Kein Grund zum Feiern: Seit zehn Jahren herrscht Stillstand bei der Inklusion (wie das Beispiel Sachsen-Anhalt zeigt)

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MAGDEBURG. Deutschland hat sich im vergangenen Jahr eine Rüge der Vereinten Nationen dafür eingehandelt, dass die schulische Inklusion hierzulande in den vergangenen zehn, 15 Jahren kaum vorangekommen ist. Ist das wirklich so? Exemplarisch lohnt ein Blick nach Sachsen-Anhalt, wo der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die an gesonderten „Förderschulen“ unterrichtet werden, so groß ist wie in keinem anderen Bundesland. Dort gibt es aktuelle Zahlen.

Die UN-Behindertenkonvention feiert in diesem Jahr den 15. Jahrestag ihres Inkrafttretens in Deutschland – passiert ist allerdings wenig (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Über die Frage, was Inklusion in der Schule überhaupt bedeutet, wird in Magdeburg gerade hitzig gestritten. Das Bildungsministerium dort betont, es gehe dabei um mehr als um gemeinsamen Unterricht. In der Praxis steht aber allzu oft ein Weniger: Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die außerhalb des Regelsystems beschult werden, ist in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich am höchsten. Und: Seit zehn Jahren bewegt sich in Sachen Inklusion dort praktisch nichts mehr.

Das lassen aktuelle Zahlen erkennen. Zuletzt stieg in Sachsen-Anhalt die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit amtlich festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf weiter leicht an (ein bundesweiter Trend, News4teachers berichtete). Wie aus Zahlen der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht, fielen im vergangenen Schuljahr knapp 12.400 Schülerinnen und Schüler darunter – davon besuchten rund 5.350 eine Regelschule. Vor zehn Jahren waren es etwas mehr als 10.600 Kinder und Jugendliche, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt worden war – 4.640 von ihnen besuchten eine Regelschule. Das waren damals wie heute nur rund 43 Prozent.

Eine weitere Maßzahl bestätigt den Stillstand über eine Dekade hinweg: der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die eine Förderschule besuchen (müssen), nämlich. Er liegt aktuell bei 6,4 Prozent – auch das liegt auf dem gleichen Niveau wie schon vor zehn Jahren.

Und auf welchem Niveau? Bundesweit vergleichbare Zahlen der Kultusministerkonferenz liegen zuletzt aus dem Jahr 2022 vor. Hier hatte Sachsen-Anhalt, ebenfalls mit 6,4 Prozent, den höchsten Anteil von Schülerinnen und Schülern, die an Förderschulen unterrichtet werden. Bundesweit lag der Schnitt bei 4,2 Prozent. In manchen Ländern wie Schleswig-Holstein (2,3) oder Bremen (0,7) sogar deutlich darunter.

Kritik an schleppender Umsetzung von UN-Konvention

Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Susan Sziborra-Seidlitz, kritisiert daher die Landesregierung. Die Koalition aus CDU, SPD und FDP habe vereinbart, mehr Ressourcen in inklusiven Unterricht zu stecken, aber der Anteil der Förderschulen sei immer noch zu hoch. Sziborra-Seidlitz fordert, dass der gemeinsame Unterricht Vorrang vor Unterricht an Förderschulen haben solle und dies auch im Schulgesetz so formuliert werde. Vor 15 Jahren ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft getreten. Sie verpflichtet die Vertragsstaaten (darunter eben Deutschland) unter anderem, „ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen“ zu schaffen.

Zu wenig Geld, kein Konzept, keine Fortschritte – der Bericht, den der für die Behindertenrechtkonvention zuständige Fachausschuss der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr über die Inklusion in Deutschland herausgab, fiel vernichtend aus (News4teachers berichtete). „Der Ausschuss ist besorgt über die mangelnde vollständige Umsetzung inklusiver Bildung im gesamten Bildungssystem und die Verbreitung von Sonderschulen und -klassen“, so hieß es als Fazit der sogenannten Staatenprüfung.

Die Bundesregierung wird in dem Bericht dringend aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Bundesländer umfassende Aktionspläne vorlegen und umsetzen, um die Umwandlung der Sonderbeschulung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in eine inklusive Beschulung zu beschleunigen.

Die Landesregierung in Magdeburg verweist allerdings darauf, dass Inklusion mehr bedeute als gemeinsamer Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit oder ohne Förderbedarf. Ein großer Stellenwert werde der Durchlässigkeit zwischen den Schulformen und Bildungsgängen beigemessen, so die Landesregierung in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Was das allerdings bedeutet (zum Beispiel mehr Wechsel von Förder- auf Regelschulen)? Diese Antwort bleibt das Bildungsministerium schuldig.

Stattdessen heißt es: „Ein wesentlicher Aspekt der Umsetzung des inklusiven Grundgedankens, der mehr ist als gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf, ist ein qualitativ hochwertiges Angebot in der Lehreraus-, -fort- und –weiterbildung. Hier stellt das Land sowohl Angebote für die Personalentwicklung aber auch für die Unterrichtsentwicklung zur Verfügung.“

Das Bildungsministerium betont aber auch: „Inklusive Bildung – also gemeinsame Lehr- und Lernprozesse von Menschen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen – ist eines der zentralen Anliegen der aktuellen Bildungspolitik. Die Unterstützung und Förderung der Schulen auf ihrem Weg, ein Miteinander aller Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen und die Vielfalt von allen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften wertzuschätzen, ist die bildungspolitische Daueraufgabe unseres Landes.“

Und warum passiert dann so wenig? Auch dazu erklärt das Bildungsministerium nichts. Aber immerhin: „Um dieser Aufgabe Rechnung zu tragen, hat das Land eine Expertenkommission, bestehend aus Schulpraktikerinnen und Schulpraktikern aller Schulformen und Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Einrichtungen der Lehramtsausbildung und der Professionalisierung der Lehrkräfte eingerichtet. Die Empfehlungen der Expertenkommission werden zeitnah den parlamentarischen Gremien vorgestellt und beraten.“ Man darf also gespannt sein.

Und der Zug rollt bereits an, allerdings rückwärts. In Sachsen-Anhalt können Kinder mit Lern-Beeinträchtigungen „auf Elternwunsch“ seit Kurzem wieder gleich in eine Förderschule statt in eine reguläre Grundschule eingeschult werden. Mit Inklusion hat das nichts mehr zu tun, wie der Grundschulverband feststellte. News4teachers / mit Material der dpa

Von wegen Inklusion: Bundesland „erlaubt“ Eltern, gleich die Förderschule zu wählen

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DerechteNorden
1 Jahr zuvor

Wie sieht der Anteil der S*S mit ESE dort aus?
Ggf. erhalten in dem Bundesland viele Kids diesen Bedarf attestiert, weil man ihnen eigentlich etwas Gutes tun will? (Wenn z.B. die häuslichen Bedingungen so schlimm sind, dass sie nicht mehr lernen können.)
Ich denke gerade an einen Fünftklässler mit dieser Diagnose, den ich in Englisch hatte und der irgendwann nicht mehr bei uns beschult werden konnte.
Zum Glück müssen diese Kids dann auch nicht bleiben, sondern werden in besonderen Projekten beschult!
//Ach, nee, das war ja jetzt wieder nicht UN-konform.//

DienstnachVorschrift
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wir haben in Sachsen-Anhalt viel zu wenig Lehrkräfte. Wir können noch nichtmal den normalen Regelunterricht abdecken. Ohne Personal ist es einfach nicht möglich inklusiv zu beschulen. Nur weil man dann Kinder mit Förderbedarf in Regelklassen hat, heißt es nicht, dass dann inklusiver Unterricht stattfindet. Es findet dann eher gar kein Unterricht statt

DerechteNorden
1 Jahr zuvor

//Das ist eine Frage der Einstellung.//

Ja, aber das spielt in bestimmten Kreisen keine Rolle.

RainerZufall
1 Jahr zuvor

Völlig verständlich.
Die Kritik gilt ja auch dem jahrelangen Nicht-Prozess und nicht den Lehrkräften, die das Ergebnis ausbaden müssen, (alle!) Kinder trotz allem bestmöglich fördern wollen und sich dabei auch selbst schützen sollten.

Aber nach 15 Jahren wird jetzt (?) ein Arbeitskreis einberufen…

Lera
1 Jahr zuvor

Zum Glück geht es inzwischen eh nur noch um Betreuung in der Bildungsinstitution Schule.

Marianne
1 Jahr zuvor

 Nur weil man dann Kinder mit Förderbedarf in Regelklassen hat, heißt es nicht, dass dann inklusiver Unterricht stattfindet. Es findet dann eher gar kein Unterricht statt.
Genau meine Beobachtung.

Bei uns an der Schule ist eine Lehrerin gegangen, weil ein paar verhaltensoriginelle Jungs den Unterricht quasi übernommen haben. Sie wollte die vor Tür setzen, hat aber keine Unterstützung von der Leitung erhalten hat, nur Ärger mit den Eltern. Ergebnis: die Jungs sind immer noch da und regeln den “Schulunterricht” der ohne Gehörschutz allerdings gesundheitlich bedenklich ist.

Birgit
1 Jahr zuvor

Das ist auch in NRW ein Problem! Was hilft es z.B. dem Kind
mit Down-Syndrom, wenn es in die Regelschule kommt, aber nicht kommunizieren kann, weil dort niemand die GUK-Gebärden kann?!? An der “Förderschule für Lernen und Geistige Entwicklung” Standard…

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Genau. 🙂

Dann wären wir auch wieder bei der Chancengleichheit: Können wir es uns leisten, Kinder für “lernbehindert” zu erklären und in deren Schulbiographien dermaßen einzugreifen, weil sie daheim keine Lernumgebung haben?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die Frage ist, wie man die Eltern dazu bringt, den Kindern nicht nur ein lernförderliches, sondern einfach ein einigermaßen kindgerechtes Leben zu bieten.
Ganztagsschule allein bringt da nicht viel. Die Kids verbringen dort nämlich nicht die meiste Zeit ihres Lebens, auch wenn es sich für sie oft so anfühlt.
Man merkt es immer schon daran, wie solche Kids aus dem Wochenende kommen.
Ich finde schon, dass der Förderstatus ESE hier oft gerechtfertigt ist, denn das Umfeld ist die Behinderung. Man kann die Kids ja nicht alle den Eltern wegnehmen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ihr naiver Wunsch, die Verantwortung den Eltern zu übergeben, ist die (völlig veraltete) Annahme des Schulsystems, welches eben nicht funktionierte, Potenziale nicht ausschöpfte, als Unterschichtsprogramm Schüler*innen ohne Abschluss durchs System fallen ließ und uns gerade in die Situation brachte, aus der wir uns befreien müssen.

Sie träumen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Immer heterogenere Klassen und Gemeinschaftsschulen sind aber offensichtlich nicht die adäquaten Mittel für diese Befreiung. Ansonsten würden die Ergebnisse und Niveaus seit deren Einführung ja besser anstatt von Jahr zu Jahr schlechter.

RainerZufall
1 Jahr zuvor

Da gehen unsere Meinungen wohl auseinander. Im internationalen Vergleich ist meiner Meinung nach das Deutsche Schulsystem nicht mehr zeitgemäß:
Weder ist es auf die “aktuelle” Schülerschaft eingestellt oder setzt die letzten Dekaden der Lernforschung um, noch bringt es für die zukunft relevante Fähigkeiten bei bzw. bildet genügend Schüler*innen aus.

Wenn sogar die Spitze der Gymnasien im Vergleich nachlässt, kann man nicht weiterhin auf Migration und Inklusion schimpfen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Das hat mit Meinung wenig zu tun. Dass Schüler immer weniger Leistungen erbringen und Baden-Württemberg beispielsweise bei weitem nicht mehr die Ergebnisse einführt wie vor der Verwässerung der Schularten, wird in den Medien ja regelmäßig thematisiert.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Diese Gründe spielen natürlich ebenfalls eine Rolle. Auch der immense Medienkonsum der Jugendlichen ist ein weiterer. Daher stellt sich mir die Frage, weshalb man es mit halbgaren Reformen richten möchte. Und ich erinnere an Bayern, wo es alle Probleme ebenfalls gibt, jedoch wurde dort nicht am Schulsystem herumexperimentiert und noch immer spielt das Bundesland im Ranking weit vorne mit.

Eva
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Es ist nicht nur ein Grund, warum Bildung in Deutschland immer schlechter wird. Migration, Methoden, Unterrichtsausfall, aber auch politische Einstellungen wie Wokeness beeinflussen das Ergebnis. Bei Inklusion hat sich in den letzten Jahren nichts getan. Sie ist also nicht daran Schuld, dass es schlechter wurde. Das bedeutet aber nicht, dass es ohne Inklusion nicht ggf. besser laufen könnte.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Nachtrag: Eine Lernbehinderung attestiert zu bekommen, bedeutet nicht, dass dann nuchts mehr geht.
Ein Mädchen mit Förderbedarf aus dem Jahrgang, den ich zuletzt als KL hatte, geht ab September bei uns in die Oberstufe.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auf jeden Fall.
Besonders bei Ihrem Kind dürfte es noch leichter gehen, wenn wie von Ihnen beschrieben das zerrüttete Elternhaus als Beleg einer Lernbehinderung herangezogen wurde

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Verstehe ich gar nicht.
Die Schülerin hat kein zerrüttetes Elternhaus. Wahrscheinlich hat sie es deshalb geschafft.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ein Missverständnis, sorry.
Ich hatte bei Ihren Beitrag (“Wenn z.B. die häuslichen Bedingungen so schlimm sind, dass sie nicht mehr lernen können”) ein wohl falsches Bild im Kopf

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nicht? Ganz einfach Rainer will auf eine “Pseudo-Diagnose” oder “Fake-Diagnose” anspielen … Verstehen Sie es jetzt?
Da muss dann das Elternhaus eben zerrüttet sein …

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Es geht in die richtige Richtung, wobei ich keine Pseudo-Diagnose unterstellen wollte, aber “nur” ein zerrüttetes Elternhaus ehe als Anlass sehen würde Chancengleichheit zu verbessern, anstatt dem Kind eine Lernbehinderung zu diagnostizieren – diese müsste umfassend (global in den Fächern) und langfristig sein.

Wie beschrieben hatte ich aber wohl Nordens Beispiel missverstanden.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Offenbar schon.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es muss, muss, muss aber gehen, boah menno!!!

End of argumentation.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Vielleicht ist es ja so, dass manchmal eine Norm an der Realität scheitert. Nur mal so als Gedanke.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ihr Argument lautet:

Weil schon mal jemand zu Unrecht sagte, dass Normen an der Realität scheitern können, ist das IMMER falsch.

Ok.

Kann man machen.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das tun sie in jedem Fall – die Frage ist nur, ob die dann de facto geschaffene Realität sich mit den Erwartungen/Versprechungen deckt.

Bisher nicht.

Und ein realistischer, umsetzbarer Weg dahin ist ebenfalls nicht in Sicht.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, aber sie stirbt!

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Ja, aber warum ist dies denn nicht erreicht?

Laut Artikel und nicht wenigen Erfahrungen im Forum zufolge wurden in 15 Jahren (!) kaum ernsthafte Versuche unternommen, die Inklusion ordentlich umzusetzen.
Daher wird Deutschland auch abgemahnt.

Das Land hat sich der Verantwortung angenommen, diese Normen zu implementieren, da kann man nach jahrelangem Nichtstun bzw. Kaumtun darauf verweisen, es bedürfe mehr Zeit.

Die Landesregierungen hatten und haben größenteils nicht den “realistischen, umsetzbaren Weg”, den Sie berechtigterweise fordern, nie ernsthaft (genug) angestrebt

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Vielleicht weil es keinen gangbaren Weg gibt? Ich sehe keinen und Sie ja wohl auch nicht, sonst könnten Sie ja mal was in der Richtung fallen lassen.

Achtung: Wir brauchen mehr von allem ist genau NICHT realistisch oder mittelfristig umsetzbar.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Nach 15 Jahren…
Vielleicht möchten Sie sich fortbilden, informieren oder einfach aus dem Schuldienst austreten? 🙂

E.K.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

“Die Möglichkeit besteht.
Das sagt die Theorie.
Sie sagt dir, dass es geht.
Sie sagt dir nur nicht, wie.”
(Franz Wittkamp)

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera
Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann warten wir mit der Umsetzung, bis die Rahmenbedingungen stehen? Forderungen sind ja schonmal da.
Oder wir setzen eben durch und fahren an die Wand.
Das sind doch die Konsequenzen aus Schulsicht/LuL-Sicht erstmal, oder?

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Sie sollten Polizeisprecherin werden 😉

Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber per Gesetz Grenzkontrollen einführen, geht Ihrer Argumentation nach nicht, da wir zu viele Grenzen haben und dieses Gesetz nicht durchführbar wäre?
Vielleicht wäre es ehrlicher, wenn Deutschland seine Unterschrift wieder zurück nimmt? Andere Staaten ( USA) tun das in anderen Bereichen auch.

