.
Damit kann man zumindest mal arbeiten.

Das „Arbeiten mit dem Kind“ ist ein Gemeinsames anliegen. So sollte es auch sein. Das sollte kein Schuld-Herumgeschiebe („Lehrschaft gegen Eltern“) sein.
Ist es aber oft. (Auch rechtlich klagend/drohend)
-> Bspw. Abnahme von Handy
-> Fehlzeiten/Freischreibung vor Ferien wg. Urlaub
-> Zu spät kommen/Zeit überziehen
-> Corona(maßnahmen)
-> Toilettengang
-> Aufgabenbearbeitung (Hausaufgaben)
-> Aufsichtspflicht(-verletzung)/ Urheberrecht/Distanzunterricht Camera/usw. vs. „Freiheiten“
-> Usw. Usf.
–> Dazu gibt es immer wieder mehr als genug Klagefälle und graue Eckchen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Schule – nicht jede einzelne Lehrkraft – sollte Härtefälle unterstützen.
Oder wollen Sie jeden Tag neben Unterrichtsvorbereitung, Organisation von mit Ihrem Unterricht verbundenen Dingen, Korrekturen, normalen Gesprächen/Telefonaten, Konferenzen auch noch die umfassende Unterstützung von benachteiligten Kids übernehmen, damit diese annähernd gleiche Chancen erhalten?
Mein Tag hat 24 Stunden. Wie viele hat denn Ihrer? 36?

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Mein Tag hat 24 Stunden.“ Nein. Es muss heißen, mein ARBEITStag hat 8 Stunden, 45 Minuten.

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Sie haben überhaupt nicht verstanden, was gemeint war: Eltern sollen ihre Erziehungskompetenz wieder wahrnehmen.
Damit in der Grundschule (und den weiterführenden dann auch) eben die Unterrichtszeit nicht für die Vermittlung von Grundkompetenzen, die eigentlich vorausgesetzt werden dürfen, verplempert wird.
So wie schon vor Jahren an unserer ersten GS in Berlin geschehen: 20 Minuten gingen häufig dafür drauf, überhaupt erst mal einen Zustand herzustellen, in dem Unterricht stattfinden konnte. Da blieben dann von der Stunde nur noch 25 Minuten. Rechnen Sie das auf’s Jahr hoch, dann verstehen Sie, warum die Anforderungen nach unten angepasst werden müssen.
Einer der Lehrer hat mir viel später, als wir längst kein Kind mehr an dieser Schule hatten, gesagt: „Ich verstehe nicht, warum die Eltern ihre Kinder an dieser Schule lassen oder sie nicht wenigstens nach der 4. Klasse herausnehmen.“
Aber in der Regel begreifen Eltern das System erst spät und vertrauen der Schule, dass den Kindern dort die essentiellen Kenntnissen und Fertigkeiten vermittelt werden.

Ich war lange Elternsprecherin und auch Bezirkselternausschuß -Vertreterin und hatte dann nach einigen Jahren etwas Einsicht in die Dinge. Allein, wie lange es gedauert hat, bis ich Begriff, wieviel Unterricht tatsächlich ausfiel. Das wurde in einer derartigen Dreistigkeit verschleiert – nein: gelogen, da ja z.b. alle dauererkrankten LuLs immer mitgezählt wurden. Oder der Vertretungsunterricht, in dem gar keine adäquate Vertretung stattfindet, d.h.: eigentlich ausfällt.

All diesen versäumten Unterricht holen Eltern, so sie können und wollen, zu Hause nach. Dafür werden deren Kinder dann als „privilegiert“ beschimpft und ihre eigentliche Berechtigung haben sie maximal darin als Sozialschmiere zu fungieren, damit sie den ,“ach so benachteiligten“ Kindern gutes Sozialverhalten vorleben sollen, also den Lehrern einen Teil der Erziehungsarbeit abnehmen sollen. Eben jene Erziehungsarbeit, die die „ach so benachteiligten“ Eltern nicht leisten können oder wollen.

Sorry, dafür gebe ich meine Kinder nicht mehr her und alle anderen, die verstanden haben, auch nicht.

Wir haben es dann wie die anderen gemacht, die sich damit nicht abfinden: wegziehen in einen sehr bürgerlichen Stadtteil bzw. nicht-öffentliche Schule wählen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

So läuft es.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Also ist der Weg, die Eltern zu entmündigen?!

Ich wende mal einen Trick an, den ich von 447 habe….

Eltern können nicht; Lehrer wollen nicht = Pech gehabt! (?) wird zu

Eltern wollen nicht, Lehrer dürfen nicht = Pech gehabt!

Hausaufgaben sind zu Hause zu machen. Was habe ich als Lehrkraft dort zu suchen?

„Den Eltern wieder endlich mehr Verantwortung zu übertragen, bedeutet ja letztlich nichts anderes, dass sich Lehrer wieder mehr aus der Verantwortung stehlen wollen. Das ist wie gesagt der komplett falsche Ansatz. Ich finde das furchtbar egoistisch.“

Ich finde, es ist die logische Konsequenz aus der der seit Jahren dauerhaften Überlastung.
Es geht nicht, die Überlastung/Überdrüssigkeit/Unfähigkeit/Unwillen/Unkönnen von Eltern auf fremde Personen – die ihr Einkommen mit Unterricht bestreiten – zu übertragen.

Wenn doch – dann bitte auch das Kindergeld auf mein Konto!

Böse – aber frustriert über solche Aussagen.

Und wieso wird der Faktor Wirtschaft = Arbeitgeber = Verantwortlicher für die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung IMMER aus der Verantwortung herausgenommen?

agi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ich denke es war so gemeint, dass Eltern die Verantwortung für das Sozialverhalten und die generelle Einstellung der Kinder zur Schule übernehmen sollen. Das halte ich auch für richtig. Das hat auch nichts damit zu tun ob man bildungsfern ist oder nicht, deutsch spricht oder nicht.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Naja, an unserer Schule machen auch die Kolleginnen Teilzeit, die kleine Kinder haben, um sich ihnen mehr widmen zu können und, ja, weil sie es sich bei unseren Gehältern leisten können. Das sagen sie selbst. Die jungen Kollegen ohne Kinder erlebe ich hingegen eher in Vollzeit.

mama51
1 Jahr zuvor

Die jungen Kollegen ohne Kinder erlebe ich hingegen eher in Vollzeit.

Ja, denen ist dann zuhause vielleicht langweilig? Menno!
Im Ernst: Die sparen für die Zukunft, für Familiengründung oder „warum auch immer“!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Ich glaube, es geht hier mehr darum, dass sich die teilzeitarbeitenden Kollegys mit Kindern um ihre Kinder kümmern wollen. …. 😉

Und wenn denen zu Hause langweilig sein sollte – im Ernst – freuen wir uns drüber, sonst wäre der LK-Mangel ja noch viel, viel größer!

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Sissi
1 Jahr zuvor

Warum stehen die Mädels dann nicht Schlange und wollen alle Lehrerin werden ? Und weil wir ja eman- und frauzipiert sind, nicht auch die Jungs- sie können ja auch Papazeit und Teilzeit genießen –
bei dem horrendemSalaire 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Die Jungs tun das nicht, da man sich im Privatleben (!) die unfassbare unsexyness (Spießig, Beamtenruf, Neidruf, Besserwisser Beruf usw. – alles das Gegenteil von dem, wonach Frauen die zählen WIRKLICH wählen, egal was sie nach Aussen sagen) des Lehrerberufs „leisten können“ muss. Indem man andere, attraktive Persönlichkeitsmerkmale mitbringt oder entwickelt.

Für den „Aufwand“ des Lehrerweges kann man auch Arzt oder Anwalt werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Geht's noch?
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Steile Thesen aus dem Paulanergarten.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

🙂 Uiii – das war mir so nicht bewusst.
Aber, wenn ich da an die männlichen Refs denke……das hat mir noch keiner erzählt.
Dagegen war z.B. meine Tochter unsterblich in einen Lehrer verliebt; mein Kommentar: kein Wunder….
🙂
Anderes Bsp.: Referendarin, langbeinig, rotblond, ( erreichte selbst 31 Jungs ) stoff- und päd.fit, UND kommt wieder, UND Sissi kann reduzieren,
weil nicht zuletzt, sie ungebunden ist, weil viele Männer, die von ihnen genannten Eigenschaften zT auch ihr/ Frau unterstellen.

PS: Was den Aufwand ( ohne Facharzt, das wären dann nochmal mind. 5Jahre, angeht ) stimme ich Ihnen zu.
Aber ehrlich gesagt: Auch wenn Ärzte – in jeder Hinsicht noch so attraktiv sind, wenn sie Ihren Beruf leben, so führt das genauso oft zur Trennung wie bei Lehrers – bes. in den letzten Jahren.
Mann wie Frau muss diese Lebensumstände wollen-mögen, bisher haben wirs geschafft.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Sicher, da haben Sie Recht – ich habe das jetzt auch extrem runtergebrochen.

Mir geht nur seit Jahren schon diese (oft zur Sommerzeit aufploppende :- ) ) Scheindebatte von „meahrt Männah solltähn Lähra werden, waruuum tun die das nicht???“ auf den Keks.

Da gibt es eben konkrete Gründe für, die im Fall des Lehramtsstudiums auch wirklich ganz konkrete Gründe sind.
Und wenn das denn so wichtig wäre (was es m.M.n. nicht ist) – dann muss man nur den Status heben und Karriere einbauen, dann kommen die Kerle schon von selbst
Aber so „wichtig“ ist es dann auch wieder nicht. 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Solang mein Prachtexemplar nicht auch noch anfängt zu lehrern –
ist alles in Ordnung 🙂

Tina
1 Jahr zuvor

Als Alleinerziehende konnte ich mir Teilzeit nicht leisten. Da verdient man an der GS zu wenig um alles bezahlen zu können. Urlaub war fast nie drin.

MeinSenf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tina

Das geht nir ebenso, obwohl ich nicht an der GS arbeite. Ich frage mich aber ernsthaft, wie lange ich das noch durchhalte.

Lanayah
1 Jahr zuvor

Alleinerziehende Kolleginnen? Bestimmt nicht. Denn von einem halben Lehrergehalt kann man keine Familie ernähren. Da dürfte der Verdienst des Mannes sicher eine Rolle spielen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Alleinerziehend, Stunden reduziert, zwei Kinder…. nicht ich, aber ein Kollegy mit Gebärmutter.

Klappt!

Allerdings zahlt der Vater der Kinder auch seine Alimente. Regelmäßig und ohne Gericht.

nurmalso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Doch, geht. Kommt auf die Prioritäten an. Habe Kindergarten- und Grundschulzeit des eigenen Nachwuchses durchaus in Teilzeit überlebt. Und Halbwaisenrente war erheblich weniger als Alimente. Dadurch bis heute kein Wohneigentum, damals uraltes Auto, Urlaub nur mit Fahrrad um die Ecke und Konto ständig in den Miesen. War es wert.

BeWa
1 Jahr zuvor

Die LuL, die Verantwortung an die Eltern zurückgeben möchten, meinen damit sicher nicht eine Verantwortung zum Vermitteln von Unterrichtsstoff.
Eltern haben doch eine Erziehungspflicht insofern, dass das Kind überhaupt die Fertigkeiten und Fähigkeiten haben sollte, um den Unterrichtsstoff aufzunehmen – ohne mit seinem Verhalten andere Kinder zu stören.

LuL müssen also auf Grundlagen aufbauen können. Aus dem Aufbau dieser Grundlagen verabschieden sich Eltern zunehmend.

Das kann ich aus VORschulsicht so bestätigen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  BeWa

Tja, wenn zuhause nicht die nötigen Aufgaben gemacht werden und nicht die nötigen Sachen eingepackt werden und nicht die nötigen Sachen wiederholt und geübt werden oder gar die nötigen Sachen noch gar nicht vorhanden sind, dann würde ich all das schon ganz gerne in Elternhand übergeben wissen. Alternativ bräuchte ich in allen Haushalten bitte ein Einzelzimmer für meine Besuche und eine Kontovollmacht für diverse Einkäufe, das kriege ich sicher auch noch unter.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hahaaa! Bei „Kontovollmacht“ kriegen manche plötzlich ganz weiche Daumen!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  BeWa

Das war doch nie anders, nur jammerten die Lehrer früher darüber nicht so viel, sondern nahmen ihre Aufgaben an. Es gab allerdings auch weniger Beschränkungen.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

@Lessi

Haha 🙂 – das habe ich mich auch schon mal gefragt …

Fehlt nur noch (mit Kosename): Stinkender Storchschnabel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruprechtskraut

Und wenn’s hier nicht gut läuft, bringt der seinen großen Bruuuudaaaa, den Titanwurz, mit … und der macht uns dann „färtich“ mit seinem „Duft“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Titanenwurz
😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Hoffentlich gibt es bald ein Baldrian – können wir wohl alle gut vertragen…;)

Oder ein Kanabisschen… laut aussprechen!

Einen Grün-Kohl 😉

Stiefmütterchen, Tollkirsche, Fingerhut, Sonnenblümchen, … Johanniskraut, …

Der Clown war’s, nicht ich. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Doch!
Eltern nahmen ihre Pflicht nur mehr an.
Deswegen brauchten wir nicht zu jammern!

Es ist k e i n (weiterführender) Unterricht möglich, wenn die Hausafgaben bei der Hälfte der Klasse fehlen!

Die eine Hälfte (1) macht Quatsch, weil sie sich langweilt – kann nicht teilhaben, weil Aufgaben nicht gemacht.

Die andere Hälfte (2) kommt wegen Hälfte 1 kaum zum sinnvollen Vergleichen und können nicht teilhaben, weil andere ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und nun Quatsch machen aus Langerweile.

Die dritte ( 😉 ) Hälfte versteht nicht mehr, worum es geht, denn sie können wegen Hälfte 1 und 2 nicht teilhaben!

Wie stellen Sie sich das vor?

Und d a f ü r bin ich nicht verantwortlich!

Ich muss didaktisch, pädagogisch flexibel auf Tagesgeschehen und Stundensituation reagieren.

Und darf dabei keine falsche = unangenehme Entscheidung treffen.

(Meist läuft es darauf hinaus, dass die HA im Nebenraum nachgeholt werden müssen – Aufsicht? Nebenbei.

Aber dass ich die Kids zwinge, ihre Aufgaben zu machen, ist schon eine falsche Entscheidung…), denn

… das Telefon steht dann nicht still.

Es gab mal den Begriff der Beschulbarkeit..

Kein schönes Wort – aber bedeutungsvoll.

BeWa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Das glaube ich (aus Kitasicht) nicht, habe LuL aber auch nie als besonders „jammernd“ erlebt.

Bei dieser vernichtenden Bildungsstudie hatte ich 2 Aha-Erlebnisse:

1. „Zuhören“
Hat mich als Schwerpunkt überrascht und „gefreut“, weil ich mir darüber schon lange viele Gedanken mache. Es hat sich nämlich deutlich etwas verändert und eben nicht zum Besseren. Die Kinder werden mehr als früher mit „Gerede“ überspült, aber trotzdem – Oder genau deswegen! – nehmen die kommunikativen Fähigkeiten ab. Bei Deutsch als ERST-Sprache!

2. „Zeitraum“.
Für die letzten 10 bis 12 Jahre kann ich einen ähnlichen Leistungsabbau im Elementarbereich bestätigen – hier bei den Basiskompetenzen der Kinder.
Also nicht erst seit Beginn der Pandemie.

Zu Hause wird immer weniger gezielt und wiederholt geübt – z.B. einen Reißverschluss zu schließen oder mit Besteck zu essen. Uns werden 4jährige vom Auto in die Kita getragen, die haben keine Schuhe an. Die brandneuen Schuhe werden mit Preisschild zur Garderobe gestellt. Online gekauft und das Anziehen wurde mitnichten geübt.

Eltern um die 30 fragen mich, was sie mit ihren Kindern so machen können. Ich schlage vor: Wald + Balancieren und Klettern, Radfahren, Vorlesen nicht nur zum Einschlafen, Tischspiele usw.
Reaktion:
Wald/Rad => immer so schlechtes Wetter.
Vorlesen => findet das Kind langweilig.
Tischspiele => „Oh, Gott – Fand ich selbst als Kind schon langweilig.“

Nicht langweilig und wundersamerweise wetterunabhängig ist es, die Kinder irgendwo hinzukarren, wo sich andere mit ihnen beschäftigen. Und dann warten die Eltern eine Stunde und daddeln dabei auf dem Handy.
Und für’s Wochenende gibt es ein Freizeitpark-Jahresabo.

In der Kita können wir darauf noch reagieren, weil die Kinder heutzutage länger als früher in den Einrichtungen sind und eine ganzheitliche, eher generalistische Förderung der Persönlichkeit ohnehin unsere Kernaufgabe ist.
Wir haben z.B. bei uns Bring- und Holzeiten verkürzt, um mehr Zeit mit allen Kindern zu haben => für’s Üben der Alltäglichkeiten. Also das, was früher in den Elternhäusern passierte.

Die LuL müssen aber in erster Linie etwas „vermitteln“ und dafür müssen sie auf bestimmte Grundlagen bauen können.

Aber nicht alle Kitas können es bis zur Einschulung schaffen, die nötigen Basiskompetenzen zu vermitteln, weil sie z.B. durch einen hohen Migrationsanteil mit Sprachförderung beschäftigt sind und oft genug auch mit Heilpädagogik, wofür kaum EuE ausgebildet wurden.

Und dann werden Kinder eingeschult (Ohne psychische Probleme und ohne Migrationshintergrund!), die können den Stift nicht richtig halten, können nicht zuhören, haben kein Konzept von „Üben“, keine Frustrationstoleranz und die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne von 4jährigen (wie diese vor 10 Jahren mal waren).

Wenn die Korrektur all dessen Aufgabe von LuL sein soll, dann kann man doch das Vermitteln von Lehrstoff im ersten Schuljahr vergessen – auf Kosten der „beschulbaren“ Erstklässler. Von da an werden die ungelösten Probleme resultierend aus mangelnder Schuleignung bis zum Schulwechsel weitergereicht.
Und „Schulwechsel“ heißt bitte sehr „Transition zum Gymnasium“.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  BeWa

So bitter und so wahr!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Aufgabenverteilung zu meiner Kindheit:

Eltern
-Grundlegende Erziehung (Benehmen, Waschen)
-Grundlagen der Bildung (Vorlesen, Wochentage, Monate, Tage im Jahr)
-Ab Schuleintritt etwa 70% der Erziehung fürs Leben
-Unterstützung der Schule durch Hausaufgabenhilfe, Üben mit dem Nachwuchs wenn etwas ansteht usw.

Schule
-Bildung in immer größerem Umfang von lesen, schreiben und rechnen und mit der Zeit zu Biologie, Physik, Chemie, Sozialkunde, Geschichte usw.
Gesteigert im kleinen Portionen und nicht nur gepaukt sondern teilweise auch mit viel Spaß.
-Erziehung durch Regeln, durch das Erlernen von Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft und Kritikfähigkeit. Kurz es wurde eben erwartet, dass man lernt, man erhielt Noten und Rückmeldungen die zwar nicht immer nur positiv waren, dafür aber ein realistisches Bild des eigenen Verhaltens und der eigenen Leistungsfähigkeit waren.

Das kam jedem normal vor. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass es ohne Lernen geht, niemand fand Noten Böse, niemand fand Regeln schlecht. Am wenigsten unsere Eltern.
Es kam auch niemand auf die Idee, dass die Schule die Erziehung vom Grüßen, über die richtige Weise die Kleidung zu tragen bis hin zu Körperhygiene auch noch komplett von den Eltern übernehmen sollte.

Dann kamen zwei neue Entwicklungen, welche zu unseren heutigen Problemen führten.

Zunächst vereinnahmte die Wirtschaft ihre Arbeitnehmer und damit die Eltern immer mehr. Wenn beide Eltern heute voll Arbeitstätig sind und die Forderungen der Arbeitgeber nach Motivation, Flexibilität usw. erfüllen wollen dann bricht eben Zeit für Erziehung, Hausaufgaben, Das Vorlesen und Beschäftigung mit den Kindern weg.
Da unsere Politik schon seit Jahren gegenüber den Forderungen der Wirtschaft fast vollkommen machtlos ist, sollte dieses Problem einfach dadurch gelöst werden, dass die Kitas und Schulen zusätzlich zu Ihren Aufgaben noch große Teile der Erziehungsaufgaben des Elternhauses mit übernehmen

Parallel dazu baute man dieses Erziehungssystem aber nicht etwa aus. Man begann intensiv daran zu sparen.

