Demokratie erleben: Prix des lycéens allemands – Preisträger von Jugendlichen gewählt

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In feierlichem Rahmen wurden die Autoren Azouz Begag und Mamadou Sow in der französischen Botschaft in Berlin für ihren Jugendroman „Né pour partir” mit dem Prix des lycéens allemands ausgezeichnet. Ernst Klett Sprachen stiftete das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.

Redaktionsleitung Anne-Sophie Guirlet-Klotz (Ernst Klett Sprachen) und Mamadou Sow in der Französischen Botschaft. ©Ernst Klett Sprachen

Der Prix des lycéens allemands ist ein einzigartiges Leseprojekt, das demokratische Entscheidungsprozesse in den Schulalltag integriert und junge Menschen für die französische Sprache und Literatur begeistert. Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen: In Phase 1 lesen die Schülerinnen und Schüler drei ausgewählte Jugendromane und bestimmen ihren Favoriten durch Abstimmungen auf Klassen-, Landes- und Bundesebene. So erleben sie eine partizipative Entscheidungsfindung in einem realen Kontext. In Phase 2 setzen sie sich kreativ mit dem Siegerroman auseinander und teilen ihre Interpretationen in Form von Videobeiträgen über soziale Medien. Das Projekt fördert nicht nur Lesekompetenz und interkulturelles Lernen, sondern ermutigt Jugendliche auch dazu, eigene Perspektiven zu entwickeln und ihre Meinung aktiv zu vertreten.

Feierliche Prämierung in Berlin

In feierlichem Rahmen wurden die Autoren Azouz Begag und Mamadou Sow am 26. März 2025 in der französischen Botschaft in Berlin für ihren Jugendroman „Né pour partir – Récit de Mamadou, migrant mineur de Guinée” mit dem Prix des lycéens allemands ausgezeichnet. Im Beisein des Botschaftsrates und Leiter des Institut franҫais Deutschland Thomas Michelon erhielt das Autorenduo für seinen Roman den mit 5000 Euro dotierten Preis, der vom Ernst Klett Sprachen Verlag gestiftet wird. Mamadou Sow nahm den Preis stellvertretend entgegen.

Eine bewegende Migrationsgeschichte

Der Gewinnerroman erzählt die ergreifende wahre Geschichte von Mamadou Sow, der mit 15 ganz alleine seine Heimat Guinea verlässt und von Afrika aus durch verschiedene Länder bis nach Frankreich reist, mit dem Ziel, Medikamente für seinen krebserkrankten Vater zu finden. Der französische Schriftsteller Azouz Begag, der bereits viele literarischen Erfolge verzeichnet hat, hat Mamadous Epos in Form einer fesselnden dokumentarischen Erzählung niedergeschrieben.

Demokratische Entscheidungsprozesse und literarische Vielfalt

Im Laufe des Wettbewerbs debattiert eine Jury aus Schülerinnen und Schülern über drei nominierte Jugendromane und wählt ihren Favoriten aus. „Né pour partir – Récit de Mamadou, migrant mineur de Guinée” wurde dabei zum Siegerroman gekürt. Zuvor hatte ein Auswahlkomitee mit Vertreterinnen und Vertretern des Institut français Deutschland, des Ernst Klett Sprachen Verlags und der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer e. V. die drei Finalisten nach festgelegten Kriterien bestimmt. Bei der finalen Auswahl waren auch die Romane „On ne sépare pas les morts d’amour” von Muriel Zürcher und „Une année pour toujours” von Lucile de Pesloüan vertreten. Alle ausgewählten Romane reflektieren aktuelle Themen der Jugend und setzen sich insbesondere mit zwischenmenschlichen Beziehungen in turbulenten Zeiten auseinander.

Kreativität im Mittelpunkt

Die beiden Phasen des Leseprojektes bestehen aus der jury littéraire und der concours vidéo. Durch das Zwei-Phasen-Prinzip haben Lehrkräfte die Möglichkeit, sich auf verschiedene Weisen mit ihrer Klasse zu beteiligen und die Intensität der Projektarbeit im Unterricht individuell zu bestimmen. Zudem ist die Teilnahme an beiden Phasen unabhängig voneinander möglich.

Im September startet die Phase concours vidéo. Hier setzen sich die Schülerinnen und Schüler kreativ mit dem gekürten Roman auseinander. Ihre Eindrücke präsentieren sie in Videobeiträgen, die über das soziale Netzwerk Instagram unter dem Hashtag #PDLA2025 geteilt werden. Der beste Beitrag wird im Frühjahr 2026 prämiert.

Eine etablierte Initiative für die Leseförderung

Der Prix des lycéens allemands ist eine Initiative des Institut français Deutschland in Zusammenarbeit mit Ernst Klett Sprachen. Seit über zwei Jahrzehnten ermöglicht das Projekt Tausenden von Schülerinnen und Schülern in Deutschland intensive Begegnungen mit französischer Jugendliteratur und deren Autorinnen und Autoren. Lehrkräfte finden weiterführende Informationen und Materialien auf der Verlagsseite von Ernst Klett Sprachen sowie beim Institut français Deutschland.

Eine Meldung der Ernst Klett Sprachen GmbH.

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