Initiative: Gymnasien sollen Schüler auf alle Abschlüsse vorbereiten (statt abzuschulen)

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HANNOVER. Wer das Gymnasium vor dem Abitur verlässt, hat es oft nicht leicht. Der Landesschülerrat Niedersachsen und die Bildungsgewerkschaft GEW schlagen vor, was sich ändern sollte.

“Abschulungspraxis an Gymnasien und Realschulen stoppen!” Illustration: Shutterstock

«Es kann nicht sein, dass Gymnasien und Realschulen Schülerinnen und Schüler einfach abschulen und andere Schulformen diese dann aufnehmen müssen – oft in ohnehin schon vollen Klassen», kritisiert Matteo Feind, Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen.

Während an Oberschulen, Gesamtschulen und Realschulen gezielt auf die Mittlere Reife vorbereitet werde, fehle es an vielen Gymnasien an vergleichbaren Strukturen, teilten Landesschülerrat und GEW mit. Dies führe dazu, dass betroffene Schülerinnen und Schüler schlechter auf ihren Abschluss vorbereitet seien – außerdem würden andere Schulformen unverhältnismäßig stark belastet. Wenn eine Schule eine Schülerin oder einen Schüler aufnehme, solle sie ihn bis zu einem Abschluss begleiten. Das sogenannte «Abschulen» sei für die betroffenen Jugendlichen eine große Belastung.

Jugendliche, die das Gymnasium nach der 10. Klasse verlassen, stehen den Angaben zufolge oft ohne gezielte Vorbereitung da. Weder gebe es flächendeckend eigene Abschlussprüfungen für die Mittlere Reife an Gymnasien, noch seien Förder- und Unterstützungsangebote für diese Schülergruppe selbstverständlich.

«Wir brauchen endlich eine faire Verteilung der Verantwortung», ergänzt Eduard Hillgert, stellvertretender Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen. «Gymnasien müssen die Mittlere Reife genauso ernst nehmen wie das Abitur. Dazu gehören eigene Prüfungsformate, gezielte Beratungsangebote und eine stärkere Berufsorientierung für alle, die nicht automatisch in die Oberstufe wechseln.»

Landesschülerrat und GEW fordern das Kultusministerium auf, «die Abschulungspraxis an Gymnasien und Realschulen zu stoppen». News4teachers / mit Material der dpa

Warum eine unscheinbare Änderung des NRW-Schulgesetzes wohl das endgültige Ende der Hauptschule einläutet

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94 Kommentare
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Grillsportler
5 Monate zuvor

Wie wäre es, wenn Eltern ihre Kinder auf die passende Schulform schicken und ihnen die nötige Disziplin und Motivation für den Schulalltag mitgeben würden?

Und: Diese Schulform gibt es schon und nennt sich “Gesamtschule”, zumindest bei uns in NRW.

PaPo
5 Monate zuvor

Dass die GEW Gymnasien abschaffen und zu Gesamtschulen umwandeln bzw. nur noch die Einheitsschule will, ist ja hirneichend bekannt…

“Wenn eine Schule eine Schülerin oder einen Schüler aufnehme, solle sie ihn bis zu einem Abschluss begleiten”
Wieso? Untershciedliche Schulen sollen im mehrgliedrigen System qualifiziert zu unterschiedlichen Shculabschlüssen führen. Da muss man sich mal ehrlich machen, dass man das Gymnasium auf Seiten von GEW und Co. einfach nicht mehr will, statt um den heién Brei zu quatschen.

“Das sogenannte «Abschulen» sei für die betroffenen Jugendlichen eine große Belastung.”
Es fehlt: Ein Argument.

«Gymnasien müssen die Mittlere Reife genauso ernst nehmen wie das Abitur. Dazu gehören eigene Prüfungsformate, gezielte Beratungsangebote und eine stärkere Berufsorientierung für alle, die nicht automatisch in die Oberstufe wechseln.»
Ich Weiß nicht, wie es in NS ist, in NRW werden wir mit all dem komplett überrollt… und zwar nciht zum Besseren.

nurmalso
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

off topic möchte ich mich für diesen hinreißenden Tippfehler bedanken:
hirn-eichend, herrlich, da geht die Phantasie gleich spazieren…

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

😀

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Danke für Ihren Einlass. Diese große “Belastung für Jugendliche” gäbe es nicht, wenn man sie direkt auf die richtige Schulform geschickt hätte oder aber, wenn diese Jugendlichen halt mal was dafür tun, um nicht abgeschult zu werden. Wie immer wird der Fehler ausschließlich im System gesucht. Nein, ich halte es nicht für perfekt. Aber mir läuft es zuwider, dass Eigenverantwortung überhaupt nichts mehr zu zählen scheint. Der andere Vorstoß, die Noten abschaffen zu wollen, bläst hier doch ins selbe Horn.

Cornelia
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie haben recht. Es sollte ehrlich benannt werden, was die wirklichen Gründe sind.

Es gab schon vor 50 Jahren etliche Schüler, die nach der mittleren Reife das Gymnasium verlassen haben. So schwierig war das auch wieder nicht. Und manch einer, der das in Erwägung gezogen hat, hat dann doch noch das Abitur geschafft.

Illuminator
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Die Verwendung des ideologischen Kampfbegriffs “Einheitsschule” ist entlarvend.
Einheitsschulen sind v.a. die Schulen, die von einer schulformspezifisch-einheitlichen Begabung aller Schüler in allen Fächern ausgehen – und das sind garantiert nicht die Gesamtschulen, denn diese haben einen wesentlich differenzierteren Blick auf Schüler. Wer darin eine Vereinheitlichung sehen will, würde auch Orwell’sches Neusprech gutheißen.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Illuminator

Oh man…
Spoiler: https://de.wikipedia.org/wiki/Einheitsschule – Einheitsschule ist kein “ideologische[r] Kampfbegrif[f]”, sondern die bezeichnung für ein eingliedriges Schulsystem, in dem es bspw. nur noch die Gesamtschule gibt. Ja, seeehr “entlarvend” – nicht.