Jedem Bauern ist klar, wenn ich früher zwei Esel hatte um die Last zu tragen und heute habe ich einen Esel an den Nachbarn verkauft und will meine komplette Last jetzt mit dem verbliebene Esel alleine Transportieren, dann ist es nicht sinnvoll diesen Esel auf halbe Ration zu setzen.

Leider scheint werden unsere Politik im Allgemeinen noch die KMK im Besonderen aus der Landwirtschaft zu stammen.

Der bewährte Lösungsweg hier ist es schulische Anforderungen still und heimlich zurück zu nehmen, damit das Ergebnis besser aussieht, Fehlentwicklungen mit Pädagogik zu zu kleistern.
Was die Kinder können keine Regeln mehr einhalten? Regeln sind eh Fesseln die die Kinderseelen einengen. Wir wollen freie Menschen erziehen.
Was die Noten werden immer schlechter? Noten machen Kinder nur traurig weil sie vergleichen und Druck erzeugen. Am besten weg damit.

Die zweite Standardlösung der KMK liegt im abwälzen auf die Lehrer. Immer mehr Aufgaben bei gleichen Zeitvorgaben, gleichem Personalstamm und gleichem Löhn. Wenn dann das zu erwartende Ergebnis herauskommt auch noch das Abwälzen der Schuld. Die LuL sind eben unmotiviert, immer nur am Jammern…

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Aufgabenverteilung zu meiner Kindheit:“

Wann war das? Die Zeiten haben sich etwas verändert, finden Sie nicht? Ich erinnere mich (70-er), alle haben bis 15 Uhr, höchst bis 16 gearbeitet, und nicht wenige Mutter waren nicht Berufstätig. Viele Familien sind mit anderen Familienmitglieder zusammengelebt (Oma, Opa, Tante..)
 
Kindergarten gab es kaum. Viele heutige Kinder sind gerade das Produkt der Kinderkrippe- und Kindergartenerziehung. Leider.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und da hammas wieder! ARBEIT ARBEIT ARBEIT in der Wirtschaft.

DAS hat sich verändert und zu der ganzen Misere geführt. Niedriglohnsektor – danke Politik und Wirtschaft.
Billiglohnsektor – dito.

So kann das einfach nicht funktionieren. Geht nicht – ist auch nicht angewachsen! 😉 (Kennerys des Kängurus werden das verstehen 😉 )

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich kann nur zustimmen – allso die volle Zustimmung!

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich bin in der damaligen DDR großgeworden. Dort haben in ca. 90% aller Familien beide Elternteile Vollzeit gearbeitet. Fast alle Kinder haben Krippen, Kindergärten und später den Schulhort besucht und waren später sog. Schlüsselkinder. Dies hat jedoch nicht zu solch eklatantem Schulversagen geführt wie Sie es beschreiben. Kita- und Krippenbesuch kann also nicht ursächlich für Schulversagen sein.
Im Unterschied zu heute wurden früher jedoch sowohl in der DDR als auch in der BRD die Eltern viel stärker in die Mitverantwortung für die schulische Bildung und in die Hauptverantwortung für die Erziehung ihrer Kinder genommen. Das häusliche Üben von lesen und schreiben war selbstverständlich, ebenso die Kontrolle von Hausaufgabenheft und Mappe, bis das die Kinder selbstständig konnten. In der DDR mussten aufgrund der Berufstätigkeit der Eltern die meisten Kinder früh deutlich mehr Eigenverantwortung übernehmen und konnten daran wachsen.
Ich halte wenig davon, Eltern zu entmündigen, indem man die erzieherische und schulische Bildung komplett in die Schulen verlagert. Eltern, die ihren Aufgaben aus welchen Gründen auch immer nicht gewachsen sind, muss Unterstützung und Anleitung gegeben werden, damit sie den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht werden können, und sowohl Staat als auch Schule müssen die häusliche Unterstützung der Kinder einfordern, so wie es auch im Grundgesetz steht: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

@Mika

„… so wie es auch im Grundgesetz steht: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

Deswegen ist der Begriff „Erziehungsberechtigte“ für manche (immer mehr?) Menschen wohl so irreführend und es wird dann als lockeres Angebot (= kann man ja folgenlos ablehnen bzw. noch bequemer: ignorieren) verstanden? 😉

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Viele Eltern klagen, dass ihre Kinder gerade dieses ungezogene Benehmen aus dem Kindergarten haben. Kaum eine Mutter oder ein Vatter wird es erlauben, dass das Kind ganzes Haus kaputt macht, spuckt, herumschreit, tritt, wild herumtobt, keinen respektiert, jeden haut und so jeden Tag den ganzen Tag und zwar volle 6 Jahren bis zur Einschulung.
 
Wir alle stehen in diesen Chaoskreislauf in der Verbindung. Es gibt keinen Schuldigen, auf dem man mit dem Finger so richtig zeigen kann. Finden Sie nicht?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ähm, Sie haben Recht. Niemand erlaubt es – trotzdem ist es in vielen vielen Haushalten/Familien tatsächlich so.

Schülerys schlagen ihre Eltern – selbst erlebt.
Sie beschimpfen sie mit Wörtern, die ich weder aufschreiben noch an die ich denken möchte.
Sie benehmen sich „zum Glück“ oft bei gemeinsamen Gesprächen genauso wie zu Hause – keinerlei Differenzierung, kein Gespür, dass sie sich woanders anders – eben besser, gut – verhalten müssen.

UND NEIN – ich schere nicht alle über einen Kamm – ich weiß zu differenzieren.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Genau so erlebe ich es auch! Interessanterweise haben manche Eltern aber auch kein Gespür dafür, dass dieses Verhalten eben nicht normal ist. Nein, tatsächlich reden nicht alle Kinder in Elterngesprächen ständig dazwischen , fahren ihre Eltern mit „Du nervst!“ an oder knuffen ihre Eltern, weil sie keine Geduld mehr haben und gehen wollen. Wenn Eltern dann halb entschuldigend die Hände heben und mit einem schiefen Lächeln „Kinder halt!“ sagen, könnte ich k…..!

Marc B.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und trotzdem, liebe Monika, versuchen Sie in ihren Kommentaren durchweg auf einen Schuldigen zeigen zu können.
In Vorleistung in Sachen Erziehung zu gehen (wie Schattenläufer gut zusammengefasst hat) wurden Eltern hier zurecht benannt. Es sind ja schließlich die eigenen Kinder. Das Argument hat ihnen sichtlich übel aufgestoßen, dass Sie gleich darauf auf die Kitas gezeigt haben. Und gehen Kitas nicht, ist es die Wirtschaft. Früher war das alles ja ganz anders *hust hust*
Da spürt man nun eine latente Panik, doch keinen Schuldigen außer sich selbst finden zu können.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc B.

Nein, leiber Marc, das versuche ich nicht.

Aber, hm, es ist erstaunlich, wie krampfhaft einige Lehrer hier die ganze Schuld entweder auf die Politik oder auf das Elternhaus verschieben wollen.
 
Bildung ist Lebensstiel. Es fängt nicht mit der Schule an und es hört nicht mit der Schule auf.

Das ist überwiegend Gedanke in unserem Elternhaus.

Aber das sollte niemanden, besonders nicht den heutigen Schulen und heutigen gesellschaftlichen Lebensstiel ein Alibi geben.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc B.

Formulieren wir bisschen um.

Dass ich z.B. den vorherigen Post in die Sinne schrieb… was wollt ihr Eltern, Bildung liegt nicht nur an Schulen, sondern auch an Elternhaus…
Die Hälfe dieses Forums würde jubeln wollen.

Und das zeigt, dass etwas doch in ganzem öffentlichen Bildungssystem nicht stimmt.

Schreibe aus Erfahrung.
 
Lob sehr willkommen, aber nicht ein bisschen Kritik. Wer hat dann das Monopol über die Kinder und ihrer Bildung und damit auch Zukunft, heute?

Eine gute Frage, finden Sie nicht?
 
Wenn schon Noten, dann sollten sich Lehrer unbedingt von Schülern auch benoten lassen.
Aber hier, in diesem System kommt das nicht in der Frage. Stimmt?

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc B.

„Aber hier, in diesem System kommt das nicht in der Frage. Stimmt?“

Ich meinte damit flächendeckend. Keine Pilotversuche oder Einzelfälle.
 
Vielleich bewegt sich zukünftig auch etwas in dieser Richtung, dass so eine Praxis weitgehend akzeptiert wird.
 
Wäre gut.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Beispiel aus meinem Berufsalltag gefällig? Ich Erzieherin in einer Kita. Wir bringen unseren Kindern ( 3-5) gerade mühsam bei , dass man Streit mit Worten mit Worten löst, keine Schimpfwörter benutzt, nicht schlägt etc. Kind wird dann von der Mutter abgeholt, es kommt zum Konflikt weil es nicht nach dem Willen des Kindes läuft. Was macht das Kind es schlägt und beschimpft die Mutter. Die Mutter ist sichtlich überfordert reagiert nicht, sendet kein klares Stoppsignal…sie nimmt es hin, kommuniziert nicht mit dem Kind. Aber es ist ja laut ihnen meine Schuld, dass das Kind sich so benimmt. Vielen Dank auch für die Wertschätzung meiner Arbeit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Das ist so furchtbar und so furchtbar wahr.

Und wieder – es werden keine Grenzen gesetzt.

Ein Mensch ist kein Stuhl, auf den Kind eindreschen kann.

Aber wenn Mensch sich nicht als Mensch zu erkennen gibt und STOPP sagt, kann das Kind das nicht unterscheiden.

Auch ich sehe leider oft, wie Eltern sich behandeln lassen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Gibt es auch, ich weiß. Aber das sind Einzelfälle, oder wollen Sie behaupten, dass über 50%, 70% oder sogar mehr Kindergartenkinder so reagieren?
 
Weil, in diesem Fall, geht es vielmehr um heutige Gesellschaft, nicht um die einzelnen Eltern.
 
Etwas doch zu weit gegangen mit diesen einzelnen Beispielen, als ob sie für die meisten Kinder/Familien heute gelten.
 
Sie und ich wissen es, dass dem doch nicht so ist.
 
Problemkinder (Problemfamilien) gab es seit immer, auch in meiner (und Ihrer nicht?) Kinderzeit. Aber deshalb so einen Aufstand zu machen, spricht auch so einiges aus.
 
Ich sollte mich dann auch darüber beklagen, wie mein 1,1 Durchschnitt Gym Kind in der schlechtesten Klasse der Schule gesteckt wurde. Aber ich tue es nicht.
 
Wir alle wissen die Volksgeschichte (Weisheit) über den Fass voll von verfaulten Äpfeln und eine Gesunde darunter, oder? Naja, ich behaupte es, es ist nur eine Volksgeschichte.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Nö, stehen wir nicht. Jedenfalls nicht, wenn wir als Lehrer unser Pflichtprogramm sorgsam und gemäß unserem Diensteid vorbereitet haben und die Schüler dabei wie normale Menschen behandeln bzw. durch unsere Führung als Vorbild im Schulalltag mit erziehen.

Was darüber hinausgeht ist löblich und schönes Engagement, aber keinesfalls als Standart oder gar frecherweise noch als berechtigte Forderung (!) anzusehen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Noch bis 1977 durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ war. Aufgaben im Haushalt und in der Kindererziehung waren also klar der Frau zugeordnet. Erst 1977 trat das erste Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts in Kraft.“
 
So, nur nebenbei erwähnt. Die Zeiten haben sich verändert und zwar sehr. Der Staat ist ihren Aufgaben nicht gewachsen. Die Frauen haben Freiheit bekommen, aber keine Unterstützung was die Kinder großziehen angeht.
 
Und dann fallen wir alle in dieselbe Falle – den anderen zu beschuldigen für unser Freiraum für unser Spaßraum.
 
Und es geht überhaupt nicht um den Schuld, sondern und das heutigen Lebensstiel. Vor allem Spaß zu haben und zu konsumieren. Kein Elternteil, kein Kind und kein Lehrer, Erzieherin oder Politiker (Journalist!) ist davon ausgenommen.
 
Das Wissen? Sei nicht bitte lächerlich, lachen Leute, er/sie kann immer Influencer/in sein und super reich, ohne Physik- Kenntnisse zu erwerben.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Damit haben Sie Schattenläufer ja bestätigt – nur wenn…. mit Pflichten in Ehe und Familie vereinbar….

Allerdings sollte das (generell) für beide Partner gelten – nicht (ausschließlich) für die Frau.

Heute scheint es aber für beide Partner mit den Pflichten in Ehe und Familie (dazu gehören die Kinder!) nicht mehr weit her zu sein. Danke an die Reform.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Klar.
Ist vielleicht Schichtblindheit, aber ist das nicht (außerhalb enger Nischen) längst Normalität?
Außer „ganz unten“ und „ganz oben“ läuft das doch überall so mittlerweile.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ja.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

… und in der Regel vollziehen die Gesetze nur nach, was längst Realität geworden ist ! (1977)

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Zitat: „Die Frauen haben Freiheit bekommen, aber keine Unterstützung was die Kinder großziehen angeht“

Sie bemerken das selbst nicht einmal, oder?

Vollwertige, erwachsene Menschen haben Freiheit, EBEN WEIL sie die Verantwortung tragen!
(Egal ob Mann, Frau oder „identifiziere mich als XYZ“)

Das eine ist ohne das andere gesellschaftsweit nicht zu haben.
Oder eben nur so lange, wie die Überschüsse einer ansonsten funktionierenden Gesellschaft das gegenkompensieren können, man sich solche Illusionen also leisten kann.

Sich die Rosinen aus altem und neuen Rollenmodell rauspicken, das geht nur so lange, wie es zu verteilen die Überschüsse gibt.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

„Vollwertige, erwachsene Menschen haben Freiheit, EBEN WEIL sie die Verantwortung tragen!“

Das ist eine schöne und edle Parole, aber eben eine Parole.
Sie ist leider sehr oft von der Realität weit entfernt. Ich hatte Glück, Sie vielleicht auch. Aber viele Frauen doch nicht. Wir leben immer noch einen sehr stark geprägten man‘s world.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

„wie die Überschüsse einer ansonsten funktionierenden Gesellschaft das gegenkompensieren können, man sich solche Illusionen also leisten kann.“

 
Da haben sie den Punkt getroffen. Was ist so sehr funktional in unserer Gesellschaft?

Überverschuldete, konsumgesteuerte, empathielose (Corona) Gesellschaft ist etwas, was wir feiern sollen? Natürlich nicht.
 
Die (60er, 70er, 80er) Generation werden die kommende Veränderungen nicht so sehr zu spüren bekommen, aber alle danach, bestimmt und zwar gewaltig.

Und genau diese (unsere) Generationen waren dies nicht in der Lage aufzuhalten.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Die Ursachen für den Leistungsabsturz sind folgende:
1. Zu wenig Üben durch moderne Unterrichtsformen
2. Zu wenig Üben, indem die Schüler durch Ganztagsschule und zu viel Arbeiten der Eltern entzogen werden
3. Schreiben nach Gehör
4. Mehr Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen
5. Sinkender IQ (negativer Flynn-Effekt)
6. Zu wenig Bewegung durch Ganztagsschule

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

7. Zu viel Ablenkung, z.B.
durch Handy, diverse Medien (Filme, Videospiele usw.), sodass zum einen die Konzentrationsfähigkeit immer mehr abnimmt und zum anderen das Meiste, was mit Schule zu tun hat, für viele SuS schlicht uninteressant, unwichtig, überflüssig ist, egal was LuL sich einfallen lassen…

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Genau. Stark zu bleiben ist hart. Wie seit immer. Aber möglich. Auch wie seit immer.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Coole Thesen! Und jetzt bitte ordentliche Quellen, wo ich diesen Schwachsinn nachlesen kann.
BTW ….Punkt 5 amüsiert mich (da meinen Sie sich selbst, oder?)

Dirk Meier
1 Jahr zuvor

Hier finden Sie einen Artikel zum Flynn-Effekt. Es wäre schön, wenn Sie etwas höflicher im Umgang mit anderen Diskussionsteilnehmern wären.

https://www.zeit.de/2019/14/intelligenzquotient-hirnforschung-messwerte-bildung-gene-konzentration/komplettansicht

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das nenne ich stark verkürzter Form gut auf den Punkt gebracht.

Mo3
1 Jahr zuvor

Gerade in der Grundschule hatten wir immer mehr das Gefühl, dass viel auf die Bedenken der Eltern Rücksicht genommen wurde, dass ihre Kinder doch überfordert würden und damit das Niveau immer mehr sank. Statt die Kinder in Watte zu packen, sollte den Kindern etwas zugetraut werden und man sollte die Lehrer einfach machen lassen. Und die Dinge, die Zuhause geübt werden müssen (lesen, 1×1, Bundesländer, Gedichte auswendig lernen …) übt man halt als Eltern mit den Kindern (immer wieder). Soviel Zeit muss sein und das gehört dazu!

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Danke! Genau solche Eltern brauchen wir als Lehrkräfte und die Kinder. Wir erwarten gar nicht, dass die Eltern bei den Hausaufgaben durchgehend daneben sitzen oder auf jedem Schulfest helfen können.
Wir erwarten aber, dass die Eltern grundlegende Arbeitsweisen unterstützen, indem sie z.B. das, was Sie oben ansprechen, als grundlegende Lernaufgaben unterstützen. Dafür muss man als Elternteil nicht reich sein oder selbst gut in der Schule gewesen, man muss nur ein ernsthaftes Interesse am eigenen Kind haben. Wie Sie bereits schrieben: „Das gehört dazu!“

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Bei den gemeinsamen Mahlzeiten können die Eltern auch problemlos zwischen die Unterhaltung Kopfrechen- oder Buchstabierübungen einbauen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Oder mit ihnen Brett-, Karten- bzw. Würfelspiele spielen – also jetzt nicht während der gemeinsamen Mahlzeiten. (Gibt es die noch?)

Da wird das Rechnen nebenbei geübt. Auch die Frustrationstoleranz bekommt einiges zu lernen.

Wir haben u.a. Monopoly (jaaaa…) rauf und runter gespielt.

Auch unter uns Kindern. Klappt, wenn alle die Dpielregeln einhalten.

(Ach, die gibt’s auch? Die kann man lernen? – Jepp!)

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das würde ich persönlich nicht machen. Denn Kinder, die in diesen Bereichen eine Schwäche haben, bekommen dann möglicherweise einen Horror vor den gemeinsamen Mahlzeiten. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, weil mein Vater sowas zur Zubettgehzeit mit mir durchexerziert hat.

Eindeutige Familienzeit wie die Mahlzeiten sollte von Schule und Übungsaufgaben unberührt bleiben. Lernen kann nur, wer auch Nischen und Refugien für Entspannung und reine Geborgenheit hat und nicht immer und im letzten Winkel noch damit rechnen muss, mit Leistungsdruck überfallen zu werden.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Das klingt mehr wie ein Verhör und Abfragen mit Bloßstellen.
Das sollte es aber nicht sein. Einfach nebenbei Mathe abfragen und das Kind loben, wenn es sich verbessert hat. Ermutigen, statt erniedrigen ist hier das Stichwort.
Kinder wollen in der Regel lernen und sind per se erst mal wissbegierig. Das kann man frühzeitig schon dementsprechend fördern.
Wenn man dem Kind aber nur Negativsignale beim Essen gibt … Ist das natürlich nicht so sinnvoll.
Natürlich geht das auch vor/nach dem Essen. So als Ritual.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ist halt ein sehr schmaler Grat. Im Zweifelsfall würde ich tatsächlich dafür plädieren, eine andere Zeit dafür zu vereinbaren. Dann ist man auf der sicheren Seite.
Man selber mag es noch so „nebenbei“ finden – die meisten Kinder merken genau, wenn sie belehrt und geprüft werden. Wenn das dann ausgerechnet beim Essen stattfindet, wo das Kind ja an sich eigentlich gerne teilnimmt und obendrein auch gar keine Wahl hat, sollte man sich schon sehr sicher sein, dass es dem Kind nichts ausmacht. Als allgemeingültigen Tipp hingegen würde ich persönlich Nachhilfe beim Essen nicht unterschreiben.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Naja, ein bisschen sollte man sein eigenes Kind schon kennen…
Also mal ganz ehrlich. Sonst ist das Problem vielleicht an anderer Stelle.

