Wahlversprechen: Söder will 6.000 Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben

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MÜNCHEN. Im Falle seiner Wiederwahl will Söder in den nächsten Jahren 8000 neue Stellen in Bayerns Schulen schaffen. Das Eingeständnis, das derzeit zu wenige Pädagogen in den Klassenzimmern stünden, nötigt Lehrerverbänden Respekt ab. Doch gänzlich begeistert sind sie nicht.

Macht 8.000 zusätzliche Stellen an Schulen zum Wahlversprechen, das er nur einlösen kann, wenn er in anderen Bundesländern wildert: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Foto: photocosmos1 / Shutterstock

Gutes Timing: Während am Mittwoch eine Umfrage für Aufruhr sorgt, wonach aus Sicht der Schulleitungen das größte Problem an Deutschlands Schulen der Mangel an pädagogischem Personal ist, verspricht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rund 8.000 neue Stellen für Bayerns Schulen. Die Posten sollten in der nächsten Legislaturperiode geschaffen werden, kündigte Söder gemeinsam mit anderen Wahlversprechen bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz an. Kurz zuvor war in Stuttgart das Deutsche Schulbarometer veröffentlicht worden und hatte den Blick auf den Personalmangel in den Klassenzimmern gelenkt (News4teachers berichtet aktuell).

«Ein Ministerpräsident, der in einer Grundsatzrede den Lehrermangel nicht leugnet, sondern lösen will, hat erstmal Respekt verdient», kommentierte die Vorsitzende des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, die Ankündigung. «Es ist der erste Schritt, dass die Situation nicht geleugnet wird. Jetzt geht es aber auch darum, wie wir diese 8000 an den Start kriegen.»

«Es ist sehr gut, dass der Ministerpräsident die Schaffung neuer Lehrerstellen in den Mittelpunkt seiner Zukunftsforderungen stellt»

Der Vorsitzende des bayerischen Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, betonte ebenfalls: «Es ist sehr gut, dass der Ministerpräsident die Schaffung neuer Lehrerstellen in den Mittelpunkt seiner Zukunftsforderungen stellt.» Dabei müsse aber die Bildungsqualität im Blick behalten werden, und die differenzierte bayerische Lehrkräfteausbildung dürfe unter keinen Umständen aufgeweicht werden. «Vielmehr müssen eher elementare Zukunftsthemen wie Digitalisierung, ökonomische Bildung und Nachhaltigkeit verstärkt in die Ausbildung junger Lehrkräfte Eingang finden.»

Söder hat konkret 6000 Stellen für Lehrkräfte vorgesehen; diese seien auch nötig, um die prognostizierten Schülerzahlen abzufedern, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Die übrigen Stellen sollen auf Sozialpädagogen, Schulpsychologen und die Verwaltung entfallen.

Es solle aber nicht nur darum gehen, den Unterrichtsausfall zu reduzieren, hieß es. Um die Stellen auch besetzen zu können, soll es eine bundesweite Anwerbungskampagne geben. Wer etwa als Lehrkraft nach Bayern umzieht, soll ein Starterpaket erhalten, das auch Umzugshilfen enthält.

«Für eine grundlegende Lösung des Lehrermangels durch mehr qualifizierte bayerische Lehrkräfte muss die Attraktivität des Lehrberufs gesteigert werden»

«6000 zusätzliche Lehrerstellen bis 2028 sind gut, doch dafür Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben ist – wie das Anwerben von Quereinsteigern – nur eine Notlösung», sagte am Mittwoch der Vorsitzende des hiesigen Philologenverbands, Michael Schwägerl. «Für eine grundlegende Lösung des Lehrermangels durch mehr qualifizierte bayerische Lehrkräfte muss die Attraktivität des Lehrberufs gesteigert werden.»

