MAGDEBURG. Ein Bundesland senkt die Voraussetzungen zum Einstieg in Dienst an allgemeinbildenden Schulen so tief wie nie: An Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt sollen bestimmte Fächer künftig von Seiteneinsteigern ohne Abitur und Studium unterrichtet werden können. Die Ausschreibung der ersten Stellen sei für Mai geplant, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Die GEW kann damit nach eigenem Bekunden leben, fordert aber eine bessere Aus- und Fortbildung. An der hapert es tatsächlich.
Bereits 1.330 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger gibt es an den Schulen in Sachsen-Anhalt. Mittlerweile hat dort jede achte Lehrkraft nicht auf Lehramt studiert, bei den Neueinstellungen machen die Seiteneinsteiger sogar die Hälfte aus. Mit der weiteren Öffnung reagiert das Land auf den – sich trotzdem auswachsenden – Lehrkräftemangel, der an Sekundarschulen besonders groß ist. Diese Seiteneinsteiger ohne Abitur sollen aber keine Kernfächer wie Deutsch oder Mathematik unterrichten. Stellen für Fächer wie Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft sowie Gestalten sollen für sie ausgeschrieben werden. An berufsbildenden Schulen werden bereits Nicht-Akademiker als Lehrkräfte eingesetzt.
Die GEW reagiert einem Bericht des MDR zufolge skeptisch auf die Pläne. „Ich hoffe, dass es hier bei Einzelfällen bleibt“, sagt Landeschefin Eva Gerth dem Sender am Montagmorgen. Für sie ist der Vorstoß Ausdruck des steigenden Drucks, den Elternvertreter auf das Bildungsministerium ausüben. Es zeige sich auch ein Stück weit Verzweiflung darin, so Gerth.
„Lehrkräfte im Seiteneinstieg sind ein entscheidender und ausgesprochen willkommener Bestandteil des sachsen-anhaltischen Schulsystems”
Sie könne dennoch mit den Plänen leben, zumal Menschen aus der Praxis Sekundarschüler womöglich besser „anpacken“ könnten. Allerdings brauche es unbedingt ein verpflichtendes Aus- und Fortbildungsprogramm für solche Seiteneinsteiger ohne Abitur, betont die GEW-Chefin. „Wir können diese Menschen nicht ins kalte Wasser werfen.“ Zudem müsse vorab nicht nur die fachliche Eignung der Kandidaten gut geprüft werden, sondern auch das menschliche Vermögen, mit Kindern umzugehen.
Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in den Lehrkräfteberuf müssen in Sachsen-Anhalt vor Dienstantritt in der Schule einen vierwöchigen Kompaktkurs absolvieren, „um den vielfältigen Aufgaben im Berufsalltag effektiv begegnen zu können“.
Ziel des Kurses ist es laut Bildungsministerium, „grundlegende Kompetenzen in den Bereichen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren aufzubauen und zu entwickeln. Die Seiteneinsteigenden setzen sich dabei u. a. mit Themen wie Unterrichtsmethoden, Unterrichtsplanung und allgemeiner Didaktik sowie dem Schulgesetz auseinander. Der Kurs teilt sich in Präsenztage, schulformspezifische Netzwerkarbeit, eigenständige Praxiserkundungen und Selbststudienzeiten sowie Phasen des kollegialen und individuellen Lernens auf. Dem Kompaktkurs folgt eine umfangreiche berufsbegleitende Professionalisierungsphase, die dem weiteren Kompetenzerwerb in Unterrichtstätigkeiten dient.“
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) meint dazu: „Lehrkräfte im Seiteneinstieg sind ein entscheidender und ausgesprochen willkommener Bestandteil des sachsen-anhaltischen Schulsystems. Der Kurs gibt Seiteneinsteigenden eine erste und wichtige Orientierung für die weiteren Schritte im Lehrberuf. Ich bin davon überzeugt, dass der Kurs einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Bildung in Sachsen-Anhalt sicherstellen zu können.“
Qualitativ hochwertig? Nach diesen vier Wochen Vorbereitungskurs (und einem zweitätigen „Willkommenskurs“ an der Schule) stehen die frischgebackenen Lehrkräfte bereits allein vor Klassen. Wenn die Seiteneinsteiger ins kalte Wasser geworfen würden, ohne die Chance zu haben, das Schwimmen dosiert zu erlernen, dann „muss man sich natürlich auch nicht wundern, wenn die untergehen“, sagt Thomas Lippmann, bildungspolitischer Sprecher der Links-Fraktion in Sachsen-Anhalt laut MDR. Lippmann war früher selbst Lehrer und Schulleiter.
„Die Kinder und am Ende die Gesellschaft bezahlen die Zeche für diese Fehlentscheidungen der Kultusministerkonferenz“
Seit langem fordert Lippmann die Landesregierung auf, offenzulegen wie viele Seiteneinsteiger eigentlich im Schuldienst bleiben. Jetzt hat er eine Antwort bekommen. Ergebnis: Die Fluktuation ist hoch. Allein im Jahr 2022 wurden zwar 804 neue Seiteneinsteiger eingestellt, 499 aber verließen das System auch wieder, sei es durch Kündigung oder befristete Verträge. Am Jahresende waren nur 305 Seiteneinsteiger mehr beschäftigt als im Jahr zuvor.
Für Lippmann ein Unding: „Die Kinder und am Ende die Gesellschaft bezahlen die Zeche für diese Fehlentscheidungen der Kultusministerkonferenz“ (die den Seiteneinstieg nicht reglementiert hat). Man müsse mit den Menschen anders umgehen. Es reiche nicht, nur zu schauen, wer durchkommt und wer nicht, um dann einfach Neue zu suchen. Vom Menschlichen mal abgesehen: Der Fachkräftemangel betreffe ja nicht nur die Schulen – heißt: Auch diese Quelle ist nicht unerschöpflich. News4teachers / mit Material der dpa
Wenn Sie derzeit auf der Jobsuche sind, können Sie sich die Stellenangebote für DaF-Lehrer ansehen.
Studie: Seiteneinsteiger sind weniger zufrieden mit dem Job als studierte Lehrkräfte
“…vor Dienstantritt in der Schule einen vierwöchigen Kompaktkurs absolvieren, „um den vielfältigen Aufgaben im Berufsalltag effektiv begegnen zu können“ Na dann ist`s ja gut. Ich dachte schon, die Personen seien nicht genügend qualifiziert.
Vier Wochen? So viel hatte Herr Scholz nicht. Und da läuft doch alles wunderbar …
Fürs Eröffnen eines Nagelstudios dauert die Quali länger. Zum Glück!
Von einer Friseurin, die mal eben einen vierwöchigen Kompaktkurs absolviert hat, würde ich mir nicht die Haare schneiden lassen. Aber fürs Lehren an einer Sekundarschule reicht sowas.
Ich glaube es geht mittlerweile weniger ums Lehren als um Betreuen und Orgakram erledigen.
Ist das nicht ein willkommenes Einfallstor für alles und jede:n? Für Lobbyist:innen, gescheiterte Existenzen, Versorgungssuchende, Rechte/ Braune, die so das Bildungssystem unterwandern können?
Kann man natürlich in jegliche andere Richtungen ergänzen.
Und die demokratische Gesinnung ist ja gerade in den neuen Ländern einwandfrei. Im Zweifel eine Woche länger qualifizieren.
Ich muss sagen, ich bin zutiefst erschüttert und sprachlos über Ihre Aussage und dem darin enthaltenen Zynismus. Sie unterstellen also der gesamten ostdeutschen Bevölkerung einschließlich SeiteneinsteigerInnnen in den Lehrberuf per sé erstmal eine “nichtdemokratische Gesinnung”? Wow, das muss ich erstmal verarbeiten….Einer Bevölkerungsgruppe von ca. 17 Millionen.
Aber derartige Äußerungen über Menschen der neuen Bundesländer können offenbar mittlerweile und sogar sehr laut von sich gegeben werden. Über andere Personengruppen wird sich da deutlich sensibler geäußert und würde, falls so verallgemeinernd verfasst, sehr große negative Aufmerksamkeit erregen.
Ich meine, dies ist eine sehr fragwpürdige Entwicklung und ich bleibe gespannt, ob es hier überhaupt noch jemandem – außer mir – so unangenehm aufstößt oder völlig unkommentiert bleibt,
@Chrissie
Nein, das geht nicht nur Ihnen so!
Danke, Ihre Antwort tut mir jetzt richtig gut und schenkt meiner Wahrnehmung wieder etwas mehr Vertrauen.
Der Osten ist tatsächlich befremdlich. Erst Milliarden einheimsen und dann rechter als rechts agieren. Sehr sehr befremdlich.