Einfach nachfragen, ob es dem Kind was ausmacht oder probieren/als Ritual festigen. Ohne eben belehren und prüfen im Vordergrund. Man lernt gemeinsam. Soll der SuS/das Kind doch auch mal das Elternteil ausfragen. Warum denn nicht. Dabei lernt man passiv auch recht gut. Wenn man eine gute Bindung hat, dann kommt das Kind normalerweise auch und ist stolz, dass es in der Schule (und Zuhause) gelobt wird.
Das machen einige SuS im übrigen auch in der Schule so … Kommen und erzählen stolz, was sie Zuhause mit den Eltern gelernt haben und zeigen es auch gerne in der Schule dann.

T.Spantig
1 Jahr zuvor

Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
bezugnehmend auf den Artikel der Kollegin (Gymnasium) möchte ich mich ebenfalls zu bestimmten Dingen über das Schulsystem äußern.
Zu meiner und zur Geschichte meiner Frau, die ebenfalls an einer/meiner Grundschule arbeitet:
Auch wir kommen aus der ehemaligen DDR, haben dort “ Lehrer für untere Klassen“ studiert, in Sachsen gearbeitet und sind nach der Wiedervereinigung nach Wiesbaden gezogen und dort 12 Jahre an einer Privatschule gearbeitet. Inzwischen sind wir nochmals umgezogen und unterrichten nun in Niedersachsen an einer Grundschule.
Wir haben ( Jahrgänge 58/61 ) inzwischen „einige“ Kinder unterrichten und erziehen dürfen. Übrigens, die Ausbildung in der ehemaligen DDR war durchaus nicht schlechter als anderswo, auch wenn nicht immer alles Gold war, was glänzte!
Während das Niveau an der Privatschule in Hessen viel größer/ höher war, sind wir von den geringeren Anforderungen hier doch überrascht.
Kinder können an der Schule viel mehr leisten, als man allgemein annimmt.
Man muss sie nur richtig mitnehmen, sie als Freund/-in und Helfer/-in für das Lernen begeistern.
Mitunter darf man auch etwas schauspielern und sollte sich von starren, im Studium Erlernten, verabschieden.
Nicht jeder, nicht jede, der/ die sich für diesen Beruf entscheidet, wird und ist automatisch ein guter Lehrer, eine gute Lehrerin. ( P.S. Ich mag Gendern nicht )
Die Praxis, die unmittelbare Arbeit mit den Kinder entscheidet, ob man für den Beruf geeignet ist. Wenn jedoch die Arbeit zur Qual wird, wenn man merkt, dass man keinen Draht zu den Kinder und Eltern findet, dann sollte man die Schule schnell wieder verlassen. Da hilft auch kein Geschrei wegen des Lehrermangels.
Wir haben den schönsten Beruf der Welt, denn wir können viel bewegen, da wir Kinder und Jugendliche ein Stück auf ihren Lebensweg begleiten dürfen und dabei die Richtung beeinflussen. Eine sehr große Verantwortung!
Dieser Verantwortung waren wir uns immer bewusst, arbeiten nach den vielen Jahren noch immer gern an der Schule, obwohl uns seitens der Behörden Steine auf unseren Lehrerweg gelegt wurden.
Und deshalb zu unserem Schulsystem folgende Kritikpunkte und Vorschläge zur Veränderung:
Die Vielstaaterei ( Bildungshoheit der Länder ) im Schulsystem gehört auf den Prüfstand. Ziehst du in Deutschland von A nach B kann es passieren, dass dir als Kind deine bisherige Schulbildung nicht anerkannt wird oder, wie am eigenen Leib erfahren, dir als erfahrener Lehrer mit einer Anerkennung deines Studiums ( in Hessen ) in einem anderen Bundesland ( in Niedersachsen) diese Anerkennung nicht gegeben wird, du zuerst als Quereinsteiger (mit schlechter Bezahlung) behandelt wirst und dir nach einem langen Kampf mit den Behörden und Schreiben an Parlamente endlich ein Stück Gerechtigkeit widerfährt. Die bisherigen Arbeitsjahre werden beim Wechsel trotzdem nicht angerechnet.
Wir sind Lehrer im Angestelltenverhältnis.
Weshalb erhalten die Kollegen mit Beamtenstatus bei gleicher Arbeit mehr Lohn/Gehalt? Und nicht nur das. Die Lehrer werden in Deutschland unterschiedlich entlohnt, obwohl sie für die gleich Sache arbeiten- für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
So wird ein Lehrermangel nicht behoben, nur geografisch verschoben!
Das Lehrerstudium sollte sich nicht nur auf 2 Fächer ( je ein Haupt- und Nebenfach= Niedersachsen ) konzentrieren. Die Kernfächern sollten im Vordergrund der Ausbildung von Grundschullehrern stehen. So sind die Kolleginnen und Kollegen in diesen Fächern flexibler einsetzbar.
“ Lehrer am Limit“ Diesen Spruch liest und hört man immer wieder.
Das ist nicht so!
Wenn man seinen Beruf mit Freude ausführt, sich tagtäglich um die Belange der anvertrauten Kinder und deren Eltern kümmert, auch mal Rückschläge hinnehmen kann und trotzdem morgens wieder gern zur Schule geht, der hat den richtigen Beruf gewählt! Dann ist das Limit noch lange nicht erreicht!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  T.Spantig

Wir werden eigentlich nie das Limit erreichen, denn wir Menschen sind unheimlich anpassungsfähig. Viele von uns können auch super ausblenden.
Betrachte ich mich selbst, kann ich sagen, dass mir das Unterrichten Freude bereitet. Ich arbeite gern mit jungen Menschen und komme mit Problemen klar. …
Aber – und zwar ein ganz großes ABER – wenn ich nicht im Unterricht bin, sondern in meinen Pausen irgendwelche Telefonate führen, Absprachen treffen, kranke/verzweifelte/traurige Kinder/Jugendliche versorgen muss, wenn ich regelmäßig in Klassenkonferenzen wegen krasser Fehlverhaltensweisen einzelner S*S sitzen, Formulare ausfüllen, Anträge stellen, E-Mails beantworten und verfassen und vieles mehr muss und immer mehr können muss, was ich nicht gelernt habe und was man nicht einfach mal so nebenbei lernen kann (z.B. das Unterrichten von Förderschülys), dann werde ich sauer, weil mir das viel mehr Energie raubt, als ich durch den Unterricht und die Arbeit mit jungen Menschen zurückbekomme.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke – sehe ich auch so.

Es geht eben beim Nebenbeilernen und nach passenden U-Maerial fahnden bzw. dieses selbst (zu jeder Stunde zusätzlich!) selbst zu erstellen, unsere Erholungszeit flöten, die wiederum gebraucht wird, um den Kiddys auch nur ansatzweise gerecht zu werden.

Pausengespräche, Aufsichten, … alles keine Erholungszeit, sondern Stress.

Plötzliche Vertretung – Kopierer defekt – alke PC-Räume besetzt – alle tablets unterwegs oder reichen für die große Klasse nicht – …

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  T.Spantig

Oh, oh, „die heilige Kuh des Förderalismus auf den Prüfstand“ alleine dieser Wunsch gibt viele rote Daumen.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Wenn ich mal hier im Forum an die Verantwortung der Eltern erinnerte, dann wurde mir sofort entgegengeschleudert, das ginge nicht, der Staat müsse alles übernehmen, zu viele Eltern seien dazu unfähig. Also kann ich wenigstens begrüßen, dass das mal jemand in einem Artikel sagt. Auch dem, was über die Veränderungen im Mathematik-Curriculum gesagt wird, kann ich zustimmen. Die Realität ist entscheidend, nicht die großen politischen Sprüche mit der bekannten Förder-Phraseologie.

Nicht der Weisheit letzter Schluss
1 Jahr zuvor

@ Reaktion

Ich unterrichte bis Jahrgang 13, bin also keine Sek-I Lehrerin.

Auf diesem Wege möchte ich Ihnen aber endlich einmal Danke sagen. Ihre Artikel haben mich oft zum Nachdenken und Reflektieren meiner eigenen Arbeit angeregt.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor

Als eine von den schrecklichen Eltern, die der Meinung sind, dass das die Schule richten muss, möchte ich nun auch meinen Senf dazu geben.
Unser Grundproblem ist, dass keine Schule definiert hat, was genau Elternaufgabe und was Aufgabe der Schule ist. Ich hatte meine beiden Mädels in der Grundschule in einer Freien Schule, weil ich mich nicht in der Lage sah, mich neben einem 70%-Job noch um Hausaufgabenhäuschen zu kümmern, insbesondere, weil meine beiden Mädels keinerlei Bock hatten, irgendwie mit Mama zu lernen. Meine Große hat außerdem eine Legasthenie und ihr totales Unverständnis und ihre gräßlichen Fehler waren unerträglich. Ich weiß schon, warum ich KEIN Lehrer geworden bin.
Ich verstehe, warum Lehrer, die dazu ausgebildet werden, Wissen zu vermitteln, damit überfordert sind, auch noch Coach, Organisator und Erzieher zu sein. Aber vielleicht sollte die Schule auch langsam begreifen, dass die Eltern damit überfordert sind, Vollzeit zu arbeiten, ein Homemade-lunch jeden Morgen mitsamt Turnbeutel mitzugeben, (schließlich kenne ich den Stundenplan auswendig) die Kinder dann mit einem Homemade-Mittagessen zu empfangen und sich dann auch noch mit ihnen hinzusetzen und Diktate zu üben. Meine Mutter hat das noch gemacht, aber sie war Hausfrau. Es ist hier ein gesellschaftlicher Wandel eingetreten, den die Schule geflissentlich ignoriert hat.
Entsprechend haben wir Lehrer, die nicht zu Erziehern ausgebildet wurden, die sich auch nicht in dieser Rolle sehen und auf der anderen Seite Eltern, die mit den traditionellen Aufgaben, die Schule seit jeher für den Erfolg verlangt hat, überfordert sind.
Dazwischen stehen Schüler, die – wenn lernschwach – eben nicht Hauptschule und Lehre, sondern selbstverständlich Abitur machen sollen. Die das mit ausreichender Förderung vielleicht auch schaffen können, aber wer liefert diese Förderung? Und es setzt das ganze System auch noch unter Druck.
Ich habe stets gesagt, Schule bleibt in der Schule, was ich mir leisten konnte, weil wir stets Schulen gewählt haben, in denen es keine Hausaufgaben gab. Und ich denke, dass davon alle profitieren. Die Eltern, weil sie den Stress nicht auch noch haben. Und die Lehrer, weil sich Eltern viel weniger in ihre Arbeit einmischen, wenn sie nicht so intensiv involviert sind. Voraussetzung dafür ist aber zusätzliches Personal in Form von Kinderpflegern und Erziehern, die dafür sorgen, dass die Organisation stimmt. Und eine schulische Struktur, die klar und übersichtlich ist.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Wenden Sie sich an den Landesschulelternbeirat Ihres Bundeslandes, mobilisieren Sie andere Eltern, vereinbaren Sie (alle Eltern) über Landesgrenzen hinweg Elternaktionen … Und ganz wichtig: Beklagen Sie sich bitte nicht bei „den“ Schulen oder gar Lehrkräften, sondern bei der Politik. Machen Sie denen Dampf, indem Sie so agieren, dass Sie es in die Medien schaffen und zwar so richtig. Wie in Frankreich. Ich gehe mit demonstrieren, wenn ich nicht gerade unterrichten muss, und unterstütze Sie.
Wenn Sie finden, dass die Verantwortlichen dort eigentlich ordentliche Arbeit machen, dann ist Ihnen und vielen anderen Eltern, die mit „der“ Schule unzufrieden sind, nicht zu helfen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei solchen Demos bin ich auf jeden Fall auch dabei! War ich auch schon 3mal im letzten Jahr, aber leider war da die Beteiligung sowohl von Lehrern als auch Eltern sehr gering! (Demos von „Schule muss anders“und „Bildet Berlin“ )

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Die Schule“ ist in diesem Fall die Politik. Dazu gehört für mich auch das Kultusministerium. Ganz klar, dass der einzige Lehrer das kaputte System nicht retten kann und genauso in die Knie geht wie die Eltern, die eierlegende Wollmilchsau sein sollen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Das Problem ist, dass sich weder Eltern noch Lehrkräfte untereinander einig sind. Sieht man ja hier und auch da draußen in der realen Welt.
Sie sind wahrscheinlich niemand, die von Lehrkräften kritisiert wird. Sie machen sich Gedanken, was zeigt, dass Ihnen es Ihnen nicht egal ist, was mit Ihren Kindern geschieht.
Ich für meinen Teil plädiere dafür, dass die Politik Schulen so ausstattet, dass sie den gesellschaftlichen Wandel sinnvoll begegnen können.
Ja, es gibt hier Lehrkräfte, die das anders sehen.
Aber das ist nicht die Mehrheit der Lehrkräfte.

Marie
1 Jahr zuvor

Genau diese Entwicklung verstehe ich nicht. Meine Eltern haben all die von Ihnen genannten Dinge gemacht. Obwohl beide Vollzeit arbeiteten (nicht nur 70 oder weniger %), stand morgens mein Frühstück in der Küche, die Brotdose für die Schule war im Kühlschrank und -oh Wunder- an meinen Turnbeutel musste ich halt selber denken. Warmes Mittagessen gab es für alle in der Schule bzw. am Arbeitsplatz. Auch wir Kinder hatten Pflichten im Haushalt, so dass eben weniger Hausarbeit an den Eltern hängen blieb. Die haben dann, wenn sie von der Arbeit kamen, wenigstens einen Blick auf meine Hausaufgaben geworfen (zumindest in der Grundschule) und am Wochenende auch mal Einmaleins oder für ein Diktat geübt. Warum zur Hölle, ist es von heutigen Eltern zuviel verlangt, dies auch zu tun?? Ich erwarte gar kein permanentes helikoptern (diese Kinder tun mir auch echt leid), aber so ein klein wenig Interesse und Zuwendung für den Nachwuchs, den man selber in die Welt gesetzt hat, sollte man doch irgendwie aufbringen…

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Genau das: Zwischen Helikoptern und totalem Desinteresse (beides furchtbar) gibt es so viel Raum, es richtig zu machen. Leider gelingt das immer weniger Eltern.

Bambus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Vielleicht haben die Lehrereltern, die wegen der Kinder nur Teilzeit arbeiten können darauf eine Antwort. Und die haben das Wissen/Können/Geld und Zeit in dem Ferien. Nicht mal diese Wunderwesen schaffen das.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Dann haben Sie Glück gehabt, dass Ihre Eltern das auf die Reihe gebracht haben. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die das schaffen. Es gibt aber auch genügend, die das eben nicht schaffen.
Wollen wir also, dass alle Kinder, deren Eltern das nicht schaffen, hinterher auf Hartz landen? Denn die derzeitige Schulstruktur läuft genau darauf hinaus.

Sissi
1 Jahr zuvor

….und die LuL sollens richten?

Ich bin es gewöhnt, Problematiken zu lösen, die ich selbst nicht leisten kann, – dank der Vorleistung/ Erziehung meiner Eltern.

Brauchen wir neue Berufe ?
– Hausaufgabenguide, – Daheimhelfer ? Kinderverwahrer ?
Mamaersatz ? Papadouble ?

Es werden an den BFSen für Ernährung und Versorgung SuS dafür ausgebildet; umsonst gibt’s die allerdings nicht.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Ich habe nirgends behauptet, dass die LuL es richten sollen. Sie können das gar nicht richten, denn sie sind weder in ausreichender Zahl vorhanden, noch dafür ausgebildet.
Wir brauchen eigentlich auch keine neuen Berufe dafür. Kinderpfleger, Erzieher, Sozialpädagogen, ggf. Mit Schwerpunkt Schule, das würde völlig ausreichen.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor

Ich verstehe es nicht..
Ich habe während der Schulzeit meiner Kinder keine Erzieher, Pfleger und Sozialpädagogen für die Erziehung meiner Kinder gebraucht. Das war meine Aufgabe, die ich sehr gerne gemacht habe. Auch wenn ich dafür meine Arbeitszeiten deutlich gekürzt habe. Ich war zum Glück familiär dazu in der Lage.
Ich habe mich gerne in der Elternarbeit in den Schulen engagiert. Ich kann nur von positiven Erlebnissen berichten. Noch heute betonen meine Kinder, dass sie dies alles als sehr positiv empfunden haben. Ich sage nicht, dass alles immer Zuckerschlecken war, aber ich habe es nie bereut.
Zu der Zeit wurden Kinderpfleger und Sozialpädagogen bei der Betreuung und Unterstützung von Kindern, die aus sozial schwachen Familien kamen, benötigt. Heute sind immer mehr auch sozial gefestigte Familien nicht mehr in der Lage ganz normale Eltern- und Erziehungsaufgaben zu leisten. Aus Zeitmangel, Überforderung, Unwillen, Desinteresse…

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Vergessen Sie’s. Sie sind jetzt für immer in der Schublade , die die konservativen Kolleg*innen für Sie geöffnet haben.
Dabei haben Sie das Missverständnis bereits mehrfach geklärt.
Liebe Mitforistas, die „verantwortungslose“ Mutter erwartet nicht von euch, dass ihr persönlich alle Probleme löst!

Alex
1 Jahr zuvor

Eltern, die sich nicht von ihren Kindern auf der Nase rumtanzen lassen, würden auch reichen. Gibt leider immer weniger davon.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Hartz 4 – hat nicht die derzeitige Schulstruktur zu verantworten!

KaGe
1 Jahr zuvor

Mir würde es oft schon reichen, wenn die Eltern darauf achten, dass das Kind in sauberen Sachen (und nicht eine Woche 24h getragen), sauber (dh nicht stinkend), mit einem Pausenbrot (und nicht mit der Tüte Chips und Energydrink) morgens pünktlich zur Schule kommt. Wenn es dann noch danke, bitte,… kann, wunderbar.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  KaGe

Tja, diese Lehrer gibt‘s auch, aber das hängt von der Schulform ab. Ich nehme an, Sie unterrichten nicht an einem Gymnasium.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Das zeigt doch nur, wie wenig wir inzwischen erwarten (können).

potschemutschka
1 Jahr zuvor

@VerantwortungsloseMutter
Warum hatten Ihre Mädels keinen Bock mit Mama Hausaufgaben zu machen?

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe keinen Nerv dafür. Ich tanze um die rum, erkläre, mache, überlege mir die Sachen und sie kapieren‘s einfach nicht. Warum nicht? Weil ich KEINE Lehrerin bin! Da geht es nicht darum, dafür zu sorgen, dass die sich hinsetzen und ihre Aufgaben machen, sondern, dass von vornherein nicht klar ist, was zu tun ist, dann sind die Arbeitsblätter nicht da, oder das Buch ist in der Schule liegen geblieben. Zum Verrücktwerden! Und wenn man dann ein Kind hat, das Legasthenikerin ist und dasselbe Wort auch bei fünf Wiederholungen fünf Mal unterschiedlich schreibt, dann wird man wahnsinnig!
Mein Mann hat mit unendlicher Geduld 2,5 Jahre lang JEDEN Abend mit unserer Großen das 1×1 geübt. Und es ging einfach nichts vorwärts! Schließlich haben wir eine private Lerntherapeutin engagiert. Die sagte uns, wir sollen eine CD kaufen, auf der das 1×1 gesungen wird. Beim Durchs-Wohnzimmer-Tanzen gings dann ganz schnell.
Die Stimmung beim gemeinsamen Hausaufgaben machen war entsprechend mies und so habe ich das weitgehend vermieden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ach – und das sollen wir mit der Hälfte einer Klasse wuppen?

Ich beziehe mich auf die inhaltlichen Aussagen Ihres Textes.

Wir sind also …. WONDER(WO)MEN!

…weil wir das gelernt haben?

Nein, das musste ich lernen. Jahr für Jahr wurde und wird es schlimmer.