Der Rest Ihres Kommentars entspringt Ihrer Imagination.

Illuminator
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Oh, man …
Trotz des durchaus richtigen “Spoilers” auf Wikipedia wird der Begriff “Einheitsschule” ideologisiert wird – auch von Ihnen – mit Gleichmacherei gleichgesetzt. Und dies ist leider keine Imagination.
Unabhängig davon ist jede Gesamtschule differenzierter und kombinationsreicher als das dreigliedrige Schulsystem – oder kennen Sie am Gymnasium oder einer Realschule Kurse auf zwei oder drei Niveaus.
Dort gibt es immer nur jeweils ein Niveau und damit die Idee, alle Schüler ließen sich in drei (oder zwei) ansonsten in sich homogene Niveauklassen einteilen. Wenn sich aber die Niveauspannweiten von Schülern in der Realität schulformübergreifend überschneiden, ergibt sich ein Problem bei der Trennschärfe und damit letztendlich bei der Rechtfertigung eines mehrgliedrigen Schulsystems. In Deutschland wirkt das mehrgliedrige dem eingliedrigen Schulsystem in Teilen noch überlegen. Aber es gibt auch hier (wenn auch nur wenige) Gesamtschulen, die Gymnasien mindestens ebenbürtig sind. Daher wäre die Schulformdebatte eigentlich zweitrangig, wenn die Zuordnung später erfolgen würde und dadurch weniger unzuverlässig und von anderen Parametern fremdbestimmt wäre.

Auch wenn ich Ihre Beiträge inhaltlich durchaus schätze, so sind diese im Subtext keineswegs ideologiefrei und häufig auch unter einer vorgeblich gebildeten Ausdrucksweise unterschwellig abschätzig formuliert. Das wurde Ihnen übrigens schon mehrfach auch von anderer Seite mitgeteilt, ohne dass bei Ihnen ein diesbezüglicher Erkenntnisprozess feststellbar wäre. Was Ihnen nicht in Ihr Weltbild passt, muss natürlich Imagination sein. Dass Sie das nicht so sehen würden/wollen, wäre für mich allerdings auch seeehr “entlarvend”.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Illuminator

“Trotz des durchaus richtigen ‘Spoilers’ auf Wikipedia wird der Begriff ‘Einheitsschule’ ideologisiert wird – auch von Ihnen – mit Gleichmacherei gleichgesetzt”
Nein. offensichtlich ist die GEW bestrebt, (a) ein (zumindest im ersten Schritt) zweigliedriges Schulsystem mit ausschl. Gymnasien und Gesamtschulen zu etablieren, wobei die Gymnasien de facto dieselben Aufgaben in derselben Art und Weise wie die Gesamtschulen übernehmen sollen, u./o. (b) ein (spätestens im zweiten Schritt) auch nominell lediglich eine einzige Schulform zu haben. Variante (a) ist im Grunde gleich Variante (b) – die Einheitsschule. Das ist am Ende tatsächlich die Nivellierung, die Gleichmacherei des Schulsystems.

“oder kennen Sie am Gymnasium oder einer Realschule Kurse auf zwei oder drei Niveaus.”
Binnendifferenzierung der Art denkt bereits seit geraumer Zeit mancher Zeitgenosse als Aufgabe von Realschulen und Gymnasien, s. Artikel.

“Dort gibt es immer nur jeweils ein Niveau und damit die Idee, alle Schüler ließen sich in drei (oder zwei) ansonsten in sich homogene Niveauklassen einteilen”
Das ist so ja nicht korrekt, nicht “alle Schüler”, sondern bspw. alle Schüler, die die tatsächliche Befähigung zum Gymnasium haben. Die, die nicht in die Niveauklasse fallen, werden für andere Schulformen selektiert und entsprechend an diesen allokiert. Das ist ja der Punkt.

“Wenn sich aber die Niveauspannweiten von Schülern in der Realität schulformübergreifend überschneiden, ergibt sich ein Problem bei der Trennschärfe und damit letztendlich bei der Rechtfertigung eines mehrgliedrigen Schulsystem”
Das ist lediglich eine Folge unzureichender Selektion und Allokation, maßgeblich des Einzugs des im Grunde arbiträren Elternwillens bei der Wahl der weiterführenden Schulen (i.V.m. bestimmten Mechanismen, die die spätere Abschulung zur Tortur werden alssen… und zwar nicht für die betroffenen Schüler, sondern alle anderen). Das mehrgliedrige Schulsystem basiert auf Leistungshomogenisierung, die nicht mehr vorgenommen wird. Damit wird aber nicht das System obsolet, sondern werden es die Faktoren, die das System dergestalt erodieren lassen.

“unterschwellig abschätzig”
Wo war ich bzgl. Schülern anderer Schulforme u.ä. jemals irgendwie “unterschwellig abschätzig” o.ä.? Bitte konkretisieren, danke.

“Das wurde Ihnen übrigens schon mehrfach auch von anderer Seite mitgeteilt”
Die “Gegenseite”…. das werden die ü.V. sein, die sind nicht ernst zu nehmen.

P.S.: Der begründete Vorwurf der Imagination Ihrerseits bezog sich auf Ihre Rede davon, dass “[w]er darin eine Vereinheitlichung sehen will, würde auch Orwell’sches Neusprech gutheißen” – eeetwas über die Stränge geschlagen.