Prima, dann ist ja alles klar und eindeutig. Wie schön, dass Sie mit ALLEN Menschen im WESTEN so auf einer Linie sind.
Wer behauptet das? Ich nicht!
Sie sind in den falschen Artikel geraten.
Um Diskriminierung geht’s im nächsten.
Oder wollten Sie nur mal üben ?
Argumente haben Sie anscheinend ja nicht…..
Bei manchen Leuten bringt auch Übung nichts, manchmal ist alles zu spät. Provozieren, diskriminieren, nichts begreifen, leer bleibt leer!
Ich finde Ihre Äußerungen tatsächlich sehr befremdlich! Was für ein Niveau Ihrerseits!!!
Sie meinen was, Emil?
Erläutern Sie bitte genauer.
Klar, im Westen gibt es keine Faschos und sonstige Extremisten, klar, die gibt es nur bei den Ossis…..
Wie arrogant kann man sein?? Ich als Wessi schäme mich für solche Leute wie DICH Emil, die ausser sinnlosem bashing gegen Ossis, absolut nix zu bieten haben!
Zumal der Westen die Menschen im Osten auch komplett verarscht hat, ich sag nur “Treuhand” aber bei bestimmten Emils fehlt halt einfach komplett das Wissen und Verständnis!
Dann wünsche ich Ihnen und allen in Ihrem Ponyhof, dass Sie bei den nächsten Landtagswahlen im Osten nicht Ihr blaues Wunder erleben
Na langsam, ob auf der westlichen Koalitionsweide nicht auch mehr und mehr blaue Gräschen gedeihen, würde ich nicht in Frage stellen.
Der Ärger steigt auch in den alten BL, z.B. durch den angestrebten “Heitzungswechselzwang”. Da blaubraunts schon auch……
Das stimmt wohl leider. Noch ist da aber die Koalitions- und Kooperationsbereitschaft möglicher Partnerinnen anderer Couleur kleiner. S. o.
Sie meinen, weil das so in der BILD steht?
Die macht ja gerade ordentlich Stimmung. Ich sage nur “Erdwärme”.
Zu BILD und Erdwärme kann ich nichts sagen.
Vlt haben Sie ja Expertisen, die die Hauruckwünsche z.T. Heizung qualifizieren.
So mancher Energieberater, Kaminkehrer, Heizungsbauer bezweifelt, dass diese Umwelt? Maßnahme die wichtigste ist.
Wenn man v.a. die ältere Bevölkerung mit einer sinnfreien Umrüstung älterer Gebäude auf Pumpe belastet, deren Finanzen überlastet, ist das ähnlich wie in Schule und Pflege ein Zeichen des Versagens.
Na da gehen Sie in ein schönes Altersheim und verkaufen das Haus – wurde Bekannten bei einer Stadtratssitzung gesagt – Schande!
Alles MUSS, mit Fußaufstampf, ohne Expertise! mit Gewalt, weil jahrelang NUR Wachstum zählte und weiter siegt. Die Privathaushalte sollen die Umweltsünden der Produktion gutmachen ?
Nichts ist geplant, ohne Fundament und echte Erfahrungswerte.
Passende Gutachten, etwa für die Bild, gibt’s gratis aus der gelben
( inzwischen auch koalitionsfarbenen )Schublade.
Oh, da haben wir den gleichen Wunsch für die Menschen “da drüben” im Osten. Wobei ich noch einen klitzekleinen, aber unverschämten Zusatzwunsch habe: zukünftig weniger diffamierende Äußerungen, wie Ihre obige.
Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung. Mögen es die richtigen sein.
Wat is dat?
Nu ma Budder bei die Fische.
Getroffene Hunde- respektive Hündinnen- scheinen hier zu bellen! Sie hat von einwandfreier demokratischer Gesinnung gesprochen und im Zweifel die Zusatzqualifizierung angeregt.
Eine Unterstellung gg.über der “gesamten ostdeutschen Bevölkerung” fand nicht statt, nur in Ihrem Kopf.
Ich denke, dass Julia das ganz bewusst (und nicht unbewusst, genau so, wie Sie es denkt, ohne Zynismus) formuliert hat…
Was war das doch gleich…?
Diskriminierung von Minderheiten?
Sowas aber auch. 😉
Ich bin erschüttert über so viel Potential an Diskriminierung von Minderheiten,
in der BRD.
Ist nicht das Schultor an sich schon immer ein potenzielles Einfallstor für oben genannte?
Absolut. Nicht zuletzt, weil die Dienstherr:innen es ja für jede:n weeeeit öffnen!
Ich bin sprachlos!
Das wäre ich an Ihrer Stelle auch: Se Länd
😀
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/baden-wuerttemberg-ist-the-laend/
+
https://www.youtube.com/watch?v=0Fksc1kzWz8
= Se Länd, ganz klar
Dafür kann Se Länd nichts, das liegt an Ministerpräsident Kretschmann und seiner Werbekampagne für Se Länd. Tut weh, ich weiß.
Steht schon die Besoldungsgruppe dieser Lehrer fest?
Wenn’s nach der GEW geht, warhscheinlich A13, denn Lehrer = Lehrer…
Alles andere wäre ja in den Augen der GEW auch “unfair”, denn schließlich leisten diese Leute ja die gleiche Arbeit.
Neeee. E5.
Weil A wäre verbeamtet und dann muss man PKV zahlen und darf nicht streiken.
Und E5 ist viel viel vieeeeeel besser als E13.
Haben Sie doch selbst vorbereitet.
(Sind Sie mittlerweile wieder nüchtern?)
Naja, wenn das nicht so ist, dann müssten „schlechte“ Lehrer weniger Gehalt erhalten?
Zudem wird in der Wirtschaft orientiert man sich an die Tätigkeit.
Zudem ist es besser wenn diese Personen nicht weniger verdienen, denn genau dann werden die Länder um Geld zu sparen nur auf Seiteneinsteiger fokussieren 🙂
Ja so ist es die Menge Seiteneinsteiger, die sich nachqualifizieren und guten Unterricht machen haben oft nur E9 oder E10 manche noch weniger. Da fehlen ein paar große Scheine zur E 13. Die Seiteneinsteiger sind auch Klassenleiter und müssen genau so Aufgaben übernehmen.
Zahlen die überhaupt schon allen A13? Bawü und Brandenburg wollen denen ja A12 zahlen, was dann der Besoldung korrekt ausgebildeter Grundschullehrer entspräche. Ein Schlag ins Gesicht also
Das ist einfach nicht wahr, die Eingrupierung in die E12 passiert in den seltensten Fällen, die Info in Rundfunk und Presse entspricht nur selten den Tatsachen. Selbst Studierte in Naturwissenschaften deren Bachelor nicht mit den Stundentafeln der Lehrerausbildung übereinstimmen wird Ihr Studium oft nicht angerechnet.
In Hessen erlangen Seiteneinsteiger mit einem abgeschlossenen Ausbildung, fünf Jahren Tätigkeit und Entwicklung an Schulenprojekten E10.
Ohne Ausbildung E9b
Lehrer in vier Wochen. Und den Rest der Ausbildung erledigen dann die Kollegen in den nächsten fünf Jahren. Im Gegenzug lernen sie das richtige „Anpacken“ von Sekundarschülern. Win-Win.
Wusste gar nicht, dass man Sekunderschüler pädagogisch “anpacken” muss. Ich dachte immer, dass das auch ganz normale Kinder sind. Das war mir jetzt echt neu.
Problem dabei ist nur, dass so ziemlich alles, was die Meister mit den Azubis machen dürfen, vom Schulgesetz her verboten sind.
Na, dann mal
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
…Die Ärmsten! Gemeint sind alle: gestandene LuL, SuS, die ” Neuen” mit ihrer tollen Grundausbildung, SL, …
Ein Schlag ins Gesicht jeder Lehrkraft. Da sieht man mal wieder, welches Standing der Beruf in der Öffentlichkeit hat. LehrerIn – kann jeder. Und dann wundern, dass es keiner mehr machen will.
Wenn jeder “Lehrer” kann, wird es eben keiner mehr wollen.
So isses.
(Wir haben Lehrermangel…)
Und genau das wird passieren, keiner wird sich mehr das Lehrasmtsstudium (6 Jahre Studium, 2 Jahre Referendariat) antun, wenn es auch einfacher geht. Die Fluktuation wird immens sein, arme Schüler, sag ich da nur. Die Kultusministerien und ihre Lakaien haben keinen blassen Schimmer und machen alles immer schlimmer (oh, das reimt sich sogar).
Es gab Zeiten, da wurden top ausgebildete Pädagogen auf die Straße gesetzt, wie sich die Zeiten doch ändern.