Nun, ich denke, es ist alles gesagt.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor

Mich wundert doch sehr, dass Sie erwarten, Schule solle definieren, was Elternaufgabe und was Schulaufgaben seien.
Man sollte doch meinen, wenn man sich für Kinder entscheidet, dass man weiss, was das bedeutet und welche Aufgaben und Pflichten auf Eltern zukommen.
Wenn Eltern mit Vollzeitjob und Kindererziehung und Haushalt, plus den dazugehörigen Aufgaben und Pflichten überfordert sind, dann muss man etwas am eigenen Lebrn und den Anspruchshaltungen ändern.
Es ist nicht Aufgabe der Schule einen gesellschaftlichen Wandel aufzufangen und familiäre Defizite zu kompensieren. Das ist Aufgabe des Staates und der Politik.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Das ist eben nicht klar. Das Gymnasium beispielsweise hat immer gesagt, wir sollen unsere Kinder selbst machen lassen, die seien alt genug, sich um ihre Hausaufgaben selber zu kümmern und selbständig zu lernen. Daran habe ich mich gehalten. Der Blick ins Hausaufgabenheft ergab, dass da erfreulich wenig ist. Letztlich hat mein Kind seine Hausaufgaben nicht aufgeschrieben, ich habe mich geweigert, irgendwelchen Leuten hinterherzutelefonieren, um herauszufinden, ob es vielleicht mehr Hausaufgaben geben könnte, als aufgeschrieben sind. Hinterher hat man uns Vorwürfe gemacht, wir hätten uns kümmern müssen.
Da wäre es mir lieber gewesen, das Gymnasium hätte gleich gesagt, wir müssen mit unseren Kindern Hausaufgaben machen und vielleicht (oh, wie revolutionär) eine online-Plattform eingerichtet, wo draufsteht, welche Hausaufgaben zu machen sind und wann Klassenarbeiten sind und uns ganz klar gesagt, dass unsere Kinder sonst nicht bestehen werden. Und zwar vorzugsweise bevor man sein Kind dort anmeldet. Dann ist das eine klare Aufgabenteilung.
Ich habe an zwei aufeinanderfolgenden Elternsprechtagen in der einen Schule (Gymnasium) zu hören bekommen, dass ich eine verantwortungslose Mutter bin, die sich besser um ihr Kind kümmern soll und ein paar Tage später (Hauptschule), dass ich eine Helikoptermama bin, die ihr Kind mal selber machen lassen soll. Wobei ich deutlich mehr mit der Gymnasiastin gemacht habe

Schade
1 Jahr zuvor

Ich finde es auch frustrierend, wenn das eigene Kind unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil es nicht bereit ist, seinen Teil zum Schulerfolg (z.B. Hausaufgaben aufschreiben und gewissenhaft erledigen) beizutragen,

Aber gerade zum Gymnasium gehört ein ordentliches Maß an Selbstdisziplin und intrinsischer Motivation. Ich habe meine Kinder alle engagiert durch die Grundschule begleitet, aber im Laufe der SEK1 auch erwartet, dass dann der Funke irgendwann überspringt und das Kind selbst aktiv wird. Und wenn nicht, dann ist es vermutlich wirklich besser, dass es eine Lehre macht und kein Abitur. Kein Kind bzw. Jugendlicher kann erwarten, durch die Schule getragen zu werden, weder von den Eltern noch von den Lehrern.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Ich bin da bei Ihnen, das politische Kredo des „kein Kind zurücklassen“ und der „individuellen Förderung“ ist mittlerweile so weit gediegen, dass fast jedes Kind auch gegen den eigenen Willen zum bestandenen Abitur getragen wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Hatten Sie sich nicht extra Schulen ausgesucht, die keine Hausaufgaben aufgeben?

„Ich habe mich geweigert..“ – als Elternteil? Das Kind im Lernprozess zum Selbstständigwerden zu unterstützen?

Es gab einen Wechsel vom Gymnasium zur Hauptschule? Habe ich das richtig verstanden? Oder ein Kind Gym, das andere Hauptschule?

Die Unterschiede in den Anforderungen an die Schülys zwischen den beiden Schularten sind gewaltig – sonst würde es keine unterschiedlichen Schulen geben.

Mir ist auch ein Rätsel, wieso Schulen dagen müssen, was Eltern zu tun haben – bevor das Kind angemeldet wird. Das muss foch klar sein – niemand lebt im luftleeren Raum, sprich ohne Kontakte zu anderen Eltern.

Dasdarfwahrsein sein hat ganz Recht –

„Wenn Eltern mit Vollzeitjob und Kindererziehung und Haushalt, plus den dazugehörigen Aufgaben und Pflichten überfordert sind, dann muss man etwas am eigenen Lebrn und den Anspruchshaltungen ändern.
Es ist nicht Aufgabe der Schule einen gesellschaftlichen Wandel aufzufangen und familiäre Defizite zu kompensieren. Das ist Aufgabe des Staates und der Politik.“

Wieso nur wissen das Eltern von heute nicht?

Alex
1 Jahr zuvor

Wie sollen Kinder Verantwortung für ihre Aufgaben lernen, wenn die Lehrer die HA sowieso online veröffentlichen?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Aber wenn Ihr Kind dem Aufschreiben und der Erledigung der HA nicht nachkommt und man Sie darüber informiert, dann müssen Sie etwas tun. Wer denn sonst?

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

„ Es ist nicht Aufgabe der Schule einen gesellschaftlichen Wandel aufzufangen und familiäre Defizite zu kompensieren. Das ist Aufgabe des Staates und der Politik.“

Für mich steht „Schule“ hier gleichbedeutend mit Staat und Politik. Und es ist genau deren Aufgabe. Deshalb benötigen die Schulen Erzieher und Kinderpfleger, die sich um die Organisation, ums Lernen lernen, um soziales Miteinander und die persönliche Ordnung kümmern. Deshalb sollte es morgens ein Frühstück geben und eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung.
Ist aber auch klar, dass dies nicht von unterbesetzten Akademikern geleistet werden kann, die nur gelernt haben, Wissen didaktisch aufzubereiten.
Warum müssen Lehrer Aufsicht führen? Warum müssen sie Zettel kopieren? Warum diesen ganzen Verwaltungskram machen, Geld einsammeln, Klassenfahrten organisieren?
Verschwendung von qualifizierter Arbeitskraft.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor

Ich bin erstaunt..
Sie verlangen Erzieher und Pfleger in der Schule, die sich um Organisation, Lernen, soziales Miteinander, persönliche Ordnung der Kinder kümmern. Frühstück morgens, qualifizierte Hausaufgabenbetreuung….
Und dann möchten Sie Ihr Kind, nach erfolgreichem Schulabschluss fix und fertig wieder abholen?

Kinder zu bekommen, bedeutet eigene Verantwortung für diese. Nicht alles weiter delegieren und abgeben, und dann beschweren, wenn das nicht funktioniert. Fremdbetreuung mit Ganztagsanspruch und Komplettversorgung gibt es nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Und wozu gibt es Eltern?

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Bei dieser Wunschliste sollten Sie Ihre Kinder auf einem privaten Schulinternat anmelden!

447
1 Jahr zuvor

Zitat: „Für mich steht „Schule“ hier gleichbedeutend mit Staat und Politik. Und es ist genau deren Aufgabe“

OK.

Unter den von Ihnen genannten Bedingungen (Gesundheits- und Erziehungshelfer usw. in Schulen) bin ich dabei.

dickebank
1 Jahr zuvor

„Schule“ ist Teil der staatlichen Strukturen. Soweit gebe ich Ihnen recht.
Als Eltern dürfen sie auch durchaus ihre Forderungen an die Politik stellen und hoffen, dass diese Forderungen in entsprechenden Gesetzesvorhaben münden, die dann von der Legislative werden und somit bindend für die Exekutive werden.
Diese Änderungen müssen dann von Lehrkräften als Teil der Exekutive umgesetzt werden.

Wogegen sich hier aber alle wehren, ist die Tatsache, dass Eltern Forderungen an Lehrkräfte stellen, die diese zu Dienstleistungen verpflichten sollen, die sich aber so nicht aus dem Beschäftigungsverhältnis – egal ob verbeamtet oder tarifbeschäftigt – ergeben. Lehrkräfte sind keine Dienstleister, die in einem entsprechenden (privat-)rechtlichen Vertragsverhältnis zu den Eltern stehen.

Sie können ja auch keine Forderungen an die Mitarbeiter ihres Autos oder ihrer Waschmaschine stellen.

Schade
1 Jahr zuvor

Echt jetzt? Sie warten darauf, dass die Schule definiert, was Ihre Aufgabe ist und vorher können/wollen Sie nicht aktiv werden?
Völlig unabhängig von der Schule, die meine Kinder besuchen, möchte ich, dass meine Kinder zu selbständigen, interessierten, freundlichen, hilfsbereiten, für Neues offenen Menschen heranwachsen, die ich guten Gewissens nicht nur in die Schule, sondern auch zu den Nachbarn, in den Sportverein, auf den Ponyhof, auf den Spielplatz oder sonst wohin gehen lassen kann, weil ich weiß, dass sie sich dort vernünftig benehmen und alles das, was ihnen dort vermittelt wird, aufnehmen und für sich entdecken können.
Ich bin -völlig unabhängig von der Schule- daran interessiert, dass sie zu umgänglichen, aber auch selbstbewussten Menschen werden, die man gerne um sich hat und tue alles dafür, dass sie das Rüstzeug haben, um in diesem Leben gut zurechtzukommen und eine Bereicherung für die Gesellschaft zu sein.
Ich bin sehr irritiert, dass dieser Gedankengang anderen Eltern offenbar fremd ist…..

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Ich möchte wissen, was die Schule von mir verlangt, was nötig ist, dass mein Kind in der Schule besteht. Muss ich ins Hausaufgabenheft schauen, muss ich mich daneben hinsetzen, muss ich den Klassenarbeitskalender auswendig wissen, wer führt das Baumtagebuch, wer erarbeitet die Präsentation… Und das ist tatsächlich von Schule zu Schule unterschiedlich. Ich kenne nun Freie Schule, Gemeinschaftsschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium bei uns in der Region, es war überall anders. Zum Teil war es auch von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich.
Ich habe zu Hause relativ wenig Regeln festgelegt und mir bei jeder gut überlegt, ob ich in der Lage bin, sie auch durchzusetzen. War dies nicht der Fall, habe ich die Regel nicht festgelegt.
Für mich war aber auch immer klar, dass bei Oma Omas Regeln, im Kindergarten die Kindergartenregeln und in der Schule die Schulregeln gelten. Das haben meine Kinder eigentlich auch immer gut verstanden, dass man bei Oma keine Trennkost macht, auch wenn man zu Hause mit dem Essen rummatscht. Diesbezüglich gab es nie Schwierigkeiten.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor

Selbstverständlich gehört es dazu, zu wissen wie der Stundenplan aussieht, was gerade in der Schule läuft, was an Hausaufgaben zu machen ist, dass es im Hausaufgaben Heft steht, und ob diese gemacht wurden, wie sieht der Schulranzen aus, das Mäppchen…. und und und
Diese Dinge sind selbstverständlich abhängig von Alter, Schulart, Selbstständigkeit, Ehrgeiz, Selbstverantwortung des Kindes. Dazu gehört, dass man schaut,kontrolliert, in Lehrer/Eltern Gesprächen lässt sich vieles klären. Wenn etwas nicht ‚läuft‘ ist es Eltern Sache dies auch zu erkennen, Rücksprache halten, sich evtl mit LuL zusammen zusetzen und zu diskutieren und beraten was man tun kann.
Ein Laufenlassen und ‚Wird schon‘ funktioniert in seltenen Fällen.

Sie verlangen Kindererpfleger und Erzieher für Schulen? Diese brauchen wir dann, wenn zu Hause keinerlei Erziehung und Pflege mehr passiert.
Merken Sie nicht selbst, dass da
etwas komplett schief läuft?

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Ich sehe nicht, dass da etwas schiefläuft. Weder will, noch sehe ich es als meine Aufgabe an, jeden Tag den Schulranzen meines Kindes leerzuräumen, um zu sehen, was da alles läuft. Und tatsächlich gibt es Schulen, bei denen funktioniert das ohne. Ich weiß tatsächlich nicht, wann meine Kinder Sportunterricht haben, denn es ist sowohl ihre Aufgabe, an ihren Turnbeutel zu denken wie auch hinterher, ihre dreckigen Klamotten in die Wäsche zu werfen. Wenn sie einen Anschiß vom Lehrer kassieren, weil sie stinken, mir recht, dann lernen sie‘s vielleicht.
Natürlich muss ich einen groben Blick darauf haben, dass die Schule läuft und ggf. Rücksprache mit den Lehrern halten / als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Und insbesondere, wenn es Förder- und Unterstützungsbedarf gibt, muss ich Gewehr bei Fuß stehen. Aber grundsätzlich ist Schule der Lebensraum meines Kindes, nicht meiner, und ich will sie auch nicht dazu machen, hab‘ dort mehr Zeit meines Lebens verbracht, als ich jemals wollte oder gebraucht hätte.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor

Schade, dass Sie das so sehen. Ihren Aussagen entnehme ich, dass Sie selbst keine guten Erfahrungen mit Schule gemacht haben.
Sicherlich ist Schule das Umfeld indem Ihre Kinder einen Großteil des jugendlichen Lebens verbringen. Wie kann es sein, dass man als Eltern da kein Interesse hat? Und es sicher auch richtig, dass Eltern nicht alles wissen müssen. Aber es gibt Aufgaben die definitiv in der elterlichen Verantwortung liegen. Dazu gehört auch zb. Der Schulranzen, die Arbeitsmaterialien etc. Kinder sind Kinder, sie sind in einem psychischen und physischen Reifeprozess, wobei sie von den Eltern unterstützt werden müssen. Mal mehr , mal weniger.
Es ist Ihre Aufgabe Ihren Kindern den Weg zu weisen. Ob Sie den Nerv dazu haben oder nicht. Wahrscheinlich merken Ihre Kinder Ihren Unwillen sich mit Schule zu befassen, aus Ihren persönlichen Erfahrungen heraus.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Ich finde diese Einstellung gruselig. Ich kenne auch Schulen, die es einfach aufgegeben haben auf die Mitwirkung der Eltern zu hoffen. Das läuft dann darauf hinaus, dass der Sportbeutel nur noch zu den Ferien mitgegeben wird, weil viele Eltern und Kinder eben nicht an den Sport denken. Die Klamotten werden also ein Vierteljahr am Stück getragen. Im Klassenraum liegt ein großer Vorrat an Müsliriegeln, weil viele Kinder kein Frühstück mitbekommen. Es gibt mehrere kleine Boxen auf dem Lehrerpult mit Stiften, Schere, Kleber für alle Kinder, deren Federtasche nicht aufzutreiben ist. Schreibhefte werden im Klassensatz gekauft, weil sonst nach einem vollen Heft nie ein weiteres auftaucht. Ist das so, wie Sie sich die ideale Schule vorstellen? Was macht es mit der Lernmotivation der Kinder, wenn ihre Eltern so eine Null-Bock-Haltung zur Schau tragen?

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Sie meinen bestimmt @verantwortungslose Mutter
Was Sie beschreiben kenne ich zur Genüge.
Wenn man mehrfach ins HA-Heft den Hinweis schreiben muss : Heft voll, bitte neues mitgeben, Stifte runtergespitz bis auf 1cm, bitte neue kaufen, usw.
Auch bei uns gibt es Boxen mit Leihmaterial, Leihkleidung, mit Müsliriegel etc.
Es ist einfach nur traurig.
Ich sagte nicht ALLE Eltern, Gott sei Dank gibt es auch die andere Seite. Aber leider immer mehr der genervten , überforderten Sorte. Wenn der Ranzen, der Stundenplan, das Mäppchen, das Mitteilungsheft/Hausaufgabenheft des GS-Kindes die Eltern nicht interessiert, ja was soll dann gut laufen?
Hier wird in einigen Beiträgen klar, dass Erziehungsarbeit und Auftrag von einigen in Gänze auf Schulen abgewältzt werden soll. Nie wurde bestritten, dass Schule selbstverständlich auch einen Erziehungsauftrag hat. Gerade im GS Bereich. Das bedeutet aber nicht, dass Schule den Elternteil auch mitübernimmt.

Sissi
1 Jahr zuvor

🙂 🙂 🙂

Alles gut, kommt gleich jemand.

Schade
1 Jahr zuvor

Ich finde diese Einstellung gruselig. Ich kenne auch Schulen, die es einfach aufgegeben haben auf die Mitwirkung der Eltern zu hoffen. Das läuft dann darauf hinaus, dass der Sportbeutel nur noch zu den Ferien mitgegeben wird, weil viele Eltern und Kinder eben nicht an den Sport denken. Die Klamotten werden also ein Vierteljahr am Stück getragen. Im Klassenraum liegt ein großer Vorrat an Müsliriegeln, weil viele Kinder kein Frühstück mitbekommen. Es gibt mehrere kleine Boxen auf dem Lehrerpult mit Stiften, Schere, Kleber für alle Kinder, deren Federtasche nicht aufzutreiben ist. Schreibhefte werden im Klassensatz gekauft, weil sonst nach einem vollen Heft nie ein weiteres auftaucht. Ist das so, wie Sie sich die ideale Schule vorstellen? Was macht es mit der Lernmotivation der Kinder, wenn ihre Eltern so eine Null-Bock-Haltung zur Schau tragen?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Aber Sie merken doch schnell, was Sie machen müssen, wenn Ihr Kind schlechte Noten nach Hause bringt oder Sie Benachrichtigungen über etwaige Versäumnisse Ihres Kindes erhalten.
Dann müssen Sie sich an die jeweiligen Lehrkräfte wenden, um zu erfahren, was da los ist, oder nicht?

mama51
1 Jahr zuvor

Sorry , Ihre Kinder sind nicht zu beneiden!
Herzlichen Glückwunsch!!!

Adele Horn
1 Jahr zuvor

Sehe ich genauso.
Mein Sohn hat sich in der Grundschulzeit gewunden wie ein Aal, um nur ja keine Hausaufgaben machen zu müssen. Er hat zu Art und Umfang der Aufgaben gelogen, dass sich die Balken bogen. Die Aufgaben, von denen ich erfuhr, habe ich von ihm eingefordert. Die, von denen ich nichts wusste, logischerweise nicht. Jeden einzelnen Tag die anderen Eltern oder Lehrer anzurufen wäre zwar technisch möglich, aber von sozialen Standpunkt aus absolut kontraproduktiv gewesen.
Infolgedessen gab es halt in der Schule Ärger für den Sohn. Ich wurde einbestellt, die Klassenlehrerin warf mir vor, ich würde mir nicht genug Mühe geben, den Sohn vor diesem Ärger zu bewahren.

Meine Antwort lautete, dass ich meinem Sprössling gerne helfe, wenn er mich lässt. Aber ich mich nicht in eine Co-Abhängigkeit drängen lasse, um den Sohn um jeden Preis vor den Konsequenzen seiner eigenen bewussten Unterlassungen zu bewahren. Wenn es irgendwann nötig sei, müsse er eben eine Klasse wiederholen. Ich persönlich würde das als die Chance für ihn verstehen, als die es eigentlich ja auch gedacht sei.

Ich glaube, die Dame stand kurz davor, das Jugendamt einzuschalten, und ich denke gerade leise amüsiert an ihr völlig entgeistertes Gesicht ob meiner Äußerungen.

Inzwischen geht der Sohn in die 10. Klasse, hat im Leben vielleicht 20 Prozent aller ihm je gestellten Hausaufgaben gemacht, ist ansonsten ein ausnahmslos zuverlässiger und hilfsbereiter junger Mann, hat seit Jahren einen Einserschnitt auf dem Zeugnis und wird seinen Weg ganz sicher erfolgreich gehen. Die Hausaufgaben hat er schlicht nicht gebraucht, und ich würde mir wünschen, dass mehr Lehrer auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen und entsprechend differenzieren und entscheiden.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Meinem Kind wurden die nicht gemachten Hausaufgaben aufgrund seiner Intelligenz und seiner guten Mitarbeit in der Grundschule vom Klassenlehrer lange Jahre nachgesehen. Mein Gemecker wurde zu Hause vom Kind ignoriert (weil es in der Schule keine Konsequenzen fürchten musste), vom Klassenlehrer als helikopterhaft belächelt. Mit der Konsequenz, dass es in der Mittelstufe ein gruseliges häusliches Arbeitsverhalten an den Tag legte und die weitere Schullaufbahn darunter ganz massiv gelitten hat.