Rotstift
5 Monate zuvor

Man könnte auch fragen: Warum muss ein Oberschüler bzw. eine Oberschülerin nach der 10. Klasse die Schule ggf. In Richtung Berufsbildende Schule oder Gymnasium verlassen? Warum können Schülerinnen und Schüler an einer Oberschule oder eine Realschule kein Abitur machen? Es ist so nicht vorgesehen. Die mittlere Reife ist nicht das Ziel des Gymnasiums. In Niedersachsen haben die Eltern nach Klasse 4 die freie Wahl der Schulform. Häufig wird das Gymnasium von den Eltern angewählt. Ein Grundschüler mit den Noten 4 in Deutsch, Mathematik und Sachunterricht wird es im Regelfall am Gymnasium schwer haben. Erlebt dieser Schüler bzw. diese Schülerin am Gymnasium ständig Misserfolge, dann sind die Folgen für die Gesamtentwicklung, das Selbstwertgefühl, die Selbstwirksamkeit und die psychische Gesundheit mitunter gravierend.
Das Mantra der Eltern ist: „Ohne Abitur hast du keine Zukunftschancen.“ ist nicht nur problematisch, es ist auch falsch. Niedersachsen hat ein sehr durchlässiges Bildungssystem.

Alese20
5 Monate zuvor
Antwortet  Rotstift

Weil 4 Schuljahre in der Grundschule nicht zwingend reichen, ob das richtig abschätzen zu können. Ich hatte damals auch einen 2 0 Schnitt und bin auf dem Gymnasium auch erstmal in die Kniee gegangen. Hab dann zwar doch das Abi geschafft, aber nicht gut.
Auch empfinde ich die “Abschuling” als recht brutal. Aber ich sehe tatsächlich keinen Sinn darin, aus Gymnasien eine Art GS zu machen. Dann gleich ganz abschaffen und GS generell.
Beim Beibehalten des Gym. würde tatsächlich verpflichtenden Förderunterricht einführen, um den Kids durch die Pubertät zu helfen, die ja häufig der Grund für das Absacken ist. So gehen durch diese Zeit nicht so viele pubertätsbedingt faule, aber sonst kluge Kids verloren.

MB aus NRW
5 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Verpflichtenden Förderunterricht für alle (!) gibt es bereits bei mir an der Schule, mit dem Ergebnis, dass die, die 1-2 stehen mich mit Fragen bombardieren und super mitarbeiten und ich die, die 4-5 stehen, ständig ermahnen muss, überhaupt irgendetwas zu tun und nicht nur rumzusitzen.
Ob der Unterricht jetzt “regulär” oder “Förder” heißt, ändert ja die Kinder nicht…

Nick
5 Monate zuvor

Es gibt zu viele Gymnasien. Die Lösung kann nur sein, die Hälfte von ihnen in Gesamtschulen umzuwandeln und auf die verbleibenden Gymnasien die nur dafür tatsächlich geeigneten Schüler aufzunehmen. Die Eignung lässt sich neutral in einer Art Prüfungsfeststellungsverfahren und nicht durch ein Wischi-Waschi-Empfehlung durch die GS- Lehrer. Letzteres klingt provokant, aber es werden ja auch viele Schüler MIT eine Gymnasialempfehlungen abgeschult.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

“Es gibt zu viele Gymnasien.” Untermauern Sie bitte einmal diese Plattitüde mit Quellenangaben.

Andreas
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Gesund für eine Gesellschaft wäre eine Abiturquote von maximal 30% eines Jahrgangs, die aber auf einem studierbefähigenden Niveau. Die heute leistungsschwächsten 40% an den Gymnasien wären auf einer Realschule wunderbar aufgehoben.

Andreas
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

78% der Geisteswissenschaftler finden nicht sofort einen Job in ihrem studierten Bereich:
Geisteswissenschaftler: Wenn nach dem Studium die Arbeitslosigkeit droht
Insofern gibt es zumindest bei den gerade fertig gewordenen Geisteswissenschaftlern ein Überangebot an Menschen im Vergleich zum Angebot an passenden Arbeitsstellen.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das wäre zu viel Text für den Nick gewesen.

Heinz
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dieses Argument ist ziemlich gewagt. Der “Arbeitsmarkt” hat schließlich auch keine andere Wahl, weil seit vielen Jahren demografiebedingt quasi jeder eingestellt wird, der auf zwei Beinen laufen kann und halbwegs motiviert/intelligent ist. Gerade deshalb ist die – von der Politik gewünschte – hohe Abiturquote auch besonders fragwürdig, weil dem Arbeitsmarkt dringend benötigte Menschen über mehrere Jahre hinweg entzogen werden. Wir haben nun zwar mehr Soziologen, Juristen und BWLer, aber dafür fehlen Zahnarzthelfer, Lokführer und Polizisten.

Heinz
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Milton Friedman hat in seinem Buch “Kapitalismus und Freiheit” ausgeführt, dass acht Jahre allgemeine Schulbildung ausreichen. Lesen, schreiben, rechnen und etwas Allgemeinbildung genügen für die meisten Berufe. Wer mehr möchte ,muss dies privat finanzieren. Das ist dann Marktwirtschaft.

In Deutschland erhalten auch Schüler, die weder wollen noch können das Recht zum Besuch der Oberstufe. Der anonyme Steuerzahler soll gefälligst dafür aufkommen, obwohl sehr häufig kein Zusatznutzen für die Gesellschaft entsteht und die Schüler teilweise auch noch den Unterricht stören.

Ihr Modell hat mit “mehr Markt” nichts zu tun. Und natürlich finden Schüler, die sich mit Mühe und Not durch das Abi quälen einen Ausbildungsplatz. Die gleichen Schüler hätten den Ausbildungsplatz aber auch schon nach Klasse 10 gefunden. Damit würde dann auch der Lehrermangel ein Stück weit abnehmen und die Rentenkasse hätte mehr Einnahmen.

Und nein, weder ich noch irgendwelche Bürokraten entscheiden wer weitermacht und wer nicht. Das hängt von den Leistungen der Schüler ab, also entscheidet jeder für sich selbst. “Free to choose” würde Friedman sagen.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

“Der Markt brüllt geradezu nach Azubis.” Wenn der Markt das tatsächlich täte, würde er die Anreize (Gehalt, Qualifikation, Arbeitsbedingungen) so verbessern,…”

Also gibt es auch keinen Lehrermangel? Oder warum passiert das da auch nicht?