Bildungs ist unser höchstes Gut …… Nun wird sie auf dem Jahrmarkt verscherbelt. Wahnsinn!!
Ja, das waren noch Zeiten, als wir auf die Straße gesetzt wurden.
Wenn auch keine guten…
Im Rückblick: Vielleicht wär es sogar besser gewesen, damals auf der Straße stehen geblieben zu sein und sich gleich nach Alternativen umgeguckt zu haben…
Es hätte auch einen (für die Lehrer) positiven Nebeneffekt, wenn Lehrer nicht mehr grundständig “nur Lehrer” wären: Sie könnten in einen anderen Beruf zurückkehren oder den Beruf wechseln. Das können wir ausgebildete Lehrer in der Regel nicht, zumindest nicht mehr, wenn wir Jahre/Jahrzehnte im Beruf waren und dann feststellen, dass nix besser wird und wir auch selbst trotz maximalem Idealismus nicht wirklich etwas verändern können.
Und wenn dann ein “Lehrer” nicht mehr will – isser wech und nix hält ihn…
Die auf die Straße gesetzten Lehrer haben fast alle Alternativen gesucht und waren hinterher, wenn sie denn wieder in den Schuldienst eintraten (ich spreche mehrheitlich von Gymnasiallehrern, bei denen der Lehrerüberschuss besonders hoch war), sehr gute Lehrer mit mehrjähriger Berufspraxis außerhalb der Schule, was ein großer Vorteil war. Allerdings musste man sehr flexibel sein, man durfte nicht darauf pochen, in Deutsch und Geschichte eine Koryphäe zu sein, sondern sich öffnen für andere Aufgaben.
Mind. ein Jahr Berufspraxis in der freien Wirtschaft täte jedem (Gymnasial-) Lehrer gut, einmal im Leben raus aus den Schul- und Unimauern.
“Da sieht man mal wieder, welches Standing der Beruf in der Öffentlichkeit hat.” – Nee, bei den Kultusministern…
In der Öffentlichkeit hält sich das Klischee vom faulen Sack mit 12 Wochen Urlaub und einem vollzeitbezahlten Halbtagesjob schon auch noch. Es ist doch immer wieder schön, Sundenböcke zu finden.
“ZBA steht für Ziemlich Beste Antworten.”
(Das kommt aus dem Link unten und stammt aus dem Teil über den Wahlkampf der Grünen und eine temporäre Agentur in Berlin, die tatsächlich den Namen “ZBA” trug. Aber was soll’s? Parteien und Zwecke sind austauschbar … Das Blabla bleibt weitgehend gleich.)
Da hat wieder jemand die üblichen Textbausteine gepuzzelt für den hitverdächtigen 4-Wochen-Kurs:
“Ziel des Kurses ist es laut Bildungsministerium, „grundlegende Kompetenzen in den Bereichen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren aufzubauen und zu entwickeln. Die Seiteneinsteigenden setzen sich dabei u. a. mit Themen wie Unterrichtsmethoden, Unterrichtsplanung und allgemeiner Didaktik sowie dem Schulgesetz auseinander. Der Kurs teilt sich in Präsenztage, schulformspezifische Netzwerkarbeit, eigenständige Praxiserkundungen und Selbststudienzeiten sowie Phasen des kollegialen und individuellen Lernens auf. Dem Kompaktkurs folgt eine umfangreiche berufsbegleitende Professionalisierungsphase, die dem weiteren Kompetenzerwerb in Unterrichtstätigkeiten dient.“
ZBA – noch weniger geht nicht …, … oder?! 😉
https://www.deutschlandfunkkultur.de/rhetorik-von-politikern-worthuelsen-und-sprechblasen-100.html
IN 4 WOCHEN?! Wieso hab ich über 5 Jahre dafür gebraucht? Ich arme Sau.
7 Jahre normal, oder haben Sie das Ref. vergessen?
Da sieht man mal wieder wie faul und dumm Lehramtsstudierende sind. Brauchen 7 Jahre für etwas, was andere in vier Wochen schaffen…
\Sarkasmus
Warum eigentlich noch vier Wochen Crashkurs? Wer die vierte Klasse absolviert hat, kann alle bis Klasse 4 unterrichten, mit dem Abschluss von Klasse 10 dann gleich in der Schule bleiben, diesmal auf der anderen Seite des Pults, und jeder, der das Abi in der Tasche hat, darf selbiges ab sofort anderen SuS abnehmen. Je frischer aus der Schule, desto besser: das Wissen ist noch total präsent! Und das Gute daran ist: diese ‚Lehrkräfte‘ sind universell in allen Fächern einsetzbar!
Und wer ein Pflaster aufkleben kann, ist automatisch Krankenschwester oder Arzt.
-Wer Reifendruck messen kann, ist automatisch KFZ-Mechaniker
– wer schon Mal ein Streichholz ausgeblasen hat, automatisch Feuerwehrmann
und, und, und,
@Bald geschafft!
Ich hab’ schon mal voll dolle gepupst … ICH KANN … ENERGIEWENDE! 🙂
Wenn ich damit fertig bin, dann mach’ ich “Bildung und Gedöns”. 😉
Alright folks!
4 rote Daumen bisher …
Was findet ihr doof? = Was soll ich NICHT machen?
Energiewende verzichtbar?
“Bildung und Gedöns” verzichtbar?
Beides … verzichtbar?
Kein Problem, ich bin von Berufs wegen ein “fauler Sack” … 😉
Du sollst nicht pupsen wider Deinem Kultusminister(in?)!!!
Elftes Gebot oder so.
Zwischen den Zeilen zu lesen, ist für manche einfach nicht einfach, lieber Pit!
😉
Du sollst nicht pupsen. Metangase sind schlecht fürs Klima
Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.
Insofern erst einmal Hut ab, für den Mut, diesen Schritt zu gehen.
4 Wochen sind freilich ein mehr als schlechter Witz.
“Ich bin davon überzeugt, dass der Kurs einen wesentlichen Beitrag dazu leistet…” – das zeigt m.E. die Realitätsverweigerung der Ministerin.
Da braucht sich freilich niemand wundern, wenn nach ein paar Monaten die meisten Seiteneinsteiger wieder hinwerfen.
Ich glaub, den Kindern ist das relativ egal, ob Seiteneinsteiger oder nicht.
Wichtig ist, dass die Lehrkräfte bleiben und nicht im Halbjahrestakt ausgetauscht werden.
Auch diverse andere Bedenken, die hier bereits geäußert wurden (polit. Unterwanderung des Bildunssystems etc.) sollte man ernst nehmen.
“M u t” ?
Die Eltern kriegen großteils nicht mit, was passiert. Sie denken, die LuL sind weiter alle für ihren Job qualifiziert.
Das große Schreien und Schimpfen wird erst kommen, wenn eben ständig LuL kommen und gehen.
Ein pädagogisch absolut unverantwortlicher gefährlicher Versuch, der SuS unterer Klassen verunsichert und die höherer Klassen noch mehr gegen Schule aufbringt – zurecht.
Mut ? Dummheit – Frechheit – Verzweiflung…..
Wenn man mal die ganzen Ego-Trips und das ganze Geflenne beiseite lässt:
Mal eine Rechenaufgabe für’s Kind:
Angenommen wir haben JETZT 1.000 schulPFLICHTige Kinder.
Bei einer angenommen einheitlichen Klassenstärke von 25 Kindern pro Klasse ergeben sich…
richtig
40 Klassen.
Nehmen wir weiter an, pro Klasse braucht man genau 1 Lehrkraft.
Und nun das Problem:
Wir haben nur 30 Lehrkräfte, 10 davon stehen kurz vor der Rente/Pension (innerhalb der nächsten 2 Jahre) und nur 5 neue Lehrkräfte rücken im gleichen Zeitraum nach.
WIE, liebe Schlaumeier, wollte ihr JETZT sicherstellen, dass für alle Kinder die Schulpflicht umgesetzt werden kann?
Was wollen sie JETZT unternehmen, damit für ALLE Kinder ein Unterricht abgesichert wird?
Oder wie wollen sie Kinder aussieben, die dann halt zu kurz kommen?
Sie gehen davon aus, dass jeder Lehrer kann und jeder, der lehren will, das schon hinkriegt.
Dem ist nicht so; ich habe in 35J., in relativ guten Zeiten viele gehen sehen, die meisten Refs und Quereinsteiger in den letzten 2 Jahren.
Ihre Berechnung beruht auf und führt zu reinem Verwahren, nicht einmal Versorgen; Hauptsache, genügend Aufsichtspersonen = Lehrer vorhanden.