-mm-
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Kann man vielleicht in der Diskussion um Menschenrechte den Begriff Russland-Freunde durch einen anderen ersetzen? Das Gegenteil davon wäre nämlich Russland-Feinde. Wenn schon flapsig formuliert : wie wärs mit Putin-Freunde? Ich habe zum Beispiel eine russische Freundin. Die feiert den Krieg von Putin auch nicht, liebt aber ihr Land und ihre Angehörigen, die dort wohnen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Auch Journalisten sollten “kultursensibel” sein. 🙂

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  -mm-

@mm
Danke!

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich kann hier auf Grund eigener Erfahrungen keinen UN-Konform Kommentar absetzen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor

Gibt es schon Statistiken über die erzielten Abschlüsse der Inklusionskinder an Regelschulen?

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

??
Sie wissen nicht genau, was Inklusion ist, oder?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ja, weiß ich. Ich definiere die Inklusion halt als erfolgreich, wenn die Abschlüsse der Inklusionskinder an Regelschulen im Schnitt besser sind als an den Förderschulen bei gleicher Art der Behinderung.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Teilhaben ist nicht zu verwechseln mit Anwesenheit.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Jup, diesen Unterschied sollten die Verantwortlichen beherzigen!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Erklären Sie es doch mal “Unfassbar”.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ich bin wirklich neugierig. Eine gemeinsame Definition würde die Diskussion vereinfachen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Naja, es geht um Teilhabe, nicht um die “besseren” Abschlüsse.
Wie stellen Sie sich einen “besseren Abschluss” eines Kindes mit einer geistigen Behinderung vor, welches separiert beschult wird, später wohnt und arbeitet?

Ich halte Ihre Beweggründe für oberflächlich und albern.
Und bitte nicht wieder mit zu schwierig und keine Leute kommen – DESHALB wird Deutschland ja abgemahnt.

Ich kann mir nur wenige Berufe vorstellen, wo 15 Jahre Versagen mit sowas entschuldigt werden kann ^^

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

“Und bitte nicht wieder mit zu schwierig und keine Leute kommen – DESHALB wird Deutschland ja abgemahnt.”
Hm, schwierig, weil es so eben mitunter ist. Ja, das ist nicht die Schuld der “Kinder mit Förderbedarf” [hat jedes Kind … Sie wissen, wie ich es hier meine]. Auch nicht deren Eltern. Auch nicht der Lehrkräfte.
Das Problem ist hauptsächlich politisch und “vom Arbeitgeber” her.

Aber was ist die Konsequenz?
Ohne Rahmenbedingungen trotzdem machen?
Die Rahmenbedingungen werden doch ständig gefordert von allen Seiten?
Im Gegenzug werden diese nicht gestellt, eine Durchführung allerdings trotzdem gefordert. Das ist eben paradox meiner Meinung nach.

Ohne gute Rahmenbedingungen wird es nicht (gut) funktionieren. Wie kommen wir jetzt dazu?
Das ist eben der nächste logische Schritt …
Da sind halt der Staat/der Arbeitgeber/die Politik(er) gefragt …

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

“Das Problem ist hauptsächlich politisch und „vom Arbeitgeber“ her.
Aber was ist die Konsequenz?”
“Ohne gute Rahmenbedingungen wird es nicht (gut) funktionieren. Wie kommen wir jetzt dazu?”

Ich meine, ich sehe die Politik immer in der Verantwortung, gute Inklusion zu liefern, aber dennoch schreiben Sie mir und nicht Unfassbar…

Sie scheinen mehr GEGEN die Inklusion zu schießen, als diese einlösen zu wollen.
Wenn ich mich hier irre, würde ich mich sehr freuen 🙂

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

“Ich meine, ich sehe die Politik immer in der Verantwortung, gute Inklusion zu liefern, aber dennoch schreiben Sie mir und nicht Unfassbar…”
Aber was ist die Konsequenz, wenn es die Rahmenbedingungen halt einfach nicht durch den Arbeitgeber gibt?
Das ist doch eine der Fragen/Punkte … Dazu hätte ich gerne Ihre Ansicht.

“Sie scheinen mehr GEGEN die Inklusion zu schießen, als diese einlösen zu wollen.”
Ich habe mit Inklusion kein Problem, wenn man auch die Rahmenbedingungen dazu hat. Ich arbeite an einer inklusiven Privatschule… Soweit man Privatschulen jetzt “inklusiv” nennen kann/mag/”darf”. Wir haben allerdings auch etwas mehr “Werkzeuge” und Fördermöglichkeiten als ich es an meiner letzten Regelschule hatte.
Ob man jetzt als Privatschule “etwas einlösen muss” diesbezüglich … Sehe ich persönlich anders – “muss” man nicht. Kann man natürlich wiederum auch anders als ich sehen – das ist vollkommen legitim. Gibt da kein “Schwarz-Weiß” für mich.

Im Prinzip wäre ich wohl auch kaum bis gar nicht aktuell betroffen – zumindest nicht mehr, als sowieso schon. “Wir” inkludieren soweit möglich und sinnvoll für/bei uns. Wir haben eben auch das Privileg dies zu besprechen und zu schauen, dass wir die Rahmenbedingungen (bestmöglich) herstellen. Wir haben auch das Privileg abzulehnen, falls wir dies für sinnvoll halten und eine Beschulung aus unserer Sicht bei uns nicht sinnvoll ist oder sogar wahrscheinlich nicht machbar. Bei uns ist es auch im Konzept verankert, dass wir inklusiv arbeiten. Sowohl die (anderen) Kinder, als auch die Eltern wissen das und stimmen dem zu. Zumindest im Rahmen der “Tragbarkeit” (Rahmenbedingungen sollten dann da sein …).

Ich weiß nicht, warum Sie so bisschen mich als “Böser Mann” sehen (wollen?). Wenn es um “Nutzen” ginge, dann müsste ich sagen: Hey, bitte Inklusion ohne Grenzen an Regelschulen. Die Konsequenz wäre dann wahrscheinlich ein weiterer Zuwachs der Nachfrage für/nach/an Privatschulen.
Ich finde es eben sinnvoll, dass (die) Rahmenbedingungen [v. A. Zeit, Material, (Geld), Personal] da sind. Das muss der Arbeitgeber stellen. Damit kann man dann durchaus (zusammen) arbeiten. Sowohl an/für Regelschulen, als auch an/für Privatschulen, welche inklusiv arbeiten.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Für Kinder mit geistiger Behinderung müssen „inklusive Schulen“ aber auch noch mal eine „Schippe“ drauflegen. Denn diese Kinder brauchen auch alltagspraktische Bildung und die kommt in den „inklusiven Schulen“ zu kurz. Ein weiteres Problem das ich sehe ist, dass immer häufiger im inklusiven Kontext ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf geistige Entwicklung festgestellt wird. Am Ende der Schulzeit wird ja noch mal geprüft, ob eine Behinderung nach Sozialgesetzbuch „tatsächlich“ vorliegt. Ich gehe davon aus, dass sich immer mehr dieser Kinder dann auf dem ersten Arbeitsmarkt wiederfinden und ihren Behinderungsstatus verlieren.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Teilen Sie dessen Fokussierung auf Abschlüsse etwa? 😀

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ne, ich arbeite an einer Schule ohne Noten. Das sehr bewusst. Nur Abschlussnoten werden über staatliche Partnerschaft mitgeplant, mitgeprüft und mitkorrigiert. Die staatliche Schule hätte hier die Entscheidungsgewalt und -kontrolle. Das ist auch okay. Gibt eben Abschlüsse als Grad der (angeblichen) Qualifikation.

Dazu habe ich auch mit Inklusion(skindern) zu tun. Einige schaffen einen Abschluss, andere eben nicht. Diejenigen, welche ihn schaffen, erfüllen auch die Qualifikationen. Wird ja nicht geschenkt.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Cool! Ich meine das ernst!
Ich persönlich glaube, von solchen Schulen muss dad System dringend zu lernen versuchen

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Danke. Kommunikation mit Eltern, Kind(er) und KollegInnen ist hier oft entscheidend und wichtig.
Es gibt auch Eltern von Inklusionskindern, welche hier beschult werden die sagen “Das Kind soll was lernen. Ob es einen Abschluss dann schafft, wird sich zeigen. Wäre natürlich super, aber geht vielleicht einfach nicht.”
Damit kann man dann auch arbeiten … Versuchen kann man den Abschluss dann. Vielleicht klappt es ja. Wenn nicht … Ist das Kind trotzdem vielleicht gerne im Unterricht und lernt etwas anderes für das Leben. Wir haben im Prinzip nochmal einen “internen Abschluss” für alle Kinder. Ob das “Auf dem Markt” was Wert ist … Naja, für die Schüler und Eltern und auch uns ist das zumindest (meistens) eine sehr schöne Sache.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es ist empirisch belegt, dass Kinder mit sogenanntem Förderbedarf im Gemeinsamem Unterricht (GU) mehr lernen, besser abschneiden als vergleichbare Schüler an Förderschulen, im Vergleich bessere Schulabschlüsse erreichen und weniger von Stigmatisierung betroffen sind. Das gilt unabhängig vom konkreten Förderbedarf. Entsprechend führt der GU zu besseren Chancen im Alltag und im Arbeitsleben.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Bitte belegen.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Verlinken Sie doch lieber direkt konkrete Studien, damit man sich ein Bild machen kann.

Die Autorin des verlinkten Artikels (keine Meta-Studie) ist übrigens – gemäß eigenen Angaben – “Verbreiterin von vorurteilssensiblen Ansätzen für die inklusive Praxis (Anti-Bias-Ansatz, inklusive Pädagogik, Inklusion als Menschenrecht) und ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende bei Indiwi e.V., Inklusion erleben”.
Sic!

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

„Mein“ Kind mit Förderbedarf Lernen kann nach 3 Jahren im GU bis 10 mit Hilfsmitteln rechnen, kennt etwa 12-15 Buchstaben und kann Silben aus 2 Buchstaben zusammenschleifen. Seinen eigenen Namen kann es inzwischen ohne Vorlage schreiben. Ich bin mir sicher, auf der Förderschule wäre es im gleichen Zeitraum viel weiter.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Sicher sein ist etwas anderes als wissen. Wäre er nicht. An den Förderschulen werden meistens bergeweise irgendwelche Arbeitsblätter ausgemalt ohne das was sinnvolles dabei herauskommt. Interessiert ja auch keinen was die kolleg*innen da so (nicht) machen und wird ja auch nicht evaluiert. Außerdem sprechen die Fakten dagegen: Die Abschlussquote ist im gemeinsamen lernen größer als an den Sonderschulen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
Das ist eine Beleidigung meiner Arbeit von 40 Dienstjahren und aller meiner Kollegen! An meiner Sonderschule/Lernen hat niemand so gearbeitet, jedenfalls nicht bis 2011(da habe ich zur GS gewechselt, weil die Sonderschule mit einer anderen zusammengelegt/reduziert wurde) und ich bin mir ziemlich sicher auch danach nicht. Ich weiß ja nicht, welche Sonderschulen und Sonderpädagogen Sie so kennen!
Oder wollen Sie sich hier nur als Superlehrer darstellen?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Uwe
Wir wurden übrigens auch evaluiert (Anfang der Nullerjahre das letzte Mal zu meiner Zeit)! Also bitte Kl…e halten, wenn man keine Ahnung hat.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich denke, Sie hätten auch in einer (vernünftigen) Inklusion die gleiche sehr gute Arbeit geleistet – und Uwe meinte höchstwahrscheinlich das Gleiche.

Es geht um Beschulungsformen, nicht um Menschen

E.K.
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Uwe sprach von Kollegen, Schulen teilen keine Arbeitsblätter aus und werden auch nicht evaluiert!

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  E.K.

Und an keiner anderen Schule werden Arbeitsblätter ausgeteilt…

Trotz Ihres Hinweises auf die Existenz von Händen bleibe ich bei meiner Annahme, dass es um Schulformen geht, Danke 😉

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Mein Kind hatte in dem knappen halben Probejahr in Klasse 5 an der Förderschule fast NICHTS in den Mappen, Blöcken, Heften – und Schulbücher/Arbeitshefte gab es nicht. An der Regelschule füllen sich die Arbeitsmaterialien dagegen laufend.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Förderschule Lernen oder GE? Ich kann mich nur zu Lernen äußern.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich glaube alles gemischt… LB, GE, ESE usw…

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

@IndraRupp
Die Hilfsschulen in der DDR waren in 2 “Abteilungen” unterteilt. Abteilung1 für Schüler mit leichterer Lernbehinderung, Abteilung2 für die mit schwererer Lb. Die Kriterien und IQ-Werte der Unterteilung weiß ich leider nicht mehr. Aber wie ich schon an anderer Stelle schrieb, lief das Aufnahme- bzw. Testverfahren über eine Woche in allen Fächern nach festgelegten Kriterien. Der Unterricht in beiden Abteilungen umfasste die gleichen Unterrichtsfächer (z. b. auch Biologie/Erdkunde …), allerdings auf verschiedenem Niveau. Nach der Wende bekamen wir keine neuen Abt. 2 Schüler mehr. Sie gingen dann zur Sonderschule GE.
Ihren Berichten nach zu urteilen, vermute ich, Ihre Tochter wäre mindestens eine gute Abt.2 Schülerin gewesen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bis zur Wende gab es in der DDR (so meine Erinnerung) keine Sonderschulen für GE, es gab Fördertagesstätten für nicht-schulbildungsfähige Kinder. (sehr geringer IQ unterhalb Abteilung 2) Dort lernten die Kinder lebenspraktische Kompetenzen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Für ESE-Schüler gab es einige wenige spezielle Klassen an Regelschulen und wohl auch einzelne Internats-Schulen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es gab auch für die Hilfsschulen spezielle Lehrbücher für alle! Fächer und, wenn ich mich recht erinnere, auch jeweils für Abteilung 1 und 2 (also auf unterschiedlichem Niveau).

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Das ist ganz großer Blödsinn, den Sie da erzählen. Meine persönlichen Erfahrungen sprechen dagegen – unser Sohn hat eine Förderschule Sprache besucht. Mit dem Einsatz dieser großartigen Pädagogen dort, hat unser Sohn vernünftig sprechen, lesen, verstehen und schreiben gelernt. Unsere Grundschule vor Ort hat uns ebenfalls dazu geraten, weil sie ihm – nach eigener Aussage – nicht hätten helfen können. Auch die Quelle, die Sie in einem Ihrer vorigen Statements angegeben haben, ist eine Website und hat keine wissenschaftliche Relevanz. Die Studien, die dort aufgeführt sind sind zwischen 29 und und 17 Jahre alt. Die Rahmenbedingungen haben sich aber geändert. Vor Einführung der „inklusiven Schule“ hat man hier in Niedersachsen die Integration an Schulen mit erheblichen Ressourcen sehr gefördert – unter diesen Bedingungen sind hervorragende Ergebnisse erzielt worden. Die Schulgemeinschaften haben sich freiwillig entschieden diesen Weg zu gehen und hatten die entsprechende Haltung dazu, die notwendig ist damit gute Ergebnisse erzielt werden konnten. Auch die personelle und sächliche Ausstattung war eine ganz andere und überhaupt nicht mit den aktuellen Rahmenbedingungen vergleichbar. Diese Schulen wurden angewählt, sind häufig ausgezeichnet worden und waren begehrt. Die Studien beziehen sich auf diese Rahmenbedingungen, aber das was damals galt hat leider seine Gültigkeit verloren.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Und das wissen Sie so pauschal?
Das kann doch keiner mit Sicherheit wissen? Vielleicht liegt es auch an der (Nicht-)Förderung der Schule/Lehrkräfte. Dann wäre das Kind an einer Förderschule vielleicht weiter … Mal im Ernst … Das kann keiner so pauschal sagen – woher nehmen Sie die Pauschalaussage?

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ja natürlich WEIß ich das: An den Regelschulen machen DEUTLICH mehr Förderschüler+innen einen Abschluss als an den Sonderschulen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
Bitte belegen und bitte gesondert für die verschiedenen Förderbedarfe!

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Ich würde Ihr Wissen allenfalls für eine persönliche Wahrnehmung halten – vielleicht haben Sie in Ihrem persönlichen Umfeld positive Erfahrungen machen dürfen. Glückwunsch! Es gibt leider viele Betroffene denen geht es da ganz anders.

Sie blenden die bestehenden Probleme scheinbar völlig aus.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Auch das gibt absolut keinen Aufschluss für den Einzelfall. Den können Sie faktisch einfach nicht wissen. Das ist und bleibt ein Einzelfall [in/bei diesem konkreten Fall]. Maximal wäre es eine Tendenz.

Generell gilt auch zu hinterfragen:
Welche Förderbedarfe denn? Ansonsten ist das erstmal nicht differenziert (genug).

Sind bei Ihrem “Wissen” auch die (verschobenen) Abschlüsse durch/an Berufsschulen dabei? Also durch anschließende Ausbildung? Oder ist das Ihnen egal?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Ich verstehe es immer wieder nicht. Das konnte mein Kind mit GE in der 1.Klasse,den Namen schreiben vor der Einschulung. Mit GE ist man gut 20 IQ – Punkte unter LB….?

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Der Artikel teilt Ihren Unmut und weißt auf die Abmahnung Deutschlands hin, die Inklusion nicht vernünftig umzusetzen.

