Individuelle Förderung, keine Noten: So soll die Schule der Zukunft aussehen

39

Verzicht auf Kopfnoten, mehr selbstorganisiertes Lernen, stärkere Zusammenarbeit mit Unternehmen: Experten haben 218 Vorschläge für die Weiterentwicklung von Sachsens Schulen vorgelegt. Mehr als die Hälfte entfallen auf den Bereich Lernen. So sollten Lehrpläne regelmäßig geprüft, Stundentafeln flexibler gehandhabt und mehr auf digitale Lernmedien gesetzt werden.

Die Schule der Zukunft? Illustration: Shutterstock

Für Lehrer sollten Fortbildungen zur Digitalisierung Pflicht sein und Leistungsmessungen – egal ob mündlich oder schriftlich – immer angekündigt werden. Noten sollten in allen Fächern bis Klasse 8 abgeschafft und durch alternative Rückmeldungen zur Leistungsentwicklung ersetzt werden.

Die Landesregierung hatte im Frühjahr das Strategieprojekt zur Schule der Zukunft «Bildungsland Sachsen 2030» gestartet. In den vergangenen zwei Monaten haben rund 90 Experten aus verschiedenen Bereichen die Empfehlungen erarbeitet, die am Mittwoch in Chemnitz vorgestellt wurden. Nun werden sie in einem weiteren Schritt in regionalen Foren einem Praxischeck unterzogen. Im kommenden Jahr soll dann mit der Umsetzung begonnen werden. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sprach von einer guten Vorarbeit der Fachleute, warnte aber vor übereilten Schlüssen. Nicht jede Empfehlung habe Anspruch darauf, umgesetzt zu werden, betonte er.

Laut Landesschülervertretung wurden die richtigen Baustellen erkannt und angemessene Vorschläge für ein neues Verständnis von Schule gemacht. Allerdings sei manches zu vage. Gelobt wurde eine zeitliche Flexibilisierung von Lern- und Unterrichtszeiten. Dies dürfe aber kein Freibrief werden, Schule auf Kosten der Freizeit der Schüler auszudehnen, hieß es in einer Stellungnahme. Nicht weit genug gingen zudem Vorschläge zur Weiterentwicklung innerschulischer Demokratie.

Die Landeselternvertretung drückt aufs Tempo. Viele der Empfehlungen sollten rasch umgesetzt werden, sagte Vorstandsmitglied Sara Schlüter. Sie sprach sich auch für mehr Gemeinschaftsschulen mit längerem gemeinsamen Lernen aus. Vor allem im ländlichen Raum müssten bestehende Hürden abgebaut werden.

Die Lehrergewerkschaft GEW wies auf eine hohe Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer hin und forderte, die Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen. Dazu brauche es an den Schulen mehr pädagogische und therapeutische Fachkräfte ebenso wie Sozialarbeiter, Verwaltungs- und IT-Fachkräfte. «Die Schule der Zukunft braucht multiprofessionelle Teams», sagte der Landesvorsitzende Burkhard Naumann. News4teachers / mit Material der dpa

Was die Bildungsexperten konkret empfehlen

Die Bildungsexperten entwickelten zu vier Handlungsfeldern insgesamt 218 Maßnahmenvorschläge – eine Auswahl:

Handlungsfeld »Lernen«

• Schulische Akteure werden für psychische Gesundheit sensibilisiert.
• Die Gestaltung des Unterrichts und Lernens wird durch die Lernenden mitbestimmt. Die Mitbestimmung wird in allen Schularten gefördert und verbindlich umgesetzt.
• In allen Schularten werden Konzepte entwickelt, die die Schülerinnen und Schüler zum selbstorganisierten Lernen befähigen. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung individueller Zeitfenster für selbstbestimmtes und selbstreguliertes Lernen.
• Die Festschreibung und Verankerung des Konzeptes „Klassenrat“ in die Schülermitwirkungsverordnung wird geprüft und vollzogen.
• Es sollte ein gemeinsames Verständnis und Kriterien entwickelt, welche Funktion Hausaufgaben haben und unter welchen Rahmenbedingungen diese gestellt und bearbeitet werden.
• Für alle Schularten sollte der jeweilige Fächerkanon auf Relevanz für derzeitige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen geprüft und angepasst werden.
• Die Lehrpläne aller Fächer in allen Schularten sollten regelmäßig auf Relevanz für den Kompetenzerwerb im Fach geprüft werden.
• Schulleitungsteams und Lehrkräfte werden darin ermutigt, unterstützt und begleitet, Stundentafeln in allen Schularten flexibel zu nutzen.
• Es wird geprüft, inwieweit die Zusammenarbeit von Schulen aller Schularten mit regionalen Unternehmen und sächsischen Forschungseinrichtungen initiiert, gefördert und hinsichtlich Ressourcen unterstützt werden kann.
• Jede allgemeinbildende Schule in Sachsen evaluiert und qualifiziert ihr Konzept zur Beruflichen Orientierung.
• Für alle Schülerinnen und Schüler sollten in allen Schularten verbindlich wöchentlich fachunterrichtsfreie Zeit zur Verfügung stehen, in der aktuelle Fragen, Konflikte und Probleme besprochen und bearbeitet werden können.
• Es sollten forschungsbasiert entwickelte und erprobte Konzepte für digital gestützten Unterricht zusammengestellt werden, die für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften zur Verfügung stehen.
• Anstelle von Unterrichtsausfall sollten gezielt digitale Lernmedien genutzt werden, um ausfallbedingte Defizite im Lernprozess zu vermeiden.
• Es sollten verpflichtende Fortbildungsangebote für alle Lehrkräfte zum Thema Digitalisierung/Digitalität zur Verfügung gestellt werden.
• Alle Schulen sollten partizipativ einen in der Schulgemeinschaft akzeptierten Verhaltenskodex im Umgang mit digitalen Medien entwickeln.
• Für ein flächendeckendes Angebot von Grund- und Leistungskursen in der gymnasialen Oberstufe wird bei Bedarf auf hybride Unterrichtskonzepte gesetzt.
• In allen Schulen sollte es täglich verbindlich festgelegte Zeiträume für Selbstlernzeiten der Schülerinnen und Schüler geben, um ein selbstbestimmtes individuelles Lernen oder ein Lernen in selbstgewählten Gruppen zu ermöglichen.
• Die Möglichkeiten KI-basierter Lernsoftware für Diagnose und Unterstützung sollte geprüft und gegebenenfalls genutzt werden.
• Lernen sollte täglich nicht nur im Klassenverband stattfinden, sondern auch klassen- und jahrgangsübergeifend.
• Schriftliche und mündliche Leistungsmessungen und -überprüfungen sollten immer angekündigt werden.
• Die Benotung durch Ziffern sollte in allen Fächern (mindestens bis Klassenstufe 8) abgeschafft werden und durch alternative, auch digital gestützte Rückmeldeformate zur Lern- und Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler erfolgen.
• Kopfnoten sollten abgeschafft und durch eine Beurteilung von Lern- und Sozialverhalten über Feedback (individuelles Worturteil) und gemeinsame Zielvereinbarungen ersetzt werden.

