“Hass, Desinformation und Manipulation”: Deutsche Hochschulen (und Lehrkräfte) verlassen X in Scharen

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BERLIN. Für faktenbasierte Kommunikation, gegen antidemokratische Kräfte – deutsche Hochschulen verabschieden sich von Musks Plattform X. Auch Prominente und Lehrkräfte reagieren auf die Entwicklung des Social-Media-Kanals.

Elon Musk engagierte sich im US-Wahlkampf für Donald Trump – und wird nach dessen Wahlsieg Regierungsberater. Foto: Shutterstock / Anna Moneymaker

Entfremdung von einem einst rege genutzten Kommunikationskanal: Dutzende von Hochschulen bundesweit kehren der Plattform X, früher Twitter, den Rücken. Alleine sind sie damit nicht, auch Gewerkschaften verabschieden sich von diesem Kanal – sie verweisen auf Falschinformationen und Hasskommentare bei X. Bisher hätten sich 63 Hochschulen der Aktion angeschlossen, sagte der Initiator der Aktion, Achim Zolke, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Es kämen immer wieder weitere hinzu.

Begründet wurde der Schritt mit der «fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs». Die Institutionen wollten damit ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte unterstreichen. «Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar.»

«Eine Fortführung unserer Aktivitäten auf X ist mit unseren Werten nicht vereinbar»

Für einen Abschied von X haben sich auch die Gewerkschaft Verdi sowie die Lehrergewerkschaft GEW entschieden. In einer Mitteilung kritisierten sie die Plattform als «Forum für die Verbreitung von rechtsextremistischen Positionen, von Hass und Hetze, von Demokratiefeindlichkeit und Desinformation». Auch werde immer offensichtlicher, dass die Algorithmen der Plattform demokratiefeindliche Narrative bevorzugt behandelten. Der konkrete Anlass für den Schritt zum jetzigen Zeitpunkt war laut Verdi und GEW das Live-Gespräch zwischen dem X-Besitzer und Milliardär Elon Musk und der AfD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel. Darin erklärte Weidel – unwidersprochen – Hitler zum Linken (News4teachers berichtete).

Die Kanzlerin der Trierer Uni, Ulrike Graßnick, teilte mit, die Universität Trier sei ein Ort freier Wissenschaft und stehe für den demokratischen Diskurs. «Auf der Social-Media-Plattform X jedoch sehen wir die Verstärkung von rechtsextremen und populistischen Inhalten, von Fake News sowie Diskriminierung. Eine Fortführung unserer Aktivitäten auf X ist mit unseren Werten nicht vereinbar.»

«In den vergangenen Monaten hat sich die Arbeits- und Funktionsweise der Social-Media-Plattform stark verändert», erklärte die Sprecherin der Universität Potsdam, Silke Engel, den Schritt. Der Algorithmus auf X greife umfassend in die Verteilung von Informationen ein, lenke Diskussionen und verhindere einen freien Austausch, sagte Engel. «Außerdem hat – unter dem Deckmantel vermeintlicher Meinungsfreiheit – der Verzicht auf jede Moderation Hass, Desinformation und Manipulation Tür und Tor geöffnet.»

«Eine Brutstätte von Rechtsextremismus, Wissenschaftsleugnung, Hass und Verschwörungserzählungen»

Der Lehrer und Bildungsaktivist Bob Blume hatte sich bereits im vergangenen Jahr von X verabschiedet. Kein leichter Schritt: Das «Twitterlehrerzimmer», in dem Blume postete, war eine insbesondere unter digital-affinen Lehrkräften weit verbreitete Community. Mittlerweile wird unter dem Hashtag nur noch sporadisch auf X kommentiert. In einem offenen Brief, den neben Blume 65 Prominente wie die Journalistin Dunya Halali und Institutionen wie das NS-Dokumentationszentrum München unterzeichneten, hieß es im Wortlaut:

«Twitter war lange Zeit ein sehr guter Ort. Ein Ort, wo Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Journalist*innen sich vernetzen, Nachrichten und Erkenntnisse teilen und nebenbei ziemlich viel Spaß haben konnten. Allerdings sind diese Zeiten lange vorbei. Twitter – heute X – ist ein toxischer Ort geworden, eine Brutstätte von Rechtsextremismus, Wissenschaftsleugnung, Hass und Verschwörungserzählungen. Ein Ort, wo der Betreiber der Plattform dergleichen nicht nur duldet, sondern aktiv fördert und propagiert.

