Wachsender Lehrermangel: Bundesland meldet mehr Ab- als Zugänge im Schulsystem

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MAGDEBURG. Sachsen-Anhalt kämpft – wie alle anderen Bundesländer auch – gegen den Lehrermangel. Die Bilanz der ersten zehn Monate 2023 zeigt: Es haben mehr Lehrer die Schulen verlassen als neu eingestellt wurden. Bei den Zugängen dominieren Seiteneinsteiger.

Mmmmhhhh… Foto: Shutterstock

Trotz zahlreicher Stellenausschreibungen und flexibler Lösungen haben in diesem Jahr bislang mehr Lehrkräfte Sachsen-Anhalts Schulsystem verlassen als hinzugekommen sind. Bis zum 3. November lag die Zahl der Zugänge bei 1548, davon waren 895 ausgebildete Lehrkräfte und 653 Seiteneinsteiger, wie das Bildungsministerium auf Nachfrage mitteilte. Zugleich verließen bis zum 1. November 1651 Lehrkräfte die Schulen, darunter 1459 ausgebildete Lehrkräfte und 192 Seiteneinsteiger. Erfasst sind befristete und unbefristete Kräfte.

Zuletzt hatte das Land im Oktober 274 Stellen an allgemeinbildenden Schulen ausgeschrieben. «Auf 133 Stellen gab es keine geeigneten Bewerbungen», erklärte ein Ministeriumssprecher. Für 82 Stellen gäbe es sogar eine Zulage, weil sie schwer zu besetzen sind. Insgesamt gingen laut Ministerium 747 Bewerbungen von 171 Bewerberinnen und Bewerbern ein. Davon seien 70 Bewerber ausgebildete Lehrkräfte oder stünden am Ende ihrer Ausbildung. 101 seien Seiteneinsteigende.

Auf 21 ausgeschriebene Stellen an Berufsschulen meldeten sich 67 Bewerberinnen und Bewerber, erklärte der Sprecher weiter. Von ihnen seien 10 ausgebildete Lehrkräfte oder Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, 57 seien Seiteneinsteigende. Auf 6 der 21 Stellen habe es keine geeigneten Bewerbungen gegeben.

Eine weitere Ausschreibung soll zeitnah veröffentlicht werden, hieß es. Die großen Ausschreibungen ergänzen die Dauerausschreibungen, die zu Beginn und zur Mitte eines jeden Monats veröffentlicht werden und die die Möglichkeit bieten, sich jederzeit als Lehrkraft in Sachsen-Anhalt zu bewerben. Um den Lehrermangel zu bewältigen, hat das Land die Zugangsmöglichkeiten für Seiteneinsteiger stetig erweitert. Für einige Schulformen und Fächer können sich beispielsweise auch Nicht-Akademiker bewerben.

In einer Pressemitteilung zur Oktober-Ausschreibung hatte das Bildungsministerium eine Zahl von 481 ausgeschriebenen Stellen genannt. Damit waren sogenannte Einstellungsoptionen gemeint, hinter denen insgesamt 295 Stellen stehen. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Land will Erzieherinnen (ohne Abitur) als Grundschullehrkräfte einstellen

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Dil Uhlenspiegel
5 Monate zuvor

Fortbild-ung, Handreich-ung, Digitalisier-ung, Ausschreib-ung.

Ein Teich voller Ungen
und sie alle rufen
weit hinaus,
so doch wer kömme,
in den Fluten schwömme.

Yoga, Meister?

Torben
5 Monate zuvor

Na bei 0% Gehaltssteigerung, keinen flexiblen Arbeitsmöglichkeiten und fehlender 4 Tage Woche, gehen einige zu attraktiveren Arbeitgebern über, oder?!
Von nix kommt nix

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Torben

Im Text steht was von „flexiblen Lösungen“ … Was auch immer man darunter jetzt verstehen will. Ist schon seeehr optimistisch und positiv geschrieben mit der „Lösung“ …

Stefan
5 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Klar, du kannst flexibel deine Überstunden unbezahlt auf deinem eigenen Gerät leisten 😛

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Stefan

Das ist doch nichts neues – oder?
Das kann ja dann wohl nicht gemeint sein.

Leister
5 Monate zuvor

Die Pensionierungswelle läuft! Wer irgendwie kann, geht frühestmöglich! Und wenn mal alle der so gern gedissten Boomer weg sind- wird man sich noch mehr umgucken! Doch so lange man das Niveau der Qualifikation noch weiter senken, noch mehr Quer-, Seiten- und andere Einsteiger findet, wird sich nichts ändern. Und da die öffentlichen Kassen nicht voller werden, ist es hin zur (finanziellen) Arbeitskräfteorientierung im Bildungsbereich noch ein laaaaanger Weg.