Handlungsfeld »Steuerung«

• Stundentafeln sollten so umgestaltet werden, dass damit ein Viertel der Unterrichtsstunden von den Schulen eigenverantwortlich für eine differenzierte Förderung der Schüler verwendet werden können.
• Die Schulen sollten eigenverantwortlich entscheiden können wie sie die ihnen übertragene Verantwortung intern verteilen.
• Schulen sollten den Anspruch haben, für nichtbesetzte Stellen ein kapitalisiertes Budget zugewiesen zu bekommen.
• Schulträger sollten auf Beschluss der Schulkonferenzräumlich getrennte Schulen zu Schulverbünden und Schulen am gemeinsamen Standort zu Schulzentren unter einer Leitung und gemeinsamer Stelle- und Mittelbewirtschaftung zusammenfassen zu können.
• Die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern sollte in der Arbeit des Kultusministeriums eine größere Rolle spielen.

Handlungsfeld »Infrastruktur«

• Schulische Infrastruktur muss in erster Linie als Lebens- und Lernort für Kinder und Jugendliche entwickelt werden und für Inklusion geeignet sein.
• Da die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Raum-,
Rahmen-, und Personalbedingungen bedarf, sollte diese auch bei der Schulnetzplanung berücksichtigt werden.
• Schulträger sollten ein eigenständiges Digitalbudget prüfen und für die Schulen bereitstellen.
• Alle Schulen sollten mit Glasfaser erschlossen werden.
• Aus volkswirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollten Ansätze von Bring-Your-Own-Device als Regelausstattung von Schülerinnen und Schüler geprüft werden.
• Schulische Migration sollte als Aufgabe aller Schulen verstanden werden. Unabhängig vom Sozialraum sollte in jeder Schule die Möglichkeit bestehen, Vorbereitungsklassen zu bilden.

Handlungsfeld »Professionalisierung«

• Das Aufgabenspektrum von Lehrkräften sollte in Abgrenzung zu anderen Professionen in multiprofessionellen Teams definiert und geklärt werden.
• Die Entwicklung zu eigenverantwortlichen handelnden sächsischen Schulen bedarf einer grundlegenden Neukonzeption der Qualifizierung schulischer Führungskräfte.
• Lebenslange Professionalisierung der Beschäftigten muss durch die individuelle Beratung zur Personalentwicklung im Rahmen von Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gesprächen und Reflexionsgesprächen durch die jeweiligen Vorgesetzten begleitet werden, die wesentliche Bestandteile einer Kultur der Personalführung werden.
• Schulscharfe Bewerbung für Lehrkräfte in Ausbildung im Vorbereitungsdienst sollten ermöglicht werden, um damit bessere Möglichkeiten der späteren Einstellung im Schuldienst zu schaffen.
• Wöchentlicher Praxistag für Studierende sollte als Möglichkeit etabliert werden.
• Die bestehenden Regelungen zur Anpassung von Arbeitsbedingungen für ältere Lehrkräfte sollten weiter ausgebaut werden, um den Regelungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes entsprechen zu können und somit ein gesundes Erreichen der Regelaltersgrenze sicherzustellen.
• Zur Qualitätssicherung sollten regelmäßige Supervision und kollegiale Fallberatung für alle Schulen fest institutionalisiert werden, sowie die Angebote des Führungskräfte-Coachings fortgeführt und ausgebaut werden.
• An Schule sollten geeignete Feedback-, Feedforward- und Austauschstrukturen etabliert und fest im schulischen Arbeitsalltag verankert werden, damit Kompetenzen zeitnah und situationsbezogen weiterentwickelt werden können.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert.

Lernzeiten flexibilisieren, Unterricht individualisieren – mehr Freiheit für Schüler und Lehrer: Bundesland plant Schule der Zukunft

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

39 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Torben
9 Monate zuvor

digitaler und flexibler.
Es kann nicht sein, dass die Unternehmen homeoffice anbieten und Handwerkerbetriebe und Schulen fallen aus der Zeit.
Das werden SuS einfordern und Lehrer auch wollen.
Falls nicht, macht es doch keiner mehr.
Diese Wanderungen sehen wir doch gerade auf dem Arbeitsmarkt.

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor

Letzter Punkt: Wer Punkte fordert, sollte unter den geforderten Punkten mind. 10 Jahre lang diese Punkte im Alltagsbetrieb erfüllen müssen. Punkt.