Auf der anderen Seite haben es Bla und Unfassbar nach 15 Jahren noch nicht verstanden, wie Gesetze funktionieren XD

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Doch, genau deshalb sprechen wir eben von “Alltagsrealität und Umsetzung (dessen)”.
Wir sind vielleicht einfach einen Schritt weiter als Sie. Sorry.

Ansonsten ist Ihr Beitrag fachlich richtig: Die Abmahnung ist faktisch da. Die “Inklusionsumsetzung” ist nicht gut. Es wird zu wenig von den rahmenzustellenden Instanzen dafür getan. Korrekt.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Dann habe ich dies falsch eingeschätzt, sorry.

Ich entnahm Ihrer frühren Kommentare, Sie würden der Erfolg der Inklusion an ihren Abschlüssen festmachen, da lag ich erfreulicherweise falsch

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ne, das kann man nicht rein an Abschlüssen festmachen. So funktioniert Inklusion nicht. Wenn man dies jedoch verlangt, dann wird es auch nicht funktionieren. Realitätssinn sollte schon sein. Gerade bei starken kognitiven “Einschränkungen”.
Aber natürlich stellt sich auch bei Inklusion(skindern) die Frage nach einem (realistischen) Abschluss. Und auch das gehört irgendwie dazu. So funktioniert (leider?) unser Bildungssystem. Sehe ich persönlich allerdings mehr als “Plus”, wenn dies bei “Wackelkandidaten” schaffbar ist/wird und sie letztendlich dann auch bestehen. Schade, wenn nicht. Aber ist dann halt so.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Schneiden die anderen Kinder auch besser ab?
Abgesehen davon könnte man den Kindern an den Förderschulen einfach anspruchsvolleren Unterricht bieten, wenn sie dort zu wenig lernen sollten und schlechter abschneiden ….

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Oder man nimmt die Klassengröße wie an der Sonderschule Lernen (max. 15 als Maßstab für alle Schulen! Dann klappt das auch mit der individuellen Förderung für jedes Kind besser.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und gern auch noch die oft vorhandene Doppelbesetzung ..

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Naja, Doppelbesetzung habe ich eigentlich so gut wie nie erlebt (ab und zu wurden mal 2-3 Kinder zu spezieller Förderung herausgenommen), mag an GE-Schulen anders sein.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Auch die gerne.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das klingt doch gut. Bin dafür.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Der bayerische Weg.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich bin mir absolut sicher, dass Sie nicht wissen, wie das funktioniert.

Was meinen Sie mit “abschneiden” und “Abschlüssen”???

Sepp
1 Jahr zuvor

…fielen im vergangenen Schuljahr knapp 12.400 Schülerinnen und Schüler darunter – davon besuchten rund 5.350 eine Regelschule. Vor zehn Jahren waren es etwas mehr als 10.600 Kinder und Jugendliche, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt worden war – 4.640 von ihnen besuchten eine Regelschule. Das waren damals wie heute nur rund 43 Prozent.

Vielleicht sollte man die Situation anders sehen:
Die Folgen der Flüchtlingskrise 2015/2016, der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ab 2022 haben alle Schulen vor massive Herausforderungen gestellt.
Insofern ist es eigentlich erstaunlich, dass es irgendwie möglich war, die Inklusion überhaupt weiter auf dem Stand von vor 10 Jahren zu halten.

Wir haben bspw. in der Klasse mehrere Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, mit Autismus, viele Kinder mit Migrationshintergrund, die z.T. erst Deutsch lernen mussten, zahlreiche Kinder mit Lese-Rechtscheib-Schwäche usw.
Eigentlich kann man jetzt schon keinem der Kinder wirklich gerecht werden…

Es ist unvorstellbar, zusätzlich noch mal so viele Kinder mit Förderbedarf in die Klasse aufzunehmen. Damit würde man den Kindern definitiv keinen Gefallen tun, sondern das System völlig vor die Wand fahren.

Inklusion ist zwar eine schöne Idee, nur muss es dafür auch die benötigte Ausstattung geben (differenziertes Material, Räume, Klassengrößen, Schulsozialarbeiter, DAZ-Lehrkräfte, Sonderpädagogen…). Sonst handelt es sich nämlich nur um eine Sparmaßnahme, bei der man Förderschulen schließt und alles auf die Regelschulen abtritt.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sepp

Völlig richtig. Was viele nicht sehen (wollen), und auch viele “Bildungswissenschaftler” nicht, ist, dass “Inklusion” zuerst einmal eine Aufforderung an die Exekutive (= Bildungsministerien) ist, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Inklusion überhaupt möglich ist, und dazu braucht es die aufgeführten Voraussetzungen: Personal, Räume, Materialien. Es ist NICHT Aufgabe der einzelnen Lehrkraft, das alles alleine umzusetzen.

Es käme ja auch niemand auf die Idee, ein x-beliebiges Krankenhaus zu einem Ort der “Maximalversorgung” zu deklarieren und die dort beschäftigten (z.B.) Internisten dann damit zu beauftragen in Zukunft auch gynäkologische Eingriffe durchzuführen, Zahnheilkunde zu betreiben und in ihren Arbeitspausen dann noch nebenbei psychiatrische Tätigkeiten auszuführen…

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Welcher Bildungswissenschaftler sieht das nicht so?
Nennen Sie mir einen einzigen 😀

Hinweise, was angebracht ist (um Gesetzte umzusetzen!!) oder Alltagstipps, um Kolleg*innen zumindest ein wenig mehr zu unterstützen, als es die Politik tut, bekräftigt KEINE Ihrer stumpfen Behauptungen

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sepp

Es führt aber auch bspw. zur Erkenntnis, dass ein verschieben auf später, “wenn wir Zeit dafür haben” unrealistisch ist =/

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ersetzen Sie das Wort „Zeit“ durch das Wort „Ressourcen“. Die sind halt einfach nicht da und werden es die kommenden Jahre auch nicht sein.

RainerZufall
1 Jahr zuvor

Darum verstößt Deutschland ja auch gegen Richtlinien und wird entsprechend abgemahnt.
Schnellstmöglich die Ressourcen schaffen, auf einen “geeigneten Zeitpunkt” zu warten ergibt keinen Sinn – stimme Ihnen da zu

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ach ja: Und weniger Ressourcen schaffen. (Söder/Merz + Chrissy)

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Söder muss schauen, die anderen sitzen in der Bundesregierung – whatever

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ginge es auch, dass die Politiker nebenbei auch die anderen Ressourcen noch stellen, welche viele Schulen sowieso schon gut benötigen würden? Wenn wir schon dabei sind.
Ja, der/die Staat/Bund/Land/Kommune muss/müssen handeln!

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ich habe den Eindruck, Sie wollen die Bildung von Kindern gegeneinander ausspielen, um sich irgendwie gegen die Inklusion auskotzen zu können.
Viel Spaß damit 🙂

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Wie wär’s denn mal mit Differenzierung?! Ihre Vorstellung von Inklusion ist eine andere, als viele andere sie hier haben.
Nein, Ihre ist nicht die einzig richtige Lesart.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Meine Lesart – welche auch immer die sein mag – sieht dringenden Handlungsbedarf, geltendes Recht für Kinder unzusetzen, Inklusion ernst anstatt als optional wahrzunehmen, Lehrkräfte an Regelschulen endlich richtig zu unterstützen und es sich nicht einfach zu machen, indem Menschen aus der Gesellschaft herausdrängt.

“Ginge es auch, dass die Politiker nebenbei auch die anderen Ressourcen noch stellen, welche viele Schulen sowieso schon gut benötigen würden?”
Ich empfand das zu einem Artikel über die verschleppte Inklusion – ohne jegliche Zustimmung zur Inklusion (in 15 Jahren!) – als spalterisch.

Aber ich irre mich gerne 🙂

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Das ist absolut nicht spalterisch.
Das eine bedingt nicht das andere. Das darf so gar nicht sein, ansonsten würde es gegen Inklusion stehen. Warum? Weil keiner “noch mehr” bei einem (absolut) überlasteten System lange mitmacht bzw. oft lange gar mitmachen kann/könnte.
Verbessert man beide Rahmenbedingungen, dann ist die Möglichkeit der Inklusions doppelt gefestigt. Generell “leiden” dann auch andere SuS nicht darunter. Die Rahmenbedingungen wären ja da. Das auch nicht “zu Lasten” anderer Ressourcen. Der Gedanke ist einfach nicht zielführend. Für beide Seiten nicht.
Daher ist der sinnvollste Weg meiner Meinung nach: Beides muss verbessert werden.
Spart man sich Zeit und Nerven für Arbeit xy, dann hat man mehr Zeit und Nerven für Arbeit yx.
Auch das ist ein Faktor, welcher Inklusion machbarer macht.
Im Prinzip können wir zwei (ggf. drei) Stellschrauben betrachten:
– Rahmenbedingungen für alle
– Rahmenbedingungen für Inklusionskind speziell
– Rahmenbedingungen für alle außer Inklusionskind (wäre dann wieder “für alle” im Prinzip …)

Als einfaches Beispiel wären hier die Klassengrößen zu nennen… Davon profitieren alle Kinder – egal ob mit oder ohne Inklusionsbedarf.
Dann bspw. Doppelte Klassenbesetzungen [Lehrkraft + Lehrkraft/Soz.-Päd./Helfer/Klassenschulbegleitung/”Spezialist für …”, …] würde generell helfen.
Zu den spezielleren Rahmenbedingungen würden dann bspw. Schulbegleitung zählen [mit dem Fokus auf das Inklusionskind].
Oder bspw. Barrierefreiheit [was ich generell sinnvoll für Schulen halte …] für Rollstuhlfahrer.
Oder beispielsweise Materialien und “Werkzeuge” für blinde Menschen – hierfür gibt es einiges an Technik inzwischen … Braucht man jedoch nicht an allen Schulen … Eben je nach Bedarf wäre hier das Richtige, statt überall.

Vielleicht auch etwas aus einer Soz.-Päd.-Rolle raus denken und gesamtheitlich einen Blickwinkel einnehmen.
Nur für diesen Moment zumindest mal. Können Sie sich das vorstellen, wie ich das meine und begründe?
Wirkt es jetzt immernoch nach “ausspielen” und “alle weg”?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ne, beides mehr.
Das ist kein Ausspielen.
Beides muss verbessert werden. Das ist halt faktisch sinnvoll und gewinnbringend.
Gibt da kein entweder/oder.
Genau darum geht es nämlich bei meinem Kommentar, wenn man ihn versteht und genau liest … Es darf weder noch gegeneinander ausgespielt werden. Beides gehört verbessert. Beides sollte man parallel fordern.

Sepp
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ich glaube tatsächlich, dass wir ohne die o.g. Faktoren schon deutlich weiter mit der Inklusion wären:

Auch wenn ich bspw. vorher vereinzelt Kinder mit auditiver Beeinträchtigung hatte, musste ich mich deutlich mehr einarbeiten, als ich selbst 3 betroffene Kinder in der Klasse hatte. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und weniger Sorgen. Dazu kommt, dass die Maßnahmen, die diesen Kindern helfen, auch den anderen Kindern den Unterricht erleichtern. Ebenso musste ich mich zwangsläufig in Lese- und Sprachförderung in meinem Fach einarbeiten und habe da inzwischen weniger Hemmungen.
Beides ging aber nur, weil ich die Zeit dafür hatte bzw. mir genommen habe. Entsprechend wären wir sicherlich mit weiteren Aspekten der Inklusion weiter, wenn die Lehrkräfte einfach Zeit und Unterstützung gehabt hätten, sich damit zu befassen.

In der aktuellen Situation kommt man immer mehr ins “Jonglieren” und merkt, dass man keinem der SuS wirklich gerecht wird.

Sie fragen, ob man daher weitergehende Inklusion “verschieben” sollte. So wie die Frage gestellt ist, würde ich mit “Ja” antworten.

Aber lassen Sie uns die Frage mal anders formulieren:
Wenn wir deutlich mehr SuS mit Förderbedarf in die Regelschulen schicken würden, die das System nicht adäquat betreuen kann, hätten wir dann überhaupt noch eine Inklusion? Oder wären die Kinder nur irgendwie “auch da”? Und wäre das wirklich im Sinne der “Inklusionskinder”?

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sepp

“Sie fragen, ob man daher weitergehende Inklusion „verschieben“ sollte.” Sie missverstanden. Ich unterstelle anderen diese Auffassung. Darum wird Deutschland auch abgemahnt – weil geltendes Recht nicht umgesetzt ist.

Ein Verschieben steht nicht wirklich zur Diskussion.

Das machen wir doch nirgendwo so!
Rassismus? “Ja, läuft schlecht, aber wir fangen erstmal mit den Moslems an, die Schwarzen respektieren wir später”
Aber bei Kindern ist so eine Denke akzeptabel?

Spirale
1 Jahr zuvor

Die CDU in Sachsen Anhalt argumentiert, dass die Behindertenrechtskonvention eben nicht festlegt, dass alle Kinder mit Förderbedarf auf eine Schule gehen müssen.

Das können Verbände, Grüne, Linke, News for Teachers und wer auch immer anders sehen, die CDU hat hier einfach Argumentativ einen richtigen Punkt.

Die UN hat hier ein Minimalziel festgeschrieben, weil es eben Länder gibt (und gab), in denen Behinderte vom Schulsystem ausgeschlossen wurden. Förderschulen gehören nunmal aber zum Schulsystem dazu (nochmal: Die CDU hat hier recht).

Das nun Bundesländer wie Hamburg erkannt haben, dass in einer anderen Interpretation (= Förderschulen größtenteils oder ganz abschaffen) viel Sparpotential liegt und Verbände, Grüne, Linke und wer auch immer das aber nicht anerkennen können (weil der Horizont zu kurz ist) oder das aus ideologischen Gründen nicht anerkennen wollen zeigt lediglich, dass kein Interesse an den “echten” Zuständen herrscht, die diese Sparmaßnahmen uns Lehrern eingebrockt haben.

Vielleicht hilft da nur die Konfrontation mit der Realität. In Hamburg dürfen die Suppe hauptsächlich die Stadtteilschulen auslöffeln. Vielleicht sollten einfach mal Besuche oder Gespräche mit Lehrern geführt werden, die an diesen Schulen mit KESS-Faktor 1-4 arbeiten. Aber Achtung: Es könnte den Horizont erweitern oder das ideologische Bild stark zerstören.

Ich kenne derweil übrigens auch Schulen, wo die Inklusion gelingt. Diese Schulen haben aber in der Regel entweder Faktoren, die sie nicht belasten oder bekommen Ressourcen, um ihre Probleme zu lösen. Manchmal liegt es am Kollegium.

Für schwierige Fälle gibt es in Hamburg die ReBBZ. Diese sind inzwischen teilweise völlig mit “kaputten” Kindern überlaufen. Kaputt deshalb, weil diese Menschen so viel Leid und elend erlebt haben, dass Schule nicht mehr möglich ist. Ich frage mich hier inzwischeb öfter, warum die ReBBZ zu Zeiten der Förderschulbeschulung nicht so überlaufen waren. Aber vielleicht ist das auch nur meine Wahrnehmung an der Stelle, Recherchen meinerseits haben hier nichts ergeben.

Ich für meinen Teil halte die Inklusion, so wie sie als Sparmaßnahme gelaufen ist und auch Fortgeschrieben wird, für gescheitert. Mögen Andere anders sehen, wenn ich an meine Kurse mit 5 Schülern denke, die definitiv Förderbedarf haben, dann kann ich über diese Sicht auf die Dinge nur noch müde lächeln.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Da steht nirgends, dass alle immer in einem Raum sein müssen.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Integrativ = alle immer in einem Raum

Steile These.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Argumente für räumliche Trennung gibt es reichlich, es ist wie immer eine Frage der Anerkennung.