Seit der Übernahme durch Elon Musk ist Twitter kein Ort mehr für freie und faire Meinungsäußerung und einen offenen Austausch. Schlimmer noch, Twitter ist ein Ort der Zensur, des Rassismus, Antisemitismus und des rechten Agendasettings geworden. Die Abschaffung von Moderationsmechanismen und die gezielte Verstärkung extremistischer Inhalte untergraben die Grundprinzipien einer deliberativen Plattform und machen X zu einem Werkzeug der Polarisierung, der Manipulation​​​ und der Menschenfeindlichkeit.

Das ist nicht mit unseren demokratischen und ethischen Werten vereinbar. Wir sind überzeugt, auch die Mittel der zivilgesellschaftlichen Kommunikation sollten demokratischen Standards folgen.» News4teachers / mit Material der dpa

Kommentar: Warum es wenig bringen wird, Kindern soziale Medien zu verbieten

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41 Kommentare
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sprachlos
3 Tage zuvor

Hab eh nie verstanden, warum man da angemeldet sein muss. Mir hat nie etwas gefehlt.

DerechteNorden
3 Tage zuvor

Mal ‘ne gute Nachricht!

Karl Heinz
3 Tage zuvor

Ich glaube, dass interessiert Musk und die X-Nutzer ziemlich genau 0.

Wer glaubt, damit irgendetwas zu bewirken, irrt.

DerechteNorden
3 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Nun, bei mir bewirkt es immerhin Freude.

Mary-Ellen
3 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei mir ebenfalls.
Es geht auch darum eine Haltung zu haben.
“Bringt eh nix” ist m. M. nach schwach.

Rainer Zufall
3 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Auch die Politik sollte sich von diesem Mist verabschieden.
Es macht keinen Sinn (mehr), hier einen demokratischen Diskurs etablieren zu wollen, wo eh künftig alle zu Tiktok oder dem nächsten Mist weiterziehen.
Vielleicht sollte sich die Politik von solchen Diensten generell fernhalten – auch wenn ich dann das letzte Mittagessen Herrn Söders verpasse 😉

447
2 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Na ja, das Playbook mit “Zeichen setzen” muss halt abgespielt werden.

Aber ist ok.

Warum Behörden, stastliche Institutionen usw. überhaupt auf sozialen Netzwerken sind habe ich eh nie verstanden.

uwe
2 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Das glaube ich eher nicht. Die Reputation von Twitter hatte auch viel damit zu tun : Viele Wissenschaftler waren da. dadurch war Twitter sehr interessant. Jetzt sind in Elon Musks Jauchegrube die Rechtsdullies unter sich und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis es keinen mehr interessiert was sie sich da zurufen.

Rainer Zufall
3 Tage zuvor

Eine sehr späte, trotzdem gute Entscheidung

Michael Felten
3 Tage zuvor

Die Abwendung von X hat die unzensierte pädagogische Debatte leider ziemlich zersplittert.
Was ich nicht verstehe: Die IG Bau bspw. beteiligt sich m.W. nicht daran. Sind das jetzt dümmere Menschen, oder stehen die einfach nicht so auf betreutem Denken – äh: “moderiertem” Diskurs?

Matthias Hofmann
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Falsche Tatsachenbehauptungen zu verbreiten ist sehrwohl Meinungsäußerung, denn selbst wenn es falsch ist, ist es immernoch eine Meinung.

Oder gilt das nach für Tatsachen und “alternativen Fakten” die Ihnen nicht passen?

Entweder wir diskutieren darüber was Meinungsfreiheit ist, oder es gibt Meinungsfreiheit, denken Sie mal darüber nach und verlassen Sie ihre Blase.

Opossum
1 Tag zuvor
Antwortet  Redaktion

Bei X wurden früher Posts gelöscht oder gemeldet, wo man behauptete, es gibt nur 2 Geschlechter. Finden Sie solche Posts auch als falsche Tatsachenbehauptungen? So was macht konstruktive Debatten nicht möglich.

