Berufsschullehrer: „Situation bald wieder so wie 2015“ – Personal und Räume fehlen, um die vielen Flüchtlinge zu unterrichten

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STUTTGART. Zu wenig Lehrkräfte, zu wenig Räume und zu unterschiedliche Leistungsniveaus: Die Berufschullehrerinnen und -lehrer in Baden-Württemberg bemängeln große Probleme beim Unterricht für Flüchtlinge – und fordern vom Land mehr Flexibilität für die Schulen.

Dutzende Flüchtlinge aus Pakistan, dem Iran und Afghanistan kamen im vergangenen März ums Leben, als ihr Boot vor der italientischen Küste bei Steccato di Cutro sank. Foto: Shutterstock / Alessio Tricani

Die Berufschullehrer in Baden-Württemberg warnen vor Einschränkungen des Unterrichts für Geflüchtete im Land. «Schulleitungen und Lehrkräfte sind häufig am Limit. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, muss vielerorts der Unterricht gekürzt werden», sagte Thomas Speck, Vorsitzender des Berufschullehrerverbands BLV am Freitag in Stuttgart. In Ballungsräumen gebe es bereits jetzt erhebliche Einschränkungen, es fehlten Lehrkräfte und Unterrichtsräume.

Einer nicht repräsentativen Umfrage des Verbands zufolge hält die Hälfte der befragten Schulleiterinnen und Schulleiter die Situation für angespannt. Die Folgen seien immer längere Wartelisten für Flüchtlinge und mehr Schüler pro Klasse sowie Mehrarbeit für die Lehrer. «Gleichzeitig ist der Verwaltungsaufwand enorm: In immer kürzeren Abständen müssen Stundenpläne neu aufgesetzt und umorganisiert werden», teilte der BLV mit. Der Umfrage zufolge musste mehr als jede fünfte Schulleitung bereits mehrfach die Stundenpläne neu organisieren.

«Ohne weitere, kurzfristige Unterstützung laufen die betroffenen Schulleitungen und Lehrkräfte in eine Überlastungssituation, die das Ausmaß der Belastungen in Folge der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 erheblich übersteigen könnte», fürchtet Speck. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Vorbereitungsklassen an den Berufsschulen (VABO) seien von Oktober bis Juli von 2845 auf 7950 angestiegen, so der BLV. Auch im kommenden Schuljahr rechnen die Berufschullehrer mit einer starken Belastung. «Mehr als 80 Prozent dieser Schülerinnen und Schüler bleiben an den beruflichen Schulen», sagte Speck.

«Inzwischen stammen die meisten Geflüchteten wieder aus den arabischen Ländern, zum Beispiel aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan»

Zu Beginn des Schuljahres habe der Fokus noch auf ukrainischen Geflüchteten gelegen. «Inzwischen stammen die meisten Geflüchteten wieder aus den arabischen Ländern, zum Beispiel aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan», sagte Speck. Das mache es für die Schulen nochmals schwieriger. Manche hätten in ihrem Leben weniger als drei Jahre Schulbildung erhalten, andere, wie die ukrainischen Geflüchteten, kämen aus einem sehr ähnlichen Schulsystem und seien auf dem Weg zum Schulabschluss.

Helfen würde den Berufschulen mehr Flexibilität, sagte Speck: Um die Schüler besser nach ihrem Leistungsstand unterrichten zu können, brauche es dringend mehr unterjährige Klassen, die etwa zum Schulhalbjahr starteten. Dann könne deutlich besser auf unterschiedliche Sprachniveaus eingegangen werden.

Aus Sicht der Berufschullehrer braucht es zudem mehr Vorbereitungsklassen an den allgemeinbildenden Schulen. Es könne nicht sein, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler mit 15 Jahren an die beruflichen Schulen geschickt würden, obwohl dies erst mit 16 Jahren passieren dürfe, kritisierte Speck. «Das Kultusministerium ist gefordert, auf eine solidarische Verteilung der geflüchteten Schülerinnen und Schüler zwischen allen Schularten zu achten», hieß es.

