Zurück zu G9: Jeder vierte Schüler kann kaum lesen – jetzt fließt viel Geld in die Gymnasien. Wie sinnvoll ist das?

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STUTTGART. Jahrelang war über die Dauer des Gymnasiums in Baden-Württemberg gestritten worden, das als letztes Flächenland im Westen an G8 festhielt. Nun ist klar: Das Land will/muss jetzt doch zurück zum G9. „Moderner“ soll es werden als das alte, mehr Klarheit gibt es zunächst nicht. Unumgänglich ist allerdings, dass die Umstellung eine Menge von Ressourcen binden wird – Mittel, die an anderer Stelle im Bildungssystem womöglich sinnvoller eingesetzt wären.

Was bleibt noch für sozial schwache Schülerinnen und Schüler übrig, wenn das Gymnasium sich nach vorne drängt? Foto: Shutterstock

Was da am Dienstagmorgen von der Pressestelle der Landesregierung per Mail an die Journalisten verschickt wird, kommt unscheinbar daher, ist aber nichts anderes als eine Kehrtwende. Eine Kehrtwende in der Frage, wie lange das Gymnasium in Baden-Württemberg dauern soll. Keine 24 Stunden nachdem das Bürgerforum zur Zukunft des Gymnasiums im Medienzentrum des Landtags die Ergebnisse seiner Beratungen vorgestellt und Grün-Schwarz die Rückkehr zu einer modernen Form des neunjährigen Gymnasiums empfohlen hatte, gibt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) seinen Widerstand gegen eine Rückkehr zu G9 auf.

Man wolle ein neues Modell für ein neunjähriges Gymnasium erarbeiten, heißt es in einem knappen, einseitigen Papier, auf das sich die Spitzen der Koalition am Morgen verständigt haben. Die Landesregierung sei offen für ein neues G9 und starte einen Prozess zur Erarbeitung eines solchen neuen G8/G9-Modells. «Wir werden jetzt keine Schnellschüsse machen oder einfach zum G9 der 1990er-Jahre zurückkehren. Wir werden eine Lösung erarbeiten, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird und die Empfehlungen des Bürgerforums aufgreift», wird Kretschmann zitiert.

«Wir müssen jetzt erstmal den Aufschlag aufnehmen. Das wird gehörig Zeit und auch Kraft beanspruchen»

Arg viel genauer wird der Ministerpräsident, der sich immer für eine Beibehaltung von G8 stark gemacht hatte, dann aber im weiteren Verlauf des Tages nicht mehr. Bei der wöchentlichen Pressekonferenz im Landtag bleibt er vage, liest stellenweise die Pressemitteilung vom Morgen wörtlich vor und sagt nur, man gehe in die Richtung eines neuen G9. Bis wann dieses eingeführt werden soll, bleibt offen. Ebenso wie die Fragen, ob es Schülerinnen und Schülern flächendeckend neun Jahre bis zum Abitur ermöglichen soll oder was die Umstellung für andere Schulformen bedeuten würde.

«Wir müssen jetzt erstmal den Aufschlag aufnehmen. Das wird gehörig Zeit und auch Kraft beanspruchen», sagt Kretschmann. Bis Januar soll das Kultusministerium erste Vorschläge zum Verfahren vorlegen. Hoffnung auf ein schnelles, flächendeckendes G9 macht er keine: Er könne sich nur ganz schwer vorstellen, dass die Umstellung auf ein neunjähriges Gymnasium bereits für das kommende Schuljahr möglich wäre, sagt er.

Dabei drängt die Zeit. Der Landtag muss sich im kommenden Jahr mit einem äußert erfolgreichen Volksantrag einer Elterninitiative befassen, die auf diesem Weg die Rückkehr zu G9 erzwingen will. Lehnt das Parlament den Entwurf der Eltern ab, können die ein Volksbegehren starten, so dass am Ende die Bevölkerung über die Dauer des Gymnasiums entscheiden könnte.

Die Opposition kann das nicht nachvollziehen. «Keinem Menschen kann erklärt werden, wieso der Ministerpräsident Winfried Kretschmann immer noch verzögert und die Sache auf die lange Bank zu schieben gedenkt», sagt etwa der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Timm Kern. Die Umsetzung sei herausfordernd, andere Bundesländer hätten sie aber längst gemeistert. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch sagt: «Die Abwehrreflexe des Ministerpräsidenten sind fehl am Platz.»

Die Entscheidung, die Türe für ein «neues G9» zu öffnen, dürfte der Landesregierung und vor allem Kretschmann und seinen Grünen nicht leicht gefallen sein. Die eigentlichen Herausforderungen im Bildungssystem lägen in den Kindergärten und Grundschulen, betonen sie seit Wochen. Und auch am Dienstag macht Kretschmann klar: «Diese Koalition konzentriert sich auf die Grundschule und die frühkindliche Bildung in den Kitas.» Darüber herrsche Konsens. «Das gilt im übrigen auch für die Ressourcen.» Man wolle bald ein Maßnahmen-Paket für den Zeitraum vor der Einschulung und in der Grundschule vorlegen.

Nötig «wären Reformen, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen und die Bildung vom Kopf auf die Füße stellen»

Der VBE stößt in das gleiche Horn. «Wir empfehlen der Landesregierung dringend, das zu tun, was sie schon lange sagt: Nämlich die Sprachförderung an Kitas und Schulen auszubauen. Dazu bräuchte es zunächst mehr Stunden im Bereich der Grundschule zur Förderung von Kindern mit Sprach- und Lesedefiziten», sagt der Landes- und Bundesvorsitzende Gerhard Brand. «Gleich den anderen Schularten sollte die Grundschule endlich mit Pool- und Differenzierungsstunden ausgestattet werden, um gezielt mit den Kindern arbeiten zu können. Sinnvoll wäre es außerdem, die Sprachförderung in den Kitas auszubauen und ein gebührenfreies letztes Kita-Jahr zu ermöglichen. Dies wären Reformen, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen und die Bildung vom Kopf auf die Füße stellen.»

Tatsächlich machen Schülerleistungsvergleiche seit Jahren deutlich, dass es bei immer mehr Kindern und Jugendlichen an der Grundbildung hapert. Die Pisa-Studie hatte in der vergangenen Woche ergeben, dass 25 bzw. 30 Prozent der 15-Jährigen an den Mindeststandarts in Lesen und Mathematik scheitern. Investitionen ins Gymnasium werden kaum helfen, diese zunehmenden Defizite in den Griff zu bekommen. Die Rückkehr zu G9 ist eine tiefgreifende Strukturreform, die auch «hochgradig finanzrelevant» wäre, so argumentierte Kretschmann noch vor drei Wochen. In Nordrhein-Westfalen hatte das Land den Kommunen eine halbe Milliarde Euro allein für die notwendigen Um- und Ausbaumaßnahmen an Schulgebäuden überweisen müssen.