Söder setzt auch auf neue Lehrkräfte aus den Universitäten – allerdings dauert die Ausbildung inklusive Referendariat sieben Jahre. Fleischmann zeigte sich daher mit Blick auf die derzeitige Mangelsituation skeptisch. Schließlich würden die Probleme ja keinesfalls zum neuen Schuljahr behoben. «Deswegen lassen wir uns nicht blenden, sondern schauen weiterhin, was an der Schule vor Ort los ist.» Die Lehrerinnen und Lehrer müssten sich jetzt auf ihre Aufgaben fokussieren können, forderte Fleischmann. Zudem sollten die Schulleitungen gestärkt werden, indem man einzelne Schulleiter mit höchstem Respekt und Vertrauen das machen lasse, was bei ihnen gehe. «Und bitte keine weiteren Zusatzaufgaben mehr.» News4teachers / mit Material der dpa

Personalnot: Alltagshelfer sollen Lehrkräften helfen (indem sie Schüler zum Klo begleiten)

 

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Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Wie denn? Verbeamten tun jetzt alle. Gehälter sind allerdings eh länderverschieden, nur in Bayern doch sowieso mit am höchsten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Biene
1 Jahr zuvor

Lehrkräfte, die in dem Bundesland, schulformfremd beschäftigt sind, hoffen zwar werden jedoch nicht alle eine Stelle bekommen. Genug gäbe es.
Herr Söder muss Wahlgeschenke verteilen.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Bezahlung des Umzuges und Hilfe bei der Wohnungssuche…. Kam in den Nachrichten….

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor

Ich bin gespannt, ob das wirklich kommt. Hier im Referendariat (2 Jahre) in Bayern müssen meine Kolleg*innen und ich jedes halbe Jahr umziehen und innerhalb von drei Wochen eine Wohnung finden, da wir erst kurz vor der Versetzung/vor Beginn des Halb-/Schuljahres Bescheid bekommen wohin wir kommen. Ist bei einem großen Flächenland wie Bayern neben dem Arbeit nicht so einfach zu bewerkstelligen. Ganz zu schweigen in der kurzen Zeit eine bezahlbare und angenehme Unterkunft zu finden, v.a. im Raum München, wo das Referendarsgehalt gerade mit Ach und Krach für eine Wohnung reicht, aber sonstige Ausgaben fürs Leben nicht komplett gedeckt werden können. Von Bezahlung des Umzugs und Hilfe bei der Wohnungssuche ist bisher Fehlanzeige. Herr Söder sollte seine bisherigen Lehrer*innen erstmal mal mit humanen Arbeitsbedingungen beglücken als mit Wahlgeschenken um sich zu werfen.

Arbeitsbedingungen verbessern, mehr Stellen schaffen, bei den Gymnasien ist das immerhin Personal vorhanden, muss aber eingestellt werden.

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor

Ich glaube, da kann man lange drauf warten. Meine Kolleg*innen im Referendariat in Bayern (2 Jahre) müssen jedes halbe Jahr umziehen und bekommen zwei bis drei Wochen vor der Versetzung Bescheid wohin wir kommen. Das ist sowieso schon ein Spießrutenlauf in der kurzen Zeit eine bezahlbare Wohnung (womöglich noch am anderen Ende Bayerns) neben der Arbeit zu finden. Geschweige denn im Raum München/Oberbayern, da reicht das Referendarsgehalt gerade mal für die Miete, aber insgesamt nicht zum Leben.
Von Bezahlung des Umzugs und Hilfe bei der Wohnungssuche ganz zu schweigen.

Wäre ganz gut, mal anzufangen dem bisherigen Personal mal entsprechend humane Arbeitsbedingungen zu bieten bevor mit großen Wahlversprechungen um sich geworfen wird.

Kanzler27
1 Jahr zuvor

Referendare in Bayern müssen jedes halbe Jahr umziehen, weil sie an eine andere Schule versetzt werden??????

Biene
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Gilt für einige Schulformen in Bayern tatsächlich. Die Gymnasialen trifft es, bei den Realschulrefis und denen an der Berufsschule ist das meines Wissens nach nicht unbedingt der Fall.

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Bei Gymnasiallehramt ist das üblich (1. Halbjahr Seminarschule, das Einsatzjahr kann – wenn man Glück hat – an einer Schule sein, ist aber häufig je Halbjahr an zwei unterschiedlichen Schulen und das 4./letzte Halbjahr ist wieder an der Seminarschule).
Habe auch viele Kolleg*innen, die aktuell als fertige Lehrer*innen als mobile Reserve auch immer nur halbjahresweise eingesetzt werden und dann nach einem halben Jahr wieder wechseln müssen (und das teilweise quer durch Bayern, quasi auf Abruf).

Katinka
1 Jahr zuvor

Leider sind in BY aber auch die Lebenshaltungskosten mit am höchsten. Ich weiß nicht, wie man so Lehrkräfte „abwerben“ will!?