Matthias Hofmann
21 Stunden zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Schulaufgabe ist eine Wissensabfrage und keine Meinungsabfrage.

Gerade im politischen Umfeld lassen sich Vorschläge meinst nicht auf exakte Tatsachen prüfen, da die zu lösenden Probleme viel komplexer als ihr banales 2+2=5 Beispiel sind. Vielmehr geht es auch darüber zu diskutieren was die Beste Lösung mit allen Folgen.

Wenn die Welt so einfach wäre, hätten wir längst die relevanten Probleme gelöst. Oder wie wollen Sie z.B. die Rentenproblematik lösen?

Rainer Zufall
14 Stunden zuvor
Antwortet  Matthias Hofmann

“Gerade im politischen Umfeld lassen sich Vorschläge meinst nicht auf exakte Tatsachen prüfen […]”

Beispielsweise wenn die AfD beschließt, ein Drittel des deutschen Energiesektors zu deindustrialisieren und aus der EU auszutreten, um “Deutschlands Wirtschaft zu retten”? 😉

AvL
2 Tage zuvor
Antwortet  Matthias Hofmann

Sie dürfen gerne ihre persönliche Meinung über andere
Menschengruppen haben und diese im privaten Bereich
ihrer Gesinnung entsprechend Hass und Hetze rauslassen.
Ihre Meinungsfreiheit über andere hat aber ihre Grenzen,
wenn Sie falsche Behauptungen öffentlich zu Papier
bringen und falsche Behauptungen über Mitbürger
und Menschengruppen in die Welt setzen.

Andreas Schwichtenberg
1 Tag zuvor
Antwortet  AvL

Wie Ihre Behauptung, ich hätte Desinformationen (über Corona) verbreitet, ohne auf mehrfache Nachfrage zu sagen, welche das sein soll? Meinen Sie solche?

AvL
1 Tag zuvor

Sie waren aus meiner Sicht der Dinge, z.B. der 14,7 Millionen Toten durch die durch die Covid-19-Pandemie erzeugte Übersterblichkeit und dem Vergleich mit der Pest in gewisser Weise selbst desinformiert.

AvL
1 Tag zuvor

Würden Sie denn Corona mit dem wissenschaftlichen Stand heutiger
Erkenntnisse einfach so laufen lassen ?

Andreas Schwichtenberg
1 Tag zuvor
Antwortet  AvL

Nein, würde ich nicht, und mit dem Nichtwissensstand von damals erst recht nicht. Ich hab ja auch geschrieben, dass das am Anfang kaum jemand protestiert hat, eben weil man nicht wusste was das ist.

AvL
10 Stunden zuvor

Danke für diese Antwort.

sprachlos
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das erinnert mich an meine Verhandlung letzte Woche beim Jugendgericht.
Der Richter fragte den Beklagten: “Wissen Sie, warum hier Stahlträger in der Decke sind? Hier wird gelogen und betrogen was das Zeug hält!” Sorry, etwas am Thema vorbei, war jetzt aber irgendwie ein Déjà-vu.

martin schmidt
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

“Darüber hinaus werden die Teilnehmenden auf Linkedin angehalten, unter ihrem echten Namen aufzutreten. Wie das Diskussionsniveau dort zeigt: Das wirkt ungemein zivilisierend. Zur Lektüre empfehlen wir den unter dem Beitrag verlinkten Kommentar.

Dass wir anonyme Posts zulassen, hat einen besonderen Hintergrund: Wir wissen, dass Lehrkräfte sonst nicht offen über ihre Erfahrungen berichten (was wir ausdrücklich möchten).”

Merken Sie den Widerspruch eigentlich nicht selbst? Im Grunde sagen Sie dadurch ja indirekt selbst, dass es eben keine lebendige Diskussion bei Linkedin geben kann.

Ohne die dortigen Diskussionen bei LinkedIn zu kennen, so klingt das für mich schon so, dass das dort ziemlich boring sein wird, weil die Diskussionen vermutlich nur sehr einseitig und reguliert geführt werden.