Last edited 9 Monate zuvor by Dil Uhlenspiegel
dickebank
9 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Und ich sach noch:

Auch Sommersprossen sind Gesichtspunkte:)

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

:o) volle cool!

GriasDi
9 Monate zuvor

Bin mal gespannt, wie lange Sachsen in den Bildungsrankings noch vorne liegt.

AvL
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Als Leitfaden für den zeitlichen Gesamtabsturz der Schulleistungen kann man Bremen und NRW heranziehen, wo wie z.B. in NRW geschehen, mit Hilfe des damaligen schulpolitischen Sprecher B. Recker der CDU im Düsseldorfer Landtag von NRW, für Methoden des Spracherfahrungsansatzes, hier die „Rechtschreibwerkstatt“, geworben wurde und die Schulung für derartige Methoden aktiv durch die Finanzierung der Weiterbildungskurse gefördert wurden.
Besonders schön war daran, dass es dieser relativ kleinen Gruppe von Reformpädagogen gelang über ihre Stellung in einem Berufsverband gelang, Einfluss auf die Entscheidungen der Kultusministerkonferenz zu nehmen und die Lernstandards im Sinne der selbst entwickelten Lernmethoden zu verändern.
Wenn dann erst einmal ein derartiger Personenkreis in den Universitäten als Professoren etabliert wurde, gelingt es derartiges noch breitflächiger und nachhaltiger zu etablieren.
Am Anfang steht immer eine neue Idee, für die sich ein politischer Entscheidungsträger und sein Umfeld im Kultusministerium begeistert und vor den Kollegen in der Kultusministerkonferenz glänzen will.
Und ein derartiger Reformanstoß wird dann großflächig und eben auch ohne eine große kontrollierte Feldstudie gleich auf ein ganzes Bundesland übertragen.
Mir schwant hier auch nichts Gutes, was da auf zukünftige Schüler in Sachsen zukommt, wenn ein derartiges Projekt landesweit durchgesetzt wird.

Quelle : http://www.grundschulservice.de

OttoderKleine
9 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Für Bremen steht im neuen Koalitionsvertrag, dass man „Quartiersbildungszentren“ (QBZ) bauen werde und die Posten von Bildungsmanager/innen besetzen werde. Und man werde eine Kompetenzstelle „Zusammenleben in der Schule“ etablieren, die Schulen präventiv berät, speziell bei „interreligiös konnotierten Konflikten“. Einen Mangel an Bürokratie haben wir nicht, offenbar auch keinen Mangel an Bewerbern für solche Tätigkeiten. Nur einen Lehrermangel haben wir.

E.S.
9 Monate zuvor
Antwortet  OttoderKleine

Wenn Bremen „Quartiersbildungszentren“ (QBZ) und eine „Kompetenzstelle Zusammenleben in der Schule “ einrichten will, vermute ich hinter diesen hochtrabenden, aber nichtssagenden Begriffen nur weitere Abwärtsschritte in der Qualität seiner schulischen Bildung.

Cuibono
9 Monate zuvor
Antwortet  E.S.

Die Pöstchen sind sicher schon festgelegt und Bewerber ab B1 aufwärts intern schon gefunden.

Lehrerin
9 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Richtig! Diese Art Schule und Strategie, wie hier als „Wundermittel“ oder pädagogisch-moderne Erkenntnis propagiert, hat in BW in 10 Jahren zu einem dramatischen Rückgang der Schülerleistungen geführt – warum man dann denselben Weg einschlagen will, erschließt sich mir nicht. Dazu muss man eine gespaltene Wahrnehmung haben. Aber wahrscheinlich sind es wieder ideologisch gesteuerte „Experten“, die diese Idee absondern, und Bildungsminister, die von Realitäten in Klassen keine Ahnung haben oder sich konsequent weigern, diese zur Kenntnis zu nehmen und logische Schlüsse daraus zu ziehen. Keine Noten, selbstbestimmte offene Lernzeit, weniger Inhalte, mehr Blabla-Kompetenzen, länger gemeinsam, d. h. alle in einen Topf werfen – und die sogenannte „Bildungsgewerkschaft“ mit ihrer eingebauten Verachtung von Leistung im Boot -> da ist der Niedergang der Bildungsqualität schon programmiert.
Wartet mal 10 Jahre, ihr werdet es auch in Sachsen erleben – wie in BW.

Herr Hallmackenreuther
9 Monate zuvor

„Die Gestaltung des Unterrichts und Lernens wird durch die Lernenden mitbestimmt.“
Klar, beim Arzt, in der KFZ-Werkstatt und beim Finanzamt bestimme ich auch mit.

„In allen Schularten werden Konzepte entwickelt …“
Von wem? Wann? Welche Tätigkeiten dürfen dafür liegenbleiben?

„Die Lehrpläne aller Fächer in allen Schularten sollten regelmäßig auf Relevanz für den Kompetenzerwerb im Fach geprüft werden.“
Und wo bleiben die Kenntnisse?

„Für alle Schülerinnen und Schüler sollten in allen Schularten verbindlich wöchentlich fachunterrichtsfreie Zeit zur Verfügung stehen, in der aktuelle Fragen, Konflikte und Probleme besprochen und bearbeitet werden können.“
Die fachunterrichtsfreie Zeit ist bitteschön wann? Kommt sie zusätzlich oben drauf?
Wer macht diese Stunden (zusätzlich)?

„Alle Schulen sollten partizipativ einen in der Schulgemeinschaft akzeptierten Verhaltenskodex im Umgang mit digitalen Medien entwickeln.“
Warum zig mal das Rad neu erfinden? Reicht es nicht, wenn dieses Konzept einmal für alle erstellt wird? Wieder zusätzliche Arbeitszeit.