Mir ist klar, dass viele Hausaufgaben gerade in der Grundschule für manche Kinder wirklich sehr einfach sind. Aber es geht in erster Linie darum, eine Hausaufgabenroutine zu entwickeln, zunehmend selbständig und zuverlässig seine Aufgaben zu erledigen und sich außerhalb der Schule mit den Unterrichtsinhalten gewissenhaft zu beschäftigen. Was Hänschen nicht lernt…….

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Es ist ja doch aber nun nicht so, als seien die Hausaufgaben die einzigen Aufgaben, an denen man sowas üben könne. Zumindest nicht in unserer Familie. Beide Kinder bekamen mit zunehmendem Alter immer mehr kleine feste Aufgaben im Haus, die sie eigenständig erledigen mussten und müssen. Von Briefkasten leeren und die (wenigen) Blumen gießen bis mittlerweile Mithilfe beim Reinigen der Räume des Hauses.
Mit Unterrichtsinhalten beschäftigen, die man längst beherrscht, nur damit man das getan hat, was alle anderen tun, ist doch nur Prinzipienreiterei. Wie ich schon sagte: Mein Sohn ist durchaus zuverlässig. Für ihn war es genau richtig, ihn mit den Hausaufgaben in Ruhe zu lassen und ihm stattdessen tatsächlich Sinnvolles aufzutragen, das zwar auch mitunter öde war, aber einen echten erkennbaren Nutzen für uns alle hatte.

Für Ihren Sohn hat sich Laisser-faire bei den Hausaufgaben als weniger gut herausgestellt. Diese Möglichkeit erkenne ich an, denn Kinder sind unterschiedlich. Genau deshalb ist sie aber eben nicht allgemeingültig. Daher ja meine oben geäußerte Bitte nach Differenzierung oder wenigstens der Bereitschaft dazu.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Hausaufgaben – ein unerschöpfliches Thema! 🙂
Nach mittlerweile fast 30 Jahren im Schuldienst bin ich es Leid, da außerordentlich kreativ zu werden oder unnötig zu differenzieren. Ich finde es wichtig, sich nachmittags noch einmal mit den Inhalten zu beschäftigen, aber meine HA sind i.d.R, ein Abklatsch dessen, was ich in der Stunde gemacht habe. Warum?

  • die Betreuer im Ganztag reagieren sehr gereizt, wenn Kinder einer Lerngruppe unterschiedliche HA aufbekommen, denn das ist schwieriger zu überblicken und die Kinder können sich nicht so gut gegenseitig helfen, die HA-Situation ist so schon stressig genug. Da schon alle Inklusionskinder unterschiedliche HA haben, kann ich das nachvollziehen.
  • „kreative HA“ stürzen oftmals ganze Familien in die Krise, weil die Eltern teilweise nicht einschätzen können, wie umfangreich genau die Aufgabe bearbeitet werden soll. Es wird viel zu viel gemacht (mit Elternunterstützung bis abends um 9), oder empört geschrieben, dass bei all den Terminen das nun wirklich nicht zu leisten ist oder verwirrt gefragt, wie ich die Aufgabe eigentlich meine
  • auch eine Aufgabe wie „Arbeite 20 Minuten in deinem Tempo in dem und dem Heft“ ist nicht konfliktfrei, stellt sich beim WhatsApp Smalltalk dann für einige Eltern heraus, dass Mäxchen schon auf Seite 32 ist, das eigene Kind Fritzchen aber erst auf S.22. Daraus resultieren dann wilde Aufholaktionen (Mama wollte, dass ich 10 Seiten mache) oder Krisengespräche (braucht Fritzchen vielleicht Nachhilfe?)
  • unterschiedliche Aufgaben (Mäxchen löst die Stein-Aufgabe, Fritzchen die Feder-Aufgabe) lösen teilweise ähnliche Reaktionen aus.

Also lieber keinen Stress, für alle die gleiche Aufgabe, so dass den Kindern sonnenklar ist, was zu tun ist und möglichst ohne Erwachsenenunterstützung klarkommen.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Verständlich. Da hatte ich mich wohl auch unklar ausgedrückt, tut mir leid. Ich meinte mit „Differenzieren“, dass man keinen derartigen Aufriss veranstaltet und die Eltern in die Schule zitiert und mit Vorwürfen überschüttet, wenn ausgerechnet ein Kind, welches die Extra-Übung definitiv fürs Verständnis nicht braucht, seine Hausaufgaben nicht oder nicht komplett erledigt. Das war vollkommen unverhältnismäßig und für mich noch heute nicht verständlich. Als die „Vorladung“ kam, dachte ich, mein Sohn hätte werweißwas angestellt.

Dass man als Lehrer nicht jedem Kind andere Aufgaben aufgeben kann, ist eh klar. Mir ist der Zeit- und Personalmangel in den Schulen durchaus bewusst. Kinder, die die Hausaufgaben verweigern, würde ich da eher mit regelmäßigen Aufgaben für die Gemeinschaft betrauen. Tafel wischen, Klassenbuch holen/wegbringen, Blumen gießen – was auch immer da heutzutage denkbar wäre, gleichzeitig aber auch einen klar ersichtlichen direkten Sinn und Nutzen hat. Der hat meinem Sohn bei den Hausaufgaben nämlich völlig gefehlt – und mir für ihn auch, wenn ich ehrlich bin.

Der Sohn war damals übrigens nicht im Ganztag. Wir hatten für jedes Kind eine andere Grundschule ausgesucht. Hing — kurz gefasst — mit dem recht geringen Altersabstand und der ewigen Konkurrenz zwischen den beiden zusammen. Nur die Tochter wurde nachmittags betreut, weil sie an einigen AGs teilnehmen wollte. Sie hat sich anfangs unbemerkt selber Extraaufgaben gesucht. Gab natürlich auch wieder Ärger für mich. Das Mutti hat ja immer Schuld. 😀
Das Mutti hat dann Ersatzmaterial beschafft, an dem das Kind sich von der Schule unbemerkt austoben konnte, denn Leistungswillen ausbremsen, nur damit die Konformität gewahrt blieb, sah ich ebensowenig ein.

Die Studie von 2008 aus Dresden kennen Sie vermutlich, nehme ich an?
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/studie-der-universitaet-dresden-hausaufgaben-bringen-nichts-a-532362.html

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

PS: Ui, es gab ja schon vorher solche Studien – und nach 2008 ebenfalls: https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/forschung-sind-hausaufgaben-noch-notwendig-oder-laengst-ueberholt/ Das wusste ich nicht. Und alle genannten kamen zum selben Schluss. Sogar nationenübergreifend.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ich sage ja schon sehr sehr lange und sehr vergebens – wir brauchen verbindliche Elternschulen!

Die HA macht selbstverständlich das Kind!
Die Präsentation macht selbstverständlich das Kind!
Das Baumtagebuch führt selbstverständlich das Kind!

Unter Anleitung von Ihnen und mit Unterstützung von Ihnen, bis es in der Lage ist, die das Anfertigen von Aufgaben selbst zu organisieren.

Ist wie beim Zähneputzen und der Hygiene, dem Anziehen und dem Aufräumen….

Es muss doch jetzt nicht wirklich gesagt werden, dass das Kind auch in der Lage sein muss, die Sportschuhe selbst zu binden?

Selbstständigkeit ist das Ziel! Und das kann man nur lernen – am besten mit Hilfe, zeigen, wie und dass es geht.

Den Zusammenhang mit keine Trennkost bei Oma und zu Hause mit dem Essen rummatschen erschließt sich mir nicht.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Grüner Daunen

Pit2020
1 Jahr zuvor

@Verantwortungslose Mutter

„Und das ist tatsächlich von Schule zu Schule unterschiedlich. Ich kenne nun Freie Schule, Gemeinschaftsschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium bei uns in der Region, es war überall anders. Zum Teil war es auch von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich.“

UND:

„Für mich war aber auch immer klar, dass bei Oma Omas Regeln, im Kindergarten die Kindergartenregeln und in der Schule die Schulregeln gelten. Das haben meine Kinder eigentlich auch immer gut verstanden, dass man bei Oma keine Trennkost macht, auch wenn man zu Hause mit dem Essen rummatscht. Diesbezüglich gab es nie Schwierigkeiten.“

Erstaunlich … 😉

Micky
1 Jahr zuvor

Lehrerin wollten Sie nicht werden, Mutter aber schon. Dann doch lieber nicht mehr? Sorry, Ihr Problem.

Verantwortungslose Mutter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Micky

Für Sie ist Mutter = Lehrerin?
Meine Aufgabe als Mutter ist es, dass meine Kinder zu mündigen, verantwortungsvollen, glücklichen, selbstbewussten Menschen heranwachsen. Nicht, ihnen Diktate zu stellen.
Schule, ganz ehrlich, steht dieser Entwicklung eher im Weg.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Meine Aufgabe als Mutter ist es, dass meine Kinder zu mündigen, verantwortungsvollen, glücklichen, selbstbewussten Menschen heranwachsen.“

Nein!

Ihre Aufgabe ist es, Ihren Kindern dabei zu helfen und ihnen zu zeigen, wie das geht!

Verantwortung und Selbstbewusstsein entstehen nicht über Nacht, fallen auch nicht bei Vollmond vom Himmel (ich bin echt und richtig sauer! – stand da auch noch, dass Sie sich weigern, hinter HA herzutelefonieren… Das zeigt keine Eigen-Verantwortung, vielleicht auch kein eigenes Selbstbewusstsein).

Und nehmen wir mal Ihre Worte vom Anfang (ganz oben) – wenn Schule sagt, Sie sollen mit den Kindern Diktate üben – muss das nach eigener Forderung laufen.

Sie haben dann eine ganz klare Aufgabenstellung seitens der Schule erhalten. Oder?

Sie scheinen ja nahezu alle Schuformen ausprobiert zu haben.

Konnte irgendeine Ihre Anforderungen erfüllen?

Ich wünsche es von Herzen – für alle Beteiligten!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Ich habe als Kind meine Eltern gebeten, mit mir Diktate zu üben.

dickebank
1 Jahr zuvor

Ja. Ein Mensch kann nicht nicht lernen. Und am meisten wird durch Kopieren/Nachahmen von anderen gelernt. Geht man von einer engen Bindung im Elternhaus aus – und selbst bei einer Ganztagsbeschulung/-betreuung verbleibt das Kind zum größten Teil im elterlichen Einfussbereich – haben die Eltern die größte Vorbild-/Erziehungsfunktion. Förderlich ist ja auch, dass die Fürsorge und Anteilnahme der Eltern nicht mit so vielen anderen geteilt werden muss, wie sich das aus einer Beziehung zwischen Lehrkraft/Lehrkräften und einer Schulklasse mit 20 bis 30 SuS zwangsläufig ergeben muss.

Erziehungsgrundlagen sind folglich Aufgabe (siehe Artikel 6 des GG) der Erziehungsberechtigten. Schule und damit die lehrkräfte können also ihren geteilten Erziehungsauftrag nur dahingehend wahrnehmen, um Einfluss auf das Verhalten eines Individuums in einer Klassen-/Schulgemeinschaft zu nehmen. Das bezieht sich in erster Linie auf den pädagogischen Umgang mit Störungen. Das Abstellen der Ursachen für Störungen – zumeist psychische Belastungen der SuS – liegt aber nicht im verantwortungsbereich der Lehrkräfte. Ebenso ist die Befriedigung von elementaren Grundbedürfnissen der SuS nicht Aufgabe der Schule.

Georg
1 Jahr zuvor

Meine Mutter wollte auch in der Oberstufe meinen Stundenplan sehen, damit sie weiß, wann ich zuhause sein werde. Warum Ihr Kind Ihnen so egal ist, verstehe ich nicht.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Eltern-Bashing war nie geplant.

Nach meinen beobachten gibt es durch aus verschiedene Gruppen von Eltern.

Eine Gruppe hat, Gott sei dank, noch die Möglichkeiten und Spielräume an der Erziehung der Kinder in angemessener Form mitzuwirken und tut dies auch.
Das ist das Modell das früher eigentlich Standard war.

Eine weitere Gruppe bringt aufgrund wirtschaftlicher Zwänge nicht die erforderliche Zeit auf. Dieser Gruppe ist dies oft auch bewusst. Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, glaubt sie jedoch oft den Versicherungen der KMK und ist dann über die wirklichen Zustände in Kita und Schule zusätzlich enttäuscht. Dies wird leider oft auf die LuL projiziert.
Hier zeigt sich, dass das System aus Niedriglöhnen und extremer zeitlicher Beanspruchung, das sich inzwischen eingebürgert hat, extrem Familien- und Kinderfeindlich ist.

Eine dritte Gruppe ist traditionell sehr Bildungsfern. Die Eltern haben selbst nur einen
geringen Bildungsgrad und erachten dies auch für ihre Kinder nicht als wichtig.
Leider gab es diese gesellschaftliche Gruppe auch schon immer.

Inzwischen nimmt aber auch eine weitere Gruppe immer mehr zu.
Eltern die stark konsumorientiert sind und ein extrem hohes Anspruchsdenken haben.
Diese Eltern fahren dann riesige SUV, sind beide voll beruflich engagiert und verbringen auch in Anwesenheit des Kindes mehr Zeit am Handy als mit dem Kind.
Die vollständige Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes durch das Bildungssystem wird als selbstverständliches Recht angesehen.
Die eigene Beteiligung an der Erziehung wird als Zumutung angesehen.
Die Erwartungen sind dabei offenbar grenzenlos. Kritik am Kind und dessen Leistung oder Verhalten ist absolut ausgeschlossen. Es besteht keinerlei Zweifel an der vorhandenen Hochbegabung des Kindes. Alle auftretenden Probleme können nur auf die LuL zurück zu führen sein.
Leute die ihre Kinder wegen Statussymbolen und Wohlstand vernachlässigen sind auch nicht neu.
Neu ist jedoch die Tatsache, dass auch soziale Medien die Kinder aus der Aufmerksamkeit der Eltern verdrängen. Wer kennt es nicht, linke Hand am Kinderwagen, rechte Hand mit Handy vor den Augen im Park. Das Handy ist so interessant, dass es Mama und Papa komplett entgeht, dass der Dreijährige auf dem Spielplatz mit Karnivoren-Losung spielet.
Ebenfalls komplett neu ist der Gedanke, dass es ein Recht ist die Erziehung komplett auf Kita und Schule zu übertragen. Früher wäre niemand im Traum auf die Idee gekommen, das dies so sein könnte. Gewürzt wird das ganz dann noch mit vollkommen fehlender Kritikfähigkeit und Erwartungen die alle Grenzen sprengen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wenn man Erziehungsberechtigte auf ihre Pflichten hinweist, wird das bereits als Eltern-Bashing eingestuft – interessanter Gedanke.
Mein größtes Problem im Umgang auch mit verhaltensoriginellen SuS ist für mich nicht lösbar, denn es sitzt in der Regel zuhause und ist bereits erwachsen – lt. Personalpapieren..

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Eine Gruppe hat, Gott sei dank, noch die Möglichkeiten und Spielräume an der Erziehung der Kinder in angemessener Form mitzuwirken und tut dies auch.
Das ist das Modell das früher eigentlich Standard war“

Meine Mutter war zu Hause…

– Als Pausenbrot bekam ich Graubrot mit Käse und Salami mit zur Schule. Mir hing es zu den Ohren raus und ich habe lieber nichts gegessen.
– Selbstgemachtes Mittagessen wurde nach Schulschluss für mich und meine Geschwister in der Mikrowelle erwärmt. Meine Mutter saß zur Not dreimal am Tisch und hat mir und meinen Brüdern beim Essen zugeschaut.
– Diktate hat sie noch mit uns geübt – sonst nichts. Ab der 6. Klasse hätten meine Eltern wohl auch nicht mehr helfen können.
– Für eine 1 bekam ich eine Mark. Für eine 2 bekam ich fünfzig Pfennig.
– Meine Mutter ist zu den Elternabenden gegangen. Zu den Sprechtagen beide. War immer unangenehm, da es danach meist einen auf den Deckel gab – von meinem Vater. Er konnte es leider nicht einordnen, dass ein solides Dreier-Zeugnis auf dem Gymnasium jetzt nicht dramatisch schlecht ist, wenn beide Eltern auf der Volksschule waren.
– Nach der Schule war ich entweder draußen, habe mit meinen Opa an der Modelleisenbahn geschraubt, Raumschiff Enterprise (Next Generation) geschaut oder am 486er gedaddelt. Wurde es zuviel, gab es „Fernsehverbot“.
– Abends bin ich meist zum Sport. Fußball und Tischtennis.
– Für Hausaufgaben hatte ich wenig Zeit und noch weniger Lust.

Am Ende hatte ich dennoch / trotzdem / deswegen mein Abitur bekommen – ohne Unterstützung in schulischen Sachen nach der Grundschule.

Meine Eltern habe den notwendigen Rahmen eingehalten. Saubere Klamotten, Mittagessen, langweiliges Pausenbrot und Grenzen gesetzt.

Vielleicht meinen LK das, wenn über Verantwortung von Eltern gesprochen wird.

Dennoch würde ich heute wohl kein Abitur mehr bekommen. Denn heutzutage gibt es viele Eltern, die ihre Kinder stundenlang unterstützen und jede Arbeit, jeden Test und jedes Referat mit vorbereiten.

Das ist mittlerweile Standard im „Bildungsbürgertum“ und legt die Messlatte für alle Kinder höher – auch für diejenigen ohne Unterstützung.

Ohne diese geleistet Arbeit wäre das Niveau insgesamt (noch) geringer und / oder die Anzahl der SuS auf dem Gymnasium kleiner.

Ich würde persönlich gerne weniger Zeit investieren und mich aus den schulischen Angelegenheiten meiner Tochter (7. Klasse Gymnasium) heraushalten.

Realistisch fällt sie dann in den Noten ab – verbunden mit der Restwahrscheinlichkeit, dass sie es alleine vielleicht gar nicht packt.

Ich bin der Meinung, es müsste auch ohne Unterstützung gehen und das Leistungsniveau müsste alleine von den Kindern festgelegt werden.

Die Realität sieht anders aus und so freue auch ich mich über das Ende jeder Klausurenphase.

Im direkten Vergleich investiere ich zehnmal mehr Zeit als meine Eltern es jemals getan haben…

Das ist die Realität vieler Eltern. Würde mich einmal interessieren, ob das vielen LK auf dem Gymnasium klar ist und das nicht auch schon in den Planungen des Stoffes berücksichtigt wird.

Ausgesiebt werden dann die Kinder, die nur zufällig auf dem Gymnasium gelandet sind, weil sie in der Grundschule noch aus eigener Kraft das Niveau erreichten.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Ich würde persönlich gerne weniger Zeit investieren und mich aus den schulischen Angelegenheiten meiner Tochter (7. Klasse Gymnasium) heraushalten.
Realistisch fällt sie dann in den Noten ab – verbunden mit der Restwahrscheinlichkeit, dass sie es alleine vielleicht gar nicht packt.“ Mmh, vielleicht sollten Sie mal die Schulwahl für Ihre Tochter überdenken, wenn sie es allein nicht packt. Wie lange wollen Sie das so durchziehen? Bis zum Bachelor? Zum Master?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

„Mmh, vielleicht sollten Sie mal die Schulwahl für Ihre Tochter überdenken, wenn sie es allein nicht packt. Wie lange wollen Sie das so durchziehen? Bis zum Bachelor? Zum Master?“

Die Frage habe ich erwartet bzw. vermutet.

Ich hätte überhaupt keine Probleme damit, das jeweils geeignete „Schulsystem“ für meine Töchter zu wählen und auch über den zweiten und dritten Bildungsweg ihre späteren Ziele zu erreichen.

Zwei Aspekte halten mich davon ab:

1. Mit unserer Unterstützung kommt sie mit guten Noten durch und ist persönlich damit absolut zufrieden. Einen Wechsel könnte ich überhaupt nicht begründen – außer mit der Argumentation, dass ich keine Lust mehr auf Unterstützung habe.

2. Ich bin davon überzeugt, dass die Messlatte heutiger Bildung von dem gesamten Umfeld der Schüler gelegt wird. Der überwiegende Teil der Mitschüler muss mehrere Tage zur Vorbereitung von Klassenarbeiten aufwenden. Es gibt vielleicht 5 Schülerinnen, die mehr oder weniger alleine durchkommen.