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Das wird ja immer gerne gesagt und stimmt bestimmt auch für München und drumherum. Aber gilt das überall in Bayern? Auch im Bayrischen Wald oder in Oberfranken?

Das Lehrergehalt ist doch aber überall in Bayern gleich, oder?

Last edited 1 Jahr zuvor by Senkrechtstarter
Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Ja, das Gehalt ist überall das selbe. In Nordoberfranken, nahe der tschechischen Grenze sind die Lebenshaltungskosten recht niedrig, aber selbst in kleineren Städten Oberfrankens sind die Lebenshaltungskosten mittlerweile auch recht hoch (und in etwa genauso hoch wie in anderen Bundesländern oder etwas höher), aber stehen natürlich in keinem Verhältnis zu München oder Oberbayern.
Das Problem ist halt auch, dass der Freistaat einen ja einer Schule zuteilt und man kein Mitspracherecht hat. Selbst wenn man in günstigere Gegenden (wie Oberfranken) will, ist dort wenig Bedarf. Der Bedarf ist vor allem in Oberbayern, besonders dem Münchner Umland und die Wahrscheinlichkeit, dass man dorthin geschickt wird, sehr hoch.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Niedrige Lebenshaltungskosten gibt es tatsächlich nur in den von Ihnen genannten Regionen. Hof ist wohl die einzige größere Stadt Bayern mit günstigen Mieten. Man hat aber doch keine Gewissheit, dass man als Beamter dort eingesetzt wird. Der Dienstherr kann einen bei Bedarf sofort nach München versetzen.

In Bayern gibt es übrigens viele teuere Regionen: München und der Umkreis mit dem Radius von 80 km ist sehr teuer. Der Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen/Herzogenaurach hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt, so dass es auch hier teuerer ist als z. B. in Hannover. Auch die Gegenden um Würzburg, Regensburg, Passau, Eichstätt, Ingolstadt Bamberg und Bayreuth sind ziemlich teuer. Besonders viele günstige Ecken gibt es in Bayern einfach nicht mehr.

Franconian
1 Jahr zuvor

Hört sich gut an-wenn Bayern denn außerbayerische Lehramtsqualifikationen anerkennen möchte.
Meine Erfahrung zeigt: Studium in Bayern+Seiteneinstieg in NRW+Verbeamtung in NRW=keine Anerkennung in Bayern…viel Erfolg

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Generell ist es ein Unding, dass sich die Bundesländer gegenseitig die Lehrkräfte abzujagen versuchen.
Was ist eigentlich mit den jungen Menschen? Pech gehabt, wenn man in M-V oder NRW oder … lebt?
Dagegen sollte mal unbedingt jemand klagen, denn das ist eine Sauerei.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Grundsätzlich ist das gar nicht schlecht. Vielleicht werden einige Bundesländer dadurch motiviert A13 für alle ganz schnell umzusetzen.

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Aber wie man oft lesen konnte, A 13 in MV ist etwa so hoch wie A12 in BaWü.

A13 ist also nicht gleich A13.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Und welchen Vorteil hätte das nun genau für die Schüler*innen? Eben gar keinen.
Dann überbieten die reicheren Bundesländer die anderen …

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es hätte aber einen Vorteil für die Grund- und Hauptschullehrerinnen. So sind die Gesetze der Marktwirtschaft. Ich denke da tatsächlich einfacn mal an uns (Downvote übrigens nicht von mir).

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Das kann aber doch keine Lösung sein! In Sachsen-Anhalt erhöht man das Stundendeputat und Bayern ködert mit Kohle.
Bildung DARF sich einfach nicht nach marktwirtschaftlichen Prinzipien richten.
Das ist eine Versündigung an den jungen Generationen und gehört schleunigst verboten.

Und zuletzt: Stellen Sie sich vor, Ihre Kinder wären davon betroffen!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sehe ich genauso. Und wenn diese Privilegien dann notgedrungen wieder entzogen werden, wird Bayern sich diskriminiert fühlen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Typische CDU/CSU und FDP – Denke! Neoliberalismus voran!
Das reiche Bayern kann am meisten zahlen und kriegt deshalb die meisten Lehrkräfte, die kleinsten Klassen und hat zudem vielleicht noch verhältnismäßig wenig Brennpunkte. Soviel zur Chancengleichheit. Ist doch egal, wenn es anderen dadurch noch schlechter geht. Nach mir die Sinnflut… äh… nein, nach mir das armuts Deutschland, denn ups, wir haben kaum Lehrer in die Brennpunkte geschickt und die Familien dort haben sich viel besser vermehrt als die Bayern. Dann haben wir in 50 Jahren halt 50 % Analphabeten…

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“ Die kleinsten Klassen “ passt absolut nicht !
“ Brennpunkte “ und Glasscherbenviertel haben wir genug…..