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ihr letzter Satz zeigt das Dilemma. Aus dem Drittel, das gegenwärtig noch studieren will, wird es dann später sicher noch den einen oder anderen Studienabbrecher geben.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ungeachtet dessen, dass ich der Rede einer pro forma an einer Abiturquote orientierten “Gesund[heit]” der Gesellschaft nicht das Wort schreiben möchte, sondern (wie Sie) prinzipiell den Bedarf an Abiturienten am Arbeitsmarkt orientiert wissen will:

“Da wir keine Akademiker*innen-Arbeitslosigkeit haben, scheint die Abiturientenquote in Deutschland durchaus “gesund” zu sein.”

Sie wiederholen diesen Fehlschluss leider immerzu.
Abiturienten sind keine Akademiker und es wird auch nicht jeder Abiturient ein Akademiker. 2024 hatten wird 373.000 Abiturienten. Wie viele dieser Abiturienten haben tatsächlich ein Studium begonnen oder werden es noch beginnen (iirc ist es im Schnitt ein Wert zwischen 58 und 60 %)? Wie viele der Studienanfänger werden zumindest einen ersten Studienabschlluss erwerben (das variiert irgendwo zwischen im Schnitt 70 bis 80 % iirc, s. https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2022/pdf-dateien-2022/bildungsbericht-2022.pdf). Wr haben am Ende statistisch im Idealfall 178000 ehem. Abiturienten, die einen ersten Studienabschluss erwerben, also ca. 48 % eines Abiturjahrgangs (wohlgemerkt geben die Statistiken es nicht wirklich her, passgenau einen Abiturjahrgang mit einem Bachelorabsolventenjahrgang zusammenzuführen).

Sie müssten im Mindesten prüfen, wie die Arbeitslosenquote unter den der Mehrheit der Abiturientenn also denjenigen ohne Hochschulabschluss, ist und ob diese Abiturienten in entsprechend adäquaten Jobs arbeitet oder in Jobs, die eigtl. (was das Anforderungsniveau betrifft, nicht die Bewerbungsbedinungen auf dem Papier) auch bspw. mit einem Realschulabschluss (alter Art) bewältigt werden könnten.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Papo, Sie liegen mit ihrer These falsch, und ohne ausreichende Abiturienten wird es nicht möglich sein, den Mangel an qualifizierten Akademikern auszugleichen.
Zur Zeit nutzen wir in Deutschland die Flüchtlingskrise aus, um unseren Bedarf an Ärzten zu decken..
Ärztemangel: Schlechte Aussichten – Deutsches Ärzteblatt
Bildungskatastrophe – Dramatischer Akademikermangel in Deutschland | NDR.de – Fernsehen – Sendungen A-Z – Panorama – Sendungsarchiv – 2001
Der Trend zum Studium kommt zum Stillstand

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

“Sie liegen mit ihrer These falsch”
Habe ich das Argument überlesen?

“ohne ausreichende Abiturienten”
Das ist der Punkt: Wir haben mehr Abiturienten, von denen reichen aber nicht alle aus, um in dem Wortlaut zu bleiben. Das es einen gesteigerten Bedarf auch an Akademikern gibt, stellt ja niemand in Frage.

maxi
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Na ja, wenn immer mehr Abiturienten sich dafür entscheiden, eine Lehre statt eines Studiums zu absolvieren, muss man sich schon nach dem Sinn einer seit Jahren steigenden Abiturientenquote mit sinkenden Leistungen fragen.
Wozu unnütz viele Jahre eine Schule besuchen, wenn bei mehr Anerkennung eines gegliederten Schulsystems eine ausreichend kürzere Schulzeit für die Berufswahl sinnvoller gewesen wäre?

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann wären Einstellungsgespräche/ Einstelllungstests hinfällig. Man nimmt für zehn freie Stellen die zehn Abiturienten mit den besten Zeugnissen. Macht man aber nicht

Pascal
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn auf einmal alle Akademiker sind, ist also die Arbeitslosigkeit besiegt? Doubt that

Besseranonym
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Vlt. auch derlei miteinbeziehen
( etwas bodenständigen)

https://www.ausbildung.de/berufe/themen/mit-abitur/

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Meiner Erfahrung nach schaffen es viele der abgeschulten Kinder sehr erfolgreich, ihre “Bildungsambitionen” zu verstecken. Oder sind es vielleicht eher die Bildungsambitionen der Eltern?
Generell Schülern ein höheres Maß an “Bildungsambition” (und dieses halte ich für vonnöten für einen Gymnasialbesuch) zu unterstellen, ist blauäugig und widerspricht der praktischen Erfahrung vieler Lehrer.
(Aus theoretischer Warte können Sie natürlich an dieser Vorstellung festhalten, was Sie auch sicherlich tun werden. Ich empfehle ein Praxisjahr.)

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Und watt spricht jetzt gegen die Karankenschwester, die Handwerkerin oder den Erzieher mit “Aprätur”.

Wenn “Abitur” doch von “abire” (weggehen) abstammt, dann verlassen auch Absolvent*innen mit dem ESA eine Schule der Sekundarstufe I.

MMn. wird das “Aprätur” vollkommen überbewertet und ist letztendlich weniger aussagekräftig als der Erwerb eines Führerscheins.

Entscheidend sind allenfalls Studien- und Berufsabschlüsse, schulische Abschlüsse sind allenfalls eine Zwischenstation auf dem beruflichen Weg.