Nachdem nun auch das Bürgerforum eine Verlängerung des Gymnasiums auf neun Jahre empfohlen hat, ließ sich der Widerstand gegen G9 aber wohl nicht mehr aufrechterhalten. Oder wie es Kretschmann formuliert: «Verantwortliche Politik redet den Menschen nicht einfach nach dem Mund. Aber verantwortliche Politik hört auch den Menschen genau zu. Und natürlich kann man wichtige politische Fragen nicht gegen den Willen einer großen Mehrheit der Bevölkerung durchsetzen.»

Schon gar nicht, wenn es sich dabei um die Interessen einer wahlentscheidenden Klientel handelt – die der Gymnasialeltern eben. News4teachers / mit Material der dpa

Drängender denn je: Warum wir mehr Chancengerechtigkeit im Schulsystem brauchen – eine Gegenrede

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DerechteNorden
4 Monate zuvor

Hier sieht man wieder einmal, wer eigentlich das Sagen hat.
Die Mittelstandseltern, die ihre Sprösslinge unbedingt auf dem Gymnasium das Abitur machen lassen wollen.
Die Gemeinschaft zählt nicht. Nicht mal der Fachkräftemangel interessiert in dem Kontext. Kinder aus prekären Verhältnissen können gern prekär bleiben.
Und das Beste: Man kann dann auch in Zukunft immer schön auch hier über diese „Schmuddelkinder“ und ihre Eltern ablästern.

Dass es für unsere Gesellschaft besser wäre, wirklich nur die besten aufs Gymnasium gehen zu lassen und den anderen an guten Gesamtschulen mit G9 sämtliche Chancen zu eröffnen, …
Ach ja, warum schreibe ich das eigentlich auf dieser Plattform, wo die meisten Forist*innen selbst zu jener oben genannten Gruppe gehören?!

SoBitter
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Philologen jammern aber auch immer am lautesten. Das hat eben Tradition in diesem Land und wird sich auch nie ändern. Aber sich wundern über Pisa Ergebnisse…

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

„Die Philologen jammern aber auch immer am lautesten.“

Die „jammer nicht am lautesten“, sondern die haben einen realistischen Blick auf die Gesamtsituation und bejubeln nicht gewisse „Reformen“ wie Ganztag und Inklusion wie gewisse GEWerkschaften, welche mit dieser vorauseilenden „Jubelpädagogik“ die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten an der Basis ruinieren und damit zum Niedergang des „Bildungsstandortes Deutschland“ maßgeblich beitragen.

Lehrerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

…und ich ergänze: diese sogenannte „Bildungsgewerkschaft“, deren pädagogische Ideologien wie „eine Schule für alle“ in BW mit zur Niveausenkung beigetragen hat, hängt sich jetzt politisch dran mit einem ominösen „G neu“, obwohl sie jahrelang die Forderung nach G9 abgelehnt hat. Scheinheilig, wie man hier sein Fähnchen nach dem Wind hängt und vorgibt, jetzt auf einmal etwas für die Gymnasien tun zu wollen. Hoffentlich lassen sich die Menschen nicht täuschen! Vor kurzem hieß es noch: „G9 ist der natürliche Feind der GMS und wird daher von der GEW abgelehnt.“ Das Gymnasium ist nicht die richtige Baustelle für die GEW, weil sie es zugunsten einer Einheitsschule abschaffen will. Wir müssen sehr aufpassen, dass sie es nicht (zusammen mit Kretschmann und Co) jetzt ruinieren mit ihren Ideologien.

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Gut, dass die GEW immer so leise ist…

Sepp
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Dass es für unsere Gesellschaft besser wäre, wirklich nur die besten aufs Gymnasium gehen zu lassen und den anderen an guten Gesamtschulen mit G9 sämtliche Chancen zu eröffnen, …“

Die Frage ist, ob das so wirklich klappt.
Für eine funktionierende Gesamtschule braucht man hinreichend gute und sehr gute Schüler, die auch das „Mittelfeld“ mitziehen können.
Wenn man die da die wirklich guten Schüler rauszieht, gibt es eher eine Orientierung zu mittelmäßigen Leistungen. Im Endeffekt leisten dann Schüler nicht so viel, die eigentlich mehr könnten..

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Ihr letzter Satz „Im Endeffekt …“ ist wodurch empirisch nachgewiesen? Also wo ist „die Starken ziehen die Schwachen mit“ nachgewiesen? Bitte nicht Pisa nennen, das wird dort gar nicht untersucht, und in zahreichen Ländern der Welt sind die Gesamtschulsysteme NICHT erfolgreich. Auch in Skandinavien bröckelt es.
Außerdem: Man müsste wohl auch in Rechnung stellen, dass die „wirklich guten“ Schüler in den Gesamtschulen vielleicht weniger leisten, als sie eigentlich könnten. Interessieren die nicht?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Täglich zu sehen und alle sind erschreckend über die Noten, die „wir von dir“ nicht erwartet hätten.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Sie sind offensichtlich nicht an einer GemS, an der ab Klasse 7 äußerlich auf drei Niveaus differenziert wird?

Sepp
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

@ Müllerin,
Das sehe ich alleine schon an meiner aktuellen Klasse. Die an sich guten Schüler „machen es sich gemütlich“ – reicht doch, wenn man seine Leistung mit dem Rest der Klasse vergleicht. Und ohne viel lernen kommt man doch auch durch die Sek I.
Und dann kommt – ebenfalls eigene Erfahrung aus den letzten Jahren – in der Oberstufe plötzlich der Absturz. Man war doch immer so toll, musste gar nicht lernen, weil man eh besser als all die „Dullis“ war – und plötzlich ist man nicht mehr so toll…

Und natürlich interessiert man sich für die guten Schüler. Aber was soll man machen bei knapp 30 Kinder in der Klasse, davon eines mit mehrfach geistiger Beeinträchtigung, zwei Kinder aus Osteuropa, die gerade erst Deutsch lernen, die halbe Klasse Migrationshintergrund hat, teilweise kein sinnentnehmendes Lesen können usw.?

Da reicht eigentlich auch eine Dreifach-Differenzierung nicht mehr und man ist froh, wenn einige Kinder ohne Probleme funktionieren und sich an die schwierigeren Aufgaben machen. Aber bis an die Leistungsgrenzen kann man die guten Schüler damit auch nicht bringen.

