Lehrermangel, zunehmende Heterogenität der Klassen und ein fallendes Leistungsniveau der Schüler – die Liste der Probleme unseres Schulsystems ist lang.
In seinem neuen Buch mit dem Titel „Warum es nicht deine Schuld ist, wenn du Mathe nicht verstehst“ zeigt Martin Wabnik, wie die Lösung aussieht: 1) Mathe-Angst hinter sich lassen, 2) mit einer positiven Sichtweise Probleme angehen und 3) individuelles Verständnis der Mathematik aufbauen.
Um eines vorwegzunehmen: Es geht weder darum, Lehrern die Schuld zu geben (aka Lehrerbashing) noch darum, wohlfeile Lerntipps (aka Lifehacks) aufzuzählen. Wenn es gelingen soll, in Deutschland ein mathematik-freundliches Klima zu schaffen, müssen Menschen davon überzeugt sein, dass sie an ihrer Mathe-Angst tatsächlich nicht schuld sind. Das gelingt zum einen, indem auch die unbekannteren Probleme des Matheunterrichts genannt werden wie z. B. die Orientierung an Leitideen sowie falsche Mathematik im Unterricht mit unlösbaren Aufgaben.
Zum anderen wird im Buch gezeigt, wie anders und vielfältig Mathematik sein kann und wie alle Menschen ihren individuellen Weg zum Verständnis finden können. Wirklich alle! Wenn wir nicht mehr fragen: „Was muss ich hinschreiben, um eine gute Note zu bekommen?“, sondern fragen: „Welche Erklärung passt zu mir?“, können wir Mathematik positiv gestalten.
Weitere Infos zum Buch und Bestellmöglichkeit.

Martin Wabnik ist Mathematiker und führt seit 20 Jahren eine eigene Mathematik-Schule. Er war 2007 einer der ersten in Deutschland, die Mathematik systematisch und fachgerecht im Video abbildeten. Er hat viele innovative Erklärungen mathematischer Zusammenhänge entwickelt und ist Erfinder der „Direkt schließenden Statistik“.
Dies ist eine Pressemitteilung von Martin Wabnik
In den USA ist das nichts neues. Z.B.:
Robert D. Hackworth – MATH ANXIETY REDUCTION: A WORKBOOK (H&H Publishing Company, Inc. 1982).
Es wäre auch schon ein gewaltiger Schritt nach vorne, wenn mathematisches Unverständnis nicht mehr gesellschaftlich kultiviert werden würde („Mathematik? Bnomisch-komische Formeln und Satz des Targokrass? Ha-ha-ha! Habe ich auch nie verstanden. Wer braucht schon sowas. Wichtiger ist zu wissen, was von Goethe Faust im dritten Akt, zweite Szene sagen lässt“-„Genau, oder dass man ein Musikinstrument erlernt. Stößchen!“)
Finde ich gar nicht, dass das kultiviert wird. Schüler glauben von sich selbst, dass sie dumm sind, wenn sie Mathe nicht verstehen. Dabei fehlen ganz oft nur die Basiskenntnisse oder ein Schritt wurde nicht verstanden.
Dem schülerbezogenen Teil stimme ich zu und das ist auch tägliches Butter-und-Brot-Geschäfte. Aber dem ersten Teil nicht – meine Aussage bezog sich ausdrücklich auf die Erwachsenenwelt, auch und gerade im Bildungssektor selbst, zu meinem Entsetzen.
Moment, Moment… wer Mathe nicht kann, hat ein psychisches Problem? Der hat einfach Angst?
Und jetzt kommt der ultimative Therapievorschlag:
Erstens: du bist nicht schuld!
Zweitens: niemand sonst ist schuld!!
Drittens: du hast lediglich die falsche Sichtweise (obwohl du natürlich NICHT SCHULD bist)!!!
Viertens: arbeite an einer positiven Sichtweise auf Mathematik und
Fünftens: baue ein individuelles Verständnis für Mathematik auf.
Ich staune.
Das hört sich ja beinahe an wie Tante Friedas Einlassungen zu Eheproblemen in den 80igern.
Du bist nicht schuld!
Aber du musst versuchen, ihn zu verstehen!
Ändere deine Sichtweise!
Er meint es nicht so!
Arbeite an deiner positiven Sichtweise!
Aus gutem Grund war Tante Frieda schon lange Witwe.