Bernd Ahrbeck sagt zum Beispiel dies (https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/1422-4917/a000857):

„Ebenso wie jede andere Beschulungsform muss sich auch die inklusive Beschulung nach ihren Erfolgen fragen lassen. Nach dem, was sie leistet, und danach, was sie nicht vermag. Davor können keine noch so hehren Ideale schützen und keine moralischen Postulate, die sie für alternativlos erklären. Die häufig aufgestellte Behauptung, die inklusive Beschulung habe ihre Überlegenheit längst bewiesen, steht auf schwachen Füßen. Die empirische Forschungslage ist alles andere als eindeutig. Zwar finden sich zahlreiche Ergebnisse, die die Vorteile einer gemeinsamen Beschulung bestätigen. Aber eben auch solche, die das Gegenteil belegen. Viele Kinder profitieren von einer gemeinsamen Beschulung, andere aber nicht und für einige kann sie sogar schädlich sein.“

„Für die einen steht unverrückbar fest: Eine Auflösung aller speziellen Einrichtungen wie Sonderschulen und -klassen sei zwingend erforderlich, nur das erlaube die Konvention, nur so könne das Menschenrecht auf Bildung durchgesetzt werden. Andere setzen einen anderen Schwerpunkt: Auch sie befürworten eine stärkere gemeinsame Beschulung, sehen aber in der bestmöglichen Förderung des einzelnen (behinderten) Kindes das oberste Gebot. Dazu müsste eine Angebotsvielfalt existieren. Auf spezielle Einrichtungen könne im Sinne des Kindeswohl nicht verzichtet werden.“

„Die schwächeren Schülerinnen und Schüler, die unteren 8 % der Leistungsskala, nähern sich nicht der Leistungsmitte an, sie verharren auf ihrem niedrigen Niveau. Die inklusive Beschulung führt zu keiner wesentlichen Leistungssteigerung. Das reichlich optimistische Versprechen, bisher gehemmte, anderenorts systemisch gefesselte Potenziale würden nunmehr inklusiv freigesetzt, läuft ins Leere.“

„Die größten Inklusionsprobleme bereiten Kinder und Jugendliche mit massiven Verhaltensstörungen, die in der Schule unter den Förderdarf emotional-soziale Entwicklung fallen. Das belegen zahlreiche nationale und internationale Untersuchungen, die AiBe-Studie stellt hierzu keine Ausnahme dar. Aufgrund ihres Störpotenzials stellen sie Lehrkräfte oft vor kaum lösbare Aufgaben, vor allem wenn sie in großen Klassen unterrichtet werden. Die üblichen pädagogischen Mittel versagen: In ihrem Verhalten sind diese Kinder schwer zu steuern und die tieferen Gründe ihres Erlebens lassen sich nur mühsam aufdecken. Oft bedarf es einer intensiven persönlichen Zuwendung, die viel Zeit erfordert, damit eine tragfähige pädagogische Beziehung entstehen kann. Der Leidensdruck, dem diese Kinder ausgesetzt sind, ist zumeist ganz erheblich, weil sie sich nirgends richtig verständlich machen können und überall auf Ablehnung stoßen.“

„Aufgrund des aktuellen Forschungsstands ist davon auszugehen, dass diese Gruppe von Kindern nicht durchgängig von einer gemeinsamen Unterrichtung profitiert. Gleichermaßen muss anerkannt werden, dass Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Lehrkräfte nicht unbegrenzt belastbar sind. Mit Erträglichkeitsgrenzen ist zu rechnen. Eine zeitweise Unterbringung in speziellen Einrichtungen wird von den untersuchten Berliner Lehrerinnen und Lehrern für unerlässlich gehalten. Sie gilt geradezu als eine Bedingung dafür, dass die inklusive Beschulung nicht scheitert.“

„Diese Ausführungen zeigen, dass die Schwierigkeiten, die bei einer inklusiven Umsteuerung entstehen, nicht nur auf die vielerorts unzureichenden Ausstattungen zurückzuführen sind. Es bestehen erhebliche konzeptionelle Unklarheiten hinsichtlich des Inklusionsbegriffs und der daraus abzuleitenden Ziele, des Behinderungsbegriffs und des hier nicht weiter diskutierten Umgangs mit der Leistungsdimension. Eines ist jedoch sicher: Inklusionsquoten allein geben noch keine Auskunft darüber, ob Inklusionsziele wirklich erreicht werden, indem sie zu einer umfassenden Verbesserung der Lebens- und Lernsituation von Kindern mit und ohne Behinderung führen. Und auch bei guter Ausstattung müssen die Grenzen des Möglichen und Sinnvollen gesehen werden, darauf verweisen nicht zuletzt die Kinder und Jugendlichen, die in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung besonders bedroht sind.“

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Am besten warten wir weitere 15 Jahre darauf, dass irgend jemandem einfällt, wie man einen Kreis quadriert.

Läuft schon.

#kollateralschaden

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Bedenkenliste zur Inklusion im Bildungssystem der Kommission der UN ist z.B. bei Schweden ähnlich lang wie bei Deutschland. Allerdings kann ich persönlich nicht beurteilen, wie schwerwiegend die festgestellten Mängel sind.

Sim Si
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich mir auch – absolut! Was mich stört, ist die Reihenfolge. Im Moment läuft das so: Es gibt einen Anspruch, also “muss das halt” – sprich, es wird teilweise auf Biegen und Brechen umgesetzt, auf Kosten der Lehrer und Mitschüler, mit völlig unzureichender Ausstattung – ich meine, 2 Stunden pro Woche, das ist ja wohl nicht ernst gemeint. Richtig wäre zu sagen, wir schaffen Schritt für Schritt Strukturen und setzen in genau diesem Tempo die Inklusion um. Das wird aber nicht funktionieren, weil es schon an Schritt eins scheitert – einer ausreichenden Personalaustattung. Und zweitens scheitert es am Eingestehen, dass Inklusion Grenzen hat – und das ist die Ertragbarkeitsgrenze für Lehrer und Mitschüler, was v.a. ES-Fälle betrifft, die aber neben L den Hauptteil der Kinder mit sonderpäd. Förderbedarf stellen….Hier fängt dann die Quadratur des Kreises an….

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Zeit war da, aber es wurde versäumt die Voraussetzungen zu schaffen.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich gebe Ihnen recht, aber das kann doch im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass man ungeachtet dieser Tatsache, dass bisher nichts passiert ist, jetzt den Hebel umlegt.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Îch gebe Ihnen recht, aber solange die Gelder nicht im Haushalt verankert sind, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, halte ich den Hebel lieber fest.

Sim Si
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Politik ist was anderes als die Lehrer. Letztere sind es aber, die es umsetzen und (samt Mitschülern) ausbaden müssen. Die Lehrer können nur mit den Rahmenbedingungen arbeiten, die da sind. Und da ist es natürlich oft so, dass es auf Biegen und Brechen umgesetzt wird. Mit Biegen und Brechen meine ich hier keinen zeitlichen Aspekt, sondern einen, der die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten nicht beachtet – was ja leider häufig der Fall ist, weil sonst die logische Entscheidung häufig ein “Nein, ist unter den gegebenen Bedingungen nicht machbar” wäre. — Ein Bekannter (Schulleiter) hatte neulich alle Hände voll zu tun, bis er ein hochaggressives, häufig gegen Mitschüler und Lehrer gewalttätiges Kind endlich an der E-Schule hatte. Die Mutter hat es eingesehen, dass es trotz Schulbegleitung an der Regelschule keinen Sinn macht – aber der Vater wollte lange nicht. Der hatte sogar vor, das Kind zu sich zu nehmen und zu uns an die GS umzuschulen. Es wäre in eine Klasse mit einer schwangeren Klassenlehrerin gekommen, ohne dass ich vorher gewusst hätte, welche Gefahr für die Schwangere von dem Schüler hätte ausgehen können. DAS IST KRANK! – Solange die Bedingungen nicht so sind, dass Inklusion für alle Beteiligten ein Gewinn oder zumindest machbar ist, bleibe ich weiterhin skeptisch. Mir würde es schon mal helfen, wenn die Diskussion endlich deutlich differenzierter geführt würde – Kinder mit ES sind was völlig anderes als ein Hör- oder Sehbehinderter. Ein Kind mit G braucht mit Sicherheit etwas deutlich anderes als 2 Stunden Sonderpäd in einer Regelklasse usw.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sim Si

Es sind nicht in erster Linie die Lehrkräfte, die etwas ausbaden müssen, sondern die betroffenen Schülerinnen und Schüler.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich gehe davon aus, dass Sim Si und auch alle anderen Lehrkräfte, die auf n4t schreiben, für gute und gut flankierte Inklusion sind. Diese existiert aus politischen Gründen nicht.
Wie soll Sim Si weiter, auch inklusiv, unterrichten, wenn die Politik die von ihr selbst beschlossenen Rahmenbedingungen nicht schafft und seit 15 Jahren nicht geschaffen hat?
Was können SIM Si und alle anderen Lehrkräfte tun?
Ist Sim Si verbeamtet, fällt die Möglichkeit zu streiken aus.
Ist Sim Si angestellt, drohen Kündigung und Eintrag in der Personalakte bei Konsequenzen.
Kündigt Sim Si, wird Inklusion wegen Personalmangel noch schlechter.
Bleibt Sim Si unter den beschriebenen Bedingungen, erleidet Sim Si irgendwann einen Burn Out … oder reduziert auf eigene Kosten die Stundenzahl. Beides verschlimmert den Personalmangel.
Ich verstehe Sim Si und alle Lehrkräfte, die sich hier ihren Frust von der Seele schreiben.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe mal gemeinsam mit sehr vielen anderen verbeamteten Kolleg*innen in meinem Bundesland gestreikt.
Wir haben es sogar bis in die BILD und andere große “Blätter” geschafft.
Erreicht haben wir außer einer Abmahnung, einem Eintrag in die Akte und einzelne von uns eine Anhörung im Ministerium nichts.
Lehrkräfte haben keinerlei Standing.
Tatsächlich muss die Gesellschaft bereit dafür sein, mehr in Bildung investieren. Anders wird das nichts.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Oh, Sie haben garantiert FÜR eine bessere Bildung und Teilhabe von Kindern gestreikt! GARANTIERT 😀

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Nee, natürlich für weniger Arbeit, schlechtere Bildung, weniger Teilhabe, längere Ferien und mehr Geld.

Sie haben ein Problem, wenn Sie so reagieren, Rainer.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Also haben Sie FÜR die Inklusion gestreikt? 🙂

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Oh, Sie haben garantiert FÜR eine bessere Bildung und Teilhabe von Kindern gestreikt! GARANTIERT

…was ein unkollegialer Beitrag! 🙁

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

In Bezug auf den Artikel bin ich wahrhaftig neugierig, ob FÜR die Inklusionskinder demonstriert wurde.

Tatsächlich traurig, aber ich kann es mir ernsthaft nicht vorstellen…

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Habe ich das denn behaptet?
Mein Beitrag sollte nur aufzeigen, wie wenig Lehrkräfte tatsächlich ausrichten, wenn sie tatsächlich aktiv werden.
Vielleicht lesen Sie einfach mal genauer.
Inklusion war nicht das zentrale Thema, sondern eine Verschlechterung der Bedingungen am integrativen System in SH im Zuge der Umwandlung der IGS zu GemS. Inklusion war davon auch betroffen.

Wahrscheinlich verstehen Sie das aber auch wieder nicht.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

… und wie wenig auch Eltern ausrichten können, zeigt der Kommentar von @Anika von Bose (Stellungnahme der Elternverteter) und die Reaktionen offizieller Stellen darauf. – ziemlich weit unten im thread zu finden.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Warum, zum Beispiel, schließen sich die Lehrkräfteverbände nicht endlich mal zusammen”
Eine wirklich gute Frage. Haben Sie diesbezüglich mal bei den Lehrkräfteverbände angefragt/nachgehakt? Das würde mich tatsächlich sehr interessieren.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke
Hm, also das Übliche in dem Bereich.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

In Skandinavien läuft es aber anders, als es bei uns bundesweit sein soll.
Wenn man der Gesellschaft ein solches Modell, anböte, würde es vielleicht auch eher akzeptiert.
Jetzt haben wir “alle in einem Raum”, was (siehe @Leras langem Post) eben nicht wirklich funktioniert. Aus eigener Erfahrung kann ich die zitierten Punkte nur bestätigen.
Schule ist nicht nur Teilhabe im Sinne von “immer dabei sein”, sondern hauptsächlich Wissens-, Kompetenz- und Methodenerwerb für alle. D.h. es ist nicht sinnvoll, eine solche Teilhabe zu fordern, da die Politik dann genau das möglich macht. In SH haben wir eine sehr hohe Inklusionsquote, d.h. bei uns haben also die Schwächeren Platz, und es läuft insgesamt trotzdem nicht gut, weil es eben nicht ausreicht, alle immer in einem Raum zu haben.
Ich bin sehr froh, dass wir ein äußere Differenzierung haben, so dass z.B auch einzelne sog. I-Kinder auf einem höheren Niveau arbeiten können, wenn sie kognitiv dazu in der Lage sind. So können wir sie besser fördern als in einer sehr heterogenen Gruppe.
Bei uns gibt es Klassen, die in bestimmten Fächern bis einschließlich Jg. 10 immer wieder (Gruppenstunde, Sport, Kunst + Weltkunde) zusammenkommen.
Wahr ist aber, dass die ganz Schwachen tatsächlich überall nur dabei sind und dadurch z.T. sehr viele Kapazitäten einfordern. D.h. die Lergruppen, denen sie zugeordnet sind, haben dann drei Schulbegleiter*innen und zwei Lehrkräfte im Unterricht und es funktioniert überhaupt nicht.
DAS ist es aber, was man bekommt, wenn man Teilhabe über alles stellt.

Nach wie vor halte ich alle “unter einem Dach” für viel sinnvoller.
Aber damit bin ich bei Ihnen in der Kategorie “Inklusionsgegnerin, die alle weg haben will” gelandet.
Trotzdem wiederhole ich diese Forderung hier wieder!

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Nach wie vor halte ich alle „unter einem Dach“ für viel sinnvoller.”
Meinen Sie wirklich ALLE oder haben Sie für Kids mit Sopäd. Bedarf ein anderes Dach im Sinn?

Und die erfolgreichen Skandinavier haben wieviele seperate Sonderschulen genau?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

? 4278 verschiedene. Komische Frage.
Es gibt auch dort, sinnvollerweise, Spezialschulen für besondere Fälle. Alles andere wäre ja eine Zumutung für die entsprechenden jungen Menschen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

4278 Sonderschulen? Das ist ehrlichgesagt mehr, als ich erwartet habe.
Ich bn verblüffr

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall
RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Natürlich wollen Leute die separierenden Förderzentren offen halten. Die wissen ja, dass sich Politik und Gesellschaft einen feuchten Dreck um sie scheren!

Meine Kritik gilt dem System und dessen Anhänger*innen, welche dies mit allen Mitteln auftecht erhalten bzw. herabzuwirtschaften bereit sind, um die Option der Inklusion so unattraktiv wie möglich zu halten

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Okay, dann mal Butter bei die Fische. Wie genau soll denn Ihrer Ansicht das Schulsystem umgestrickt werden, damit solche Kids an Institutionen mit 800 (an meiner Schule sogar über 1200) anderen Menschen im Wuselchaos zurechtkommen?
Und meinen Sie, dass es diesen Menschen nutzt, dass diese Schule geschlossen wird? Und denken Sie, dass die Politik jetzt umdenkt, nachdem sie diese Einsparmaßnahme durchgeführt hat?
Nochmal in SH ist die Quote sehr hoch. Es ist eher so, dass selbst Kids, die nicht auf Regelschulen gehen wollen, es müssen.
Bei uns ist Inklusion die Regel und schlecht.
Was verstehen Sie huer jetzt nicht? Es gibt keinen Grund Inklusion unattraktiv zu machen, damit man sie nicht umsetzen muss. Sie wird einfach umgesetzt und das schlecht.
Das ist billiger, weshalb die Politik solche besonderen Einrichtungen schließt. In SH werden keine neuen Förderzentren errichtet.
Und DAS sollte Ihnen endlich mal zu denken geben.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und wie können “wir” das umsetzen/einfordern? Ernst gemeinte Frage.

Die Rahmenbedingungen von/an/in Schulen in Dänemark würden wahrscheinlich die meisten LuL hier sofort nehmen …

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Aber warum denken Sie dann nach 15 Jahren immer noch, es müsste nicht im gleichen Raum sein?
Sie halten die ganze Inklusion noch für zur Diskussion stehen?

Ist allen Ernstes NICHTS an Ihnen haften geblieben? In FÜNFZEHN Jahren?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Alle in einem Raum” dient gleichermaßen als Totschlagargument wie “Alle aufnehmen/die ganze Welt retten” im Bezug auf Flüchtlinge, um die Sache für unmöglich zu erklären.
Schüler sind nie immer alle in einem Raum. Es gibt AG’s, WPK’s, G-, E-und bei uns in Englisch auch F-Kurse. Es sind auch nicht immer alle am gleichen Platz auf dem Schulhof und fahren auch nicht alle im selben Bus, genauso, wie nicht alle im selben Ort wohnen und nicht alle die gleichen Hobbys haben. Den Unterschied zum Aussondern haben viele scheinbar nicht verstanden.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Schüler sind nie immer alle in einem Raum.“

Doch. Leider doch.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

In der GS auf jeden Fall! Wo sollten sie denn bspw. während der Mathestunde auch hin? = Raummangel! Und mit wem? = Aufsichtspflicht!
Nicht alle haben eine TH-A, die sie begleiten könnte …

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Nee, einer ist immer auf Toilette:)

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Also Gemeinschaftsschule als letztendlich einzige Schulform?

Sind Gymnasien “integrativ”?
Ist “integrativ” auch “inklusiv”?
Wenn nein, sind Gymnasien dann “inklusiv”?

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

An meiner GemS gibt es zum Glück ab Klasse 7 in Eng und Mathe, ab 8 auch in Deutsch und ab 9 in den Naturwissenschaften eine Dreierdifferenzierung! Von der Binnendifferentierung sind inzwischen viele GemS in meinem Bundesland weg.
Es ergibt keinen Sinn, alle Niveaus in allen Fächern gemeinsam zu unterrichten.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Fordert meines Wissens auch niemand…
Aber wenn Sie den Eindruck haben, das traditionelle Schulsystem ist überaltet und überholt… Ja, darum geht es ja

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Dem Wunsch der Eltern entsprechend müssen GY “exklusiv” sein!