Für wenige schwache Schüler mag ein starkes Umfeld lernförderlich sein. Die starken Schüler aber alle an ein Gymnasium zu verteilen und mit den Rest eine Gesamtschule zu füllen, wird nicht funktionieren.

Maggie
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Es ist nicht die Aufgabe der guten SuS ihre Klassenkameraden mitzuziehen, sondern das ist die Aufgabe von uns Pädagogen. Sehr gute SuS machen uns das Leben leichter, da sie auch Ihren Klassenkameraden Stoff erklären, aber das ist nicht ihre Aufgabe.

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

Richtig. Und wir müssen aufpassen, dass die leistungsschwachen die leistungsstarken Schüler nicht herunterziehen.

Lehrerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Danke, genau! Der Effekt ist in der Praxis schon oft beobachtet worden – allen sog. Erziehungswissenschaftlern mit Schreibtisch-Theorien zum Trotz.

Lehrerin
4 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Genau, denn Lehrkräfte beobachten diesen Effekt in der Praxis recht oft – allen sogenannten „Bildungsexperten“ zum Trotz, deren Theorien vom Schreibtisch aus anders lauten. In manch einer Klasse, besonders Mittelstufe-Null-Bock-auf-Hausaufgaben, ist es für schnelle und gute Lerner oft nicht leicht, sich gegen den Trend zum „coolen“ Nichtstun zu behaupten oder sich bei Erfolgen auch als „Streber“ betiteln zu lassen.

Melissentee
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

Danke! Ich kann aus eigenem Erleben (diesmal als Mutter) berichten: Mein Sohn ist mathematisch begabt, aber kein Einstein, und vielfach interessiert. Er ist auf einem Gymnasium. Wenn er wieder die beste Arbeit zurück bekommt, ist es an der Tagesordnung, dass er a) die Treppe runtergeschubst, b) ihm im Sport ein Bein gestellt oder x) irgendwas geklaut wird. Diesen Kindern darf er dann Mathe erklären. Kinder, die in allen Hauptfächern auf 4-5 und in Nebenfächern sogar 5-6 stehen (sitzenbleiben geht erst nach klasse 7) und deren Eltern „es mal eben probiert“ haben. Er ist Projektionsfläche für den Druck, den die Eltern ihren Kindern machen. Mitziehen kann er nur die, die wollen. Aber die brauchen das auch gar nicht.

Was sagen die LuL dazu? Zitat: „Der schnelle Wissenserwerb von X setzt andere Kinder bisweilen unter Druck, sodass es immer häufiger zu sozialen Konflikten kommt. X ist ein ruhiger Schüler, der offenen Konflikten aus dem Weg geht und den Unterricht nicht stört. Seine aktive Beteiligung am Unterricht wirkt auf leistungsschwächere SuS bisweilen jedoch provozierend. X muss lernen, Phasen des Wartens zu ertragen, bis seine Mitschüler aufgeschlossen haben. Als Fördermaßnahme und für eine bessere soziale Integration, schlagen wir vor, dass X in diesen Phasen Mitschülern Aufgaben erklären darf. Auf diese Weise können alle SuS von einem individualisierten Unterricht profitieren.“

Sepp
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

@ Maggie,
Es kommt ganz klar darauf an:

Wenn ich als Schüler erlebe, dass viele Schüler um mich herum fleißig arbeiten, dann entsteht durch die Gruppe ein Druck, mich auch anzustrengen. Und da kann die Gruppe/Klasse auch viel mehr Motivation wecken, als ein einzelner Lehrer…

Ebenso kann ich in einem sinnvollen „setting“ so arbeiten, dass ich bspw. jemandem etwas erklären muss, mir Fragen gestellt werden und ich „meine“ Inhalte ganz anders durchdenken muss – und damit viel besser verstehe.

Das klappt natürlich nur, wenn man eine hinreichend große Anzahl an guten und/oder motivierten Schülern hat.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

Liebe Maggie!

Danke!!!!

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

Weil gerade in unserer Klasse ist so ein Fall…kein Unterricht.. Vertretungen ohne Ende und die gute Schüler unterstützen die nicht so gute…

Aber, das dürfte es nicht sein.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Ich bin wirklich schwer von Begriff, interessiere mich für kaum etwas, bin unorganisiert und im Grunde das, was man so als „faul“ oder schöner als „schwer zu motivieren“ bezeichnet. So richtig fair und ehrlich bin ich auch nicht unbedingt alle Tage und habe ein paar sehr spezielle Umgangsformen. Das alles ist aber nicht meine eigene Schuld und dies zu ändern liegt außerhalb meiner Fähigkeiten. Würden Sie mit mir bitte ein Zweier-Arbeitsteam bilden über die nächsten Jahre hinweg, denn irgendwer muss doch die Aufgabe kriegen, mich mitzuziehen?

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

„…mitziehen können“ ist eine sehr treffende Formulierung. Da hat man gleich den Ochsen vor Augen, der den Karren aus dem Dreck ziehen soll

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

„die besten“

Wer sind die besten?

ich beobachte gerade in der 8. Klasse den starken Leistungsabbruch bei noch das letzte Jahr die Besten in ihrer Klassen.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Man will einfach nicht das Offensichtliche akzeptieren.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da kann ich Ihnen nicht widersprechen. „Gute Gesamtschulen“ könnten in der Tat eine mögliche Option sein. Einfach alle Kinder zusammenzuwerfen und dann von überfordertem Lehrpersonal betreuen zu lassen, die dafür in keinster Weise ausgebildet wurden, würde ich aber als eher kontraproduktiv ansehen. Wir haben im Bekanntenkreis einen jungen Mann aus BW, der Lehramt an Gymnasien studiert hat und an danach einer Gemeinschaftsschule gelandet ist. Der steht mittlerweile kurz vorm Burn-Out, weil er sich völlig überfordert fühlt, allein und ohne Unterstützung in einer Klasse sämtliche Niveaus von „sonderpädagogischer Förderbedarf“ bis „Gymnasialniveau“ differenziert unterrichten zu müssen. Darauf sei er in der Ausbildung in keinster Weise vorbereitet worden. Kein Wunder, dass er den Wechsel an eine andere Schulart anstrebt, so wie Mehrheit der befragten Lehrkräfte an GMS in BW .

Lehrerin
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Aber das ficht die GMS-Befürworter in unserer Landesregierung nicht an. Die „Leuchtturm“-Schule ist das pädagogische Nonplusultra, auch wenn die Leistungen und die Kenntnisse der GMS-Schüler dem Wissen der Schüler aus dem differenzierten Schulsystem nachweislich hinterherhinken, siehe VERA8. Die armen Lehrkräfte, die wegen mangelnder sonstiger Stellenangebote da gelandet sind, wollen in großer Zahl weg – und man lässt sie nicht. Es gab schon eine beträchtlich hohe Zahl von Lehrkräften, die ihre Beamtenstelle gekündigt haben, um sich nicht gesundheitlich zu ruinieren.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Unser Alltag seit zig Jahren.