„In allen Schulen sollte es täglich verbindlich festgelegte Zeiträume für Selbstlernzeiten der Schülerinnen und Schüler geben, um ein selbstbestimmtes individuelles Lernen oder ein Lernen in selbstgewählten Gruppen zu ermöglichen.“
Beaufsichtigt von…?

„Die Möglichkeiten KI-basierter Lernsoftware für Diagnose und Unterstützung sollte geprüft und gegebenenfalls genutzt werden.“
Das macht wer…?

Die Benotung durch Ziffern sollte in allen Fächern (mindestens bis Klassenstufe 8) abgeschafft werden und durch alternative, auch digital gestützte Rückmeldeformate zur Lern- und Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler erfolgen.“
Motivationsprobleme gibt es genau dort, wo schon heute keine Noten erteilt werden.
Alle Leistungskontrollen mit Worturteil? Was sind dann die Versetzungs- bzw Einstufungskriterien? Eine kurze LK ist dann nicht mehr in einer Stunde kontrolliert, von Klassenarbeiten ganz zu schweigen.

„Das Aufgabenspektrum von Lehrkräften sollte in Abgrenzung zu anderen Professionen in multiprofessionellen Teams definiert und geklärt werden.“
Definieren und klären schön und gut, was ist dann mit der Umsetzung?

Sieht für mich alles nach Mehrarbeit aus. Im Einklang mit der (gesetzlich verpflichtenden!!!) Umsetzung der Zeiterfassung bin ich dabei.

Canishine
9 Monate zuvor

„Die Gestaltung des Unterrichts und Lernens wird durch die Lernenden mitbestimmt.“
Ich wünschte, es wäre so. Gelegenheiten dazu gibt es genug.

Im Übrigen fuhr mir der Schreck in die Glieder bei
“• Lebenslange Professionalisierung der Beschäftigten muss …“
Ich hoffte eigentlich, nach 67 noch ein paar „unprofessionelle“ Jahre haben zu dürfen, aber ich bin ja auch in NRW.

Katinka
9 Monate zuvor

Ich frage mich schon seit Jahren, was diese ganzen Konzepte immer bringen. Wir haben so viele Konzepte an der Schule, so viel, was auf Papier zwar festgehalten wird (u.a. auch etwas zur Zusammenarbeit mit den Eltern, zur Mediennutzung / Medienkompetenz, zum Lernen mit dig. Medien und einige mehr), aber woran sich eh bei weitem nicht jeder hält. Was nützt es Medienkompetenz in der Schule zu lernen, wenn die Kinder daheim mit ihren Handys allein auf social media unterwegs sind und sich gegenseitig cybermobben? Das Geschrei ist dann wieder groß, die Schule muss, die Schule soll… Mir kommen viele dieser Vorschläge einfach nur hanebüchen vor und können nicht von Leuten kommen, die tatsächlich etwas von Schule (und ihrem alltäglichen Wahnsinn!) verstehen.

Last edited 9 Monate zuvor by Katinka
Mankannesnichtfassen
9 Monate zuvor

Nach „Experten haben“ wollte ich eigentlich nicht mehr weiterlesen, hab’s dann aber doch gemacht. Ich kann nicht für Sachsen sprechen (bin in NRW), aber die unten aufgelisteten „konkreten Maßnahmen“ sind doch dieselben hohlen Phrasen wie immer. Und konkret ist daran nicht viel.

Canishine
9 Monate zuvor

Was mal wieder belegt, dass Lehrer wohl keine eigentlichen „Experten“ für Schule und Unterricht sein können …

Georg
9 Monate zuvor

Beim oberen Viertel des Jahrgangs könnte das vielleicht gewinnbringend funktionieren, beim mittleren Viertel bestenfalls mit gleichem Erfolg, beim unteren Viertel endet das in einer Katastrophe. Wann lernen die Bildungspolitiker endlich, dass schlechtere Arbeitshaltung und Begabung mehr direkte Instruktion und Lenkung erfordert, also das Gegenteil von den im Artikel gemachten Vorschlägen?

Lisa
9 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Bei diesen Kindern, und ich spreche da auch von Viertklässlern mit Bartschatten, die vorher noch nie in einer Schule waren, funktioniert am besten klar gegliederter, streng durchgetakteter, fast schon ritualisierter Unterricht. Der Grund ist wohl, dass da schon genug an Unruhe und Traumatisierung geschehen ist. Solch ein Unterricht wie geplant ist toll, aber nicht für Schüler, die ganz festen Halt brauchen von den Erwachsenen. Das funktioniert so, dass die Schüler mich daran erinnern, wenn ich Mal abweiche. Und bedeutet selbstverständlich nicht, dass es nie freier gehen wird, nur eben die nächsten Jahre nicht. Unternehmen mit an Bord zu holen sehe ich kritisch. Da gibt es ein schönes Simpsons Kapitel dazu

Last edited 9 Monate zuvor by Lisa
Canishine
9 Monate zuvor

Bis 2030? Na dann mal los!

Bla
9 Monate zuvor

Wenn ich ehrlich bin: Ich finde die Wunschziele gut.
Ob sie jetzt realistisch sind … Steht mal auf einem anderen Blatt.
Hätte dort auch noch einige Wünsche. Kann man die auch mit anbringen? Oder muss ich dafür Bildungswissenschaften studiert haben? Praxisnähe nicht erwünscht?

