MÜNCHEN. Auffälliges Schülerverhalten wird von Lehrkräften im aktuellen Schulbarometer, News4teachers berichtete über die Studie, am häufigsten als schulische Herausforderung genannt. Auf Platz zwei folgen Arbeitsbelastung und Zeitmangel. Klar ist: Die Anforderungen sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen, ohne dass es an anderer Stelle spürbare Entlastungen gegeben hätte – meint jedenfalls die GEW Bayern. Sie hat nun einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, der für Abhilfe sorgen soll.

Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Bayern und Mitglied im Hauptpersonalrat, stellt klar: „Ein Augen zu und durch und politische Schönfärberei funktionieren nicht mehr. Wir sehen bereits deutlich die Folgen des Bildungsraubbaus. Kindern fehlen am Ende der Grundschulzeit wichtige Kompetenzen, weil Lehrkräfte immer noch in der Regel auf sich alleine gestellt sind und zu wenig Zeit haben, sich intensiv um jedes Kind zu kümmern. Es braucht unbedingt Multiprofessionalität an allen Schulen, kleinere Klassen und mehr Zeit für Pädagogik.“
„Gerade jetzt zur Erkältungszeit ist die Situation an den Schulen schon immer sehr angespannt. Dies verstärkt sich natürlich noch durch den akuten Lehrkräftemangel. Dass Kolleg*innen zwei bis drei Klassen beaufsichtigen oder Klassen aufgeteilt werden, ist ja beinahe schon Alltag. Aber daraus entstehen zusätzliche Belastungen, an die wir uns nicht gewöhnen dürfen! Darunter leiden die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Lehrkräfte und die Unterrichtsqualität massiv. Das muss sich dringend ändern und da sehe ich das Kultusministerium in der Pflicht“, sagt Martina Borgendale, Vorsitzende des Landesverbandes.
In den schulischen Fachgruppen der GEW Bayern wurde das Thema intensiv diskutiert. Gemeinsam wurden 10 Punkte erarbeitet, die das schulische Personal entlasten und die auch ein Bild von einer zukünftigen, pädagogisch sinnvollen Schule zeichnen.
„Es geht nur im Team, nur mit Multiprofessionalität, nur mit kleineren Lerngruppen, es geht nur gemeinsam. Wir können Lehrkräfte und Kinder nicht mehr in ein Bildungssystem pressen, das offensichtlich nicht dem Wohl aller Kinder dient, sondern wir haben die Aufgabe, unser Bildungssystem an die bestehenden Herausforderungen anzupassen. Und die sind enorm, wenn man die aktuellen Krisen betrachtet. Wir können es uns nicht mehr erlauben, schulisches Personal zu verbrennen und die Bildung unserer Kinder und damit die Zukunft unserer Gesellschaft aufs Spiel zu setzen“, warnt Florian Kohl.
Martina Borgendale nimmt dafür die neue Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) in die Pflicht. „Wir wünschen einen guten Start und gehen gerne mit allen demokratischen Abgeordneten und mit dem Ministerium in einen konstruktiven Austausch. Die 10 Punkte und unsere Vorstellungen von einem nachhaltigen und zukunftsfähigen bayerischen Bildungssystem wären wichtige Themen zu Beginn der neuen Amtszeit.“ News4teachers
Der 10-Punkte-Plan der GEW Bayern sieht Folgendes vor (im Wortlaut):
- Reduzierung der Unterrichtspflichtstunden: Durch eine angemessene Verteilung der Unterrichtslast und die Begrenzung der wöchentlichen Unterrichtspflichtstunden können Lehrkräfte entlastet werden. Dies ermöglicht ihnen mehr Zeit für die Vorbereitung, Nachbereitung, die Organisation der Teamarbeit und die individuelle Förderung der Schüler*innen.