«Wir könnten deutlich besser auf die Heterogenität eingehen, wenn die Sprachstandserhebungen schon davor laufen würden»

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sagte: «Wir können die geäußerten Wünsche sehr gut nachvollziehen.» Man werde den beruflichen Schulen für das kommende Schuljahr mehr Flexibilisierungsmöglichkeiten wie etwa Halbjahresklassen ermöglichen. Zudem solle künftig kein Wechsel mehr von allgemeinbildenden auf berufliche Schulen während des Schuljahres möglich sein. Das sorge für mehr Ruhe und Planbarkeit, hieß es aus dem Kultusministerium.

Für sinnvoll halten die Berufschullehrer auch zusätzliche Deutschkurse etwa an Volkshochschulen oder privaten Sprachschulen. Zudem sollte aus Sicht der Berufschullehrer der Sprachstand der Schülerinnen und Schüler vor dem Beginn des Unterrichts erhoben werden. «Wir könnten deutlich besser auf die Heterogenität eingehen, wenn diese Sprachstandserhebungen schon davor laufen würden», sagte Speck.

Unterstützung kommt vom Verband Unternehmer Baden-Württemberg (UBW). Die Wirtschaft plädiere für eine faire Lastenverteilung zwischen allgemeinbildenden und berufliche Schulen, um nicht den Regelbetrieb und die Qualität unserer Berufsausbildung zu gefährden», sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer für Politik, Bildung und Arbeitsmarkt des UBW. News4teachers / mit Material der dpa

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Einer
9 Monate zuvor

Das Problem der Berufsschulen oder auch Berufskolleg in NRW ist, dass sie eigentlich im falschen System hängen. Die Berufsschulen werden von den KuMi kaum beachtet. Alle getroffenen Regelungen, egal ob Corona, Hitze, Schulentwicklung, usw., sind auf Grundschulen und Sek.1 und Gym ausgerichtet. Das Berufsschulen eine vollkommen andere Zielgruppe und auch einen anderen Bildungsauftrag haben wird nicht beachtet. Zum Beispiel müssen wir an den Berufsschulen müssen unseren volljährigen Schülern das Rauchen auf dem Schulgelände verbieten. Nach dem Datenschutz dürfen wir den Ausbildungsbetrieben keine Mitteilungen über Noten oder Fehlzeiten geben. Die IT sollte ausgerichtet sein, auf das was in den Betrieben genutzt wird und trotzdem kommt immer wieder irgendwer und möchte uns andere Software aufzwingen. Kaum ein Betrieb arbeitet mit Tabletts und Open-Office. Das Fortbildungsbudget für unsere Schule (150 Kollegen/ca 3500 Schüler) beträgt knapp 5.000 Euro pro Jahr. Was soll man damit machen?

Vielleicht sollte die gesamte berufliche Bildung eher dem Wirtschaftsministerium unterstellt werden? Oder vom KuMi und Wirtschaftsminister gemeinsam. Kumi macht Vorgaben und Wirtschaft finanziert.

Teacher Andi
9 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Dazu kommt, dass den beruflichen Schulen, obwohl sie vom KuMi kaum beachtet werden, das Gros der Flüchtlinge aufgedrückt wird, frei nach dem Motto, „die Lehrer müssen dazu bereit sein“, Material gibt es nicht, die Sprache darf kein Hindernis sein. Jeder Kultusminister würde an dieser Aufgabe scheitern.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Einer

“ dürfen wir den Ausbildungsbetrieben keine Mitteilungen über Noten oder Fehlzeiten geben “ ? In Bayern müssen wir das; unsere führen Notenlisten. Fehltage werden in ca. 8- 12 Treffen Betriebe-Schule / Schuljahr ( ohne Stundenanrechnung natürlich ) u.a. besprochen 🙂 ein Land, 16 BL, 1000 unterschiedliche Regelungen.

Carsten
9 Monate zuvor

Der Selbstschutz der Leitungen und Lehrer kommt zuerst.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Carsten

🙂 Wenn die Leitumgen mitspielen schon

Der Zauberlehrling
9 Monate zuvor

Unabhängig vom Alphabetisierungsgrad landen die Flüchtling ab 15 Jahren in den beruflichen Schulen; manche gänzlich ohne Schulbildung, manche standen im Heimatland kurz vor dem „Abitur“ oder einem gleichwertigen Abschluss.