Beispielsweise hätte ich dafür gerne genug Zeit, genug Geld zur Verfügung und ein Schüler- und Elternklientel, welche nen Traum sind. Dazu kleine Klassen. Große Räume für alle Fachbereiche und mit funktionierender Ausstattung. Das Material wird selbstverständlich vom Arbeitgeber bezahlt und gestellt – grundlegend mal alles, was erwartet wird. Ja, auch der Stift dann. Die Bildungsexperten machen die Rahmenbedingungen und erstellen gezielt Materialien als Standard (so viel differenziert, wie es geht) und auf den jeweils neu erstellten Lehrplan vorab angepasst. Dazu dann das Multiprofessionelle Team, welches Inklusion und Einzeldifferenzierung machbar macht – das sind pro Klasse dann schon einige Personen. Die ganzen Fobis und Meeting usw. werden natürlich als Mehrarbeit bezahlt und/oder kommen in das Deputat – je nachdem, wie oft und wie gelegt diese sind. Um die Organisation und Durchführung von Klassenfahrten gibt es eine Eintragungsliste, wo alles organisiert wird. Die Rechtssicherheit liegt nicht bei der Lehrkraft. Diese begleitet eben einfach die Klasse, wie ein SuS/Elternteil/eine Schulbegleitung.
Wenn dann noch etwas Geld und „Motivation“ „da oben“ vorhanden ist:
– Workshopteams von Profis, welche man buchen kann und welche dann an die Schule kommen (kostenlos – AG zahlt bitte)
– Schwimmhalle zur Förderung der Schwimmfähigkeit, wo es verlang wird
– Gesundes und bezahltes Essen für alle SuS
– Vereinszusammenarbeit, wo gewünscht und machbar -> Wie beim Workshop stundenweise oder eben als Partnerschaft
– Individuelle Zeiterfassung mit festen Deputatsvorstellungen
– Schularzt -> Diese kümmern sich wenn SuS „Bauchweh“ haben
– Aufenthaltsraum für besonders schwierige/verhaltensauffällige SuS [Welche es nicht geben darf. Das sollte so sein … Sind meine Wünsche! Daher ein Aufenthaltsraum für alle SuS, welche einfach einen Ort brauchen zum abschalten von dem ganzen selbstständigen Fleiß]
– Einige Platzhalter für weitere Punkte, welche dann sein „sollten“ … Jederzeit individuell anpassbar. Sollte doch gehen und machbar sein. (Gerade nur keine Lust noch mehr dazu zu schreiben.)

Sven A.
9 Monate zuvor

„Individuelle Förderung“, „selbstorganisiertes Lernen“, „digitale Lernmedien“, „verpflichtende Fortbildungsangebote“ , BINGOOO

Ich liebe es im Bulls**t-Bingo zu gewinnen, aber das Spiel ist viel zu einfach und wird allmählich langweilig.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Sven A.

Vor allem gewinnen komischerweise fast alle Lehrkräfte…

Rüdiger Vehrenkamp
9 Monate zuvor

Selbst für mich als Nicht-Lehrer klingt das nach hohler Phrasendrescherei. Wer sind denn bitte immer diese Experten, die hier zu Rate gezogen werden? Die echten Experten sitzen doch täglich an der Front im Klassenzimmer und wissen wohl am besten, was Schülerinnen und Schüler brauchen. Stattdessen schleudern irgendwelche Universitätsangestellte ihre Vorschläge aus dem Elfenbeinturm heraus.

Was in einem Gymnasium auf dem Land funktioniert, kann an einer Brennpunktschule in der Stadt das genaue Gegenteil bewirken. Noch immer frage ich mich, wieso man sich nicht an den erfolgreichen Bundesländern orientiert. Ich denke hier an Bayern, das mit seinem dreigliedrigen Schulsystem wesentlich erfolgreicher in den Tests abschneidet, als dies jene Bundesländer tun, die sich alle paar Jahre mit Reformen zu übertreffen versuchen.

Und wo bitte die „multiprofessionellen Teams“ aus Sozialarbeitern, Erziehern und Psychologen für die Schulen herkommen sollen, entzieht sich meiner Kenntnis. In meiner Einrichtung der Jugend- und Familienhilfe betreut ein Mitarbeiter bis zu 21 Jugendliche gleichzeitig – weil es an Personal einfach fehlt und die Probleme von Jahr zu Jahr zunehmen. Die Hilfeersuchen auch. Ausgeschriebene Stellen bleiben lange unbesetzt.

Wer all die restlichen Vorschläge umsetzen soll und wann, ist ebenfalls eine interessante Frage. Sieht mir eher nach einem Crash mit der Realität aus, als dass diese Dinge umsetzbar sind.

Bla
9 Monate zuvor

Fairerweise muss man sagen, dass es „nur“ Empfehlungen und Vorschläge sind.
Von Umsetzung hat hier keiner gesprochen.

Ist wie mit der Digitalisierung und den ganzen „Digitalen Pakten“. Man fordert Medienerziehung und Digitalisierung. Stellt aber die Rahmenbedingungen nicht.

Hoffen wir mal, dass die ganzen Vorschläge jetzt nicht gefordert werden ohne vorheriger Stellung der Ressourcen und Rahmenbedingungen. Die Realität zeigt dies leider ständig.

Die Wunschvorstellungen sind ja an und für sich nicht schlecht und gute Ziele. Muss man halt mal was dafür machen: Lehrer werben, Ressourcen ausbauen, Image stärken, Rahmenbedingungen verbessern … Also: Nein.

Cuibono
9 Monate zuvor

Solche vernünftigen Einwände hat noch niemals Politiker und Experten davon abgehalten, Schulen geschwurbelte Konzepte überzustülpen. Der Zeitgeist klatscht und Eltern sind Schafe.

Win Win eben.