Herr Mine
5 Monate zuvor
Antwortet  Leister

Die „so gern gedissten Boomer“ haben in den letzten Jahrzehnten fleißig mitgewirkt, das System so herunterzuwirtschaften, indem sie mehrheitlich fleißig immer wieder für die Politik der Umverteilung von unten nach oben und Schuldenbremsenideologie gestimmt haben. Die öffentlichen Kassen könnten besser gefüllt sein.
Die öffentliche Infrastruktur, zu der ich Schulen zähle, vergammelt. Die Ausgaben für Lehrkräfte laufen nicht als Investitionen, sondern als Konsumausgaben.

Aber wählen wir einfach immer wieder die gleichen rückwärts gewandten Politiker an die Macht, die seit Jahren alles auf Verschleiß fahren (und beispielsweise in Hessen seit.Jahren verfassungswidrig gering besolden) . Dann soll die nächste Lehrergeneration einfach 60 Kinder bespaßen und eine Pflichtstundenzahl von 35h/Woche haben.

447
5 Monate zuvor

Geliefert wie bestellt.

Schwarzer Sombrero
5 Monate zuvor

Lehrermangel in Sachsen-Anhalt? So schlimm kann es nicht sein, wenn man da auch im Jahr 2023 z.B. einer langjährigen und erfolgreichen Lehrerin in Gutsherrenart kündigt, statt für sie eine vernünftige, individuelle Lösung zu finden. Ihr Vergehen: sie hatte sich geweigert, mit ihren 60 Jahren die mitten im Schuljahr angeordnete zusätzliche Wochenstunde zu geben. Ihre Begründung: ihre Kräfte reichen einfach nicht mehr. Sie möchte aber den Kindern und der Schule so lange wie möglich erhalten bleiben. Nun engagiert sich die ehemalige Kollegin außerhalb des Schulsystems. So geht # modern denken Sachsen-Anhalt.

Fragezeichen
5 Monate zuvor

Die hatte sich trotz Abmahnungen geweigert, 1 Stunde mehr zu unterrichten, meine ich. Was soll der Dienstherrn dann machen? Lässt er das durchgehen, weigern sich alle.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Ja, hoffentlich.
Die wenigsten außerhalb der Schule verstehen das Problem nicht. Die eine zusätzliche Unterrichtsstunde fällt ja pro Woche an und wird nicht bezahlt. Sie geht in die Bilanz des laufenden Schulhalbjahres ein und wird als Ü-Stunde gebucht. Ggf. wird sie mit U-Stunden aus den vorangegangenen Schulhalbjahren verrechnet,
Bei Lehrkräften mit Vollzeitstelle und 28 Wochenstunden Deputatsverpflichtung kann es stundenplanabhängig passieren, dass sie in einem schulhalbjahr 30 WS eingesetzt werden. Dadurch entsteht für das Folgehalbjahr dann eine Ermäßigung von 2 WS als Freizeitausgleich, es müssen dann nur 26 WS Unterricht erteilt werden. Bei dem derzeitigen Lehrkräftemangel schaffen es Schulleitungen häufig nicht die Ü-Stunden im Folgehalbjahr zurück zu geben, weshalb viele lehrkräfte einen unbezahlten Berg an Ü-Stunden vor sich herschieben, mit dem Versprechen, dass dieser in den Folgejahren abgebaut werden darf – natürlich nur nach Maßgabe der Stundenplangestaltung.
Beim Übergang in die pension/Rente werden die Überstundenkontingente nicht ausgeglichen. Wer also am Ende seiner Dienstzeit mit Plus-Stunden dasteht, schenkt dem Staat richtig viel Geld. Vor allem angestellten Lehrkräftn tut das richtig weh, da diese unbezahlten Stunden ja auch bei den Meldungen an die Sozialkassen einschließlich zwangsweiser Zusatzversorgung (VBL) nicht berücksichtigt worden sind.
Wer also mit Ü-Stunden in Rente geht ist mit der „Muffe gepufft“. Also immer schön darauf achten, dass die Ü-Stunden bis zur Rente abgebaut sind – leuchtende Kinderaugen hin oder her!