Wir alle wurden nicht darauf vorbereitet.

ABER dass das heute immer noch so ist, gehört auch in die Skandal in Deutschlands Schulpolitik-Ecke!

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Auch wenn dieser junge Mann noch so sehr auf diese Aufgabe vorbereitet worden wäre, hieße es nicht, dass er sie bewältigen könnte. Oder dass sie überhaupt in akzeptabler Form zu bewältigen wäre.

Marc
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch Gymnasien haben ein Recht auf Reformen. Und auch die Eltern der Kinder von Gymnasien haben ein Recht darauf, sich für Veränderungen stark zu machen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc

In der GS fängt es an – da muss Geld rein, da müssen sehr viele Fachkräfte rein.

Womit ich nicht sage, dass die Gyms ohne Geld klar kommen.

Aber – die besten Leute, die meisten Leute und das meiste Geld muss m.E. nach in die Grundschulen!

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Meine Meinung:

Elern von Gymnasialschülern und Gymnasialschülerinnen , die für Ihre Kinder G9 wünschen, sollten diese auf ein berufliches Gymnasium schicken. Die dortigen Oberstufen haben sich bewährt.

G8 an “ normalen “ Gymnasien sollte beibehalten werden. Begabte Kinder mit guter Auffassungsgabe und Lerneifer können sich dort durchaus wohlfühlen.

Das Geld sollte in Grundschulen und Kitas investiert werden.
Denn dort müssen gesamtgesellschaftliche Aufgaben gelöst werden.

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Gerade begabte Kinder haben sehr vielseitige Interessen und Hobbys denen sie besser nachgehen können, wenn nicht der ganze Tag mit Schule verbracht wird.

Ich finde diese ganze Debatte sinnlos, die Grundschule gegen die Gymnasien finanziell auszubooten. Gespart werden muss in ganz anderen Ressorts, so dass beide Schulformen genügend Geld bekommen.

Cuibono
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Zur Ehrlichkeit gehört das:

Viele Eltern würden ihre Kinder gar nicht auf’s Gym schicken, gäbe es Gesamt-bzw oder Gemeinschaftsschulen, an denen ein gutes soziales Miteinander gewährleistet ist. Es ist die Flucht vor Schulen, an denen Verhältnisse herrschen, denen man ein vernünftig sozialisiertes Kind nicht aussetzen will.

Sich dann darüber zu mokieren, dass es unsozial sei, diese Kinder nicht an teilweise völlig desolate Schulen zu schicken und ihnen damit die soziale und sprachliche Integration zuzumuten, die Eltern, Politik und Gesellschaft offenbar nicht leisten können oder wollen, ist an Zynismus kaum zu überbieten.

Tip: eine Klasse einigermaßen vernünftig sozialisierter Kinder kann sicherlich einige wenige schwierige Schüler mitziehen und mag integrativ wirken. Der umgekehrte Fall: einige wenige Kinder mit guter Sozialkompetenz in einer Klasse oder an einer Schule mit überwiegend SuS aus schwierigen Verhältnissen heißt: diese Kinder den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Und eben das tun just die Eltern nicht, die sich um ihren Nachwuchs kümmern.
Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Schade
4 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Vielen Dank für diesen Beitrag, Cuibono. Das kann ich zu 100% bestätigen! Ich unterrichte an einer Grundschule im ländlichen Raum, vorwiegen Mittelstand-Familien, die eigentlich völlig fein damit wären, wenn ihr Kind einen guten Realschulabschluss macht.
WENN, ja WENN an den Ober- und Gesamtschulen nicht die von Cuibono so treffend beschriebenen Zustände herrschen würden. So werden am Gymnasium eben doch auch Kinder mit eher mittelmäßigen Leistungen angemeldet, in der Hoffnung, ihnen dort wenigstens ein einigermaßen stabiles und friedliches Lernumfeld zu verschaffen.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Dann sollten alle endlich mal den Arsch hochkriegen! Die Politik rührt sich nämlich nicht.

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Dann wäre es doch eine gute Lösung:
für G8 eine Aufnahmeprüfung einzuführen.
berufliche Gymnasien zu Aufbaugymnasien ab Klasse 8 auszubauen.
die Grundschulempfehlung wieder verbindlich zu machen.
Kitas und Grundschulen effektiv und bevorzugt, personell und finanziell zu unterstützen.

Eine schlechte Lösung ist es, durch eine teure Wiedereinführung von G9 noch mehr Familien eine Absetzbewegung von gesamtgesellschaftlichen Problemen zu gewähren.

Wer sollte sich denn dann um den „REST“ kümmern?

moi aussi
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

DIE Antwort ist doch klar: Wir. Oder hat hier jemand noch Lust auf ein Privatleben?

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Das ist mir zu simpel beleuchtet: warum muss die eine Schulform leiden, wenn die andere ausgebaut wird? Das Geld MUSS (!) für Grundschulen UND Gymnasien bereit gestellt werden.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Warte mal, schrieb ich nicht „guten Gesamtschulen“? Man muss die Gesamtschulen so umgestalten und versorgen, dass Sie nicht mehr so abfällig über diese Kids („Wölfe“) sprechen, dass ich mich schütteln muss. Und dazu bedarf es des echten Gemeinschaftssinns.
Demos, Petitionen etc. mit Forderungen nach guter Bildung für alle.

Anna K.
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es wäre ganz hilfreich, wenn Sie sich bei Ihren Aussagen zu “The Länd” auch tatsächlich auf Baden-Württemberg beziehen würden. Gesamtschulen gibt es dort nur sehr wenige. Vermutlich meinen Sie die Gemeinschaftsschulen. Dieser Irrtum lässt leider gewisse Zweifel an der Plausibilität Ihrer Argumentation aufkommen.

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Anna K.

Sie haben recht, was die irrführende Wahl meiner Begrifflichkeit angeht. Ich habe „Gesamtschule“ gewählt, weil ich mich auf alle Bundesländer beziehe. Der Begriff „Gesamtschule“ ist bundesweit bekannt, denke ich.
In meinem Bundesland gibt es auch keine Gesamtschulen mehr, denn die wurden damals einfach nur umbenannt. Ich arbeite an einer ehemaligen IGS.
Das macht aber keinen wirklichen Unterschied, oder? Letztendlich sind diese Schulen wie IGS.
So, und nun zurück zum eigentlichen Anliegen: Da die Herausforderungen an solchen Schulen nun einmal viel größer sind, gehören sie gefälligst auch besser versorgt.