Schwarzer Sombrero
9 Monate zuvor

Diese Experten sollten mit gutem Beispiel vorangehen: in Problembezirken von sächsischen Großstädten stampfen sie Modell-Schulen aus dem Boden und diese Experten unterrichten dann ihr Konzept zwei Jahre lang selbst. Das Ganze wird täglich mit der Kamera und von Reportern des MDR Sachsen begleitet. Nach den 2 Jahren können diese Experten dann ihr Konzept überarbeiten und zu einer Pilotphase mit weiteren Schulen übergehen.

Georg
9 Monate zuvor

Berliner oder Duisburger Problemschulen wären noch besser.

PaPo
9 Monate zuvor

Die Gestaltung des Unterrichts und Lernens wird durch die Lernenden mitbestimmt. Die Mitbestimmung wird in allen Schularten gefördert und verbindlich umgesetzt.

Inwiefern sollen „die Lernenden“ in irgendeiner Art und Weise befähigt sein, die Angemessenheit (Effizienz, Realisierbarkeit etc.) eines Gros der Unterrichtsgestaltung angemessen beurteilen zu können? Ungeachtet curricularer Vorgaben, die bspw. auch Themen, Methoden und Tehcniken z.T. über mehrere Schuljahre verteilen, benötigten wir dafür intrinsisch (hoch)motivierte, leistungsfähige, in Wort und Tat aktiv partizipierende, reflexive, antizipatorische und entsprechend a priori über die zu vermittelnden inhalte hinreichend informierte Schüler (also Schüler, die alles Notwendige bereits gelernt haben), die wir so im Gros nicht haben. Worauf basiert dann diese „Mitbestimmung“ im Endeffekt im Wesentlichen? Bestenfalls auf dem relativ unsubstantiierten Agens tatsächlich Wissen vermittelt zu bekommen, eher auf Gusto, vulgo ein Mehr an Unterhaltung, Spaß und Co. zu generieren, schlechtestenfalls auf dem Agens, Arbeit zu vermeiden. Spoiler: Schjule und Lernen bedeutet aber auch, zu ertragen, zu lernen, ohne dass es Spaß macht, in bestimmten Rahmen zu funktionieren, sich anzupassen. Konzession über Konzession über Konzession… und am Ende erfüllt Schule ihren Qualifikations-, Selektions-, Allokations- und Sozialisationsauftrag nicht mehr.

In allen Schularten werden Konzepte entwickelt, die die Schülerinnen und Schüler zum selbstorganisierten Lernen befähigen. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung individueller Zeitfenster für selbstbestimmtes und selbstreguliertes Lernen.

Kein Ganztagsunterricht, keine Lernzeiten u.ä.? Prima!

Dann können die Kinder außerhalb der Schule, wie früher, selbstorganisiert (weiter)lernen, haben dort hinreichende „individuell[e] Zeitfenster für selbstbestimmtes und selbstreguliertes Lernen“meinetwegen soll es auch offene Gantags- und Betreeungsangebote geben, für die Kindrer aus entsprechend präkeren Familienverhältnissen, aber dann nicht organisiert u./o. betreut von Lehrkräften. Denn: Kinder bekommen bereits (spätestens) in der Grundschule die Grundlagen der Selbstorganisation (z.B. wie eine Federmappe bestückt, der Rucksack gepackt sein sollte) beigebracht, zudem (sinnentnehmendes) Lesen, Schreiben, Rechnen etc. Weiterführende Schulen müssen sich auf die Beherrschung dieser grundlegenden Kulturtechniken, auch dass diese Beherrschung durch die Eltern unterstützt wird, verlassen können. Welche konzepte da noch „[i]n allen Schularten […] entwickelt“ werden sollen, bleibt fraglich. Sinnvoll erscheint nur, die Grundshculen entsprechend zu stärken (bspw. weniger, kleinere und leistungshomogenere Lerngruppen pro Lehrer) und die Eltern entsprechend in die Pflicht zu nehmen.

… so, zwei Punkte durch und keinen Bock mehr. DIe ersten paar Punkte zeigen schon, wohin die Reise gehen soll. Da könnte ich zum Gros der weiteren Punkte ähnlich herausarbeiten, wie kontraproduktiv die sind.

Fräulein Rottenmeier
9 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

In NRW heißt das SegeL (selbstgesteuertes Lernen) und sollte am Ende der ganzen Trainings (Methodentraining, Kommunikationstraining und Teamtraining) stehen. Alle Schulen wurden dazu angehalten festzulegen, in welchen Jahrgängen welche Trainingsspiralen abzuhalten sind, die die entsprechenden Kompetenzen der Schüler steigern sollten. Hinzu kamen dann noch die dazugehörigen Lernarrangements (Doppelkreis, Schneeball, stummes Schreibgespräch, etc.), die ebenfalls festgelegt werden mussten.

Wie gesagt, am Ende des ganzen Kompetenzerwerbs sollte dann SegeL stehen…..sollte…..bis man dann merkte, dass das in Grundschule wohl nicht so wirklich gut klappte…..denn es setzt voraus, dass der Schüler selber weiß, was er zur Bearbeitung eines Themas an Kompetenzen braucht und wie er zum Ziel kommt. Der Lehrer sollte nur Lernbegleiter sein…..

Auch die festgelegten Trainings wurden als eher problematisch erkannt. Wozu soll ich einer Klasse ein Schneidetraining machen, wenn alle Kinder gut mit der Schere umgehen können….da regte sich dann Widerstand….zu recht…..

Was blieb? In einigen Klassen zusammengeschmolzene Trainingsspiralen und eine winzige Anzahl an sinnvollen Lernarrangements……der Rest konnte weg……
Aber bitte, andere Bundesländer müssen ihre eigenen Erfahrungen machen…..wir in NRW helfen da gerne…..;)

Cuibono
9 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Regen Sie sich nicht auf – der ganze Quatsch wird von den Eltern, die sich nicht für dumm verkaufen lassen und ein starkes Interesse an an ihren Kindern und an Bildung haben, sowieso schon unterlaufen.