Woher weiß ich das?
Meine Frau ist stille Leserin in einer Eltern WhatsApp-Gruppe…

Soll ich vor der gesellschaftlichen Entwicklung kapitulieren und meinen Töchtern einen Rucksack mit auf den Weg geben?

Wir haben alle Möglichkeiten der persönlichen Förderung und orientieren uns ausschließlich an den Bedürfnissen unserer Kinder. Und vor einem kranken System möchte ich nicht kapitulieren.

So sehe ich das nämlich auch aus Elternperspektive:

Ein absolut marodes und „unaufrichtiges“ System mit einer Aneinandereihung von Fehlanreizen zur frühzeitigen Selektion. Gymnasien bieten zumindest noch den Vorteil, körperlich unversehrt die Schulzeit zu überstehen. Aus diesem Grund stimmen ja viele Eltern auch mit den Füßen ab.

So kommt ja die bunte Mischung zustande.

Wir sehen also nicht nur die Bildung, sondern sorgen auch für das Grundbedürfnis nach Sicherheit.

Und das machen wir solange, wie es nötig ist…

Später werde ich hoffentlich ein paar Tipps geben können, wie eine Work-Life-Balance sichergestellt werden kann bzw. welche Berufe dafür geeignet(er) und weniger geeignet sein könnten…

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Viele SuS gehören halt nicht an das Gymnasium. Das ist nunmal die Realität. Ich war in meiner Jugendzeit auch nicht für das Gymnasium bereit.
Daher eben Realschule gemacht und eine Ausbildung. Danach dann über die BOS das Abitur. Das hat mir nicht geschadet. Wenn man soweit ist, hat man die Wahl den Weg zu gehen oder eben nicht.
Warum müssen alle gleich auf’s Gymnasium und dort auf Anhieb bestehen?
Klar kann ich den Gedanken nachvollziehen den „Bestmöglichen“/höchsten Abschluss für seine Kinder zu wollen. Gerade vor einigen Jahren hies es noch, dass man auf dem Arbeitsmarkt ohne Abi ja eh nichts Wert ist … Ändert sich zum Glück wieder etwas.
Aber man muss halt die Realität irgendwo im Auge behalten:
– Wieviele Zeit haben Eltern, um die Grundvoraussetzungen zu schaffen?
– Wieweit ist das Kind?
– Muss man das Kind wirklich (auf Anhieb) „durchdrücken“?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ich war eine zeitlang an der Uni beschäftigt und habe die Umsetzung der Bologna-Reformen als Wissenschaftler Mitarbeiter erlebt.

„Plötzlich“ hatten wir in den Vorlesungen (Masterstudium) Studierende mit einem Bachelor-Abschluss, die von einer Hochschule gekommen sind. Viele davon hatten zuvor einen Realschulsabschluss und eine Berufsausbildung sowie ein Jahr FOS absolviert – also nie das klassische Abitur als Zugangsvoraussetzung gemacht.

Die Studierenden waren aufmerksamer, zielorientierte und allgemein etwas lebenserfahrener.

Einige sind dann meine Kollegen geworden und haben promoviert.

Seitdem ordne ich das Abitur anders ein und bin der Meinung, dass man sich in seiner persönlichen Vita Zeit nehmen und seine Entscheidungen sorgfältiger abwägen kann, als es vielleicht ursprünglich einmal im System vorgesehen war. Am Ende arbeitet man dann schlimmstenfalls nicht 44 Jahre, sondern etwas weniger und lässt sich dafür länger ausbilden.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Super, die Erfahrungswerte habe ich schon öfter von verschiedenen Stellen gehört. Das muss nur jetzt irgendwie in das Kollektiv, dass „Gym“ nicht alles und der einzige Weg ist.

Ausbildung ist (und macht) auch arbeit. Während meiner Ausbildung habe ich zwar wenig verdient (an Geld), aber an Erfahrung gewonnen und auch etwas Geld zumindest. Ich war schon gedanklich froh, dass ich überhaupt für eine Ausbildung bezahlt werde. Das war für mich damals nicht selbstverständlich eigentlich. Aber hatte halt auch nie wirklich Geldprobleme.

Schlimmstenfalls? Ist jetzt ansichtssache. Viele sind froh, wenn sie weniger arbeiten MÜSSEN. Das ist glaube ich auch die häufigste Antwort, was man im Leben anders machen würde bei Sterbenden im Alter -> Weniger Arbeit, mehr (Frei-)Zeit für anderes.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich habe drei Kinder auf dem Gymnasium und versuche sie machen zu lassen, was auch bislang gut gelingt. Wir haben auch in der Grundschule nicht permanent unterstützt. Natürlich sind und waren wir als Backup da, wenn es mal eng wird, wie es meine Eltern (Volksschule) auch waren und wenn sie mir und meiner Schwester selbst nicht helfen konnten, haben sie Lösungen im Bekanntenkreis gefunden. Oder man hat mit Mitschülern gelernt. Man muss als Eltern auch lernen loszulassen, was im Umkehrschluss aber nicht heißen soll, die Verantwortung allein an die Lehrer zu übergeben, sondern auch seinen Kindern das zuzutrauen.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Machen wir natürlich auch im „Innenverhältnis“.

Wir versuchen insbesondere „Methodenkompetenzen“ und Zeitmanagement zu vermitteln. Manchmal treten wir auch auf das Gaspedal, wenn sehr viel Zeit für wenig Output aufgewendet wird.

Vor allem beschäftigt mich aber der kontinuierliche Ausgleich zwischen Lernen und „gesunder“ Kindheit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Ich bin der Meinung, es müsste auch ohne Unterstützung gehen und das Leistungsniveau müsste alleine von den Kindern festgelegt werden.“

Ich auch!

Pixi-Buch in Klasse 7, 8, 9. Geil – keine Vorbereitung mehr nötig.

Wissen Sie eigentlich, was Sie da schreiben?

Die Kinder alleine legen das Leistungsniveau fest?

Dann findet in spätestens drei Jahren niemand mehr ohne Handyunterstützung den Kühlschrank!

😉

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die Frage ist doch eher, ob SIE wissen (oder vestehen / besser verstehen wollen), was ich geschrieben habe?

Wenn ich mit Kindern 25 Zeitstunden pro Woche in der Schule + Hausaufgaben und (zeitlich undefiniert) Klausurvorbereitung ansetze, dann macht es einen Unterschied (auch im Leistungsniveau IN der Schule), in welcher Qualität und in welchem Umfang ich mich in den Teil zu Hause als Eltern einklinke.

In der Grundschule haben wir damals „Richtwerte“ mit auf den Weg bekommen, wie lange die Kinder maximal an den Hausaufgaben sitzen und wie lange für einen Test und eine Arbeit geübt werden sollte. Damit sind wir immer ausgekommen und am Ende stand auch die „Empfehlung“ aus dem Beratungsgespräch (Nds.) der Klassenlehrerin, unsere Tochter am Gymnasium anzumelden.

Jetzt bereiten „wir“ uns solange auf Arbeiten vor, bis der Stoff sitzt und alles erlernt wurde.

Meine Anmerkung hierzu:

Ich habe z.T. den Eindruck, dass einige LK den Stoff trotz hohen Ausfallzeiten und Vertretungen durchziehen/anreißen und ein Stück weit darauf setzen können, dass Eltern sich zu Hause dann noch intensiv damit beschäftigt. Die Klassenarbeiten fallen im Schnitt dann immer noch ordentlich aus und keiner merkt etwas (z.B. von der Pandemie-Delle).

Man muss doch die Wechselwirkung zwischen Eltern und LK ansprechen oder erkennen können?

Von „überengangierten“ Eltern wird zumeist der Notendurchchnitt beeinflusst – auf der „Habenseite“.

Leider fallen dann die Kinder durch das Raster, welche die Unterstützung zu Hause nicht bekommen. Und an dieser Stelle machen LK und „engagierte“ Eltern gemeinsame Sache.

Am Ende des Jahres bleiben immer noch die Kinder sitzen, wo die grundsätzliche Befähigung zumindest zweifelhaft war. Danach kommen dann aber die vielen Einzelkämpfer, die sich bei einer 3 oder 4 einpendeln und ohne Unterstützung auskommen.

Der größte Teil wird mittlerweile massiv supportet und deren Eltern tragen einen Teil dazu bei, dass der Zustand des Bildungssystem nicht noch transparenter in den Statistiken auftaucht. Man freut sich ja schließlich über hohe Abiturquoten.

Die Eltern müssen also permanent abwägen, Zielkonflikte lösen und mit einem ineffizienten sowie ungerechtem Bildungssystem „arbeiten“ – später dann auch die Kinder.

Natürlich kann man sich das als LK einfach machen und von den Eltern das Eingeständnis einfordern, „das eigene Kind ist halt zu blöde für das Gymnasium“. Aber wem nutzt das, wenn durch Unterstützung eben auch andere Bildungsabschlüsse erreichbar sind?

Fakt ist, mittlerweile machen Millionen Kinder mehr als früher das Abitur, studieren ggf. im Anschluss und verdienen durchschnittlich mehr Geld, als es zu anderen Zeiten möglich wäre – das heutige Niveau der Klasse 1 – 13 hin oder her.

An dieser Stelle nutzen Eltern und Kinder das Bildungs- und Wirtschaftssystem zu ihrem Vorteil und optimieren die eigenen Chancen.

Mit Pixi-Büchern haben meine Ausführungen wenig zu tun…

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ja, das ist oft so.
Es gibt eben ein Kompetenzrasta. Es gibt den Lehrplan. Es gibt hier eine Erfüllung als Standard. Entweder das Kind schafft das am Gym oder eben nicht. Das ist oft die knallharte Realität. Ob das Kind es selbst schafft (dann ist es soweit) oder nicht (dann eben später vllt.?) ist halt auch eine Tatsache, die man nicht wegdenken kann bei Noten und Bewertungen.
Wenn die Eltern die Präsentationen machen, dann ist das Kind eben (noch nicht) soweit. Ob das dann am Schluss reicht oder nicht zeigt sich. Vielleicht wäre es aber an einer anderen Schulform dann durchaus so weit, die Anforderungen zu erfüllen.
Die Schule kann oft nur unter ihren vorgegebenen Rahmenbedingungen handeln. Sowie die LuL eben dann auch.

Wenn in einer Gym-Klasse 10 auf’s Gym „gehören“, 10 Realschulniveau haben, 5 Mittelschulniveau, dann wird es knackig.
Entweder man macht dann auf Gemeinschaftsschule und differenziert stark. Oder man zieht halt seine Schulform durch. So hart es jetzt klingen mag.
Welche Art jetzt besser ist? Keine Ahnung, ganz ehrlich. Beides ist halt möglich. Mehrgliedriges System und Gemeinschaftsschule. Aber ein Gymnasium ist nunmal ein Gymnasium und keine Gemeinschaftsschule. Dementsprechend gibt es ein Anforderungsprofil, welches dem SuS entspricht oder nicht.
Ansonsten muss das Kind/der SuS halt von unten anfangen bzw. auf seinen jetzigen Stand. Ist doch nicht schlimm? Heißt auch nicht, dass das Kind nichts wird oder dumm ist. Sondern einfach, dass es zumindest momentan dann vielleicht nicht so weit ist.
Liegt aber natürlich auch an den LuL und der Schule … Niveau ist Jahrgangsmäßig und LuL-Mäßig durchaus unterschiedlich (von den Erwartungen und Unterricht).

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Was spricht eigentlich dagegen, die Schulzeit zu verlängern?

Unreif, wenn sie kommen.
Unreif, wenn sie gehen.

(Jaaaa, wir waren auch nicht reif – der Unterschied ist heute nur deutlich größer… )

Warum kann ein Schüly nicht zehn/elf Jahre für den ESA kriegen?

Vielen kommt „das Leben“ dazwischen und sie sind gedanklich komplett raus aus der Schule.

Die Pubertät tut das Ihrige.

Wenn Differenzierung wirklich wirklich ernst gemeint ist, dann auch eine zeitliche Differenzierung!

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die Grundschule in NRW wurde durch die „flexible Eingangsphase“ doch schon verlängert. Immer mehr Kinder brauchen das 3. Jahr in Stufe 1/2. Wenn és ganz schlecht läuft, gibt es dann noch eine Nichtversetzung nach der 3 – und schwupps, sind die lieben „Kleinen“ 12, wenn sie auf die weiterführende Schule wechseln.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Dafür gibt es aber kaum Rückstellmöglichkeiten, selbst wenn die Schuleingangsuntersuchung bescheinigt, dass das Kind noch nicht schulreif ist. Früher gab es die Vorschule für diese Kinder. Heute werden sie sehenden Auges in die Schule geschickt. Wenn es aber im Sinne der Kinder ist, die Eingangsphase individuell zu verlängern, sollte man die Option auf jeden Fall nutzen. Das interessiert am Ende der Schullaufbahn doch niemanden mehr.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Stimmt. Aber das ist ein Problem, das sich beheben ließe.

Die Vorgaben sind doch nicht vom Himmel gefallen – sie sind menschengemacht!

Und Menschen können das verändern….

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

@Marie

„… und schwupps, sind die lieben „Kleinen“ 12, wenn sie auf die weiterführende Schule wechseln.“

Was selten (positiv) auffällt – oder gar nicht, wenn man nicht auf das Geburtsdatum schaut …
Ich schaue nicht drauf. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Wir haben auch immer „überalterte“ Kids in den Fünften.

Die sind so reif und erzogen, wie die echten Kleinen, die es ohne Verlängerung geschafft haben.

Sieht schon komisch aus, ist auch bei der körperlichen Entwicklung deutlich zu erkennen, doch wenn der Geist (noch) so klein ist, nützt auch der pubertierende Body nichts für „altersgemäße“ Unterbringung.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Das meine ich ja – die brauchen einfach immer länger.

Nützt doch nichts, sie eben älter als die, die es ohne Verlängerung geschafft haben.

Die Reife und die Fähigkeiten / Kompetenzen müssen eine Rolle spielen. Nicht das Alter.

Wenn ich chinesisch, griechisch oder was auch immer lernen will, komme ich – tada! – in die Anfängergruppe. Nicht in die Ü50.

Aus meiner Sicht wäre d a s eine richtige Integration und Inklusion und vor allem eine sinnvolle Differenzierung.

Eule
1 Jahr zuvor

Hallo, eine Mutter meinte, berufstätige Mütter würden von der Schule überfordert mit Hausaufgaben und häuslichem Üben.Ich bin Grundschullehrerin und 2 fache Mutter inzwischen erwachsener Söhne .Diese Belastung kenne ich aus eigener Erfahrung.Morgens fremde Kinder, nachmittags die eigenen betreut.Damals gab es allerdings keine Nachmittagsbetreung, kein Essensangebot in der Schule und keine Hausaufgabenbetreuung.Ich finde, Hausaufgaben geben Eltern, wenn sie denn zu Hause gemacht werden einen guten Eindruck vom Lernstand ihres Kindes Es geht ja ums Einüben in der Schule durchgenommenen Stoffs.Die Eltern sehen, was ihre Kinder können und wo noch geübt werden muss.Ich frage immer in Beratungsgesprächen danach, wie die Kinder mit den HA zurechtkommen, sowohl inhaltlich , als auch mengenmäßig . Wir können dann gemeinsam überlegen, wie dieses Kind am besten gefördert werden kann.In der Grundschule werden Klassenarbeiten auch durch gezielte Hausaufgaben vorbereitet.Dann muss man im Normalfall nicht noch zusätzlich üben.Kinder mit besonderen Schwierigkeiten erhalten eine abgestufte Klassenarbeit.Wir bemühen uns, jedes Kind individuell zu fördern.Insofern finde ich, dass Hausaufgaben ein wertvoller Teil der schulischen Arbeit sind.Die Kunder selbst verlangen oft nach einer Rückmeldung für ihre Leistungen und sind stolz, wenn sie eine kleine Belohnung für besonders gut erledigte HA erhalten.Elteen sollen hier natürlich keine permanente Nachhilfe leisten.Bei Verständnisfragen sollten sie sich gerne an die Kollegen wenden.Nur gemeinsame Anstrengungen von Schule und Elternhaus können zum Erfolg führen.Noch ein Wort zur Coronazeit: An meiner Schule gab es für uns Lehrer keine Unterstützung von der Schulleitung bezüglich digitalen Unterrichts! Geräte und Software wurden aus eigener Tasche angeschafft.Fodtbildung: Ein Handout ohne weitere Erklärung.Ich hatte plötzlich eine 1.Klasse digital zu unterrichten.Ich habe dann wöchentlich mit allen telefoniert, Wochenpläne mit Erklärungen versendet und war 24/7 per mail und telefonisch für 24 Familien erreichbar.Es gelang nicht, die Klasse zu einem bestimmten Zeitpunkt vor dem Bildschirm zu versammeln Man musste sich in vielen Fällen einen Rechner als Familie teilen.Die Kleinen konnte man auch nicht einfach alleine vor den Bildschirm setzen.Ich habe dann versucht, Lesegruppen von zuerst 4, später 2 Kindern zu bilden und per Videokonferenz abzuhalten Schwierig ..Am Ende klappte das dann aber gut.Fazit: Viele Kolleginnen sind nach Corona ausgebrannt oder haben den Beruf gewechselt.Meine Erfahrung ist, dass das Know How der älteren Mitarbeiter zu wenig gschätzt wird und niemand daran denkt, dass wir unsere Kräfte in dieser Zeit extrem verschlissen haben, weil die Politik(die alle Maßnahmen zu verantworten haf) uns alleine ließ und auch weiterhin läßt Die Unzufriedenheit der Elternschaft trifft uns mit voller Wucht Wir hatten keinen bezahlten Urlaub in dieser Zeit, wie es manche Eltern sehen.Ich wünsche mir etwas mehr Respekt vor der Lebensleistung der älteren Mitarbeiter gleich welcher Schulform.

Adele Horn
1 Jahr zuvor
Antwortet  Eule

Fast volle Zustimmung. Nur in einem Punkt muss ich widersprechen, und zwar diesem hier: „Eltern sollen hier natürlich keine permanente Nachhilfe leisten.“

Leider ist das oft unumgänglich, weil schon seit vielen Jahren so dermaßen viel Unterricht ausfällt. (Vertretungsstunden sind ja schön und gut, aber echter Unterricht findet da meistens eben _nicht_ statt.)

Die Grundschul-Klassenlehrerin meines Sohnes (gleichzeitig kommissarische Rektorin der Schule) war zusammengerechnet über zwei Jahre lang krank, und erst im letzten halben Jahr der 4. Klasse gab es eine Springerin als echte Vertretung. Vorher hieß es immer nur „Ja, wir überbrücken das jetzt irgendwie, einen Springer brauchen wir nicht, denn nächste Woche/nächsten Monat/nach den Ferien ist Frau XY ganz bestimmt wieder da.“ War sie natürlich nicht. Und uns Eltern war irgendwann sonnenklar dass es die weiterführenden Schulen absolut null interessieren würde, was sich an der Grundschule abgespielt hatte. Unsere Kinder würden abliefern müssen oder untergehen.
Einige von uns organisierten professionelle Nachhilfe auf eigene Kosten. Die Kinder mussten also tagsüber in den nutzlosen Vertretungsunterricht und nachmittags und an den Wochenenden in die Nachhilfe.

An einer anderen Schule (Steinhammer-Schule in Dortmund) fiel so viel Unterricht aus, dass eine ganze Klasse sitzenbleiben sollte. Die Eltern informierten die Presse, die Klasse wurde versetzt. Mit exorbitanten Defiziten. Wer die größtenteils ausbügeln (lassen) musste, ist klar, denke ich.

Sowas sind natürlich Extremfälle, aber auch im Kleinen ist der Anschluss an die Weiterführenden oder die Oberstufe kaum zu schaffen, wenn die Eltern nicht permanent massiv nachhelfen. Nicht umsonst hat NRW ja zwischendurch mal eine Datenbank eingeführt, in der der Unterrichtsausfall verbindlich erfasst werden musste. In der Pandemie hat man das aber offenbar aufgegeben. Wäre wohl zu peinlich geworden.

