„Erhebliche Gefahren“: CDU für Beschränkung von privater Handynutzung an Grundschulen

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Die CDU setzt sich für Handy-Beschränkungen für Kinder an Grundschulen ein. Es sei festzustellen, dass ein zunehmender Medienkonsum von immer kleineren Kindern erhebliche Gefahren mit sich bringe, sagte Parteivize Karin Prien am Montag nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien in Berlin. Daher sollte eine private Handynutzung an Grundschulen grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Sind Handys in Grundschulen ein gravierendes Problem? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

«Wir glauben, dass Schule ein Raum sein muss, in dem Kinder nicht nur frei lernen können, sondern in dem sie auch Sozialkontakte vernünftig führen können.» Und dort sei es nicht gut, wenn sie schon in jungen Jahren über Plattformen, Netzwerke und Messengerdienste Zugang zu Mobbing oder gewaltverherrlichenden Videos hätten. Konkrete Regeln könnten die Schulen treffen und dabei auch die Eltern einbeziehen, erläuterte Prien, die Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist. In einem Schreiben an die Schulen im Land hat sie allerdings exakt vorgeben lassen, wie sie sich die konkreten Regeln vorstellt (News4teachers berichtete).

Mit ihrem Vorstoß war sie zunächst auf wenig Begeisterung gestoßen. Selbst Berlins Bildungssenatorin und KMK-Präsidentin Katharina Günther-Wünsch – eine Parteifreundin Priens – winkte ab. «Wir haben derzeit noch dringlichere Themen zu bearbeiten», sagte sie.

Laut einem vom Bundesvorstand beschlossenen Positionspapier spricht sich die CDU zudem für eine bessere Verzahnung zwischen Kita und Schule aus, wie Prien sagte. Die sprachlichen und mathematischen Kompetenzen in der Grundschule müssten stärker gefördert werden. Das heiße mehr Unterricht in Mathematik und Deutsch und verbindliche Lesezeiten an den Grundschulen. Nötig sei auch eine bessere digitale Bildung mit digitalen Schlüsselkompetenzen. Zudem sagte Prien, das Leistungsziel gehöre in die Schule insgesamt und auch in den Schulsport. Dies sei auch kein Gegensatz zu mehr Chancengerechtigkeit. News4teachers / mit Material der dpa

Aktionismus – oder Lösung für ein echtes Problem? Bildungsministerin will Kindern private Handynutzung in der Grundschule verbieten

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7 Kommentare
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Schlaubi
7 Monate zuvor

Sicherlich gibt es eine (private) Sicherheits-dududu-Firma, die die Kinder filzt. Den Stress den Lehrkräften zu geben, ist unerhört.
Wenn ich meinem Kind Darts-Pfeile kaufe und die Mitnahme in die Schule nicht verhindere, muss dann die Schule, also die Lehrkräfte, meinem Kind den sicheren Umgang beibringen? Das wäre ja großartig… Geht das auch mit beliebigen weiteren analogen und digitalen Objekten?? Das wäre ja noch besser…

Dil Uhlenspiegel
7 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Kettensägenunterricht montags 2. Stunde. Saugfähiges Heft mitbringen.

Riesenzwerg
7 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Ich finde, sie sollten auch ihre Pferde, Hunde, Katzen usw. mitbringen und in der Schule den richtigen Umgang lernen…

Dann haben wir wieder einen Sinn! Chatty kann das nicht 😉

Pit2020
7 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

„Ich finde, sie sollten auch ihre Pferde, Hunde, Katzen usw. mitbringen und in der Schule den richtigen Umgang lernen…“

Auf Grund von Größe und Gewicht ist das bei Pferden wohl noch nicht vorgekommen 😉 – aber bei Hunden und Katzen gibt es offensichtlich immer weniger „Studienobjekte“ in der „Lebenswirklichkeit“ der Kids, denn Tiere dieser Größe werden ja seit längerer Zeit gerne 🙁 nachts über die Zäune von Tierheimen geschmissen wie Müll, wahlweise (wenn auch als Hund zu groß und schwer geworden) am Zaun festgebunden oder (sogar in fest verschlossenen!!! Plastikboxen!!!), vor dem Tierheim entsorgt.
„Ich will auch was Kleines. Ist ja sooo niedlich!“ … Was Menschen sich so „anschaffen“, ohne mal daran zu denken, dass man eine lange bzw. lebenslange Verpflichtung eingeht. – Ach nö. Da habe ich aber wieder mal ganz altmodisch gedacht, SORRY! Viele Menschen sind da „flexibler“. 🙁

Wenn man auch in dieser Hinsicht „freier“ geworden ist, hat man sofort wieder mehr Handy-Zeit.
Isso.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/tierheime-sind-ueberlastet-100.html
Dieser Link ist vom 29.11.2022, besser geworden ist es seitdem nicht!

https://www.peta.de/neuigkeiten/tierheime-ueberfuellt/

Die Sinnfrage kann einen sehr traurig machen, immer wieder, immer mehr …

Riesenzwerg
7 Monate zuvor

Ach was!

Sind jetzt genug Handys usw. verkauft und die Kassen bestimmter Menschen sind noch voller?

Die CDU ist nun nicht gerade für Menschenfreundlichkeit bekannt – als Club Deutscher Unternehmer stehen da doch in der Regel andere Ziele auf dem Programm…

Der Zauberlehrling
7 Monate zuvor

Die armen Grundschullehrer, die das kontrollieren und sanktionieren müssen.

Immerhin gibt’s in Hamburg A13 dafür.

Der Kampf um die Handynutzung im Unterricht ist auf ewig verloren. Nebenkriegsschauplätze, die ins Zentrum gerückt werden und zu eröhtem Abrieb führen.

Das Smartphone ist wie ein Körperteil zu behandeln und das würde auch keiner abgetrennt haben wollen und vorne in einer Kiste liegen sehen.

Die Personen- und Vermögenssorge für die Kinder steht den Eltern zu. Aus. Und die halten dann aber auch die Klappe, wenn das Kind zu viel abgelenkt ist und nichts mitbekommt.

Alx
7 Monate zuvor

Was soll das bringen?
Im Unterricht haben die Kids doch Tablets?

Ernsthaft:
Im Unterricht und in der Pause sind Mobiltelefone nicht erlaubt und auch nicht wirklich ein Problem.

Nach dem Unterricht haben wir keine Handhabe mehr und zu einem Info-Elternabend über Smartphones kommen eh nur die Eltern von Malte-Sören, die sich schon vor seiner Geburt sorgsam mit der Thematik befasst haben.

Heiße Luft.