Alle rein. Und dann?

Für Flüchtlinge ohne jegliche Deutschkenntnisse gibt’s gesonderte Klassen, darin finden sich aber wieder Schüler ohne bisherigen Schulbesuch und manche mit „fast Abitur“.

AVDual als Auffgangbecken?

Die beruflichen Schulen sollen es richten.

Haben doch die Gemeinschaftsschulen, die Realschulen und die Gymnasien nur eine Abschlussprüfung im Gegensatz zu den beruflichen Schulen. Vielleicht wäre das ein Kriterium für eine Entlastung der beruflichen Schulen.

Fakten sind Hate
9 Monate zuvor

Ich empfehle die Rahmenbedingungen in Niedersachsen, welche mittlerweile sehr erfolgreich wirken.

Eine Stunde Deputaterhöhung sowie die fehlende Möglichkeit, sich wieder verbeamten zu lassen, um die Schule zu welchseln, nachdem man schonmal verbeamtet war.

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor

Hier möchte ich auf ein weiteres Problem aufmerksam machen, das auf „der anderen Seite“ zu finden ist.

In der sozialen Arbeit erreichen uns im Rahmen der Flüchtlingshilfe Hilfeersuchen, in denen es um Menschen aus arabischen Kreisen geht, die zum einen gar kein Interesse an schulischer Bildung haben (weil sie diese von Haus aus nicht kennen), die auch kein Interesse daran haben, für sich und ihre Kinder (falls vorhanden) die deutsche Sprache zu lernen und die zudem mit Lehrerinnen (also Frauen) ihre Probleme in der Lehrerrolle oder überhaupt in leitenden Positionen haben. Dies resultiert aus einer falschen Erwartungshaltung seitens der Geflüchteten, aber auch an der Tatsache, dass sie in weiten Teilen in ihren Communitys bleiben, die inzwischen zahlreich vorhanden sind. Eine bessere Verteilung von Flüchtlingen aus arabischen Kreisen wäre schon mal ein erster Schritt. Leider sehen das viele Kommunen anders. Deutschkurse sollten zudem Pflicht sein – ohne Wenn und Aber.

So entstehen kulturelle Probleme in den Städten und somit auch an Schulen, ganz gleich, ob wir von Berufsschulen oder den allgemeinen Bildungseinrichtungen sprechen.

Finja
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Kann ich bestätigen, einen Beleg zu geben ist natürlich schwierig, sind halt einzelne Erfahrungen. Haben bei uns Berufsschüler, die die Ausbildung nach eigener Aussage nur machen, um in Deutschland bleiben zu können und behandeln hier Mitschülerinnen und Lehrerinnen wie Abschaum. Den Lehrern wollen sie die Tasche tragen und schleimen nur rum. Sind wenige, die meisten bei uns mit arabischer Abstammung sind einfach nur super (obwohl sie sich auch oft in ihren Communitys aufhalten), aber sehr sehr schwierige Fälle gibt es schon auch.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Den Beleg hätte ich auch gerne.

Gerade über die guten Umgangsformen von Schülern aus Afghanistan, Syrien, Marokko…. im U/BS ( AVklassen und JArbeiter ohne AV ) sind meine Damen sehr begeistert.
Dagegen bringen muttersprachliche SuS oft nicht den nötigen Respekt auf, und gerade ihre Dkenntnisse lassen häufig sehr zu wünschen übrig.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Ich vermute, einige hier im Lande hängen einem Wunschbild an: Stell Dir vor, unsere Muttersprachler sind Vorzeigexemplare, die z.B. Migranten wissens- und leistungsmäßig deutlich überlegen sind, strebsam und engagiert:) Jeder stelle das Bild, das er kennt, daneben.

Die SuS mit Migrationshintergrund, die diesem Bild widersprechen, sind bei uns nicht die Menge. Unsere Muttersprachler dagegen legen zu. In Fachklassen ziehen in der 11ten Syrer, Afghanen….gut mit, wenn nicht sogar davon – jedenfalls bei uns in der BS ( Klassen mit Jugendlichen ohne Ausbildung sind soundo oft Zeitbomben mit „Ausländerraus – dienehmenunsdieArbeitsplätzeweg- tenor“)
Fazit: Augen auf im Schulverkehr
(bes RV:)
Nicht alle SuS mit Migrationshintergrund sind gefährliche frauenverachtende Paschas ohne Benehmen
( allerdings geben und erwarten sie Respekt ), Ausnahmen sind handlebar – Sie als SozPäd sollten das wissen? Wir sehen das jeden Tag.