Schwarzer Sombrero
5 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Man hätte statt der Abmahnungen eine individuelle Lösung finden sollen. Als diese Kollegin in den Schuldienst gegangen ist, lag das Renteneintrittsalter für Frauen im heutigen Sachsen-Anhalt noch bei 60 Jahren!
Sachsen-Anhalt hat genug Ressourcen, um nicht nur Seiteneinsteiger aus anderen Berufsgruppen zu werben, sondern auch um Lehrkräfte in ganz Europa zu suchen. Aber ein vernünftiges Personalgespräch mit einer langjährigen, gut ausgebildeten einheimischen Lehrkraft, um sie im Dienst zu halten, das war nicht möglich. Viele ältere Kollegen sind nervlich und kräftemäßig am Limit, auch gerade an Grundschulen und Sekundarschulen. Man muss einfach dem Lebensalter entsprechend deutlich mehr staffeln und auch individuelle Lösungen zulassen. Den Beruf noch unattraktiver zu machen, indem man die Arbeitsbedingungen verschlechtert statt verbessert, hilft weder kurz- noch längerfristig!

dickebank
5 Monate zuvor

Ja und? Das Wochenstundendeputat von z.B. 25,5 Stunden muss ja nicht auf 5 Schultage verteilt werden.
Gehen Sie einmal von einer Lehrkraft Ü60 mit Vollzeitstelle an einem GY oder einer GE in NRW aus. Der gute Mensch hat schon einmal 3 Wochenstunden Altersermäßigung. Ist er teilweise schwerbehindert kommen weitere Ermäßigungsstunden (ab GdB 50 mind. 2 WS) hinzu. Evtl. gibt es weitere Ermäßigungen für die Übernahme besonderer Tätigkeiten (z.b: SV-Lehrkraft).
Hinzu kommen ggf. bilanzierte Ü(ber)´-Stunden aus vorangegangenen Schulhalbjahren, die das aktuelle Wochenstundendeputat verringern. Oftmals bleiben dann von den nominal 25.5 WS lediglich weniger als 20 WS übrig. Diese können dann, wenn die Stundenplaner mitspielen, auch an 4 Unterrichtstagen, an Schulen im gebundenen Ganztag ggf. auch in 3 abgeleistet werden.
Fehlen an einer Schule viele lehrkräfte infolge unbesetzter Planstellen, führt es zu einer Verdichtung der Einsatzpläne der vorhanden lehrkräfte, um während der Unterrichtszeit außerhalb der Randstunden für die SuS einen kompakten Stundenplan generieren zu können. Bis Ende der sekI besteht nämlich Aufsichtspflicht, weshalb anders als in der Oberstufe, keine Freistunden eingeplant werden dürfen.

mississippi
5 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wie schön. In BW gibt es mit 60 die 1. Altersermäßigungsstunde und mit 62 die zweite. Sonst nix.

Lametta
5 Monate zuvor
Antwortet  mississippi

Wie schön???

madame Teutorad
5 Monate zuvor

Schule anders denken. Manche haben mittlerweile freitags Projekttage, wo die Hälfte der Lehrerschaft zuhause bleibt. Da ist dann Grupenarbeit.
Dann gibt es alle 2 Wochen eine 4-Tage Möglichkeit und ab und zu montags homeschooling.
Dadurch wird Personal gespart, alles digitaler und wieder attrakiver für Bewerber.

Einzig diese Gehaltssache ist noch nicht geklärt. 2,8 % und dann 1 Jahr gar nichts, ist Mischte! 🙁

Manfred
5 Monate zuvor
Antwortet  madame Teutorad

Lehrer können und wollen kein Homeschooling. Lehrer wollen Arbeitsplätze an der Schule.

JoS
5 Monate zuvor
Antwortet  Manfred

Sprechen Sie doch bitte nur für sich, nicht für die Gesamtheit der Lehrkräfte. Einen zusätzlichen Tag für Vor- und Nachbereitung alle zwei Wochen könnten wohl die meisten Lehrkräfte, insbesondere in den Korrekturfächern mit Einsatz in der Sek. II, sehr gut gebrauchen.

Manfred
5 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Das können sie auch an der Schule machen, wenn sie dort ausgestattete Arbeitsplätze haben. Ich fordere das für alle Lehrer!
Homeschooling bedeutet ja auch nicht, dass die Lehrer keine Arbeit mit den Arbeitsaufträgen haben. Das wäre, die Kinder sich selbst überlassen. Homeschooling will niemand, weil das auch vor- ubd Nachbereitung werden muss.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Manfred

Ihre nette Forderung wird verhallen.

Ein Platz für die Kaffeetasse reicht doch – meinen unsere luftfiltererprobten Dienstherr:innen.