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Lehrpläne auf den Prüfstand: In Zeiten des immer schnelleren Wandels und des Fachkräftemangels gelingt es Schulen kaum noch, adäquat auf aktuelle Anforderungen zu reagieren. Unterrichtsalltag verkommt immer mehr zur Hatz durch Lehrpläne und Schulbücher. Schulen benötigen mehr Spielraum und Zeit für die pädagogische Ausgestaltung des Schullebens, Lehrkräfte Flexibilität bei der Unterrichtsgestaltung.
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Kleinere Lerngruppen: Kinder kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Die Lernausgangslagen unterscheiden sich häufig extrem. Basiskompetenzen können nicht mehr vorausgesetzt werden. Differenzierung und Individualisierung sind in inklusiven Klassen Grundvoraussetzung dafür, dass alle Kinder bestmöglich lernen können. Das erhöht den Arbeitsaufwand von Lehrkräften enorm. Um effektiv arbeiten zu können, benötigt es deshalb unbedingt kleinere Lerngruppen.
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Unterstützung durch Fachkräfte: Die Bereitstellung von pädagogischen Fachkräften wie Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Sonderpädagog*innen und Therapeut*innen kann Lehrkräfte in der Betreuung und Förderung von Schüler*innen in ihren individuellen Bedürfnissen unterstützen.
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Zusammenarbeit in Teams: Die Förderung von Team- und Zusammenarbeit zwischen Lehr- und Fachkräften ermöglicht den Austausch von Kompetenzen, Ressourcen, Ideen und bewährten Methoden. Gegenseitige Unterstützung und das Aufteilen von Aufgaben können für Entlastung sorgen. Dafür benötigt es entsprechende Teamstunden.
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Entbürokratisierung des Schulalltags: Lehrkräfte erleben vor allem die angestiegene Verwaltungsarbeit als belastend. Die Dokumentationspflichten sind mitunter ausufernd. Lehrkräfte sollten beispielsweise nicht damit betraut werden, Impfpässe zu kontrollieren. Ein Verzicht auf die externe Evaluation in der derzeitigen Situation setzt zusätzliche Kapazitäten frei. Die Dienstliche Regelbeurteilung verursacht einen hohen Verwaltungsaufwand, ohne ihrem Anspruch gerecht zu werden, und sollte abgeschafft werden.
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Unterstützung durch Verwaltung: Die Bereitstellung von Verwaltungspersonal, IT-Fachkräften oder Assistenten, die im Schulalltag bei organisatorischen Aufgaben, der Dokumentation und der Kommunikation mit Eltern und Schüler*innen unterstützen, kann die Arbeitsbelastung verringern und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit freisetzen.
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Einsatz von Technologie: Die Nutzung digitaler Tools kann Lehrkräften helfen, Aufgaben effizienter zu erledigen. Zum Beispiel können Schulmanager, Lernmanagement-Systeme, Online-Plattformen und automatisierte Übungs- und Bewertungstools die Vorbereitungszeit verkürzen und die Korrekturlast reduzieren. Digitale Tools können den Austausch und die Kommunikation in der Schullandschaft erleichtern. Auf eine potentielle Entgrenzung der Arbeitszeit ist vorbeugend durch entsprechende Dienstvereinbarungen zu reagieren. Entsprechende Schulungen müssen ohne zusätzlichen Zeitaufwand angeboten werden.
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Arbeits- und Gesundheitsschutz: Immer noch fristet der Arbeits- und Gesundheitsschutz in Schulen ein Schattendasein, obwohl Lehrkräfte in hohem Maße von psychosomatischen Erkrankungen bedroht sind. Regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorge und Maßnahmen gegen ermittelte Gefährdungen sind unabdingbar und benötigen entsprechende Expertise. Das Dienststellenmodell ist nicht geeignet, einen angemessenen Arbeitsschutz zu gewährleisten. Statt Schulleitungen in die Verantwortung zu nehmen benötigt es den Schulen zugeordnete Arbeitsmediziner*innen und Fachkräfte für Arbeitssicherheit.