Denn ja, nun kommt Corona noch obendrauf, und meine Sprösslinge reiben sich verwundert die Augen, wenn nach zig Wochen tatsächlich mal ein Tag ohne Ausfälle auf dem Stundenplan steht. In der Q2 der Tochter findet der Unterricht auf Kosten der Unter- und Mittelstufe statt. Dort werden alle für die Oberstufe qualifizierten Lehrer abgezogen, damit das Abitur 2023 nicht gefährdet wird. Die Schulen hier im Umkreis betteln sogar die Familien an, ob nicht die Hausfrauen und Großeltern bitte aushelfen und wenigstens auf die unteren Klassen aufpassen könnten. Ich selbst sammle spaßeshalber die Screenshots der wöchentlichen Vertretungspläne und habe festgestellt, dass der Englischunterricht der 10. Klasse meines Sohnes seit dem Sommer faktisch zu 75% ausgefallen ist. Deutsch zu fast 60%. Ab und zu tauchen die dazugehörigen Lehrer mal auf und lassen die nächste Klassenarbeit schreiben, deren Inhalte die Kids sich anhand von Zetteln selbst erarbeiten mussten. Nicht selten, bevor sie die vorherige Klassenarbeit überhaupt zurück bekommen haben. In einem Fall musste ein anderer Lehrer dann beide korrigieren.

Was wir Eltern da an Kosten und Mühen rein stecken, um das alles aufzufangen, bevor die Oberstufe anfängt, geht auf keine Kuhhaut. Offiziell hat ja aber irgendein Erwachsener vorne am Pult gesessen, also ist für unser Schulministerium natürlich alles in Butter und es gibt keine Hilfen.

Ich bin mit den Lehrern gar nicht unzufrieden. Ehrlich nicht. Sie tun größtenteils ihr Allerbestes, kämpfen dabei aber auch gegen Windmühlenflügel. Ich sehe das und erkenne es an. Ich war als Mutter aber mittlerweile auf so viel Selbsthilfe angewiesen, dass ich mir nun auch Mitbestimmung herausnehme. Und ich bin sauer, wenn ich daran denke, dass die Erfolge der Kinder am Ende wieder nur den Schulen zugeschrieben werden und die Politik sich selbst auf die Schulter klopft für ihre tolle Strategie, alles einfach laufen zu lassen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

Und es fällt ja nur der Unterricht de facto aus, der laut Stundentafel angeboten wird.
Dazu kommen ja noch die ganzen Kürzungen der Soll-Stundentafeln die a priori wegen fehlender Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung vorgenommen werden müssen.

Wenn eine Schule nur mit um die 90% der Planstellen besetzt ist, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass die Inhaber von Planstellen an dieser Schule jetzt 110% ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitsleistung erbringen müssen.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Adele Horn

„Ich selbst sammle spaßeshalber die Screenshots der wöchentlichen Vertretungspläne und habe festgestellt, dass der Englischunterricht der 10. Klasse meines Sohnes seit dem Sommer faktisch zu 75% ausgefallen ist. Deutsch zu fast 60%.“ – Oh. Mein. Gott.

Hellus
1 Jahr zuvor

– Von Geburt an mit dem Kind reden, viel reden, das befördert den Spracherwerb.
– Dafür sorgen, dass in der GS das kleine Einmaleins sitzt, der Rest ist Aufgabe des Kindes. Das muss man ihm aber auch klarmachen. In der GS ist es meiner Ansicht nach unnötig, als Eltern mit dem Kind Hausaufgaben zu machen, denn dadurch verhindert man intrinsische Motivation.
– Konsequent die Einhaltung von Regeln einfordern (Kinder lernen aus den Folgen, von Rogge).
Damit wäre schon sehr viel gewonnen.

MarheBen
1 Jahr zuvor

Als Schulkind der 80er Jahre sehe ich den gravierenden Unterschied darin, mit welchem Wertekanon und Erziehungsstand die Kinder heute eingeschult werden. Die Grundschule schafft es dann, bestenfalls Seite an Seite mit den Erziehungsberechtigten, die Kinder bis Ende der 4 Klasse auf den Stand zu bringen, den wir mit 6 Jahren hatten. Ich rede hier von Respekt, Gehorsam, die Anwendung und Einhaltung von Regeln, Pünktlichkeit und Ordnung. Das ist Aufgabe der Eltern (ja, ich auch und das gleich 4fach) vor Beginn der Schulzeit
Das auch dieser Teil der Bildung/Erziehung bei uns mit 6 nicht abgeschlossen war, ist mir bewußt, aber es gab I. d. R ein solides Grundgerüst. Aus welchen gesellschaftlichen und individuellen Gründen das so ist steht auf einem anderen Blatt.

Feli
1 Jahr zuvor

Elternbashing ist genauso schlimm wie Lehrerbashing. Wir können den Bildungspolitikern keinen größeren Gefallen tun als uns untereinander zu streiten und einander Vorwürfe zu machen.
Lehrer sind überlastet, Eltern aber genauso durch ihre ach so fortschrittliche Rolle als Doppelverdiener.
In den letzten Jahrzehnten wurde vieles in eine familien- und kinderfeindliche Richtung gesteuert. Sowohl in den Schulen als auch im Elternhaus wurden den Kindern mehr und mehr Steine aus dem Weg geräumt, Wünsche erfüllt und Bedürfnisse möglichst sofort befriedigt.

Die angeblichen Erziehungsexperten (Pädagogen) drehten tüchtig mit an diesem Rad der Verwöhnung, das Kinder aber nicht selbstbewusster, glücklicher und leistungsfähiger machte, wie immer versprochen, sondern missmutig, wehleidig und anspruchvoll.
Die Politik hat ebenfalls ihr Teil zu dieser Fehlentwicklung beigetragen, indem sie in der Bildung ebenfalls auf Verwöhnung, Erleichterung und Leistungsabsage setzte und dabei so tat, als geschähe alles sehr wohlüberlegt und nur zum seelischen Wohl und zu mehr Bildung des Nachwuchses.

Lehrer und Eltern müssten sich eigentlich die Hände reichen und gemeinsam gegen den verlogenen Wahnsinn angehen, der hinter wohlklingenden, aber hohlen Begriffen wie „Bildungsgerechtigkeit“, „Chancengleichheit“ oder „Kompetenzerwerb“ versteckt wurde.

Hätten Politiker und Fachleute es die vielen Jahre wirklich gut gemeint mit den Kindern, hätten sie die Schulgebäude nicht verrotten lassen, vorausschauend für genügend Lehrer gesorgt, dadurch auch kleinere Klassen ermöglicht und inklusive Schuformen nicht mit falschen Versprechungen eingeführt.

Eltern und Lehrer sind gleichermaßen mit wohlfeilen Theorien und Heilsbotschaften hinter die Fichte geführt worden, damit sie blind und taub waren für die Realität und jede noch so verrückte Theorie als pädagogischen Fortschritt ansahen.
Nun sitzen sie im selben Boot und können den Verantwortlichen keinen größeren Gefallen tun, als sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte, und zu ihm gehören nun mal unsere Schulgestalter in Form von „Experten“ und Politikern.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Feli

Nein, still waren die nicht. War ja auch nicht so einfach, die Kids zuhause zu motivieren, darauf zu achten, dass sie lernen und mitmachen und gleichzeitig ja ihre Arbeit wegorganisieren mussten. Kolleg*innen mit jüngeren Kids waren selbst betroffen und haben erzählt, wie stressig es war.
Die schlechten Zustände sind durch den Corona-Stress in den Hintergrund geraten.
Allerdings hat Corona Erstere nur noch deutlicher hervortreten lassen.
Jetzt müssten aber alle endlich aufgewacht sein. Müssten …

Caro
1 Jahr zuvor
Antwortet  Feli

Mir gefällt ihr Beitrag am besten. So ist es. Wenn ich so auf meine Generation schaue, von uns wurde jung erwartet extrem flexibel auf den Arbeitsmarkt zu gehen und zu nehmen was man kriegen kann und dafür auch nach sonstwo zu ziehen und sonstwas zu tun. Das haben wir dann auch gemacht mit dem Resultat, dass viele gr. Familienstrukturen, die einen in der später folgenden Elternschaft etwas beraten/unterstützen könnten, sehr zerrissen wurden bzw. gar nicht vorhanden sind. Es herrscht sowieso das Kredo der Klein- Patch-Trennungsfamilie auch die noch vorhandenen Omas und Opas arbeiten jetzt noch länger ehe die zu kleine Rente droht, die doppelversteuert wird, gleichzeitig versteht man unter der viel beschworenen Gleichberechtigung jetzt das beide Eltern 40 h arbeiten + die Kinder erziehen wie annodut und trotzdem ihre Kinder früh aus der Kita holen können um sie toll zu fördern und natürlich weil es kein Personal dort gibt und eh nur reduzierte Öffnungszeiten gelten. Gott sei Dank wurde das Homeoffice dafür erfunden, dass man nun zu Hause ggf. Kinder betreuen + arbeiten kann. So richtig funktionieren tut das zwar irgendwie nicht, aber egal.

Ja, bin auch ein Ossi, mit DDR Eltern und Großeltern, die 40 h gearbeitet+ Kinder erzogen haben, aber eben inzwischen auch einstimmig sagen, dass sie mit mir gar nicht tauschen wollen, weil viele Dinge die früher selbstverständlich waren wie z.B. einen Kinderarzt finden, einen Betreuungsplatz, einen Schulplatz, bezahlbaren Wohnraum, bezahlbare Lebenshaltungskosten schlicht so nicht mehr existieren und mit sehr viel mehr zeitl. Aufwand organisiert werden müssen als früher + das im DDR System ohnehin der Staat seinen Erziehungs und Formungsauftrag definitiv anders gesehen hat als heute. Ob das gut oder schlecht war sei dahin gestellt. Und außerdem hat diese hohe Präsenz an Arbeit durchaus zu Opfern in unserer Familie geführt, wo ich doch sagen muss etwas mehr Care Zeit wäre auch da sinnvoll gewesen.

Meine Kinder sind nun recht groß, erzogen, aufm Gym und selbstständig. Aber was ich dafür leisten musste, weiß ich ganz genau und eben auch, dass das der Weg ist, den die Mehrheit in Zukunft sich kaum leisten können wird. So häufig wie ich mich zwischen meinen Rollen zerrieben fühle, so sehr weiß ich, dass viele noch viel mehr damit überfordert sind wie ich. Es ist ja auch insgesamt weniger Zeit für die Kinder da, die ab dem Schulalter, dann auch aus der neu erfundenen Ganztagsschule um 16 Uhr tänzeln. An und für sich super Idee wenn man arbeitende Eltern + Chancengleichheit für Kinder haben will, wäre da nicht an so vielem gesparrt worden…. Gebäuden, Personal, Ausstattung und vor allem z.B. an Betreuern für die HA Zeit die Kindern echte Rückmeldung geben, ob sie den Stoff verstanden haben / üben müssen oder nicht. Das ist nämlich alles nur Beaufsichtigung, keine Förderung. Dann kommen die Kinder also spät aus der Schule und sind total ko und hinüber vom langen Tag. Dann stellt man als Eltern fest, dass Kind zwar irgendwie HA gemacht hat, aber eigentlich für die Tonne, weil keiner Zeithat hinzuschauen. Nun ist man in der Misere…. hört man auf die Lehrer, die sagen….das Kind muss alles von ganz alleine wissen und ihr Eltern sollt nix machen….oder checkt man das es notwendig ist sich auch zu später Stunde noch hinzusetzen und nachzupolieren. Wobei dann relativ schnell klar wird, dass aufgrund des horrenden Stundenausfalls aufgrund von Personalmangel und überfüllten psyeudo-spar-integrativ Klassen mit vielen Kindern die eigentlich Förderbedarf haben oder 3 SJahren Corona-Schulsystem Zusammenbruch mal wieder der Stoff gar nicht richtig vermittelt werden konnte und Lücken da sind. Dann justiert man also nach und oft viel mehr als die noch vorhandenen Lehrer mitbekommen. Aber viele machen das eben auch nicht, schaffen das auch nicht neben der Arbeit und anderen Verpflichtungen.
Die Lehrer wiederum tun mir auch ehrlich oft Leid. Die sind auch nur dem Jojo der stets einsparbegeisterten Bildungspolitik ausgesetzt, die immer tolle Sachen macht unter tollen Decknamen, die letztlich doch oft bloß eine Verschlechterung von Arbeitsbedingungen kaschieren.

Und wo wir bei Erziehung und Werten sind, da mischen die Medien und die Pädagogik auch ganz kräftig mit. Wie oft mir ein schlechtes Gewissen eingetrichtert wurde, weil ich in den Fokus meiner Erziehung nicht nur die Bedürfniserfüllung meines Kindes gestellt hab. Und wie viele Eltern fallen darauf rein und glauben sie müssen immer springen, wenn Kind schreit, auch wenns das längst selbst machen könnte. Ehrlich ich lieb meine Kinder, ich höre ihnen auch zu und wir diskutieren auch mal und ich wertschätze auch ihre Meinung und bin für freies Spiel und Erkunden. Aber … in meinen Augen werden diese modernen Konzepte teilweise so abartig benutzt als darf man weder seinem noch anderen Kindern überhaupt irgendwas sagen. Viele Eltern wissen gar nicht mehr, dass sie ihren Kindern tatsächlich Grenzen setzen müssen und einen Rahmen definieren sollten. Auch in den Kitas basiert alles auf dem was das Kind gerade will und wenns von alleine nicht drauf kommt, was tun zu wollen, passiert auch nix. Erziehern dürfen Eltern schon lange nix mehr so richtig sagen, wenn was schief läuft. Irgendwie so die einfachen Dinge wie durchsetzen selbstständig sich anzuziehen, zu essen, zu schlafen, sich an Regeln zu halten, die für alle gleich gelten, zu lernen dass auch andere Bedürfnisse haben und es nicht reicht dem Kind neben dir eins überzuziehen um zu bekommen was man will …
Ich habe auch ohne körperliche Gewalt erzogen und so, aber man braucht Konsequenz und natürliche Folgen, einen klaren Rahmen auch im Kopf. Und hier wird immerwieder alles so dargestellt als hätten die Kinder alle Zeit/Wahl der Welt und als ginge es nur noch um die Bedürfnisorientierung des Kinds. Kein Wunder, dass mittlerweile alle so individuell sind, dass kaum gemeinsame Wege mit anderen möglich sind ohne das Lehrer, die nunmal darauf angewiesen sind in 25-30 Mann Klassen eine gewisse Homogenität zu haben um Stoff vermitteln zu können und tatsächlich zu unterrichten und nicht nur diese Kinder zu erziehen, graue Haare bekommen.

Letztendlich glaube ich auch …es bringt nichts sich gegenseitig zu zerfleischen. Es wurde viel propagiert, was fragwürdig ist. Viele Bedingungen sind dazu verschlimmbessert worden und das ist auch der Grund warum es nicht läuft.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Caro

Danke, liebe Caro, Sie haben mir einen langen Kommentar erspart!

Nur noch eines: Irgendwann Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre wurde festgestellt, dass Deutschland kinderfeindlich ist. Festgemacht wurde das an den „Kopfnoten“, die Benehmen, Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung bewerteten. Es wurde die antiautoritäre Erziehung gefordert, „Kinder an die Macht“, „Gebt den Kindern das Kommando“ usw.
Langsam aber sicher wurde das im pädagogischen Sektor vorherrschend.
Was damals – sicherlich aus guter Absicht und noch unter dem Eindruck des 3. Reiches – angestoßen wurde, wurde dann aber komplett übertrieben!
Eltern sollten nun die „best buddies“ ihrer Kinder sein und sie vor allen Anforderungen schützen. Erziehung wurde mit Gewalt gleichgesetzt, mit dem Brechen des kindlichen Willens, seines Rückrads. Ein „erzogenes“ Kind ist ein buckelnder Untertan, ein blinder Befehlsausführer und bringt die Naziherrschaft zurück.
Leider wird da manchmal das Kind mit dem Bad ausgeschüttet! Sozialkompetenz und Hyperindividualismus geht nicht zusammen, was ja auch Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten (nicht nur bei den fröhlichen Sylvesterparties) immer wieder feststellen müssen.

Zum Glück gibt es immer noch viele Eltern, die ihren Kindern, schon zum eigenen Schutz, Grenzen setzen!

Marie
1 Jahr zuvor

Ich bin der Meinung, dass die Schule den Wandel der Zeit nicht mit gemacht hat und zu viel auf die Eltern abgewälzt wird. Als alleinerziehende Mutter zweier Grundschulkinder ist es mir kaum möglich, neben 30 Stunden Job und den verschiedenen Nachmittagsterminen mit den Kindern auch noch mit ihnen zu lernen. Zumal die Kinder frühestens um 16:30 zuhause sind und völlig k.o., sofern dann mal kein Termin ansteht.

Die Situation in der Pandemie und die daraus resultierenden Lerndefizite werden dabei auch noch völlig vergessen. In der Home Office Zeit hatte ich keine Möglichkeit nebenbei noch mit den Kindern zu lernen und als endlich eine Notbetreuung eingerichtet wurde hieß es von den Erziehern „Schulaufgaben können die Kinder hier nicht machen. Wir sind doch keine Lehrer!“ Hallo?! Wir Eltern sind doch auch keine Lehrer und wissen nicht wie und wann wir die Kinder motivieren und Lernstoff vermitteln sollen!

Eine meiner Töchter hat eine Graphomotorikschwäche und Lese- Rechtschreibschwäche. Daraus resultiert ist eine so große Lernlücke, dass nur eine Wiederholung der Klasse, sowie eine
intensive, professionelle Lernhilfe da noch helfen können. Trotz staatlicher Förderung kostet diese Lernhilfe 160 EUR im Monat! Mehr Hilfe gibt es nicht, auch wenn man finanziell nicht gut dasteht, weil das Kind keine Behinderung hat und nicht intelligenzgemindert ist. Wenn ich es nicht bezahlen kann, bleibt eins meiner Kinder eben auf der Strecke.

So ist das heutige Schulsystem!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

„Wir Eltern sind doch auch keine Lehrer und wissen nicht wie und wann wir die Kinder motivieren und Lernstoff vermitteln sollen!“

Es ist traurig zu lesen, dass Sie nicht eissen, wie Sie Ihr Kind motivieren können.

Es geht nicht darum, den Lernstoff zu vermitteln.

Wenn ich richtig verstanden habe, arbeiten Sie 30 Stunden – sechs pro Tag. Da sind Sie doch lange vor Ihren Kindern (frühestens 16.30 Uhr) zu Hause.

Was machen / sollen Ihre Kinder so lange in der Schule? Wird da nicht geübt? Sind das so lange Fahrzeiten? Das ist furchtbar..

Wenn die Nachmittagstermine zuviel sind – streichen! Auch die Kids brauchen Erholung.

Von einem Termin zum nächsten tut niemandem auf Dauer gut.

Und ja – da muss u.U. eine Entscheidung gefällt werden! Alles geht nun mal nicht.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Die Politik ist dafür verantwortlich, dass insbesondere Alleinerziehende es noch immer so schwer haben.

alter Pauker
1 Jahr zuvor

aus Ba-Wü: Wenn man den Eltern falschverstanden mehr Verantwortung übergibt, dann passiert zum Beispiel das, was mit der Freigabe der Grundschul-Empfehlung bei uns geschen ist und jedes Jahr von Neuem geschieht. Die Elter lassen sich pflichtgemäß in der GS Ende Klasse 4 beraten, bekommen aber nicht die gewünschte Gymnasialempfehlung, weil das Kind die erforderlichen Leistungen nach der gut begründeten Meinung der GS Lehrkraft nicht zu bringen imstande ist.
Folge: Ein großer Teil der Eltern meldet aus falscher „Ehrenkäsigkeit“ ihr Kind dann trotzdem am Gymnasium oder „wenigstens“ an der Realschule an.
Bei den Kooperationsgesprächen an Gy und RS waren dazu sehr bittere Kommentare der Kollegen dort zu hören.
Für das Kind: Sollten sich Lehrerin und Lehrer an der GS nicht gewaltig geirrt haben, steht dem Kind eine bittere Schulzeit bevor mit Schimpfen, fehlenden Erfolgserlebnissen, Wiederholung von Klassen, Absturz zur nächst niedrigeren Schulart bis auf Hauptschulniveau. Ich selbst konnte dies bei einem Jungen verfolgen, der letztendlich an der Hauptschule mit Depressionen und in Psychotherapie (wenigstens das sahen die Eltern dann ein) betreut wurde und eigentlich nicht mehr schulfähig war.