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Bundesländer bezahlen alle sehr ähnliche Gehälter und überall wird verbeamtet. Von einem abjagen kann deshalb überhaupt nicht die Rede sein. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Wer in NRW oder MV zur Schule geht hat in der Tat Pech gehabt. Das liegt aber an der desolaten Schulpolitik, welche dort in den vergangenen Jahrzehnten betrieben wurde.

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Ähnlich macht dann aber durchaus einige hundert Euro aus, denn wie gerade geschrieben, A13 in MV ist etwa so hoch wie A12 in BaWü.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Aus meinem Bundesland SH gehen viele junge Kolleg*innen nach HH. „Komisch, aber so steht es geschrieben .“

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Cool, ich glaub auf Fidschi ist grad eine Lehrerin frei.

Einer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Fidschi ist viel verlockender als München. Allein schon wegen der Sprache.

Anne
1 Jahr zuvor

Doof nur, dass in den anderen Ländern eben nicht 6000 Lehrer nur auf das Starterpaket aus Bayern warten.

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Was? Es wartet nicht jeder Lehrer darauf sofort seine Tasche zu packen und nach Bayern zu gehen? Na wenn das Herr Söder hört…

vhh
1 Jahr zuvor

Ist das nicht das Land, das seit Jahren Abschlüsse bzw Fächerkombinationen aus anderen Bundesländern nicht anerkennen will? Die Stellen sind vermutlich wie überall eher in den „ländlicheren“ Gegenden zu besetzen, ohne die Landessprache kommt man da als Fischkopp nicht weit.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

München.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor

Die Äußerung Söders ist reiner Populismus. Warum sollten Lehrkräfte aus anderen Bundesländern nach Bayern umziehen, wenn man dort nur geringfügig mehr verdient aber die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind? Als Lehrer ist man in München und der Region Oberbayern doch fast schon ein Geringverdiener.

In der Vergangenheit hat dieser Ansatz durchaus funktioniert, weil viele Bundesländer oberhalb des Eigenbedarfs ausgebildet haben. Diese Zeiten sind aber seit einigen Jahren vorbei und werden auch nicht mehr so schnell wiederkommen.

In München verdient man mit einfachen Jobs und etwas Fleiß häufig schon über 3000 EUR netto. Wenn Sie qualifizierte Lehrkräfte anlocken wollen, dann erhöhen Sie die Gehälter kräftig. Genau dieser Gehaltswettbewerb unter den Bundesländern wird aber zulasten der Lehrkräfte durch die Politik unterbunden. Für die Steuerzahler ist das aber nur kurzfristig eine Ersparnis, denn schlechte Bildung reduziert die zukünftigen Einnahmen!

Senkrechtstarter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Das kommt drauf an. In den ländlichen Regionen sind die Lebenshaltungskosten vielleicht gar nicht höher und das Lehrergehalt unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland durchaus um einige hundert Euro.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Die Lebenshaltungskosten sind mittlerweile auch in den ländlichen Gebieten in Bayern (Ausnahmen: Nordoberfranken nahe der tschechischen Grenze und Bayerischer Wald) hoch

Sozpäd
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

„In München verdient man mit einfachen Jobs und etwas Fleiß häufig schon über 3000 EUR netto“. Sie kennen sich ja aus! Was sind denn „einfache Jobs“? (Mir liegt böse auf der Zunge: als ausgebildete Lehrkraft eine „Vertretungsstunde“ mit Zeitunglesen absitzen?)

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sozpäd

Ne, 3000 netto mit ‚einfachen jobs‘
( man bräuchte ein Bsp.) wohl nicht. In der Stadt selbst gibt es deshalb ja auch ein ‚ Handwerkersterben ‚.
Die mittel und weniger gut Bezahlten lassen sich auch oft im Einzugsbereich nördlich, Nähe Autobahn nieder. Das geht ganz gut ( Fahrgemeinschaften etc. ).
Der Ortszuschlag M bringts jedenfalls nicht.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sozpäd

Ich kenne jemanden, der arbeitet im Büro für eine Hausverwaltung und kontrolliert manuell, ob die Zahlungen der Mieter pünktlich eingehen, führt Überweisungen durch oder macht andere einfache Büroarbeiten. Dafür gibt es ca. 2500 EUR netto. Daneben kellnert er auf 520 EUR Basis (steuerfrei) und bekommt dabei nochmal ca. 500 EUR Trinkgeld im Monat.