Küstenfuchs
5 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Woher kommen diese Prozentzahlen? Das ist doch kaum evaluiert. Im Übrigen könnte man eine angeblich zu hohe Abiturientenquote in Zeiten von Zentralabitur ganz leicht regeln, da braucht man nicht gleich ganze Schulen/Gymnasien abschaffen.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Andreas

Ungesund für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Finanzierung der sozialen Sicherungssystem einer Gesellschaft sind jährliche Schulabbrecher-Zahlen von 50.000 ohne einen qualifizierenden Schulabschluss.
Abiturienten kommen beruflich besser unter als unqualifizierte Schulabgänger
ohne Schulabschluss. Hobos (Gelegenheitsarbeiter/Saisonarbeiter )haben weder eine Chance die Finanzierung der eigenen Person geschweige davon zu träumen einer Familie mit Kindern die >Lebensgrundlagen zu sichern .

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL
AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Das kann ich Ihnen nur empfehlen.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

I. Die Verteilung der notwendigen kognitiv-intellektuellen und sonstigen Kapazitäten (inkl. des entsprechenden ‘Spielraums’ zur Förderung etc.), die notwendige Bedingung einer Studierfähigkeit sind (s. https://www.br.de/puls/themen/leben/jemanden-mit-einem-iq-von-70-bekommt-man-nicht-studierfaehig-100.html), ist erheblich kleiner als 50 % der Schülerschaft..

II. Die Schülerschaft am Gymnasium ist z.T. größer als 50 % der Schülerschaft.

Wir haben zumindest zu viele Gymnasiasten.
Zu viele Gymnasiallehrer nicht zwingend, sondern die Chance für erheblich kleinere Lerngruppen, Teamteaching, Förderung etc.

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Der Gedanke im letzten Satz bleibt ein unrealistischer Wunsch. Je weniger Schüler auf den GYM sind, desto weniger Lehrer werden dort beschäftigt sein. Das wiederum heißen würde, dass der entstehende Personalüberhang zu den Gesamtschulen (vielleicht sogar soziale Brennpunktschulen) wechsel muss. Welche Gymnasiallehrer möchte das wirklich? Also ist dort schon von innerem Interesse so viele Schüler dort aufzunehmen. Wenn diese nicht geeigneten sind? Na und egal.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1367374/umfrage/schueler-lehrkraft-relation-nach-schularten/#:~:text=Die%20Zahl%20der%20Sch%C3%BClerinnen%20und,Vorjahre%20wieder%20bei%2015%2C3

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

I know, I know… und ich sehe das Jahr für Jahr bei den Fünfern und über die anderen Jahrgangsstufen verteilt, wen wir ‘auf Teufel komm raus’ halten und eben nicht abschulen.

Aber man wird ja noch träumen dürfen, dass diesem Land irgendwann mal Bildung wichtig sein könnte… 🙁

Palim
5 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wir haben zumindest zu viele Gymnasiasten.
Zu viele Gymnasiallehrer nicht zwingend, sondern die Chance für erheblich kleinere Lerngruppen, Teamteaching, Förderung etc.“

Dafür, dass an allen anderen Schulformen mit erheblich größeren Gruppen, aber weit weniger Lehrkräften, dafür Aushilfen die Betreuung gesichert wird?
Wo ist das Teamteaching etc. für die anderen Schulformen?

Gibt das Gymnasium die Schüler:innen ab bzw. nimmt sie diese nicht auf, gehen die Lehrkräfte mit diesen Schüler:innen an die anderen Schulformen, um sie dort zu unterrichten und verzichten auf kleine Lerngruppen, Oberstufe und Abiturkurse.
Dafür stemmen sie sich dann mit den anderen gegen den Lehrkräftemangel an Schulen mit vielen besonderen Herausforderungen und sichern dort zumindest ein Stück weit, dass die Pflichtstundentafel im Ansatz umgesetzt werden kann.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Palim

“Dafür, dass an allen anderen Schulformen mit erheblich größeren Gruppen, aber weit weniger Lehrkräften, dafür Aushilfen die Betreuung gesichert wird?”
Hierzulande werden (noch) keine Omnilehrer ausgebildet, dass schulformspezifische Studium des Lehramts ist nunmal.. ja… halt schulformspezifisch. Wenn man Lehrkräfte entgegen dieser Präferenzen wreallokiert, was meinen Sie, was das für Auswirkungen auf die Arbeitskraft der Kolelgen und die Attraktivität des Studiums, der Profession hat? Wenn nicht derartige Maßnahmen ergriffen werden, Lehrergesundheit und -motivation, Unterrichtseffizienz und Attraktivität zu der profession zu erhalten bzw. zu generien, ist hier bald das Licht aus… dauerhaft.

“Wo ist das Teamteaching etc. für die anderen Schulformen?”
Wenn Sie den Job so attraktiv gestalten wollen, das wieder (mehr) Menschen Lehrer über die Shculformen hinweg werden, bin ich voll dabei. Aber wenn darum geht, hier einer teile-und-herrsche-Missgunst das Wort zu schreiben Mängel zu verwalten und nirgendwo wirklich abzustellen, bin ich raus. Dieser Pseudokonkurrenzkampf zwischen lehrern ist unsäglich.

Küstenfuchs
5 Monate zuvor

Die GEW lebt wieder ihren feuchten Gesamtschultraum. Der Sinn eines Gymnasiums ist die Vorbereitung auf ein Studium, wieso also Kinder auf den ESA vorbereiten? Diese wären dann doch offensichtlich auf der falschen Schule.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Nee, selbst die GEW wünscht sich für Gesamtschulen dichte Dächer und intakte Sanitärinstallationen.

Bleibt die Frage offen, ob an GY (G9) die Versetzung von Jahrgang 9 nach Jahrgang 10 jetzt nicht mehr den ESA beinhalten soll und deshalb alle SuS automatisch versetzt werden müssen, um wenigstens den EESA zu erlangen.