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Bedeutet aber immer noch nicht: alle in einem Raum.
In den skandinavischen Ländern, die ja viel mehr Geld in Bildung stecken, wird Inklusion ganz anders umgesetzt. Die Schüler sind an einem Schulzentrum, aber natürlich gibt es auch gesonderte Kleingruppen, in denen beispielsweise lebenspraktische Übungen oder Exkursionen stattfinden.
Dort wird Unterricht am einzelnen Kind ausgerichtet und geschaut, was jedes Kind benötigt. Gemeinsamer Unterricht da, wo alle profitieren inklusive Durchlässigkeit, aber auch Gruppierungen nach Leistungsniveau (gemeinsamer Kunst- oder Musikunterricht ja, gemeinsamer Unterricht in Mathe-Leistungskursen nur, wenn die Leistungsvoraussetzungen vorhanden sind. Kein Sitzenbleiben, stattdessen Extra-Förderung in Kleingruppen oder Einzelförderung, solange bis der Regelstandard wieder erreicht wird. Dazu genug räumliche und personelle Ressourcen.
So kann Inklusion tatsächlich für alle zum Gewinn werden.

Meine norwegische Freundin war erschüttert, als ich ihr erzählte wie Inklusion in Deutschland aktuell umgesetzt wird.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Es ist ja auch erschütternd, wie schlecht Vieles in Deutschland im Bildungswesen organisiert ist.
Es ginge ja auch so viel besser, aber Schulzentren nach skandinavischem Vorbild erfordern halt Geld (Räume, personale und materielle Ausstattung) und Einsatz, das darf man hier halt nicht erwarten…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

In Australien ist das nicht anders. Ab Klasse 7 Differenzierung in bis zu 5 Anforderungsniveaus von Förderstufe bis Exellenzstufe. Letzteres sind dann Kurse so mit 3 bis 5 besonders talentierten “High-Performern”, die dann teilweise auf Hochschulniveau unterrichtet werden.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Schön, der Duden. Das wahre Leben sieht etwas anders aus

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Ausgestaltung hst si sinnvoll zu sein um die nicht betroffen SuS in ihren eigenen Lernentwicklung nicht einzuschränkten. Es macht in der Praxis überhaupt keinen Sinn, einen betroffenen Schüler in der Sek1 z.B. zum Fremdsprachen- oder Mathematikunterricht einfach mal in eine Klasse dazuzusetzen, wenn für diesen das dort mit dem Unterricht verbundene Lernniveau nicht zu erreichen ist.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ja, das Deutsche Schulsystem ist echt überholt und nicht mehr zeitgemäß.
Allmählich verstößt es zunehmend gegen geltendes Recht…

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Da steht ausdrücklich auch nicht, dass es alle sein müssen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Eben. Und solange die Bedingungen an den Regelschulen mit “Stuhl dazu stellen” weitgehend beschrieben sind, ist die Inklusion ein Sparkonzept und damit gescheitert bzw. von der Politik vorsätzlich an die Wand gefahren. Zum Schaden aller Kinder, Lehrer und Eltern.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Und darum gehen Sie mit den Eltern auf die Straße und fordern eine vernünftige Umsetzung!
Ich meine, wer will sich schon zum nützlichen Idioten der Regierung machen lassen, indem er auf deren Spiel hereinfällt und dann nach noch mehr Trägheit und Verwässerung der Auflagen ruft 😀

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Spirale

Ihre Ausführungen zu den Stadtteilschulen in Hamburg kann ich bestätigen. Die Auswirkungen treten immer deutlicher zutage. Wenn dort in einer typischen 8. Klasse etwa ein 3/4 aller SuS jüngst eine ESA-Empfehlung oder gar keiner im Zeugnis zu stehen haben, dann ist nichts zu beschönigen. Die Inklusion wie praktiziert wird steht der Lernentwicklung der wenigen (mittel-)starken SuS entgegen. Und dann gibt’s neben der Inklusion auch noch die zweite große Baustelle: die Integration. Gegenwärtig gibt es an nahezu allen Stadtteilschulen einen gymnasialen Oberstufenzweig (G9). Ob der mangels geeigneter SuS noch lange aufrechterhalten werden kann…

RainerZufall
1 Jahr zuvor

“Um dieser Aufgabe Rechnung zu tragen, hat das Land eine Expertenkommission […] eingerichtet.”
Wann? Ihr hattet eine Dekade Zeit dafür XD

Während des Studiums hätte ich es mir nicht träumen lassen, vor einer Klasse in einer Förderschule zu landen.
Jetzt habe ich eine, im kommenden Jahr mit viel zu wenigen Wochenstunden, und gehe mit 5 WS in die Inklusion, was garantiert ausreichen wird =(

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ich wünsche von ganzem Herzen recht viel Freude.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Danke. Zu wenig Zeit, zu viel Stoff, eine angeblich desinteressierte Schulleitung und die Inklusionskinder über alle Klassen verteilt.

Wird also entspannt: ich kann mich austoben, Kolleg*innen und Kinder bestmöglich zu unterstützen und abends kit dem Wissen ins Bett gehen, mein Bestes gegeben zu haben. Gleichzeitig sind die Karten dermaßen gegen Kinder, Kolleg*innen und mich gemischt, dass ich keine Sekunde daran verzweifeln müsste, einen Unterschied ausgemacht haben zu können.

Ist politisch halt so gewollt…

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

“und die Inklusionskinder über alle Klassen verteilt”

Merkste selbst, oder?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

@RainerZufall
“Während des Studiums hätte ich es mir nicht träumen lassen, vor einer Klasse in einer Förderschule zu landen.” – das verstehe ich jetzt nicht. Ich dachte Sie sind Sonderpädagoge? Was träumten Sie sich denn so während des Studiums?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Rainer Zufall
Wieviele Stunden und welche Fächer werden Sie in Ihrer Sonderschulklasse unterrichten (Lernen, GE, oder …)? Wieviele Schüler? Vollzeitstelle 27(?) Stunden – 5 für Inklusion = 22 für die Klasse? Finde ich nicht zu wenig.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Ihre Antworten würden mich wirklich interessieren. Mein Sonderschulstudium lag Ende der 70er Jahre. Ich vermute, Sie sind wesentlich jünger. Deshalb mein Interesse, was sich in der Zwischenzeit geändert hat.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Zusatzfragen: Welcher Förderbedarf? Wie sah bisher eine durchschnittliche Schulwoche bei Ihnen aus – wieviele Schüler in wievielen verschiedenen Klassen? Wieviele Stunden hatte ein Förderschüler durchschnittlich mit Ihnen (in der Regelklasse oder extern)? Wer förderte die Schüler, mit welchem Material in der restlichen Zeit? Wer stellte dieses Material zusammen? Wer kontrollierte wann die Bearbeitung dieser Materialien und klärte auftretende Probleme/gab Hilfen?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Schade, aber ich hatte es eigentlich auch nicht anders erwartet: auf konkrete Fragen erhält man von Ihnen nur sehr selten, um nicht zu sagen fast nie, konkrete Antworten. Dabei wären es sicher, nicht nur für mich, interessant zu sehen, wie der Schulalltag eines Sonderpädagogen heutzutage bei Inklusion aussieht. Das würde vielleicht ein paar hier bei n4t vorhandenen (Vor)urteilen gegen Sonderpädagogen entgegenwirken? Nach meiner Erfahrung und Beobachtung gibt es solche und auch solche. Zu welcher Gruppe gehören Sie?

Annemaus
1 Jahr zuvor

Ich habe das Triple-X-Syndrom. Als meine Eltern vor der Einschulung ein Gespräch mit der Klassenlehrerin gehabt hatten, lief sie mit meinem Attest durchs Lehrerzimmer und hatte die anderen Lehrer gefragt gehabt, warum gerade sie “so etwas” in der Klasse haben muss. Für die Tatsache, dass ich bereits vor der Einschulung einige Worte lesen konnte, hatte sie sich gar nicht interessiert gehabt. Gott sei Dank sind wir nach der ersten Klasse in eine andere Stadt gezogen und ich hatte eine verständnisvollere Lehrerin bekommen. Sie hatte begriffen gehabt, dass ich nicht dumm bin, sondern meine Probleme vor allen Dingen in der Feinmotorik liegen.
Meine Ergotherapie hatten meine Eltern selbst (bereits seit meiner Geburt) organisiert gehabt, außerhalb der Schulzeit und trotzdem Beide voll berufstätig gewesen waren.
Dass ich studiert habe, habe ich definitiv nicht meiner Klassenlehrerin im ersten Jahr zu verdanken!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annemaus

Wann war das, wenn ich fragen darf? Wissen Sie die Gründe?
Normalerweise ist Triple-X-Syndrom doch kein Problem (in Bezug auf Beschulung).

Anika von Bose
1 Jahr zuvor

Die Ausführungen im letzten Bericht der Vereinten Nationen zur Umsetzung der UNBRK in Deutschland war das erste Mal, dass ich die Kritik der Vereinten Nationen teilen konnte, weil
sich die Kritik nicht ausschließlich an der Anzahl der „Sonderschulen“ orientiert hat und damit nicht nur eine rein quantitative Bewertung vorgenommen hat, sondern auch die qualitative Umsetzung in den Blick genommen hat. Deutschland wird darin empfohlen einen UMFASSENDEN PLAN zur Beschleunigung des Übergangs der Sonderschulbildung zur inklusiven Bildung auf Landes- und Kommunalebene mit konkreten Zeitrahmen , (verlässlicher) Zuweisung personeller, technischer und finanzieller Ressourcen sowie klaren Verantwortlichkeiten für die Umsetzung und Überwachung zu entwickeln. Es wird Zeit.

Ich konnte nie nachvollziehen, warum wir die Integration nicht weiter vorangetrieben haben, statt Förderschulen einfach zu schließen und alle Schulen (in Niedersachsen sind seit dem Schuljahr 2013/14 alle Schulen inklusive Schulen) zu inklusiven Schulen zu erklären. Wir waren auf einem guten Weg. Zwischen 2009 und 2014 haben sich so die Anzahl der SuS a den Förderschulen Lernen in Niedersachsen um über 5000 SuS reduziert! Und das ganz ohne Nebenwirkungen wie der Anstieg von Überprüfungsverfahren und damit einhergehend auch der große Anstieg von SuS mit einem festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs. In vielen Regionen wurden damals sukzessive Förderschulen geschlossen, weil man sie nicht mehr brauchte. Diese Entwicklung hat man mit der „Umsetzung der inklusiven Schule” und mit der einhergehenden Schließung der Förderschulen Lernen ausgebremst.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Was ist eigentlich mit Förderbedarf ESE?

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Seit Beginn der auslaufenden Beschulung der Förderschulen Lernen, haben sich die Schülerströme in Richtung der Förderschwerpunkte GE und ESE verschoben. Man schließt FÖS LER und baut dafür neue Förderschulen GE und ESE. Es ist zum „Haareraufen“….

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

In SH ist das definitiv nicht so. Da stellt man eben Stühle hinzu.
Wir sind alle froh, dass es immerhin möglich ist, z.B. Kids mit ESE, die ihre Schulbegleitung versuchen, die Treppe runterzuschupsen, nicht an der Schule bleiben müssen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Haben Sie deshalb mit Ihren Kolleg*innen FÜR mehr Unterstützung mit gestreikt, wofür Sie in der Bild und in Zeitungen Erwähnung fanden? 😀

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Nein, für mehr Geld, weniger Arbeit, längere Ferien, weniger @RainerZufallsquatschfragen und … Weltfrieden natürlich.

Lisa
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

“Ich konnte nie nachvollziehen, warum wir die Integration nicht weiter vorangetrieben haben, statt Förderschulen einfach zu schließen und alle Schulen (in Niedersachsen sind seit dem Schuljahr 2013/14 alle Schulen inklusive Schulen) zu inklusiven Schulen zu erklären”
Das sind auch keine pädagogischen Entscheidungen. Dafür gibt es die Erklärung: SPAREN!
Billigste Lösung

SchadeMarmelade
1 Jahr zuvor

Ah ja Inklusion.
Ich erinnere mich noch zu gerne an den Tag als unsere Schulleitung uns allen verkündete das wir nun nicht mehr Grund- und Hauptschullehrer sein sondern auch noch Realschul-, Gymnasial- und Förderschullehrer.
Das war ein Fest. Zack wurde aus unserer alten Hauptschule eine “Gemeinschaftsschule”. Fortan unterrichtete man also anstatt dem wofür man ausgebildet wurde einfach alle. Natürlich ohne Fortbildung, Ausbildung oder Hilfe. Die 3 Förderachullehrer mit ihren insgesamt 46 Stunden für alle Jahrgänge udd Klassen von a bis f sind eine Bereicherung. Zumal man auch selbst die Förderschulzeugnisse schreiben musste. Auch das natürlich ohne Ausbildung oder Fortbildung. Wenn man Glück hatte hat sich eine Förderschullehrkraft erbarmt mal quer zu lesen. Die gehören schließlich nicht zur Schule sondern sind nur abgeordnet und müssen somit weder Unterricht vorbereiten noch Zeugnisse schreiben.
Als Folge aus diesen Umständen gab es natürlich grandiose Inklusion. So toll wie die I-SuS dann überdurchschnittlich viel fehlen und demotiviert runsitzen.
Denn wie wir alle wissen ist es gar kein Problem als Fulltime Lehrer mit heterogenen Klassen auch noch den Unterricht auf die 5 bis7 I Niveaus in der Klasse zu differenzieren.
Ach du kannst nicht lesen? Gar kein Problem ich differenziere dir das Thema der Plattentektonik…

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  SchadeMarmelade

Ich frage mich immer wieder hier, warum so über Förderschulzeugnisse und fehlender Eignung zum Ausfüllen dessen geklagt wird, als ob das hochkomplexe Berichterstattungen mit obendrein immensem Zeitaufwand wären.
“XY hat mit Freude am Werkunterricht teilgenommen”
“XY nahm sehr motiviert am Biologieuntericht teil. Dort lernte XY die Pflanzen, die Tiere und die Photosynthese kennen”
“XY hat in Deutsch seinen Sprachschatz erweitert. Er schreibt kurze Texte größtenteils fehlerfrei ab. Das anwenden der Grammatik gelingt teilweise”
“XY nahm mit großer Freude am WuN Unterricht teil und beeindruckte seine Klasse mit selbst mitgebrachtem Material zum Thema.”
So what?

SchadeMarmelade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Weil all ihre Sätze:
1. Viel zu oberflächlich formuliert sind. Nicht erlaubt.
2. Mehrere Kompetenzen in einem Satz abgefrühstückt werden. Ebenfalls nicht erlaubt.
3. Sie keine wirklichen Kompetenzen und Lernzuwächse nennen. Nicht erlaubt x 3.
4. Diese Kompetenzen müssen vor dem Schuljahr schon erarbeitet werden und im Verlauf überprüft und angepasst werden.
5. Wenn man das für 5 bis 7 SuS zusätzlich macht ist es eben doch extra Arbeit.

Aber natürlich gibt es immer die “KollegInnen” die es sich leicht machen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  SchadeMarmelade

So sieht das Zeugnis meiner Tochter seit 8 Jahren aus.
?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie ist an einer staatlichen Schule meinten Sie, oder?
Förderschule oder Regelschule?
Wieviele Seiten ist “das Zeugnis” denn?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

2 Seiten immer. Eigentlich genau wie die Zeugnisse in der 1.,2.Klasse. Regelschule, ja. In dem halben Jahr an der FS gab es gar kein Zeugnis. Habe auch kein Problem mit den Zeugnissen, wie sie sind. Aber kurz eine freudige Teilnahme erwähnen und ein paar Beispiele, was im Unterricht Thema war klingt mir nicht nach so einer herausfordernden Aufgabe, wie hier öfter geschildert.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wäre das dann schon “Inklusion”?
Also das Kind sitzt mal mit im Raum und macht mit. Dazu dann 2 Seiten Textform, was man/das Kind so gemacht hat?
Alles andere wird nicht gemacht? Spezielle Differenzierung? Förderbedarf? Förderstunden? Einzelunterricht zur Förderung? Schulbegleitung? Gespräche mit dem Jugendamt? Elterngespräche zur individuellen Förderung? Inklusionsspezifische Sachen/Gegebenheiten zwecks “Krankheit” oder “Einschränkung”? Wissen dazu?
Wenn man das eben ernsthaft macht … Dann sind da einige Fälle schon bisschen mehr als “nur 2 Seiten” schreiben.
Mag jetzt bei Ihrem Fall tatsächlich ‘so leicht’ erscheinen. Vielleicht ist es das auch. Ist eben nicht übertragbar auf alle Inklusionskinder.
Ich hatte ein Inklusionskind, welches in der 6. Klasse noch teilthemenspezifisch in der 2.-3. Klasse vom Schulstoff war. Dazu dann einen eigenen Wochenplan.
Ich hatte aber auch schon Inklusionskinder, welche gar keine Sonderförderungen usw. gebraucht haben. Die haben “ganz normal” teilgenommen. Klar … Gespräch mit Jugendamt muss man trotzdem machen – kein Problem. Komplett stressfrei.
Also da lagen schon Welten von Aufwand dazwischen …
Hoffe Sie verstehen, wie ich das meine.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Wozu Gespräche mit dem Jugendamt, weil ein Kind aufgrund des geringeren IQ’s (=GE) langsamer und weniger lernt? Muss auch das Jugendamt beraten, wenn ein Kind schneller lernt als die Anderen?
Und wieso reicht da ein Zeugnis nicht, wie es auch Zweitklässler bekommen, die vielleicht genauso weit sind?
Eigentlich sind GE und LB nur IQ – Unterschiede. Mir scheint, die Kinder sollen sich auf Biegen und Brechen den Anderen angleichen, mit Zusatzstunden, Therapien und dem ganzen Brimborium. Das gleiche ist es, wenn ein Kind mit IQ 115 unbedingt auf 130 gebracht werden soll.
Gerade, wenn ein Kind im Kopf eher jünger ist, sollte man auch entsprechend mehr Rücksicht nehmen und nicht mit Zusatzstunden noch alles mögliche draufpacken um irgendwie aufzuholen. Deshalb sind wir auch in der 1. zur GS, damit sie mittags nach Hause kann. In der Förderschule ist dagegen Ganztagspflicht, weil ja alle meinen, die Eltern so lange wie möglich entlasten zu müssen von diesen Kindern.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“Wozu Gespräche mit dem Jugendamt, weil ein Kind aufgrund des geringeren IQ’s (=GE) langsamer und weniger lernt? Muss auch das Jugendamt beraten, wenn ein Kind schneller lernt als die Anderen?”
Bei uns an der Schule sind “Inklusionskinder” meistens/normalerweise mit einer Schulbegleitung. Solange das sinnvoll und zielführend sich erweist. Daher sind wir auch immer im Austausch mit dem Jugendamt usw.
Daher war ich jetzt auf Jugendamt.
Muss natürlich wo anders nicht so sein. Sorry, das verwirrte wohl etwas.
An unserer Schule heißt “Inklusion(skind)” eben auch die (Zusammen)Arbeit mit anderen (Zuständigkeits-/Ansprech)Personen und Instanzen.