Das sind für mich einfache Jobs, für die man keine besondere Ausbildung benötigt.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Hier gibt es gerade nochmal ein aktuelles Beispiel von „Lohnt sich das“. Ein junger Mann bricht sein Studium ab und arbeitet ohne Ausbildung als Küchenplaner in München. Aktuelles Bruttojahreseinkommen: 75960 EUR

https://www.youtube.com/watch?v=apWcrvrtpxY

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sozpäd

Da könnte man manche Soz-Päd-Tätigkeiten aber auch nennen. Wenn man eine böse Zunge hätte …

Chris
1 Jahr zuvor

Bekommen dann in Bayern alle Lehrer als Einstiegsbesoldung gleich a15?

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Nein, A13. Sehr viele bekommen aber als Einstieg/die ersten Jahre in Bayern nur eine befristete Angestelltenstelle oder eine Stelle als mobile Reserve

Trinkflasche
1 Jahr zuvor

Ganz ehrlich, wenn Bayern mir den Umzug zahlt und ich anstandslos meine Eingruppierung und Stufen behalte ziehe ich sofort nach Bayern. Egal wohin im Bundesland.

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Na ja, so ganz egal ist der Ort nicht. Es gibt finanzell schon noch Unterschiede, ob man nach München kommt oder fernab auf Land. Da ist eine höhere Besoldung schnell wieder weg.
Geld allein sollte es nicht sein.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Innerhalb Bayerns sind die Lebenshaltungskosten sehr verschieden, das Gehalt aber immer das Gleiche. Bei den Lehrern.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Ich finde die Landschaft schön und noch besser, dass die Grundschulempfehlung zählt. Generell ist jeder Furz im Recht geregelt, da kann jeder Abschätzen woran er ist. Und für mich ist es halt besser morgens aufzustehen und auf Wald und / oder Berg zu schauen als irgendwo auf dem Flachen Land eine Kuh auf der Wiese zu sehen.

Nach München würde ich eh nicht ziehen wollen, genau so wenig nach Parching. Nürnberg oder Bamberg, gerne auch im jeweiligen „Speckgürtel“.

Du siehst: Geld ist nicht alles.

Nicht despektierlich gemeint
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Da können Sie lange warten, auch wenn Sie in den Umkreis von Nürnberg und Bamberg wollen. Der Umkreis aller Städte in Franken ist so beliebt und der Bedarf in München und Umland so stark, dass Sie fast keine Chance haben, nach Nürnberg oder Bamberg zu kommen. Erst recht ohne Kontakte ins Ministerium.

Unzug
1 Jahr zuvor

Na dann versuche ichs doch mal mit Mitte 50 aus Hessen an eine Realschule in München versetzt zu werden. Und genieße in 10 Jahren die Pension in Bayern. Oder gibts da Rgeln zum früheren Pensionseintritt? Wer kann mir helfen?

uesdW
1 Jahr zuvor

Warum nicht gleich angehen, sondern erst nach der Wahl, wenn es so wichtig ist.
Was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf Morgen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Psst, psst – das soll doch die Belohnung fürs ‚richtige‘ Wählen sein 😉

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Und warum sollte er das überhaupt dürfen?! Das ist einfach eine Sauerrei.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, das ist Wettbewerb.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Und was ist daran gut? Bildung ist staatlicher Auftrag und von daher ist so ein Wettbewerb nichts, was Chancengleichheit voranbringt.
Sachsen-Anhalt hat das Stundendeputat angehoben. …

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe das nicht grundsätzlich gutgeheißen. Nur festgestellt.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Konsequenz daraus muss jede:r für sich selbst ziehen.

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Das ist mal wieder so eine bescheuerte Idee die Ressourcen in DE hin und her zu schieben statt dafür nachhaltig zu sorgen, dass wir genug Nachwuchslehrer in ALLEN Bundesländern bekommen.

Lehrerfreund
1 Jahr zuvor

Hat Piazolo nicht vor wenigen Monaten noch behauptet es gäbe nur wenige Fehlstellen und die Unterrichtsversorgung wäre solide?