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Anerkennung und Wertschätzung: Die Anerkennung der Arbeit von Lehrkräften durch das Kultusministerium und die Regierungen als Arbeitgeber sowie Eltern und die Gesellschaft insgesamt ist entscheidend, um ihr Engagement und ihre Motivation aufrechtzuerhalten. Die beste Werbung für das Lehramt sind zufriedene und motivierte Lehrkräfte! Zur Wertschätzung gehört es auch, alles dafür zu tun, dass Lehrkräfte ihre wichtige Arbeit unter bestmöglichen Arbeitsbedingungen erledigen können und Kinder dadurch bestmögliche Lernbedingungen erhalten.
Quelle: www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/10-punkte-programm-zur-entlastung-der-lehrkraefte
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Vielleicht hilft ihm Achtsamkeitstraining, um sich erster Risse bewusst zu werden. Denn beim täglichen Klopfen tönt er oft noch solide. Doch Glück und Glas, wie leicht bricht das.
Tja, der dumme Krug. Hätte halt mehr auf sich ACHTEN müssen. Er hätte ja auch eine Vase werden können und es sich im Wohnzimmer gemütlich machen können…
Der Krug ist schon x-mal zerbrochen, aber selbst mit den Scherben kann man immer noch ein bisschen Wasser vom Brunnen holen.
Nee, ist nicht und nicht fast normal. Gibt es bei uns wirklich nur in Ausnahmesituationen.
Schulrechtlich soll man dagegen Einspruch erheben und um eine schriftliche Anweisungen bitten. Geht was schief, denn niemand kann zwei Klassen (in getrennten Räumen) wirklich gleichzeitig gleich gut beaufsichten, wofür ja möglicher Blickkontakt entscheidend ist, haftet die Schulleitung !
Doch, leider ist das immer öfter „voll normal“!
Vor allem, wenn die Finanzierungstöpfe (so was gibt es in Hessen) für externe VertretungsLK leer sind. Da diese (man kann es kaum glauben!) nach dem Kalenderjahr, nicht nach Schuljahreslaufzeit berechnet und „gefüllt“ sind, kommt es oft vor, dass im September der Pott schon leer ist. Und dann wird es für den Herbst und Winter „spannend“!
Auch haftet die SL immer, denn die Anweisung zur Doppelbetreuung steht ja dokumentiert im Vertretungsplan.
Und ich empfehle an der Stelle einen Screenshot.
Wir bekommen dann gesagt, dass sich die Kinder ja nur beaufsichtigt fühlen müssen und dann gehts mit einem regelmäßigen Raumwechsel durch die Stunde und die Kinder sollen an den gegebenen Aufgaben arbeiten. Von Unterricht kann man da aber nicht sprechen
Nein, leider nicht – sondern die Lehrkraft.
Hatte ich in über zehn Jahren bislang nur ein einziges Mal. Regelmäßig werden aber Klassen, die ohne Lehrkraft sind, auf die anderen Klassen aufgeteilt. Unterricht findet für die aufgeteilte Gruppe dann natürlich nicht statt (wenn Viertklässler bei Erstklässlern mit drin sitzen, lernen sie nicht unbedingt was dazu), aber zumindest beaufsichtigt sind die Kinder.
Bei uns arbeiten die Kinder bei einer Aufteilung leise an ihren Aufgaben in einem Pinguinheft (Aufgaben für die Aufteilung drin, die jeder Klassenlehrer stets aktuell gehalten vorbereitet haben muss)
Ja, so kenne ich das auch. Wiederholungsaufgaben in Stillarbeit gehen schon mal für ne Stunde. Wenn es aber einen Tag oder länger zu überbrücken gilt, ist man dann doch schnell bei was malen, ein Buch anschauen oder beim Thema der Kleinen mit zuhören (was ich jetzt nicht als altersentsprechenden Unterricht bezeichnen würde)
Mit anderen Worten: Die Lehrkräfte sollen potentielle Ausfallzeiten durch Krankheit, Fortbildung etc. vorarbeiten.
Punkt 2 läuft hinaus auf: Wir wollen den Kindern weniger Inhalte beibringen.
