Das Team um Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois hatte Daten von über 700 000 US-Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert. Als gesunden Lebensstil definierte es acht Gewohnheiten: körperlich aktiv zu sein, nicht zu rauchen, gut mit Stress umgehen zu können, sich gut zu ernähren, nicht unmäßig Alkohol zu trinken, gut und regelmäßig zu schlafen, positive soziale Beziehungen zu pflegen und nicht von Opioid-Schmerzmitteln abhängig zu sein. «Wir waren wirklich überrascht, wie viel man mit der Einführung von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren gewinnen konnte», wird Nguyen in einer Mitteilung der American Society for Nutrition zitiert.
Als größte Risikofaktoren stellten sich eine geringe körperliche Aktivität, die Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln und Rauchen heraus. Diese Faktoren waren mit einem erhöhten Sterberisiko von jeweils um 30 bis 45 Prozent während des Studienzeitraums verbunden. Bei schlechtem Umgang mit Stress, hohem Alkoholkonsum, ungesunder Ernährung und schlechter Schlafhygiene war das Sterberisiko um jeweils rund 20 Prozent erhöht, beim Mangel an guten sozialen Kontakten um fünf Prozent. Die Mediziner stellten fest, dass ein Wechsel zu einem gesunden Lebensstil auch im gesetzten Alter noch die Lebenserwartung erhöht. «Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil», betont Nguyen.
Die Daten der Studie stammen vom Million Veteran Program, einem nationalen Forschungsprogramm der USA, das untersucht, wie sich Gene, Lebensstil, militärische Erfahrungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von ehemaligen Militärangehörigen auswirken. Die Analyse von Nguyen und Kollegen berücksichtigte die Daten von 719 147 Veteranen, die in den Jahren 2011 bis 2019 erhoben wurden.
Der Lebensstil spielt auch bei der Senkung des Krebsrisikos eine wichtige Rolle. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Alkohol, geringe körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, Übergewicht, rotes und verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Getränke, Tabakkonsum und ultraviolette Strahlung zu den Krebsrisikofaktoren. Eine Studie der Union for International Cancer Control (UICC) ergab, dass in zehn Industrieländern mit hohem Einkommen im Durchschnitt ein Drittel der Befragten keine Empfehlungen zur Krebsprävention befolgt. Die untersuchten Länder waren Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Japan, Kanada, Schweden, Spanien und die USA.
«In Deutschland gelten an die 40 Prozent aller Krebsfälle als vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Nutzung von Impfungen»
«Es ist wichtig zu verstehen, ob Menschen nichts unternehmen, um ihr persönliches Krebsrisiko zu senken, weil sie nicht über die Risikofaktoren Bescheid wissen, oder ob sie trotz Kenntnis der Risikofaktoren nicht handeln», sagt Pricivel Carrera vom Nationalen Krebspräventionszentrum laut einer Mitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Deshalb analysierte sie zusammen mit ihrer DKFZ-Kollegin Silvia Calderazzo die Daten der UICC-Studie im Hinblick auf den Wissensstand zu Krebsrisikofaktoren. Sie stellten fest: Wenn sich die Anzahl der Menschen, die gut über Krebsrisikofaktoren informiert sind, um einen Prozentpunkt erhöht, steigt die Zahl an Personen, die Maßnahmen zur Verringerung ihres Risikos ergreifen, um durchschnittlich 0,169 Prozentpunkte.
Am schlechtesten waren die Menschen in Japan informiert und dort betrieben auch am wenigsten eine Krebsprävention. Doch auch in Deutschland wussten die Befragten unterdurchschnittlich über Krebsrisikofaktoren Bescheid. «In Deutschland gelten an die 40 Prozent aller Krebsfälle als vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Nutzung von Impfungen», sagt Carrera. News4teachers / mit Material der dpa
Die Kultusministerkonferenz hat bereits 2012 eine «Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule» verabschiedet. Darin wird Gesundheitsförderung als lebenslanger Prozess und unverzichtbares Element einer nachhaltigen Schulentwicklung verstanden.
Ziel einer guten und gesunden Schule ist es demnach, «die Gesundheitsressourcen und -potenziale aller Akteure in der Schule zu erhalten und zu stärken. Der Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer gehört zu den Alltagskompetenzen, die Menschen auch in der Schule erlernen». Was das Thema «Suchtprävention» betreffe, gelte es, den Beginn von Suchtmittelkonsum und anderen suchtriskanten Konsum- und Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen und durch präventiv wirkende Maßnahmen zu verhindern.
Hier geht es zur „Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule“.
„Immer mehr Kinder körperlich und seelisch krank“: Krankenkasse fordert Schulfach Gesundheit
Studie: Menschen mit gesundem Lebensstil arbeiten länger – deutlich länger
Bitte korrigieren!
… aber nur, wenn die Arbeitsbedingungen nicht gesundheitsgefährdend sind, weil der Arbeitsschutz außer Acht gelassen wird.
Ich meinte mit meiner Anspielung die Rente. Wenn man gesund ist, dann darf man sich bis 70 kaputt arbeiten.
Heizungsmonteure lassen grüßen.
Wogegen andere mit „Rücken“ früh aus dem Bürosesseljob ausscheiden.
Schade, dass die Schule mit zu frühem Aufstehen und überlangen Schultagen, was zu viel Sitzen auf ungesunden Stühlen mit sich bringt, da ungesunde Elemente ins Leben bringt.
