“Gibt Signale”: Kommen im Winter wieder mehr Schüler aus der Ukraine?

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MAINZ. Ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist derzeit nicht absehbar. Nach dem starken Zulauf von Flüchtlingen in den Schulen zu Beginn der Waffengewalt hat sich die Situation mittlerweile stabilisiert. Bleibt das so?

Was bringt der Winter? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

An den rheinland-pfälzischen Schulen gibt es keinen großen Zulauf mehr an Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine. Rund 9.800 Schülerinnen und Schüler würden derzeit im Land unterrichtet, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in Mainz. Die Zahlen seien in den vergangenen Monaten relativ konstant mit einem ganz leichten Anstieg geblieben.

Unmittelbar nach Ausbruch des Kriegs im Februar 2022 mit dem Angriff von Russland auf die Ukraine habe es viele starke Bewegungen innerhalb eines Jahres gegeben. Diese Situation gebe es mittlerweile nicht mehr. Durch die anhaltende Bombardierung mit Schäden und Zerstörung der Strom- und Heizungsversorgung in der Ukraine könnte es in den Wintermonaten aber wieder dazu kommen, dass mehr Kinder und Jugendliche kämen, erklärte Hubig. Es gebe entsprechende Signale aus der Ukraine.

Hintergrund: Russland zerstört systematisch die Infrastruktur des Nachbarlands, sodass insbesondere die Energieversorgung zusammenbrechen könnte.

Blick auf Positives und Probleme

«Die Integration der ukrainischen Kinder und Jugendlichen an unseren Schulen gelingt insgesamt gut», berichtete die Ministerin. Da diese fast alle mit einer guten schulischen Vorbildung aus der Ukraine kämen, fänden sie erfreulich schnell Anschluss. Es gebe die Rückmeldung von Lehrkräften, dass viele Kinder und Jugendlichen nach anfänglichen Schwierigkeiten im ersten Jahr ihres Aufenthaltes in Deutschland zunehmend motiviert die deutsche Sprache lernten.

«Aber natürlich sehen wir auch, dass es junge Ukrainerinnen und Ukrainer gibt, die so sehr hoffen, bald wieder nach Hause zurückkehren zu können, dass ihnen die Integration in Deutschland nicht so leicht fällt wie anderen Landsleuten», erklärte Hubig. Da ein Ende des Kriegs derzeit leider nicht in Sicht sei, sei es für die Schülerinnen und Schüler wichtig, ihre Zeit in Schule, Ausbildung und Studium zu nutzen und auch die für sie fremde Sprache zu lernen.

Allgemeine Schulpflicht gilt

Rheinland-Pfalz hat mit einer Vielzahl von Maßnahmen in den Schulen auf die geflüchteten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine reagiert. Zusätzliche Deutsch-Intensivkurse mit bis zu 20 Stunden Sprachförderung pro Woche wurden etwa eingeführt. Zudem wurden aufgrund der durch die Zuwanderung gestiegenen Schülerzahlen weitere Lehrkräfteplanstellen geschaffen und besetzt.

Für die Geflüchteten gilt die allgemeine Schulpflicht in Rheinland-Pfalz, sobald sie in einer Kommune angemeldet wurden. Dies muss laut Ministerium spätestens 90 Tage nach der Einreise erfolgen. News4teachers / mit Material der dpa

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2 Kommentare
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Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Es wäre eine angenehme Abwechslung, wenn wir uns auf etwas einstellen würden.

Alex
1 Monat zuvor

Na prima, ich geh schon mal Stühle suchen…