Manfred
5 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Tut es eben nicht. Aber solange das alle hinnehmen…
Ich lese immer von streiken und auf die Straße gehen, aber dir Arbeitsplätze isr noch niemand richtig ernsthaft und nachhaltig angegangen.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Manfred

Unsere „Arbeitsplätze“ sind kein Witz mehr, sondern eine immer größer werdende Unverschämtheit.

Ich weiß nicht, wohin mit dem ganzen Differenzierungskram – Schlepperei ohne Ende.

Es ist kein Platz da für die ganzen Kisten zur individuellen Beschulung.

Und ich bin ja nicht alleine damit.

Streik oder Demo für mehr Geld – da ist doch der/die eine oder andere dabei.

Streik oder Demo für überhaupt Arbeitsbedingungen – da rafft sich doch niemand auf.

Da sollten sich aber alle LuLs und alle Eltern dran beteiligen.

Geht es nicht um deren Kinder?

Tamara
5 Monate zuvor
Antwortet  Manfred

So kriegen sie nicht meine junge Generation an ihre Schule.

Spannend wird es, wenn mnehr Schulen 4 Tage W und homeoffice anbietet und deine nicht! Dann sehen wir mal, wohin die jungen Arbeitskräfte wandern!

😉 Manfred

Manfred
5 Monate zuvor
Antwortet  Tamara

Ich bin überzeugt, wenn wohnen teurer wird, flächenversiegelung und energiethematik etc von gen z ernstgenommen wird, dann sind alle mehr als froh, nicht zuhause arbeiten zu müssen. Das ganze Material schluckt unmengen Platz etc.
In Italien zB kündigen Menschen, wenn sie von Zuhause arbeiten sollen.
Ist alles eine Frage des Standpunktes.
Abgesehen davon glaube ich, dass die Foederung nach vernünftigen Arbeitsplätzen leichter umzusetzen ist wie der permanente Ruf nach mehr Geld. Als Kompensation für fehlende Büroarbeitsplätze.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Tamara

Und wie genau soll das mit dem Homeoffice funktionieren?

An diesem Tag muss zu Hause mehr geheizt werden und es wird privater Strom verbraucht – das betrifft Lehrkraft, ja, vor allem aber die Schüler.

Und ob da nicht der Eine oder Andere den unbezahlten Zeitaufwand für das Nachforschen „Wo isser denn, der Peter? Lisl, bist du noch da?“ eine wie auch immer geartete Entlastung der Lehrkraft ist oder sein soll…. Ich bleibe skeptisch.

Dirk Meier
5 Monate zuvor
Antwortet  madame Teutorad

Was Sie beschreiben ist einfach nur der Beginn eines kollabierenden Bildungssystems. Mangels Personal kann die Unterrichtsversorgung nicht mehr aufrechterhalten werden. Hierdurch verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen für die Bestandslehrkräfte immer weiter, was auch den Studienanfängern nicht verborgen bleibt. In der Folge werden sich noch weniger für diesen Beruf entscheiden. Die aktuelle Besoldungspolitik leistet hierzu ebenfalls einen wichtigen Beitrag.

Projekttage oder Homeschooling sind weitgend identisch mit Unterrichtsaufall, man nennt es nur anders. In einigen Jahren gammeln die Jugendlichen dann vielleicht auch mal wochenlang zu Hause herum, weil der Lehrermangel noch viel gravierender geworden ist.

Ich halte von einer vier Tage Woche übrigens gar nichts. Wer das möchte, kann ja Teilzeit arbeiten. Als Normalzustand für alle Lehrkräfte wäre das der finale Schlag in die Magengrube unseres Bildungssystems. Es wäre geradezu grotestk, wenn man vorhandenen Lehrkräften verbieten würde, an fünf Tagen in der Woche zu arbeiten.

Die Lösung muss marktwirtschaftlich erfolgen: Lehrkräfte mit voller Stelle erhalten einen jährlichen Bonus. Wer Überstunden macht, wird dafür mit einem angemessenen Stundensatz steuerfrei vergütet. Diejenigen, die täglich in der Schule sind und wenige Krankheitstage haben, werden mit einer A14 Beförderung belohnt.

Tom
5 Monate zuvor
Antwortet  Dirk Meier

so finden sie kein neues Personal
Wenn sie kein homeoffice anbieten wollen und möchten, müssen
sie die 4 Tage Woche bieten

Beim Gehalt halten sie ja jetzt eh nicht mehr mit anderen Berufen mit
Ich sage nur, Reallohnverlust 500-700 pro Monat

Dirk Meier
5 Monate zuvor
Antwortet  Tom

Ihr Posting ist ziemlich unlogisch.