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

„Viele Eltern würden ihre Kinder gar nicht auf’s Gym schicken, gäbe es Gesamt-bzw oder Gemeinschaftsschulen, an denen ein gutes soziales Miteinander gewährleistet ist. Es ist die Flucht vor Schulen, an denen Verhältnisse herrschen, denen man ein vernünftig sozialisiertes Kind nicht aussetzen will.“

Gymnasien sind Netzwerk- Schmieden, die sich dem Druck der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben von Migration , Armut, INKLUSION,…oft entziehen.
Genau deshalb, sollten erstmal die Schularten finanziell und ideell unterstützt werden, die sich darum kümmern.

G9 wieder einzuführen ist deshalb falsch.

Pälzer
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Ihr Bild vom Gymnasium stammt aus den 1960er Jahren.

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Auf Gymnasien werden die ausgebildet, die später überhaupt komplexe Aufgaben wie Migration, Armut und Inklusion vernünftig lösen können.

Da zu sparen ist deshalb falsch.

Ani
4 Monate zuvor

Warum sollten Schüler aus Gymnasien besser geeignet sein, für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen Lösungen zu finden? Diese Schüler haben doch nicht zwangsläufig die besseren emotional- sozialen Kompetenzen. Auf diese kommt es bei der Lösungsfindung aber an.

Wenn alle Schüler gleiche Bildungschancen bekommen würden, dann würde das auch dem Fachleutemangel begegnen. Wenn Bildung, vorschulische besonders, so bleibt, wie sie ist, verlieren viele zukünftige Erwachsene Berufschancen und damit ein würdiges Einkommen und unsere Sozialsysteme werden weiter strapaziert.

Der Personalmangel und nicht angemessene Ausstattung der Kitas gab es schon vor mehr als 15 Jahren. Nun kommt auch dazu, dass Eltern keinen Kitaplatz bekommen. So werden Kinder von der vorschulischen Bildung komplett ausgeschlossen, was dann in der Grundschule durch die Klassengemeinschaft und LehrerInnen kompensiert werden muss. Da kommen alle an ihre Grenzen und sorgt für Frustration. Das wiederum wirkt sich auf das Verhalten aller aus. Die Kinder, die die Defizite nicht schaffen auszugleichen, werden gleiche Bildungschancen vorenthalten, (muss ja auch Handwerker geben). Prinzipiell ist an einem Handwerkerberuf nichts negatives, jedoch sollten andere Aspekte als die vorliegenden die Berufsentscheidung beeinflussen.

Wagenknecht der Große
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ihre Aussage zeigt mir, dass Sie die Vorgänge im „Ländle“ nicht wirklich kennen. Wurde die GMS zuerst als Alternative hochgelobt und die gymnasiale Schiene überall eingeplant, verschwand diese bereits nach wenigen Jahren an den meisten GMS wieder.

Ich als Grundschullehrer kam mir sprichwörtlich „verar***t“ vor, da ich Kinder auf die GMS empfohlen hatte, mit der Ankündigung, dass diese dort auch bis zum Abitur bleiben könnten. Zwei Jahre später musste ich mich bei diesen Eltern entschuldigen, da die Kehrtwende ohne Vorankündigung von vorgesetzter Stelle kam.

Wie schlecht die GMS in Baden-Württemberg ist, lässt sich an einer einfachen Tatsache ablesen: Keine mir bekannte Kollegin oder bekannter Kollege hat seine eigenen aktuell schulpflichtigen Kinder auf einer GMS eingeschult. Selbst GMS-Kollegen bevorzugen für ihre eigenen Kinder andere Schularten. Ist es da verwunderlich, dass immer mehr Kinder aufs Gymnasium gehen? Den Realschulen wurde nämlich ebenfalls ein Hauptschulzug aufgezwungen (vereinfacht gesagt).

Nun noch die Inklusion in Baden-Württemberg hinzugenommen, was meiner Erfahrung nach einer weiteren Niveaureduzierung gleichkommt, lässt heutige Eltern nur noch zu einem Schluss kommen: Das Bildungsglück der eigenen Kinder muss man selbst in die Hand nehmen. Mit der eigenverantwortlichen Schulwahl wurde dies ja auch in die Hände der baden-württembergischen Eltern gelegt und die Grundschulempfehlung nur noch unverbindlich ausgegeben.

Den eigenen Kindern Bildungschancen um der Gemeinschaft Willen zu nehmen, wie Sie es darstellen, grenzt an ideologischer Idiotie.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

Man könnte aber durch verbindliche Empfehlungen sehr viel verändern und die Parallelstruktur mit Real – und Hauptschule ganz abschaffen.
G9 ist auch schlecht. Wozu sollen intelligente strebsame Kids ein Jahr verdödeln?

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ihren zahlreichen spannenden Hobbies nachgehen, die sie zur besonderen Persönlichkeitsbildung mindestens genauso brauchen wie die Schule. G8 ist ein Zeitkiller für private Entwicklungsinteressen der Kinder. Gerade begabte Kinder haben sehr viele andere Interessen, die man einfach überfährt mit der Schulautobahn G8.

DerechteNorden
4 Monate zuvor

Ja, in Deutschland sind Kinder ganz anders als in allen anderen Ländern der Welt. Die machen alle mit 17/18 ihren Abschluss und sind total traumatisiert und unterentwickelt, stimmt.
Mein Patentkind hat G8 gemacht und hatte nebenbei erstaunlich viel Zeit für alle möglichen Aktivitäten.
Sorry, aber das ist schlicht und einfach kein Argument.

Mo3
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe in NRW vor ein paar Jahren bewusst nicht für G9 unterschrieben, weil ich einen erneuten Schulumbau für blödsinnig hielt, obwohl es alle meine Kinder betroffen hat. Mein ältestes Kind ist jetzt im ersten G9 Jahrgang. Wenn man ihn heute fragt, hätte er gegen G8 nichts einzuwenden gehabt und wäre ein Jahr eher fertig. Alle Kinder gehen inzwischen auf Ganztagsgymnasien (Teilzeit ist nicht erreichbar) mit einer Stundenanzahl, die sich kaum von der G8-Situation unterscheidet, zumindest was die Anwesenheitszeit in der Schule betrifft.Trotzdem haben sie 2-3 Hobbies in der Woche. Vielmehr sind Kürzungen eher dem Lehrermangel geschuldet, was die eine Schule mehr, die andere Schule anscheinend weniger kompensieren kann. Das ist für mich eigentlich das viel dringendere Thema als G8 oder G9.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Wozu sollen intelligente strebsame Kids ein Jahr verdödeln?“
Warum sollen sie 2 Jahre verdödeln an der 6-jährigen Grundschule? Warum eigentlich reichen nicht 3 Grundschuljahre aus für diejenigen, die Sie genannt haben?