Reike
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Und Sie meinen jetzt wissen, dass sich alle SuS mit Migrationshintergrund genauso verhalten wie an ihrer Schule? Sie sollten von ihrer übergeordneten Behörde vorübergehend an Schulen mit heftigen Problemsituationen für einen längeren Zeitraum versetzt werden, dann würden Sie diffenzieren, statt
betroffene Kollegen belehren zu wollen.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Reike

Uiuiui, soso,
auch wir haben viel zu oft die Polzei im Haus ( wir sind eins der größten BSZs im Land ).
Vlt gehen wir die Problematik einfach anders an. Wir versuchen z.B. keine LuL, die nicht wollen/ können mit Migrantenklassen zu konfrontieren – das wird sonst nix.

IÜ sehe ich genügend Schulen 🙂
( Vlt ist die Yogaidee für manche ja gar nicht soo schlecht…. ?

Klaus.Schenk
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Sommerzeit bedeut Paulanergartenzeit. Prost!

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Klaus.Schenk

……. Wenn, dann schon Augustinergarten.

Um bei der Sache zu bleiben, welches Konzept für die Beschulung der SuS mit Migrationshintergrund fahren Sie denn an Ihrer Schule, würde mich interessieren? Ideen sind gerade bei dieser Thematik immer gut. Sie lesen sich frustriert.

Ich kenne z.B.
1 – die nach oben Unbeliebtesten
2 – die, die oft krank sind
3 – wieder einmal die Idealisten
4 – Referendare
5 – Kräfte der AfA…..
werden eingesetzt.

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Bei uns landen natürlich nur die Problemfälle, insofern kann ich Ihnen, außer den persönlichen Erfahrungen, keine wissenschaftlichen Belege liefern. Auf einen Großteil mögen die von mir genannten Schwierigkeiten sicherlich auch nicht zutreffen – sie gänzlich auszublenden, ist aber sicherlich der Sache nicht dienlich, wenn man an Problemlösungen orientiert ist.

Dazu gehört für mich im Übrigen einen verpflichtenden Sprachkurs für jeden anzubieten, ganz egal, ob eine Chance auf dauerhaftes Bleiberecht besteht oder nicht. Denn zum einen dauern solche Entscheidungen oft mehrere Monate bis Jahre, zum anderen schadet es in keinster Weise, eine weitere Sprache in ihren Grundzügen zu beherrschen.

Last edited 9 Monate zuvor by Rüdiger Vehrenkamp
Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

Sie sprechen hier doch genau jene Probleme an, für die Sie weiter oben von mir einen Beleg verlangt haben. Und wie Sie richtig sagen, betrifft dies einen sehr kleinen Teil der Geflüchteten, aber auch dieser muss Berücksichtigung finden, wenn man über Problemlösungen diskutieren möchte.

Hier spielt die Sprache meines Erachtens eine ganz entscheidende Rolle. Mit Einfühlungsvermögen alleine ist dieser Klientel nämlich nicht geholfen. Und mit Floskeln auch nicht, daher meinte ich das mit den verpflichtenden Sprachkursen durchaus ernst. Die Sprache des Landes zu lernen, in dem ich mich befinde, kann doch zeitgleich Perspektiven eröffnen. Ansonsten bleibt fraglich, was Geflüchtete in Alkohol- und Drogensucht mit ihrem weiteren Leben anfangen möchten und was wir als Gesellschaft hier tun können. Es gibt nämlich weder genug Therapieplätze, noch Dolmetscher, um hier realistische Hilfe leisten zu können. So bleibt diesen Menschen gar kein anderer Weg als die Kriminalität.