Es gibt jetzt nicht genug Personal, weshalb weniger arbeiten nicht geht! Mehr Geld ginge aber schon, zumindest theoretisch.

Aber der Lehrerberuf ist ja angeblich der einzige Beruf, bei dem eine höhere Bezahlung keine neuen Bewerber anlockt. Eine Differenzierung der Gehälter oder Leistungsprämien sind ebenfalls undenkbar. Na dann, Glück auf!

Ich_bin_neu_hier
5 Monate zuvor
Antwortet  Dirk Meier

„Na dann, Glück auf!“ – Also, die Arbeitsbedingungen im deutschen Schulsystem mögen sich ja möglicherweise als unterirdisch bezeichnen lassen, aber unter Tage arbeiten wir deshalb doch noch lange nicht?

Oder gibt es etwa geheime Tunnel unter Deutschlands Schulen, in die sich das Personal auf der Flucht vor Schülerschaft und Elternraubtieren zurückziehen kann? Schön wär’s ja…

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Dirk Meier

War da nicht auch die Rede von „Schüler müssen ihre Lehrkräfte jeden Tag sehen“?

Weil diese eine Beziehung zu den Schülern haben und diese diese brauchen?

Und wenn sich die nachfolgende Generation sehr aus dem notwendigen Arbeitsprozess rausnimmt und sich mehr um ihre W-L-B kümmert, …. bleiben wir dann bei Differenzierung, Klassenarbeiten, Leistungsnachweisen oder wird das Niveau durch Nichtüberprüfung nun noch schneller in den Keller gehen?

Ich hab noch zehn Jahre vor mir und werde die Entwicklung skeptisch und teilweise mit Furcht beobachten, das meine vor zwanzig Jahren gestellte Prognose (und alle weiteren dazwischen) leider eingetreten sind.

Die Generation danach – ein-Tag-Woche?

Weil nicht gewollt, weil W-L-B noch wichtiger geworden ist, weil Vorbilder fehlen, weil nicht belastbar?

Wir werden sehen und lernen müssen…

Fragezeichen
5 Monate zuvor

Dabei wird doch auch in Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren wieder verbeamtet. Hilft offensichtlich doch nicht.

Ich_bin_neu_hier
5 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Oder nicht genug – es ist ja nicht klar, wie die Entwicklung ohne Verbeamtung ausgesehen hätte.

Berufspädagoge
5 Monate zuvor

Per Befehl dem Fussvolk in den Klassenzimmern „Übergriffstunden“ anordnen, die Arbeit immer weiter verdichten und als Wertschätzung nur billige Worthülsen verbreiten, führt zu diesen Folgen. Die Seiten- und Quereinsteiger machen aus ihrer Sicht die gleiche Arbeit in den Klassen und fordern zunehmend das gleiche Gehalt wie Lehrer mit Abitur, 1.+ 2. Staatsexamen (in Berufsbildung gern auch noch ein abgeschlossener Beruf). Immer mehr Sprengstoff in den Lehrerzimmern Sachsen-Anhalts! # kurzfristig denken

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Berufspädagoge

…und eine echte Spaltung. Einerseits verstehe ich die Forderung: Gleiche Arbeit, gleiches Geld. Ich würde sie auch stellen, logo. Andererseits merkt man es hslt in Fachfesprächen, bei Absprachen – dieses kurze Zögern, teils einfach fehlendes Einirdnungsvermögen, manchmal (auf das Schulsystem bezogen) große Lücken bei Quereinsteigern.

Ich persönlich supporte gleiche Bezahlung – trotzdem stellt sich die Frage, wieso man die Ochsentour mit LA-Studium dann überhaupt machen sollte.

Rationale Gründe gibt es eigentlich keine mehr.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Solange es bei gleichem Alter, gleicher Ausbildung und gleichem Abschluss Unterschiede in der Bezahlung bei Mann und Frau gibt ….

…. fehlen mir bei Gleichbezahlung bei Quer- und Seiteneinsteigern die Argumente…

Keke
5 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Gibt es doch fast nicht, was Sie beschreiben ist der bereinigte Gender Pay Gab und der ist gering, zumal im öffentlichen Dienst kein Unterschied bei der Bezahlung besteht… Ihr Argument ist somit nicht vorhanden.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor
Antwortet  Keke

Eben!