DerechteNorden
4 Monate zuvor
Antwortet  Müllerin

Gibt es in Ba-Wü überall die 6-jährige Grundschule? In SH sind es vier Jahre. Ja, ggf. könnte man durch eine offene Eingangsstufe eine Kids nur drei Jahre Grundschule absolvieren lassen.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In Berlin gibt’s die 6-jährige Grundschule, und wie sieht es bei den großen Tests aus? Was ist der Effekt? Das „Verdödeln“ ist durchaus eine Gefahr.

Pete
4 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also ich habe G9 nicht so wahrgenommen, dass dabei einfach Zeit verdödelt wurde, sondern dass SuS ausreichend Lernzeit eingeräumt wurde. Wir werden heute (fast) alle sehr alt, dass man auch ausreichend Entwicklungszeit einräumen kann. Die Möglichkeit Stufen zu überspringen gibt es ja weiterhin, der Allgemeinheit wird so aber mehr Zeit für die Entwicklung und Vertiefung eingeräumt.

Cuibono
4 Monate zuvor
Antwortet  Pete

Ich denke, dass die Rückkehr zu G9 genau den Eltern geschuldet ist, die ihre Kinder einerseits den GmS entziehen wollen, andererseits mit den Anforderungen am Gym aber eigentlich überfordert sind. Da ist ein Jahr mehr dann Gold wert.

Wenn man konsequent zu Ende denkt, wäre die Kombination aus GMS, G9-Gym und G8-Gym ideal. Dann wären wir wieder ähnlich da, wo wir begonnen haben: beim 3-gliedrigen System, das eben eine äußere Differenzierung statt Binnendiff. darstellt, die unter den bestehenden Bedingungen überhaupt nicht funktionieren kann.

Bleibt das Problem der sozialen Segregation. Aber wie ich weiter oben schon schrieb: das kann und wird auch nicht durch die Schüler zu lösen sein, die aufgrund eines liebevollen, förderlichen Elternhauses viel bessere Sozialkompetenzen haben.
Wir haben unsere Kinder in unsere Berliner Kiezgrundschule eingeschult und sie nach 4Jahren vorzeitig (hier sind 6 Jahre GS üblich) an ein leistungsstarkes Gym in freier Trägerschaft angemeldet.
Diese 4 Jahre waren Erfahrung genug: mein 7jähriger, der von seinem 2Jahre älteren und 1,5 Köpfe größeren Klassenkameraden einen Magenschwinger kassierte, weil der zu Hause wieder vom Vater verprügelt worden war. „Da kann man nicht viel machen“, seufzte die GS-LK, in der Familie herrschen einfach andere Regeln und wir sind gehalten, kultursensibel damit umzugehen. Was im Klartext bedeutete, dass gegen die Zustände zu Hause niemand einschreiten konnte oder wollte, das Kind die erfahrene Gewalt dann an andere Kinder weitergab.
Andere Klasse dieser Schule: ein Freund gab dort Vertretungsunterricht: „Von jeder Stunde, die ich halte, gehen 20 Minuten drauf bis überhaupt eine Unterrichtssituation hergestellt ist. Es sind immer dieselben 2,3 Schüler, die stören. Damit erhalten die Kinder praktisch nur die Hälfte der Unterrichtszeit. Also, wären das meine Kinder, würde ich die baldmöglichst hier rausnehmen.“
Das haben wir dann auch gemacht.

Hätte es den „schwierigen “ Kindern geholfen, wenn meine Kinder bzw mehr sozial angepasste Kinder länger mit ihnen zusammen gelernt hätten?
Was hätte dies an den schwierigen familiären Verhältnissen geändert, in die sie jeden Nachmittag zurück kehren?
Müssten nicht vielmehr die Ursachen erkannt und angegangen werden? Hilft es, wenn ein Kind, das zu Hause Gewalt, Vernachlässigung oder Gleichgültigkeit erfährt, dies in der Schule abreagieren kann – oder sollen die behüteteren Klassenkameraden dies auffangen?

Wer denkt sich so etwas aus und warum wird es nie hinterfragt?

Dejott
4 Monate zuvor

In Sachsen ist das der übliche Weg. Gymnasium First.
Für die anderen: Irgendwie Schule machen.
Für Kinder mit wirklichen Problemen und Kindern, die wirkliche Probleme machen…wenig. Keine Konzepte. Kaum Alternativen. Bürokratie.

Nick
4 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

In Sachsen kommt man aber mit G8 aus.

Dejott
4 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Die Frage ist: Zu welchem Preis.

Nick
4 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Sie dürfen gern die Frage mit Fakten beantworten.

Realist
4 Monate zuvor

Das viele Geld, das „jetzt in die Gymnasien fließt“, ist bei der vorigen Umstellung von G9 auf G8 aus diesen herausgeflossen. Korrekterweise fließt es jetzt also nur zurück…

Und man sollte bedenken, dass trotz G9 noch VIEL MEHR Geld in z.B. Gesamtschulen fließt. Bevor man sich also aufregt, sollte man über die Effektivität einiger Schulformen reden… trotz dieses monetären Ungleichgewichts sind nur die Gymnasien in der Lage, mit der PISA-Spitzengruppe asiatischer Länder mitzuhalten. „Bildungsgerechtigkeit“ heißt nicht, dass alle gleich schlecht werden…

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Dass mit „viel mehr Geld“ in Gesamtschuen trifft m.W. zwar für die meisten Bundesländer zu, aber nicht für BW. Da fließen m.W. in die Gymnasien pro Schüler und Jahr 200,- € mehr.

Lehrerin
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Die Zuwendungen vom LÄND an die Schulträger sind für GMS pro Schüler deutlich höher als für Schüler an Gymnasien!

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Lehrerin

Das mag durchaus so sein. Das statistische Bundesamt veröffentlicht nur die gesamten Bildungsinvestitionen pro Schüler und Schulart und die sind in BW an den GMS etwas niedriger als als am GYM. Und während BW bei den allgemeinbildenden Schulen im Schnitt „nur“ 400.- € unter dem Bundesschnitt liegt, sind es bei den Gesamtschulen auch schon 900,- weniger.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Man muss auch bedenken, dass viel Geld geflossen ist (und wahrscheinlich wieder fließen wird) in den reinen Verwaltungsaufwand einer Umstellung von 9 nach 8 oder eben von 8 nach 9. (Ohne, dass sich dadurch fundamental etwas an der Ausstattung der Schulen verbessert hätte.) Das hat aber niemanden (noch nie) von irgendwelchen Schnellschussexperimenten abgehalten.