Illuminator
5 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Der Sinn einer Gesamtschule ist es, ihre Schüler gemäß ihren Fähigkeiten auf den jeweils individuell am besten geeigneten Abschluss vorzubereiten. Das umfasst den ESA genauso wie das Abitur – und wird durch Binnen- und Außendifferenzierung angepeilt.
Deswegen wäre sie in jedem Fall immer die geeignete, weil differenzierungsfähige Schulform und das Gymnasium nur eine nicht-differenzierungswillige/-fähige und daher eingeschränkte Spezialschule.

Schlaubi
5 Monate zuvor

Verteilt doch einfach mit der Geburt jeden Schulabschluss sowie 2 Blankodoktortitel. Falls jemand mehr benötigt, werden diese natürlich nachgereicht.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Kein Problem, nur müsste man dazu den Titel vom akademischen Grad trennen.
Bei der “Frau Doktor” ist das ja Gott sei dank mittlerweile schon ansatzweise erreicht.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor

Die (Un)”Bildungs”gewerkschaft hasst das Gymnasium – weil keiner besser sein darf als ein anderer. Die Wortwahl “abschulen” ist genauso wie “Selektion” und Ähnliches bei einer verbindlichen Grundschulempfehlung ein bewusst ideologisch gewähltes Unwort, um Stimmungsmache zu betreiben. Man könnte doch auch “Schulwechsel” sagen, dann ist keine Hierarchie drin! Wie wäre es, einfach zu akzeptieren, das nicht jedes Kind dieselbe Motivation und Begabung hat, aber jedes seine eigenen Stärken, und diese sollten mit der passenden Schullaufbahn zu einer guten Grundlage für die Persönlichkeitsbildung und spätere Berufswahl entwickelt werden. Zum Glück haben wir (noch) ein differenziertes Schulsystem statt einer Einheitsschule, die alle über einen Kamm schert – nix mit individuell! Nur die GEW-Konsorten arbeiten alle daran, das gezielt zu zerstören. Seltsamerweise gehen die Kinder der GEW-Kollegen meiner Schule reihenweise in Gymnasien, nicht in die wunderbaren Gesamt – oder (in) BW Gemeinschaftschulen – warum nur hält man seine Kinder von derartigen “Leuchttürmen” weg??
Ein Gymnasium hat nicht die Aufgabe, alle Abschlüsse anzubieten, sonst wäre es eine Gesamtschule! Warum geht das in ein GEW-Hirn nicht rein?

Illuminator
5 Monate zuvor

Einheitsschulen sind v.a. die Schulen, die von einer schulformspezifisch-einheitlichen Begabung aller Schüler in allen Fächern ausgehen – und das sind nicht die Gesamtschulen, die haben einen wesentlich differenzierteren Ansatz und scheren eben nicht alle über einen Kamm.
Warum geht das eigentlich in Ihr Hirn nicht rein?

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Illuminator

Ihre Eigendefinition von Einheitsschulen wird nicht dadurch die neue Bedeutung des Begriffs, dass Sie hier Ihr entsprechendes (despektierliches) ceterum censo unter jeden Beitrag schreiben, der den Begriff korrekt benutzt. So viel auch zur Ihrerseits unterstellten Ideologie. Blamabel.

Konfutse
5 Monate zuvor

Die schicken ihre Kinder nicht an eine GMS, weil ihr Argument ist, dass die ja nicht wirklich eine GMS sei. Es wäre erst dann eine GMS, wenn es ALLE anderen Schulformen nicht gebe. Dann wäre es ja gerecht….Meines Erachtens sollten mal die hardcore GEWler ihre Kinder an eine GMS schicken und selbst sollten sie sowieso an einer GMS arbeiten.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Das habe ich auch schon gesagt: Wenn es z. B. um die Frage von Abordnungen von Gymnasiallehrkräften an eine benachbarte GMS geht, müssten eigentlich alle GEW-Beitragszahler sich sofort freudig und freiwillig melden, um endlich an dieser Leuchtturmschule in leuchtende Kinderaugen blicken zu können!
Eine sehr woke Kollegin hat das mal ein Schuljahr gemacht und ist sehr aufgewacht zurückgekommen, Experiment beendet…

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor

Sehr gut. Auf diese Art und Weise hat man beispielsweise in Baden-Württemberg die einst gut funktionierenden und erfolgeichen Realschulen bereits kaputt bekommen. Jetzt soll das flächendeckend und mit den Gymnasien weitergehen. Was genau wurde denn besser in den letzten Jahren? Man verabreicht dem Bildungssystem die immer gleiche Medizin und erzielt immer schlechtere Ergebnisse. So langsam müsste das doch auch dem letzten Menschen da draußen auffallen.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor

“Dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz”, pflegte mein Vater zu sagen.

447
5 Monate zuvor

Das “Gymnasium für alle und jeden” gibt es schon – heisst Gesamtschule.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Es ist Ihnen wohl eine innere Herzensangelegenheit, immer wieder
derartige provokante und zugleich unsachliche Kommentare hier abzusetzen.

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ihr Wort zum Sonntag.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Mein Wort zum Sonntag für Sie, um Ihnen den Zusammenhang von Bildungsniveau und dem Misserfolg oder Erfolg von Rechtspopulisten aufzuzeigen folgt hier. Ein wenig viel Text……
Das Bildungsniveau hat einen entscheidenden Einfluss auf den Stimmenanteil von Rechtspopulisten, der wiederum nicht so sehr davon abhängt , wie viele Einwanderer ein Land hat, sondern davon, wie gebildet diese sind. Diesen Zusammenhang untersuchende Wirtschafts- und Sozialforscher aus Luxemburg haben mehr als 600 Wahlen der vergangenen 60 Jahre aus 55 Ländern ausgewertet und können jetzt sagen: Wenn mehr hoch qualifizierte Einwanderer in ein Land kommen, dann schneiden Rechtspopulisten bei den folgenden Wahlen sogar schlechter ab.
Stärker werden die Rechtspopulisten dagegen, wenn mehr gering qualifizierte Einwanderer kommen. In der EU kamen 2020 durchschnittlich auf zehn hoch qualifizierte Einwanderer 21 gering qualifizierte. Wenn daraus 27 werden, dann verdreifacht sich der Stimmenanteil der Rechtspopulisten.
Der Teufelskreis am rechten Rand

