GEW fordert mehr Schutz von Lehrkräften vor rechtsextremen Bedrohungen

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WIESBADEN. Die GEW Hessen fordert mit Blick auf die rechtsextremen Übergriffe an einer Schule im brandenburgischen Burg die Verabschiedung eines Demokratiefördergesetzes, das die Schulen in Hessen besser schützt. Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, Simone Claar, erläutert: „Wir benötigen bessere Strukturen auf Landesebene und eine verlässliche Finanzierung der vielen Initiativen, die sich dem Rechtsextremismus entgegenstellen und die Demokratie verteidigen.“

Die GEW sieht demokratische Lehrkräfte durch Rechtsextreme bedroht. Illustration: Shutterstock

Demokratiebildung in Kita, Schule und Hochschule müsse höchste Priorität haben, so Claar, um Rechtsextremismus und Rassismus von Beginn an entgegenzuwirken. Hintergrund: die  Hetze gegen zwei Brandenburger Lehrkräfte, die sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus eingesetzt und in einem offenen Brief rechte Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht hatten (News4teachers berichtete).

Die GEW Hessen ist nach eigenem Bekunden entsetzt über die aggressiven und bedrohlichen Reaktionen aus dem schulischen Umfeld, denen die beiden Lehrkräfte ausgesetzt waren. Die Morde von Hanau und der Mord an Walter Lübcke seien traurige Belege dafür, wie groß die vom Rechtsextremismus ausgehenden Gefahren auch in Hessen sind.

David Redelberger, Lehrkraft an einer Schule in Nordhessen und Sprecher der jungen GEW, stellt fest, dass es mehr Anstrengungen für Fortbildungen in antirassistischer Bildungsarbeit für alle Beschäftigte in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen bedarf: „Dazu gehört es auch, Beschäftigte und Lernende in Kitas, Schulen und Hochschulen vor Rechtsextremismus und Hass zu schützen, wenn es zu Anfeindungen kommt.“ Die GEW setzt sich David Redelberger und Simone Claar zufolge für eine solidarische und offene Gesellschaft ein. Sie tritt Rassismus in all seinen Ausprägungen sowie anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden entgegen. News4teachers

Bildungsminister unter Druck: Maulkorb für die beiden Lehrkräfte, die rechtsradikale Umtriebe an ihrer Schule öffentlich gemacht haben?

 

 

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4 Kommentare
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Mary-Ellen
9 Monate zuvor

Hier noch mal eine Möglichkeit, eine Petition zu unterschreiben:

https://innn.it/brandbrief

Teacher Sachsen
9 Monate zuvor

Warten wir mal die Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern ab. Möglicherweise hat man dann einen AFD-Kultusminister…..Dann wird es schwer, Lehrkräfte vor rechtsextremen Bedrohungen zu schützen.

Aleidis, von edlem Wesen
9 Monate zuvor

Die Lehrkräfte vor rechtsextremen Bedrohungen mehr schützen? Wie genau soll dieses Schützen und dieses mehr Schützen denn geschehen? Und warum nur die Lehrkräfte? Warum nicht die Schüler auch und überhaupt alle Bürger (die das wollen) auch?

Wenn es nun aber vor allem um den schulischen Bereich geht (und deshalb die anderen ausgespart bleiben bei dieser Forderung), wie genau soll das geschehen, frage ich noch einmal. Indem es mehr finanzielle Förderung für rechtsextreme Jugendliche gibt, bei denen sie dann gemeinsam Tischtennis spielen; Anti-Cyber-Mobbing-Videos drehen und zusammen nach Paris fahren?

Das soll alles sein, aber das hilft dann mehr als bisher? Gab es doch alles schon.

Silberfischchen
9 Monate zuvor

Wir drehen solche Videofilmchen mit Anti-Cyber-Mobbing jedes Schuljahr. Macht den Kindern irre Spaß. Ändert aber gar nichts an ihrem Verhalten. Wer andere gehänselt hat, tut es weiterhin bei Bedarf. Wer es nie tat, tut es weiterhin nicht.

Last edited 9 Monate zuvor by Silberfischchen