
Nach den tödlichen Schüssen an einer Schule in Graz hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Anteilnahme ausgesprochen. «Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer habe ich von der Gewalttat in Graz erfahren, bei der so viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren haben», hieß es in einem Kondolenzschreiben an seinen österreichischen Amtskollegen Alexander van der Bellen. «Ihre deutschen Nachbarn sind im Herzen bei Ihnen», so Steinmeier. Ähnlich äußerte sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in einem Telegramm an seinen Amtskollegen Christian Stocker (ÖVP). «Es erschüttert mich zutiefst, dass junge Menschen so jäh aus dem Leben gerissen wurden», so Merz.
Was wir bisher über das Geschehen in Graz wissen:
- Der Vorfall: Gegen 10 Uhr seien die ersten Notrufe bei der Polizei eingegangen, es sei von Schüssen und Schreien berichtet worden. Ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums soll nach Angaben der Behörden mit zwei Waffen auf Schüler und Lehrkräfte geschossen haben. Er habe die Waffen legal besessen.
- Die Opfer: Ein Amokläufer tötete nach Behördenangaben zunächst neun Menschen und sich selbst. Sechs der Getöteten waren laut Innenminister weiblich, drei männlich. Wie viele davon Schüler und wie viele davon Lehrer sind, teilten die Behörden bisher nicht mit. Am Abend starb eine weitere Frau.
- Verletzte: Zwölf Menschen seien teils schwer verletzt worden, teilten die Behörden bei einer Pressekonferenz mit.
- Der Täter: Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Nach Angaben des Innenministers handelt es sich um einen 21-jährigen Österreicher aus dem Raum Graz, der selbst die betroffene Schule besucht, aber ohne Abschluss verlassen hatte.
- Die Waffen: Laut Polizei wurden bei der Tat eine Lang- und eine Kurzwaffe verwendet. Der Täter habe diese legal besessen.
- Der Ablauf: Spezialeinheiten wurden laut Polizei sofort alarmiert. Das Gebäude wurde evakuiert, wie die Polizei auf der Plattform X schrieb. Schüler und Lehrer wurden zu einem sicheren Treffpunkt geleitet. Nach Angaben des örtlichen Roten Kreuzes waren 160 Rettungskräfte vor Ort. Zudem waren 300 Polizeikräfte im Einsatz. Die Bevölkerung wurde laut Polizei zwischenzeitlich angehalten, den Bereich rund um die Bildungseinrichtung zu meiden und den Anweisungen der Sicherheitskräfte vor Ort Folge zu leisten. Die Eltern und die unverletzten Schüler wurden nach Angaben der Stadt in umliegenden Hallen untergebracht und von Kriseninterventionsteams betreut.
- Die Schule: Es handelt es sich das Oberstufen-Realgymnasium Dreierschützengasse. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften.
… und was nicht:
- Motiv: Die Behörden sprachen auf einer Pressekonferenz von einer Amoktat. Zur Motivlage für diese Tat äußerten sie sich jedoch nicht weiter. Über den Hintergrund könne aktuell nur spekuliert werden, sagte Innenminister Gerhard Karner. Medienberichte, wonach bei einer Hausdurchsuchung ein Abschiedsbrief gefunden wurde, kommentierte die Polizei zunächst nicht.
Österreich wird der Opfer des Amoklaufs mit einer dreitägigen Staatstrauer gedenken. Am Mittwoch soll es eine landesweite Trauerminute geben. Die Flaggen an Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt sowie an anderen offiziellen Gebäuden würden auf halbmast gesetzt.
„Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert“, schrieb Österreichs Bundeskanzler Stocker kurz nach der Tat auf der Plattform X. Es gebe keine Worte für den Schmerz und die Trauer. „Dieser Horror ist nicht in Worte zufassen“, teilte auch Bundespräsident Alexander van der Bellen auf X mit. „Österreich trauert.“
Unterdessen in Frankreich: „Ein schreckliches Drama ereignete sich heute Früh in einer Mittelschule in Nogent: Eine Erziehungsassistentin wurde Opfer eines Messerangriffs durch einen Schüler der Einrichtung“, teilte Bildungsministerin Élisabeth Borne mit.
Bei dem Angreifer soll es sich nach Medienberichten um einen 14 Jahre alten Schüler handeln, der bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten ist. Die Schulassistentin war 31 Jahre alt. Die Taschenkontrolle der Polizei hatte zum Ziel zu verhindern, dass Schüler Messer mit in die Schule bringen. Entsprechende Kontrollen waren im Februar zur Bekämpfung von Messergewalt in und um Schulen angeordnet worden.
Frankreich reagiert erschüttert auf die tödliche Gewalt. „Während sie in Nogent über unsere Kinder wachte, hat eine Erziehungsassistentin ihr Leben verloren, als Opfer eines sinnlosen Ausbruchs von Gewalt“, sagte Präsident Emmanuel Macron. Wie das Innenministerium in Paris mitteilte, wurden allein zwischen Ende März und Ende Mai bei rund 6.000 Taschenkontrollen vor Schulen 186 Messer beschlagnahmt. 32 Schüler wurden in Polizeigewahrsam genommen. News4teachers / mit Material der dpa
Ich wiederhole mich, aber eine Verrohung der Gesellschaft ist doch zu erwarten, wenn ein SARS-Virus zirkulieren darf das erhebliche psychische Auswirkungen hat, ob nun akut oder postviral, ob nun schwerwiegend oder in Form von weniger offenkundigen, aber dauerhaften Leistungseinbußen (Gehirnschäden und Schäden am Immunsystem) – bei den SchülerInnen UND bei den meisten Menschen in ihrem Umfeld.
Vor der Pandemie wäre noch jeder in der Lage gewesen, diese Konsequenzen vorherzusehen.
Schul-Massaker hat es allerdings schon vor der Pandemie gegeben – zum Beispiel in Erfurt 2002. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/04/erfurt-gedenken-an-opfer-von-schulmassaker-sorge-wegen-heutiger-drohungen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das weiß ich und Sie wissen auch sehr wohl, das ich das weiß. Darum geht es nicht, es geht um eine absehbare, ERHEBLICHE, gesellschaftlich verschwiegene Folge und den Umstand, das weiterhin nichts getan wird, um diese Entwicklung einzudämmen. So wie jetzt (nicht) gehandelt wird, wird es zudem noch viel schlimmer werden.
Haben Sie Ihren Aluhut verlegt?
“Ich wiederhole mich, aber eine Verrohung der Gesellschaft ist doch zu erwarten”
Ja, alleine die Gewalt bei Menschen ü60 stieg in den letzten 20 Jahren ununterbrochen (augenroll)
Vielleicht, aber auch nur vielleicht passen diese Fälle nicht in Ihre persönliche Kritik an Pandemiepolitik… -__-
Also, sie schreiben Amokläufe projektiv einem SARS-Virus zu? Es wäre ziemlich.. verdreht das widerspruchslos anzunehmen. Schizoide Abspaltung vielleicht?