Neues Schulportal des Landes soll „freiwillig“ von allen Schulen genutzt werden

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Rheinland-Pfalz bietet allen Schulen im Land zum nächsten Schuljahr die Nutzung eines digitalen Bildungsportals an – die Nutzung sei freiwillig, heißt es. Allerdings sei schon beabsichtigt, dass alle Schulen das Angebot nutzen. 

Da lang – freiwillig. Foto: Shutterstock

Mit nur einem Zugang sollen künftig die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern alle digitalen Angebote zum Lernen, Planen und Vernetzen nutzen können, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in Mainz. 1,4 Millionen Euro seien für das größte digitale Integrationsprojekt vom Bildungsministerium und Pädagogischen Landesinstitut im Landeshaushalt bereitgestellt worden.

Auf der Plattform im Bildungsportal RLP werde der bereits bestehende und mittlerweile von rund 600 Schulen genutzte Schulcampus mit Lernmaterial aus dem Netz verfügbar sein, kündigte die Ministerin an. Es soll eine Lernsoftware und ein digitales Bücherregal für die Kinder und Jugendlichen geben mit Material, das dann auch im Unterricht benutzt werden kann. Auch urheberrechtsfrei zugängliche Medien sollen verfügbar sein.

«Das ist für Lehrkräfte teils noch ein etwas ungewohntes Vorgehen»

Für die Lehrkräfte wird es nach Angaben von Hubig im Bildungsportal perspektivisch in einem nächsten Schritt ein digitales Arbeitszimmer für eigenes Unterrichtsmaterial geben. Es sollen aber auch Plätze auf der Plattform eingerichtet werden, in denen Unterrichtsmaterial mit anderen Kolleginnen und Kollegen geteilt werden kann. «Das ist für Lehrkräfte teils noch ein etwas ungewohntes Vorgehen», sagte die Bildungsministerin. «Ich halte die Art von Teamarbeit aber für den richtigen Weg. Es ist eine neue Art zu arbeiten.»

Teil des Bildungsportals werde auch ein eigener, datenschutzrechtlich geprüfter Messengerdienst für die Schulen sein, sagte Hubig. Dieser Schulchat soll für alltägliche Absprachen innerhalb der Schule von Lehrkräften, Eltern und Schülern genutzt werden, um sich besser abzustimmen. Dabei gehe es etwa um so praktische Dinge wie die Planungen für einen Wandertag und die Absprachen, Essen und Trinken dazu mitzubringen, erklärte die Ministerin. Wie dieser Schulchat eingesetzt wird, soll den Schulen vor Ort selbst überlassen werden.

Die Nutzung des gesamten Bildungsportals RLP mit nur noch einer Anmeldung ist laut Bildungsministerin freiwillig. Ziel sei aber, dass alle Schulen in Rheinland-Pfalz damit arbeiten. News4teachers / mit Material der dpa

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18 Kommentare
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Julia
9 Monate zuvor

Da alle Materialien des Landes (Ministerium, Landesinstut, Seminare etc.) zum Schulcampus wechseln oder schon dort sind, ist die Nutzung durch die Schulen ein gewiesener Weg. Und kein schlechter.

Julia
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Was soll die Frage? Ein wenig Öl ins Feuer gießen?
Niemand hat behauptet, der Schulcampus sei das Ultimative. Gibt es keine Lösung, wird kritisiert- gibt es eine, wird kritisiert. Sicher in beiden Fällen auch mit Recht. Aber das macht man ja gerne- erst einmal alles doof finden. 😉 Den Schulcampus gibt es noch nicht soooo lange- man hat versucht, die Dinge und Anwendungen zu bündeln, die es in Rlp gibt bzw. die dort genutzt werden. Viele Leute haben sich da viel Arbeit gemacht- übrigens die meisten direkt aus der Praxis kommend- und tun es noch. Mal sehen, was sich wie bewährt, aber die Idee besticht durchaus.
Und wir sind nicht NRW, wir werden unsere eignen Erfahrungen machen.
Ölkännchen gefällig?

Riesenzwerg
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Digital first – Bedenken second

Ich frage mich mal wieder, wo das Geld herkommt, das leider nicht in die Grundlagenbeschulung gesteckt wird und warum es dort nicht hin soll.

Hat das etwa wirtschaftliche Gründe?! 😉

Julia
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier bitte, das Ölkännchen.
Was ist denn die Alternative? Kommerzielle Anbieter aus Übersee, die die Daten abgreifen und alle(s) durch Verbreitung ihrer Hardware von sich abhängig machen? Und die Milliarden an Steuergeldern abgreifen, indem sie- wie bei uns jüngst geschehen- Boards liefern, für die eine 5 Jahres- Lizenz besteht (?!), die den ganzen Tag Stand-By- Betrieb laufen, trotz Abschaltung, dadurch Strom brauchen ohne Ende? Na ja, sind ja nur Steuergelder, und das Bildungssystem ist ja ohnehin üppig finanziert. Aber Sie wissen sicher eine Lösung- die wir in Rlp gerne übernehmen. Quitsch und tschüss.

Julia
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Stimmt, danke für den Hinweis auf die russischen oder anderen Hacker. Da stellt sich die Frage, ob das die IT- Cracks im Ministerium bzw. den nachgeordneten IT- Stellen das wuppen. Ich frag` mal bei den Unis/ Hochschulen in KL oder DO-E nach.
Übrigens- von einer Riesenverschwörung habe ich nicht gesprochen. Das Öl mit Polemik aromatisiert? Auf Wiedersehen.

Bayer
9 Monate zuvor
Antwortet  Julia

Fragen Sie lieber bei S. Lobo/ ChaosCC oder den kleinen Schmieden nach
An vielen Unitäten läuft es – im Großen – auch nicht besser als an den Schulen…..

Administrator
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

ich habe den Eindruck, dass Sie hier öfter die allein seelig machende kommerzielle Software propagieren. Allerdings ist genau dieses Beispiel ein schlechtes, da nicht etwa der in OpenSource entwickelte Teil, sondern die darunterliegende kommerzielle Software gehackt wurde. Ist in den unter dem Artikel von kompetenteren Menschen geschriebenen Kommentaren ausführlich dargelegt.

Administrator
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und noch ein Versuch.

Es wäre freundlich, wenn Sie erwähnen würden, dass genau in diesem Fall nicht der OpenSource-Teil, sondern unterliegende kommerzielle Teil gehackt wurde. D.h. dieser Artikel spricht gerade nicht für kommerzielle Software.

Administrator
9 Monate zuvor
Antwortet  Julia

„Mal sehen, was sich wie bewährt, aber die Idee besticht durchaus.“
Da gehe ich mit, aber der Anfang ist sehr zäh und die lokale Administration an der Schule ein Albtraum.

Einer
9 Monate zuvor

Ich tausche gerne Unterrichtsmaterial – mit den wenigen Kollegen an meiner Schule, die mich kennen, wissen wie ich unterrichte und ähnlich unterrichten und wir uns gut verstehen. Material, dass funktioniert, funktioniert weil es zu mir passt. Guter Unterricht ist immer eine Sache der Persönlichkeit und nicht des Materials. Deshalb macht ein Materialtausch nur mit oben beschriebenen Kollegen sinn und nicht auf irgendeiner Plattform.

Last edited 9 Monate zuvor by Einer
Johannes
9 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Das eine schließt das andere doch nicht aus! Darüber hinaus tauscht so mancher persönlich(st)e Informationen, Einstellungen und Erfahrungen auf so mancher „irgendeiner“ Plattform 😉