“Beispiellos”: Zwölfjährige soll von Mitschülerinnen gequält worden sein – Polizei ermittelt

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Eine Zwölfjährige ist mutmaßlich von sieben Mitschülerinnen und Mitschülern in einem Hinterhof in München geschlagen und beleidigt worden. Einige der Verdächtigen hätten die Tat zudem mit ihren Handys gefilmt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Vorausgegangen war demnach ein Streit zwischen der Zwölfjährigen und mehreren der mutmaßlichen Täterinnen.

Die Polizei ermittelt (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Diese hätten die Zwölfjährige daraufhin am Freitag zu einem vermeintlich klärenden Gespräch aufgesucht. Nach Schulschluss ging das Kind dann den Angaben zufolge mit vier Mädchen sowie drei Jungs im Alter zwischen 13 und 14 in einen Hinterhof, wo das vermeintliche Gespräch stattfinden sollte.

Dort sollen die sieben Verdächtigen das Kind etwa zwei Stunden lang gequält haben, wie es weiter hieß. Vor allem zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen waren demnach an den Angriffen beteiligt. Sie hätten der Zwölfjährigen unter anderem Ohrfeigen gegeben und sie verbal angegriffen. Zudem werde ermittelt, ob an ihr auch Zigaretten ausgedrückt wurden. Das Kind habe Verletzungen erlitten, die aber nicht zu solch einem Szenario passten. Das Mädchen ging nach der Tat leicht verletzt nach Hause.

Auf den aufgenommenen Videos sei unter anderem zu sehen, wie ein Junge einem der Mädchen zeigt, wie ein Faustschlag durchzuführen ist, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten ermitteln nun gegen die Schüler wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Diebstahl, Nötigung und Freiheitsberaubung.

Die Verdächtigen haben bis auf weiteres Hausverbot an der Schule, wie ein Sprecher des Referats für Bildung und Sport (RBS) sagte. Ein Disziplinarausschuss wird demnach nach den Sommerferien entscheiden, ob die Schüler einen Verweis erhalten. «Dieser Vorfall ist in seiner Art und Weise einzigartig und etwas Vergleichbares hat sich noch nie ereignet», sagte ein RBS-Sprecher. News4teachers / mit Material der dpa

Polizei ermittelt: Mädchen schlagen und demütigen 13-Jährige und filmen die Taten

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7 Kommentare
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Realist
1 Jahr zuvor

Auch wenn die Täterinnen noch nicht strafmündig sind:

Schulverweis, d.h. Pflicht eine andere Schule zu besuchen, und Schmerzensgeld wegen materieller (Körperverletzung) und immaterieller Schäden wäre die richtige Reaktion. Hoffentlich reichen die Eltern entsprechende Zivilklage ein, ein entsprechender Titel wäre 30 Jahre lang eintreibbar.

Aber wahrscheinlich wird es bei einem Nachmittag Schule saubermachen unter Aufsicht bleiben…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Der “Verweis” ist in NRW ein schriftlicher Tadel. Mehr als die “Androhung der Entlassung von der Schule” kann von der zuständigen Teilkonferenz für Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen kaum verhängt werden. Spricht sich die Konferenz für die Entlassung aus und die Eltern legen Widerspruch bei der Bez.-Reg. ein, wird aller Voraussichtnach diesem stattgegeben werden und die Schule verhandelt erneut mit der Vorgabe die Androhung auszusprechen. Die Schule bzw. deren Vertreter aka Schulleitung kann gegen den Bescheid der vorgesetzten Behörde nicht klagen.
Würde dem Widerspruch der Eltern von der Bez.-Reg. im Sinne der Schule niedergeschlagen, könnten die Eltern den Klageweg beschreiten. Und das scheut die SchulAbt. wie der Teufel das Weihwasser.