Es geht darum, was wir JETZT beibringen können. Tolle Lehrpläne, die erst in 20 Jahren vollständig unterrichtet werden können, geben unseren Kindern derzeit nicht so viel…
Eine solche „Doppelbetreuung“ hat nichts mehr mit Unterricht zu tun, sondern dient nur noch der „Aufbewahrung“ von Schülern. Das kommt leider immer wieder vor.
Teilweise gab es bei uns schon Fälle, bei denen ein Physik-Kurs und ein Chemie-Kurs in – nicht nebeneinanderliegenden – Fachräumen parallel betreut werden sollten. Sowas kann man nicht leisten, es ist auch rechtlich nicht erlaubt und man kann als Lehrkraft nicht die Verantwortung/Haftung dafür übernehmen.
Es reicht übrigens auch schon, wenn man zwei schwierige Klassen in Klassenräumen gleichzeitig betreuen soll. Wenn die Kinder dann wirklich Mist machen und sich z.B. im Klassenraum ein Kind schwer verletzt, wird die Frage aufkommen, warum die betreffende Lehrkraft ihre Aufsichtspflicht nicht erfüllt hat.
Daher hilft es nur, sich zu weigern und solche doppelten Betreuungen nicht zu machen. Im Zweifelsfall müssen dann Klassen früher nach Hause, am anderen Tag später kommen oder mal ganz zu Hause bleiben. Dann würde aber zumindest offiziell bekannt, wie angespannt die Betreuungslage ist…
Ordnet der Schulleiter also an, dass eine Lehrkraft neben ihrer eigenen noch eine andere Klasse mit beaufsichtigen muss, begeht er bereits mit der Anordnung eine Amtspflichtverletzung, entschied der Bundesgerichtshof schon mit Urteil vom 19. Juni 1972 zu Az. III ZR 80/70. Quelle:https://lehrernrw.de/zeitschrift-lehrer-nrw/lehrernrw-de-recht-ausleger-4/
Bei uns wird eigentlich immer gut geguckt – die hohen Klassen haben Stillarbeit, in den kleinen Klassen wird vertreten.
Oder die großen haben ELZ zu Hause, sprich schulfrei, da kaum jemand die Aufgaben macht und die kleinen werden vertreten.
Spontan tritt auch schon mal der weiter oben aufgeführte Fall ein.
Aber letztlich sind nicht immer die fachlich passenden KuKs „frei“ für die Vertretung.
Seltenst kann an den aktuellen Themen weiter gearbeitet werden.
Eine solche Anordnung ergeht in schriftlicher Form über den Vertretungsplan, auch wenn dieser nur digital erstellt und z.B. als pdf versendet wird.
Die daten immer gur speichern, darüber lässt sich nämlich auch die Mehrarbeit gut nachhalten.
Werden Adhoc-Vertretungen kurzfristig angewiesen, immer schön auf nachträgliche Erfassung im Vertreungsplan-/Unterrichtsplanungsprogramm einfordern.
Schon. Aber was passiert, wenn der SL behauptet, dass man die Doppelaufsicht freiwillig gemacht hat, auch wenn dies nicht stimmt?
Die Ablehnung vor Zeugen kundtun ?
Aussage gegen Aussage.
Hat die SL eine schriftliche Einwilligung?
Es besteht die Unschuldsvermutung. Du hast als AN gar keine Beweispflicht. Daher ist die SL wohl in Verantwortung.
Sehe ich persönlich nicht sonderlich als Problem.
In der Grundschule gehen wir dann halt auch mal mit 3 Klassen auf den Schulhof und beaufsichtigen dann das Spielen…nennt sich dann Verschiebung der Sportstunde für die Klassen
Genau solche posts braucht! Danke dafür.
Jetzt weiß ich auch, wieso man mich nach meiner Nachfrage, ob ich das denn schriftlich haben könne – nie wieder für dieses Unding eingesetzt hat.
Solche Posts wären btw. originäre Gewerkschaftsaufgabe.
Bei uns treffen sich die Klassen dann in der Sporthalle….. Beide gut zu sehen und vor allem zu hören.
Natürlich ist das kein Unterricht….