Ich bezweifle ja, ob die Neulehrer wissen, auf was sie sich einlassen; die Motive wären interessant.
Aber da spricht wieder der alte Lehrer, dem die SuS inzwischen leid tun……
Interessant, dass weder Sie noch Mika, Julia oder DerechteNorden auf die eigentliche Problemstellung eingehen und eine Lösung anbieten….
Ist ja auch nicht die Aufgabe der Lehrkräfte, sondern die Aufgabe der Kultusministerien, die Sie hier ansprechen. Genug getrollt, Karl Heinz!
ach soooo
alberne Polemiken verfassen IST ihre Aufgabe (vermutlich pochen Sie da auf ihr Recht zur freien Meinungsäußerung) – aber sich mal sachlich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen und einen Vorschlag machen, wie es IHRER Meinung nach funktionieren sollte, ist dann also nicht ihre Aufgabe…
Korrekt: wie mehrfach von mir mitgeteilt gehört Personalaquise nicht zu meinen Aufgaben. Ebenso ist die allgemeine Sicherstellung der Beschulung durch Bereitstellung der notwendigen personellen, räumlichen und sächlichen Mittel nicht meine Aufgabe. Und ums mal zu verdeutlichen: Sie können ja mal bei Gelegenheit dem Krankenpfleger Ihres Vertrauens mitteilen, dass Bettensperrung aufgrund Personalmangels ja wohl überhaupt nicht geht: die Kranken sind schließlich da und die Betten werden gebraucht. Und dass er mit dem Rumgeflenne aufhören und besser mal Vorschläge bringen soll, wie der Krankenhausbetrieb (natürlich ohne zusätzliches Personal -gibt ja keine Bewerber – und ohne zusätzliche Mittel) ohne Sperrung von Betten organisiert werden soll. Und dass die Arbeit ja nun mal gemacht werden muss. Werfen Sie ihm dann gern Polemik vor, wenn er Ihnen mitteilt, dass er hier der Pfleger, nicht der Cheforganisator ist. Die Reaktion würde mich interessieren.
Wer ist denn bitte „ihr“ im Sinne der angesprochenen Schlaumeier? Die KultusministerInnen? Die Lehrkräfte wären die falschen Adressaten: deren Aufgabe ist unterrichten und nicht die Personalaquise.
Tja, in der Schülerbeförderung läuft das so: kein Busfahrer da – Bus fällt aus. Problem wird auf die Eltern verlagert.
Aber das kann ja wohl nicht geeignet sein, das Problem zu lösen!
Indem man irgendwelche Leute erstmal nimmt, kann man das Problem auch nicht beheben.
Okay, man könnte diese Leute unter Androhung von Strafe, falls sie doch abspringen wollen, nachdem sie sechs Wochen unterrichtet haben, zur Betreuung einsetzen.
Machen wir uns doch nichts vor, wer vorher gar nicht in dem Bereich tätig war, braucht doch eine gewisse Anlaufzeit, um sich einzuarbeiten. Vier Wochen reichen da ganz bestimmt nicht.
Oder geht es jetzt wieder nur um Betreuung? Wie damals während Corona?
Toll so sehe ich es auch, denn ein begeisterungsfähiger Seiteneinsteiger, der sich engagiert ist, bringt den SuS mehr als Arbeitsblätter und Unterrichtsausfall
Hallo ich finde es schon respektlos so über Seiteneinsteiger zu reden, ich bin Seiteneinsteiger, mit 2 Meistern mit Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifizierung, ich habe jahrelang Förderschüler ausgebildet mit Pädagogik und Didakti, denn ohne geht es nicht. Meine Lehrlinge haben alle erfolgreichen den Berufsabschluss geschaft. Ich habe mehr als 20 Jahre mit Kindern und Jugendlichen gearbeite, sie unterrichtet und in der Praxis ausgebildet. Ich habe in der in der Schweiz gearbeite, dazu kommen noch 3 weiter Berufsabschüsse , abgelegt bei der IHK. Ich würde mir echt wünschen, dass die Menschen die den Mut gefunden haben nicht so abfällig behandelt werden. Viele bringen unendlich Berufs- und Lebenserfahrung aus der Wirtschaft und Industrie mit. Mit diesen Kompetenzen können Sie den Kinder schon mehr beibringen wie hier unterstellt wird.
Man könnte noch die Anforderungen für das Sprachniveau der Lehrkraft auf A1 senken.
Das könnte mithin eine adressatengerechte Kommumikation unterstützen…
Das gab es schon einmal – mit Notabitur jeweils zum Ende der Weltkriege.
Ich frage mich, für was ich mir Herbarth, Lltt und Schleiermacher reingezogen habe, wenn vier Wochen “Crashkkurs” reichen. Die geringe praktischen Relevanz der drei genannten ist mir mittlerweile auch klar geworden 🙂
Ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die ernsthaft “auf Lehramt” studiert haben.
Aber was immer so in Foren geschrieben wird, können es die Quereinsteiger sowieso besser.
Alles klar.
“Ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die ernsthaft „auf Lehramt“ studiert haben.”
Als Lehrkraft muss man heutzutage doch sowieso masochistische Tendenzen haben. “Ja… gib’s mir. Schlag härter….”
Die Idee dahinter: Was bei Kultusministern funktioniert, das wird auch bei Lehrern funktionieren…
Keine Qualifikation, aber der Wille zum Rechthaben und Stammtischreden halten …
Ironie aus … hoffentlich …
In Bayern nix Neues. Dort werden Förderlehrer , haben kein Studium bzw. Abitur als Voraussetzung, seit zig Jahren missbraucht und zu Vertretungen bzw.. als Dauerersatz für langfristige Einsätze benutzt. Da sind dann auch noch ca 20.000 Euro Gehaltsunterschied bei gleicher ( ca 38 Prozent der Wochenstunden) Arbeit.
Und dann erzählt der Kultusminister, dass alles GRUNDSOLIDE läuft. Würg!!!
Förderlehrer in BY haben aber mehr Ausbildung als 4 Wochen Crashkurs inklusive Praxiserkundung.
Dass sogar Personen ohne pädagogische Vorbildung in Schulen für Vertretung/Aufsicht eingesetzt werden, ist schon schlimm genug, hier geht es aber um die Leitung der Fächer einschließlich Notenvergabe.
Schön und gut, dass man damit versucht, die Krater im Schulsystemnzu stopfen. Soll mir dann aber bitte einer erklären, wozu man sich dann noch freiwillig ein jahrelanges Lehramtsstudium plus Psychoterror Ref antun soll? Mein Bruder quält sich gerade durchs Ref, wird von SL und Prüfern bis zum geht nicht mehr schikaniert, steht aktuell fast überall auf 4, bibbert mit Zulunftsängsten nun vorm PU – und dann kommen solche Nachrichten, die einfach ein Schlag ins Gesicht aller Lehrtamtler und Referendare sind!!!! Lehramt – Sackgasse fürs Leben und für die nächsten 100 Jahre absolut nicht empfehlenswert!!!!!!
Interessanter Aspekt, wo doch für gewöhnlich immer auf die Universitäten geschimpft wird, das Lehramtsstudium sei nicht gut organisiert. Man müsste mal das Referendariat systematisch durchleuchten, ob es da vielleicht Defizite gibt.
Genau aus diesem Grund bin ich auch auf 180! Das Ganze wird in einer Katastrophe enden, aber da ich bereits das Licht am Ende des Tunnels sehe, werde ich mich diesbezüglich genüsslich zurücklehnen und mir eine gewisse Häme dem KuMi gegenüber nicht verkneifen können. Ein gewisser gerechter Ausgleich für die schikanöse Behandlung damals. Ich wusste nicht, dass das heute immer noch so ist. Die Verantwortlichen können wohl nicht raus aus ihrer verkrusteten und vor Selbstgefälligkeit gespannten Haut. Das wird sicher noch Jahrzehnte dauern, bis dahin sind wir bildungstechnisch auf dem Niveaau eines Entwicklungslandes.
“aber da ich bereits das Licht am Ende des Tunnels sehe”
Vorsicht! Vielleicht ist das nur ein entgegenkommender Zug. So ein fauler S… könnte ja auch locker bis 70 arbeiten, oder? Ist doch ein Privileg für den Staat arbeiten zu dürfen, je länger desto besser. Wer braucht da schon Rente / Pension…
@Realist
“So ein fauler S… könnte ja auch locker bis 70 arbeiten, oder?”
Bis 70 ?!?!?!
Schwächeln oder was???
Jugend (= u100) 🙂 … habt ihr keine Vorbilder?
“Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen.”