Naja, das ist eben immer vom Kind, Jugendamt, Eltern usw. auch mit abhängig. Was wird so erwartet … Was gefordert … Was gefördert … Wie realistisch ist es. Wozu hat man Zeit.
Also Inklusion dann ähnlich Ihrem Beispiel:
Individuelle Differenzierung von 6. Klässler/-in in das Niveau und Themenbereich der 2.-3. Klasse beispielsweise. D. H. für ein einziges Kind einen Wochenplan, komplett auf dieses Kind angepasst. Deutsch 3. Klasse, Mathe 2. Klasse, Englisch ?, Rest vielleicht 5.-6. Klasse …
Das braucht einfach Zeit und auch Wissen … Nicht jeder hat die Grundschulthemen parat und kann dies auch. Dazu die Materialien …
Oder: Man sitzt das Kind halt in die normale Klasse … Dann ist es mal mit dabei. Schaut man, ob es “mitkommt” oder “was lernt”.
Als Tipp: 1. Variante sehe ich als wirklich sinnvolle Inklusion. Braucht allerdings immens Zeit.
2. Variante sehe ich als … Ist im Raum. [Ganz krass gesagt… Natürlich ist es mehr als nur das … Sie verstehe aber, was ich meine …]

Das ist eben der Unterschied für mich … Und ja, da liegen Welten dazwischen vom Aufwand und von der Sinnhaftigkeit.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie demonstrieren gerade wirkungsvoll, wie es NICHT geht.
Tatsächlich wäre jeder ihrer Sätze schon formal falsch.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das deutsche Problem der Formalismus.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  SchadeMarmelade

MMn. ein Grund für die von Anika von Bose beschriebene Zunahme der ESE-Schüler: “So toll wie die I-SuS dann überdurchschnittlich viel fehlen und demotiviert runsitzen.”
Meine persönliche Beobachtung der letzten Jahre als Sonderschullehrer an einer GS: Viele Schüler mit Förderbedarf Lernen merken, dass sie immer die Schwachen in der Klasse sind und nie das erreichen, was der Rest kann (kaum Erfolgserlebnisse). Dann versuchen sie eben oft, auf andere Art ihren Status in der Klasse zu erhalten (“Ich bin nicht lernschwächer, ich will nur nicht und mir macht es Spaß Lehrer und Schüler zu ärgern. Ich bin eben cool.”) – Aber das ist nur meine persönliche Beobachtung/Vermutung.
In speziellen (kleineren) Förderklassen konnten diese Schüler auch mal in dem einen oder anderen Fach Erfolgserlebnisse einfahren. Da waren sie nicht ständig die, die immer Sonderaufgaben erhielten, da sie den normalen Stoff eh nicht schaffen.

Michael Felten
1 Jahr zuvor

Vermutlich könnte auch Sachsen-Anhalt noch mehr Plätze für Gemeinsames Lernen schaffen. Wenn sich denn mehr Menschen entschließen würden, als Lehrkraft zu arbeiten. Und dafür bestens ausgebildet würden. Dem ist aber nicht so.

Insofern ist die berichtete Kritik der Grünen ein populistischer Kurzschluss. Denn aus reinen Förderschulbesuchsquoten lassen sich keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität individueller, insbesondere sonderpädagogischer Förderung ablesen. Kindern mit besonderem Förderbedarf ist aber an Qualität gelegen, nicht an Quantität. Und diese scheint an Förderschulen vielfach besser zu sein als im Gemeinsamen Lernen.

Zur Erinnerung & Klärung: Anliegen der UN-BRK von 2008 war ja, allen Menschen mit Behinderung u.a. ungehinderten Zugang zum allgemeinen Bildungswesen ermöglichen – zu Recht, denn in vielen Ländern waren behinderte Kinder zuvor vom öffentlichen Schulbesuch ausgeschlossen.

Deutschlands Förderschulen bilden nun denjenigen Teil des allgemeinbildenden Schulsystems, der gesellschaftliche Teilhabe durch spezifische Unterstützung herbeiführen soll; solche “besonderen Maßnahmen” gelten laut Konvention (BRK, Art. 5, Abs. 4) aber gerade nicht als Diskriminierung, und sie sind auch weltweit üblich, wenn auch häufig in geringerem Ausmaß als hierzulande.

Insbesondere soll bei allen Maßnahmen, die Kinder mit Behinderungen betreffen, das Wohl des einzelnen Kindes vorrangig berücksichtigt werden. (BRK, Art. 7, Abs. 2). Nirgendwo wird in der BRK indes gefordert, Sonder- und Förderschulen oder -klassen abzuschaffen. Auch gelten weiterhin die Art. 5 und 18 der UN-Kinderrechtskonvention (elterliche Verantwortung & Erziehungsrecht).

Im übrigen haben die in diesem Kontext gerne zitierten, Deutschland kritisierenden „Allgemeinen Bemerkungen“ (general comments) des UN-Fachausschusses keinerlei Rechtsverbindlichkeit. Zudem argumentieren weder dessen Mitglieder noch die der deutschen Monitoring-Stelle primär entwicklungspsychologisch oder bildungsethisch, sondern lediglich formal gerechtigkeitstheoretisch.

Was bleibt? Werbt, werbt, werbt – um mehr Lehrkräfte !

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Was ist für Sie eine “Regelschule”? Sind nach Ihrem Verständnis davon auch die Gymnasien inbegriffen? Wenn ein Schüler aufgrund seiner gesudheitlichen Fähigkeiten überhaupt nicht in der Lage sein kann einen jeglichen Schulabschluss zu erreichen, dann dürfte es doch klar sein, dass für diesen Schüler auch ein Gymnasium gleichwertig besucht werden dürfte. Das Ergebnis bleibt das Selbige und die Gesamtschulen würden etwas entlasstet werden.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie weichen aus. Ich habe konkret nach Gymnasien gefragt.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sehe ich ebenso. Staatliche (!) Gymnasien, also finanziert aus Steuergeldern, haben hier den gleichen Schuh zu tragen wie Gesamtschulen. Das die betroffenen Schüler u.U. weder auf der einen noch auf der anderen Schule keinen Abschluss erreichen können, dass sollte kein Ausschlusskriterium sein. In der Umsetzung wird die Frage bleiben was tatsächlich Teilhabe ist und was lediglich Anwesenheit.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ich verstehe aks GemS-Lehrkraft nicht, welchen Sinn das haben soll, Kinder mit Förderbedarf Lernen an ein Gymnasium zu schicken. Das hat was von Maskottchen, sorry.
Auch für die Förderschullehrkräfte ist das noch schwieriger, da sie noch mehr tingeln müssen und ihre Betreuungsintensität für die betriffenen Kinder noch weniger wird.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich darf die Gegenfrage stellen, warum diese Schüler kein Gymnasium besuchen dürfen wenn sie auf der Gesamtschule, wegen ihrer Fähigkeiten, vermutlich auch keinen Schulabschluss erreichen dürften? Die Schülerschaft in einer Gesamtschule dürfte eher etwas robuster auftreten als die eines Gymnasiums. Von Gymnasiasten erwartet man (also ich) ein Mehr an Reife im Mieinander. Deswegen dürfte genau dort, an den Gymnasien, eine tatsächlich Inklusion doch wohl eher gelingen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

? An meiner Schule (GemS) schaffen recht viele Kids mit Förderbedarf Lernen den ESA. Abitur würden die aber eher nicht schaffen, obwohl auch das ab und zu erleben. Das hat allerdings sehr viel damit zu tun, dass an GemS alles familiärer abläuft als an den meisten Gymnasien.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Familiär? Der reinste Ponyhof!
Warum unterrichten Sie nicht vernünftig? 😛

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber es geht doch dabei (nur) um SuS, welche potentiell die Bedingungen (kognitiv) mitbringen? Hoffe ich zumindest mal …
Warum sollte bspw. ein Rollstuhlfahrer/eine Rollstuhlfahrerin denn nicht auf das Gym gehen? Ebenso bspw. Kinder mit Diabetes Typ I (und Schulbegleitung)…
Man muss hier halt unterscheiden in “welche Art der Inklusion”. Und das ist dann eben halt auch das Thema … Es gibt SuS, welche “Inklusionskinder” sind, aber schlichtweg kein “Problem” sind an Regelschulen zu beschulen und es gibt “Inklusionskinder”, welche nahezu unmöglich sind an Regelschulen zu beschulen (v. A. aktuell).

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Natürlich müssen alle Kinder, die kognitiv und sozial-emotional dazu in der Lage sind, ein Gymnasium besuchen können.
Sicherlich sind aber bestimmte körperliche Einschränkungen an allen Regelschulen schwierig zu bedienen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

An GemS gibt es alles, was unsere Gesellschaft hergibt, weshalb dort Inklusion viel sinnvoller ist.
Entweder Teilhabe oder Ponyhof. Aber natürlich ist Ponyhof viiiiiel schööhner.

Pauker_In
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Gymnasien arbeiten wissenschaftspropädeutisch, Ziel ist das Abitur. Darauf wird mit allen Schülern hingearbeitet, mit Beginn der Erprobungsstufe.
Kann ein Schüler mit einer Störung, was auch immer das eigentlich ist, erfolgreich mitgehen, solange seinen Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann und wird, ist Inklusion natürlich zu befürworten.
Ohne diese Voraussetzung fehlt die für einen Besuch des Gymnasiums schlicht die Perspektive, denn eine Binnendifferenzierung zu anderen Bildungsabschlüssen findet nicht statt. Ein Abgang vor dem Abitur wird daher meist als Scheitern empfunden, weil der Unterricht zu anspruchsvoll war.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

Einer der Widersprüche in der Umsetzung der inklusiven Schule die nicht geklärt sind…Die Umsetzung einer inklusiven Schule und das gleichzeitige Beibehalten des gegliederten Schulsystems – amS ein Widerspruch in sich…

Wenn man Ihr Beispiel weiter fortführt, kann es auch nicht die Aufgabe von anderen Schulformen sein SuS mit einem festgestellten sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf aufzunehmen, weil sie eigentlich nicht auf Schülerinnen und Schüler zieldifferenter Förderschwerpunkte eingestellt sind und der Unterricht für diese SuS zu anspruchsvoll ist. Da machen sie es sich etwas zu einfach.

Pauker_In
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Ich sehe da weniger Widersprüche als vielmehr Probleme, die es zu lösen gälte.
Beispielsweise hatte ich mal einen Oberstufenschüler mit einer Autismus-Variante. Er brauchte ruhige Lerngruppen und Lehrer, die seine kaum vorhandene mündliche (nicht “sonstige”!) Mitarbeit entsprechend einordneten. Dieser Schüler ließ sich am Gymnasium sehr wohl inkludieren.
Ähnliches kenne ich mit Seh- und Hörgeschädigten.
Mit dem gegliederten System hat das wenig zu tun.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

Unser gegliedertes Schulsystem geht von homogen Lerngruppen aus, obwohl das in der Praxis natürlich durch die freie Schulwahl durch die Erziehungsberechtigten oder die Umsetzung der „inklusiven Schule“ gar nicht mehr der Realität entspricht.

Realschulen, Hauptschulen oder Oberschulen sind auch keine Förderschulen Lernen oder GE – mit welchem Recht sollen Gymnasien sich da ausnehmen dürfen?

Ist mir völlig unverständlich!

Eine inklusive Schule ist eine Schule, die auf die Bedürfnisse aller SuS ausgerichtet ist – deswegen ist der Beibehalten des gegliederten Schulsystems ein Widerspruch. Wir haben keine inklusive Schule, sondern ein gegliedertes System.

Für mich stellt sich schon die Frage, ob der Weg der in Deutschland, bei der Umsetzung der „inklusiven Schule“, eingeschlagen wurde der Richtige war. Aus meiner Sicht nicht.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Bitte differenzieren! In einigen Bundesländern gibt es zwar noch Gymnasien, aber eben keine Haupt- und Realschulen mehr.
Z.B. unterrichte ich an einer GemS mit Oberstufe in SH. In HH gibt es Stadtteilschulen …

Mir ist auch nicht klar, was gegen leistungshomogene Lerngruppen spricht, wenn die Kids an anderer Stelle als Klasse/in der Schule zusammenkommen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das stimmt nicht. Hattie sagt nur, dass es auch heterogene Klassen gibt, in denen alle gut lernen. Das ist aber etwas anderes als, dass man in heterogenen Lerngruppen immer genauso gut lernt wie in homogenen Lerngrupoen.
Da ich seit inzwischen 24 Jahren sowohl heterogene Lerngruppen (“alle in einem Raum”) als auch homogene Lerngruppen (z.B. nur die besten S*S in Englisch) unterrichte, lasse ich mir so einen Quatsch wirklich nicht mehr erzählen.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, das wir in 16 Bundesländern komplett unterschiedlich aufgestellt sind ist ein anderes Problem.

Ich hoffe Sie verzeihen, dass ich mich nicht im Einzelnen mit den Unterschieden in 16 verschiedenen Bundesländern auskenne. Ich komme aus Niedersachsen. Deswegen versuche ich allgemeingültige Aussage zu machen und der Widerspruch ist so ein Hinweis.

Wenn Sie Inklusion im Bildungssystem umsetzen wollen sind leistungshomogene Lerngruppen nicht das Ziel.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Inklusion, wie bestimmte Expert*innen sie wollen, also “alle immer in einem Raum”.
Da ich seit ca. 24 Jahren beides unterrichte, sehe ich, dass es nicht sinnvoll ist, NUR auf Teihabe auszusein.
Homogene Lerngruppen in Englisch z.B (wahrscheinlich auch in allen anderen Fremdsprachen) das A&O.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Klar kann es sein in bestimmten Fällen auch auf homogene Lerngruppen zu setzen, aber SuS nach Leistungsprofilen zu klassifizieren ist das Gegenteil von Inklusion.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

„Klar kann es sein in bestimmten Fällen auch auf homogene Lerngruppen zu setzen, aber SuS nach Leistungsprofilen zu klassifizieren ist das Gegenteil von Inklusion.“

Klar kann es sinnvoll sein, aber es passt nicht in ihr Weltbild. Ok.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wenn Sie die Kommunikation und die Aussagen, die ich dort hinterlassen habe, verfolgt haben, könnten Sie mich und mein „Weltbild“ treffender einordnen. Mir geht es um die Schülerinnen und Schüler und ich habe es genau so gemeint wie ich gesagt habe. Sie können Lerngruppen natürlich voneinander trennen, wenn nötig – das wird in Skandinavien (z. B. in Finnland auch gemacht), das geht auch in einem inklusiven Gemeinschaftsschulsystem. Dazu braucht es keine Schulformen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Das sehen ich anders. Die Definition lautet anders.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

Ah, deshalb die hohen Studienabbrecherquoten – vermutlich weil die Wissenschaftspropädeutik so erfolgreich an den GY gehandhabt wird – nee, is klar..