Aber mal ehrlich – man kann nicht alles haben. 😉
Diese Ideen mit etwas homeschooling und der 4-Tage Woche finde ich gut. Selbstständiges Arbeiten soll doch gefördert werden und weniger Aufsichtspersonal wird gebraucht.
Online Gruppen homeschooling passt doch auch.
Homeschooling war schon als erzwungene Maßnahme während der Coronazeit ein Flop. Jeder hat sich nur beschwert, und siehe da, Schüler wollten plötzlich wieder gerne in die Schule. Online Unterricht muss von langer Hand eingeführt werden, und ehrlich gesagt, der direkte Kontakt mit Mitschülern und Lehrern ist doch eine Oase für die Kinder und Jugendlichen, die den ganzen Tag von den digitalen Medien geknebelt werden.
„Selbstständiges Arbeiten“
Sie meinen selbständiges NICHT Arbeiten?
Wer glaubt, dass die Kinder (von der gymnasialen Oberstufen in der der Lehrermangel aber auch am geringsten ist mal abgesehen) zuhause im Durchschnitt auch nur halb so viel lernen, wie in der Schule ist meiner Meinung nach schlichtweg naiv. Und das Niveau der Schulabgänger ist wirklich schon unterirdisch genug.
Die Frage ist, wie weit wir dies erstmal erabeiten müssen und mit heutiger Ausstattung können =\
Wäre aber wirklich interessant, wie fortschrittliche Länder dies anbahnen und umsetzen
Selbstständiges Lernen klingt phantastisch!
Vermutlich, weil es das auch sehr häufig ist – phantastisch.
Welche Konsequenzen gibt es, wenn das homeschooling xs als ZockZeit verwendet wird?
Auch in den Zehnten wird eher nichts getan.
Gut, sie sind wahre Meister im Nichtstun fur die Schule, Zocken, Schlafen, Shoppen und Faulenzen.
Aber lernen? Nö.
„Welche Konsequenzen gibt es, wenn das homeschooling xs als ZockZeit verwendet wird?“
Stimmt schon, aber welche Konsequenzen gibt es denn, wenn das schoolschooling als BockZeit verwendet wird?
Gewerkschaften und Verbände sollten nicht immer nur fordern- als habe das je etwas Wesentliches (!) gebracht! Man nehme sich ein Beispiel an der GdL. Mir ist deren Vorsitzender mit seinem Ego auch nicht sympathisch, jedoch werden die mit SIcherheit etwas erreichen und sich nicht abspeisen lassen.
Mir ist der Vorsitzende sympathisch. Die GdL erreicht mehr, weil die Beschäftigten sich mehr mobilisieren lassen. Das ist das Geheimnis.
Einen Streik ausrufen und keiner geht hin, das hat wirklich keine Kraft! Machen Sie mit?
Oben postet „Carsten“ eine konkrete, rechtlich abgesicherte Möglichkeit, unverschämte „Lehrer sind Verfügungsmasse“-Aktionen wegzuledern.
Das Problem der unverschämten Doppelvertretungen ist allen bekannt – wieso steht das nicht auf Gewerkschaftsseiten? Ganz oben?
Einen Monat pushen, schon wären „Doppelvertretungen“ TOT.
Gerwerkschaften so:“Ja, aber die Kinder! Die Schule! Die Betreuung!“
Was sollen die denn machen? Sie rufen ja schon zu Streiks und Demos (für Beamt*innen) auf, machen nur kaum welche mit.
Also noch einmal: Was sollen die machen?
Nachtrag: Es gibt richtig Stress für sehr viele Menschen, denn die Lokführer*innen streiken. Und die dürfen das ja. Früher waren auch die übrigens verbeamtet. Jetzt weiß man auch, weshalb das so war.
Gut gesagt. Es ist Streik und keiner geht hin und dann sagt GEW-nee, tretet alle aus der GEW aus, denn alleine erreicht ihr mehr.
@GEW-nee, sind Sie im Auftrag eines Kultusministeriums hier?