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/biden-kandidatur-106.html
Ja, das wäre dem Staat schon recht, dass ihre Diener sich vor immer schwieriger manövrierbaren Klassen im Greisenalter zum Klassenclown machen. Zum Glück bin ich nicht verbeamtet und kann kündigen oder in Rente gehen, wann ich möchte.
Kann ein Beamter genauso wie Sie als Angestellter, nennt sich dann Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. Rentenbeiträge zahlt der AG in Höhe der AG – Beiträge nach, der AN – Beitrag muß dann vom ehemaligen Beamten nachgezahlt werden. Die hat der Beamte durch die über 1000€ ( nach Abzug der PKV) monatlich Gehaltsunterschied zum Angestelltennetto aber vorher mehr als rausbekommen.
Das wird aber kein Beamter machen, denn trotz der Nachzahlung ist die Rente weitaus niedriger als die Pension, und da reden wir nicht nur von ein paar Euro. Rente hat nun mal das Solidarprinzip im Nacken. Aber ich neide keinem seine Pension (auch wenn einzelne Kollegen sie in dieser Höhe nicht unbedingt verdient hätten). Die Kunst ist, mit dem zufrieden zu sein, was man hat. Das können nicht mehr Viele.
„Das wird aber kein Beamter machen….“
sehe ich ähnlich. Prinzipiell wäre es jedoch möglich, und nichts anderes wollte ich ausdrücken.
Mein Refrendariat war kein ” Psychoterror ” : Ich hatte hilfsbereite Mentoren und eine freundliche Schul – und Seminarleitung . Das war aber 1987 bis 89 . Vielleicht hat sich das inzwischen verändert .
Es ist halt wie überall im Leben. Es gibt tolle Lehrer*innen, Schulleiter*innen, aber eben auch ganz schlimme…
Auch meine Frau und ich haben das alles erlebt…
Meins war die Demütigung schlechthin, mit etwa 80% unfähigen Seminarlehrern, die natürlich ihre Schwächen an den Referendaren ausgelassen haben. Sie hatten die Macht. Von oben kam die Order, aufgrund des Überschusses der Lehramtsstudierenden, gnadenlos auszusortieren, und das wurde unter fadenscheinigen Begründungen gemacht. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.
Gibt es Bestrebungen, das systematisch zu monieren und zu ändern? Es scheint als würde das Referendariat trotz aller Schikane als wichtiger Bestandteil angesehen werden, dessen Qualen als Legitimation für vieles herhalten muss.
Und warum das Durchlaufen eines schlechten Ausbildubgsbaustein, der von schlechten (weil schikanierenden, willkürlich Handelns…) LEHRERN (also nicht Fachfremden, sondern vom System als besonders fähig ausgezeichneten Personen) ausgeübt wird, einen Menschen mit einem Studium (in Abgrenzung zum Seiteneinsteiger) zu einem besseren/qualifizierteren Lehrer macht ist mir rätselhaft.
Wenn ich mit den jungen Referendaren heute spreche, scheint sich doch einiges geändert zu haben. Momentan hat man ja auch keinen Lehrerüberschuss wie damals, demnach kommen ganz andere Order von oben. Man passt sich entsprechend an. Was die Planung anbelangt, so spreche ich dem KuMi die Fähigkeit komplett ab, es wird rein nach Budget und bürokratischen Vorgaben entschieden.
Nee, Nee! Fachseminarleiter sind ganz sicher NICHT die überaus fähigen Lehrer! (Ausnahmen bestätigen die Regel!) Das sind auch gern mal Lehrkräfte die aus verschiedensten Gründen weggelobt werden oder mit Kindern nicht klarkommen, mit denen man ja als Lehrer – oh Wunder! – täglich zu tun hat.
Nice. Schön für Sie! MEIN Mentor war nur ein Papiertiger – nie ansprechbar!, einer MEINER Fachseminarleiter hatte das Fach, dessen Seminar er leitete gar nicht studiert und die gesamte Zeit war ein Horror. Referendare brechen – scheint ein immer noch beliebtes Spiel zu sein. Es fragt sich nur: WARUM?
Ich bin auch vor Abschluss des Refs und muss sagen, man wird ziemlich systematisch auseinander genommen. Nur die Harten kommen in Garten. Oder so. Von meinem Seminarkurs in Fachdidaktik sind von 4 Leuten nur noch 2 übrig. Und wir sind Leute mit Studienabschluss…
“Hart” heißt jetzt psychisch widerstandsfähig oder fachlich gut?
Psychisch. Rausgeprüft wurde keiner von denen. In den Seminaren wurden wir teilweise von selbst verliebten Göttern behandelt wie kleine dumme Schüler. Minutiöse Planungsaufwände für die Lehrproben und dreißigseitige Unterrichtsentwürfe sind auch völlig übertrieben. Klar, sowas kann man “mal” machen. Wenn man sowas ständig ausarbeiten soll, geht es aber irgendwann an die Substanz. Wenn dann das Feedback der Ausbilder auch ständig nur mies ist, baut das auch nicht gerade auf. Zum Glück bin ich mit dem Mist jetzt durch. Fachlich sei ich gut, didaktisch – naja. (Für ‘ne 3 hat’s aber gereicht.)
Egal, ich mache meinen Regulärunterricht mit 10% des Aufwands und der Unterricht ist teilweise besser.
Hatte seit 1,5 Jahren fast keinen einzig freien Tag mehr, weder Weihnachten noch Ostern hab ich gefeiert, da immer irgendwelche Dokumentationen / Hausarbeiten zu erstellen waren. Alles völlig übertrieben. Weihnachten hab ich bloß kurze Videokonferenz mit meiner Familie gehabt. Freue mich schon auf Pfingsten, weil das meine ersten Ferien seit langem wieder sein werden.
Hoffe, es klingt nicht zu jammerich, aber wie ich immer wieder höre, sind meine Ref-Erfahrungen gar nicht so ungewöhnlich.
Die 2 Leute, die aufgehört haben, hätten meiner Meinung nach locker auch gute Lehrer werden können. So vergrault man halt einfach nur Personal.
Das Referendariat ist für uns alle eine eindrückliche und herausfordernde Erfahrung (gewesen). Auch im Schuldienst waren Lehr-, verstanden als Lernjahre, keine Herrenjahre.
Wenn jemand aber, der offenbar hinsichtlich des didaktischen Könnens noch Ausbaureserve hat, sofort nach dem Ref seine Vorbereitung auf 1/10 reduziert und den eigenen Unterricht dann noch besser findet (nach welchen Kriterien?), sollte der sich hinterfragen.
Das spräche indes für das Vorgehen in Sa-An. Ein Nickname ‘Rekrut’ einer Lehrkraft spricht auch Bände.
🙂 🙂 Offenbarungseid
Beurteilung ohne Leistungsgrundlage ins Blaue durch jemanden, der in der ” universitären Referendarsausbildung ” tätig ist ( meine Frage nach der Art der Tätigkeit blieb bisher unbeantwortet) Scheinbar ist der Beurteilungsspielraum an der Uni zu klein, reicht für eine Julia nicht aus.
Lieber junger Kollege, lassen Sie sich durch solchen Blödsinn einen an sich schönen Beruf nicht vermiesen. Aber wie Sie sehen, es gibt nicht nur Glorreiche Besserwisser.
Nicht in der “universitären Referendarsausbildung” denn die gibt’s gar nicht, sondern in der universitären Lehrerausbildung (Oberstudienrätin im Hochschuldienst bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin)- 1. Phase der Lehrerausbildung genannt.
Und was heißt “Beurteilung ohne (…)grundlage”? Herr Rekrut schrieb, eine 3 in Didaktik erhalten zu haben und gute fachliche Fähigkeiten bescheinigt bekommen zu haben, wenn ich’s richtig erinnere. Demzufolge ist noch Luft, sprich 2 Notenstufen, nach oben- die Ausbaureserve der didaktischen Fähigkeiten eben.
Danke für die Auskunft.
Sie sind sich im Klaren, dass Sie jemanden ziemlich “abkanzeln” .
Auch Referendare dürfen 😉 pro Jahr eine Woche unterrichtsfreie Zeit haben ; also meine schon.
Sie haben sogar- wie jeder andere Arbeitnehmende- deutlich mehr Urlaubsanspruch.
Schwierig finde ich eher die Einstellung, weil das Ref. doof war (ganz verkürzt!), die Beurteilenden unangemessen in ihrer Form der Kritik und deren Inhalt (sicher nicht selten der Fall) und unfähig (das sehe ich als Pauschalkritik falsch an), ist in Didaktik “’ne 3 [,für die] hat’s aber gereicht”, nichts, worauf man mit einer 90% Reduktion der Unterrichtsvorbereitung reagieren sollte- mit eben der Begründung von oben. Leider ist diese Traumatisierung in vielen Kolleg:innenköpfen auch Jahrzehnte nach dem Ref. noch vorhanden, weshalb auch an meiner Schule, in der ich seit fast 30 Jahren unterrichte(!), jedem:r Neuen (Praktikant, Anwärter, whatever) immer erst einmal gesagt wird, dass alles, was aus Unis und Seminaren komme, Mumpitz und zu vergessen sei und überhaupt im Alltag nicht praktikabel.
