BERLIN. Mehr als eine Million Menschen haben sich am 20. bundesweiten Vorlesetag als Zuhörer oder Vorleser beteiligt – so viele wie nie zuvor. Viele Politiker und Prominente unterstützten am Freitag das nach eigenen Angaben größte Vorlesefest in Deutschland, wie die Initiatoren mitteilten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) lasen etwa Kindern in Berliner Kitas Geschichten vor. Ganz pannenfrei ging es diesmal allerdings nicht ab.
Mit einer Technik-Panne startete der Vorlesetag in der Schweriner Staatskanzlei. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) las auf dem Facebook-Kanal der Landesregierung die Geschichte «Der Wunschring» vor. Üblicherweise geht Schwesig immer in eine Grundschule oder Kita und liest live. Diesmal sei das wegen der Konferenz «Ostdeutschland 2030» in Leipzig nicht möglich gewesen, erklärte eine Sprecherin der Staatskanzlei. Mitten in der Geschichte – die Protagonisten waren im schönsten Streit – war am Morgen allerdings Schluss, die Aufzeichnung brach ab. Kurz vor Mittag war die Panne dann behoben und die Geschichte bis zum glücklichen Ende zu hören.
In Nordrhein-Westfalen brachte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zusammen mit Henning Krautmacher, dem ehemaligen Frontmann der Kölner Kultband Höhner, Kindern Bücher nah. Auch Profi-Fußballer Thomas Müller und Schauspielerin Sonja Gerhardt beteiligten sich digital an der Aktion, mit der ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens gesetzt werden soll.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte mit Blick auf schlechte Lesefähigkeiten vieler Grundschüler dazu aufgerufen, Kindern mehr vorzulesen. Tests hatten gezeigt, dass jedes vierte Kind in Deutschland am Ende der Grundschule Leseprobleme hat. Die Folgen seien gravierend, sagte Stark-Watzinger der Deutschen Presse-Agentur. «Denn keine andere Grundfertigkeit entscheidet so sehr über den gesamten weiteren Bildungs- und damit auch Lebensweg.»
Das Vorlesen verbinde und rege an, selbst Bücher in die Hand zu nehmen und Lesen zu lernen, sagte Faeser am Freitag laut einer Mitteilung. «Wir brauchen das Vorlesen wie das spätere Lesen nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für uns als Gesellschaft, für unseren Zusammenhalt.» Der Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung «Die Zeit», der Stiftung Lesen in Mainz und der Deutschen Bahn Stiftung, die 2004 ins Leben gerufen wurde. News4teachers / mit Material der dpa
Vorlesetag: Fast 750.000 Menschen machen mit – aber was passiert danach?
“Diese Bedenken sind nicht nur den Schulen bekannt, auch die Kultusministerien haben sich bereits mit der Frage der Zulässigkeit des Einsatzes von Facebook & Co. im Unterricht beschäftigt. Der Umgang mit dieser Problematik variiert von Bundesland zu Bundesland. Während manche Kultusministerien den Einsatz von sozialen Medien im Unterrichht grundsätzlich verbieten (z.B. Baden-Württemberg, Sachsen), überlassen andere diese Frage den einzelnen Schulen (z.B. Bayern, Hamburg).”
https://www.dr-datenschutz.de/macht-facebook-schule-soziale-medien-im-unterricht/
Was soll die Aktion überhaupt?
Welche Kinder sollen sich das denn anhören, wenn PolitikerInnen vorlesen?