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

Bei der Inklusion steht nicht Erlangung eines Schulabschlusses im Vordergrund sondern die Teilhabe. Es gibt schlichtweg viele davon betroffene SuS, die wegen ihrer Fähigkeiten einen Schulabschluss nicht erreichen können. Ich halte gerade die staatlichen Gymnasien besser geeignet, weil die dortige Schülerschaft reifer sein dürfte. Der Trend bei den staatlichen Gymnasien geht eh auf Rolle rückwärts zu G9. Dadurch ist mehr Luft für die Inklusion vorhanden. Ob eine Gesamt-/Brennpunktschule geeigneter erscheint, in der die Schülerschaft robuster bzw. verhaltensorgineller ist, ist zweifelhaft. Wenn es der Elternschaft der staatlichen Gymnasien nicht gefallen sollte, dürfen sie gern ihre Kids natürlich gern auf einem privaten Gymnasium beschulen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

@Pauker_In
Also am Gym funktioniert Inklusion wahrscheinlich am besten, wenn keine kognitiven Förderbedarfe vorliegen. Das sehe ich auch so und macht auch Sinn.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Vorsicht, Sie kratzen an der Primus-Säule des Deutschen Schulssystems: Die Schmiede der gesellschaftlichen Elite von vor hundert Jahren 🙂

Deren völlig veraltetes Haus zerbröselt im internationalen Vergleich, aber – wie so oft in Deutschland – müssen die Leute am jahrzehntelangen Niedergang schuld sein, die vorgestern ankamen -___-

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bitte schieben Sie Ihre Verachtung schlechter schulischer Leistungen nicht auf Förderschullehrkräfte 🙂

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

@RainerZufal
“Bitte schieben Sie Ihre Verachtung schlechter schulischer Leistungen nicht auf Förderschullehrkräfte” – Ihr Kommentar ging an die falsche Adresse – Sie meinten sicher @Uwe

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Autismus gilt in SH nicht als förderbedürftig. Es gibt Nachteilsausgleichsmöglichkeiten, d.h. ein Gymnasialbesuch ist in der Regel kein Problem.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann war aber “meine” Förderschule/Lernen auch eine Regelschule. Die Schüler konnten dort den HSA ablegen.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Was würden Sie von Bundesländern halten wo ca. 30% der SuS an Förderschulen einen Hauptschulabschluss erwerben?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Also ist Teilhabe wichtiger als Schulabschluss? Warum wird dann hier immer “gejammert”, dass zu viele Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen? Das verstehe ich jetzt nicht.

Pauker_In
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Auf der von der Redaktion verlinkten Seite findet sich

Für den Bereich Bildung stellt Ellger-Rüttgardt fest, dass an keiner Stelle der UN-BRK die Abschaffung von Sonderschulen gefordert werde (2016, S. 38). Während Inklusion auf die strukturelle Ebene und den Aufbau von gesellschaftlichen Institutionen, die allen Individuen offenstehen sollen, zielt der Teilhabebegriff auf den einzelnen Menschen und seine Möglichkeiten der Lebensführung.

“Teilhabe” ist also an individuelle “Möglichkeiten” geknüpft. Bezogen auf die Schule muss das m. E. durchaus mit der Perspektive des Schulabschlusses verbunden werden.
Ist z. B. der Hauptschulabschluss definitiv nicht erreichbar, weil die kognitiven Fähigkeiten fehlen, ergibt der Besuch einer Hauptschule vielleicht keinen Sinn – dafür wäre eine Sonderschule vorzuziehen.
Teilhabe, ernst genommen, wird durch Irgendwie-Dabeisein nicht wirklich erreicht. Das ist Augenwischerei.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Doppelstrukturen sollte man für die Kids mit Förderbedarf erhalten, für die größere Systeme die Hölle sind.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Hölle sollte erhalten werden, da kann niemand widersprechen

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pauker_In

So sehe ich das auch!

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie selbst haben aber oben gesagt, dass Teilhabe Regelschule bedeute und Regelschule anerkannte Schulabschlüsse!

Aber nun wieder auf den doch sehr schwammigen Begriff der “Teilhabe” ausweichen….

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Für den Hauptschulabschluss gelten mMn. einheitliche Regeln.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie sonst hätten die Schüler (nicht alle, aber einige) die Hauptschulprüfung erfolgreich ablegen können?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Außer der Nachhilfe (damals im Osten noch nicht so verbreitet und außerdem für unser Klientel nicht erschwinglich), treffen die anderen Faktoren zu + kleine Klassen + damals noch ausreichen und gut ausgebildetes Personal (Lehrer und Erzieher).
Bis zur Wende gab es Hauptschulen nicht in der DDR, da gab es die POS und EOS. Ich sprach von den 90ern. Die Schüler die wir in dieser Zeit unterrichteten waren zuvor im Ost-Kindergarten und hatten einen mehr oder weniger großen Teil ihrer Schulzeit nach den DDR-Lehrplänen der Hilfsschule verbracht. Auch die Eltern waren größtenteils ost-sozialisiert und standen hinter den Anforderungen der Schule. Einige Eltern waren selbst ehemalige “Hilfsschüler” und wussten, was die Sonderschule leistet und wollten für ihre Kinder ebenfalls das Bestmögliche (individuelle Förderung in kleinen Klassen * lebenspraktische Bildung – Arbeitslehre/Kochen/Hauswirtschaft …)
Und wie ich schon an anderer Stelle schrieb, die meisten der damaligen Schulabgänger fanden einen “Job”, wenn auch oft als “Hilfskraft”, aber sie verdienten ihr eigenes Geld. Von denen, die den Hauptschulabschluss schafften, begannen viele eine handwerkliche Ausbildung.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Übrigens werden die meisten Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen an den “normalen” Schulen auch nach dem “Rahmenlehrplan Lernen” unterrichtet, bekommen also meist nicht den Stoff der regulären Klasse vermittelt. (war jedenfalls an meiner GS in Berlin so in den letzten Jahren).

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wurden die SuS zieldifferent oder zielgleich unterrichtet?

Ersteres bedeutet ja die Aussetzung der Ziffernnoten, wodurch die Voraussetzungen für einen regulären Schulabschluss gem. Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die SekI nicht erfüllt werden können. Bei zielgleicher Unterrichtung hingegen ist das möglich.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Jetzt seitchen Sie aber in Ihrer eigene Definition herum. Jetzt ist also nicht mehr der Abschluss relevant, sondern das Curriculum.

Und wie sinnvoll es sein sollte, jeden Schüler mit speziellen Förderbedarf “nach Curriculum” zu beschulen, muss auch gefragt werden.
Wohlmöglich ist auch eine sonderpädagogische Ausbildung von Lehrern irgendwie exkludierend und “bäh”.

Hysterican
1 Jahr zuvor

Die Realität passt nun mal nicht in das Bild / die Vorstellung der Redaktion.

Seit Monaten bei diesem Thema meine Feststellung!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

? Da steht nicht, dass alle S*S immer im selben Raum beschult werden müssen.
Solche Chancen kann man auch anders herstellen. “Alle unter einem Dach” kann das doch sehr gut gewährleisten.
Auch wenn einige Kids die meiste Zeit an speziellen Schulen unterrichtet werden, kann man das erreichen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hysterican

Seit 180 Monaten passt es nicht…
Wir sollten uns NOCH mehr Zeit bei dem Thema lassen, ja?
Oder denken Sie nach 180 Monaten noch, das Gesetz würde auf magische Weise verschwinden? 🙂

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Nee Rainer, viel besser ist es, nach 15 Jahren immer noch daran zu glauben, dass ganz bald ein weißer Ritter um die Ecke geritten kommt und uns den heiligen Gral überreicht, der dann alle Probleme löst.

Vielleicht backen Sie sich ja auch die notwendigen Lehrkräfte für eine durchgehende Doppelbesetzung oder eine Wunschfee regelt.

Träum weiter, Rainer.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Er glaubt ja auch, dass er das deutsche Bildungssystem gesamtheitlich lösen könnte, wenn er nur der Minister dafür wäre …
Ist er nicht. Schade. Wohl Pech. Wäre so einfach eigentlich.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

…”switchen”…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ist mit HSA jetzt der erste Schulabschluss (ESA nach Klasse 9) oder der erweiterete Hauptschulabschluss nach Klasse 10 gemeint? In den einzelnen Bundesländern verschwimmen da etwas die formalen Bezeichnungen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn ich mich recht erinnere (ich unterrichtete in der Zeit überwiegend in unteren Klassen) legten die Schüler den einfachenHauptschulabschluss nach 10 Jahren ab, einzelne den Erweiterten, ebenfalls nach 10. Geeignete Schüler wurden durch die Lehrer gezielt “nach oben” gefördert. Diese Schüler waren meist (intrinsisch) motiviert, relativ selbständig und benötigten deshalb auch nicht so viel individuelle Hilfe. Es ist mMn. immer einfacher einzelne Schüler nach oben zu fördern als einzelnen schwachen Schülern in einer Klasse immer die individuellen Hilfen und Förderung zu geben, die sie benötigen ohne die restliche Klasse zu “vernachlässigen”.
Noch ein interessanter Punkt: es war Anfang/Mitte der 90er Jahre. Der Unterschied zwischen dem Lehrplan Hilfsschule der DDR und dem Lehrplan Hauptschule Westberlin war relativ klein. Nach der Wende hatten wir theoretisch ca. 1 Schuljahr Vorsprung zu den Westberliner Sonderschülern (Lernen).

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“Eine Regelschule ist eine Schule, die zu einem anerkannten Schulabschluss führt.”

Aha. Interessante Definition. Kann man generell keine anerkannten Schulabschlüsse an einer Förderschule erreichen? Oder kann man keine anerkannten Schulabschlüsse an einer privaten oder freien Schule er

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Es sind FÜNFZEHN Jahre!!
Hat Sie das Thema noch nie tangiert oder springen Sie immer wieder auf Null zurück?

In allem Ernst: Sie haben seit 15 Jahren keinerlei Basiswissen zu dem Thema?
DAS ist meine positive Auslegung Ihrer Kommentare.
Dem gegüber stünde meiner Meinung nach Ihre – völlig realtitätsverweigernde – Idee, das Recht auf Inklusion ließe sich ignotieren oder zumindest überdauern… =(

Michael Felten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Zur ‘Qualität’ des Fachausschusses hatte ich mich bereits oben geäußert.

Lisa
1 Jahr zuvor

Es gibt mittlerweile so viele Berichte von Lehrern an Schulen und auch Sonderpädagogen, die die Ursachen für die Nichtumsetzung benennen. Beispielsweise hier:
https://www.stern.de/gesundheit/lehrerinnen-ueber-inklusion—es-gibt-gute-gruende–warum-diese-kinder-ausrasten–8745100.html
Politiker, die Vorwürfe machen, empfinde ich als arge Heuchler. Lehrer sind zwischen Hammer und Amboss geraten.
. Es geht vorwiegend wohl um die scheiterende Inklusion der Kinder mit massiven Verhaltensproblemen. Danach Lernschwierigkeiten.
Es gibt kaum jemanden, der auch den Schutz der anderen Schüler vor diesen sog. Systemsprengern fordert. Was die Lehrerinnen erzählen, habe ich selbst leider ähnlich erlebt: Ein Siebenjähriger, der einer Mitschülerin ein Messer an den Hals hält, dadurch eine traumatisierte Klasse, darauf folgende Schulranzenkontrollen bei Erstklässlern.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Krass! Ich glaube Ihnen nicht, aber sowas kommt tatsächlich in echten Schulen vor.

So leider auch bspw. Amokläufe.
Oder wäre es Ihnen lieber gewesen, es würden nur Förderschüler der ersten Klasse mit Messern bedroht und Oberstufen in Gymnasien erschossen…

DAS soll Ihr Argument für Sonderschulen sein?

DienstnachVorschrift
1 Jahr zuvor

Das ist ja alles richtig. Es gibt das Recht auf Teilhabe und Deutschland muss die Inklusion umsetzen. Aber faktisch ist es meiner Ansicht nach nicht möglich, und erst recht nicht in Sachsen-Anhalt. Sachsen-Anhalt hat mit die ältesten Lehrkräfte und teilweise eine Unterrichtsversorgung von um die 50%! in einzelnen Schulen. FAQ zum Lehrermangel in Sachsen-Anhalt | MDR.DE Also wenn die Leute sagen, in ihren Bundesländern sei die Unterrichtsversorgung schlecht, dann ist das meines Erachtens trotzdem kein Vergleich zu Sachsen-Anhalt. Nicht ohne Grund wurde die Vorgriffsstunde eingeführt. Nicht ohne Grund haben wir eine sehr hohe Seiteneinsteigerquote. Wenn man vor allem Halle und Magdeburg ausklammert, dann haben wir ein riesengroßes Problem in Sachsen-Anhalt, Tendenz steigend.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor

Und ewig grüßt das Murmeltier….

Und ewig die immer gleichen Worthülsen, Floskeln und Forderungen von Leuten, die theoretisch über dieses Thema schwadrinieren, aber offensichtlich keinerlei Berührungspunkte mit der praktischen Umsetzung haben.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

“Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht.”

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Sehr geehrte Redaktion,
ich habe da mal eine grunsätzliche Frage an Sie zum Thema Inklusion. Kann es sein, dass Sie bei diesem Thema hauptsächlich Schüler im Blick haben, die keine kognitiven Beeinträchtigungen haben? Jeder spezielle Förderbedarf (ganz zu schweigen von Schülern mit 2 oder mehr Beeinträchtigungen) stellt andere Anforderungen, manche sind “einfacher” zu inkludieren als andere. Für manche ist Inklusion die bessere Wahl, anderen kann es sogar schaden. Gerade in diesem sehr weit gefassten Feld der Förderbedarfe kann und soll man nicht alle über einen Kamm scheren. (Früher hatten z. B. auch die Schulen für Hör- oder Sehgeschädigte meist auch noch eine Klasse für Lernbehinderte, oder für Hör- und Sehgeschädigte).
Nach meiner Wahrnehmung scheinen sie, liebe Redaktion, eher vom “Idealfall” auszugehen, also z. B. “nur” seh- oder “nur” hörgeschädigt. Aber selbst bei diesen Fällen bleibt immer noch die Frage (schon mehrfach bei n4t von mir gestellt, noch nie zufriedenstellend beantwortet): Wo und von wem lernen diese Kinder z. B. Blindenschrift und Gebärdensprache/Lippenlesen?
Und noch eine weitere Frage: Warum nehmen die Förderbedarfe ESE so stark zu (bitte nicht Corona als Hauptursache – die Zunahme begann schon spätestens in den Nullerjahren – meine Wahrnehmung) und wie inkludiert man diese Kinder zum Vorteil aller?
Ich würde mir hier bei n4t verstärkt Artikel/wissenschaftliche Studien/Praxisberichte/Modellschulen zu den Themen Inklusion von Kindern mit kognitiven Beeinträchtigungen und Inklusion von ESE-Schülern wünschen. Gern auch zu Schülern mit kognitiven+em-soz Problemen.
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka

Hysterican
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Für die Berichterstattung nicht – da gebe ich Ihnen Recht- aber die Positionen in den unendlichen Kommentaren ihrerseits zu diesem Thema sind – bezogen auf eine sachlich-fachiiche und v.a. praktisch orientierte Diskussion – eindimensional.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Warum scheuen Sie eigentlich, wie der Teufel das Weihwasser, die Beantwortung meiner,schon mehrfach gestellten Frage, wie z. B. Sehgeschädigte die Blindenschrift in einer Regelklasse lernen? Nach Ihren eigenen Aussagen haben Sie in der Redaktion eine blinde Journalistin. Die müsste sich doch in diesem Bereich auskennen. So ein Bericht aus eigenem Erleben wäre bestimmt auch für andere Foristen hier interessant. Es wundert mich sowieso, warum sich niemand aus anderen Förderbereichen hier zu Wort meldet. In den Praxisberichten geht es fast nur um ESE, Lernen und GE, Sprache (wobei diese Förderbereiche auch noch recht oft ineinander “greifen”) und ab und zu “Autismus”. Warum? Inklusion ist doch ein viel größerer Bereich

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Danke! Jetzt verstehe ich auch, warum Sie und ich so oft aneinander vorbeireden. Ihnen geht es um das” Prinzip Inklusion”, mir dagegen geht es um konkrete Menschen = sehr viele “Einzelfälle”. Ich dachte bisher, Inklusion bedeutet jeden Menschen individuell entsprechend seiner Bedürfnisse zu fördern und zu fordern und ihm so die “Teilhabe” zu ermöglichen. Mein Fehler!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

… und diese Betroffeneninitiativen sprechen für alle Betroffenen?
Außerdem bin ich kein Gegner von Inklusion an sich, aber ich bin gegen Inklusion um jeden Preis! Da wären wir wieder bei “konkreten Einzelfällen” und den derzeitigen Bedingungen und z. B. auch wieder bei der Frage Blindenschrift/Gebärdensprache und Co. 🙂

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

… also auch nicht für alle!
Übrigens sprach ich auch nicht für alle – nur für die Bereiche, in die ich Einblick habe Lernen/Sprache habe ich studiert und 40 Jahre mit Betroffenen gearbeitet/ ESE war ständig Thema, damit musste ich mich “notgedrungen” beschäftigen, viele Weiterbildungen und Fachliteratur dazu + 40 Jahre persönliche “Erfahrungen” aus dem Schulalltag/ GE war im Studium dabei, einige wenige konkrete persönliche Erfahrungen. Zu den anderen Förderbereichen kann ich mich nicht äußern, aber es interessiert mich, wie es da mit der Inklusion läuft. Vielleicht besser als in meinem Bereich und dann könnte man ja evtl. davon lernen.
Ich kann mir vorstellen, dass es Regelschullehrer auch sehr interessiert, wie man andere Förderbedarfe inkludiert, denn auch wenn deren Zahl geringer ist, kann es ja jeden Lehrer im Laufe des Lehrerlebens (in den nächsten Jahren?)”treffen”, dass er ein blindes oder gehörloses oder … Kind in seine Klasse bekommt.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Okay, Sie dann aber genau so wenig! Sie betrachten nur die rechtliche Seite, aber keine Menschen. Ich betrachte die konkreten Menschen, mit denen ich bisher zu tun hatte und die unterschiedlichen schulischen/gesellschaftlichen Bedingungen mit denen ich und diese konkreten Menschen es zu tun hatten/haben. Das sind eben zwei völlig verschiedene Perspektiven. Beides ist doch legitim, oder nicht? Bei einer Diskussion müssen doch nicht alle der selben Meinung sein.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie vertreten hier im Forum nur eine Seite in der Debatte. Da sollten Sie schon genau sein.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber hier vermischen Sie doch Bereiche …

“Wir berichten, dass die Bildungspolitik sich um die Inklusion nicht schert – und belegen das mit aktuellen Zahlen. Wir geben die Rechtslage wieder. Das sind Fakten. ”
Ok. Darum gehen einige Themen. Ja, das ist so. Das ist der eine Bereiche.