Das ist in Teilen auch nicht von der Hand zu weisen. Doch in Anti- oder Verweigerungshaltung zu gehen, am Ende dann doch nicht gg.über den Dienstherr:innen aufzumucken, hilft da nicht. Es müssen vielmehr mehr Praktiker:innen an die Unis- auch ich bin in meinem Fachbereich die einzige- aber den Forschungsstand der Wissenschaft bzgl. Padägogik und Didaktik verfolgen zu wenige Lehrkräfte. Ja, ja, jetzt heißt es wieder, wann man das alles machen solle! Stimmt, aber der Heizungsbauer muss sich auch das Wärmepumpenzeug draufschaffen, die Friseurin die neuesten Mittel kennen, die Bäckerin innovativ sein usw., das erwarten wir als Kund:innen. Die verdienen nicht, was wir Lehrkräfte- die wir Expert:innen fürs Lehren und Lernen sind- verdienen!
Einen Berufsanfänger mit solcher Einstellung würde ich an meiner Schule nicht behalten!
Lieber u ge Kollege! Lassen Sie sich nicht Weichspüler durch Zweifler und ähnliche! Der Lehrerberuf ist hammerhart. Wenn Sie aussteigen wollen, je eher, je besser. Irgendwann ist der Zug abgefahren! Und die Zweifler pöbeln immer noch!
Was glauben Sie eigentlich, was Sie im Beruf erwartet???? Wer das Referendariat nicht schafft, ist nach einem halben Jahr dienstunfähig! Das Referendariat ist eine einzige Wohlfülzeit im Vergleich zum echten Berufsleben. Alle, die heute übers Referendariat jammern, gebe ich nicht mehr als 1-2Berufsjahre. Dann aber bitte einen neuen Job suchen und nicht auf Kosten der Allgemeinheit weiter jammern!!!!!!
Pöbeln? Kann ich auch.
Muss aber nicht sein.
Sie widersprechen sich, soll @ Rekrut jetzt gleich aufhören oder nicht ” jammern”, weil Sie ihm prophezeien, es soundso nicht zu schaffen?
Pöbel pöbel: Ich würde an seiner Stelle nur! Auf mich selbst hören ( inzwischen weiß jeder von meinen Referendaren, was alles auf ihn zukommen kann; alle sind hin-undhergerissen – wen wunderts )
Nachdem ich nach der Referendarzeit mangels Lehrerbedarfs mehrere Jahre im “echten Berufsleben” wie Sie es nennen, gearbeitet habe, kann ich Ihnen sagen, dass dies nach meinen Ref. Erfahrungen die schönste Zeit in meinem Leben war Somit möchte ich Ihnen vehement widersprechen. Vielleicht hat mich auch diese unglaublich demütigende und unerträgliche Zeit als Referendar, in der man permanent nur klein gemacht wurde (von wegen Wohlfühlzeit), so tough gemacht, jedenfalls jammere ich nicht, aber die Schulpolitik anprangern sollte man allemal.
Ich verstehe die roten Daumen nicht.
Tatsächlich wird Rekrut dieses Mal die einzigen “richtigen” Ferien haben und bis ans Ende seiner Tage unter einer 60 Stundenwoche stöhnen.
Lustig, dass mir Verweigerungshaltung unterstellt wird. Arbeiten Sie mal an Ihrem Textverständnis und trennen Sie mal Text- von Interpretationsebene.
Ihr ganzer Ton, sehr geehrte Frau Julia, ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie herablassend und arrogant der Umgang mit Referendaren teilweise sein kann.
Guter Mann, “ich mache meinen Regulärunterricht mit 10% des Aufwands” sind Ihre eigenen Worte- da braucht es keine Interpretation.
Davon abgesehen, Arroganz muss man sich eben leisten können- sei es aus dem Amt, der Position heraus, aus der Erfahrung oder aufgrund der Kompetenz. Die ersten drei habe ich Ihnen mit Sicherheit voraus- zum vierten dürfen Sie gerne interpretieren oder spekulieren.
Lol, klar. Strebermädchen wird Oberlehrerin. 🙂
Und? Wo ist Ihr Problem?
“10% bezogen worauf? ” ist hier die Frage, die Sie sich stellen könnten.
Nein, ist sie nicht. Sie beziehen sich auf den Aufwand, den Sie nach eigenen Bekunden bei der Planung von Unterricht im Ref. vorgenommen hatten. Natürlich plant man im Ref. (zeit-)aufwendiger als später im Alltag und mit Erfahrung. Letztere könnten Sie als Anfänger noch nicht haben, zu Ihren Ausbaupotenzialen in Sachen Didaktik wurde bereits konstatiert. Aber als ersten Schritt die 90 % Reduktion und die Aussage, der eigene Unterricht sei nicht schlechter, sondern (zumindest in Teilen) gar besser- da stellt mir eine ganz andere Frage!
DAS spricht doch aber m.E. genau GEGEN die SL und Prüfer als Personen.
Wer es heutzutage, unter den gegebenen Umständen noch für nötig erachtet, angehendes Personal zu schickanieren, nur um sich selber wichtig zu machen, der hat den Schuss nicht gehört, die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Eine kleine Überschlagsrechnung:
Lehrer mit Studium: E13, macht in Stufe 1 und Steuerklasse I rund 2600€ netto.
Lehrer ohne Studium und ohne Abitur aber mit Ausbildung: E5, Stufe I, Steuerklasse I rund 1800€ netto.
Also 800€ netto Differenz. Dafür 5 Jahre unbezahltes Studium (Zeiten der Ausbildung und des Referendariats setze ich der Einfachheit halber gleich und lass ich einmal weg) 3 Jahre unbezahlte Oberstufenzeit (G9).
8 Jahre = 96 Monate. 96 * 1800€ = 172.800€. (Einkommensvorsprung des “ohne Abitur, ohne Studium”-Lehrers).
172.8000€ : 800€ = 216 Monate. Also ca. 18 Jahre.
Also hat der “mit Abitur, mit Studium”-Lehrer so mit ca. Mitte 40 den Einkommensvorsprung aufgeholt. Unberücksichtigt bleibt: Der “ohne Abitur, ohne Studium Lehrers” sammelt früher Erfahrungsstufen (= mehr Geld), bekommt volle Sonderzahlungen (“Weihnachtsgeld”) und zumindest in den letzten Jahren stieg der Lohn in den unteren Tarifgruppen dank Sockelbeträgen stärker als der in den oberen Tarifgruppen. Setzt sich der Trend fort, hat unser “mit Abitur, mit Studium”-Lehrer so mit ca. 50 Jahren den Einkommensrückstand aufgeholt. Wenn er nicht vorher schlappmacht…
Wer bitte ist so blöd, jetzt noch auf Lehramtt zu studieren, wenn er ein Mindestmaß an Intelligenz hat und auch etwas anderes, Lukrativeres studieren könnte? EIn Studium für etwas, dass sich erst auszahlt, wenn die ersten wegen Burnout schon aus dem Beruf ausscheiden?
Gen Z: “Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!”
Mit E5 hab ich mehr Geld als mit E13. Das ist ja höchst interessant!
Mathe versteht halt nicht jeder. Einfach noch mal den Rechenweg von “Realist” durchdenken.
Tja, bewusst oder unbewusst wurde hier manipuliert.
E13 hat starke Gehaltssprünge im Gegensatz zu E5.
Vergleicht einfach die Endstufe von E13 und E5.
Aber großen und ganzen ist es auch richtig. Lehrer wird in der Zukunft der Bachelor sein. Lehramt wird dann der Schulleiter oder im Schulamt sitzen.
Wenn man die “Wertigkeit” eines Berufes nur mit Einkommen verbindet…
…jetzt könnte man ja auf die Idee kommen, die “Urlaubstage”, Flexibilität oder Arbeitsbedingungen in seine Entscheidung mit einzubeziehen.
In E5 nach TVL werden beispielsweise auch Schulassistenten eingruppiert.
Wäre das was für Sie?
Danke für Ihre überzeugende Berechnung.
Leider blenden Nicht-LuL derlei meist aus, erkennbar aus dem nächsten post. Dann wird eben mit ( viel zu viel) ” Urlaub, ( im Vergleich zu….hervorragenden) “Arbeitsbedingungen”….schwadroniert,
Damit das Lehrerbild (fS) bloß nicht ins Wanken kommt.