ysnp
1 Jahr zuvor

Zum Verweis in Bayern:
Ich frage mich, ob die Presse das richtig verstanden hat bzw. das Wort missverständlich gebraucht hat. Verweise sind wie Klassenbucheinträge in anderen Bundesländern und werden öfter ausgesprochen. Ein Verweis nach dem bayerischen Schulgesetz ist viel zu wenig, denn das ist in Bayern ein schriftlicher Tadel und die untere Stufe der Disziplinarmaßnahmen. Es gibt noch einen verschärften Verweis, vom Schulleiter verfasst. Bei mehreren Verweisen trifft sich die Klassenkonferenz und berät über einen zeitweiligen Schulausschluss.
https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEUG-86

Bei so einem schwerwiegenden Vorfall wird sicher mehr passieren als “nur” einen Verweis auszusprechen. Vielleicht ist hier tatsächlich ein Schulverweis (also weiterer Schulbesuch an einer anderen Schule) gemeint, denn die beteiligten Schüler haben bis auf weiteres Hausverbot. Ich hoffe, dass hier hart vorgegangen und das Jugendamt mit eingeschaltet wird. An unserer (Grund)Schule würde die Schulsozialarbeit ebenso mit ins Boot geholt werden.

Bayer
1 Jahr zuvor
Antwortet  ysnp

Ich hoffe, Sie täuschen sich nicht.
Ich vermute, das Bügelbrett zum Glätten und ? Verharmlosen könnte schon aufgestellt sein.

Als Vorbild könnten auch ” die dummen Jungs, die sich [in anderem Zusammenhang] ausprobieren ” dienen, die ” Mädels in der Findungsphase ”
Die Frage ist auch, wie standhaft der zuständige 15/16ender ist, und wie er nach oben auftritt. ( Wer will schon derlei an der Backe haben, vlt wars einmalig, gabs doch noch nie, wären einfachere Gedanken…).

Eins ist sicher, was da wirklich passiert ist, wird zunächst gecovert.
Die Eltern der betroffenen Schülerin müssten aktiv werden.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bayer

@Bayer

Ich vermute auch, aus einer erhöhten Position (leider ohne echten Überblick) mit Einfluss wird man das “genau beobachten”.
So nach dem Motto “Und morgen ist ein neuer Tag …” 🙁

TaMu
1 Jahr zuvor

Dieser Vorfall ist in seiner Art und Weise einzigartig und etwas Vergleichbares hat sich noch nie ereignet»
Das stimmt leider nicht. In vielen Büchern über „frühere Zeiten“ kommen diese Szenen vor, sogar bei Erich Kästner in „Das fliegende Klassenzimmer“. Das wird heute noch in alten Familiengeschichten oder im Dorfklatsch erzählt. Das war in den 70iger und 80iger Jahren in meiner Schulzeit gang und gäbe. Das hat mein Vater bei der HJ erlebt. Das hat ein Freund über Kinderbanden in seinem Land in Osteuropa erzählt. Alte Kinder- und Jugendbücher aus den 50iger bis 80iger Jahren hatten häufig die Entführung eines Kindes durch die feindliche Bande aus der Nachbarstrasse und die dramatische Befreiung durch die ebenfalls kindlichen Helden zum Thema. Es kam zu Prügeleien und zu Verletzungen, die jedoch in diesen Zusammenhängen nicht schwer waren, und zu Ohrfeigen. In diesen Büchern kamen auch noch Väter vor, die am Abend die Kinder züchtigten, wenn sie nicht brav waren. Die Kinder haben das, was sie erlebt haben, auch nie ihren Eltern erzählt, die das nie verstanden, sondern bestraft hätten. In meiner Grundschule und in Kindergruppen waren solche Vorfälle normal.
Ich bin erstaunt zu lesen, dass es so etwas noch nie gegeben habe. Ich finde, jeder Fall ist einer zu viel. Aber anscheinend hat sich hier viel gebessert, wenn der frühere Normalfall heute so hervorgehoben wird. Kinder scheinen mir heute untereinander insgesamt friedfertiger zu sein als in meiner Jugend, auch wenn die Fälle, wie hier beschrieben, schockierend sind.