Lisa
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt aber schon, wie soll ich es ausdrücken, ein Recht auf Dummheit, Wahnsinn und Ignoranz. An Flat Earth, Echsenmenschen und Vedrussen zu glauben, ist nicht illegal, wenn das höflich und nicht beleidigend vertreten wird.

martin schmidt
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

PS: Mich würde mal interessieren, von welchen “falschen Tatsachenbehauptungen”, die über irre Einzelmeinungen hinausgehen, wir hier sprechen.

Schulmeister
2 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,
Vielen Dank für diesen Beitrag und die klarstellende Unterscheidung von Meinung und Tatsachenbehauptung.
Dem, was sie über LinkedIn sagen, kann ich voll zustimmen, darf aber hinzufügen, dass sich Beiträge inNews4teachers doch wohlwollend von denen in anderen Foren unterscheiden, auch wenn hier und da in der Reaktion auf andere Beiträge doch sehr deutlich wird, aus welchem beruflichen Umfeld die Foristen kommen. Manchmal habe ich förmlich auf eine Note am Ende gewartet ja, „Thema verfehlt“ ist, glaube ich, an einigen Stellen schon mal aufgetaucht.
Dass Sie immer mal wieder, und so auch hier, darauf hinweisen, dass die Beiträge hier ja anonym bzw. mit Nickname gepostet werden, ist verständlich, andererseits ist aber auch schade. Die meisten Menschen unseres Berufsstandes sind im öffentlichen Dienst, in der Mehrheit wohl auch verbeamtet, aber sie / wir sind ja die Fachleute in unserem Metier und können auch selbstbewusst argumentieren.
Ich hab einige Male schon unseren Berufsstand als angstbesetzte Spezies bezeichnet und dafür keinen Widerspruch geerntet, weder von meinen Kollegen (alles Pädagogen), noch bei Besprechungen am RP (teils Pädagogen, teils Juristen).
Darüber hinaus sind wir zum Teil ja auch Eltern und bekommen auch aus dieser Perspektive mit, wie bestimmte Dinge von oben bei der Zielgruppe unten ankommen.

Vielen Dank für die Mühe, die in Ihrer Arbeit steckt.

Schulmeister
2 Tage zuvor
Antwortet  Michael Felten

Mit dümmer oder nicht dümmer hat das sicher nichts zu tun. Es geht einfach um die Frage, wie ich eine bestimmte Adressatengruppe kurzfristig erreiche. Wenn nur bestimmten Postings gefolgt wird, werden die anderen gar nicht zur Kenntnis genommen, die berühmte Timeline kann ja ignoriert werden.

Hysterican
2 Tage zuvor

Es mag sein, dass es so jemanden wie Musk nicht interessiert, wer seine Plattform nutzt oder auch verlässt.
Es gejt v.a. auch darum, sich nicht mit einem quasi täglich benutzten Medium – hier eines der asozialen Medien – nicht diesen ideologischen, gefakten Dreck ins Haus ubd i s Hirn zu holen und denen dafür dann auch noch persönliche Daten – unser Kapital auf diesen Seiten – zu überlassen.

Ich habe diesen asozialen Medien meine Teilnahme immer verweigert (twitter-X, facebook, instagram, tictoc usw) – komme sehr gut damit zurecht, kommuniziere auf anderen Kanälen mit meinen Freunden, Kollegen und Menschen, mit denen ich mich sonst austausche – und lasse Elons Schmutz und dessen Epigonen nicht in mein Heim.

Wenn ich mich informieren will gehe ich aktiv auf die Suche nach News – lasse mich damit aber nicht zuschmeißen.

Irgendjemand muss damit beginnen, diese Kanäle zu boykottieren – das kann der Anfang einer Welle von Verweigerung sein – meine Phantasie geht in die Richtung, dass immer mehr User, kleine und große Institutionen bis hin zu bekannten und reichweitenstarken Personen diese Plattform verweigern … dann kann Musk – und seine Bagage – sich selbst mit seinem Dreck beliefern.