Ich finde, dass man gerade nicht viel sitzen muss im Schulalltag. Ich sitze immer mal kurz, ansonsten stehe ich immer wieder auf, gehe durch die Gänge, gehe zu den Schüler:innen, um Fragen zu beantworten, wenn sie selbständig arbeiten, gehe durch die Gänge bei Aufsichten, vom Lehrerzimmer zum Klassenzimmer etc. Mein Partner mit Bürojob sitzt deutlich mehr als ich. Schaue ich auf meinen Schrittzähler, habe ich gerade an langen Schultagen deutlich mehr Schritte.
Zusätzlich kann man den Weg zur Schule (oder einen Teil des Weges, wenn zu lang) mit dem Fahrrad absolvieren. Auch kann man mit den Schüler:innen Bewegung in den Unterricht einbauen und selbst mitmachen. Da gibt es schon Möglichkeiten!
Die Tulpe meint wohl Schüler
Genau. Als Lehrer kann man sich beschweren, das stimmt. Außer man hat zwei Korrekturfächer.
Zu früh aufstehen? Verstehe ich nicht. Wenn man rechtzeitig schlafen geht, kann man auch früh aufstehen. Wenn man natürlich bis ultimo zockt, wird das nix.
Stimmt nicht. Menschen gehören zu verschiedenen Chronotypen.
Ungesund ist auch das Sitzen in der Freizeit. Früher haben sich Kinder wenigstens da bewegt.
Heute bewegen sie sich auch noch. Habe heute erst wieder Kinder am Bach spielen gesehen, gestern welche auf dem Bolzplatz.
Wie schön!!!! Aber an der mehrheitlichen Realität vorbei. Das merkt man als Sportlehrer deutlich.
Aber es is leider wahr.Die meisten Kinder dürfen sich nicht“dreckig machen“.
Unsere Kinder sind in einem grossen Garten mit Bäumen aufgewachsen.
Dazu die Pfadfinder, einfach super.
Ganz einfaches Häuschen hatten wir gemietet.
Sie sollten eine Kindheit in der Natur haben wie wir selber.und Sport, Bälle, Handball.
Da haben sie bestimmt Ihr mathematisches Gehirn her.
Bei den Enkeln ist es leider verschieden.
Die Mädchen waren im Waldkindergarten.
Die Lehrer sagen immer, das merkt man sofort.
Lebendige interessierte Kinder.
In der Pause ziehen sie ihre Schneehose an und laufen sofort auf den Spielplatz.
Die Mitschüler machen das nicht, die dürfen sich nicht dreckig machen.
Genau wie unsere Enkelsöhne .Die dürfen nichts.Sie sollen lernen.Damit ist nach Meinung der Mutter die Schule gemeint.
Durch Spielen und ausprobieren lernen ist nicht drin.
Wir haben leider keinen Einfluss drauf.
Nicht die Quantität des Lebens, sondern seine Qualität ist entscheidend!
Jetzt ist bei mir der Groschen gefallen! Die KuMis wollen unsere Arbeitsbedingungen gar nicht verbessern, weil uns Lehrer dann früher das Zeitliche segnet und damit enorme Pensionslasten gespart werden. Diese Weitsicht hätte ich denen gar nicht zugetraut und diese Schläue nötigt mir dann doch etwas Respekt ab. Aber nur etwas 😉
Das nennt man dann sozialverträgliches Frühableben.
Ein Beamter hat dem Staat schließlich lebenslang zu dienen. Und der letzte „Dienst“ ist es eben, dem Staat Pensionskosten zu ersparen…
Heißt ein Lebensstil nicht deswegen gesund, weil man länger lebt. Wie soll ein Lebensstil gesund heißen, wenn man dadurch kürzer lebt?
Geburtstage sind auch gut für die Gesundheit.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die öfter aktiv an ihrem eigenen Geburtstag teilhaben können, länger leben. 😉
Nun gut, die Beiträge beziehen sich nicht wirklich auf die Studie. Zwei Anmerkungen= “ Gesundheit“, laut WHO, ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern auch körperliches, soziales und seelisches Wohlbefinden. Also sehr komplex! Ein gesunder Lebensstil …. nun ja, nicht so einfach, denn alle drei Bereiche des Wohlbefinden zu bedienen, dazu gehört viel persönliche Kompetenz, das dann auch gelebt wird. Aber nicht nur das, auch gesundheitsfördernde Politik, Lebenswelten ….etc. Zweitens: wurde eine Kohortenstudie durchgeführt? wurden die möglichen Fehler einer Studie ( systematische Fehler) berücksichtigt? – Das erfährt man in dem Artikel nicht. Für mich sind die Ergebnisse eher einer Querschnittsstudie zuzuordnen- interessant, aber es fehlen weitere Daten. Wie unterscheidet sich die Lebensweise der Menschen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen? Und natürlich bleibt die Entwicklung nicht stehen, die medizinische und diagnostischen Möglichkeiten verbessern sich, sonst würden wir ja auch nicht so alt werden. Meine These: “ ein höherer Bildungsabschluss begünstigt die eigene Gesundheit nach der Definition der WHO positiv zu erhalten.“ Wäre spannend, das geeignete Studiendesign zu kreieren.