Alle LuL sind scheinbar für derlei Zeitgenossen an einer Neubauschule mit der neuesten ITausstattung, haben nur unkomplizierte SuS mit dauerunterstützenden Eltern, die beste SL der Welt,……..
Sticheln und stänkern macht scheinbar auch hier so manchem richtig Spaß……..einfach ignorieren, nicht ärgern, herzlich darüber lachen.
Nö.
War ernst gemeint.
Eine akademische Ausbildung bietet nicht nur über das Erwerbsleben hinweg einen höheren Verdienst, sondern auch die besseren und flexibleren Arbeitsbedingungen sowie in der Konsequenz zumeist eine höhere Lebenserwartung.
Im konkreten Fall besteht zudem noch die höhere Chance auf eine Verbeamtung und die damit verbundenen Vorteile – insbesondere bei der Pension.
Normalerweise “lachen” Akademiker immer darüber, wenn ihnen diese Rechnung von zumeist Nicht-Akademikern vorgeführt wird, die aus welchen Gründen auch immer nicht studiert haben…
Die Rechnung geht übrigens auch in keinem Industrieunternehmen auf.
Wir können uns aber gerne darüber unterhalten, ob es nicht finanziell lukrativer sein könnte, eine Selbständigkeit z.B. im Handwerk anzustreben. Darum (um die Kohle) geht es ja offensichtlich hier lediglich.
Sie dürfen gerne an Ihre abwertenden Gedanken glauben.
Wie diese gewertet werden, sehen Sie ja.
Irgendwo haben Sie sich anscheinend ein LuLtrauma geholt.
Als bisher Mitlesender komme ich zu diesem Schluss und bleibe dabei:
einfach ignorieren, nicht ärgern, herzlich darüber lachen.
“Sie dürfen gerne an Ihre abwertenden Gedanken glauben”
Der da wäre?
Dass Akademiker mehr verdienen und eine höhere Lebenserwartung haben??
“Irgendwo haben Sie sich anscheinend ein LuLtrauma geholt.”
Nö. Ich bringe lediglich die Sichtweise eines Außenstehenden in die Diskussion ein und möchte “Fake-News” nicht unkommentiert lassen.
Selbst das Handwerk kommt nach wohlwollender Prüfung” bestenfalls nur zu einem “Unentschieden”.
https://www.handwerk.com/ausbildung-oder-studium-was-lohnt-sich-mehr
Hier die Fakten:
“Forscher vom Institut für Angewandte Wissenschaft (IAW) in Tübingen haben dafür den Bildungsweg von mehr als 12.000 Personen untersucht. Das sind die Ergebnisse im Überblick:
Am Ende des Erwerbslebens kommen Personen mit Berufsausbildung auf einen Verdienst von rund 1 Million Euro. Damit verdienen sie unterm Strich zwar mehrere 100.000 Euro weniger als Akademiker. Allerdings erzielen Menschen mit Berufsausbildung bis zum 35. Lebensjahr ein höheres Einkommen als Akademiker.
Wer nach der Berufsausbildung noch eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker macht, hat am Ende des Berufslebens fast den gleichen Verdienst wie ein Akademiker – also rund 1,4 Millionen Euro. Meister und Techniker verdienen dabei bis zum 60. Lebensjahr mehr als diejenigen, die einen Studienabschluss haben.
Personen, die erst eine Berufsausbildung absolvieren und dann studieren, erzielen ein ähnlich hohes Einkommen wie Menschen, die gleich nach der Schule studiert haben. Allerdings haben sie laut BWIHK den Vorteil, dass sie bereits in jungen Jahren Geld verdienen und so bis zum Alter von etwa 50 Jahren unterm Strich ein höheres Einkommen haben.
Studienabbrecher, die noch eine Ausbildung absolvieren, verdienen am Ende fast so viel wie diejenigen, die nach dem Studienabbruch direkt in den Job wechseln.
Wer eine Ausbildung beginnt oder abschließt, der verdient mehr als Personen ohne Abschluss. Ohne Abschluss liegt das Lebenseinkommen bei rund 800.000 Euro”
Womit das Beispiel (E5 vs. E13).von “Realist” widerlegt wäre
Die höhere Lebenserwartung inkl. längerer Renten-/ Pensionsbezugs-zeiträume nicht mit eingepreist.
Insofern die Gegenfrage:
Welches Trauma darf ich bei Ihnen annehmen?
Sie haben mit Sicherheit nur aus ganz uneigennützigen Motiven MINT studiert und wollten gegen eine kleine Aufwandsentschädigung die Welt verbessern? Warum dürfen alle Geld verdienen, nur in der Pädagogik und in der Pflege soll man gegen Selbst Aufopferung alles hinnehmen, was einem vorgesetzt wird?
Ich habe “MINT” studiert, da ich nach dem Abitur zunächst eine gewerbliche Berufsausbildung in einem Stahlwerk absolviert habe.
Dort habe ich mit Interesse verfolgt wie “alt” die Kolleginnen und Kollegen so werden, wenn man täglich Emissionen / Dreck ausgesetzt ist und im vollkontinuierlichen Schichtsystem schwere körperliche Arbeit verrichten darf.
Habe dann überlegt, ob es eine Weiterqualifikation zum Meister, Techniker oder ein Studium werden soll.
Habe dann auf die schnelle Kohle nach der Ausbildung verzichtet und in ein Studium investiert.
Der Rest ist Geschichte.
Ich sehe keinen Sinn darin, einen Beruf lediglich am Verdienst festzumachen.
Bildung mit entsprechenden Jobs verlängert nachweislich die Lebenserwartung.
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-sicherer-job-hohe-lebenserwartung-8313.htm
https://www.heute.at/s/akademiker-leben-langer-als-menschen-mit-pflichtschulabschluss-46615555
Bei A13 geht es schneller…
Wenn man vergleicht, was Hauptschüler früher im Vergleich zu heute im Abitur gelernt haben, dann erscheint mir die Idee doch nicht so verkehrt. Vielleicht hat ein Handwerksmeister mit 50 Jahren noch Lust, den Beruf zu wechseln.
Ja sicher, besonders, weil sich das finanziell mal so wirklich lohnen würde!
Sehr guter Kipppunkt.
Sachsen-Anhalt ist ein ostdeutsches Bundesland. Dort gibt es noch allerhand Lehrer ohne Abitur aus DDR-Zeiten, nämlich die Unterstufenlehrer (entspricht heutigen Grundschullehrern), die an Fachhochschulen ihre Ausbildung machten. Deshalb sorgt das dort wohl für keine große Aufregung.
Die DDR-Schule soll fachlich gar nicht schlecht gewesen sein.
Das war keine „Ausbildung“, sondern ein Fachhochschulstudium über 4 Jahre. Kein Crashkurs über 4 Wochen!
Das stimmt zwar, aber die DDR-Unterstufenlehrer hatten eine 4-jährige Ausbildung, wenn ich mich richtig erinnere, keinen 4-Wochen-Kurs. Das ist schon ein Unterschied.
Aber dass Grundschullehrer inzwischen an einer Hochschule studieren müssen, war wohl eher ein “Arbeitsbeschaffungsprogramm” für Hochschullehrer (die übrigens fast nie eine Lehrerausbildung absolviert haben, was seltsamerweise niemanden stört).
Und übrigens, da steht, hat das keiner gelesen?
“Diese Seiteneinsteiger ohne Abitur sollen aber keine Kernfächer wie Deutsch oder Mathematik unterrichten. Stellen für Fächer wie Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft sowie Gestalten sollen für sie ausgeschrieben werden.”
Die Idee „4 Wochen genügen“ sorgt in Sachsen-Anhalt nicht für Aufregung, weil die „Ossis“ das ja gewöhnt sind? Na dann sollten Sie mal mit den Absolventen der ehemaligen IfLs (Institut für Lehrerbildung) der DDR sprechen. Die Ausbildung zum Grundschullehrer dauerte vier Jahre mit Unterricht an 6 Tagen der Woche. Erst dann! haben die Absolventen eigenverantwortlich unterrichtet. Die Ausbildung war extrem kompakt, vielseitig, fachlich anspruchsvoll und auf hohem wissenschaftlichem Stand. Und Sie werfen das in einen Topf mit „4 Wochen Crashkurs“. Is klar, weißte Bescheid, ne?!
Mag sein, aber die “Unterstufenlehrer” oder “Lehrer für untere Klassen” (schreckliche Bezeichnung) sind schon in den Grundschulen. Es geht ja um die Sekundarschulen.