Wie wäre es, Sie (als GEW-Vertreter/Mitglied/Fürsprecher?) sorgen dafür, dass die GEW endlich keine Kackgewerkschaft mehr ist?
Ich würde gerne eine Gewerkschaft, die diesen Namen verdient, unterstützen. Ich werde aber keine Vorfeldorganisation der SPD/Grünen unterstützen, die gegen meine Interessen arbeitet.
Betreuung von ganzen Gruppenprojekten und gewissen online Stunden finde ich auch besser. Schließlich müssen wir mehr online und digital üben.
4 Tage Woche supi 🙂
Was juckt das unseren Dienstherrn, ob da die „Untergebenen“ immer mehr überlastet werden? Hauptsache sie selbst kommen unbeschadet aus dem Dilemma heraus. Die Realitätsferne dieser Posteninhaber (als mehr kann ich sie beim besten Willen nicht bezeichnen) wird immer deutlicher. Und selbst in dieser Zwickmühle des Lehrermangels kann man nciht über den Schatten der Bürokratie springen. Alles geht nach Schema F, welches alles nur nicht am Bedarf festgemacht ist.
Forderungen hin oder her, alles bleibt beim Alten oder verschlechtert sich. Deswegen will ich nicht mehr bis zu meiner Rente (lies Tod) warten und verabschiede mich vom System jetzt. Das selbe wünsche ich auch den anderen von ganzem Herzen! Viel Mut an alle, die noch kündigen wollen! Je mehr Lehrer gegen, desto schneller wird etwas passieren. Zurück kehren zum NEUEN System kann man immer.
Selbst wenn alle Lehrer gehen würden, würde das nichts ändern. Keiner der Kultusminister nimmt doch wirklich mal die Sache ernst und setzt sinnvolle Maßnahmen um. In unserer Schule steht schon wieder die externe Evaluation an, ich fasse es nicht, das scheint ja verdammt wichtig zu sein, den Lehrern weiterhin das Gefühl vermitteln, sie könnten es nicht. Dei Evaluatoren wären doch eine brauchbare Ressource für Lehrermangel, denn die können doch bestimmt perfekt Schüler unterrrichten. Da fängt doch die ganze Wertschätzung schon an. …
Dann würden bestimmt Konzerne und Wirtschaft die Bildung in eigene Hände nehmen und zum Beispiel eine Schule beim Betrieb eröffnen, bei der die Arbeitsbedingungen für Lehrer stimmen, wo dann die Politiker diese Art Schule akzeptieren und Gesetze anpassen. Es muss nur einer anfangen.
Suche Sponsoren und Gleichgesinnten. Bitte melden! Die Redaktion hat meine Adresse
Und was haben die Lehrer, die gegangen sind, davon? Die sollen kündigen, damit die verbleibenden es besser haben?
Die Möglichkeit einen Arbeitgeber zu finden, der Arbeitsschutzgesetze einhält, zum Beispiel. Man muss sich nicht für andere aufopfern. Schon gar nicht wenn man damit seine eigene Gesundheit verspielt.
Immer der gleiche Bums… Es stimmt ja, aber ich wäre dankbar für neue Impulse.
Beispiel: Beaufsichtigen mehrerer Klassen ist in Ausnahmefällen „notwendig“?
Eltern sollten in diesem Fall informiert werden, dass ihr Kind aus Aufsichtsgründen nicht planmäßig unterrichtet wird. Das gleiche bei Vertretungsstunden. Manche Eltern und Erziehenden könnten überrascht sein 😀
Forderungen: völlig berechtigt.
Ich finde diese „Forderungen an die Politik„: nötig, sie bleiben aber unrealistisch weil zu umfassend.
Werden so nur Luftschlösser bleiben.
Denn: woher sollen denn all die Fachleute kommen? Wer soll die ausbilden? Wer wird sie bezahlen? Mit welchem Zeithorizont rechnet hier die GEW?