Gleichzeitig ist klar erkennbar, dass Eltern (z.T. auch der eine oder andere Kindergarten, leider) schon vor Schulbeginn versuchen „Schule“ zu machen und von der Stifthaltung bis zum Lautieren und, weil man da schon Schreiben lehren „muss“, falsche Linienzüge der Schrift einschleifen und fast alles falsch machen, was nur geht.
Der schlimmste Satz in dem Zusammenhang: Mein Kind soll es einmal gut haben und das Gymnasium besuchen-z.T von Eltern vorgebracht, die selbst massive Probleme in der HS hatten und die ich selbst schon als Schüler unterrichtet hatte. 45 Jahre ist eine lange Zeit…

Besorgte und immer bemühte Mutter 2er Kinder
1 Jahr zuvor

Eigentlich muss man doch einfach nur feststellen, dass hier Welten aufeinander treffen. Lehrerschaft auf Elternschaft. Diskussion hin und her. Keiner versteht keinen und alle meckern auf die anderen und jammern. Jeder ist schuld, aber keiner hat Schuld. Es ist ein heilloses Hamsterräder, dass unter derartigen (Rahmen-)Bedingungen nicht mehr zu stoppen ist. Die Politik in Deutschland hat gänzlich versagt, nicht zuletzt deutlich in der Pandemie und diese beiden Parteien müssen es ausbaden, was nicht gelingt.
Leidtragende sind die Kinder! Und das wird nicht gesehen.
Fakt ist, es gibt immer solche und solche! Ich kenne alle: 1. wenige sehr engagierte umsichtige menschliche LehrerInnen und das große Gegenteil. Ersten bin ich unendlich dankbar, die meiner Tochter das Leben einfach nur erleichtern. Letztere könnte ich… 2. Engagierte involvierte Eltern und viele, die nur ihre Ruhe wollen.
Bildung unserer Kinder ist ein gemeinsames Thema und demnach müssen Eltern und Schule zusammenarbeiten und das ist ganz ganz selten der Fall.
Wir erleben es in unserem Gymnasium so, dass Kinder nur Pflichten haben und Kommunikation zum Elternhaus nicht stattfindet. Es mangelt an Respekt, Unterstützung, Verantwortungsbewusstsein und allem, was man sich im o.g. Sinne nur vorstellen würde.
Unsere ländliche Grundschule mit angeschlossenem Hort war ein echter Gewinn! Und obwohl HAs im Hort erledigt wurden, haben sich Elternhäuser um ihre Kinder zu kümmern, in jeglicher Hinsicht!
Im Gegenzug erwarten wir das auch von den Bildungseinrichtungen – und das gelingt nicht! Und warum: weil es nicht genügend Personal gibt und das was da ist, ist überfordert oder faul.
Das sind unsere Erfahrungen und diese bedürfen KEINER Diskussion, denn das ist so wie es ist und ändert sich dadurch nicht – Symptome!
Die Rahmenbedingungen, um Einrichtungen und Elternhäuser zu entlasten, diese bedürfen Diskussionen – die Ursache – lohnt aber nicht, weil Worte nichts ändern, sondern Taten.
Also, Politik wacht auf und ändert was.
Und Eltern: respektiert LehrerInnen und nehmt Eure Verantwortung wahr und LehrerInnen respektiert die Familien, die Unterstützung brauchen oder wollen.
Wir hätten jedenfalls drauf gewartet…
Wir jammern nicht, Unterstützung unserer Kinder ist selbstverständlich, aber wenn am anderen Ende niemand tatkräftig mit zupackt, sind im Zweifelsfall alle Bemühungen wenig wert…

alter Pauker
1 Jahr zuvor

Bei den zwei Fronten, die sie oben anführen, vergessen Sie, dass es Menschen geben soll, die Lehrer und Eltern zugleich sind – und das bei ihrer Arbeit in der Schule nicht vergessen!

Anko
1 Jahr zuvor

Dieses Sj ist mein Letztes. Zum 31.07.23 gehe ich als angestellte Lehrerin in Regelaltersrente. Ich unterrichte an einer Gesamtschule im eher ländlichen Raum in NRW in den Sekundarstufen II und I seit 2007. Vorher war ich 7 Jahre an einer Hauptschule.
Ich kann lernschwache Sus unterrichten, ich kann schwierige Sus unterrichten. Ich kann bei Schwierigkeiten der verschiedendsten Arten auf Hilfestellungen in und außerhalb der Schule verweisen. Ich habe ein offenes Ohr und bin empathisch. (Wurde mir so zurück gemeldet) Sus und Eltern haben meine private Telefonnummer für Wichtiges und Notfälle. Während der Pandemie habe ich wie fast alle Kolleginnen Onlineunterricht gemacht. Obwohl über 60 J habe ich meine beiden Abiturkurse in Präsenz unterrichtet.
Ich war und bin engagiert.
ABER: Aufgaben der Eltern kann und will ich nicht übernehmen. Erziehung muss hauptsächlich zu Hause stattfinden. Ebenso Wertevermittlung. Ebenso ehrliche Gespräche mit den Kindern über Leistungsstand und Verhalten in der Schule. Dazu gehört das Kind in die Verantwortung zu nehmen bzgl. seiner Aufgaben und Leistungen. Mit einem Wort: Schule und Elternhaus müssen an einem Strang ziehen zum Wohle des Kindes. Dazu gehört auch der Mut der Eltern sich unbeliebt zu machen beim Kind mit erzieherischen Maßnahmen und Schmollen und andere Reaktionen des Kindes auszuhalten. Dazu gehört die Erkenntnis, dass das Kind NICHT der Nabel der Welt ist, um das sich alles dreht. Dazu gehören die Fähigkeit zur konstruktiven Kritik und Selbstkritik.
Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2023.
Anko

alter Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anko

Ich gehe als „nur“ Förderschullehrer mit Ihnen völlig d’accord! Wie sich die Basics über alle Schularten doch gleichen. Auch Ihnen ein gesundes, gutes 2023.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anko

Alles Gute für das näher rückende Unterrichtsende im Juni 2023 – auch wenn es danach keine Ferien mehr gibt:)

Maria
1 Jahr zuvor

Ich lese gern die Meinungen in diesem Forum. So bekomme ich Einblicke in andere Einsichten und sehe, wie es „woanders“ läuft. Leider vermisse ich bei vielen Kommentaren das Gemeinsame. Richtig! Die Gesellschaft hat sich verändert. Richtig! Die Leistungen der Kinder in den Schulen nehmen ab. Richtig! Schule schafft es nicht die Kinder adäquat abzuholen.
Unsere Gesellschaft wird zukünftig lernen müssen damit umzugehen.
Leider wurden in der Vergangenheit wichtige Veränderungen nicht konsequent durch die Politik begleitet. Wenn sich die gesellschaftlichen Veraussetzungen und unsere Ziele für die Kinder ändern, muss sich auch Schule ändern und die Anforderungen an die Eltern und Lehrer überdacht werden. Wir wollen Integration in alle Richtungen? Dann ändert sich für den Lehrer auch jedes Jahr die Klasse mit den Kindern so stark, dass der Unterricht eben nicht der gleiche ist. Wir wollen Mitbestimmung? Dann braucht es Zeit, dies zu üben. Wir können aber nicht immer nur Ziele addieren, es braucht auch die Ressourcen dafür – für Schule und Eltern. Hier kann Keiner die Schuld einfach nur auf den Anderen schieben. Eltern und Lehrer sind an der Zukunft der Kinder interessiert. Wir wollen für sie das Beste. Und als Gesellschaft ist dies nur notwendig. Dieser Ruck fehlt. Wir müssen gemeinsam für unsere Kinder kämpfen. Dies ist aber ein politischer Weg. Bis zur nächsten Wahl, sollten Eltern und Lehrer lernen, besser zusammen zustehen und sich gegenseitig im Sinne der Kinder unterstützen.

Leo
1 Jahr zuvor

Ich bin keine Lehrerin. Dafür habe ich mich bewusst entschieden. Ich bin Erzieherin und ich bin Mutter.
Das System Familie-Kita-Schule hat so viele Schwachstellen. Sich die Verantwortung hin und her zuschieben bringt den Kindern was? Nix! Ich bin Erzieherin (ich hasse diese Bezeichnung) denn ja, ich erziehe Kinder. Jedoch liegt die Hauptverantwortung dafür in den Familien! Ich erziehe meine Kinder und erwarte nicht von der Kita diese Verantwortung zu übernehmen. Möchte ich die Verantwortung für die Erziehung meiner Kinder nicht übernehmen? Sollte man bei Entscheidungsmöglichkeit keine bekommen. Zum Wohl der Kinder!
Ich als Mutter wünsche mir, dass meine Kinder jemanden vor sich haben der bereit ist so gut es geht auf ihre Lernverhalten einzugehen, sie an die Hand zu nehmen und ihnen Wissen zu vermitteln. Hausaufgaben musste ich bei einer berufstätigen alleinerziehenden Mutter auch als Kind machen…mit und ohne meine Mutter! Denn sie war bereit den Haushalt dann eben ab 20Uhr zu machen, denn es ging um ihre Verantwortung als Mutter und dazu gehören Hausaufgaben. Ich hatte auch eine LRS und musste Zusatzaufgaben machen, ja ich hab es gehasst…wie die Pest & sie auch. Aber wir haben uns beide die größte Mühe überhaupt gegeben und heute bin ich ihr dankbar und sehe ihre Mühe.
Meine Lehrer wussten um mein Problem und waren, weil meine Mutter sehr kommunikativ ist und es immer einen Weg gibt um Probleme zu lösen, auch für mich Ansprechpartner. Es gibt immer Ausnahmen! Aber auch jetzt bin ich ehrlich und respektvoll mit den Eltern, ich nehme sie ernst (kann und muss sie aber nicht immer verstehen) und ich hoffe, dass ich zum Wohl meiner Kinder, denn das sie glücklich sind liegt in meiner Verantwortung, immer einen Weg finden werden einen gemeinsamen mit den Lehrern und meinem Kind einzuschlagen.
Wir müssen nicht immer einer Meinung sein, aber jeder von uns sollte den Schwerpunkt auf das Kind legen.

Jeder hat seinen Teil, seine Verantwortung für die Kinder zu tragen. Aber liebe Eltern und ich zähle mich dazu, die Hauptverantwortung liegt bei uns, denn es sind unsere Kinder!

Elke
1 Jahr zuvor

Wenn ich Eltern werde,hab ich eine Verantwortung.
Ich hab 3 Kinder gross gezogen,bis 6- 3 Wochen vor errechnetem Geburtstermin gearbeitet.Bei Kind 1 6 Monate zu Hause,Kind 2 – 1Jahr,Kind 2-1,5 Jahre,immer Vollzeit gearbeitet als Lehrerin.Seit 30 Jahren bin ich selbstständig mit einer Musikschule,das heißtmehr als Vollzeit.Mein Mann war viele Jahre auf Montage.Es gab es keine Ganztagsschule o.ä.
Kind 1heute-Dyplpmpsychologin Kind 2-Kriminalkommisarin,Kind 3-erfolgreich mit Band und Schlagzeuglehrer.Ich hatte keine Nanny oder so.Bei uns gab es einen Plan.Ich war Mutter und musste natürlich mein Freizeitverhalten ändern.Es gab klare Strukturen,Aufgaben,Verantwortung,Geben und Nehmen.Nach der Arbeit und am Wochenende waren die Kinder Nr.1.Gemeinsanes Spielen,Erzählen,Erleben hat unser Leben geprägt.
Unter klaren Ansagen und auch Konsequenzen ist keiner zu Grunde gegangen. Ich war nicht der alle Wünsche erfüllende Kumpel,ich war Mutter,die ihre Kinder mit Liebe und Konsequenz aufs Leben vorbereitet hat.Das ist nicht nur Aufgabe der Schule.Es gab da einen Slogan-Elternhaus und Schule.
Wir hatten kein Corona,nein,aber es gab durchaus viele andere Hürden zu meistern.
Medien gab es da auch schon.Es spielt zum einen eine Rolle,wie ich es vorlebe und zum anderen,wie ich es -gemeinsam mit den Kindern regle und sie für andere Dinge stark mache.

Last edited 1 Jahr zuvor by Elke
Andreas
1 Jahr zuvor

Ich habe 2 Kinder. Durch die Nachmittagsbetreuung der Kinder, die in Köln mittlerweile fast überall Pflicht ist, weiss man nicht Mal, was an Hausaufgaben da ist. Nachfragen unerwünscht, da Kinder ja alles in der Schule erledigen sollen, so das Konzept der Schule.
Die Corona Zeit haben wir als sehr gut empfunden, weil wir unsere Kinder auf einmal beim Hausaufgabenmachen live gesehen haben, die Schwächen erkannt und Starthilfe bei solchen Themen gegeben haben.
Jetzt ist die Zeit vorbei und man erfährt wieder nur 2x im Jahr, wie es mit den Leistungen der Kinder ist (komprimiert in 15 min).
Also, wir würden gerne mehr machen, aber die Trennung zwischen Schule und Eltern ist gewaltig!

Dagmar Schäfer
1 Jahr zuvor

Die Lösung: Am Volksantrag GUTE Schule JETZT mitmachen!
Wir brauchen einfach eine Tandem-Besetzung jeder Grundschulklasse mit zwei Lehrkräften.
Ohne politischen Willen der Bevölkerung wird sich nichts ändern!
Der Volksantrag GUTE Schule JETZT BW ist unter http://www.laestigbleiben.de zu finden. Wer in BW wahlberechtigt ist unterschreibt hier handschriftlich. Wer aus anderen Bundesländern kommt kann sich digital an der Petition beteiligen https://www.openpetition.de/!jxbss

Die Lehrkräfte melden sich zu wenig zu Wort, halten alles aus und arbeiten ohne professionelle Bedingungen. Sich darüber zu streiten, ob die Schule oder die Eltern Schuld haben bringt nichts. Bitte mal nachdenken: Was brauchen kleine Kinder? Beziehung, Verlässlichkeit, dialogischen Unterricht, SINNvolle Tätigkeiten/ Projekte… Die Doppelbesetzung löst auf einmal viele Probleme und ist letztendlich DER Beitrag zu einer Kindergrundsicherung.
Petition https://www.openpetition.de/!jxbss
Volksantrag Baden-Württemberg http://www.laestigbleiben.de
Jetzt oder nie!

Yulivee
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

Stark!! Habe sofort unterschrieben und auch noch eine, noch umfassendere Petition gefunden, welche ich auch sofort unterschrieben habe. Ich hänge sie an. LG aus Dortmund
https://www.openpetition.de/petition/online/neues-schulsystem-fuer-die-zukunft-unserer-kinder

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dagmar Schäfer

Und wie viele Grundschullehrer würden zusätzlich benötigt?

Yulivee
1 Jahr zuvor

Krass, wie sich alle aufregen und „ihre“ Seite verteidigen. Die Erstellerin des Artikels ist 57 Jahre alt, und so alt ist auch ihre Meinung darüber, wie Kinder sein müssen. Kinder müssen gar nicht sein, sie sind!!!!! Kinder lernen gern und sehr viel!! Sie haben natürlich nicht alle die selben Voraussetzungen und sie sind auch nicht alle gleich! Schon gemerkt, dass sich die Welt verändert hat? Es gibt das Internet, Tablets und Handys. Ich habe mich lange gewehrt und wollte meiner Tochter erst mit 15 Jahren ein Handy zusprechen, doch das ist nicht mehr möglich. Wenn andere ihres schon mit 5 Jahren bekommen, sind größere handylose Kinder schnell als Außenseiter oder Sonderling bekannt. Spätestens ab der weiterführenden Schule lernen unsere Kinder das Internet kennen. Ab dann muss sich ein Lehrer schon einiges einfallen lassen, um Kindern Themen wie z.B. die deutsche Grammatik schmackhaft zu machen. Unsere Kinder lernen so vieles, wir müssen das unwichtige herausfiltern, und wichtigeres hineinpacken. Eine Schülerin aus Köln hat es treffend beschrieben: „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichts Analyse schreiben. In 4 Sprachen“ Außerdem wird die Welt viel bunter. Kinder aus allen Ländern, mit allen Sprachen und allen Erziehungsmerkmalen kommen in unsere Schulen. In vielen Ländern ist es, aus unterschiedlichsten Gründen, nicht möglich, dass sich die Eltern um die Schulbildung ihres Kindes kümmern. Hier in Deutschland ist es ihnen aufgrund der nicht gut vorhandenen Sprachkenntnisse erst Recht nicht mehr möglich. Oftmals haben die Eltern vielleicht selber nie eine Schule besucht, oder sie arbeiten den ganzen Tag, um hier nicht als Schmarotzer dazustehen. Außerdem haben sie oftmals andere Tagesabläufe und Regeln. Es sind einfach ganz andere Zeiten, als noch vor 20 oder 30 Jahren, wieso wird verlangt, dass alles beim Alten bleibt? Stillstand bedeutet Tod, doch unsere Kinder sind sehr lebendig! 1969 wurde das letzte mal eine richtige Schulreform durchgeführt: „Der Unterricht wurde schüler- und handlungsorientierter, reformpädagogisch geprägte Lehr- und Lernformen gewannen an Bedeutung, die neuen Bildungsziele, die den klassischen preußischen Sekundärtugendkatalog (Fleiß, Sauberkeit, Ordnungsliebe, Disziplin etc.) außer Kraft setzten, fanden ihren Ausdruck in Begriffen wie Emanzipation, Autonomie und Handlungsfähigkeit.“ https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/229702/schulgeschichte-nach-1945-von-der-nachkriegszeit-bis-zur-gegenwart/#node-content-title-3
Nun wurde uns von 1969 an Emanzipation, Autonomie und Handlungsfähigkeit eingerichtet, und jetzt sollen wir unsere Kinder in Manzipation, Heteronomie und absoluter Hörigkeit, schulen? …das versteh ich nicht!!! 😀
Dies ist übrigens ein Satz, den viele Kinder nicht mehr aussprechen, da es oft eine schlechtere Note dafür gibt…
Unser Schulsystem funktioniert nicht mehr, wir brauchen eine Reform! Eine, die sich mit dem Menschen, wie er heute tickt, auseinandersetzt. Es müssen Wissenschaftler herangezogen werden, die uns erklären, wie lernen funktioniert. Unsere Kinder brauchen keinen nichtssagenden, abstrakten Unterricht, sondern einen zum mitmachen, zum ausprobieren und vor allem zum Fehler machen. Nur durch Fehler lernt man doch etwas richtig zu machen, Wenn diese Fehler allerdings durch schlechte Noten, verpatzte Versetzung usw. bestraft werden, wer soll dann noch ausprobieren wollen?
An vielen Stellen werden Kinder in der Schule unterdrückt, entmutigt, gedrängt, oft gedemütigt, aussortiert und nicht als Individuum gesehen. Alle sollen gleich funktionieren, obwohl doch ein Jeder anders ist.
Kinder sind Menschen, sie haben ein Anrecht darauf, auch so behandelt zu werden. Welcher Erwachsene würde sich von seinem Chef so behandeln lassen? Wieso werden unsere Kinder nicht artgerecht behandelt???
Lehrer werden im Studium nicht auf den wirklichen Beruf vorbereitet, klar bekommen sie ganz viel Wissen, doch Empathie, Gelassenheit und die Fähigkeit das Gegenüber zu begeistern, kann man nicht lernen. Ich denke schon, dass die meisten Lehrer nicht nur wegen dem Beamtenstatus Lehrer geworden sind, doch war das für manch einen vielleicht nicht die richtige Berufswahl. Auch ein Lehrer ist mal genervt, aufgeregt, unsicher, wütend, enttäuscht oder ähnliches, sich dies nicht anmerken zu lassen, gleichbleibend gelassen zu bleiben und guten Unterricht zu machen, ist nicht einfach, doch wurde auch nur ein Lehrer darauf geschult?
Ich habe viel Kritik, doch noch mehr Verbesserungsvorschläge!
Ich möchte alle bitten, sich in den jeweils anderen doch auch einmal hineinzuversetzen und vielleicht lieber etwas konstruktive, als immer nur destruktive Kritik zu äußern.
Liebe Grüße