Metalman
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich zitiere mal:

Die jungen Männer haben häufig bereits eine kriminelle Vorgeschichte, wenn sie hier ankommen, sie waren Straßendiebe in Casablanca oder Algier oder handelten mit Drogen. ‚Viele haben offenbar keine Schule besucht, einige konnten noch nicht einmal ihren eigenen Namen schreiben‘, sagt Jörg Grethe, Leiter der Karlsruher Ermittlungsgruppe. Anders als Georgier seien die Nordafrikaner in der Regel nicht in Banden organisiert. Die Männer lernten sich meist in den Flüchtlingsunterkünften kennen. Viele stehen unter Drogen, so die Erfahrung der Ermittler. Häufig dröhnten sie sich mit Alkohol, Marihuana und Medikamenten zu, die sie schmerzunempfindlich machten und in eine ‚Scheißegal-Haltung“ versetzten.‘

Wie viele sind das, etwa? Wie gedenken wir, uns auf diese Menschen vorzubereiten? Was ist unsere Rolle als Lehrer hier? Kommt man irgendwie noch an die Leute ran? Wer? Wie ich das lese, werden sie aber eher nicht in der Klasse sitzen, sondern die Polizei beschäftigen. Haben sie überhaupt eine Bleibeperspektive oder werden sie ohnehin abgeschoben ??

Bayer
9 Monate zuvor

Es wär doch super, sich als SozPäd das Ziel1 zu setzen: jeden Migranten unmittelbar einem Sprachkurs zuzuführen, nicht der 155ten Maßnahme.
Wir als BSschule wären dankbar und müssten nicht hochqualifizierte LuL, DiplIngs, Dr (med)s mit Germanistikstudium und Fortbildung D für Ausländische SuS einsetzen.
Das müssten z.B. doch Sie, natürlich mit Material ( z.B. Delfin ) auch unterrichten können…..

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Wir arbeiten mit verschiedensten Kindern, Jugendlichen und Familien im Allgemeinen zusammen. Darunter befinden sich auch Geflüchtete und Flüchtlingsfamilien. Wir haben weder die Ressourcen, noch die Ausbildung, um entsprechende Sprachkurse anbieten zu können. Und mir sei doch bitte die Frage gestattet, ob Geflüchtete ohne deutsche Sprachkenntnisse nicht ebenfalls das Recht auf hochqualifizierte Lehrkräfte im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ haben?

Davon abgesehen lernt man Sprache dann am besten, wenn sie im Alltag angewendet werden muss. Hier blicke ich wieder Richtung Politik, die mit einer entsprechenden Flüchtlingsverteilung per se schon für Entlastung sorgen könnte. Leider ist man noch immer versucht darin, Geflüchtete in sozial schwachen bzw. Brennpunktvierteln unterzubringen.

Bayer
9 Monate zuvor

Zu Ihrem Seitenpatscherl: in unserem Falle sind dies incl. mir LuL, die lange Zeit in manchem Herkunftsland ( erstberufsmäßig, oder/ und GoetheI oder msfmäßig ) arbeiteten.
Für die SuS mit Migrationshintergrund ist dies gut, wir wissen wovon wir reden, in den Fachklassen allerdings wirds LuLmäßig dadurch noch enger.

Ich schrieb hier bereits: Meine Lösung ist 2 Migranten pro Fachklasse. So ergaben sich bereits einige Ausbildungsplätze.
Es macht keinen Sinn, wie häufig in Ihren Maßnahmen, SuS wieder untereinander mit Menschen aus den gleichen Herkunftsländern zu häufeln- die Gründe wurden hier bereits diskutiert.

Ich bin iÜ auch nicht der Meinung, dass Soz Päds immer auf die schwierigsten Fälle treffen, – arbeiten Sie im Juknast?

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Was unter einen schweren Fall fällt und was nicht, ist doch nicht von einem Aufenthalt im Gefängnis abhängig. „Leichte Fälle“ benötigen unsere Hilfe in aller Regel nicht.

Ansonsten sollte Ihnen bekannt sein, welche Kosten von Kommunen und Trägern übernommen werden und welche nicht. Wir sind Sozialarbeiter und keine Volkshochschule.

Davon abgesehen: So gerne man sicher die Teilnehmer in Sprachkursen auch mischen möchte – es gibt halt keine Muttersprachler, die an Deutschkursen teilnehmen.