Klingt wie die Wunschliste an den Weihnachtsmann. Nur hat ihnen niemand gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Am besten, die Ex-Kollegen, die jetzt ein hübsches Pöstchen bei der GEW inne haben und dadurch vom Unterrichten freigestellt sind, kommen zurück in die Schule um uns tatkräftig zu unterstützen. Die Funktionäre beim RLV sind beispielsweise in der Schule; ihren Posten betreiben sie ehrenamtlich. Bedeutet, dass sie realistische und umsetzbare Forderungen raushauen, weil sie wissen, wo der Bartel den Most holt.
Ich finde diesen Artikel irgendwie schockierend. Mir ist immer gar nicht bewusst, wie extrem der Lehrkräftemangel andernorts ist. Bei uns ist es so, dass es am Gymnasium grundsätzlich wenider Stellen als neue Lehrkräfte gibt. Einzige Ausnahme sind Fächer wie Religion, Philosophie, Musik und Kunst. Da werden Stellen häufiger mal nicht besetzt. Die Gemeinschaftsschulen sind ganz gut abgedeckt, weil einige Gymnasiallehrkräfte dahin ausweiten und sich viele dafür mittlerweile eine Oberstufe dazu geholt haben. Da sind in der Regel so 1-2 Stellen unbestzt. An Grundschulen ist es schon etwas mehr, da werden mittlerweile auch schon Student:innen mit Bachelor-Abschluss als Vertretungslehrkräfte geholt. Da herrscht wirklich Magel.
Ich musste bisher in Ausnahmefällen maximal 2 Klassen gleichzeitig betreuen. Aber das ist auch wirklich eine Ausnahme gewesen. Das Klassen aufgeteilt werden habe ich bisher noch nie erlebt.
Letztes Schuljahr habe ich es nur einmal erlebt, dass einige Klassen ins Home-Schooling geschickt wurden, weil an dem einen Tag aufgrund von irgendwelchen anderen Verpflichtungen zu wenig Lehrkräfte zur Verfügung standen, um alle Klassen sinnvoll zu betreuen.
Wenn ich dann sowas hier lese, wird mir bewusst, wie gut die Situation hier noch ist. 3 Klassen gleichzeitig halte ich für absolut unvorstellbar. Kein Wunder, dass man da dann ausbrennt oder hier immer am schimpfen ist.
An einer mir bekannten Schule ist das Kollegium chronisch unterbesetzt. Da gab es schon Tage, an denen deutlich weniger Lehrer als Klassen da waren. Das „unterbesetzt“ bezieht sich dabei übrigens auf das zu unterrichtende Minimum, an Kollegen und Kolleginnen für Teilung zwecks Förderung oder Differenzierung ist da schon gar nicht mehr zu denken, obwohl es eigentlich Teil der Grundstruktur des Schultyps ist. Ist halt niemand da, der es machen kann. Vor den Kolleginnen und Kollegen an solchen Schulen ziehe ich meinen imaginären Hut.
Wieso nicht noch 20 oder 30 weitere Punkte ergänzen? Es könnte auch ein 100-Punkte-Plan sein: Erfüllt wird ohnehin kein einziger. Es kotzt wirklich nur noch an.
Nicht kotzen, kündigen! Und das so schnell wie möglich. Viel Erfolg!
Zwei Klassen gab es in der jüngeren Vergangenheit an meiner Schule einige Male, drei Klassen nie.
Doppelaufsichten sind bei uns an der Schule auch gang und gäbe. Das Perfide ist, dass diese Stunden einem nicht nur den eigenen Unterricht zerschießen, sondern auch noch nicht einmal als Mehrarbeitsstunde angerechnet werden, wie es bei einer regulären Vertretungsstunde der Fall ist. Die Schule spart unter geringerem Personaleinsatz dem Land auch noch Geld.
Mehrarbeit bei Doppeltbetreuung? Die Denke geht für die Dienstbehörde zu weit. Wir sind ja sowieso da und haben ja gerade Unterricht. Ob man dann 1,2,3 Klassen gleichzeitig mehr betreut, ist doch dann egal. Man hat ja nicht mehr Stunden gearbeitet. Die leuchtenden Kinderaugen sind doch Dank genug….