“Sorry, wenn wir nicht liefern können, was Sie (und manche Politiker*innen) gerne lesen möchten, nämlich: dass Inklusion auch ausfallen kann, weil sie als zu aufwändig erscheint. Dem ist nicht so. Zumindest nicht, solange Deutschland ein Rechtsstaat ist. ”
Das ist der zweite Bereich.
1. Ist einfach eine (wilde) Unterstellung.
2. Klar kann Inklusion “auch ausfallen” in der Realität der Umsetzung. Dazu gibt es doch mehr als genug Praxisbeispiele. Sorry, wir arbeiten halt (zum Teil) in diesen Bereichen. Und ja, es geht auch anders. Auch dazu gibt es genug Beispiele.
Und dem ist sehr wohl so. Auch das ist mal Fakt aktuell.
Bei “zu aufwändig” kommt es eben – wie meistens – auf die Erwartungen und Rahmenbedingungen an. Aus schulseitiger Sicht können (bzw. sollten?) wir eben nur mit den vorhandenen Rahmenbedingungen arbeiten. Die meisten arbeiten im Inklusionsbereich schlichtweg mit eigenen gestellten Materialien und Zusatzaufwand und -zeit. Dies gilt in ein machbares Maß zu bringen.
Und dann sind wir wieder bei Ihrer zu richtig gestellten Kritik: Die Poltik(er)/Arbeitgeber müssen dies stellen. Sowohl Zeit, Material als auch qualifiziertes Personal.
Ansonsten … Wenn Sie immer mit der UN-Behindertenrechtskonvention anmkommen, gilt/heißt es: Entweder Rahmenbedingungen stellen. Oder wir sind eben (nicht mehr) “Teilhaber” als Unterzeichner für/der Umsetzung. Sondern fänden es “nur cool”.

Eine Frage hätte ich an Sie noch, weil mich das wirklich sehr sehr interessiert:
Gibt es zur Umsetzung einen “Endtermin”, an welchem man [Deutschland] “rausgeworfen” wird?
Ansonsten ist das vielleicht das Problem … Dann heißt es nämlich wirklich: Umsetzen oder/und (Hin)Setzen zum Thema Inklusion.

Eine “Umsetzung unter allen Umständen auch ohne jeglicher Rahmenbedingungen” halte ich schlichtweg für nicht sinnvoll und nicht anwendbar.

Daher Klartext:
(Sämtliche) Rahmenbedingungen stellen und inklusiv arbeiten.
Dann erfüllen “wir” auch das, was “wir” unterzeichnet haben. [UN-Behindertenrechtskonvention + Zusatzprotokoll]

Oder:
“Wir” gestehen uns ein, dass es momentan “nicht so geil ist”, “wir” aber auch nichts an den Rahmenbedingungen ändern (wollen). Dann braucht es auch keine Unterschrift diesbezüglich. Bisschen ehrlich machen.

Auch diesbezüglich eine Frage: Wäre es dann “okay” wenn wir nicht mehr die Unterschrift hätten?

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Vielen Eltern bleibt aber auch keine andere Wahl, als ihr Kind an einer sozusagen inklusiven Regelschule anzumelden, die die Kinder häufig weder haben wollen noch darauf eingestellt sind. Ich habe mit vielen Eltern gesprochen, die verzweifelt waren, dass sie zu Scheiterbegleitern ihrer Kinder geworden sind. Viele dieser Kinder sind nicht oder nur eingeschränkt Teil der Klassengemeinschaft und fühlen sich schlecht, was wiederum Auswirkungen auf die soziale Interaktion hat. Da werden im inklusiven Kontext Überprüfungsverfahren eingeleitet – auch gegen den Willen der Erziehungsberechtigten.

Es ist auch schlimm, wenn Kinder und Eltern den Wunsch haben, dass das Kind inklusiv beschult wird und man dem nicht entsprechen will oder kann oder beides. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille – beides ist schlimm.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich sehe bei der Thematik “Inklusion” sogar mehrere Probleme …

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@redaktion
Zu diesem “Gutachten” gab es auch sehr viele Kommentare hier bei n4t. Haben Sie die auch gelesen? Theorie und Praxis scheinen im Bildungsbereich z. T. sehr weit auseinander zu liegen. Leiden die Praktiker an gestörter Wahrnehmung?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Einzelne Beispiele können NICHT zeigen, dass eine FLÄCHENDECKENDE Umsetzung mittelfristig möglich ist.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Redaktion
Ich vermute, von allen festgestellten Förderbedarfen sind die mit kognitiven Beeinträchtigungen und ESE die größten Gruppen. Also die, mit denen Regelschullehrer am meisten “konfrontiert” werden in ihrem Svchulalltag.

Annemaus
1 Jahr zuvor

Die Frage ist, ob einige Kinder mit Störungen im ES Bereich nicht auch von ihren Mitschülern als Belastung wahrgenommen werden.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annemaus

Spoiler: ja.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor

Hier mal eine Stellungnahme des Landeselternrat Niedersachsen, an deren Formulierung ich maßgeblich mitgewirkt habe, die an Aktualität nicht verloren hat:

„Gemeinsame Stellungnahme zum Antrag vom 22.06.2020, Drucksache 18/6823: Umsetzung der Inklusion an Niedersachsens Schulen verbessern
Der Landeselternrat und der Landesschülerrat unterstützen die Ziele der UN Behindertenkonvention, welche die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärkt und ihnen helfen soll, am Leben der Gemeinschaft gleichberechtigt teilzuhaben. Für den Bereich Bildung und den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems in Niedersachsen wurde dieses Ziel leider noch nicht erreicht.
Die vorliegende Drucksache 18/6823 verdeutlicht, wie übereilt die Einführung der Inklusion in Niedersachsen vorangetrieben wurde und wird, ohne dass wesentliche Voraussetzungen und Grundlagen vorliegen, die vor Einführung der inklusiven Schule hätten geschaffen werden müssen. Sie fehlen bis heute.
So wurden die Schulgesetzänderungen für die Einführung der inklusiven Schule ohne die Basis einer abgeschlossenen wissenschaftlichen Studie beschlossen. Es gab und gibt keine Ermittlung von Gelingens- bedingungen, Herausforderungen und Perspektiven für die Weiterentwicklung der Inklusion.
Um das Ziel einer inklusiven Schule erreichen zu können, braucht es eine Zeitplanung von 15-20 Jahren mit klar definiertem Ziel und verbindlichen Schrittfolgen für realistische Zwischenetappen. Es muss klar sein, welche Struktur, Pädagogik und Ausstattung Schulen brauchen, um dem Anspruch einer inklusiven Schule gerecht werden zu können.
Der Versuch, Inklusion in einem Schritt an allen Schulen umzusetzen, ist gescheitert.
Durch die nur begrenzt zur Verfügung stehenden sonderpädagogischen Fachkräfte können nicht an jeder Schule alle Schüler*innen mit einem festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf – bezogen auf ihre Förderbedürfnisse, unterstützt und vorangebracht werden.
Das notwendige Fachpersonal fehlt und wird auch kurzfristig nicht zur Verfügung gestellt werden können!
Vor diesem Hintergrund liest sich die zur Anhörung vorgelegte Drucksache wie ein Katalog von gutgemeinten Absichtserklärungen, deren Umsetzung schon jetzt an der Realität gescheitert ist. Außerdem bleibt unklar, mit welchen Maßnahmen die Fraktionen die gemeinsam gesteckten Ziele erreichen wollen. Es ist und bleibt nicht nachvollziehbar, warum die Landesregierung nach wie vor an der Illusion einer schnellen Realisierung des Vorhabens der Inklusion festhält.
Schon 2017 haben SPD und CDU vereinbart, auf dem Weg zur inklusiven Schule in einem ersten Schritt den Ressourcenbedarf und Ressourcenbestand, sowie die regionalen Besonderheiten zu erfassen und auszuwerten. Dies ist bisher noch nicht erfolgt. Stattdessen wurden ohne jegliche Erhebungen, die Bestimmungen für die schulinterne sonderpädagogische Beratung, die Arbeit der mobilen Dienste und die Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung angepasst. Die Folge sind Regelungen und Vorgaben, die nicht umgesetzt werden können, daher de facto unwirksam sind und in zu vielen Fällen an der schulischen Realität vorbeilaufen.
Die inklusive Versorgung wird derzeit größtenteils durch einen Mangel bestimmt!
Lernzielgleiche Förderschwerpunkte werden dadurch bei der Bereitstellung von sonderpädagogischen Abordnungen im Sekundarbereich nicht mehr berücksichtigt.
Auch für die Förderschwerpunkte Lernen, Hören, Sehen und Geistige Entwicklung können Sonderpädagogen nicht, wie im Klassenbildungserlass vorgesehen, in vollem Stundenumfang an die inklusiven allgemeinen Schulen abgeordnet werden.
Die Bereitstellung mobiler Dienste ist für die Förderschwerpunkte Sprache, Lernen und Geistige Entwicklung nicht vorgesehen. Hier entsteht an den betroffenen Schulen eine signifikante „fachliche Lücke“.
Die Bereitstellung von Schulbegleitungen ist derzeit durch gesetzliche Vorgaben schülergebunden und wird von den jeweils zuständigen Jugend- und Sozialämtern koordiniert und finanziert. Für die Genehmigung einer Schulbegleitung müssen Erziehungsberechtigte ein kompliziertes und aufwendiges Beantragungsverfahren durchlaufen.
Im Rahmen einer inklusiven Beschulung brauchen alle Schulen entsprechende Inklusionsassistenzen, um erfolgreichen inklusiven Unterricht überhaupt zu ermöglichen.
Dass sich die Entscheidungsträger jetzt – nach 6 Jahren Inklusion – für entsprechende Qualitätsstandards einsetzen wollen, und auch einen schulbezogenen Einsatz endlich ermöglichen wollen, irritiert. Diese Standards hätten vor Einführung der Inklusion feststehen müssen.
Schon in der letzten Koalitionsvereinbarung hat man festgelegt, dass der Einsatz von Schulbegleitern im Sinne eines ganzheitlichen Angebots der Inklusion gemeinsam mit Bund und Kommunen weiterentwickelt werden soll. Nun – 4 Jahre später – ist dieser für das Gelingen der inklusiven Schule grundlegende und essentielle Punkt erneut Bestandteil der nächsten „Zielvereinbarung“?
Die Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (RZI) sind derzeit an die Schulaufsicht der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) angegliedert. Gleichzeitig sollen sie die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der sonderpädagogischen Beratung und Unterstützung der inklusiven Schulen der jeweiligen Region sein. Für Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler steht fest, unabhängige Beratung und Unterstützung sind nicht vereinbar mit den Aufgaben der Schulaufsicht und sollten möglichst getrennt werden. Zudem sollte die rare sonderpädagogische Expertise nicht in der Verwaltung „versacken“, sondern vielmehr im Zusammenwirken mit den Förderzentren vor Ort direkt den Belangen aller an Schule Beteiligten zur Verfügung stehen. Um qualitative hochwertige Weiterentwicklung der inklusiven Schule unterstützen zu können und eine Koordinierung der Beratung und Unterstützung der allgemeinen inklusiven Schulen zu gewährleisten, sollten die RZI unbedingt beim NLQ angegliedert sein.
Wenn die Verfasser dieses Antrages anstreben, dass allgemeine Schulen sukzessive Dienstorte von Sonderpädagogen werden sollen, gilt es bedenken, dass diesen Sonderpädagogen – ohne die Anbindung an ein Förderzentrum – regelmäßige Supervisionen, sowie die gemeinsamen Dienstbesprechungen, der kollegiale Austausch und die gemeinsamen Fortbildungen fehlen. Wie sollen diese fehlenden Notwendigkeiten kompensiert werden?
Des Weiteren ist nicht nachvollziehbar, warum Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen für Inklusion gestrichen wurden, sich nun aber als Absichtserklärung diese auszubauen, im vorliegenden Antrag wiederfinden.
Die in der vorliegenden Drucksache angestrebte, systembezogene Ausstattung, mit der einhergehenden, gleichmäßigen Zuteilung personeller Ressourcen an allen allgemeinbildenden inklusiven Schulen halten wir für völlig unzureichend. Nach wie vor sind die mit der Inklusion einhergehenden Belastungen äußerst ungleichmäßig auf die Schulformen verteilt. Eine gerechte und vor allem bedarfsgerechte Ausstattung kann mit „der Gießkannenmethode“ nicht gelingen.
Vor dem Hintergrund der in der Drucksache vorgestellten, inklusiven Zukunftsvisionen, ist es völlig unverständlich, dass an der Leibniz Universität Hannover (LUH) eine Professur für inklusive Schulentwicklung eingespart werden soll. Wie möchte man denn die Lehrerausbildung anhand der Erfordernisse der inklusiven Schule weiterentwickeln? Wer soll die Inklusionspädagogen in Niedersachsen ausbilden?
Inklusion darf nicht immer nur vor der nächsten Wahl ein interfraktionelles Thema sein, sondern muss kontinuierlich begleitet und vorangebracht werden. Ein mehrgliedriges Schulsystem spricht dem völlig entgegen, dabei bleibt Inklusion nur ein Anhängsel.
Eine Inklusive Schule ist eine Schule für alle Schüler*innen.
Diese Definition muss endlich gestaltet und umgesetzt werden, damit Inklusion zukünftig wirklich gelingt.
Dem Antrag fehlen konkrete Beschreibungen mit welchen Maßnahmen die Inklusion an Niedersachsens Schulen verbessert werden sollen. Deshalb droht der Inhalt, des hier zur Anhörung stehenden Papiers, wieder ein reines Lippenbekenntnis zu bleiben.“
Hannover 2021

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

An wen alles wurde diese Stellungnahme geschickt und wie lautete die jeweilige Antwort?

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

An den niedersächsischen Landtag. Ich habe diese Stellungnahme gemeinsam mit der Vorsitzenden des LER, im Rahmen einer Verbändeanhörung im Schul- und Kulturausschuss des niedersächsischen Landtags, vorgetragen und mich den Fragen der Abgeordneten gestellt. Viel passiert ist trotzdem nicht…

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

“Viel passiert ist trotzdem nicht…” – das habe ich befürchtet.

Anika von Bose
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aufgeben ist keine Option 🙂

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Ein totes Pferd reiten auch nicht.

Annemaus
1 Jahr zuvor

Wie sieht es eigentlich mit der Inklusion von Hochbegabten aus?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annemaus

Schlecht.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annemaus

Die sollen sich bloß nicht so anstellen, die sind ja sowieso schon priviligiert… (Ironie, leider.)

Lena
1 Jahr zuvor

Ich finde die Idee troz inklusion das Sonderschulen mehr werden solle. Ich bin selber Pädagogischefachkrakt und arbeite in einer Inklusions kita.

Eva
1 Jahr zuvor

Wenn Inklusion nicht funktioniert, sollte man sie nicht machen. Erst sollte man prüfen, wie man sie machen kann, damit sie allen Schülern gerecht wird – auch den leistungsstarken.

Ana
1 Jahr zuvor

Vorsicht mit SPZ (Sozialpädiatrische-Zentrum). Die sind verlängerter Hand Förderschulen und verhindern oft manipulativ durch Diagnosen, dass ein Kind an der Regelschule eingeschult wird. Eltern sollen nur eigenen Instikt und Bauchgefül vertrauen.
Förderschulen bitte nur wenn Eltern es möchten. Wenn die Eltern Regelschule möchten- dann soll es möglich gemacht werden Geld gibt es genug- meistens aber nicht für Bildungssystem bzw. Inklusion. Für jede andere Mist gibt es genug Geld und zwar sofort und viel.

Frauki
11 Monate zuvor

Herr Dusel hat sicher im Grundsatz Recht. ABER: Wenn die erforderlichen Hilfen im körperlichen/geistigen/emotionalen Bereich so groß sind, dass sie im “ungeschützten” Regelschulraum nur durch eine persönliche, QUALIFIZIERTE Bereeuung zu leisten sind, dann ist das finanziell nicht zu stemmen und wird deshalb keinem Kind gerecht ausgeführt.
Die Parallelstruktur bleibt dann günstiger und erlaubt es, in jedem speziellen Fall die beste Möglichkeit für das einzelne Kind zu wählen.