Sie finden hier in Berlin beispielsweise schon seit Jahren deshalb eine starke Segregation, die sich verstärkt.

Auf der Strecke bleiben leider die talentierten Kinder, die es trotz widriger sozio-ökonomischer Bedingungen in einem Leistungsbefürwortendem Schulsystem geschafft hätten, ihr Potenzial zu entfalten.

Allerdings habe ich mittlerweile den Eindruck, dass Chancengleichheit heute Ergebnisgleichheit heißt. Und da die Ergebnisse nicht alle exzellent sein können, müssen sie alle gleich schlecht sein. Dann haben wir endlich, endlich Gerechtigkeit.

Bis natürlich auf die 2 – 5 Prozent, deren Eltern sich den Unsinn von Bildung, Wissen, Erkenntnis und Erziehung nicht ausreden lassen.

Dann sind wir wieder da angelangt, wo die Reise einmal begann, so ungefähr vor dem 1. Weltkrieg. Da besuchten 2 -5 Prozent die „höhere“ Schule.

Carla
9 Monate zuvor

Leistungsprinzip: Ade!

Ina Weidner
9 Monate zuvor

Mein Name ist Ina Weidner.
Ich bin Erzieherin im Hort.Ich stoße jeden Tag an meine Grenzen bei der Zusammenarbeit mit der Schule.
Das Fundament für die Vorbereitung auf die Lebens-und Arbeitswelt wird in der Grundschule gelegt.
Ganztägige Bildung und Erziehung ist das Gebot der Stunde.
Wir müssen gemeinsam Lehrer ,Erzieher und Eltern lehren wie gelernt wird.
Wichtig ist eine konzeptionelle Zusammenarbeit von Schule und Hort.
Fließende Übergänge zwischen Lern-und Spielphasen.
Tandem-Unterricht
Lehrkräfte und Erzieher arbeiten gemeinsam mit den Kindern.
Notwendig ist eine familienfreundliche
Hortbetreuung von 6 bis 18 Uhr.

Emil
9 Monate zuvor
Antwortet  Ina Weidner

Erzieher saugen sich am System Schule voll. Alles dürfen, nichts können, nichts wollen! Bleibt weg aus der Schule! Wir brauchen Lehrer, keine Null- Ahnung Leute!!!!!!

Ina Weidner
9 Monate zuvor
Antwortet  Emil

Hallo Emil,sie scheinen wohl Erzieher im Hort zu sein.Schade das sie so denken.
Ich arbeite seit vielen Jahren im Hort und weiß wie wichtig eine konzeptionelle Arbeit mit der Schule ist.Das bestätigen mir auch die Eltern.
Ihre Unterstellung ist unsachlich und
unverschämt.
Ich weiß was man bewirken kann
Wenn Lehrkräfte und Erzieher auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Ina Weidner

Ganztägige Betreuung in Schule und Hort? Wir haben zu wenig Personal! Hier wie dort.
Und für zu Hause gut geförderte und betreute Kinder ist die staatliche Ganztagsbetreuung ein downgrade, auch wegen der vielen Mitbetreuten, die eben nicht erzogen sind und ihre Mitmenschen auf vielfältigste Weise tyrannisieren.

Ina Weidner
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Es geht nicht um Btreuung.Bildung und Erziehung ist oberstes Gebot.
Gemeinsame Schnittpunkte von Schule und Hort nutzen und ausbauen.Die Eltern mit ins Boot holen.Auf Augenhöhe miteinander gestalten.
Transparenz gibt es zuwenig.
Eltern dürfen das Schulgebäude nicht
betreten.Sie sehen nicht was ihre Kinder am Tag in der Schule gemacht bzw.gestaltet haben.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Ina Weidner

Bitte WAS? Natürlich dürfen Eltern das Schulgebäude betreten! Sie SOLLEN sogar. Leider hofft man oft vergebens auf Eltern gerade der Schüler, bei denen es Gesprächsbedarf gäbe an Elternabenden, Klassenunternehmungen,
Elternsprechtagen, Tagen der offenen Tür, Schulfesten, Sportereignissen usw.
Allerdings wären immer andere Eltern als Zaungäste im Unterricht kontraproduktiv – zumal auch manche Eltern nicht immer wissen, wie man sich nicht in den Vordergrund spielt…

Ich schrieb absichtlich „Betreuung“. Denn für manche Eltern ist Schule genau das: Betreuung! Bildung? Ach bitte nicht, dann könnte das Kind ja schlauer als die Eltern werden. Und gar Erziehung? Das ist doch das im Grundgesetz verbriefte Recht der Eltern! (Dass dort auch die PFLICHT der Eltern zur Erziehung steht wird geflissentlich übergangen – nicht nur von den Eltern selbst, sondern auch auch von unseren lieben „Experten“ sowie den Medien!)