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

„…man sollte bedenken, dass trotz G9 noch VIEL MEHR Geld in z.B. Gesamtschulen fließt.“

Können Sie das belegen?

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene
Betroffene
4 Monate zuvor

Schon wieder viel Geld für die Gymnasiasten ausgeben!
Was ist mit den Grundschulkindern?

Sogar die GEW findet das gut!?
Erst am Freitag habe ich an einer GEW Demo für Bezahlung nach A13 für GS- und WRS-Lehrkräfte in Baden-Württemberg (eines von 3 Bundesländern, die das noch nicht tun) teilgenommen.
Dieses Ziel rückt dadurch in weitere Ferne.

Dabei ist es in Baden-Württemberg problemlos möglich über die beruflichen Gymnasien einen G9 Bildungsweg zu beschreiten.
Die Oberstufen, Klasse 11, 12, 13, dieser Schulen leisten hervorragende Arbeit und das Klientel ist wirklich vielfältig.
So sieht Bildungsgerechtigkeit aus!
Wäre es nicht möglich, diese Möglichkeit zu stärken?

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Das wäre möglich, vergäße man im KM nicht alle Nase lang, dass es diese Möglichkeit gibt.

Wie differenziert man in den Beruflichen Gymnasien zum Abitur kommen kann ist einfach nicht so bekannt, wie es sein könnte. Technisch, biotechnologisch, wirtschaftlich, erzieherisch-pädagogisch, selbst ein Knödelabitur (Ernährung) gibt es.

Man schaue sich die Anfragen der Opposition im Landtag an: Viele Fragen in Richtung allgemeinbildende Schulen, kaum Fragen zu den Beruflichen Schulen.

Berufliche Schulen sind viel mehr als Berufsschulen – aber da wird es Stellen im KM geben, denen der feinsinnige Unterschied auch nicht klar ist. Aber knapp 45000 EUR für die „Kein-Bock-auf-Arbeit“-Plakate am Flughafen heraushauen.

Daa Schlimme an der Umstellung auf G9 ist, dass die Lehrpläne der Beruflichen Gymnasien auch wieder in eine schwarzes Loch der Änderungen hineingesogen werden.

Vielleicht kann auch die Eingangklasse nach der Umstellung wieder Klasse 11 heißen.

Dil Uhlenspiegel
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

… wenn von den Entscheidenden, Beratenden und Kostenüberschlagenden genügend etwas über diese Schulen und ihre Wege zum Abi wüssten.

Mo3
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Berufliche Gymnasien leisten eine super Arbeit, aber wenn man inzwischen fast an jeder Schule Abitur machen kann, müssen diese Oberstufen um ihre Extistenz bangen, weil keine Schule freiwillig Schüler abgibt. Um diese zu stärken, müsste man die Regeln für die Bildung von allgemeinbildenen Oberstufen vielleicht etwas verschärfen, so dass kleinere Schulen diese tatsächlich nicht mehr anbieten können und es insgesamt weniger Schulen mit Oberstufe gibt (oder mehr Zusammenschlüsse mit gemeinsamer Oberstufe, was den Schülern mehr Wahlmöglichkeiten eröffnet). Schüler dieser Schulen haben alternativ schließlich auch die Möglichkeit an eine berufliches oder allgemeinbildendes Gymnasium zu wechseln. Das Abitur sollte schließlich überall gleich schwer sein …

Fakten sind Hate
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Mit „A13 für alle außer Angestellte und Fachlehrer“ wurrde zumindest in NRW für die Grundschulen deutlich mehr Geld pro Schüler in die Hand genommen. Im Gegensatz zu der breiten Leserschaft hier, gehe ich nicht davon aus, das sich die Situation an den Grundschulen dadurch verbessert.

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Aber die Wertschätzung und Anerkennung für GSLehrkräfte, die INKLUSION, MIGATION, ARMUT, …. in ihren Klassenzimmern zu stemmen haben, wie in kaum einer anderen Schulart wäre durchaus mit A13 gegeben.

Anna K.
4 Monate zuvor
Antwortet  Betroffene

Dass die Abiturienten am beruflichen Gymnasium ein deutlich geringeres Leistungsvermögen aufweisen, ist auch dem KM bekannt. Das ist ja auch prinzipiell nicht schlimm, jedoch politisch hochbrisant und man gibt es nur ungern zu, da sich so mancher die Hände reibt, wenn Uniabbrecher dann doch in einer dualen Ausbildung landen. Transparenz und Fairness gegenüber Schülern und Eltern sieht anders aus.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Anna K.

Ist doch in sich widersprüchlich. Was haben Studienabbrecher, die ja über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen, mit Absolventen eines beruflichen GY zu tun? Der Unterschied zwischen dem beruflichen Gymnasium und dem allgemeinbildenden ist doch, dass zur Aufnahme in die Oberstufe eines beruflichen GY lediglich eine Fremdsprache nachgewiesen werden muss.
Die AHR hingegen kann man mit lediglich einem bis ins Abi durchgehend belegten Fach im MINT-Bereich erlangen. Die einzige Option auf ein Ing-Studium ist dann Market-Ing.

Anna K.
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist ja gerade der Punkt, dass trotz unterschiedlicher Anforderungen die gleiche Hochschulzugangsberechtigung verliehen wird, die Vorbereitung auf ein beispielsweise naturwissenschaftliches Universitätsstudium jedoch schlechter ist. Folglich brechen mehr berufliche Abiturienten ihr Studium ab. Dennoch wird der Weg über das BG vollmundig als G9-Alternative verkauft.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Schauen Sie in Berichte von Ulrich Heublein vom DZHW (vormals HIS) zum Studienabbruch. Diejenigen, die ihr Abitur NICHT an einem allgemeinbildenden Gymnasium erworben haben, brechen häufiger ab. Und es steht auch da, warum.
Eine juristische Hochschulzugangsberechtigung besagt eben alleine nichts über die Fähigkeiten. Die Gesetze werden aus politischen Gründen so gemacht.

Betroffene
4 Monate zuvor
Antwortet  Anna K.

Ein weit verbreitetes Vorurteil

„Dass die Abiturienten am beruflichen Gymnasium ein deutlich geringeres Leistungsvermögen aufweisen,…“

Können Sie das belegen?

dickebank
4 Monate zuvor

Und weil der Großteil der Schülerschaft Leseschwächen hat, wird die Gymnasialzeit verlängert.

Bedeutet doch, dass man nicht unbedingt Lesen können muss, um auf ein Gymnasium zu kommen.