Eine-Diagnose-für-sich
1 Jahr zuvor

Ich habe mich 2013 in Saarland mit meinem sächsischen LA-Abschluss beworben. Antwort: Tut uns leid, mit unseren Abschlüssen nicht kompatibel. Ob das dann auch in Bayern so läuft? (Rhetorische Frage)

Franconian
1 Jahr zuvor

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.05.2001: „2.3 Die Länder werden die Anerkennung einer Lehrbefähigung von im Schuldienst befindlichen Lehrkräften entsprechend den ‘Beschlüssen zur Anerkennung von Lehrkräften’(Husum 1999) großzügig handhaben.“
Kommt scheinbar darauf an, wie man „großzügig“ definiert-oder definieren möchte.

Melanie
1 Jahr zuvor

2004 wurde Edmund Stoiber für seinen ausgeglichenen Haushalt gefeiert. Im Zuge dessen wurde die Arbeitszeit der Lehrer um eine Stunde erhöht, was zur Folge hatte, dass die Einstellung in diesem Jahr eine Katastrophe war. Nach Studium und Referendariat bekamen etliche Junglehrer nur Angestelltenverträge in Teilzeit oder gar nichts. Hessen hat mich damals gerne genommen.
Ganz ehrlich: Das geschieht dem Freistaat Recht. Auch nach fast 20 Jahren habe ich diese Art des Umgangs mit jungen Menschen zu Beginn ihres Berufslebens nicht vergessen.

Chris
1 Jahr zuvor

Noch mehr Karotten an der langen „Wahlleine“.
Man kann wirklich immer nur hoffen das diese „(Wahl)Versprechen“ auch mal umgesetzt werden. Vor und nach der Wahl, muss man mehr sagen? Nicht so wie dieses angebliche A13 für alle (und dann klammern wir X Lehrergruppen einfach aus Bequemlichkeit aus…) weil nach CSU ja nicht alle Lehrer auch wirkliche Lehrer sind.

Aber natürlich super das darüber (zumindest) „gesprochen“ wird.

Diese Programme sind soweit ich weiß auch nicht neu… nur offiziel haben die BL eigentlich vereinbart sich nicht gegenseitig die L abzuwerben. Über mehr Kollegen würde sich aber glaube ich keiner beschweren 😉

Antje
1 Jahr zuvor

Und dann gibt es traurigerweise im eigenem Bundesland fertig 1.und 2. Examinierte Lehrer, die wegen einem Schnitt von 3,6 nicht qualifiziert genug sind.

Erzürnter
1 Jahr zuvor

Ein Schlag ins Gesicht für all die Referendare, die in den vergangenen Jahren von der bayerischen Regierung kalt lächelnd in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden, auch mit 1er-Schnitt.
Der klassische Schweinezyklus geht nun von vorne los…ein Trauerspiel.
Man macht jetzt die Stellen mit Quereinsteigern und bundeslandfremden Lehrern voll und die eigenen Studenten stehen in 5 Jahren wieder vor dem Nichts.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erzürnter

Ich glaube nicht, dass wir in fünf Jahren zu viele ausgebildete Lehrkräfte haben werden. Jeder sieht, dass man auch ohne spezielles Studium und ohne anstrengendes Referendariat eine A13 Stelle als Studienrat bekommen kann. Der Quereinstieg wird zukünftig der Normalfall sein und hierdurch kann es gar keinen Lehrerüberschuss mehr geben.

Erzürnter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Aha, sie sind also für eine völlige Entprofessionalisierung des Lehrberufs.

Ohne Referendariat geht es nicht. Punkt. Es kann sich nicht Hinz und Kunz vor die Klasse stellen und denken, dass er Unterricht machen kann.
Ich stelle mich auch nicht in ein Architekturbüro und plane ein Haus.

Mondenfee
1 Jahr zuvor

Die bayerische Lösung, anderen das gut ausgebildete Personal mit dem meisten Geld wegzukaufen, funktioniert beim Fußball ja prima. Leider verschiebt das nur Lücken, wenn man es deutschlandweit betrachtet, und produziert keine neuen Lehrer. Außerdem würde eine solch vollmundig angekündigte Maßnahme für nach der Wahl eher einer Oppositionspartei stehen, die neue Wege einschlagen will. Bei der langjährigen Regierungspartei ist das eher ein Eingeständnis von totaler Fehlleistung.