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

 “Deutschland könnte mehr in Sachen Bildung tun. Dabei geht es nicht nur darum, gering qualifizierte Migration zu begrenzen und Hochqualifizierten den Weg ins Land so leicht wie möglich zu machen. 
Deutschland hat in diesem Vergleich keine besonders unqualifizierten Einwanderer, aber deren Fortschritt fällt nur klein aus.
Vor allem die Mädchen, die anderswo große Fortschritte machen, kommen laut Ifo-Institut in Deutschland nicht richtig voran. Deshalb überholen Norwegen und die Niederlande Deutschland sogar.
Der Kampf gegen den Rechtspopulismus hat nicht nur damit zu tun, wer ins Land kommt. Er hat auch damit zu tun, dass die Schulen funktionieren.”

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Hochachtung hätte ich vor Ihnen, wenn Sie sich in Ihrem Statement gegen Antisemitismus positioniert hätten. Hier ist der mutmaßliche Täterkreis weitergehend.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Was daran ist bitte “provokant”?

Es ist schlichte TATSACHE, dass ein Schüler von HA bis Abi dort in der gleichen Schule ***jeden regulär verfügbaren Schulabschluss*** machen kann.

Und das geschieht auch.

Ich arbeite übrigens an einer, Sie Experte 😀 😀 😀

Ich_bin_neu_hier
5 Monate zuvor

Das ist lustig – was könnte da bloß schiefgehen: Immer weniger Lehrkräfte mit immer weniger persönlichen und institutionellen Ressourcen sollen immer mehr erreichen – und sind stattdessen immer mehr frustriert ob der Unmöglichkeiten, die man ihnen glaubt abverlangen zu können. Erinnert an die Situation im britischen NHS und in der Pflege überhaupt.

P.S.: Neue gesucht!***

***außer in Brandenburg (Einstellungsstopp), die wollen noch schneller ins totale Chaos.

Konfutse
5 Monate zuvor

Vielleicht sollte man einfach wieder die Grundschulempfehlung für ALLE Schularten einführen, damit die Kindlein vorerst dort abgeholt werden können, wo sie stehen?

Marie
5 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

Die Empfehlung an sich gibt es doch. Leider ist sie nur selten verbindlich. Bei uns (GS in NRW) werden selbst Kinder mit reiner RS-Empfehlung am Gymnasium angemeldet – und angenommen…

Konfutse
5 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Gut, dann bin ichmal präziser: Ich fordere die verbindliche Grundschulempfehlung für ALLE Schularten.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  Konfutse

https://www.rlv-bw.de/volksantrag-2024
Genau das will der Realschullehrerverband BW im Volksantrag erreichen – unterstützen!!!!

Konfutse
5 Monate zuvor

Mach ich doch schon, bin selbst im RLV

Illuminator
5 Monate zuvor

Einheitsschulen sind v.a. die Schulen, die von einer schulformspezifisch-einheitlichen Begabung aller Schüler in allen Fächern ausgehen – und das sind nicht die Gesamtschulen.
Und der Niveaulimbo scheint erkennbar an der Argumentationsqualität einiger Foristen schon seit längerer Zeit zu existieren.

Riesenzwerg
5 Monate zuvor

Kostenlose Spielhallen für alle!

GriasDi
5 Monate zuvor

Sollen dann alle Niveaus in einer Klasse unterrichtet werden? Dann viel Spaß bei der von Vornherein nicht bewältigbaren Aufgabe.

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Klappt doch auch auf einer Gesamtschule. Dort sind – wegen der Schulpflicht – alle Niveaus vertreten, vom Abitur bis zur Hauptschule. Hinzu kommen die Aufgaben von Inklusion und Integration. Und ja, dort auf den Gesamtschulen wachsen Oberstufenschüler heran, die ihr Abi im G9 ablegen. Seperate Gymnasien sind gar nicht erforderlich.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ab der siebten Klasse erfolgt gesamtschultypisch die Fachleistungsdifferenzierung in M und E5, ab der 8. in D und ab der 9. in Ch oder Ph (abhängig davon, ob die Schule eine Ph- oder Ch-Schule ist). Des weiteren erfolgt die Wahl des WPI-Faches am Ende des 6. Jahrganges.

Gemeinsamer Unterricht wird also von Jahrgang zu Jahrgang weniger. Im 10. Jhg. beschränkt er sich auf die Fächer Sp, GL, Bi, Ph bzw. Ch, Mu oder Ku sowie RU bzw. PP, wobei RU und PP nicht im Klassenverband unterrichtet werden.
(APO-SI für NRW)

Nick
5 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist nicht an allen Gesamtschulen so. Wenn deren Schwerpunkt auf Inklusion ausgerichtet ist, dann erfolgt ein gemeinsames Lernen für alle bis Ende Klasse 10. Für leistungsschwächere Schüler oder Inklusionsschüler gibt es zusätzliche Förderangebote am Nachmittag, ebenso für DaZ… Musik und Kunst sind übrigens ein Luxus, findet woanders im Rahmen von Wahlpflicht für nur wenige Schüler statt.

nurmalso
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Sie haben beide Recht. Fachleistungsdifferenzierung heißt oft, dass die Schüler*innen gemeinsam unterrichtet werden, Leistungsüberprüfungen aber auf verschiedenen Niveaus stattfinden.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Wenn Fachschaften sich darauf einlassen, um Ressourcen im sechsten Jahrgang zu sparen … (Ein Hoch auf die Binnendifferenzierung!)
Die Regel hingegen ist es nicht – zumindest hier in NRW.