Ja, FACHHOCHSCHULE – nicht 4wöchiger Schnellkurs. Da wurde noch Wert auf Pädagogik und Didaktik gelegt. Diese Unterstufenlehrer verstanden es, den Kindern Lesen. Schreiben und Rechnen beizubringen, denn ihre Ausbildung war genau auf diese Altersgruppe zugeschnitten.
@ An alle Aufgeregten, da steht aber nicht nur, dass es eine 4-Wochen-Ausbildung geben soll statt 4 Jahre DDR-Unterstufenfachstudium, sondern:
“„Diese Seiteneinsteiger ohne Abitur sollen aber keine Kernfächer wie Deutsch oder Mathematik unterrichten. Stellen für Fächer wie Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft sowie Gestalten sollen für sie ausgeschrieben werden.“
Das wird irgendwie auch hartnäckig übersehen! 🙂
Auch die Lehrbefugnis für diese Fächer wird bisher mit einem wissenschaftlichen Studium mit Master + Referendariat mit 2. Staatsexamen erworben.
Wer sagt, dass diese Lehrkräfte bei weiter anhaltendem Mangel dann nicht auch Klasseinleitungen und D/Ma übernehmen (müssen)?
Wer begrenzt, dass in nächsten Jahr bei anhaltendem Mangel dann gleiche Bedingungen auch für Lehrkräfte in ganz anderen Fächern gelten?
Gerade in so sensiblen Domänen wie Wirtschaft (die Lobbyisten jubeln schon) und Technik bzw Hauswirtschaft (kann wohl jede:r?!) ? Unglaublich!
“Innovieren” durch einen Kompetenzen vermittelnden Kurs ist also das zu entwickelnde Ziel als Lösung im knackigen 4+2 Crashkurs. Nur kreative Ideen braucht das Land.
Es gelingt den Kultusministern immer wieder , sich selbst zu unterbieten . Vier Wochen Crashkurs und ab in die Schule . Kommt jetzt Herr Holter aus Thüringen mit Blockseminaren an zwei Wochenenden ?
Gute Frage ! Möglich wären auch Abendkurse nach vollem Unterrichtstag 🙂
Im Ernst: Ich frage mich. Welcher Aspirant glaubt so in der Schule bestehen zu können? Geht es nur noch darum, sagen zu können: Es sind genügend LuL da ( zu Schuljahresanfang)?
Wenn da jetzt! gleich! nichts von Eltern kommt, würde ich, wäre ich Junglehrer, alles tun, aus einem nicht mehr verantwortbaren Bildungssystem zu flüchten.
Mit über 35 Jahren Berufserfahrung sage ich: das ist nicht mehr zu verantworten !
Wer dafür die Verantwortung trägt, wäre zu fragen.
Die Kolleg:innen sicher nicht,
die Schulleiter:innen sollten die Verantwortung nach oben abgeben…
Wieso tun Sie so, als wären die 4 Wochen Crash-Kurse etwas Neues?
Das ist schon seit 2018 so.
Leider.
(weil es eben so nicht funktioniert)
Aber dümmliche Kalauer kann man sich halt auch sparen.
Kein Studium > schlechtere Bezahlung > in Zukunft weniger Ausgaben?
Noch weiter gedacht: Werden dann Menschen mit Hochschulabschluss auch bald schlechter bezahlt?
Da kommen ja goldene Zeiten auf den Haushalt in ST zu. Und nachahmenswert für alle anderen Bundesländer ist es doch auch, wenn man die Landesrechnungshöfe glücklich machen will.
Und die Botschaft für die Bevölkerung: Lehrkraft kann jede*r.
“Qualitativ hochwertig?”
Diese Frage habe ich mir in den ersten Jahren meiner Schulrealität auch mal gestellt, als ich auf mein Studium zurückblickte.
Gemessen an dem, was ich an Vorbereitung auf die Praxis dringend gebraucht hätte, war mein Studium nicht gerade hilfreich, sondern ziemlich abgehoben und fern dessen, was ich gebraucht hätte.
Deswegen ist für mich ein ellenlanges Studium nicht gerade das Maß aller Dinge.Ein vierwöchiger Kompaktkurs ist allerdings ein Witz.
Irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit: Ein kürzeres Studium mit mehr Praxis- statt Schreibtischbezug.
Außerdem wünschte ich mir, dass die Lehrstuhlinhaber in gewissen Zeitabständen verpflichtet würden, selbst für ein paar Monate in die Niederungen des Unterrichtens hinabzusteigen und dort neue Erfahrungen zu sammeln. Das würde ihre Lehre vermutlich auf solidere und praktikablere Füße stellen und allen Beteiligten mehr bringen als nur schöne Theorie.
Kollege, es geht hier nicht mehr um “hochwertig”,
es geht um irgendwelche “Verwahrung”.
Die bekommen die Eltern auch bei:
“Hausaufgabenaufsicht mit Lehrern”.
D.h. Mindestlohn für den Koll.
D.h. Aufsicht – nicht mehr.
Schüler erschlagen sich nicht einander.
Mehr passiert da nicht.
Verstanden?
Und das ist für alle ausgebildeten Lehrkräfte doch eine gute Nachricht! Dann verdichtet sich die Arbeit für Prüfungen, z.B. an den Gymnasium das Abitur, zunehmend auf die Lehrkräfte, die noch eine Fakultas für die Oberstufe haben!
Vermutlich gilt Vergleichbares auch für Klasse 10/Realschule/Oberschule.
Ich mache in diesem Jahr in drei Kursen gleichzeitig Abitur, kommt, gebt mir 4, 5- ach, gebt mir einfach alle Kurse!
Ach, Sie haben endlich verstanden?
Noch rechtzeitig. 😉
Nun, da wäre es ja sehr bedauerlich, wenn ihnen der Arzt mal vor den Sommerferien passgenau 4 Wochen aufschreibt.
Da das wegen burnout-Gefahr geschieht, wären Sie auch nicht erreichbar.
Schade, Banane!
Das ist für mich keine Lösung, sondern nur eine Verschiebung von Arbeit und Verantwortung.
@Sascha Kalle: Korrekt. Eine logische Replik darauf wäre allerdings: Es geht nicht mehr um Lösungen – den Zeitpunkt für Lösungen hat die Politik verpasst – es geht um eigenes Überleben. Und nun?
Sicherlich ist das keine Lösung, schon garkeine dauerhafte.
Aber sehen Sie es mal so:
Irgendwann muss man sich seine Chefs “erziehen” oder indirekt “in Verhandlung treten”.
Sonst wird man Sie so lange belasten, bis Sie zusammenbrechen.
Oft genug bei KuK gesehen.
Nicht mit mir.
Ja, die Neuen Schulen kommen. Die Neuen Lehrer auch. Da möchte ich von Herzen ein Buch empfehlen, dessen Schriftsteller selber nie in die Schule ging, und jetzt auch seine Kinder nicht. Er selber ist ein gefragter Mann, um es simpel auszudrücken.
André Stern. Wer kennt ihn schon? Der Sohn von Arno Stern, der in Paris den ”Malort” gründete und bis heute (er ist schon über 90 jährig) auch führt.
Es gibt verschiedene Bücher. Das was ich Eingangs meinte, ist: Reise in das unbekannte Land des Vertrauens. Über die Sehnsucht so angenommen zu werden, wie wir sind.
Und gleich noch ein Buch, das mir zur Zeit ans Herz wächst: Gerald Hüther, Sven Ole Müller, Nicole Bauer; Dream Team. Warum wir nur gemeinsam unser Potential entfalten & unsere Zukunft gestalten können.
Mit herzlichem Gruss an die Interessierten
Ursula
Ein Schlag ins Gesicht von Lehrern und Pädagogen die Jahre gebraucht haben um den Aufgaben an einer Schule gerecht zu werden. Es werden viele auf den Zug aufspringen wollen, um zu merken dass sie den Aufgaben nicht gewachsen sind! Wenn die dann auch noch viel weniger verdienen wie ein Lehrer mit entsprechendem Abschluss, springen die auch genau so schnell wieder ab wie sie gekommen sind. Bei der Klientel die heute denkt in der Schule das sagen zu haben, egal ob Schüler oder Eltern, haben wir ein Problem welches auch mit ungelehrnten Lehrern nicht zu lösen ist. Während der Pandemie hätte man in Sachen Digitalisierung einiges auf Richtung bringen können, doch diese Chance hat man nicht ergriffen, digitale bundeseinheitliche Lehrunterlagen hätten die Arbeit sicher einfacher gemacht. Aber der deutsche Föderalismus Wahnsinn macht ja nicht einmal bei den naturwissenschaftlichen Fächern das selbe. Irrsinn!