Hans Malz
2 Tage zuvor

Musk ist einfach unsäglich und Zuckerberg trötet jetzt in das gleiche Horn. “Freie Meinungsäußerung” – ich lach mich schlapp. Wenn man sich schonmal “Diskussionen” auf den Plattformen angeschaut hat, der weiß genau, wie das abläuft – da geht kaum einer auf die Äußerungen ein, sondern will nur seine Meinung loswerden. Oft beleidigend und falsch. Der einzige Weg, denen zu zeigen, dass man das nicht möchte, ist eben seinen Account zu löschen. Der Welt geht dadurch nichts verloren.

MB aus NRW
2 Tage zuvor

Die Führ…ungspersonenliebe bekommt bei der AfD immer erschreckendere Züge. Wie man Weidels Lügen, Geschichtsrevision in grauenhaftem englischen Gestammel ernsthaft gut heißen kann, wenn man auch nur einen Ansatz von Bildung genossen hat (aber lau Weidel lernt man ja nichts mehr außer des Genderns), werde ich nie verstehen. Ich hänge aber aich keiner Partei an.
X wird immer schlimmer. Musk erzählt etwas von “free speech”, die aber nur “free” ist, so lange sie passt, sonst wird zensiert und beschnitten, was das Zwug hält, um sich dann noch ernsthaft über Zensur an anderer Stelle zu beschweren.
Ich hoffe, dass sich viele anschließen und X verlassen. Problematisch ist natürlich, dass so der ganze verbreitete Hass und die Desinformationen unwidersprochen stehen bleiben.

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass irgendwann Menschen, die noch nicht völlig für einen Diskurs verloren sind, aufwachen. Aber diese Hoffnung schwindet immer mehr…

Mondmatt
2 Tage zuvor

Das Pfeifen im Walde.

Schulen und Lehrer, die hoffentlich eh nicht der AfD gewählt hätten, verlassen X jetzt.

Toll!

Das ist X und der AfD wumpe.

Das macht X für die echten AfD Wähler erst recht interessant.
Endlich sind die Klugscheißer mit ihrer Vernunft und ihren Argumenten weg.
Jetzt kann man schwurbelln was das Zeug hält.

Nicht lachen, die Leute dürfen alle wählen!!!

Blau
2 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

Wer dort bleibt unterstützt Musk. Je mehr Leute dort sind desto mehr Kohle kann er scheffeln und desto mehr Einfluss hat er. Also nein danke.

Metalman
2 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

So ist es. Jede Stimme zählt gleich viel. Egal woher man sich seine Informationen holt und egal wie viel man sich überhaupt informiert.

Aus diesem Grund wird es leider auch nicht viel bringen, wenn sich Hochschulen oder Kolleginnen und Kollegen von X verabschieden. Wir entwickeln uns immer mehr in eine Gesellschaft, die sich in ihren jeweiligen digitalen “Echokammern” bewegt, informiert oder auch radikalisiert ohne Kontakt zu anderen Meinungen zu haben. Ich selber halte auch nichts davon X, TikTok oder auch typische Rechtsinfluencer zu boykottieren und ignorieren. Dadurch wird deren Einfluss vermutlich auch nicht kleiner und deren Follower sehen sich eher noch bestätigt.

Ich finde wichtig, sich als Nicht-AFD-Lehrkraft auch dort und auf “rechten” Kanälen zu informieren, alleine um zu wissen, was da so abgeht und so manche Ergüsse kann man dann auch im Unterricht aufgreifen und dekonstruieren (wie Weidel in ihren letzten Auftritten z.B.). Man kann auch das Medium und seinen Patron im Unterricht besprechen. Vielleicht ändert das auch nichts und man ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es ist doch besser dranzubleiben als zu ignorieren, als wenn sich X-Nutzer jetzt, durch Boykottaufrufe, nur bestätigt fühlen und alle anderen als abgehobene Elfenbeinturmbewohner sehen, die gar nicht wissen, was sie bewegt. Man muss diese Kanäle ja nicht unbedingt extensiv aktiv für seine eigene Kommunikation nutzen.

Blau
2 Tage zuvor

Bin auch vor kurzem Weg als er behauptete die AfD sei die einzige Rettung für Deutschland. Ich wollte schon länger gehen, aber konnte mich nicht überwinden. Ich habe dort viel gelernt durch das twlz. War während COVID beigetreten und der Austausch war bereichernd. Aber der Hass nahm immer mehr zu.