Last edited 9 Monate zuvor by Freiya
Elma283
9 Monate zuvor

Erfahrung nach zwei eigenen Kindern auf einer reformpädagogischen Schule und 15 Jahre eigener Tätigkeit in der Grundschule ist: Die Selbstläufer profitieren bei guter Struktur, kommen aber auch mit jedem stinknormalen Unterricht super klar. Ruhige Kinder die Führung und Struktur brauchen, gehen einfach unter und werden im schlimmsten Fall so demotiviert, weil sie vor lauter Freiheit gar nicht mehr wissen was sie machen sollen. Die vielen Kinder mit mangelnder Arbeitshaltung und schlechtem Sozialverhalten sind in reformpädagogischen Konzepten nicht zu beschulen und benötigen klare Ansagen und eine enge Führung.
Klassenrat mit immer wiederkehrenden Themen, weil es ständig die gleichen Störenfriede betrifft, ist für alle Kinder, die einfach in Ruhe lernen wollen, reine Zeitverschwendung.

niemand
9 Monate zuvor

mit einer der größten fortschritte würden wir erlangen wenn wir endlich homeschooling, echtes homeschooling legalisieren würden! wenn ich mich in den schulen so umgucke dann frage ich mich wo überhaubt noch irgendwelche motivation her kommen soll wenn jeder kleinste spaß bestraft wird. Wenn lehrer wegen jeder kleinigkeit an der decke hängen und so tun als hätte man was unfassbar furchtbar schlimmes ja schon fast etwas kriminelles getan obwohl man nur einen papierflieger geworfen hat oder man eine hausaufgabe vergessen hat. Alleine aus diesem grund sollte homeschooling endlich legalisiert werden. So könnten kinder so lernen wie es ihnen am einfachsten fällt. In der schule muss jeder das gleiche im gleichen tempo und auf dem gleichem weg machen. Wenn homeschooling, und zwar richtiges homeschooling und nicht die als homeschooling getarnten schulmeetings auf bigbluebutton, legal werden würde dann währe dieses proplem aus der welt! Kein kind müsste mehr leiden. Die einen sind nun mal ruhig und brauchen nicht unbedingt soziale kontakte, die anderen lebhaft und müssen ständig in bewegung sein, die anderen verstehen dinge direkt und die anderen brauchen nun mal länger. Warum wird das in der schule nicht akzeptiert und/oder toleriert? Warum gibt man den kindern nicht zeit sich zu entwickeln? so viel zeit wie sie brauchen?

ansonsten finde ich dass wenn man schon in die schule gezwungen wird, die schule etwas lockerer werden sollte und dieser millitärische style weg muss!

ich finde es furchtbar wie die schulen auf den kindern herrumhacken von wegen man solle sich benehmen! wie sehr soll man sich denn benehmen? soll man so still sitzen dass man als außenstehender meinen könnte dass das im klassenzimmer alles statuen sind? man sollte den kindern ein bisschen freiheit lassen. schließlich sind menschen keine industriemaschinen sondern lebewesen. und wie jedes andere lebewesen einer spezies ist jeder mensch anders! warum will man also in schulen dass sich alle gleich benehmen?

Jugendliche sind nicht dafür geschaffen 7 stunden am tag mit 20 anderen im stickigem klassenzimmer zu sitzen, wiederspruchslos zu machen was man ihnen sagt, und ja kein wort mit den anderen zu reden. Würden erwachsene unter solchen bedingungen arbeiten, käme es zu einer massiven kündigungswelle und zu vielen, vielen protesten. Würden katzen unter solchen bedingungen gehalten werden, würden die tierschutzvereine alle auf die barrikaden gehen!

ALLE fächer müssen abgeschaffen oder zumindenst Ab- und Umwählbar werden. es kann nicht sein dass kinder gezwungen werden sich mit themen auseinander zu setzen die sie nicht interessieren und nur deshalb die zukunft zerstört wird. wir legen den kindern mit dem aktuellem schulsystem nur steine in den weg und zerstören die zukunftsträume der meisten! Die meisten kinder lernen in wirklichkeit nicht mehr weil sie nicht mehr 13 jahre lang irgendwelchen nutzlosen müll zu lernen wollen und nicht weil sie einfach faul sind oder sowas. Dreizehn jahre lang jede woche kunstunterricht für was? Dreizehn jahre lang jede woche deutsch gedichte interpretieren für was? In keinem beruf braucht man mehr so etwas!

Hausaufgaben gehören abgeschafft! Sie bringen nichts. jemand der etwas schon vormittags in der schule nicht verstanden hat, der versteht es durch bloses widerholen zuhause nicht besser und jemand der gut ist braucht sie sowieso nicht. durch fehlende hausaufgaben wird also nur die zukunft vieler jugendlicher versaut. hausaufgaben sollten abgeschaffen werden oder mindenstens freiwillig sein so das fehlende nicht bestraft werden.

bei der liste oben im artikel habe ich nur das handlungsfeld „lernen“ gelesen da mir die lust fehlt alles durch zu lesen.

einige vorschläge wie „Für alle Schülerinnen und Schüler sollten in allen Schularten verbindlich wöchentlich fachunterrichtsfreie Zeit zur Verfügung stehen, in der aktuelle Fragen, Konflikte und Probleme besprochen und bearbeitet werden können.“ oder „Lernen sollte täglich nicht nur im Klassenverband stattfinden, sondern auch klassen- und jahrgangsübergeifend.“ finde ich sogar ganz gut. aber einige andere auch nicht.

zu „In allen Schulen sollte es täglich verbindlich festgelegte Zeiträume für Selbstlernzeiten der Schülerinnen und Schüler geben, um ein selbstbestimmtes individuelles Lernen oder ein Lernen in selbstgewählten Gruppen zu ermöglichen.“ will ich anmerken dass es nicht festgelegte zeiträume sein sollten sondern so lange, wie das kind es will! generell sollte es nur selbstbestimmtes, individuelles lernen geben. denn das ist der effektivste weg etwas zu lernen!

Monte M.
9 Monate zuvor

Das Geforderte gibt es bereits und muss nicht neu erfunden werden. Maria Montessori hat dieses „Konzept“ erstellt und es wird seitdem erfolgreich umgesetzt. Leider noch immer nur für wenige Kinder und Jugendliche. Ich selbst erlebe meine Arbeit als Lehrerin als wesentlich befriedigender, seit ich mich sehr bewusst gegen das staatliche Schulsystem entschieden habe.