In solchen Fällen muss man die Eltern in Marsch setzen – dann klappt es auch mit der äußeren Differenzierung. Wenn sich ein Drittel der Eltern eines Jahrganges melden und darüber berichten, dass sie einen Schulwechsel für ihr E-Kurs eingestuftes Kind anstreben, führt das bei Schulleitungen zu heftigen Kopfschmerzen und entsprechenden Reaktionen.

nurmalso
5 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Das wäre eine Möglichkeit, die der Englischfachschaft an der letzten mir bekannten Schule leider nicht eingefallen ist. Mathe war ab Klasse 9 (!) äußerlich differenziert. Wir haben uns jahrelang aufgerieben, um das für das Fach Englisch zu erreichen. Hat dann irgendwann geklappt, SL war aber verschnupft.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ich bezog mich nicht umsonst auf die APO-SI für NRW.

Btw SuS mit Förderschwerpunkt ESE habe ich durchaus schon im EK unterrichtet. Ein Teil von denen hat es bis zum EESA gebracht, einige wenige sogar bis zuR AHR. Und auch SuS mit dem Förderschwerpunkt habe ich unterrichtet, die im GK nicht zum unteren Leistungsdrittel gehört haben und es bis zum EESA geschafft haben. – Aber ich habe auch nur Mathe und nix wirklich Schweres unterrichtet.

Von den Förderschwerpunkten Sehen und Hören sowie Mobilitätseinschränkungen gar nicht erst zu reden.

MB aus NRW
5 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Wieso? Laut Elfenbeinturm ist Heterogenität doch ganz toll und auch volle Klassen sind gar kein Problem, es kommt nur auf die tollen, modernen Lehrmethoden des Lehrers an!

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ja der überwiegende Teil der Schülerschaft besteht aus Heteros, lediglich um die 10% könnten statistisch gesehen als Homos gezählt werden.

Rotstift
5 Monate zuvor

Ein Wechsel der Schulform ist sicher nicht die persönliche Katastrophe und sicher nicht das Ende des Bildungswegs eines jungen Menschen. In meiner täglichen Praxis erlebe ich die Wechsel zwischen den Schulformen in beide Richtungen. Auffällig ist, dass in den meisten Fällen eines Wechsels vom Gymnasium an eine andere Schulform ein langer Leidensweg steht. Schlechte Noten, andauernde Misserfolge, keine Versetzung, intensive und überbordende Nachhilfe, Stress zuhause, kaum Freizeit… das fordert seinen Tribut. Ich kenne durchaus Gymnasien, die Förderangebote vorhalten und mit Teilleistungsstörungen sensibel umgehen.
Das NDS. Schulsystem ist durchaus durchlässig, die Verordnung über den Wechsel zwischen den Schulformen (WeSchVO) gibt einiges her.
Warum wird der Wechsel der Schulform als so gravierend wahrgenommen? Für die Schülerinnen und Schüler ist das nachvollziehbar: Sie verlassen ihr bekanntes System und ihren schulischen Freundeskreis. Das ist keine Kleinigkeit und kann Schüler und Eltern ängstigen. Die Praxis zeigt aber auch, dass es im Regelfall auch keine Katastrophe ist. Jeder Neustart kann eine Chance sein. Es kommt immer darauf an, wie verantwortungsbewusst alle Beteiligten (beide Schulen, Eltern, Lehrkräfte und Lernende) damit umgehen. Ein großes Problem ist, dass die nds. Oberschulen häufig als Resteschulen angesehen werden. Die Ängste der Eltern bzgl. Auswirkungen eines Schulformwechsels sind häufig: Angst vor schlechteren Zukunftschancen, Angst vor einem Statusverlust, Angst vor Gewalt an Schulen oder generell vor der Konfrontation mit Devianz und Delinquenz. Wahr ist sicher, dass an den Oberschulen ein sehr breiter Ausschnitt gesellschaftlicher Realität zu finden ist. Eine Entscheidung über einen Schulformwechsel ist immer eine Einzelfallentscheidung und sollte immer auf einer gründlichen Beratung zwischen Schule und (beiden) Erziehungsberechtigten fußen.
Ein Schulformwechsel beendet definitiv keinen Bildungsweg.

Sepp
5 Monate zuvor

Egal, welche Leistungen ein Kind erbringt oder welches Potential es hat, wenn es erstmal auf dem Gymnasium ist, soll es dort auch durchgeschleift werden. Das funktioniert schon bei uns an Gesamtschulen kaum für alle Kinder, insofern wird es an Gymnasien erst recht nicht funktionieren.

Wo in der “realen Welt” haben wir eigentlich das Prinzip, dass man durchgeschleift wird, wenn man nur irgendwo reinkommt? –
Wenn ich z.B. ein Medizinstudium aufnehme und dabei scheitere, muss die Uni mich dann hilfsweise bspw. zum Krankenpfleger ausbilden?

An sich bleibt eigentlich nur eine Lösung:
Wenn jeder irgendwie durchgeschleift werden muss, die es “rein” schaffen, muss man eben verhindern, dass ungeeignete Kandidaten reinkommen. Beim Beispiel Gymnasium könnte man entsprechend eine verpflichtende Grundschulempfehlung einführen oder direkt Aufnahmetests an den Gymnasien.

Aber statt alle Kinder schon am Ende der Grundschulzeit unter massiven Leistungsdruck zu setzt, wäre die bisherige Regel des Abschulen vielleicht doch die bessere Wahl…

unverzagte
5 Monate zuvor

Verstehe das Problem nicht. Liegt vermutlich daran, dass zu “meiner Zeit” Mitte der Quarta eine Wiederholung der Klassenstufe winkte auf mein Bitten hin die Abschulung erfolgte, nachdem ich vom möglichen zweiten Bildungsweg erfahren hatte.
Der entpuppte sich nicht als schlechteste Idee.