Müsste nicht die Grundschulzeit – unter Berücksichtigung der vorschulischen Bildung (Schulkindergarten) – verlängert werden, damit am Ende der GS beim Übergang auf die weiterführenden Schulen alle SuS über ausreichende Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen verfügen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Nicht böse sein, aber DAS ist ja mal eine sehr sinnvolle Idee – und deshalb kommt sie selbstverständlich nicht in Betracht.

In Nds gab es 1972 zum ersten Mal die Orientierungsstufe.

Zwei Jahre länger Zeit für die Entscheidung.

Mein erstes Jahr am Gym begann mit Klasse 7.

Gerade im Pubertieralter – doch wir haben es alle geschafft.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bei mir in NRW war 1965 die OS Teil des GY. Von 45 Sextanern und Quintanern waren zu Beginn der Quarta nur noch 14 Jungen übrig. Weitere 14 haben innerhalb der OS eine Ehrenrunde gedreht. Die Abgeschulten landeten überwiegend auf Hauptschulen, da die Realschulen sich nicht für die beschulung gescheiterter Gymnasiasten zuständig erachteten.

Lisa
4 Monate zuvor

Aufs Gymnasium gehen doch eh fast 50% eines Jahrgangs. Also so gesehen finde ich es nicht seltsam. Und das ist kein neues Phänomen. Schon 2005 gingen von unseren beiden vierten Klassen nur vier Kinder nicht aufs Gymnasium. Also da Geld zu investieren, hat Sinn, und mit G9 ist das Lerntempo auch langsamer. Hält man bis zur zehnten durch, gibt es mittlere Reife. Geht man nach 9 ab, hat man Hauptschulabschluss. Ich war überrascht, dass doch eine gewisse Minderheit von Schülern diesen Weg wählt.

ed840
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Das hängt vermutlich von den jeweiligen Bundesländern ab. In den BL wo ca. 50% eines Jahrgangs Abitur machen, dürften es in den unteren Klassen auch deutlich mehr sein.

Müllerin
4 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Das ist letztendlich eine Perversion des Gymnasiums, wenn da immer mehr Hauptschulabschlüsse verteilt werden. Darauf ist alles einfach nicht ausgerichtet. Und wie soll man es anders ausrichten als das Niveau auf breiter Front abzusenken? Nur keine Illusionen!
Übrigens: Das Gymnasium war ca. 200 Jahre lang als 9-jährig konzipiert.

dickebank
4 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wie kommt ein Hauptschüler auf’s GY? – Er wird Dachdecker:)

Canishine
4 Monate zuvor

Wenn man erst das Gymnasium kürzt, um Geld zu sparen, kostet es halt, wenn man es wieder verlängert.

Der Zauberlehrling
4 Monate zuvor

Wie sinnvoll ist das?

Wenn ich Schulbuchverlag wäre, hätte es gestern schon Sekt für alle gegeben.

Aus Sicht der Schulbuchverlage auf jede Fall sinnvoll, da Kasse gemacht wird.

Die Frage nach dem Sinn darf man in der Bildungspolitik nicht allzu oft stellen.

Maggie
4 Monate zuvor

Wenn man den Artikel genau liest, stellt man fest, dass der Ministerpräsident nicht freiwillig das G9 einführt und es ist deshalb sinnvoll, damit die Kids auch noch Freizeit haben und nicht ab der 5ten Klasse mehrmals die Woche Nachmittagsunterricht haben.

Das heißt aber nicht, dass das Land nicht massiv in die Bildung allgemein investieren sollte – ist aber nicht gewünscht. Lieber eine Neiddebatte lostreten, als dass die Betroffenen Investitionen für alle fordern. Die BILDUNG wird jahrzehntelang kaputtgespart und das wird vom Wähler ja auch toleriert. Welche Partei in BW hat denn hier wirklich mal sinnvoll gearbeitet. Alles wurde auf Kante genäht und jetzt geht der Stoff aus. Man kann moderne Pädagogik nicht mit einem System aus der Kaiserzeit umsetzen.
Erinnert sich noch jemand daran, dass wir eine zweistündige Erhöhung des Deputats erhalten haben, nur zeitfristig. Da ist nicht zurückgenommen worden. Bevor sich die Schulen, Eltern etc. über die Investitionen ins Gymnasium aufregen, sollten sie sich aufregen, dass es nicht mehr Geld für alle gibt.

Mo3
4 Monate zuvor
Antwortet  Maggie

Bei uns (in NRW) gibt es auch nach der Wiedereinführung von G9 mehrmals Nachmittagsunterricht in der 5. Klasse – es ist halt ein Ganztagsgymnasium … Also bitte keine Illusionen machen!
Und warum regt man sich darüber auf, wenn doch der Ganztagsanspruch ab der 1. Klasse eingeführt wird und suggeriert wird, dass davon alle profitieren? Und was ist mit den Kleinkindern, die mit unter drei Jahren täglich bis zu 8 Stunden in der KiTa verbringen?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Dient alles der Wirtschaft – die Eltern können arbeiten.

Macht die Politik doch richtig.

Ironie dabei.

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor
Antwortet  Mo3

Wir bewegen uns da in die komplett falsche Richtung. Nicht die Ganztagsbetreuung muss an Wertschätzung in dieser Gesellschaft gewinnen, sondern die persönliche Betreuung und Erziehung der eigenen Kinder durch die Eltern – egal ob Vater oder Mutter – muss wieder an Bedeutung gewinnen. Das ist so wichtig, denn Erziehung kann nicht sinnvoll auf ganzer Ebene delegiert werden.

Ich muss da mal was loswerden
4 Monate zuvor

Ich habe kein Mitleid mit Kretschmann und Co, dass er und seine Leute jetzt viel Energie und Arbeit in die Umsetzung für G9 stecken müssen. Wenn man jahrelang den Wunsch der Bevölkerung ignoriert, kommt es halt irgendwann ganz schön dicke.

Also, macht eure Arbeit, liebe Regierung, oder sonst lasst halt andere die es können das machen. Bildung muss Priorität haben, da will ich kein Jammern hören von den Leuten an der Macht.

Müllerin
4 Monate zuvor

Die Hauptfrage dürfte doch wohl sein: Werden nach der Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien die Aufwendungen pro Schüler und pro Jahr an den Gymnasien höher sein als an anderen Schulformen? Ich habe irgendwo gelesen, andere Schulformen sind teurer, z.B. Hauptschulen und Förderschulen, auch Gemeinschaftsschulen. Wer hat Zahlen für BaWü? So gesehen verstehe ich den Tenor des Artikels nicht. Das klingt so, als dürfe man nur noch an die schwachen Lerner denken, alle anderen sollen gefälligst zurückstecken. Und die Bildung der einen soll gegen die der anderen ausgespielt werden.